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Big Sur

Big Sur [bɪg ˈsɝ] ist ein Küstenstreifen im US-Bundesstaat


Kalifornien zwischen Carmel-by-the-Sea im Norden und San
Simeon im Süden. Das Gebiet umfasst etwa 150 Kilometer der
kalifornischen Küste und die dahinter steil aufragenden Berge der
Santa Lucia Range. Da es sich nicht um eine offizielle
Verwaltungseinheit handelt, sind die Grenzen nicht einheitlich
definiert.

Inhaltsverzeichnis McWay Rocks und der Strand von


McWay Cove
Übersicht
Flora und Fauna
Besiedlung und Sehenswürdigkeiten
Big Sur im Film
Persönlichkeiten des Ortes
Filmdokumentation
Literatur
Weblinks
Einzelnachweise

Übersicht
Der Name Big Sur ist zusammengesetzt aus dem englischen Wort
big („groß“) und dem spanischen Wort sur („Süden“), bedeutet also Bixby Creek Bridge des Highway 1
„Großer Süden“ und stammt aus der Zeit, als die Region noch die
spanische Kolonie Alta California war. Das Gebiet südlich der
damaligen Hauptstadt Monterey wurde el país grande del sur („Das große Land des Südens“) genannt,
verkürzt el sur grande. In spanischer Zeit und auch noch unter mexikanischer Verwaltung war das Gebiet
nahezu unerschlossen, El Camino Real – die königliche Straße – verlief zwischen Monterey und San Luis
Obispo abseits der Küste im Tal des Salinas River.

Die schroffe Felsküste, die hohen Berge – der Cone Peak ist mit 1571 Meter der höchste Gipfel in der
Kette der Küstengebirge in ganz Kalifornien – und die geringe Siedlungsdichte vermitteln den Eindruck
unberührter Natur, der Touristen anzieht und viele Prominente, insbesondere Schauspieler motivierte, sich
im Gebiet niederzulassen. Der Abschnitt von Big Sur ist der klassische Teil des kalifornischen
Küstenhighways No. 1 mit der Bixby Creek Bridge. Die Straße wurde während der Great Depression im
Rahmen des New Deal gebaut und 1937 fertiggestellt. Sie erschloss das Gebiet erstmals. Die County-
Verwaltung erließ schon in den 1960er Jahren
Baunutzungsverordnungen, nach denen keine Gebäude errichtet
werden dürfen, die von der Straße aus sichtbar sind. Damit wird
der Eindruck der Unberührtheit gestärkt.

Teils wochenlange Waldbrände und Erdrutsche erfordern immer


wieder Evakuierungen und erzwingen die Sperrung einzelner
Abschnitte des Highways No. 1.

Flora und Fauna


Neben der faszinierenden Landschaft bietet Big Sur auch eine
abwechslungsreiche Fauna wie etwa die Kalifornischen Seelöwen,
Seeotter oder die Grauwale, die Touristen aus aller Welt anlocken.
Die Berge sind überwiegend bewaldet und gehören zum Los
Padres National Forest, einem National Forest. In ihnen liegt die
Die Pazifikküste bei Carmel-by-the-
Ventana Wilderness, ein Naturschutzgebiet vom Typ einer
Sea
Wilderness Area, der strengsten Klasse von Schutzgebieten in den
Vereinigten Staaten. Im National Forest werden seit 1997
Kalifornische Kondore ausgewildert. Die Art war in den 1980er
Jahren in freier Wildbahn ausgestorben und ist Gegenstand des
größten Erhaltungszucht-Programms der Vereinigten Staaten. Die
kleine Population von Big Sur hat seit etwa 2006 Kontakt zu den
Tieren, die im Pinnacles-Nationalpark 50 Kilometer östlich
ausgewildert werden. In der Ventana Wilderness gab es auch die
erste erfolgreiche Brut freilebender Kalifornischer Kondore des
Programms.

An der Big-Sur-Küste liegt eine Kette von kalifornischen State


Küste von Big Sur bei Dämmerung
Parks, zumeist an Buchten mit Sandstränden, wie der Julia Pfeiffer
Burns State Park oder der Pfeiffer Big Sur State Park. Im Norden
nahe Carmel liegt die Point Lobos State Natural Reserve, ein schroffer Küstenabschnitt, der für seine
Seeotter berühmt ist.

