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Jungsteinzeit

archäologischer Zeitraum, letzter Teil der Steinzeit, Neolithikum

Übersicht Urgeschichte
(➚ Frühgeschichte)
Eisenzeit
späte Bronzezeit
mittlere Bronzezeit
Holozän

frühe Bronzezeit
Bronzezeit
Kupfersteinzeit
Jungsteinzeit
Mittelsteinzeit
Jungpaläolithikum
Mittelpaläolithikum
Pleistozän

Altpaläolithikum
Altsteinzeit
Steinzeit

Die Jungsteinzeit oder Neusteinzeit, fachsprachlich Neolithikum


(aus altgriechisch νέος néos ,neu, jung‘ und λίθος líthos ,Stein‘), ist
eine Epoche der Menschheitsgeschichte, die als (erstmaliger)
Übergang von Jäger- und Sammlerkulturen zu Hirten- und
Bauernkulturen definiert wird. Das entscheidende Kriterium für
den Beginn des Neolithikums ist der Nachweis domestizierter
Nutzpflanzen.

Präsentation zum Thema


Jungsteinzeit im Fränkische Schweiz-
Museum in Pottenstein

Abweichend dazu wurde und wird das Neolithikum im


Einflussbereich der ehemaligen Sowjetunion durch die Gegenwart
von Keramik und die Abwesenheit von Metallen definiert, was
insbesondere bei Zitaten (z. B. aus David W. Anthony, der dieser
Praxis für die osteuropäischen Gebiete folgt) zu erheblichen
Missverständnissen führen kann, da eine solche Definition im
internationalen Sprachgebrauch sowohl Mesolithikum als auch
keramisches Neolithikum bedeuten kann.[1]

Nach derzeitigem Kenntnisstand begann das Neolithikum zuerst


um 9500 v. Chr. im Fruchtbaren Halbmond Vorderasiens (vor
allem an den Südrändern des Zāgros- und Taurusgebirges). Das
Beginndatum wird allerdings grundsätzlich auf die betrachtete
Region bezogen, so dass die Jungsteinzeit etwa in Mittel-[2] und
Nordwesteuropa erst zwischen 5800 und 4000 v. Chr.[3] begann. In
mindestens zwei anderen Gebieten der Erde kam es unabhängig
von Vorderasien zu einer analogen Entwicklung.

Der Übergang zur neolithischen Landwirtschaft (fachsprachlich


Neolithische Revolution oder Neolithisierung) vollzog sich
weltweit in geeigneten Regionen (siehe: Ökumene) je nach den
vorherrschenden klimatischen und ökologischen Bedingungen
unterschiedlich. Die bereits im Proto-Neolithikum vollzogene
Sesshaftigkeit der Wildbeuter wurde durch den Pflanzenbau
gegen Nahrungsengpässe gesichert. Während sich bei den
Bauern immer größere, ortsfeste Dorfgemeinschaften bildeten,
blieb die Lebensweise der pastoralen Viehhirten vorerst
nomadisch oder halbnomadisch. Insbesondere der Feldbau schuf
die Grundlage zu einer arbeitsteiligen Gesellschaft.
Nahrungsproduktion und Vorratshaltung führten zu einer größeren
Unabhängigkeit von unkontrollierbaren Bestandsschwankungen
der Wildtiere und -pflanzen. Dies führte zu einem stark steigenden
Bevölkerungswachstum in den neolithisierten Regionen.

Das Ende der Jungsteinzeit wird in der Alten Welt als Übergang zu
den Epochen der frühen Metallverarbeitung definiert. So wird die
Kupfersteinzeit in Europa und Vorderasien noch als letzte Epoche
der Steinzeit betrachtet, während die anschließende Bronzezeit die
Jungsteinzeit je nach Region zwischen 3300 und 1800 v. Chr.
ablöste. In Afrika folgte auf die Jungsteinzeit direkt die Eisenzeit.
Im präkolumbischen Amerika entwickelten sich unabhängig von
eurasischen Verhältnissen diverse metallverarbeitende Kulturen,
allerdings wurden Steinwerkzeuge auch in den metallurgisch
fortschrittlichen Gesellschaften des andinen Raums im Alltag nie
völlig durch Bronze ersetzt.[4] In Australien und Ozeanien gab es
hingegen vor der Kolonisierung durch Europäer keine
Metallverarbeitung.

Definition

Rekonstruktion einer
jungsteinzeitlichen Sichel aus Holz
mit eingeklebten Feuersteinklingen

Der britische Anthropologe Sir John Lubbock teilte in seinem 1865


erschienenen Werk Prehistoric Times die Steinzeit in die „Periode
des geschlagenen Steins“ (Old Stone Age ,Altsteinzeit‘) sowie die
„Periode des geschliffenen Steins“, die er New Stone Age
,Jungsteinzeit‘ nannte.[5] Heute wird der Beginn der Jungsteinzeit
mit dem Übergang von der aneignenden (Jagd, Sammelwirtschaft,
Fischerei) zur produzierenden Wirtschaftsweise (Feldwirtschaft,
Gartenbau, Viehwirtschaft) in Verbindung gebracht. Der damit
verbundene Kulturwandel brachte einige weitere Merkmale mit
sich, die heute auch als „Neolithisches Bündel“ (englisch Neolithic
package) bezeichnet werden:

Sesshaftigkeit der Bauern (Nomadismus bleibt bei den auf


Viehhaltung basierenden Kulturen bestehen. Etliche
Mischformen wie etwa bei der Transhumanz)
Domestizierung von Tieren und Pflanzen
Verbreitung geschliffener Steingeräte (Steinbeile, Dechsel)
Ausweitung des Gebrauchs von Gefäßen aus Keramik

Zeitliche Einteilung der neolithischen


Kulturen Vorderasiens und Europas

Die Ausbreitung der Neolithischen Kulturen ausgehend vom südöstlichen


Mittelmeerraum in den Nordosten Europas.
11.000 bis 9500 v. Chr. (Jüngere Dryaszeit)
 500 bis 8000 v. Chr. (Präboreal bis Boreal)
9
8000 bis 6400 v. Chr. (Boreal bis Atlantikum)
 400 bis 5000 v. Chr (Atlantikum)
6
5000 bis 3500 v. Chr. (Atlantikum bis Subboreal)

12.000 bis 9500 v. Chr.: Proto-Neolithikum (Kulturen: Natufien,


Harifien, Sultanien und Khiamien)
Einige Jäger-, Sammler- und Fischerkulturen, die in der Levante
und am mittleren Euphrat existierten, waren aufgrund des
fruchtbaren Klimas und eines entsprechend großen
Nahrungsangebotes im Alleröd-Interstadial bereits im
Epipaläolithikum weitgehend sesshaft. Ab etwa 10.700 v. Chr.
kam es mit der jüngeren Dryaszeit zu einem scharfen
Kälterückfall, der immer häufiger zu saisonalen
Nahrungsengpässen führte. Um ihre sesshafte Lebensweise
nicht wieder aufgeben zu müssen, wurde vermehrt Wildgetreide
genutzt und es entstand ein erster, ungeregelter Getreideanbau.
Da es nur bedingt möglich ist, die Ernte von Wildgetreiden ohne
Wiedereinsaat vom gezielten Anbau zu unterscheiden, wird das
Protoneolithikum noch nicht zur Jungsteinzeit gerechnet.[6] Die
Wohnplätze bestanden aus Rundhütten (Mallha/Eynan).
Feuersteinwerkzeuge wurden noch nicht geschliffen, sondern in
die gewünschte Form geschlagen.

Wichtige Fundorte: Jericho und Mureybet I A

9500 bis 8200 v. Chr.: Präkeramisches Neolithikum A (Pre-Pottery


Neolithic A, PPNA), ältere Phase des Akeramikums
Nachweis domestizierter Getreidepflanzen. In dieser Zeit
bestanden erste Siedlungen aus Rundhäusern
(Trockenmauerwerk). Manche der Siedlungen liegen in der
untersten Schicht späterer Tells. Die Kunst dieser Zeit
beschränkte sich hauptsächlich auf Idole, kleine
Steinskulpturen, die hauptsächlich Frauen, seltener Männer oder
Tiere darstellten. Getreideanbau war zu dieser Zeit wohl schon
bekannt, bildete aber noch nicht die Grundlage der Ernährung.
Die Viehzucht lässt sich in diesem Frühstadium osteologisch
noch nicht belegen, es wurden weiter Gazellen gejagt.
Wichtige Fundorte: Mureybet I B, II, III, Tell es-Sultan (Jericho),
Göbekli Tepe III

8200 bis 6800/6500 v. Chr.: Präkeramisches Neolithikum B (Pre-


Pottery Neolithic B, PPNB)
Die Häuser waren rechteckig oder quadratisch. Die
Domestikation von Tieren ist festgestellt, eine Ausbreitung nach
Westen fand statt, mit Floß und Einbaum auch übers Meer
(Zypern). Meist weibliche Idole aus Stein oder Ton mit nur
angedeuteten Gesichtern aber deutlich ausgeprägten
Geschlechtsteilen traten nun auf. Werkzeugherstellung durch
geschliffene Steinindustrie und erste ungebrannte Keramik ist
bekannt.

