Sie sind auf Seite 1von 13

Allgemein:

• Art. 5 I
◦ Meinung: sind durch Elemente der Stellungnahme, des Dafürhaltens und
der Beurteilung geprägt; persönliche Auffassungen des Einzelnen zu seiner
Umwelt; weder wahr noch unwahr
◦ selbst unbegründete, polemische, überspitze Äußerung vom Schutz umfasst
◦ Lüth-Urteil: unmittelbarster Ausdruck der menschlichen Persönlichkeit; für
freiheitlich-demokratische Staatsordnung konstituierend -> Kampf der
Meinungen als geistige Auseinandersetzung
◦ nicht umfasst sind bewusst und erwiesen unwahre Tatsachenbehauptungen
• Art. 5 I vs. Artt. 2 I ivm 1 I
◦ APR: gewährleistet engere persönliche Lebenssphäre und die Erhaltung
ihrer Grundbedingungen
▪ Selbstbestimmungsrecht über Darstellung in Öffentlichkeit auf
Grundlage des sozialen Geltungsanspruchs
▪ 823 I -> beachte Rahmenrecht (RW nicht indiziert)
▪ Sphären: Intim/Privat/Sozial/Öffentlichkeit/
▪ falsche Tatsachebehauptungen mit Ansehensrelevanz sowie falsche
Eindrücke, falsch-indirekte Äußerungen; selbst bei falsche Aussage bei
autocomplete
▪ wenn wahr dann Güterabwägung
▪ Selbstbestimmung über gesprochenes Wort -> wenn vertrautlich
gesprochen, dann Bestimmung was an Öffentlichkeit darf; wieder
Güterabwägung
▪ rechtsw. erlangte Infos dürfen grds. nicht veröffentlicht werden, außer
Info über RW-Verhalten oder wichtige Angelegenheit der Öffentlichkeit
▪ Schmähkritik (lediglich Herabsetzung ohne inhaltliche
Auseinandersetzung) und Beleidigung überwiegt nicht/strafbar
◦ praktische Konkordanz
▪ Vermutung für freie Rede
▪ wesentliche Frage die Öffentlichkeit berührt?

• Pressefreiheit Art. 5 I 2 Var. 1


◦ Freiheit Gründung und Gestaltung von Presseerzeugnissen
◦ Recht auf Veröffentlichung
◦ Eigenständigkeit der Presse von Recherche bis Verbreitung von
Nachricht/Meinung
◦ auch Verdachtsberichterstattung (die ggf. falsch)
◦ soll Bürger informieren; Diskussionen anregen; Stellungnehmen;
(inoffizielles) Kontrollorgan Parlament
Abgrenzung Meinung / Tatsache:
• nimmt unbefangener durchschnittlicher Rezipient einen überprüfbaren
Sachverhalt an? -> Tatsachenbehauptung
• Äußerung besonders durch persönliche/wertende Elemente gekennzeichnet? ->
Meinung
• innere Vorgänge können auch Tatsachen sein
• rhetorische Frage/relativierende Zusätze ändern nichts am Charakter der
Tatsachenbehauptung -> ansonsten Ansehensschutz zu gering, weil Meinung
viel weiter

direkte (offene) Tatsachenbehauptung:


• tatsächliche Information wird Rezipient unmittelbar und direkt mitgeteilt;
keine gedankliche Leistung erbringen
• keine Weckung von darüberhinausgehenden Vorstellungen

indirekte (verdeckte) Tatsachenbehauptung -> Eindruckserweckung


• Zusammenspiel aus offener Aussage, die eigene Schlussfolgerung ermöglicht
und "unabweisbarer Schlussfolgerung" die sich als zusätzliche Aussage
aufdrängt

Stolpe Rspr. (nur bei Unterlassungsanspruch; präventiv): bei Mehrdeutigkeit einer


Aussage bekommt Betroffener Unterlassungsanspruch , weil in Zukunft eindeutiger
formuliert werden kann
• P: deutsche Sprache ist sehr oft mehrdeutig; Bsp: Justizminister Zypries streitet
mit Innenminister Schäuble -> streit sich mit ODER streitet zusammen mit
gegen andere
• keine Anwendung auf Gegendarstellungs-, Richtigstellungs-,
Schadensersatzansprüche (repressiv)

Verdachtsberichterstattung
• Gegenstand: laufende Strafverfahren, Spekulationen, Gerüchte usw.
• Medien konstituierend für demokratische Willensbildung -> müssen daher
auch über noch unklare Sachverhalte berichten dürfen
• Vrss.