Besiedlung und Sehenswürdigkeiten


Weil Big Sur keine offizielle Gebietsbezeichnung ist, können Bevölkerungsdaten nur über die ZIP Code
Tabulation Area abgeleitet werden. Demnach lebten im Jahr 2000 nur 996 Menschen im Big-Sur-Gebiet;
bis 2010 wuchs die Bevölkerung auf 1369 und bis 2020 auf 1474.[1] Seit den 1960er-Jahren befindet sich
das Esalen-Institut in Big Sur. Am südlichen Ende des Big-Sur-Gebiets bei San Simeon liegt Hearst Castle,
das luxuriöse Anwesen des exzentrischen Zeitungsverlegers William Randolph Hearst.

Big Sur im Film


Das Gebiet wurde vielfach als Drehort für Kino- und Fernsehfilme genutzt. Zu den bekanntesten gehören

Heimweh, der erste Lassie-Film (1943),


Der Besessene mit Marlon Brando (1961),
… die alles begehren mit Elizabeth Taylor und Richard Burton (1965),
Sadistico mit Clint Eastwood (1971),
Zandys Braut mit Gene Hackman und Liv Ullmann (1974),
Basic Instinct mit Sharon Stone (1992).

Persönlichkeiten des Ortes


Jaime de Angulo (1887–1950), Linguist, Ethnologe und Ethnomusikologe.
Bill Frisell (* 1951), Gitarrist, residierte im April und September 2012 auf der Glen Deven
Ranch in Big Sur und komponierte dort die Musik seines gleichnamigen Albums.
Peter Ind (1928–2021), Jazzmusiker, lebte zwischen 1963 und 1965 in Big Sur.
Alan Jardine (* 1942), Musiker der Beach Boys, lebt seit den 1970er-Jahren auf einer Farm
in Big Sur.
Robinson Jeffers (1887–1962), Lyriker, Dramatiker und Naturphilosoph, verfasste zahlreiche
Gedichte über die Region.
Jack Kerouac (1922–1969), Schriftsteller, verbrachte den Sommer 1960 in Big Sur.
Daraufhin verfasste er seinen gleichnamigen Roman.
Henry Miller (1891–1980), Schriftsteller und Maler, lebte von 1944 bis 1962 in Big Sur. 1957
erschien Big Sur and the Oranges of Hieronymus Bosch, ein autobiografisches Essay über
seinen dortigen Aufenthalt als Aussteiger aus der Zivilisation.
Michael Murphy (* 1930), 1962 Mitbegründer des in Big Sur angesiedelten Esalen-Instituts.
Linus Carl Pauling (1901–1994), Chemie- und Friedensnobelpreisträger, lebte hier auf
seiner Farm und starb dort im Alter von 93 Jahren.
Julia Pfeiffer Burns (1868–1928), Begründerin des Julia Pfeiffer Burns State Park.
Dick Price (1930–1985), Psychologe, gründete 1962 mit Michael Murphy das Esalen-
Institut.
Lillian Bos Ross (1898–1959), Schriftstellerin, lebte ab 1940 in Big Sur.

Filmdokumentation
Big Sur – Die wilde Küste Kaliforniens (Originaltitel: The Living Edens. Big Sur –
California’s Wild Coast). Dokumentation von Bruce Reitherman, USA 2001, 45 Minuten.

Literatur
Shelley Alden Brooks: Big Sur: The Making of a Prized California Landscape. University of
California Press, Berkeley 2017, ISBN 978-0-520-29441-7.
Jens Rosteck: Big Sur – Geschichten einer unbezähmbaren Küste. Mare, Hamburg 2020.
ISBN 978-3-86648-625-6.

Weblinks
Commons: Big Sur (https://commons.wikimedia.org/wiki/Category:Big_Sur?uselang=de) –
Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Big Sur – Reiseführer
Offizielle Website der dortigen Handelskammer Big Sur Chamber of Commerce (https://ww
w.bigsurcalifornia.org/) (englisch)

Einzelnachweise
1. US Census Bureau: Big Sur CCD, Monterey County (https://www.census.gov/search-results.
html?q=big+sur), abgerufen am 14. Oktober 2022

Abgerufen von „https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Big_Sur&oldid=238924030“

Diese Seite wurde zuletzt am 8. November 2023 um 16:14 Uhr bearbeitet.

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