Wichtige Fundorte: Nevali Cori, Göbekli Tepe II, ʿAin Ghazal

6500 bis 5500 v. Chr.: Keramisches Neolithikum im Vorderen


Orient (Pottery Neolithic, PN), genannt auch Jüngeres
Neolithikum, ab etwa 6200 v. Chr. auch im östlichen
Mittelmeergebiet
Totenbestattungen erfolgten nun außerhalb der Siedlung.
Neben dem Getreideanbau waren auch Nutztiere bekannt, die
Jagd war nicht mehr der Hauptfleischlieferant. Die
Keramikherstellung verbreitete sich weiter. Archäologisch wird
das Keramische Neolithikum in drei Phasen unterteilt:
monochrome Phase
bemalte Phase
klassische Phase

Die Grabungen in Jericho und Mureybet wurden von Jean


Cauvin, Kathleen Kenyon und John Garstang durchgeführt. Auf
sie geht die wissenschaftliche Systematik zurück.

5500 bis 2200 v. Chr.: Neolithikum in Mitteleuropa


Die Unterstufen Frühneolithikum, Mittelneolithikum,
Jungneolithikum, Spätneolithikum, Endneolithikum sind in
einzelnen Regionen unterschiedlich definiert. Im südlichen
Mitteleuropa werden die Stufen Jung-, Spät- und Endneolithikum
synonym auch als Kupfersteinzeit (kurz auch genannt:
Kupferzeit) bezeichnet. In einigen Regionen (zum Beispiel
Mähren, Ungarn, Italien) wird das Neolithikum enger gefasst und
die Kupferzeit als „Äneolithikum“ oder „Chalkolithikum“
bezeichnet.

Phase bäuerlicher Kulturen: Metall spielte noch keine große


wirtschaftliche Rolle.

5500 bis 3300 v. Chr.: Kupfersteinzeit (auch genannt: Kupferzeit,


Chalkolithikum oder Äneolithikum) im Vorderen Orient
Beginn der Metallverarbeitung im Schmelzverfahren. Nun
bildeten sich auch gesellschaftliche Oberschichten, Fernhandel
und stärker befestigte Siedlungen heraus.

4500/4000–2200 v. Chr.: Kupfersteinzeit in Mitteleuropa


Im südlichen Mitteleuropa wird zwischen Jungneolithikum,
Spätneolithikum und Endneolithikum unterschieden.
Früheste Kupferverarbeitung in Mitteleuropa (Jordansmühler
Kultur, Lengyel-Kultur). Nachgewiesen ist eigener Erzabbau und
Verhüttung (Mondsee-Gruppe) erst im Verlaufe mehrerer
Jahrhunderte. Einfluss westlicher Megalithkultur (z. B.
Michelsberger Kultur, nordische Trichterbecherkultur).

Karte der europäischen Jungsteinzeit,


um 4500–4000 v. Chr.

Neolithische Revolution

In der Levante entstanden einige dauerhafte Siedlungen bereits


vor der Entwicklung der Landwirtschaft. Die Umgebung dieser
Siedlungen bot den Bewohnern in der Allerödzeit genügend
Ressourcen (Fisch, Fleisch oder Pflanzen).[6] Der Kultivierung und
dem Anbau von Getreide ging eine jahrtausendelange Nutzung
entsprechender Wildvorkommen voraus, am See Genezareth seit
21.000 v. Chr. nachweisbar (Ohalo II). Diese Vorstufe zur
produzierenden Landwirtschaft wird von einigen Autoren als proto-
neolithisch bezeichnet; kulturhistorisch jedoch noch dem
Epipaläolithikum (Mittelsteinzeit im Vorderen Orient) zugerechnet.
Entstehung der Landwirtschaft

Die Entstehung der Landwirtschaft beginnt zwischen 12.000 und


9500 v. Chr. am Ende der letzten Eiszeit, was gleichzeitig der
Beginn der jetzigen Zwischeneiszeit – des Holozäns – war. Die
genauen Ursachen waren lange Zeit strittig, es konkurrierten zwei
gegensätzliche Hypothesen miteinander.

Gustav Stratil-Sauer formulierte 1952 erstmals die


Überflusshypothese. Demnach sei der Getreideanbau bei bereits
relativ sesshaften und reich mit Nahrungsmitteln versorgten
spezialisierten Jägern und Sammlern als „Spiel mit den
Möglichkeiten“ der Vorratshaltung entstanden. Diese Experimente
hätten dann einen unumkehrbaren kulturellen Wandel zur
bäuerlichen Lebensweise ausgelöst.[6] Der Zoologe Josef H.
Reichholf[7] – der sich nach wie vor auf die Überflusshypothese
stützt – behauptet, dass ein durch Überjagung entstandener
Mangel archäologisch nicht nachweisbar sei. Vielmehr sei über
mehrere Jahrtausende Getreide als Grundlage alkoholischer
Getränke (vor allem Bier) genutzt worden, noch vor der
eigentlichen Nutzung für die Herstellung von Brot.[Anm. 1] Seinen
einheitlichen Ursprung habe dies bei den ural-altaischen Völkern
Zentralasiens.

Von den meisten Fachleuten akzeptiert ist heute die


Mangelhypothese, die die Ursache für den arbeits- und
zeitintensiven Pflanzenanbau in einer notgedrungenen
Entwicklung während einer drastischen Abkühlung des Klimas
sieht: Demnach waren im milden Alleröd-Interstadial aufgrund des
ganzjährig hervorragenden Nahrungsangebotes an Wildtieren und
-pflanzen einige Menschengruppen sesshaft geworden. Die
nachweisliche Überjagung der Gazellenbestände wurde durch die
Verwendung von Wildgetreide kompensiert. Mit Beginn der
jüngeren Dryas-Kaltzeit verschlechterten sich die
Nahrungsgrundlagen dramatisch, so dass immer häufiger
saisonale Engpässe auftraten. Da eine Rückkehr zur
nomadisierenden Lebensweise nach vielen Jahrhunderten
weitgehender Sesshaftigkeit weder möglich noch gewollt war,
intensivierten die Menschen die Wiedereinsaat von Getreide, um
ihre Nahrungsmittelvorräte auf diese Weise selbst zu
produzieren.[6][2]

Der Übergang zur bäuerlichen Lebensweise – in Verbindung mit


der Kultivierung geeigneter Arten – vollzog sich nach der
herrschenden Meinung entsprechend der Mangelhypothese
unabhängig voneinander zu ganz unterschiedlichen Zeitpunkten
an mindestens drei, wahrscheinlich sogar an fünf oder mehr
Orten:

dem Nahen Osten – früheste Entstehung


in Südchina
in Nordchina
in Mittelamerika
in Südamerika (Anden)
in Westafrika
in Indien (vermutlich an mehreren Neolithisierungsherden)
ungesichert, aber wahrscheinlich: in Äthiopien, im Osten
Nordamerikas und in Neuguinea

Naher Osten

Funde aus Ohalo II. am See Genezareth im heutigen Israel zeigen,


dass bereits vor 20.000 bis 22.000 Jahren Jäger und Sammler
große Mengen unterschiedlichster Gräser – unter anderem wilden
Weizen und wilde Gerste – als Nahrung nutzten. Darunter waren
auch sehr kleinsamige Gräser, die vermutlich mit Schwingkörben
geerntet wurden.

Der Übergang zur Landwirtschaft war – zumindest in der Levante


– weniger eine „freiwillige“ Entwicklung als vielmehr eine aus der
Veränderung der Umwelt resultierende Notwendigkeit zur
Sicherung des Überlebens. Die bestehende Großtierfauna
(insbesondere die Gazelle) wurde überjagt und verringerte sich
durch die Abkühlung des Klimas, weshalb in der Region zwischen
oberem Euphrat und Mittelmeer vermehrt Wildgetreide genutzt
wurde. Dies belegen Funde von Reibesteinen (Handmühlen) aus
dieser Zeit. Die bislang ältesten Spuren von möglicherweise
domestiziertem Getreide (in diesem Fall Roggen) fand man in Tell
Abu Hureyra am syrischen Euphrat; sie werden auf ein Alter von
13.000 Jahren geschätzt. Bislang gilt der rund 11.600 Jahre alte
Fund domestizierten Getreides aus der Siedlung Iraq ed-Dubb als
ältester sicher datierter Nachweis – und als Beginn der
Jungsteinzeit.

