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Arachnes Teppich

Metrische Analyse der Verse 113 und


114

Mnemosy|nen pas|tor, vari|us Deo|ida|


serpens.

te quo|que muta|tum tor|vo, Nep|tune, iu|venco.

Erster Vers:
1. M (Metrum) : Es finden sich lediglich drei Naturlängen (/-kürzen) in
diesem Metrum
2. M: zweimal Positionslang
3. M: einmal Positionslang und zwei Naturkürzen
4. M: einmal Positionslang und zwei Naturkürzen
5. M: zweimal Naturlang
6. M: zweimal Positionslang

Zweiter Vers:
1. M: zwei Naturlängen
2. M: eine Naturlänge und zwei Naturkürzen
3. M: zwei Positionslängen
4. M: eine Naturlänge und eine Positionslänge
5. M: Eine Naturlänge und eine Länge, die aus einer Elision des “e” aus
“Neptune” hervorgeht, die mit dem “iu” von “iuvenco” verschmilzt.
6. M: Eine Positionslänge und eine unbestimmte Silbe, die wahrscheinlich
lang sein sollte, aber nicht wichtig ist.
Übersetzung der Verse 122-126:
est illic agrestis imagine Phoebus,

es ist dieses bäuerliche Bild von Phoebus dort,

utque modo accipitris pennas, modo terga leonis

wie er bald die Federn des Habichts, bald den Rücken des Löwens

gesserit, ut pastor Macareida luserit Issen,

ausgetragen hatte, wie er als Hirte mit der Issa von Macareida spielte,

Liber ut Erigonen falsa deceperit uva, 125

wie Dionysos Erigon mit einer falschen Traube täuschte,

ut Saturnus equo geminum Chirona crearit.

wie Saturn als Pferd den Zwilling Chiron erschuf.


Fragen

Was verbindet diesen (Gesamt-)Text mit dem Werktitel der


Metamorphosen?

Metamorphosen werden vor allem durch Verwandlungen ausgezeichnet. Sei


es die Gestalt einer Figur, die Kehrtwende in einem Wettstreit. In dieser
Hinsicht scheinen Metamorphosen größtenteils übereinzustimmen.
In Ovids Erzählung zu Arachne taucht ebendieses Element am Ende auf
wodurch durch Ovids pointierte und gewitzte Ausdrucksweise dargestellt wird,
inwiefern sich Arachne verwandelt (vv.141-145 In diesem Absatz sieht man
ganz eindeutig wie Ovid geschickt die einzelnen Schritte der “Verwandlung”
bezeichnet. bsp. schreibt er, dass die Medizin mit der Nase und mit den Ohren
gleichzeitig “herabfließt” sehr bildlich und nicht brutal aber trotzdem etwas
beunruhigend). Zudem wird in einer Darstellung der Arachne auch eine
Verwandlung des Gottes Zeus dargestellt, der sich in seinen Affären in zum
Beispiel einen Stier verwandelt. Generell kann man also sagen, das
“Arachnes Teppich”
bezeichnend für Ovids Stil und für seine Metamorphosen stehen kann.

Arachne wird am Ende der Erzählung in eine Spinne


verwandelt - Informiert Euch über den Mythos der Arachne
erklärt, weshalb diese Darstellung - aus göttlicher Sicht -
strafwürdig ist.

Arachne sieht sich selbst als ein Wesen, das den allmächtigen Göttern
überlegen ist. Durch Ihre Darstellungen, wie Zeus in seinen Liebesspielen,
glaubt sie der Göttin die Unmäßigkeit ihrer Art zu unterstellen und sich selbst
zu erheben (über die Göttin). Da sie außerdem extremes Vertrauen in ihre
Webkünste hat, scheint sie zu denken, dass das Volk eher auf ihrer Seite ist
und sie einen Tumult verursachen könnte.

Athene ist hoch erzürnt über die Darstellung der Arachne und erschlägt sie
trotz der Makellosigkeit des Teppichs mit dem Weberschiffchen und
verwandelt sie aus folgendem Mitleid in eine Spinne nachdem Arachne sich
versucht zu erhängen. Athene sieht also in Arachne eine gotteslästerliche
Person, die glaubt, nur wegen ihrer Kunst die Götter auf ihr Maß herunter zu
stufen. Athene erkennt den Fehler der Götter, doch aufgrund ihres Hochmuts,
der durch ihren Status legitimiert wurde, muss sie Arachne in ihre Schranken
weisen. Zudem spielt auch der sehr menschliche Neid in Athenes Sicht auf
Arachne eine große Rolle und die Göttin übt auch ein gewisses Maß an
Demütigung an Arachne aus.

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