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Protokoll TK I vom 09.10.

2019

Genese:
– "Alte Welt" bis in den späten 90er des letzten Jahrhunderts (parallele Entwicklung im
Energierecht)
– Monopolist in der elektronischen Telekommunikation war die Bundespost
(Postministerium des Staates in Bonn; lokalisiert im heutigen Gebäude des
Bundesrechnungshofes)
– Kunden ärgerten sich über nicht vorhandene Auswahl an Telefonen (bloß in schwarz
verfügbar) und die teuren Preise (23 Pfennig/Min)
– Rechtsnachfolger wurde 1996 die neu gegründete Telekom AG
– durch die Rechtsnachfolge erhielt die Telekom AG das gesamte Eigentum
(Infrastraktur der Anschlussnetze)
– Anschlussnetze bestehen aus I. Hausanschluss; II. Kabelverzweiger (Kvz); III.
Hauptverteiler (Hvz)
– Monopol liegt für die Teilnehmeranschlussleitungen (Tal) also bei der Telekom AG
– 903 BGB gibt dem Eigentümer das Recht über sein Eigentum so zu verfügen wie
es ihm beliebt, insbesondere kann er andere von der Benutzung ausschließen (so
tat es zunächst auch die Telekom)
– Telekom AG hat Monopol nur für Tal (98% der Netze) und nicht für
Fernnetze
– Problem: "bottle neck" (Nadelöhr/Flaschenhals), letztlich läuft alles in Tal
zusammen, damit der Anschlussinhaber erreichar ist, daher sind alle Anbieter
auf Telekom AG angewiesen (weitere Beispiele: Autoverkauf, wenn ich
selbst nicht produziere, muss ich mir die Ware Auto anders beschaffen;
Drachenfelsbeispiel, Cola-Verkauf)
– Monopolist kann damit überhöhte Preise verlangen im Vergleich mit Preisen
die sich normalerweise durch Wettbewerb bilden ("Bis zur Meuterei!")
– Telekom AG sagte also "bau selber Tal" (rein theoretisch möglich, aber
suboptimale Kosten)
– Lösung: Telekom AG wird durch Recht (Richtlinie/Gesetz) gezwungen
(Duldungspflicht) Mitbewerbern die Nutzung ihrer Tal zu erlauben (gegen
ein Nutzungsentgelt) -> Telekom AG bleibt Monopolist, aber erzwungene
Öffnung (starke Beschneidung des § 903 BGB)
– Folge: Wettbewerb unter den Anbietern -> Auswahl für Kunden +
wirtschaftliche Handlungsfreiheit der Anbieter + Preise sinken + Auswahl
steigt
– Paradox: schafft "als ob" – Wettbewerb (virtueller Wettbewerb)
– zu beachten: Art. 17 GR-Charta die Verhältnismäßigkeit (daher
Nutzungsentgelte und Regelung der Nutzungsbedingungen)
"Neue Weltordnung"
– neben Monopolbeseitigung auch wichtig sind funktionierende Netze
– Weltrangliste Platz 187 für Deutschland -> sehr schlecht
– aktuelles Beispiel: MeckPomm; grds. Streben nach einheitlichen Lebensverhältnissen
im Bundesgebiet, aber Tiefbau kostenrelevant und MeckPomm sehr dünn besiedelt ->
Umlegung von hohen Kosten auf wenig Kunden funktioniert nicht
– in Deutschland Zwitterstellung aus Glaserfaser- und Kupfernetzen
– Blick zu Nachbar Frankreich: guter Breitbandausbau, weil stark vom Staat
subventioniert
– unterschiedliche ordnungspolitisch Ansätze: staatszentriert (Frankreich) vs.
marktwirtschaftszentriert (Deutschland, seit Ludwig Erhardt)
– Abhilfe soll durch neue Organisationsmodelle geschaffen werden (incentives =
Anreize/Stimuli/Motivation)
– mehrere Anbieter sollen sich zusammenschließen und vorantreiben (P: Kartellrecht
-> Monopole sollen vermieden werden)
– die Telekommunikationsrichtlinie (RL (EU) 2018/1972 über den europäischen Kodex für die
elektronische Kommunikation (Neufassung) und ihre Vergänger seit 1996 schaffen den
größten Binnenmarkt der Welt für elektronische Telekommunikation
– 1. virtueller Wettbewerb (Push durch Nationalstaaten durch Zwang gegen Monopole)
– 2. Breitbandausbau, um Binnenmarkt auch qualitativ hoch zu halten
– Exkurs Gesetzestechnik EU
– Richtlinie = Rechtsakt der EU (s. Art. 288 AEUV); wird durch EP und Rat erlassen
– nach EuGH: alles was "Art." heißt ist verpflichtend; Erwägungsgründe (die stets vor den
Artt. stehen), sind zur Deutung, Erklärung, Interpretation der Art., aber nicht
verpflichtend
– Art. 1 der RL beschreibt Ziel: Harmonisierung gesamter Binnenmarkt hin zu hoher
Qualität und gesundem Wettbewerb
Repetitio + ein paar neue Inhalt
• deutsche Telekom hat ca. 95% Anschlussnetz (gleichbedeutend mit
Teilnehmeranschlussleitung, kurz Tal) in ihrem Eigentum
◦ umfasst ca. die ersten 5-6km des Netzes vom jeweiligen Anschlussinhaber aus
• alte Welt -> lediglich Peripheriegeräte in eingeschränkter Auswahl
• Ziel des Kodex (RL 18/1972) = Wettbewerb, da sonst Monopolrendite aufgrund von
Marktversagen -> "als-ob" Wettbewerb
• in Haus – zur Straße – zu Kabelverzweiger (kurz Kvz) – zu Hauptverteiler (bildet
Schlussstück des Anschlussnetzes; kurz Hvt)
• "virtuell/juristisch" wird Monopol aufgebrochen, aber "real physisch bleibt es wie es ist"
◦ Spagat zwischen Wettbewerb und Sicherung der Qualität

Marktregulierung
• Anschlussnetze sind ein "bottle neck"
• Transport der Signale erfolgt durch Medium (Kupfer o. Glasfaser)
◦ derzeit Hybridnetze (sowohl Kupfer als auch Glasfaser)
◦ Glasfaserausbau erfordert Tiefbau; "da wird gebuddelt"
◦ Veranschaulichungsbeispiel: Mülleimer stellt Kostenblock dar, der dann auf eine
bestimmte Anzahl von Kunden umgelegt werden kann; Stichwort "Rheinschiene"
◦ break even – notwendige Kostenstruktur (daher nur in dicht besiedelten Gebieten, wo
auf Kostenblock auf viele umgelegt werden kann)