I. Berechtigtes öffentliches Interesse: überwiegendes Informationsinteresse


gegenüber Persönlichkeitsschutz; grds. sehr weit -> auch kleine regionale Affären;
P: identifizierende Berichterstattung? kommt auf Stellung des Betroffenen
(Mitarbeiter im Hintergrund o. besonders herausgehoben? besonders
repräsentativ? usw.)
II. Mindestbestand an Beweistatsachen
- angemessene, sorgfältige Recherche, die zu Mindesbestand führen MUSS ->
belastbare Anhaltspunkte; je schwerer desto stichhaltiger
priviligierte Quellen (insb. Ermittlungsbehörden; 4 PressG NRW
Auskunftspflicht von Behörden; muss sich an Regeln der Vbe halten;
gegen Äußerung Rechtsschutz nach 40 VwGO ) und Agenturmeldungen
dürfen quasi ungeprüft übernommen werden:
P: was wenn diese selbst nicht den Vrss. der Verdachtsberst.
genügen? -> bei Exzess dürfen Medien sich NICHT darauf berufen;

- Strafverfahren Beachtung Unschuldsvermutung; 152 StPO (Offizialprinzip)


führt nicht automatisch zum Mindestbestand an Beweistats., es bedarf
tatsächliche Anknüpfungspunkte der Sta
III. Gelegenheit zur Stellungnahme (Konfrontationspflicht als Teil journalistischer
Sorgfaltspflicht)
- Betroffenen so konkret wie möglich konfrontieren
- Stellungnahme muss in Bericht aufgenommen werden
- hat gewisse Zeit sich zu äußern
IV. Distanz und Offenheit der Darstellung
- keine Vorverurteilung
- nicht wertend/bewertung/verurteilend usw.
- entlastende Umstände aufzeigen

Presserechtliche Instrumente
Unterlassungsanspruch
• Ziel: Entlastung; Entwertung Berichterstattung; von zukünftiger Berichterst.
abschrecken; Bericht aus Archiv entfernen
• Rechtsgrundlage: 1004 I 2 analog iVm 823ff
◦ Wortbericht: 1004 I 2 analog, 823 I iVm Art. 2 I iVm 1 I und 823 II iVm
185 ff StGB
◦ Bildnis: 1004 I 2 analog, 823 II iVm 22, 23 KUG
• Angriffsgegenstand und Rechtsfolge: persönlichkeitsrechtsverl.
Tatsachenbehauptung o. Meinungsäußerung
◦ Verbot der Äußerung und 890 ZPO
• Vrss:
◦ Persönlichkeitsrechtsverl. durch Tatsachenbeh. o. Meinungsäuß.
◦ unmittelbar/individuelle Betroffenheit
◦ Begehungsgefahr -> rechtsw. Erstbegehung begründet
Wiederholungsgefahr; ebenfalls wenn sichere Kenntnis über
bevorstehende Verbreitung

Gegendarstellungsanspruch
• Rechtsgrundlage: 11 LPG NW (oder auch 56 RStV, je nach Medium)
• Angriffsgegenstand: nur gegen Tatsachenbehauptungen (noch nicht
bewiesen ob wahr/unwahr, da sonst Berichtigungsanspruch)
• Inhalt: gewährt Möglichkeit zeitnah, im selben Medium, an selber Stelle,
mit seinen eigenen Worten zu äußern; Kundtun der eigenen
Sachverhaltsdarst; audiatur et altera pars (Man höre auch die andere Seite)
• Rechtsfolge: Pflicht zur Verbreitung der Gegendarstellung
• Vrss:
◦ Tatsachenbehauptung (egal ob wahr/unwahr)
◦ Betroffenheit -> Anspruchssteller ist derjenige über den berichtet wurde
◦ periodisches Druckwerk
• prozessuale Besonderheit: Gegendarstellung ist Anspruchsgegner
unverzüglich zuzuleiten und Abdruck zu verlangen; im Rahmen der einstw.
Verfügung
• Anforderungen an Abdruck (alles oder nichts Prinzip):
◦ Wiedergabe Erstmitteilung
◦ Entgegenung nur in Bezug auf Tatsachen (Purismus/ keine
Geschwätzigkeit) Tatsache vs. Tatsache (Meinungsäußerungen sind zu
unterlassen)
◦ Leser muss ereknnen wo/wann Erstmitteilung veröffentl.
◦ Schriftform mit Originalunterschrift Betroffener
◦ wenn Verfahrensbevollm. -> Vorlage Vollmacht in Original
◦ Frist 10-14 Tage Zusenden