Fruchtbarer Halbmond um
7500 v. Chr.

In den trockeneren Gebieten von Judäa und im Sinai ging man


nach dem Verschwinden der Gazellen dazu über, Wildziegen und
Wildschafe in Herden zu halten. Eine Domestikation der Tiere lässt
sich für Beidha bereits um 11.000 v. Chr. annehmen und ab
8300 v. Chr. belegen, da zu diesem Zeitpunkt Caproviden und
Boviden, aber auch Cervinalen (Damtiere) mit den Menschen nach
Zypern gelangten. Sie muss daher weitaus früher erfolgt sein.
Anfangs wurden Schafe und Ziegen ausschließlich als Fleisch-
und Felllieferanten gehalten; um 7500 v. Chr. lässt sich die
Nutzung des Sekundärproduktes Milch, später auch der Wolle
archäologisch belegen. Genetisch weist der Beginn des Abbaus
der Laktoseintoleranz, die zunächst bei allen Menschen nach dem
Kleinkindalter uneingeschränkt vorlag, auf einen frühen Genuss
von Tiermilch hin. Der mutationsbedingte Erbfortschritt,
Milchzucker (Lactose) auch als erwachsener Mensch ohne
Beschwerden verdauen zu können (Laktosetoleranz), wurde vor
ca. 4800 bis 6600 bei nomadischen Viehzüchtern im Ural
gemacht.[8] Unabhängig davon traten ähnliche Mutationen in
Ostafrika (Massai) und im arabischen Bereich auf.[9] Der Einsatz
von Rindern als Zugtier vor dem Pflug ermöglichte schließlich den
Übergang vom jungsteinzeitlichen Hackbau zu einer höheren
Ackerbaukultur. Siehe dazu auch die Geschichte des
Transportwesens im Altertum.

China

Siehe auch: Neolithische Kulturen in China

Im Seengebiet am Mittellauf des Jangtsekiang wurde in etwa zur


gleichen Zeit wie in der Levante dazu übergegangen, den bisher
nur gesammelten wilden Reis nach und nach zu kultivieren. Weiter
flussabwärts wird in einem Gebiet mit damals feuchtwarmem,
subtropischem Klima von der chinesischen Forschung das
Zentrum der Nassreis-Kultivierung gesehen. Im deutlich kühleren
und trockeneren Norden Chinas, nördlich und südlich des Gelben
Flusses, wurde einige Jahrtausende später (wahrscheinlich
zwischen 5500 und 5300 v. Chr.) erstmals Hirse, vermutlich
Kolbenhirse, angebaut.

Zur Fleischgewinnung wurden in China Schweine, Hunde und


Bankivahühner domestiziert. Wo der Wasserbüffel domestiziert
wurde, ist unklar, vermutlich aber ebenfalls in Südchina um
4000 v. Chr. Wie der Auerochse im Nahen Osten sollte auch er
insbesondere als Zugtier Bedeutung erlangen.

Mesoamerika

Mais gehört zu den ältesten


Kulturpflanzen Amerikas

Der Beginn der Landwirtschaft in Mesoamerika hatte (anders als


in der Levante und in China) zuerst technologische Gründe. So
züchteten die Bewohner des Oaxacatals im Süden Mexikos
bereits um 8000 v. Chr. Gartenkürbisse, um darin Wasser von den
Flussläufen zu ihren bewohnten Höhlen in den Bergen zu
transportieren. Ihre Nahrung beschafften sie sich dagegen
weiterhin als Jäger und Sammler. Erst um 5100 v. Chr. begann im
nahegelegenen Grijalvadelta die Kultivierung einer als
Nahrungsmittel bestimmten Nutzpflanze: der Teosinte, einer
Wildform des Maises. Knapp tausend Jahre später, 4200 v. Chr.,
wurde die kultivierte Teosinte auch im Oaxacatal angebaut. Im
Laufe der Zeit kamen Paprika, Sonnenblumen und Gartenbohnen
hinzu.

Da es in der mittelamerikanischen Fauna an Wildtieren fehlte, die


eine biologische Disposition zur Domestikation hatten, wurden
außer Hund und Truthahn keine Tiere als Fleischlieferanten oder
Arbeitstiere domestiziert.

Verbreitung der Landwirtschaft

Außerhalb der Ursprungsregionen wurden Ackerbau und


Viehzucht importiert beziehungsweise durch neue Siedler
mitgebracht. So kamen etwa die Wildformen von heute weltweit
verbreiteten Nutzpflanzen wie Weizen und Gerste ursprünglich nur
in Kleinasien und Syrien vor, weshalb sie erstmals dort
domestiziert und von dort verbreitet wurden. Als traditionelle
Wirtschaftsform ist die Landwirtschaft in verschiedener Hinsicht
dem Jagen und Sammeln unterlegen: Um den gleichen
Kalorienertrag zu erwirtschaften, ist ein wesentlich größerer
Arbeitsaufwand erforderlich; die Abhängigkeit von Klima und
Wetter kann nicht kompensiert werden; die Ortsbindung verhindert
die Ausnutzung der natürlichen Dynamik und Ernte und
Vorratshaltung unterliegen vielen Risiken. Insofern spielten bei der
Entstehung der Landwirtschaft immer auch äußere Zwänge und
kulturelle Entscheidungen eine Rolle. Hätten die Bauern –
nachdem sich die neue Lebensweise erst einmal etabliert hatte –
die Wildbeuter anderer Gegenden nicht mit allen ihren neuen
Kulturgütern beeindruckt, wäre es möglicherweise nicht zum
Siegeszug von Ackerbau und Viehzucht gekommen.
Naher Osten und Mittelmeerraum

Die Ackerbauern der Levante hatten sich um 8000 v. Chr. etwa im


Gebiet des südlichen Kleinasien (inklusive Zypern) bis zur
persischen Golfküste ausgebreitet. Es begann eine konzentrische
Expansion der Landwirtschaft, und zwar vermutlich durch
Migration der Bauern mit den von ihnen domestizierten Pflanzen
und Tieren aus der Levante, sowie dem Wissen um deren Pflege,
Aufzucht und Vermehrung im „Gepäck“.

So zeigen Vergleiche der mitochondrialen DNA (mtDNA), dass die


frühen indischen Bauern näher mit den Bauern der Levante
verwandt waren als mit den Jägern und Sammlern in ihrer
Nachbarschaft. Ähnliches gilt für Europa, welches die
Ackerbauern vor etwa 9000 Jahren über die noch existierende
Landbrücke am Bosporus erstmals erreichten. Von Südosteuropa
verbreiteten sie sich zunächst entlang der Mittelmeerküste sowie
entlang der großen Flussläufe nach Ost- und Mitteleuropa.
Insofern kam die Landwirtschaft über zwei Routen auch nach
Europa durch Migration: über die Ägäis auf den Balkan und
entlang der nördlichen Mittelmeerküste auf die iberische
Halbinsel. So berichtet der physische Anthropologe Joachim
Burger von der Universität Mainz und seine internationale
Arbeitsgruppe in der Fachzeitschrift „Proceedings of the National
Academy of Sciences“ von einer genetischen Untersuchung, die
diese These stützt. Sie verglichen das Genmaterial von Skeletten
aus dem ägäischen Raum mit denen neolithischer Bauern aus
Mitteleuropa und fanden dabei aussagekräftige
Übereinstimmungen.[10]

Auf Zypern domestizierte man Katzen und in Sumer und Ägypten


Esel und fügte die Erdmandel und die Maulbeer-Feige zu den
Anbaupflanzen hinzu. Die Bewohner des Indus-Tals
domestizierten Sesam, die Osteuropäer dagegen Hafer und die
Westeuropäer Schlafmohn. Auf der arabischen Halbinsel wurde
das Dromedar und in Kasachstan das Pferd domestiziert.

Afrika

Digitale Karte der Fundstellen Afrikas (https://www.googl


e.com/maps/d/u/0/edit?hl=de&mid=1UTxue2tZva-koxg-
97VjBrjF0imlUuoV&ll=0.32301819470333015%2C0&z=
3) (frühes-spätes Holozän); Johann Wolfgang Goethe-
Universität Frankfurt; VFGAF.