• die Monopolmacht wird "kanalysiert, reguliert"
• Art. 63 Rl 18/1972
◦ bildet das "Haus" für die 5 alten RL
◦ 63 ff ist wie die alte Rahmenrichtlinie
◦ Exkurs: Telekom ist größter TK-Anbieter (national carrier) in Europa und Duplizierung
von Netzen ist unwirtschaftlich
• Art. 63 I
◦ Idee stammt von englischen Ökonomen
◦ Feststellung der Marktmacht ("significant marketpower" – kurz smp)
◦ nach Identifizierung gibt es starke Einschnitte, beachte: wir sind in einem Rechtsstaat,
daher muss stets die Verhältnismäßigkeit beachtet werden
• Art. 63 II
◦ "wichtig ist unabhängig von Wettbewerbern"
▪ aber man muss Preisstrategie durchhalten, erfordert "Polster" (haben nur smp´s)
• Art. 64/67
◦ 1. Marktdefinition
▪ Bsp.: "Bezirke" in dem Marktgeschehen; Definition des Raumes - > erfassen des
örtlichen/sachlichen relevanten Marktes ; Mittelklasse PKW neu/alt - > Marktanteile
werden ermittelt
◦ 2. Marktanalyse
▪ Analyse fürht zur Beurteilung ob smp
▪ Rechtsfolge sind "remedies"
◦ die Bundesnetzagentur ist in Deutschland die nationale Regulierungsbehörde nach Art.
64
◦ Empfehlung (dritte Version bereits)
▪ Exkurs: Hinweis auf Art. 288 AEUV
▪ sind berücksichtigungsbedürftig (müssen dann in Abwägung mit einfließen)
◦ Exkurs: deutsche Rechtstradition - > Behörde bekommt klare Vorgabe (Tatbestand)
durch Gesetzgeber "wenn, dann")
▪ im Gegensatz dazu die EU -> Tatbestand wird durch die Behörde selbst ermittelt
• (deutsches Gegenbeispiel: Gaststättenerlaubnis wird widerrufen, weil keine
Steuern bezahlt werden; die Ordnungsbehörde bekommt Tatbestand vom
Finanzamt)
◦ Art. 64 ist notwendige Vorstufe für Art. 67
Repetitio
• RL richtet sich an Mitgliedstaaten, zumeist 2 Jahre Umsetzungszeit
• Ziel des Kodex: Wettbewerb kreieren/generieren + schnelle Netze + Netzsicherheit
◦ zuvor Monopol bei Postministerium bzw. Post AG als Rechtsnachfolger -> Missbrauch
durch Monopolrente, da kein Wettbewerb
• europäischer Zwang (endlich!) 1996
• neuer Kodex umfasst alle alten Rechtsakte
• 288 AEUV: Ziel ist verbindlich, das "wie" unterliegt nationalem Umsetzungsspielraum
• Wettbewerb hat zwei Seiten
◦ 1. Endverbraucher will Wahlfreiheit (Verbraucher ist König)
◦ 2. Anbieter will mit incumbent in Wettbewerb, um Kunden zu gewinnen
• mit hoher Monopolrente wurde anderes subventioniert
• Monopol wurde perpetuiert, da nach wie vor Anschlussmonopol (903 BGB)
◦ Lennéstraßenbeispiel
• Tal = local loop (letzte Meile)

"remedies" Verpflichtung
• Duldung/Erlaubnis der Netznutzung
• Freiheit durch Zwang
• Art. 63 II smp
• Art. 64 Marktdefinition
◦ Vergleich: "Waldreviere" Fußballplatz"
◦ Marktführer wird ermittelt
◦ Bezugsfeld für anstehende Messung (67)
◦ Zweitaktiges Verfahren
• 64 I iVm Märkteempfehlung der Kommission von 2014
• S. 5 der Empfehlung
◦ Nr. 1 empfiehlt Art. 64 I (entspricht dem alten Art. 15)
◦ Nr. 2 Verweis auf den Anhang ("Knackepunkte"
▪ 5 Märkte
▪ sollen geprüft werden -> "sich auseinandersetzen, aber nicht berücksichtigen
müssen"
▪ Markt 3 a)
• Vorleistungsebene = Netznutzung durch Dritten (das was der werbende Anbieter
vom incumbent will)
• an festen Standorten (s.Bild): soll Mobilfunk ausschließen