Berichtigungsanspruch
• umfasst Richtigstellungs- und Widerrufsanspruch
• Rechtsf.: Verpflichtung Veröffentlichung eigener Erklärung durch die
Erstmitteilung berichtigt wird
• gegen falsche Tatsachenbehauptungen (Korrektur/Widerruf)
• 193 StGB schützt hier nur vor Widerruf, nicht vor Richtigstellung
• Rechtsgrundlage: 1004 I 2 analog iVM 823 ff
• Vrss.
◦ individuelle Betroffenheit
◦ unwahre Tatsachenbehauptung
◦ fortwirkende Beeinträchtigung
• inhalt. Vrss:
◦ Grundsatz Tatsache gegen Tatsache
◦ angemessene Länge (Orientierung Ursprungsmitteilung)
◦ keine Irreführung Rezipient
◦ Veröffentl. nächstm. Zeitpkt. -> gleiche Stelle, gleiche
Erscheinungsform (Schriftart/Größe usw.)
Nachtrag
• BGH: wenn Verdacht im Nachhinein unbegründet (aber Verdachtsbererst.
ansonsten rechtmäßig) -> Anspruch auf nachträgliche Mitteilung, nicht
Richtigstellung des ursprungl. Berichts; falls schon Verdachtsbererst. unzul.
kann Richtigstellung begehrt werden
• presserechtliches Novum seit BGH Urteil von 2014
• Vrss:
◦ ursprüngl. zul. Verdachtsberichterstattung
◦ im Nachhinein tatsächl. Umstände als unzutreffend erwiesen
◦ fortwirkende Rufbeeinträchtigung von erhebl. Gewicht
◦ Störereigenschaft des Verdachtsäußernden
◦ Verlangen des Betrf. auf nachträgliche Klarstellung
• Inhalt:
◦ keine Verpfl. der Presse zur Bewertung der urspr. Berichterst.
◦ lediglich Zusammenf. des Berichts und distanzierte Mitteilung über
geänderte Umstände
◦ keine identifizierende Nennenung Dritter im Nachtrag
◦ noch unklar ob selbe Stelle/größe usw. (s. Berichtigungsanspruch)

Schadensersatzanspruch
• unmittelbar verursachter Schaden
• 823 ff ggf. iVm 2 I, 1 I GG bzw. 823 II iVm 22ff KUG
• Vrss:
◦ individuelle Betroffenheit
◦ Persönlichkeitsrechtsverletzung -> rechtsw. Eingriff in APR
◦ Verschulden (beachte ggf. journalistische Sorgfaltspflicht)
◦ Schaden
▪ 252
▪ Schadensmindernde Aufwendung (berechtigte Abmahnkosten;
Kosten für Gegendarstellung)
◦ Kausalität zwischen Schaden und APR Verletzung

Geldentschädigung
• für immaterielle Schäden (auch wenn 253 I BGB nicht nennt ->
verfassungskonforme Auslegung, da sonst APR ohne Schutz bei erheblicher
Beeinträchtigung)
• Ziel ist Genugtuung; Prävention
• 823 I BGB iVm APR oder auch 823 II iVm StGB
• Vrss:
◦ individuelle Betroffenheit, soweit Erkennbarkeit des Geschädigten (str.
wer erkennen muss "kleiner Kreis" vs. "großer Kreis"
◦ besonders schwerwiegende Persönlichkeitsrechtsverletzung (Bedeutung,
Anlass, Tragweite, Grad des Verschuldens, Beweggrund des
Handelnden)
◦ Verschulden 276
◦ Subsidiarität (andere Instrumente sind vorrangig)
• Höhe/Bemessung bemisst sich an Funktionen, aber darf nicht vom
Gebrauch der grundrechtlichen Freiheit abschrecken (Art. 5)