Afrika, wo sich das Neolithikum wesentlich langsamer und anders


entwickelte, ist ein Sonderfall. Teilweise liegen zwischen den
einzelnen Merkmalen mehrere Jahrtausende, zum Beispiel
zwischen der Domestizierung des Rindes und den ersten
Kulturpflanzen. Der Prozess der Neolithisierung verlief hier über
mehrere tausend Jahre, so dass er als Epochengrenze
„Neolithikum“ seine Gültigkeit verliert. Aus diesem Grund wird der
Begriff des „Neolithikums“ im Zusammenhang mit Afrika eher
vermieden, im Gegensatz zu Mitteleuropa, wo das gesamte
„Bündel“ vor etwa 7500 Jahren komplett in Erscheinung trat und
deswegen als neolithische Revolution bezeichnet wird.

In Afrika gab es bereits um 4900 v. Chr. Hirtengemeinschaften, die


zunächst mit Schafen und Ziegen, später mit Rindern weitgehend
nomadisch lebten. Im Afrika südlich der Sahara traten erst Anfang
des zweiten vorchristlichen Jahrtausends Kulturpflanzen in Form
von Perlhirse und Augenbohne auf. Es gibt Hinweise, dass die
Neolithisierung Afrikas vielfach eigene Wege gegangen ist und
sich zumindest teilweise eigenständig vollzog. Die Keramik ist
beispielsweise älter als im Vorderen Orient.

Inwieweit bei den domestizierten Tieren afrikanische Vorfahren


beteiligt waren, ist nicht vollkommen geklärt. Nach
molekularbiologischen Untersuchungen ist auch die indigene
Domestikation zumindest einiger Haustiere nicht auszuschließen.
Dies gilt jedoch nicht für die Ziege, die aus dem Vorderen Orient
eingeführt wurde. Im südlichen Afrika können die ältesten Schafe
und Ziegen nicht vor die Jahrtausendwende datiert werden. Dies
und vorwiegend linguistische Argumente sind die Grundlage für
die Annahme einer „Bantu-Wanderung“. Dafür fehlen bisher aber
archäologische Belege.

In Äthiopien wurden (möglicherweise sogar vor dem Eintreffen der


vorderasiatischen Kulturpflanzen) Teff und Kaffee domestiziert.
Ostasien und Polynesien

Mit der um ebenfalls 3000 v. Chr. einsetzenden austronesischen


Expansion verbreitete sich die Landwirtschaft mit den in Südchina
kultivierten Pflanzen in Südostasien und dem pazifischen Raum.
Da es von der Forschung als unwahrscheinlich erachtet wird, dass
es ein weiteres Domestikationszentrum zwischen Indien und
Südchina gegeben hat, ist folglich China auch Ursprungsort des
indischen Reises. In Neuguinea dagegen waren bereits vor dem
Eintreffen der südchinesischen Kulturpflanzen die einheimischen
Jäger und Sammler dazu übergegangen, Bananen und Zuckerrohr
zu nutzen. Von Nordchina aus, wo Reis ab 3000 v. Chr. angebaut
wurde, verbreitete sich die Landwirtschaft binnen eintausend
Jahren nach Korea und schließlich sehr spät nach Japan.

Amerika

Verbreitung des neolithischen Ackerbaus in der Zeit

Der mesoamerikanische Ackerbau breitete sich nordwärts aus, wo


er jedoch in den Trockenregionen des heutigen Texas ein
Hindernis fand. Womöglich fand die Domestizierung von
Sonnenblumen, Gänsefüßen, Maygrass (Phalaris caroliniana) und
Topinambur im Osten der heutigen Vereinigten Staaten daher
unbeeinflusst statt. Der Kürbis, so bewiesen Gentests, wurde in
insgesamt sechs verschiedenen Regionen domestiziert. Ebenso
wurden zahlreiche andere Pflanzenarten mehrfach in
unterschiedlichen Regionen kultiviert. In den peruanischen Anden
und dem angrenzenden Amazonasbecken wurden daher
vermutlich eigenständig Maniok und Kartoffeln domestiziert und
erst später durch Mais ergänzt.

Ebenso wie in Mittelamerika mangelte es in Südamerika an


geeigneten großen Säugetieren zur Domestikation. Einzig das
Lama wurde für den Lastentransport genutzt. Zur
Fleischversorgung diente Charque, getrocknetes, in Streifen
geschnittenes Lamafleisch, und es wurden Meerschweinchen
gehalten.

Sonstige

In einigen Regionen der Erde hielt die Landwirtschaft – und damit


die Jungsteinzeit – nie (d. h. mindestens bis zur europäischen
Kolonialzeit) Einzug. Zum einen sind dies Wüsten- und Polar-
Regionen, die sich grundsätzlich nicht zur landwirtschaftlichen
Nutzung eignen. Zum anderen sind es Regionen, die entweder
keine zur Domestikation geeigneten Arten in ihrer Flora und Fauna
hatten oder die den Menschen durch ihren natürlichen
Nahrungsreichtum ein sicheres Auskommen boten. Dennoch
hatten und haben sesshafte Kulturen auf Jäger und Sammler eine
gewisse „Anziehungskraft“, die dazu führte, dass nur noch sehr
wenige „Naturvölker“ allein vom Jagen und Sammeln leben.[11]

Technologie und Entwicklung

Die meisten Werkzeuge aus Holz, Tierknochen oder Feuerstein


waren denen aus der Alt- und Mittelsteinzeit sehr ähnlich. Neu
waren Beile und Äxte, die durch Sägen und Schleifen geschärft
und zur Schäftung durchbohrt wurden. Ebenfalls neu war das
Auftreten gebrannter Tongefäße. In den meisten Regionen traten
diese meist zur Bevorratung gebrauchten Gefäße mit oder
unmittelbar nach der Entwicklung des Ackerbaus auf, in Japan
dagegen aber schon weit vorher.

Mit der beginnenden Sesshaftigkeit entwickelte sich auch der


Hausbau weiter. Im Gebiet der Alpen baute man Hütten auf
meterhohen Stützen (Pfahlbauten) an den Ufergebieten der Seen
– eine Bauweise, die den periodischen Überflutungen der Seeufer
angepasst war. Um die Dörfer baute man hohe Zäune (Palisaden)
zum Schutz vor Tieren oder Feinden. Auch im Seengebiet des
Jangtsekiang und an seinem Delta wurde auf diese Weise gebaut.
Jungsteinzeitliche Essensreste und
Geschirr: Mahlsteine, verkohltes Brot,
verkohlte Getreidekörner und
Äpfelchen, Kochtopf aus Ton,
Trinkgefäße aus Hirschgeweih und
Holz

In Çatalhöyük wurden meist rechteckige Häuser aus Lehmziegeln


und einem Holzgerippe gebaut. Für eine sesshafte Kultur war
Grundbesitz und dessen Verteidigung von großer Bedeutung;
Oasenstädte wie Jericho wurden von meterhohen Mauern
umgeben.

Obwohl die Versorgungslage der Bauern unsicherer war als die der
Jäger und Sammler, kam es überall zu einem Anstieg der
Bevölkerungszahlen. Dies wird weniger mit der Ernährung, als
vielmehr mit der sesshaften Lebensweise in Verbindung gebracht.
Für Menschen, die ein sehr mobiles Leben führen, sind kleine
Kinder eher hinderlich. Demgegenüber kann durch Milch und
Getreide die Stillzeit verkürzt werden.[11]

In den Bauernkulturen spezialisierten sich Teile der Gruppe auf


bestimmte Tätigkeiten. Es bildete sich eine geistige und politische
Führungsschicht (Priester, Stammesoberhäupter, Fürsten).
Metalle

Während der Jungsteinzeit wurde auch die Metallbearbeitung


entwickelt (Archäometallurgie). Sie beschränkte sich aber auf
gediegen (elementar) vorkommende Metalle wie Gold, Silber und
Kupfer. Die ältesten Kupferfunde stammen aus Kleinasien und
dem Iran und sind über 9000 Jahre alt. Aufgrund der
Metallverarbeitung wird der letzte Abschnitt der Jungsteinzeit
regional begrenzt als Kupfersteinzeit bezeichnet.

Archäologische Kulturen

Innerhalb der Jungsteinzeit lassen sich (deutlicher als in der


Altsteinzeit) archäologisch „typische“ Kulturen erkennen, die
jeweils nach mehrhundertjähriger Dauer einander ablösten oder in
eine neue Phase eintraten. Die archäologischen Funde und
Fundsituationen weisen innerhalb von zeitlich und regional
bestimmbaren Regionen Ähnlichkeiten auf und deuten die
Grenzen der einheitlichen Kulturräume an.

