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Ângela Ferreira

Ângela Ferreira (* 1958 in Maputo, Mosambik) ist eine portugiesisch-südafrikanische Künstlerin, die
durch Skulpturen, Installationen und Videoarbeiten bekannt wurde. Sie lebt heute in Lissabon.

Inhaltsverzeichnis
Leben
Werk
Einzelausstellungen (Auswahl)
Ehrungen
Weblinks
Einzelnachweise

Leben
Ângela Ferreira wurde in der damaligen portugiesischen Überseeprovinz
Mosambik geboren und wuchs in Südafrika auf, wo sie an der Universität
Kapstadt Kunst studierte. Sie schloss das Studium 1985 mit dem Master ab,
lehrte anschließend an verschiedenen südafrikanischen Kunsthochschulen,
arbeitete zeitweise als Gulbenkian-Stipendiatin in Lissabon und zog 2003
endgültig dorthin, wo sie an der Fakultät für Bildende Künste der
Universität Lissabon arbeitete.[1] 2016 wurde sie promoviert.

Werk
In ihrem vom Konstruktivismus und Minimalismus beeinflussten Werk setzt
sie sich mit der kolonialen Vergangenheit Portugals und dem Ângela Ferreira (2018)
Postkolonialismus auseinander, wobei sie ihre doppelte afrikanisch-
europäische Identität reflektiert. 1995 nahm sie an der Biennale in Caldas
da Rainha teil und erhielt einen Preis in der Kategorie Skulptur. 1996/97 arbeitete sie in Texas an einer
kollektiven Hommage für Donald Judd. In ihrer Videoinstallation Amnésia (1997) mit Möbeln aus der
Kolonialzeit ironisierte sie die nostalgisch-sentimentale Verklärung der portugiesischen Konialepoche. Es
folgten internationale Ausstellungen und die Teilnahme an den Biennalen in Istanbul (1999), Melbourne
(1999), São Paulo (2008) und Bukarest (2010). 2007 repräsentierte sie Portugal auf der Biennale in
Venedig mit einer Arbeit über tropische Wohnhausarchitektur des französischen Architekten Jean Prouvé.
Die Ergebnisse ihrer Recherche über das Leben der Minenarbeiter im Kongo präsentierte sie in der Arbeit
Entrer dans la mine bei der Biennale in Lubumbashi (2013), die an einen Entwurf des russischen
Konstruktivisten Tatlins erinnert. Oft bilden Stahlrahmen wichtige Elemente ihrer Arbeiten.[3]
Ferreiras skulpturale, akustische und videografische Hommagen beziehen
sich sowohl auf die Geschichte Afrikas und auf seine koloniale und
postkoloniale Architektur[4] als auch auf Werke von Persönlichkeiten wie
Peter Blum, Carlos Cardoso, Ingrid Jonker, Jimi Hendrix, Diego Rivera
oder Miriam Makeba. 2023 werden ihre Werke in einer großen
Überblicksschau zum ersten Mal in Deutschland bei den Ruhrfestspielen in
einer Einzelausstellung an der Kunsthalle Recklinghausen ausgestellt.[5]

Einzelausstellungen (Auswahl)
2008: Hard Rain Show. Museu Coleção Berardo, Belém
(Lissabon)[6]
2014: Indépendance Cha Cha. Galerie Lumiar Cité, Lissabon
2015: Monuments in Reverse. Centro para os Assuntos de Arte Ângela Ferreira: Pan African
e Arquitectura, Guimarães[7] Unity. Detail eines Murals,
Acrylfarbe. Museu de Arte,
2015: Ângela Ferreira – Revolutionary Traces. Stroom Den
Arquitetura, Tecnologia
Haag Center for Visual Arts.[8]
(MAAT) Lissabon 2018[2]
2023: Kunstausstellung der Ruhrfestspiele in der Kunsthalle
Recklinghausen

Ehrungen
2003: Honorary research associate der Michaelis School of Fine Art, Universität Kapstadt
2015: Prémio Novo Banco Photo
2018: Honorary research fellow der Witwatersrand-Universität, Johannesburg

Weblinks
Website der Künstlerin (http://angelaferreira.info/)
Ausgewählte Werke (https://artsandculture.google.com/story/dQUBAqHwOHQdDA) auf
artsandculture.google.com
Programm der Ruhrfestspiele 2023 (https://www.ruhrfestspiele.de/programm/2023/angela-fe
rreira)

Einzelnachweise
1. Biographie (http://cvc.instituto-camoes.pt/biografias/angela-ferreira-dp2.html#.Y_s9Oh-ZPI
W) auf cvc.instituto-camoes.pt (portugiesisch).
2. Nuno Ferreira de Carvalho (Hrsg.): Pan African unity mural. MAAT, Fundação EDP,
Lissabon 2018.
3. Entrer dans la mine (http://angelaferreira.info/?p=176)
4. Haus der Kulturen der Welt: Ângela Ferreira (https://archiv.hkw.de/en/programm/projekte/20
12/between_walls_and_windows/werke_between_walls_and_windows/angela_ferreira.ph
p) auf archiv.hkw.de Berlin 2012
5. Vorschau (https://www.ruhrfestspiele.de/programm/2023/angela-ferreira) auf
ruhrfestspiele.de.
6. Jürgen Bock: Ângela Ferreira. Hard Rain Show. Katalog, Museu Coleção Berardo, Lissabon
2008
7. Ana Balona de Oliveira: Ângela Ferreira: Monuments in Reverse (https://www.academia.ed
u/10770461/%C3%82ngela_Ferreira_Monuments_in_Reverse_CAAA_Centro_para_os_As
suntos_de_Arte_e_Arquitectura_Guimar%C3%A3es_17_Jan_15_March_2015_Exhibition_
Essay_) auf academia.edu, 2015.
8. (o. Verf.): Ângela Ferreira – Revolutionary Traces. Katalog, Stroom Den Haag Center for
Visual Arts, 2015.

Abgerufen von „https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Ângela_Ferreira&oldid=236811723“

Diese Seite wurde zuletzt am 28. August 2023 um 05:10 Uhr bearbeitet.

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