Fliegender Gerichtsstand
• 32 ZPO (Wahlrecht des Betroffenen)
• Begehungsort ist neben Handlungsort auch Erfolgsort
◦ überall dort, wo auch Druckerzeugnisse verbreitet werden
• bei Internet genügt nicht, dass abrufbar in DLand sondern (New York –
Times Rspr.)
◦ Persönlichkeitsrechtsverl. muss durch Berichterstattung tatsächlich
eintreten können UND
◦ im Inland näher liegen (Inlandsbezug der Berichterstattung)

Journalistische Recherche
Schutz der Recherche
• aus Art. 5 I 1 GG (allgemein zugängliche Quellen)
◦ Zweck: Staat soll nicht in Freiheit der Informationsbeschaffung
eingreifen
• Pressefreiheit schützt von Beschaffung bis zu Verbreitung
• Grenzen:
◦ Verdachtsberichtserstattung
◦ bzgl. Informanten Zeugnisverweigerungsrecht 383 I Nr. 5 ZPO; 53 I 1
Nr. 5 StPO
• Sorgfaltspflicht 6 LPG NRW
◦ den Umständen nach gebotene Sorgfalt (Wert der Info + Akualität +
Qualität der Quelle)
◦ grds. ist Betroffener anzuhören

Auskunftsansprüche
• 4 I (26 I) LPG
◦ Anspruchsgegner = Behörde
▪ alle Stellen die staatl. Aufgaben wahrnehmen (ebenso keine "Flucht
ins Privatrecht"
▪ bei Rundfunk beachte 26 I, da nur Einzug des Beitrags "Behörde)
▪ beachte nicht gegen Bundesbehörden, ABER 1 IFG
• teilw. wird direkt aus 5 I 2 GG abgeleitet (BVerwG: soweit
Gesetzgeber untätig geblieben ist)
◦ Anspruchsberechtigter = Presseangehörige
▪ alle Mitarbeiter des Mediums + freie Journalisten (soweit
Presseausweis)
◦ Auskunftsgegenstand
▪ insb. Tatsachenkomplexe von öffentlichem Interesse
◦ Versagungsgründe 4 II LPG
▪ Gefahr für Verfahren
▪ Vorrang anderer Interessen
▪ Geheimhaltungsvorschriften
▪ Unzumutbarkeit der Auskunft (erhebliche Beeinträchtigung)
• im Wege der Leistungsklage durchzusetzen (oft 123 VwGO)
◦ keine zu hohen Anforderung bei Eilverfahren, da Info oft an Akualität
gebunden -> wenn Hauptsacheverfahren ist bereits alles vorbei
• 1 IFG
◦ gibt jedermann Zugang zu öffentlichen Informationen
◦ Anspruchsgegner (Informationspflichtiger) = Bundesbehörde
▪ funktionaler Behördenbegriff 1 IV VwVfG
• Berechtigter = Jedermann
• Gegenstand = 2 Nr. 1 IFG
◦ jede Aufzeichnung (nicht Entwürfe/Notizen, die nicht Bestandteil des
Vorgangs werden sollen)
• Wahl ob Auskunftserteilung/Akteneinsicht/sonstiges
• Ausnahmen 3-6 IFG

Bildnisberichterstattung
• 22 KUG
• 23 KUG
◦ I Nr. 1 "Personen der Zeitgeschichte"
▪ früher: relative/absolute Personen
▪ heute: Interessenabwägung, ob Bildnis Zeitgeschichte
• Kriterien: Informationswert + Bekanntheit der Person +
eventuelles Vorverhalten usw.
▪ Zeitgeschichte = alle Fragen von allgemeinem öffentlichen Interesse
▪ Differenzierung zwischen Promis; Politiker; gewöhnlichen Personen
▪ kein schutzwürdiges Informationsinteresse, wenn Werbung
ausschließlich den Geschäftsinteressen des Verbreiters dient
• Werbung auch Art. 5 I GG
• Bsp: Lafontaine – Sixt Werbung
◦ II "Überwiegendes Interesse des Betroffenen"
▪ wiederum Güterabwägung, weil APR Rahmenrecht
• Anhaltspunkte: grds. zu Gunsten des APR; wesentl. Bestandteil,
ob ich Teil von Werbung sein will; Ausnutzung zur
Eindruckserweckung als Testimonial unzul.; Bezug zum
demokratischen Prozess?
• Sphärentheorie (Intim/Privat/Sozial/Öffentl)
• insb. auch Verhalten der Person
◦ freiwillige Selbstöffnung? -> beachte stets welcher Teil der
Persönlichkeit geöffnet wurde