Rekonstruktion Steinzeithaus
Schussenried (Pfahlbaumuseum
Unteruhldingen)

Während die Menschen der Levante nach neuesten Erkenntnissen


bereits (sicher) vor 11600 bis (möglicherweise) vor 13000 Jahren
Ackerbau betrieben, schließt Mitteleuropa etwa 5000 (La-
Hoguette-Kultur beziehungsweise Linearbandkeramik) bis
9000 Jahre später auf. Entlang den Mittelmeerküsten wird
Südeuropa und Südwesteuropa von der Kultur mit Abdruckkeramik
(fachsprachlich italienisch Impresso, französisch Cardial genannt)
neolithisch. Die Trichterbecherkultur erreichte Südschweden und
das Skagerrak.

Wichtige archäologische Stätten der Mittel- und Endphase der


Jungsteinzeit (vor 6500 bis 4800 Jahren) und Nachfolger der
Tempel auf dem Göbekli Tepe (Anatolien vor 11.000 Jahren) sind
die Megalithanlagen und Menhire in Carnac (Frankreich), in Skara
Brae (Schottland), die Tempel auf Malta sowie Newgrange und
Knowth in Irland. In das 8. Jahrtausend v. Chr. werden im
historischen Chusistan die Fundstellen Tschogha Misch und
Tschogha Bonut datiert.

Der wichtigste Skelett-Fund aus der Endphase der Jungsteinzeit in


Europa ist der als Ötzi bekannte „Mann vom Tisenjoch“, der vor
über 5000 Jahren gelebt hatte. Seine Leiche blieb als
gefriergetrocknete Mumie im Eis des Similaungletschers erhalten.
Er hatte typische Gerätschaften der Jungsteinzeit wie Pfeil und
Bogen bei sich und trug bereits ein Kupferbeil.
Ägäis

Ohne direkte Traditionslinien stehen die neolithischen Funde auf


der Kykladeninsel Saliagos. Weder lassen sich Vorläufer (z. B. in
Anatolien) noch direkte Nachfolger in der bronzezeitlichen
Kykladenkultur nachweisen.

Donauraum (Danubischer Raum), Südosteuropa

Jungsteinzeitliches Langhaus im
Archäologischen Freilichtmuseum
Oerlinghausen

Im mittleren Donauraum setzte das Neolithikum mit der Starčevo-


Kultur, in Griechenland mit der Sesklo-Kultur ein. Das
Mittelneolithikum prägten auch die Alföld-Linearkeramik und die
Bükker Kultur in Nordungarn und der Slowakei. Das
Endneolithikum war in Serbien und im Banat durch die Vinča-
Kultur, in Ungarn durch die Theiß-Kultur bestimmt. Am Übergang
zum Mittelneolithikum bricht auf dem Balkan und im danubischen
Raum die Kontinuität der Tell-Siedlungen ab.
Mitteleuropa

Hier breitete sich das Neolithikum ab 5600/5500 v. Chr. vom


Donauraum her mit der gut erforschten bandkeramischen Kultur
nach Norden bis an die Lössgrenze aus. Sie reichte schließlich
von Moldau bis in das Pariser Becken. Parallel dürften sich in
Enklaven, besonders aber an der Peripherie, mesolithische Jäger-
und Sammler gehalten haben. Der Bandkeramik folgte im
westlichen Verbreitungsgebiet (etwa heutiges Deutschland) die
Rössener Kultur, im Osten die Stichbandkeramik, die
Oberlauterbacher Gruppe und die Münchshöfener Kultur.

Siehe auch: Frühneolithikum, Mittelneolithikum, Jungneolithikum,


Spätneolithikum, Endneolithikum

Nördliches Mitteleuropa und Nordeuropa

Chronologie des Neolithikums im


nördlichen Mitteleuropa und in
Skandinavien nach Carl Johan Becker

Im Norden breitet sich das Neolithikum erst zwischen 4200 und


4000 v. Chr. mit der Trichterbecherkultur aus. Sie wird in ihrer
Endphase im Osten von der Kugelamphoren-Kultur überlagert. Es
folgen ab 2800 v. Chr. im Westen die Glockenbecherkultur, im
Osten die Schnurkeramische Kultur. Mit ihnen endet das
Neolithikum in diesem Bereich. Die Trichterbecherkultur
entwickelte Stufen, die durch den Dänen C. J. Becker definiert,
jedoch inzwischen wissenschaftlich differenziert wurde (siehe
Grafik).

China

Peiligang-Kultur (5600–4900 v. Chr.)


Cishan-Kultur (5400–5100 v. Chr.)
Hemudu-Kultur (5200–4500 v. Chr.)
Yangshao-Kultur (5000–2000 v. Chr.)
Dawenkou-Kultur (4100–2600 v. Chr.)
Liangzhu-Kultur (3400–2000 v. Chr.)
Longshan-Kultur (3200–1850 v. Chr.)

Mesoamerika

Maya
Olmeken
Zapoteken

Südamerika

Las-Vegas-Kultur (Spätphase)
Valdivia-Kultur
Aspero-Kultur
Chinchoros-Kultur
Chorrera-Kultur
El-Paraiso-Kultur

Afrika

In Afrika steht die archäologische Erforschung der Jungsteinzeit


noch am Anfang. Dadurch sind bis heute nur wenige detailliert
beschriebene Komplexe bekannt, die die Bezeichnung
archäologische Kultur verdienen; meist beschränken sich die
Kenntnisse auf größere Regionen. Folgende Fundkomplexe
entsprechen am ehesten den Kriterien der europäischen
Jungsteinzeit, sind jedoch jünger:

Gajiganna-Kultur in Nigeria
Kintampo-Kultur in Ghana
Ounjougou in Mali
Dhar Tichitt in Mauretanien

Kultur

Poulnabrone Dolmen, Irland


Ackerbau

Im neolithialisierenden Eurasien gehörte der Emmer zu den


ältesten kultivierten Getreidearten.[12] Seinen Ursprung hatte er im
Nahen Osten, er wurde dort seit mindestens 10.000 Jahren
angebaut. Es folgten die Erbsen und Linsen. Vor mindestens 8000
bis 9000 Jahren, möglicherweise auch schon früher, begann die
Domestikation von Hausziegen, die somit zu den ältesten
wirtschaftlich genutzten Haustieren zählen. Später kamen der
Olivenbaum und der Wein und andere Tiere und Pflanzen hinzu.[13]

Diese schrittweise Änderung der menschlichen Lebensweise aus


den Jäger-und-Sammler-Kulturen hin zu Ackerbau und Viehzucht
brachte nicht durchgängig eine vorteilhaftere Lebensweise. Mit
dem Begriff des Sozialmetabolismus wird eine Organisationsform
des stofflichen und energetischen Austausches von menschlichen
Gemeinschaften mit ihrer Umwelt beschrieben, wobei aus der
Perspektive des Begriffs nicht so die Betrachtung der sozialen
Organisationsformen im Vordergrund stehen, sondern die des
Stoffwechsels.[14] So zeichneten sich die Jäger-und-Sammler-
Kulturen durch eine unkontrollierte Nutzung der Sonnenenergie
und die der Agrargesellschaften durch eine kontrollierte Nutzung
der Sonnenenergie aus.[15] Will man die Größenordnungen des
sozialen Metabolismus abschätzen, ist dies für die Energieflüsse
einfacher, als es für den Materialfluss möglich ist. Referenzwert
ist beim Energiefluss das physiologische Minimum der basalen
Stoffwechselrate, energetisch können hierfür 10 Megajoule in 24
Stunden (pro Tag) veranschlagt werden, was 3,5 Gigajoule pro
Jahr entspräche. Stofflich werden, inklusive des
Wasserverbrauchs, 3 kg angenommen, also etwa 1000 kg pro
Jahr.

Energie in Gigajoule pro Jahr Material in Tonnen pro Jahr

basaler Metabolismus 3,5 1–2

Jäger und Sammler 10–20 (Faktor 3–5) 2–3

Agrargesellschaften 60–80 (Faktor 20) 4–5

[16] Während der Jungsteinzeit herrschten Emmer (Triticum


dicoccum)[17] und Einkorn (Triticum monococcum) vor. Die
aufgeführten Getreidearten können als Wintergetreide im Herbst
oder als Sommergetreide im Frühjahr ausgesät werden. Die Ernte
erfolgte dann zeitlich versetzt im Sommer. Nach Art der Kornhülle
sind Spelz- (Emmer, Einkorn, Spelzgerste, Dinkel) und
Nacktgetreide (Nacktweizen) zu unterscheiden. Beim
Spelzgetreide sind die das Korn umschließenden Spelzen mehr
oder weniger fest mit diesem verwachsen. Beim Nacktgetreide
dagegen liegen sie lose an und fallen beim Dreschen ab. Der
Vorteil des Spelzgetreides liegt darin, dass es eine primitive
Lagerung besser verträgt, der Nachteil ist, dass die Körner vor
dem Mahlen entspelzt werden müssen; hierzu müssen sie aber
völlig trocken sein.

