Sie sind auf Seite 1von 2

1

Webinar: Fall zu Zulässigkeit eines Widerspruchs, insbesondere zu


Fristproblemen:
Frau und Herr K sind Eltern von Kevin, der die Klasse 9 eines Gymnasiums besucht. Nach
dem erforderlichen Verfahren wird Kevin gem. § 53 SchulG von der Schule entlassen. Die
Entlassung wird für sofort vollziehbar erklärt.
Diese Verfügung wird den Eltern am 04.05.2019 mit Telefax zugeschickt.

Die Rechtsbehelfsbelehrung lautet:


„Gegen diese Verfügung können Sie innerhalb eines Monats nach Bekanntgabe Widerspruch
erheben. Der Widerspruch ist schriftlich oder zur Niederschrift bei dem Gymnasium -----,
Hauptstraße 12, 50000 Köln einzulegen.“

Am 27.05. rufen die Eltern in der Schule an und teilen mit, dass sie hiermit gegen die
Entlassung vom 04.05. Widerspruch einlegen. Die Eltern wurden dabei telefonisch daraufhin
gewiesen, dass sie ihren Widerspruch schriftlich einlagen müssten und zwar bis zum 03.06.
Am selben Tag ging ein Schreiben des Schulleiters an die Eltern:
„ Sehr geehrte Frau, sehr geehrter Herr,
bezugnehmend auf unser heutiges Telefonat weise ich noch einmal daraufhin, dass ein
telefonisch eingelegter Widerspruch unzulässig ist. Ein Widerspruch kann nur telefonisch
oder zur Niederschrift erhoben werden.
Ich bitte Sie deshalb der Schule Ihren Widerspruch unterschrieben und unter Darlegung der
Gründe bis zum 03.06. zuzusenden.

MFG
Im Auftrag

Schulleiter“

Mit Schreiben vom 19.06., bei der Schule eingegangen am 22.06. legen die Eltern
Widerspruch ein. Sie halten die Entlassung ihres Sohnes von der Schule – das Schreiben
haben sie am 04.05. nachmittags per Fax erhalten - schon aus formellen Gründen für
rechtswidrig. Die Übermittlung des Bescheides per Telefax genüge nicht dem
Schriftformerfordernis des § 126 BGB.

Ist der Widerspruch zulässig?


2

Das könnte Ihnen auch gefallen