Gerichtsberichterstattung
• 169 I 1 GVG = Öffentlichkeitsgrundsatz
• 169 I 2 GVG = Ausschluss mittelbarer Öffentlichkeit
◦ gilt zeitlich nur für Hauptverhandlung; davor und danach entscheidet
Vorsitzender 176 GVG (Sitzungsgewalt)
• 169 I 3 GVG = erweiterter Sitzungssaal
◦ Übertragungstatbestand NICHT Veröffentlichungstatbestand
• 176 Sitzungsgewalt
◦ störungsfreier Ablauf + Entscheidungsfindung + Schutz APR der
Beteiligten
◦ Vorsitzender entscheidet nach Güterabwägung
◦ Bsp: Honecker-Prozess (Zulässigkeit der Berichterstattung)
◦ Rechtsbehelf gegen Anordnung
▪ 304 I StPO

Kurzberichterstattung
• Hintergrund: Privatsender versuchten Exklusivrechte für
Sportveranstaltungen zu bekommen
• Gegenstand 5 I 1 RStV
◦ Zugang zum Ort des Geschehens (überwindet Hausrecht des
Veranstalters) + unentgeltliche Berichterstattung
• Vrss
◦ Gegenstand der Kurzberichterstattung
◦ Anspruchsberechtigt (s. 5 I 1 RStV; Europa = geografisch)
◦ 5 VIII Anmeldung (ggf. Ausnahmen nach IX-XI)
◦ 5 IV begrenzter Umfang
◦ beachte auch 5 VI, VII

Haftung für Online-Archive


• Sedlmayr Entscheidugng
• Online-Archive enthält Altmeldung/alte Berichte
• Abwägung zwischen Informationsinteresse und APR des Betroffenen
• Rspr.
◦ als Altmeldung kenntlich gemacht
◦ wahrheitsgemäßg (notice and take down)
◦ war damals zulässig
◦ geringere Breitenwirkung, da gezielte Suche notwendig
◦ öffentliches Interesse an Recherche besteht nach wie vor
◦ generelles Verbot kann nicht sein (Immunisierung/Tilgung der
Geschichte)
◦ keine Prüfpflicht, da abschreckender Effekt -> Schere im Kopf schon im
Zeitpunkt der Aktualität

Verbreiter-/Störerhaftung
• Allgemein
◦ Telos: neben dem Äußernden können auch Dritte die Äußerung
verbreiten wogegen ggf. vorgegangen werden soll
◦ Zueigenmachen?
▪ fremde Äußerung wird so integriert, dass sie als eigene erscheint ->
"Behauptungshaftung"
◦ P: Störer ist jeder der irgendwie willentlich und adäquat kausal zur
Beeinträchtigung des Rechtsguts beiträgt (sehr weit)
◦ niemand soll sich Haftung entziehen, nur weil er fremde Worte wählt
◦ aber darf nicht zu weit gesteckt werden, weil Art. 5 I schützt auch
Informationsinteresse
◦ Lösung:
▪ es haftet wer zumutbare Prüfpflichten verletzt
• Formen: Zitate/Interviews/Anzeigen/Leserbriefe/Autocomplete
(Suchmaschine)
• Distanzierung als Haftungsausschluss
◦ Distanzierung von Äußerung (hohe Anforderung) + öffentliches
Informationsinteresse
• Prüfpflichten
◦ Abhängig von Abwägung zwischen Art. 5 I vs. 2 I iVm 1 I
◦ proaktiv
◦ reaktive
◦ eingeschränkt proaktiv
• Kriterien
◦ Zumutbarkeit der Prüfung
◦ Grad der Idenfikation / Erkennbarkeit fremde Äußerung
◦ Grad des öffentlichen Informationsinteresses
• Konstellation
◦ Interviews (str.)
◦ Leserbriefe eingeschränkt proaktiv (jedenfalls bei schwerwiegender
Persönlverl)
◦ Presseschau (s. Leserbrief)
◦ RSS: reaktiv (notice and take down)
◦ Blogs reaktiv
◦ Foren reaktiv
◦ Autocomplete reaktiv