Nach anfänglich starker Dynamik der sich ausbildenden


neolithischen Siedlungen bildete sich dann um 3000 v. Chr. ein
relativ stabiles globales Muster agrarischer Gesellschaften
heraus. Aus der Beschreibung der Energie- und Stoffflüsse im
Modell des Sozialmetabolismus sind zwar die Grundlagen für eine
erhöhte Bevölkerungsdichte neolithischer Siedlungen und Kulturen
ablesbar – aufgrund der verbesserten Nahrungssituation – nicht
aber deren krisenhafte Entwicklungen. Das Spektrum der
Erkrankungen änderte sich, so breiteten sich etwa die
Tuberkulose, die Brucellose (Zoonosen u. a. m.) ebenso aus, wie
spezifische Veränderungen am Bewegungsapparat durch
einseitige und sich wiederholende körperliche Aktivitäten. Ferner
kamen „urbane Probleme“ wie die der Hygiene, Land- und
Besitzverteilung, Vorratswirtschaft, Besitzsicherung,
Wasserversorgung (z. B. mittels Brunnen) usw. hinzu.

Der soziale Metabolismus von Jäger-und-Sammler-Kulturen fußte


darauf, dass sie sich in bestehende Solarenergieströme
einschalteten, ohne diese aber zu modifizieren oder gar
kontrollieren zu wollen. Ihre Grundstrategie hatte eine Reihe von
Mustern zur Folge die diese Kulturen auszeichneten. Meist sind
diese menschlichen Gemeinschaften als egalitär-akephale
Gruppen charakterisiert. Ein Ergebnis ihrer mobilen Lebensweise,
denn der Zwang zur Mobilität erbrachte keinen evolutionären
Vorteil für die Ausbildung komplexer sozialer Strukturen oder der
Herstellung komplexer Artefakte.[18]

Im Sinne des Sozialmetabolismus führte die Viehhaltung und


Erntewirtschaft zu einer Zunahme der Energie- und Stoffflüsse, die
die speziellen Strategien der kontrollierten Nutzung von
Solarenergieströmen weiter evolutionieren ließen. Hierbei
bediente sich das menschliche Kollektiv vor allem biologischer
Energiekonvertoren (Ackerbaupflanzen wie den Emmer und Tieren
wie den Ziegen), die über den Verlauf der Generationen zu den
jeweiligen Zwecken genetisch modifiziert wurden und deren
Lebensräume aktiv umgestaltet worden sind. Ferner übertrug man
diese Strategie auf weitere zusätzliche dazu geeignete Pflanzen-
und Tierarten. Diese Strategien nötigten den menschlichen
Kulturen aber auch Änderungen in ihrer Sozialstruktur ab. Aus den
kleinen und weitgehend egalitär-akephalen Gruppen der Jäger-
und-Sammler-Kulturen wurden über tribale Gemeinschaften und
Häuptlingstümer immer zahlenstärkere menschliche
Gemeinschaften mit komplexen Organisationsstrukturen.

Die durch die in Eurasien in den Gebieten des Fruchtbaren


Halbmonds aufgrund der äußeren Bedingungen einsetzende
Sesshaftwerdung brachten sukzessive Änderungen in der
Sozialstruktur der menschlichen Gemeinschaften.[19] Zwar nahm
im Total die Gesamtmenge der zur Verfügung stehenden Nahrung
zu (Physiologischer Brennwert), doch waren die annualen
Nahrungsmittelproduktionen starken saisonalen Schwankungen
mit in der Folge zum Teil erheblichen Populationsschwankungen
und Sterblichkeitsraten ausgesetzt.[20] Gleichzeitig konnten aber
aufgrund der sesshaften Lebensweise (verringerte Mobilität und
verkürzte Stillzeit durch veränderte Ernährung)[11] die
Bevölkerungszahlen der menschlichen Ansiedlungen steigen.
Höhere Bevölkerungszahlen ermöglichten eine horizontale
Differenzierung der jungzeitlichen Gemeinschaften. Die
wachsende horizontale Differenzierung ist direkt an die
Bevölkerungszahlen gekoppelt, denn eine Spezialisierung setzt
eine gewisse Zahl von beteiligten Menschen voraus. Eine größere
Spezialisierung vergrößerte die Produktivität der
jungsteinzeitlichen Kulturen, das wiederum verbesserte deren
Versorgung, erhöhte den Sozialmetabolismus, den Stoff- und
Energiefluss, also letztlich die Strategien der kontrollierten
Nutzung von Solarenergieströmen. Dadurch konnte prinzipiell
wiederum die Bevölkerung weiter wachsen, unter dem Vorbehalt,
dass die frühen jungzeitlichen Kulturen von einer stärkeren
Instabilität betroffen waren. Der Prozess der horizontalen
Differenzierung wurde begleitet von einem Prozess der vertikalen
Differenzierung, dem Herausbilden einer herrschenden Elite, etwa
der Häuptlinge oder Priesterkasten. Veränderungen im Bereich der
Organisation von Arbeitsteilung, Herrschaft, Siedlungsbau und
Regelung von Eigentum blieben nicht ohne Auswirkungen auf
spirituell-religiöse Fragen.

Humberto Maturana definierte Kultur als ein Netz von


Umgangsformen, die das Gefühls-Sprach-Handeln[21] bestimmen
und einen Sprach-Konsens erzeugen, der über die Generationen
weitergegeben wird.[22] Das agrartechnologische Wissen, aber
auch das der administrativen und spirituellen Ordnung, wurde so
von einer Generation zur nächsten weitergegeben. Aber auch der
Austausch zwischen den einzelnen menschlichen Siedlungen fand
über dieses versprachlichte Netz der Umgangsformen seinen
Weg.[23] Durch die Entwicklung von Pflanzenbau und Tierzucht
kam der Idee der Fruchtbarkeit in der Vorstellung des Menschen
eine noch größere Bedeutung zu. Analog zum Säen–Reifen–Ernten
wurde die Abfolge Geburt–Leben–Tod in der Glaubenswelt
bedeutend. Die Stellung der Frau als im frühen Ackerbau
wesentliche Kraft stieg (matristische Kulturen),[24] analog der Rolle
weiblicher Fruchtbarkeitsgottheiten in der Religion. Wie in den
vorausgehenden steinzeitlichen Religionen wurden Kräfte in der
umgebenden Tierwelt vermutet. Menschen-, tier- oder
mischgestaltige Chimären wurden Objekte der Verehrung.

Die vielfältige und abwechslungsreiche Formung und


Ornamentierung von Töpferware (Keramik) lässt Archäologen
einzelne Gefäße (und damit Fundorte) einer bestimmten
Kulturgruppe zuordnen. Als oft einziges verlässliches Indiz für
eine Kulturstufe wird die Form oder Ornamentierung ihrer Keramik
als typochronologische Leitform vielfach zur Bezeichnung für die
Kultur selbst herangezogen, zum Beispiel Trichterbecherkultur,
Glockenbecherkultur, Bandkeramische Kultur,
Grübchenkeramische Kultur oder Schnurkeramik.
Kalendarium

→ Hauptartikel: Kreisgrabenanlage

Überall dort, wo sich neolithische Lebensweisen gründeten, stellte


sich eine direkte Abhängigkeit vom Wetter und damit der
Wetterbeobachtung ein, Sesshaftigkeit wurde in spezifischer
Weise abhängig vom Rhythmus der Jahreszeiten. Dabei erhielt der
Sonnenstand einen hohen Stellenwert. Die in den gemäßigten
Zonen Jahreszeiten-prägenden Fixpunkte der Sonnenbahn wie die
längste Nacht (Winteranfang) bzw. der längste Tag des Jahres
(Sommeranfang) sowie die Tag-und-Nacht-Gleichen zum
kalendarischen Beginn des Frühjahrs und Herbsts, also die
steigende oder fallende Bewegung der täglichen Sonnenbahn,
lässt sich am besten im Verhältnis zu einer virtuellen Linie am
Horizont feststellen.