• Tal ist damit relevanter Markt


• neben Empfehlung gibt es auch allgemeine Kriterien zur Ermittlung (BNetzA prüft beides
zur Bestimmung -> Marktdefinition)
◦ Bedarfsmarktkonzept (1. Theorie)
▪ sachlich: (Bsp: gebrauchte Mittelklasse PKW, mittlerer Art und Güte); welche
Produkte sind aus verständiger Verbrauchersicht austauschbar
• Kriterien: Preis/technische Daten/Zielgruppe/Nutzung (Achtung Ebene des
Endkundenmarkts s.o.), die im Anhang der Empfehlung sind Vorleistungsmärkte
▪ "wenn Netzzugang, kann ich Angebote frei gestalten"
• "attraktive Konkurrenz; für maximalen Gestaltungsspielraum"
◦ Angebotsumstellungsflexibilität (2. Theorie)
▪ einheitl. Markt: Produkt gehört dazu, wenn Produzent seine Produktion schnell
umstellen kann
◦ der SNIP-Test (small-significant-non temporary-increase in price) als Ergänzung der
Theorien
▪ Preis wird um 5% erhöht -> Reaktion des Verbrauchers wird beobachtet -> wenn
Produktwechsel zu einem Produkt, gehört dieses zum einheitl. Markt
Repetitio
• Zwei Stufen/Takte
◦ Definition des relevanten Marktes
◦ Analyse, smp ermitteln
◦ Folge: remedies
• 2 Theorien + SNIP-Test
• örtlich relevanter Markt (ebenfalls Anwendung der allg. Methoden (2 Theorien + SNIP)
• "at first sight" Markt: 3a) = TAL
◦ Zugang zum "blanken" (physischen) Markt
◦ Wettbewerb auf Endkundenmarkt
▪ auf Vorleistungseben muss eingekauft werden
Empfehlung der Kommission
• Nr. 1 Empfehlung
◦ "entsprechend den nationalen Gegenbenheiten": Vormarktposten für sogleich
◦ bloß Einführungssatz Vormarktposten
◦ Obstbeispiel für Märkte: gehört Melone dazu?
• Nr. 2 Empfehlung
◦ sagt: kann sein, wenn Drei-Kriterien-Test ->
▪ a) Zutrittsschranke ("doll")
▪ b) no- Wettbewerb
▪ c) Insuffizienzkriterium
◦ Exkurs: "immer als erstes in den Anhang gucken, dann in Empfehlungen, dann in die
Leitlinien"
• Nr. 3 Empfehlung
◦ wenn Drei-Kriterien-Test (-) (weil nicht genug an evidenter Sachsubstanz) + besondere
nationale Gegebenheiten kann nationale Regulierungsbehörde auf Vorabregulierung
verzichten
◦ "die Musik spielt in Ziffer 3"
• Prüfungsreihenfolge:
◦ Schritt 1: Anhang der Empfehlung
◦ Schritt 2: die techn. Empfehlungen ("nehmen oder nicht nehmen")
◦ Schritt 3: Bestätigung oder Falsifizierung durch Prüfung nach Leitlinien
• "Hopptheorie":
◦ Markt 1 (Bsp.): Oma auf der Hallig ruft an in München (Anrufzustellung = Ende des
Sprachvorgangs)
◦ Vorleistungsebene (Mamorkuchen)
◦ in öffentl. Telefonnetzen
▪ zentrales Wort (nicht im staatsorganisationsrechtl. Sinne): alle öffentlich
zugänglichen Netze
◦ an festen Standorten
◦ "die Wasserscheibe ist zentrales Element" (sachlich ist das der relevante Markt)
◦ Anrufzustellung "im Jargon" Terminierung
▪ Pendant: ("Signal wird auf den Weg gegeben") Verbindungsaufbau im Jargon
Originierung ("Aussenden; auf die Reise schicken; terminieren")
◦ terminieren kann nur der Netzbetreiber (muss aber auch)
◦ örtl. relevanter Markt bei Markt 1 ist jeweiliges Gebiet des Anbieters, das im Gebiet
gelegene Netz (Vergl. Völkerrecht: "im Hoheitsgebiet des Netzbetreibers")
• Vorausblick auf Analyse ("hängt krass zusammen")
◦ wer terminiert ("ein Netz, ein Markt!") ist ipso iure smp
• Markt 2
◦ Terminierung im Mobilfunknetz
• Markt 3a (TAL; Zugang zu blankem Netz)
• Markt 3b
◦ "Bitstream" layer 2 und 3
◦ "gib mir Netzzugang für deine Infrastruktur" (geht über TAL hinaus)
▪ ich muss Schaltprozesse nutzen, die vorgegeben sind
◦ "ohne das Investitionen notwendig sind" (make or buy – Entscheidung)
◦ "Konkurrent will Kunden gewinnen durch neue Angebote"
◦ TAL in 3b "nur im übertragenen Sinne"
◦ dockt an Kernnetz "virtueller Zugang" (nicht physisch wie bei 3a)
• Markt 4
◦ Bsp: konzerninternes Netz ("rotes Telefon")
◦ Standleitung ("sehr hohe Qualität") anderer circuit
◦ Exkurs: 8.000 HVT; 300.000 KVZ
◦ Verbindungsnetz von netcologne in Telekom TAL
◦ Abschlussegment
Name: Jonathan Büttner
Datum: 06.11.19

Exkurs Abgrenzung von Marktzugang (3a) und Terminierung (1)


Schmidt-Preuß Beispiel: Arzt-Praxis im Wartezimmer, wenn ein Arzt dem anderen den Patienten
aus dem Wartezimmer "wegschnappen" möchte, geht es um Marktzugang
• Die Terminierung (Anrufzustellung) beschreibt lediglich einen technischen Vorgang
◦ Bsp: netcologne (weitere city-carrier in Nürnberg, München, bald Hamburg) ist für die
Terminierung im Gebiet Köln der "Herzog" und muss das Signal, welches bspw. von der
Telekom aus München kommt weiterleiten
▪ die Telekom will nicht den Netzzugang (und auch nicht den Kunden) von netcologne
haben, sondern will nur, dass netcologne das Signal an ihren Kunden weiterleitet
◦ wenn es einen City-Carrier gibt, ist der örtlich relevante Markt daher das Gebiet in dem
der City-Carrier tätig ist
◦ "terminieren nur im Königreich (Terrain, Revier, Fußballfeld)"
◦ wo es keinen City-Carrier gibt, ist wieder die Telekom "der Herzog"
• Der Marktzugang soll den Wettbewerb auf dem Endkundenmarkt sicherstellen, es geht um
den Zugang zum "blanken" Markt
◦ der Konkurrent möchte das Netz vom Monopolisten selbst nutzen, darum muss der auf
Vorleistungsebene reguliert werden
◦ der örtliche relevante Markt bei 3a ist das Bundesgebiet (nach hM), weil die Telekom ein
so großes "Marktmachtpotential" hat und dies angemessen erfasst werden muss
("summarische Betrachtung"; Telekom als "eine Handlungseinheit"; "Teppich-Theorie")
◦ darum sind city-carrier bei 3a vor der Regulierung geschützt, auch wenn sie in ihrem
kleinen Gebiet 50% + x an Glaserfasernetz haben
◦ "auf der Passivseite ist es für die remedies egal, ob bei 3/1000 Parzellen die smp fehlt,
weil bei 997/1000 besteht sie"
◦ unverbindliches Meinungsbild: 95% der Teilnehmenden (an der Vorlesung) sind für
einen Zugangsanspruch der Telekom ("hat bisher aber noch nicht geltend gemacht ->
Prozesstaktik; wenn sie machen würde und dann verliert, würde ihr das Argument aus
der Hand geschlagen werden")

Repetitio
• Marktdefinition & Marktanalyse
◦ smp feststellen; Marktmacht Art. 63 II, 67

Leitlinie Rn. 75
• zentral Marktanteil als Machtindikator ("bei uns immer die Telekom auf Markt 3a 98%")
• "bei unter 25 % keine Marktmacht"
• "über 50 %, ohne weiteres smp"
• "passen schön für Marktanalyse"
• "Knackepunkt"

Markt 1 und 2
• nur Vorleistungsebene
• Terminierung (techn. Vorgang)
• der örtliche relevante Markt ist lokal zu bestimmen, nicht bundesweit ("netcologne; Groß-
Köln; Revier, Terrain, Fußballfeld")
◦ so genannte city-carrier haben also 100% smp ("Herzog ist netcologne"; gleiches gilt für
Nürnberg und München)
Rolle der Kommission
• "kann Veto ausüben" sowohl für Markdefinition, als auch für smp
• Vorblick: "bei remedies liegt die Entscheidung allein in den Händen der nationalen
Regulierungsbehörde"
• das Verfahren zwischen BNetzA und der Kommission
◦ Art. 32 III (formell)
▪ I. "Doppelkriterium": 64/67 UND Auswirkung auf zwischenstaatlichen Handel
("wenn Telekom, dann ist immer gegeben")
▪ "öffentliche Konsultation betrifft nur den innerstaatlichen Bereich"
▪ "Entwurf an Kommission und GEREK, dann Stellungnahme (Frist)"
◦ Art. 32 IV
▪ II. "Doppelkriterium" Abweichung von Empfehlung/67 III, IV UND Auswirkung
auf zwischenstaatl. Handel ("Hemmnis für Binnenmarkt")/ Kommission ernsthafte
Zweifel "serious doubt"
◦ Art. 32 VII
▪ "ändert oder zieht zurück" -> daher Vetorecht der Kommission ("sensationell;
Eingriff in nationalen Verwaltungsvorgang; ungewöhnlich, aber limitiert")
▪ beachte Veto nur für 64/67 nicht remedies
Name: Jonathan Büttner
Datum: 13.11.19