Persönlichkeitsschutz im Internet
• Vorüberlegungen
◦ Tiefen und Breitenwirkung des Internet (Permalinks; extrem schnelle
Verbreitung)
◦ Anonymität im Internet (enthemmende Wirkung)
◦ durch Weiterverbreitung verursachte Rechtsverl. ist äquivalent und
adäqut auf Erstveröffentlichung zurückzuführen
◦ P: Betroffener weiß oft nicht wer der Äußernde ist (Pseudonym; kein
Impressum; agiert im Ausland) -> schwierig bei Anspruchsdurchsetzung
◦ Intermediäre (bspw. Suchmaschinen)
▪ duch Multiplikation kann Beitrag ggf. auch nach erfolgreichem
Einschreiten gegen Täter gefunden werden
• Verbreiterhaftung Online-Archive
◦ techn. Verbreiter im Internet (Abgr. zu intellektuellen Verbr. ->
Journalist/Verleger)
▪ stellt bloß techn. Infrakstruktur zur Verfügung
▪ theoretischer Vorwurf: keine Vorkehrungen getroffen um Rechtsverl.
zu vermeiden
◦ Vrrs Störerhaftung:
▪ Tatbeitrag ohne Täter/Teiln. zu sein
• willentl. adäqut kausale Mitwirkung an rechtsw. Beeinträchtigung
▪ Verletzung von zumutbaren Prüfpflichten
• proaktiv: wenn konkreter Anlass besteht (Bsp: WLAN Router
entsprechend sichern)
• eingeschränkte (grds. keine Prüfpflicht, es sei denn erhebliche
Persönlichkeitsrechtsverl. erkennbar)
• reaktiv: wenn konkreter Hinweis auf rechtsw. Inhalte (ergo
Haftung erst nach Kenntnis) -> Rechtsverstoß muss für Störer
ohne tiefergehende Prüfung ersichtlich sein
◦ Stichwort PingPong Verfahren (bspw. bei Weblog Hoster)
▪ Host schickt Hinweis an Täter
▪ Täter äußert sich nicht -> löschen
▪ wenn Zurückweisung leitet Host an Betroffenen weiter
▪ usw.
◦ Autocomplete: zwar funktioniert automatisch durch
Algorithmus -> trz. eigene Aussage der Suchmaschine
◦ gilt auch für Bildersuchfunktion
◦ Recht auf Vergessenwerden
▪ vom EuGH entwickelt -> google muss Links zu sensiblen Daten aus
Ergebnisliste tilgen
▪ Betroffener muss beantragen -> Suchmaschinenbetreiber prüft
▪ google liest Seiten aus, speichert, organisiert und bewahrt auf -> stellt
damit dann Nutzern die Ergebnisse bereit
▪ andererseits hat Suchmaschinenbetreiber natürlich
Rundfunk
• elektronische Medienordnung
◦ Rundfunk: wichtigstes Massenmedium neben Presse und Internet
◦ Rundfunkreiheit ist funktionales Grundrecht
▪ BVerfG zur Sondersituation des Rundfunks
• begrenzte Frequenzen (techn. Sondersituation)
• Veranstaltung und Verbreitung sind aufwendig und teuer
• ABS (Aktualität, Breitenwirkung, Suggestivkraft) durch Ton-Bild-
Kombination -> Fesselungswirkung; Missbrauchsgefahr