Um Ackerbau zu etablieren, der sukzessive einen wichtigen Anteil


an der Nahrungsversorgung einer neolithischen Gruppe
einnehmen konnte, mussten bestimmte Voraussetzungen
geschaffen werden bzw. vorhanden sein. So bedurfte es zunächst
eines präparierten Kulturbodens, sodann musste eine adäquate
und über Vegetationsperiode hinweg anhaltende Bewässerung
oder Durchfeuchtung der Böden gewährleistet sein. Der Boden
musste, mit den entsprechenden Erfahrungen, bearbeitet werden,
so mussten die jungsteinzeitlichen Gruppen die Zeit der Aussaat
an den sich verändernden, jahrzeitlichen Rhythmusgebern
erkennen.[25]

In enger Beziehung hierzu steht die Entwicklung früher


Kalendersysteme. Sie beruhen im Allgemeinen auf der
Beobachtung natürlicher, meist astronomischer Ereignisse
(Sonnenstand, Mondphasen, Aufgang oder Stand bestimmter
Sterne u. ä. m.). Mit dem Eintritt eines bestimmten definierten
Himmelsereignisses[26] (z. B. des Neumonds oder der Tag-und-
Nacht-Gleiche im mitteleuropäischen Frühling) wird ein neuer
Zyklus eingeleitet. In Kulturen wie der bandkeramischen, die
Ackerbau betreiben, wird die kalendarische Erfassung der
Jahreszeiten notwendig. Daher nimmt man parallel zu einem
Übergang von einer mesolithischen zu einer neolithischen
Gesellschaft bzw. von einer Jäger- und Sammlergesellschaft zu
einer sesshaften Lebensweise einen Übergang vom Mond- zum
Sonnenkalender an (siehe hierzu die Stichbandkeramik und die
Kreisgrabenanlage von Goseck).[27]

Ackerbau erforderte ein hohes Wissen, Beobachtung und


Erfahrungen, die sich im Umgang mit dem Ackerboden in einem
speziellen geografischen Raum,[28] mit dem entsprechenden
Klima- und den vorherrschenden Wetterverhältnissen, etwa der
Regenwassersituation, dem Grad der Bewaldung, der
Bodenbeschaffenheit herausbildete und dann für schriftlose
Kulturen üblich, weiter erzählt werden musste. Hierneben waren
wirtschaftliche Aspekte zu berücksichtigen, die Zeit der fehlenden
Fruchtperiode überbrückten. Die Vorratshaltung war notwendig,
um zum einen, die gereiften Kulturpflanzen für den Verzehr haltbar
zu machen, zum anderen auch Saatgut für die nächste Saison
vorrätig zu haben. Hierzu waren Konservierungsmethoden i. w. S.
für die bevorrateten Pflanzensamen notwendig, um sie vor
Schädlingen zu schützen.

Gerade für den Ackerbau war es wichtig, eine von den konkreten
Wetterbedingungen unabhängige Bestimmung der Zeitpunkte für
Aussaat und Ernte vornehmen zu können. Während nomadische
Ethnien mit einem Lunarkalender sehr gut zurechtkamen, er ist
wahrscheinlich älter als der Solarkalender, weil er sich an einer
sicher und einfach beobachtbaren Himmelserscheinung, nämlich
den Mondphasen orientierte, wird er für den Ackerbau eher
impraktikabel. Ein Mondkalender teilt das Jahr in Perioden ein, die
den gleichen Mondphasen entsprechen, eine gleiche Mondphase
tritt nach durchschnittlich 29,5 Tagen erneut auf. Ein reiner
Lunarkalender, der sich einzig an den Mondphasen orientiert,
weist aber keinerlei Bindung an das Sonnenjahr auf und damit an
die Jahreszeiten. So verschiebt er sich etwa um etwa elf Tage in
jedem Sonnen-Jahr rückwärts.

Hingegen sind die Sonnenphasen, zum Beispiel die Äquinoktien


oder die Solstitien, ungleich schwieriger festzustellen. In einem
freien Mondkalender wandern die Jahreszeiten kontinuierlich
durch das ganze Jahr. Das war für Jäger-und-Sammler-
Gesellschaften zumeist kein Problem, hingegen hatten sesshafte
Ethnien, die ihre Pflanz- und Erntezeiten planen mussten, mit einer
solchen Kalenderform Schwierigkeiten. Dies führte schließlich zur
Entwicklung von Sonnenkalendern.

Siehe auch

Literatur

Monographien

Chris Fowler, Jan Harding, Daniela Hofmann: The Oxford


Handbook of Neolithic Europe, Oxford University Press, 2015.
Hans-Jürgen Beier (Hrsg.): Studien zum Siedlungswesen im
Jungneolithikum. Beiträge der Sitzung der AG Neolithikum,
gehalten in Kempten/Allgäu 1995 In: Beiträge zur Ur- und
Frühgeschichte Mitteleuropas. Band 10 Beier & Beran,
Weißbach 1996.
MediaCultura (Hrsg.): Die ältesten Monumente der Menschheit.
Vor 12.000 Jahren in Anatolien. Theiss, Stuttgart 2007, ISBN 3-
8062-2090-5 (DVD-ROM).
David Graeber, David Wengrow: Anfänge. Eine neue Geschichte
der Menschheit. (Übersetzung aus dem amerikanischen
Englisch von Henning Dedekind, Helmut Dierlamm, Andreas
Thomsen); Klett-Cotta, Stuttgart 2022, ISBN 978-3-608-98508-5.
Steven Mithen: After the Ice. A Global Human History, 20.000–
5000 BC. Weidenfeld & Nicolson, London 2003, ISBN 0-297-
64318-5.
Josef H. Reichholf: Warum die Menschen sesshaft wurden. 2.
Auflage. S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 2008, ISBN 978-3-
10-062943-2.
Daniel Zohary, Maria Hopf: Domestication of Plants in the Old
World. The Origin and Spread of Cultivated Plants in West Asia,
Europe and the Nile Valley. 3. Auflage. Oxford University Press,
Oxford 2000, ISBN 0-19-850357-1.

Aufsätze

Christopher S. Troy u. a.: Genetic evidence for Near-Eastern


origins of European cattle. In: Nature. Band 410, 2001, April,
doi:10.1038/35074088, S. 1088–1091.
Lounès Chikhi u. a.: Y genetic data support the Neolithic demic
diffusion model (http://www.pnas.org/cgi/content/full/99/17/110
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Gordon Hillmann u. a.: New evidence of Lateglacial cereal
cultivation at Abu Hureyra on the Euphrates. In: The Holocene.
Band 11, Nr. 4, 2001, doi:10.1191/095968301678302823,
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Simcha Lev-Yadun, Avi Gopher, Shahal Abbo: The Cradle of
Agriculture. In: Science. Band 288, Nr. 5471, 2000,
doi:10.1126/science.288.5471.1602, S. 1602–1603.
Dolores R. Piperno u. a.: Processing of wild cereal grains in the
Upper Palaeolithic revealed by starch grain analysis. In: Nature.
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Kevin O. Pope u. a.: Origin and Environmental Setting of Ancient
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Weblinks

Commons: Neolithic (https://commons.wikimedia.org/wiki/N


eolithic?uselang=de) – Album mit Bildern, Videos und
Audiodateien
Wiktionary: Jungsteinzeit – Bedeutungserklärungen,
Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Jungsteinzeit (http://www.jungsteinsite.de/) (Online-
Fachzeitschrift)
Zur Jungsteinzeit in Oberfranken (Landschaftsmuseum
Obermain Kulmbach) (http://www.landschaftsmuseum.de/Seite
n/Lexikon/Neolithikum.htm) (private Seite)
Bilder von Großsteingräbern und Menhiren in Deutschland (htt
p://www.rserv.de/) (private Seite)
Werner E. Stöckli: Neolithikum. (https://hls-dhs-dss.ch/de/article
s/008012) In: Historisches Lexikon der Schweiz.
Digitale Karte der Fundstellen Afrikas (https://www.google.co
m/maps/d/u/0/edit?hl=de&mid=1UTxue2tZva-koxg-97VjBrjF0i
mlUuoV&ll=0.32301819470333015%2C0&z=3) (frühes-spätes
Holozän); Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt;
VFGAF.

Anmerkung

1. Hypothetisch lässt sich die Entwicklung zum Brot über einen


Getreidebrei rekonstruieren. War die frühe Getreidenahrung ein
Brei, so entsteht aus diesem ein Fladen, wenn er auf einem
heißen Stein oder in der Asche eines Feuers getrocknet oder
aufgebracht wurde. Gibt man einem derartigen Getreidebrei
oder -teig die Möglichkeit, an einem warmen Ort zu gären,
kommt es zur Lockerung der Teigstruktur, die dann, in einem
geschlossenen Raum unter Feuerhitze gebacken, Brot
entstehen lässt.