Repetitio
• remedies Zuständigkeit verbleibt bei NRB
• Definition & Analyse verfolgen den Zweck smp ermitteln ("natürlich logische
Rechtsfolge/Quintessenz")
◦ Folge: "belastender VA", der aber verhältnismäßige Einschränkung darstellen muss
(auch wenn Monopol bleibt) "TAL mit zu nutzen"
◦ "nicht mehr nach Gusto, sondern anhand Verhaltensregeln"
◦ "Richtlinienarchitektur"

Art. 68
• I "die müssen das" Umsetzungsverpflichtung
• II "muss machen, weil NRB auferlegt"
◦ S. 2 auch incumbent/smp hat Recht "ordentlich behandelt zu werden"
◦ beachte den Grundsatz der Verhältnismäßigkeit (Legitimer
Zweck/Gebotenheit/Erforderlichkeit/Angemessenheit)
▪ im EU-Recht besonderer Schwerpunkt auf Erforderlichkeit
• III "Marktversagen"; "Abschöpfung der Monopolrente"
• IV innere Zugehörigkeit zu II S. 2 (s.o.)

Art. 69
• nur "sujet" herausarbeiten
• Reihenfolge in Richtlinie entspricht nicht der praktischen Relevanz
• es handelt sich nur um eines Komplementärverpflichtung
• "können" = Ermessesspielraum " "du kannst nach rechts oder links", 40 VwVfG,
"Entscheidungsspielraum/Regulierungsermessen", "breite Handlungsautonomie"
• Transparenz = "im Licht der Akteure" "List der Vernunft des Richtliniengebers"
• "technische Angaben zur Interoperabilität von devices"
• "Monopolist will nicht offenbaren wie man ihm die Kunden wegnehmen kann"
• "Migration" von Kupfer auf Glasfaser (Wechsel/Technologiewechsel)
• Ausblick: Ko-Investitionen
• II "Standardangebot" -> ich muss nur noch ja oder nein sagen"

Art. 70
• auch Komplementärverpflichtung ("additiv, zusätzlich, extra")
• II Vorleistungsebene & Endkundenmarkt -> Monopolist ist auf beiden Ebenen tätig
◦ "damit er nicht foult" Gleichstellung von Eigen- und Fremdvertrieb
◦ "wie für eigene Tochterunternehmen"
◦ "Diskriminierung nicht nur über Entgelt, sondern auch Kopplungsgeschäfte"
• die Vorleistung ist für den Konkurrenten essentiell
• "Gemischtwarenkatalog"

Art. 71
• UAbs. 2
◦ Erwägungsgrund 4 "vertikel integriertes Unternehmen"; Netze und Dienste (Angebote
auf Endkundenmarkt); auslegen unter Zuhilfenahme der Erwägungsgründe ("sind aber
nicht konstitutiv)
• Telos: Überblick über einzelne Elemente
◦ Bsp: wenn 10 Einheiten aber nicht klar, in welchem Bereich, dann Segment eventuell
stark oder schwach
◦ Segmentierung
◦ Erkennbarkeit ob Missbrauch von Monopolist
◦ "entflächtungsähnliche Maßnahme"