Des Weiteren:
• nicht gänzlich den freien Kräften des Markt überlassen, da nicht
hinreichend sicher, dass Programmangebot dann umfassend genug
um Meinungsvielfalt zu repräsentieren
• ESSENTIELL
◦ Staatsfreiheit des Rundfunks (kein direkter staatl. Einfluss)
◦ Gruppenfreiheit des Rundfunks (keine Einzelperson oder
Gruppe soll das ganze Medium kontrollieren)
◦ Verhinderung vonVielfaltsverengung
◦ Grundkonzeption duale Rundfunkordnung
▪ Grundversorgung (Funktionsauftrag) durch öffentl. rechtl. Rundfunk
▪ privater Rundfunk nur, weil Grundversorgung gesichert
◦ Konvergenz der Medien führt zu P:
▪ 2 II Nr. 19, 20; 11d, 11f RStV -> nichtsendungsbezogenen
presseähnliche Angebote von öffR sind untersagt (zur Zeit
Tagesschau-App)
• Struktur öffR
◦ weder Exekutive noch Legislative darf Einfluss auf
Auswahl/Inhalt/Gestaltung der Programme haben (auch keine mittelbare
Einwirkung)
◦ lediglich öff-rechtl. Form, aber komplett staatsfern
◦ 13 Rundfunkanstalten
▪ ARD (Zusammenschluss von 9)
▪ ZDF
▪ DLR (Deutschlandradio)
▪ DW (Deutsche Welle)
◦ Organe
▪ Intendant (Vertretung, Leitung, Programmverantwortung)
• Leitungskompetenz und Entscheidungsmacht
▪ Rundfunkrat (Wahl und Beratung des Intendanten)
• plurales Gremium aus relevanten Gruppen (Kultur, Wirtschaft,
Bildung, Wissenschaft, Sport usw.)
▪ Verwaltungsrat (Überwachung Intendant außerhalb
Programmgestaltung)
▪ beachte: Länder üben Rechtsaufsicht aus
• Struktur privater Rundfunk
◦ auch dienende Funktion Art. 5 I 2
◦ RStV (+JMStV) und LMG als Rechtsquellen
◦ beachte wenn bundesweite Tätigkeit ist der RStV maßgebend
◦ Landesmedienanstalten üben begrenzte öffentlich Aufsicht aus
▪ keine Fachaufsicht, bloße Rechtsaufsicht
▪ auch von Art. 5 I 2 geschützt -> nehmen grundrechtssichernde
Funktion wahr
▪ Zusammensetz:
• s. 90 LMG NRW
◦ ZAK, GVK, KEK, KJM (35 II RStV) alles Organe der LMA
◦ Aufgaben LMA
▪ 88 LMG NRW
▪ 94 LMG NRW
▪ 103 LMG NRW
◦ Ermächtigungsgrundlage bei Rechtsverstößen
▪ 118 ff LMG NRW
▪ beachte insb. 38, 41, 42 RStV
◦ Zugang zum privaten Rundfunk
▪ 4 I LMG -> Genehmigungsvorbehalt (präventives Verbot mit
Genehmigungsvorbehalt); gebundene Entscheidung
▪ beachte wenn bundesweit 20 ff; 36 ff RStV
▪ beachte 6 LMG NRW keine Parteiensender
• Regulierung Übertragungskapazitäten
◦ TKG
◦ 51 RStV
◦ 11 I LMG NRW
◦ beachte auch hier muss frei von staatl. Einfluss bleiben
• Aufsicht privater Rundfunk
◦ Konzentrationskontrolle wie auch beim öffR (Staatsferne;
Gruppenfreiheit)
◦ auch Kontrolle nach publizistischen Kriterien -> 26 I RStV
▪ bei Feststellung einer vorherrschenden Meinungsmacht Rechtsfolgen
nach 26 III, IV
▪ z.B. 31 RStV Sendezeit für unabhängige Dritte
▪ so auch 5, 4, 52a RStV
• Werbung im privaten Rundfunk
◦ 7ff, 43 ff RStV
◦ Def. in 2 II Nr. 7 RStV
• Zuständigkeit LMA wenn Persönlichkeitsrechtsverl.? (str.)
◦ nein, nicht wirklich deren Aufgabenbereich, sondern der der
ordentlichen Gerichte
◦ könnte zudem Eingriff sein
◦ aber ABS des Rundfunks und grundrechtssichernde Funktion der LMA;
zudem staatsfern;

Das könnte Ihnen auch gefallen