Einzelnachweise

1. David W. Anthony (2007): The horse, the wheel, and language.


ISBN 978-0-691-05887-0, S. 126.
2. Hermann Parzinger: Die Kinder des Prometheus. Eine
Geschichte der Menschheit vor der Erfindung der Schrift. C. H.
Beck Verlag, München 2015, ISBN 978-3-406-66657-5, S. 113–
122: „1 Spezialisierte Wildbeuter der Levante nach dem Ende
der Eiszeit“, „2 Erste Schritte zu bäuerlichem Leben im
Fruchtbaren Halbmond“, „Die ältere vorkeramische Periode A
(PPN A)“; S. 232–235: „3 Die Anfänge bäuerlichen Lebens in
Mitteleuropa“.
3. Nadja Podbregar: Großbritannien: Migranten schon in der
Jungsteinzeit. Artikel in Wissenschaft.de vom 16. April 2019,
Online-Version (https://www.wissenschaft.de/geschichte-arch
aeologie/grossbritannien-erste-bauern-kamen-vom-kontinen
t/) , abgerufen am 6. Dezember 2019.
4. Terence N. D’Altroy: The Incas. Second Edition. Blackwell,
Malden 2015, ISBN 978-1-4443-3115-8, S. 318 f.
5. John Lubbock: Prehistoric Times, as Illustrated by Ancient
Remains and the Manners and Customs of Modern Savages.
Williams and Norgate, London 1865 (deutsche Ausgabe: Die
vorgeschichtliche Zeit erläutert durch die Überreste des
Alterthums und die Sitten und Gebräuche der jetzigen Wilden.
Costenoble, Jena 1874, 2 Bände).
6. Marion Benz: Die Neolithisierung im Vorderen Orient. Ex
oriente, Zweite, kaum veränderte Auflage, Berlin 2008. ISBN 3-
9804241-6-2. pdf-Version (http://www.exoriente.org/docs/000
85.pdf) , S. 18, 32–43, 90.
7. In: Josef H. Reichholf: Warum die Menschen sesshaft wurden.
2. Auflage. S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 2008, ISBN
978-3-10-062943-2.
8. Eva Hörschgen: Milch machte zuerst müde Nomaden munter.
(https://www.wissenschaft.de/erde-umwelt/milch-machte-zuer
st-muede-nomaden-munter/) In: Bild der Wissenschaft.
9. November 2004, abgerufen am 8. März 2023 (deutsch).
9. Fritz Höffeler: Geschichte und Evolution der
Lactose(in)toleranz. Das Erbe der frühen Viehzüchter. In:
Biologie in unserer Zeit. Band 39, Nr. 6. Wiley-Verlag, Weinheim
Dezember 2009, S. 378–387,
doi:
10.1002/biuz.200910405 (https://doi.org/10.1002/biuz.200910405)
(wiley.com (https://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1002/biuz.2
00910405) [abgerufen am 8. März 2023]).
10. Florian Stark: Die Balkanroute brachte die Zivilisation nach
Europa. (https://www.welt.de/geschichte/article156050546/Di
e-Balkanroute-brachte-die-Zivilisation-nach-Europa.html) In:
welt.de. Abgerufen am 1. Dezember 2019.
11. Marion Benz: Die Neolithisierung im Vorderen Orient. Ex
oriente, Zweite, kaum veränderte Auflage, Berlin 2008. ISBN 3-
9804241-6-2. pdf-Version (http://www.exoriente.org/docs/000
85.pdf) , S. 103–148.
12. Simone Riehl: Der lange Weg zur Landwirtschaft. Spektrum der
Wissenschaft, April 2014, S. 64–68.
13. Yuval Noah Harari: Eine kurze Geschichte der Menschheit.
DVA, München 2013, ISBN 978-3-421-04595-9, S. 101 f.
14. Mark Q. Sutton, Eugene N. Anderson: Introduction to Cultural
Ecology. Rowman & Littlefield Pub., Lanham / New York /
Toronto / Plymouth, UK 2010, ISBN 978-0-7591-1248-3, S. 84 f.
((PDF; 2,1 MB) (https://web.archive.org/web/2014121317204
8/http://web.mnstate.edu/robertsb/307/Intro-to-Cultural-Ecolo
gy.pdf) (Memento vom 13. Dezember 2014 im Internet
Archive))
15. Wolfram Siemann, Nils Freytag: Umweltgeschichte: Themen
und Perspektiven. C. H. Beck, München 2003, ISBN 3-406-
49438-2, S. 42.
16. Ian Gordon Simmons: Changing the face of the earth.
Blackwell, Oxford 1989, ISBN 0-631-14049-2, S. 197.
17. Jürgen Franssen: Vom Jäger zum Bauern Wirtschaftsformen
im neolithischen Anatolien. Verlag? Ort? Datum? (online (http
s://de.scribd.com/doc/33365/Vom-Jager-zum-Bauern-Wirtsch
aftsformen-im-neolithischen-Anatolien) auf de.scribd.com).
18. Rolf Peter Sieferle: Lehren aus der Vergangenheit. Expertise für
das WBGU-Hauptgutachten „Welt im Wandel:
Gesellschaftsvertrag für eine Große Transformation“ Berlin
2010, online (https://web.archive.org/web/20131007212011/h
ttp://www.wbgu.de/fileadmin/templates/dateien/veroeffentlic
hungen/hauptgutachten/jg2011/wbgu_jg2011_Expertise_Siefe
rle.pdf) (Memento vom 7. Oktober 2013 im Internet Archive).
19. Hans-Peter Uerpmann: Von Wildbeutern zu Ackerbauern – Die
Neolithische Revolution der menschlichen Subsistenz.
Mitteilungen der Gesellschaft für Urgeschichte — 16 (2007),
S. 55–74 (https://web.archive.org/web/20110919034530/htt
p://www.urgeschichte.uni-tuebingen.de/fileadmin/downloads/
GfU/2007/055-074_GFU_Mitteilung16_mail.pdf) (Memento
vom 19. September 2011 im Internet Archive).
20. Stephen Shennan, Sean S. Downey, Adrian Timpson, Kevan
Edinborough, Sue Colledge, Tim Kerig, Katie Manning, Mark G.
Thomas: Regional population collapse followed initial
agriculture booms in mid-Holocene Europe. Nature
Communications (2013) 4:2486 (http://www.nature.com/ncom
ms/2013/131001/ncomms3486/pdf/ncomms3486.pdf) .
21. Vgl. Handlungstheorie
22. Humberto R. Maturana, Gerda Werden-Zöller: Liebe und Spiel.
Die vergessenen Grundlagen des Menschseins. Matristische
und patriarchale Lebensweisen. Auer-Verlag, 1993, ISBN 3-
927809-18-7, S. 24.
23. Vorlesung Holger Kuße. Institut für Slavistik /Slavische
Sprachgeschichte und Sprachwissenschaft, TU Dresden SS
2008: Kulturwissenschaftliche Linguistik I. Einführung: Kultur –
Sprachwissenschaft – Kulturwissenschaftliche Linguistik.
S. 4–33, online (https://web.archive.org/web/2013041812262
7/http://tu-dresden.de/die_tu_dresden/fakultaeten/fakultaet_s
prach_literatur_und_kulturwissenschaften/slavistik/studium/u
nterrichtsmat/ss%2008/vorl_kultwiLing_einfuehrung_sose08.p
df) (Memento vom 18. April 2013 im Internet Archive).
24. Humberto R. Maturana, Gerda Werden-Zöller: Liebe und Spiel.
Die vergessenen Grundlagen des Menschseins. Matristische
und patriarchale Lebensweisen. Auer-Verlag, 1993, ISBN 3-
927809-18-7, S. 27.
25. Ina Mahlstedt: Die religiöse Welt der Jungsteinzeit. WBG,
Darmstadt 20004, ISBN 978-3-534-23595-7, S. 42–46.
26. Burkard Steinrücken: Sonnenwenden und Mondwenden.
Astronomische Grundlagen der Wenden von Sonne und Mond
am Horizont und ihre Bedeutung in der Archäoastronomie.
Tagung der Gesellschaft für Archäoastronomie vom 19.–12.
März 2011 in Osnabrück (PDF, 4,17 MB, 61 Seiten (http://archa
eoastronomie.org/assets/downloads/55ca20c7/sm_wenden2
011.pdf) auf archaeoastronomie.org).
27. Dieter Kaufmann: Zur Funktion linienbandkeramischer
Erdwerke. In: Karl Schmotz (Hrsg.): Vorträge des 15.
Niederbayerischen Archäologentages. Marie Leidorf,
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kB, 32 Seiten (https://journals.plos.org/plosone/article/file?id=
10.1371/journal.pone.0194862&type=printable) auf PLOS one.

Normdaten (Sachbegriff): GND: 4075272-0 (https://d-nb.info/


gnd/4075272-0) | Anmerkung: Ansetzungsform GND
„Neolithikum“.

Abgerufen von „https://de.wikipedia.org/w/index.php?


title=Jungsteinzeit&oldid=239775094“

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