Homework Art. 72
Name: Jonathan Büttner
Datum: 20.11.19

Repetitio
• Entflechtung bei TK wenig im Vergleich zu Energie
◦ mögliche Erklärung: Telekom AG gehört zu 40% dem Staat; wenn Regulierung sehr
stark, sinkt vermutlich Rendite
▪ "Energieunternehmen sind sehr verstreut", bei TK hingegen "pinpoint bei Telekom
AG"
▪ "wenn der Monopolist in den rauen Wind des Wettberwerbs gezogen wird, soll er
nicht auch noch zerschlagen werden, so bleiben vorhandene Synergieffekte erhalten"
• "der Wettbewerb auf dem Endkundenmarkt soll blühen"; "alle Anbieter sollen zum Zuge
kommen"
• Art. 70
◦ Monopolist hat Netz und Dienste; "Netz wird als Vorleistung von Konkurrenten
benötigt"
◦ beachte Vokabular: "wenn Netznutzung dann Entgelt; wenn Wettbewerb auf
Endkundenmarkt dann Preis"
◦ "Paradoxie: es bleibt immer ein Netz (Duplizierung wirtschaftlich nicht möglich), aber
trotzdem soll auf Endkundenmarkt der Wettbewerb blühen" -> "daher muss die
Vorleistungsebene reguliert werden"
• Art. 72
◦ wieder "kann/können" -> drückt immer das "Regulierungsermessen" aus
◦ "insbesondere Leitungsrohre und Leerrohre wichtig"
◦ "Nutzung der präsenten Infrastruktur, keine Duplizierung"
• Art. 73 "Das Kern-/Herzstück"
◦ beachte: alles steht im Regulierungsermessen UND "oder" -> nicht alles kumulativ
anzuwenden!
◦ "Extrakt: Die NRB kann Unternehmen mit smp auferlegen Zugang zu gewähren"
◦ Konkurrenz kann nur auf Endkundenmarkt stattfinden
▪ Voraussetzung ist der Netzzugang von Endkundenmarktwettbewerbern
◦ "NRB können verpflichten" -> "Ermächtigung zum Zwang" ("Freiheit durch Zwang")
◦ "belastender VA; Regulierungsverfügung"
▪ "zwei Akte"
• I. "muss Konkurrenten auf Netz laufen lassen"
• II "muss sich vom Konkurrenten Kunden wegnehmen lassen"
◦ Antrag: "ich will bei dir mieten" (sagt 1&1 zu Telekom)
▪ entweder freiwillige Einigung oder Zwang von NRB (aber Vorrang Privatautonomie)
◦ Exkurs:
▪ Empfehlung Markt 3a)
• "wer TAL hat, kann frei gestalten/konfigurieren"
• "unabhängige Beschaltung"
• also entbündelter Zugang
• "physischer, blanker Draht" -> noch unprogrammiert
▪ Markt 3b)
• Bitstream
• "kein pyhsischer, nur virtueller Zugang"
• "keine Konfigurationsmöglichkeiten" -> muss also "von der Stange nehmen"
◦ UAbs. 2
▪ Netzkomponente:
• TAL und zwar entbündelt (Zugang blanker Draht -> "kann dann eigene Angebot
für Endkundenmarkt konfigurieren")
• auch Leitungsrohre
▪ Einrichtung:
• Verzweiger oder größeres; Kollokationsraum
• "wird sowieso gezwungen Netzaggregate zur Verfügung zu stellen"
• "wenn eigene Fernnetze bis HVT (zur TAL), bedarf zur Verbindung (von TAL
und Fernnetz) ein Kollokationsraum; Interoperabilität, kollozieren"
▪ "prozuderal, implizit in Art. 73 I zunächst auf Verhandlungsebene; beachte
Verweigerung (s. Gesetzestext)"
▪ Vorrang Privatautonomie
▪ nachrangig Zwang bei Weigerung
◦ b)
▪ für Bitstream Markt 3b)
▪ "muss Konfiguration übernehmen (nach Gusto des Unternehmen mit smp)"
◦ c)
▪ "Einschränkung von Privatautonomie"
◦ e)
▪ "re-sale; lediglich Vertriebsstruktur notwendig -> Marketingaufwand; günstiger
Einkaufspreis wie Gemüse beim Großmarkt"
• Arbitragegeschäft
• Bsp: 60 Einkauf; 100 Verkauf; Vertriebskosten 15; Gewinn 25
◦ g)
▪ HVT
◦ j)
▪ Zusammenschaltung von Netzen (Markt 1 und 2) Terminierung (Bsp: netcologne
und Telekom)
▪ "Gewährleistung der interconnection (any to any) -> Wesen der Kommunikation"
▪ "Kommunikation macht nur Sinn, wenn alle mit allen kommunizieren können"
▪ kleines Netz -> "wer will schon nur in Köln telefonieren?"
▪ Art. 2 Nr. 27/28
◦ Abs. II
▪ "Gesamtbetrachtung und Verhältnismäßigkeit"
▪ enthält Kriterien f+r Ermessen
▪ generell vgl. zu Energie
• bei a) insbesondere Berücksichtigung der technischen Entwicklung
▪ c) "sehr wichtig ist Technologieneutralität (Bsp. nur Kupferkabel); soll für mehrere
Modalitäten offen sein, damit auch hier kein Monopol entsteht, sondern Wettbewerb"
▪ d)
• "Einwand der Kapazitätserschöpfung" -> "da sonst zusammenbrechen würde ;
break down"
◦ "schließt zentralen Zugangsanspruch de facto aus"
• "faktische Erschöpfung wird zum Ausschlussgrund"; "von Rechts wegen
unterlegt"; Telekom sagt: jetzt nicht
▪ e)
• Anfangsinvestition
◦ nur wenn tatsächlich Verlust am Anfang (start up), weil Risikobelohnung
◦ bei Telekom nicht für Kupfer (weil alles geerbt), sondern nur bei Glasfaser
◦ staatl. Zuschüsse wohl abzüglich zu berücksichtigen, da weniger ins Risiko
gegangen; "wenn öffentl. Mitteln dann wird abgezogen"
◦ "initial investment"
Name: Jonathan Büttner
Datum: 27.11.2019

Netznutzungsentgelte
• „wenn´s um´s Geld geht, hört die Freundschaft auf“
• „Hier liegt die Würze!“
• asymmetrische Regulierung = Monopol stark runter und Wettbewerb stark rauf
(Gedankenbild zwei Linien, bei der eine stark nach unten strebt und eine andere stark nach
oben)
• „no free lunch“ -> Wettbewerb durch Aufbrechung des Monopols (remedie für smp;
Zugang; Möglichkeit des Abwerbens), aber das gibt es nicht umsonst
◦ „das smp nichts kriegt, verbietet nicht zuletzt der Eigentumsgedanke“
◦ „muss auch etwas bekommen und nicht nur opfern“
◦ „Die zentrale Frage ist nur wie viel“
▪ abstrakt: adäquate Kompensation
• Erinnerung: Vorleistungsmarkt = Entgelt; Endkundenmarkt = Preis
• Merke: wenn zu hoch, dann prohibitive Entgelte
◦ „Wettbewerb de facto unmöglich, weil Konkurrent dann unrentabel“
◦ „Kostenblock muss abgedeckt werden und Preis muss unter incumbent bleiben (oder
zumindestens gleich ziehen), da sonst kein Wechsel der Kunden“
• Maßstäbe der Entgeltfindung
• Art. 74 UAbs. 2
◦ RL stark auf Forderung von Investitionen ausgerichtet (zeigt sich auch hier wieder)
▪ „Tiefbau = hohe Kosten; buddeln, Kabelverlegung, daher faire Entgelte (Einnahmen
des incumbent) notwendig“
▪ „Glasfaser in D notleidend“
▪ next generation network
• Gewinn/Verlust- Rechnung + benötigt viel Investion + Wettbewerb (gute Preise)
= Quadratur des Kreises
◦ beachte letzten Satz: „spezifische Risiken“ (Bsp: 120 km in MeckPomm -> sehr
unrentabel); Gefahr, dass sich Investitionsbudget nicht rentiert (da ggf. kein
Mitbewerber kommt)
▪ Bsp: 11,20 und dann 11,80
• Art. 74 UAbs. 3
◦ Ausdruck des Verhältnismäßigkeitgrundsatzes
▪ bloß wenn notwendig/erforderlich (Erinnerung: beachte Erforderlichkeit bei EU
zentrales Prüfungsmerkmal bei Verhältnismäßigkeit)
• Art. 74 UAbs. 4
◦ „viel wording -> schlechte Operationalisierbarkeit“
◦ „auch wenn Telekom sich einen Schluck mehr genehmigt -> darf nicht zu
Zutrittshindernis werden“
◦ „Gegenbremse“
• Art. 74 II
◦ Unterscheidung in
▪ de facto Kosten („Ist-Kosten“); Bsp. 3 Nachtwächter + Hund, die gemütlich ihre
Arbeit verrichten; kein Blick auf die Effizienz
▪ Effizienzkosten („geringster Einsatz bei höchstem Ertrag); Bsp: 1 Nachtwächter
rennt alles zügig ab und erledigt die Arbeit der anderen zwei im oberen Bsp. mit;
◦ Exkurs: richtlinienkonforme Auslegung, wenn Umsetzungsgesetz vorliegt (und
Umsetzungsgesetz nicht eindeutig oder fraglich, ob korrekt umgesetzt -> P: Grenze
Gewaltenteilung)
◦ Merke: Vergleichsmarktkonzept
▪ „ich schaue auf vergleichbare Märkte“
▪ „ggf. verschiedene Abschläge berücksichtigen“
• „Ausschluss von nicht beeinflussbaren Elementen (Sozialleistungen, Lohnkosten
-> daher echter Vergleichsmarkt“
▪ soll Anreiz für mehr Anstrengung geben (competition; kompetitiv)
• Art. 74 III
◦ NRB kann Kosten selbst errechnen (v.a. mit Blick auf de facto/Effizienzkosten auch
notwendig)
◦ KEL-Maßstab = Kosten effizienter Leistungsbereitstellung
▪ „Königsmaßstab“
▪ Berücksichtigung von Effizientkosten und das noch genug bleibt, um zu investieren
◦ Bsp: Gaststättenerlaubnis
▪ (quasi Beibringungsgrundsatz -> bei Versagung muss Behörde vorbringen;
Amtsermittlungsgrundsatz)
▪ im VwVfG „Sphärentheorie: was nur Person selbst ermitteln kann, muss sie selbst
vortragen“
• Art. 74 IV
◦ in Praxis erfolgt Konkretisierung durch Arten (gibt auch Leitlinien von BNetzA,
Kommission und GEREK -> muss nur berücksichtigen, haben keine bindende Wirkung,
aber Gewicht)
◦ Kostenrechnungsmethoden
▪ 3 Elemente zu berücksichtigen
• Kosten
• Effizienz
• Leistungsfähigkeit
▪ Kosten:
• Bsp: Schriftsteller braucht Stift für Roman (Martin Walser neues Werk)
◦ Vgl. Telekom braucht bspw. Autos
▪ Kostenpunk: 100.000
▪ beachte: langlebiges Wirtschaftsgut
▪ nach 5 Jahren abgeschrieben, pro Jahr also 1/5 als Kosten geltend machen
(lineare Art der Abschreibung, wobei faktisch natürlich anders)
▪ „Abschreibung ist ein wichtiger Faktor“
• Abschreibungskosten für Kupferkabel = 30-40 Jahre (bei Kabel ca. 10 weniger)
• verdiente Abschreibung -> Nutzungsentgelt, wenn abgeschrieben
• beachte: Einzelkosten, nicht Gemeinwohlkosten
• wenn abgeschrieben, dann Geld für Neuanschaffung
Name: Jonathan Büttner
Datum: 12.12.19

Entgelte Repetitio
• "Wohltat der Zugangspflicht darf nicht durch prohibitive Entgelte zerstört werden"
◦ daher KeL-Maßstab (Art. 74 angedeutet)
▪ Kosten langfristiger Leistungsbereitstellung (Kosten sind Effizienzkosten & nicht
Ist-Kosten; Bsp: Security; "Effizienz = gegebenes Ziel mit geringstem Input oder
feststehender Input bei maximalen Ertrag")
▪ Investitionsrendite Art. 74 III 1
• Art. 74
◦ Kosten nach KeL-Maßstab:
▪ langfristige Kosten der Leistungsbereitstellung (Einzelkosten)
▪ Gemeinkosten
▪ hinreichende Kapialverzinsung (insb. hinereichende Eigenkapitalverzinsung)
◦ "warum 74 so karg"?
▪ "weil Entgelte wollen Mitgliedstaaten bestimmen (bei Geld hört die Freundschaft"
auf)
◦ Abschreibung: neues Kupferkkabel (Verkauf: Anschlüse), man muss herausfinden
welcher Kostenpunk auf das einzelne Produkt entfällt
▪ dann am Ende so viel erwirtschaftet, dass ich später ein Ersatzprodukt kaufen kann
(wenn alte Leitung kaputt, 30-40 Jahre)
▪ Berechnungsfrage:
• Anschaffungskosten vs. Wiederbeschaffungskosten
• bei Anschaffungskosten Problem der Inflation (zur Zeit nicht so wichtig, da
Inflation gering)
• bei Wiederbeschaffung wird pro Jahr geschaut was Kosten wären
• Arcor Urteil EuGH: Betrag zu hoch -> schlecht für Wettbewerb (weil jeweils
hohe Kosten werden weitergereicht)
◦ Interpretation durch BVerfG: großer Sielraum ob Anschaffungskosten oder
Wiederbeschaffungskosten (muss nur entsprechend begründet werden)
▪ "kleiner Korridor geringer sich ausgleichenden Spannungen
(Eigenkapitalverzinsung)"
◦ langristige Kosten der Leistungsbereitstellung (long range incremental costs):
▪ "forward looking"
• "weil irgendwann muss ja wieder neu kaufen; revolvierende Erneuerung" ->
daher auch Kostenorientierung
▪ langfristige Zusatzkosten (hier Einzelkosten; strenger zu Lasten des smp)
• "nicht alle stranded investions"
• "Raufpack-Verbot"
• Bsp. Einzelkosten: Kosten für Kupfer + Instandhaltung + Betrieb ("Netzbetreiber
betreibt das Netz"); "stets zuordenbar zu einem Kostenträger"
◦ Gemeinkosten
▪ "leistungsneutral, fix"
▪ "Bsp: Versicherungskosten & Tisch des CEO"
▪ "nicht zuordenbar zu einer Dienstleistung oder einem Produkt" (bei TK kein
Unterschied)
◦ Kapitalkosten (Kapitalverzinsung)
▪ für Investitionen wird Kapital benötigt
• Eigen- und Fremdkapital ("ohne eigenes bekommt man kein fremdes")
• für Angemessenheit geht man von normalen Zinsen aus (Verhandlung mit Bank)
• zu Eigenkapital (Erhöhung z.B. durch Verkauf von Unternehmensanteilen):
◦ "Investor wird Rendite in Aussicht gestellt und wenn alles läuft werden
Anteile erworben -> mehr Eigenkapital"
◦ "Rentabilität bemisst sich aus Kursentwicklung und Dividende -> darum
muss Verzinsung hinreichend hoch sein -> mehr Investoren und gleichzeitig
auch steigende Belastung der Mitbewerber" (die mieten Netz müssen)
◦ Berechnung:
▪ "capital asset pricing model"
▪ 1. Block: risikolose Anleihe "(hyperarm) -> Bundesanleihe"
▪ 2. Block: Risikozuschlag ("Kapitalmarkt ist hochsensibel -> abhängig
von äußere Einflüssen")
• Produkt aus Marktrisikoprämie (Belohnung für Eingehung des
Risikos; Mischkurs) x Betafaktor (Betrachtung des jeweiligen
Unternehmens; Abweichung vom Durchschnitt; Bsp: Durchschnitt 1,
Unternehmen 0,8)
• am Ende von KeL -> Genehmigung durch NRB
◦ "Telekom AG muss auch lebensfähig sein"
Name: Jonathan Büttner
Datum: 18.12.19

Technikalia: Wrap-Up Stunde am 22.01.20

Repetitio:
● KeL-Maßstab
○ CapM: zwei Blöcke
■ 2. Block ist das “Produkt” Risikozuschlag, bestehend aus Zuschuss
weil man ein Risiko eingeht (mehr macht als beim 1. Block (risikolose
Anleihen)) x Betafaktor (Verhältnisberücksichtigung des Gesamtindex;
Bsp: Durchschnitt 1 und konkretes Unternehmen 0,7)
■ “wird zwar nicht von RiLi vorgegeben, aber faktisch impliziert, weil in
der Praxis alle CapM anwenden”
● massivissimo Unterschied zwischen Unbundeling bei Energierecht und TK
● Rückblick auf Art. 71 (remedie)
○ “unbundeling of accounts” - getrennte Buchführung
○ beachte bei remedies stets “können” NRB hat Regulierungsermessen
○ erleichtert NRB auf Entwicklung der Zahlungsströme zu reagieren

Entflechtung
● Art. 77
○ I “durch und trotz remedies”, wenn also nicht hinreichend, dann in
“(exzeptionellen) Ausnahmefällen” kann NRB Verpflichtung zur funktionellen
Trennung auferlegen
■ (merke: Zugang ist Herzstück der Regulierung, damit am Ende
Wettbewerb auf dem Endkundenmarkt besteht)
■ “ultissima ratio; faktisch noch nie vorgekommen (wohl auch in Zukunft
nicht)”
■ unbundeld Geschäftsbereich
■ “erheblichste Umstrukturierungskosten, wenn ausgelagerte
Gesellschaft gegründet werden müsste”
■ beachte: “Marktversagen” + “Ausnahmefall” + “kann” -> sehr hohe
Anforderungen
■ “kritische Infrastruktur”
● darum wenig unbundeling + Staat ist in Telekom AG investiert
● “Telekom AG (nach wie vor) ein Staatsunternehmen?
○ 38% Beteiligung durch Bund, aber zumeist bei
Hauptversammlung nur einige Anteilseigner da ->
daher auch mit 38% stabile
Hauptversammlungsmehrheit”
○ wirft immer hohe Dividende ab -> Finanzminister freut
sich
○ “76 AktG der Vorstand leitet die Geschäfte”
○ UAbs. 2
■ “intern gleich extern”; Diskriminierungsverbot
○ II
■ “massive/ schwer zu erfüllende Voraussetzungen”
■ “Telekom AG ist Europas größter; weltweit in den TopTen”
○ “Art. 77 ist die Keule als Drohkulisse”
● Art. 78
○ “fraglich ob freiwillig und Regelung sinnvoll vereinbar”
○ “Placebo-Norm” -> wird wohl keine Anwendung finden
○ “benefit ist nicht groß”

Universaldienste
● (kostenorientierte Produkte auf Endkundenmarkt & Wettbewerb ist Ziel der RiLi;
Sternstraßenbeispiel; der Beste soll sich durchsetzen (Kombination aus Preis und
Qualität))
● “auch an sozial benachteiligte Gruppen soll gedacht werden”
○ “soziale Komponente in traditionell, durch die Angelsachsen,
marktwirtschaftlich geprägte Ordnung scheint überraschend”
○ beachte: auch regionale Komponenten spielen mit rein (Bsp: MeckPomm)
● Art. 84
○ I: alle sollen schnelles Internet haben (“müssen!”)
○ II: “uneingeschränkte soziale und wirtschaftliche Teilhabe der Verbraucher
sicherzustellen”
○ III:
■ Spezifizierung der sozialen Teilhabe
■ “Grundrecht auf schnellen Internetzugang; Koalitionsvereinbarung
enthält auch”
■ für Mindeststandard s. Anhang V
● Beispiele: Arbeitssuche; Online-Banking; Nutzung
elektronischer Behördendienste
○ (lies Rest zu Hause)
● Art. 85
○ I (Philosophie: Detailregulierung der Endkundenmärkte wird durch scharfe
Regulierung auf der Vorleistungsebene erreicht -> Vorteil wird an Endkunden
weitergegeben, daher keine Regulierung des Endkundenmarkts notwendig;
“durchschlagen auf Endkundenebene; Vermeidung einer aufwendigen
Regulierung des Endkundenmarkts”)
○ II
■ Verpflichtung der Anbieter
■ zentrale Frage der Finanzierung
● Ausschreibung und wenn keiner macht wird einer verpflichtet
(beachte!: bekommt Kostenersatz)
● Art. 89
○ (günstigster macht (betriebswirtschaftliche Berechnung im Vorfeld) -> alle
müssen zuzahlen und finanzieren)
○ Telekom AG hat zugesagt immer zu gewährleisten (bedenke: auch politisches
Zeichen, weil hohe Staatsbeteiligung an AG)
Name: Jonathan Büttner
Datum: 08.01.20

Frequenzen
● “notwendig, damit Funksignale in der Luft “verschickt” werden können (unsichtbar)”
● “müssen als knappe Güter bewirtschaftet werden”
● “müssen kontingentiert werden, weil es sonst Interferenzen kommt”
○ wenn Übernachfrage an Frequenz, dann muss der Zugang reguliert werden
● “Frequenz = öffentliches Gut im spezifischen Sinne, weil es nicht unendlich zur
Verfügung steht”
● aktuell: 5G Versteigerung, Erlös 6,8 Mrd. (4G war noch 12 Mrd. und 3G Mrd.)
● die RL sagt nichts zum Verfahrensspielraum der Mitgliedstaaten bei der Zuteilung der
Frequenzen
● 2 Modelle wie Frequenz bei Nachfrageüberhang verteilt werden
○ 1. Modell: Versteigerungsverfahren (+ Nebenbestimmungen)
■ verschiedene Pakete/Lose werden angeboten
■ wer am meisten zahlt gewinnt
■ pro: “wirtschaftlich potenter Bewerber ist (vermutlich) auch
investitionsstark und ggf. effizienter als Mitbewerber”
■ contra:” in D historische Sondersituation mit Telekom AG”; Geld wird
nicht direkt in den Netzausbau gesteckt, sondern nur in teure Lizenz;
kann sich auf Endkundenpreis durch Erhöhung auswirken
○ 2. Modell: qualitatives Ausschreibungsverfahren (“beauty contest”)
■ verschiedene Kriterien müssen erfüllt werden, um zum Zug zu
kommen
■ pro: (theoretisch) sehr objektiv, wenn Kriterien sinnvoll festgelegt
■ contra: “schwer genaue Kriterien festzulegen, über die sich besondere
Qualität verfizieren lässt”; spätere Auswahl wird subjektiv gefällt
○ unverbindliches Meinungsbild: 3 Personen für Modell 1; 7 Personen für
Modell 2 (auch wenn historischer Sonderfall Telekom AG außer Acht bleibt)
● Exkurs (Ergänzung zu Nebenbestimmungen bei Modell 1):
○ “mikroskopische Nebenbestimmungen werden weder Art. 45 ff, noch einer
liberalen Wirtschaftsordnung gerecht”
○ “ihr seid jetzt gefordert”
● kaum Detailregelung, weil Staatsbeteiligung + betrifft Existenz & Einnahmen +
Finanzhoheit der Mitgliedstaaten + “bei Geld hört die Gemütlichkeit auf”
● Bsp zur Finanzautonomie der Mitgliedstaaten:
○ wenn Art. 45 lauten würde: es gilt das qualitative Ausschreibungsverfahren ->
Mitgliedstaaten keine Einnahmen mehr
■ SP: “(wohl) (indirekter) Eingriff in die Finanzautonomie, daher dürfte
die EU dies auch nicht regeln”

Netzausbau
● Veranschaulichung: die Telekom AG gewährt Zugang, aber nur bis zur
Kapazitätserschöpfung….was dann??
○ “Zugangsanspruch nur realisierbar (werthaltig), wenn Netz auch ausgebaut
werden müsste”
○ beachte Art. 73 II d)
○ “Zugangsanspruch (Herzstück der RL) liefe leer, wenn Kapazitätserschöpfung
als Begründung genügt; ergo bliebe Monopol intakt, daher immanent
teleologisch, dass bei Erschöpfung Kapazität erweitert werden muss”
(Hinweis auf EuGH Entscheidung)
○ “beachte! wenn Monopolist auch noch zu Investition gezwungen (Zugang
auch schon Eingriff in 14 GG; 903 BGB), dann wiederum starker Eingriff ->
Doppelbelastung” (erinnert an “dulde und liquidiere”)
■ aber!: wenn Investition über Umlage auf Netzentgelte refinanziert
werden kann, dann ggf. verhältnismäßig
● Folge: “Endkunden werden minimal belastet”
● bedenke: Ziel der RL ist nicht nur Wettbewerb, sondern auch
Ausbau und Netzstabilität
● “Addendum”

Verbraucherschutz
● Flexibilität
● Transparenz
● freie Wahl
● Bsp: Art. 105 I, 106

Institutionelles
● Kommission greift punktuell als Player ein
● Kommission kann unverbindliche Empfehlungen abgeben
(“Binnenmarktarrondierung”)
○ Vertragsverletzungsverfahren als ultima ratio
● GEREK zur Harmonisierungsvorantreibung
○ Vertreter versuchen jeweils Akzeptanz zu finden
○ Entscheidungen muss begründet/gerechtfertigt werden
○ Austausch
● NRB sind unabhängig von Regierung der jeweiligen Mitgliedstaaten
Name: Jonathan Büttner
Datum: 15.01.20

TDC-Entscheidung: C-556/12 vom 19.06.2014


(zu Netzausbau)
● “Petent will rein, aber es ist voll”
● “Zugang nicht nur abstrakt, sondern bedarf Ausbau für tatsächlichen Zugang von A
nach B”; Bsp: 17 km außerhalb des Netzes
● Petent kann sowohl Unternehmen in MeckPomm oder auch Vodafone sein
● Urteil zu Vorlagefrage
○ NRB kan im Rahmen der Verhältnismäßigkeit als remedie auferlegen
○ müssen Netzausbaukosten berücksichtigen (neben Anfangsinvestitionen)
■ Investitionen müssen gedeckt werden können durch Netzengelte
● SP: “wenn Netzausbau stockt, kein Zwangsinstrument wie im Energierecht”
● Frage wer zahlt den Ausbau? mehrere Optionen
○ “Netzbetreiber zahlt (und zwar ohne Refinanzierung über Petent) ->
Wurmfortsatz der Zugangsverpflichtung, weil Anspruch sonst leer liefe; was
nützt der Anspruch ohne Netz?”
○ Staat zahlt -> Infrastrukturkosten (“Analogie: Breitbandausbau in Frankreich”)
○ Netzbetreiber zahlt -> aber kann “weiterwälzen” -> “Kosten eines Petenten
werden auf die Allgemeinheit (alle Netznutzer) gestreut”
○ Petent zahlt -> weil er Profiteur ist (“sonst lässt er sich in der Prärie nur
bedienen”) -> SP bevorzugt

Art. 76
● I smp kann Verpflichtungszusagen machen, um Netz mit sehr hoher Kapazität (“next
genereation, Glaserfaser, fiber to the home”)
○ “RL ergreift selbst Initiative mit KO-Investition (40/50 Mrd.) auch für Telekom
AG kein Pappenstiel”
○ Blick in 79 I
○ Problem an KO-Investition -> Kartellrecht verfolgt diametrales Ziel
(Bäckerbeispiel in Sylt)
■ “wenn Wettbewerb, dann idealtypisch Wettbewerbspreis, der den
Kosten entspricht (jeder als price-taker); jeder guckt was macht die
Konkurrenz; polypolistische Preisbildung (Grenzkosten)”
■ “manchmal ist die Notwendigkeit zu handeln größer als die Fähigkeit
zu erkennen” - Kant
○ Potttheorie
○ “wenn Netze fertig sind, dann auch 1&1 sagt: ich will bevorzugt nutzen dürfen;
weil return of invest” -> bevorzugt ggü. Konkurrent
■ damit neue Kunden gewinnen kann und gute Preise erzielen
(Entgelte) -> höhere Marge als Konkurrent, weil Vodafone muss mehr
zahlen
○ Finanzier -> Rabatt
○ “Miteigentum auch Teilhabe an Netzentgelt (pro rata!)”
○ “unterm Strich: Anreiz für KO-Investition durch Rabatt bzw. Entgelt pro rata ->
damit endlich next generetion, ftth”
○ wenn sich geeignet haben Verpflichtungsvereinbarung (ganz neues Institut!)
79
■ muss von NRB genehmig werden
○ innovative Neuregelung weg vom Wettbewerb, um zügig schnelle Netze zu
haben
Art. 3
● II b) Wettbewerb VS. a) und d) schnelle Netze
○ “Strukturwandel unglaublicher Art; immer stärker weg vom Wettbewerb;
fundamentaler Umschlag der Philosophie der TK Regulierung, die sich in KO
Investition manifestiert und damit gegen die Wettbewerbsidee verstößt und im
Gegensatz zum Kartellverbot steht”
○ 76 steht im Spannungsverhältnis zu 101 AEUV (Kartellverbot)
■ AEUV = Primär und RL nur Sekundär
■ beachte Dispens von Kartellverbot in Art. 101 AEUV
○ “Verbesserung/ Beschleunigung soll endlich real umgesetzt werden (ggf.
zentral für Wettbewerbsfähigkeit der Mitgliedstaaten, sodass schnelle Netze
wichtiges Gemeinwohlgut)”

Art. 96
● gehört eigentlich zu Universaldiensten

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