Sie sind auf Seite 1von 8

Energierecht

● Ziel Strombinnenmarkt (26ff AEUV Grundfreiheiten)


● Wettbewerb (durch Angebot und Nachfrage), Produktionsverteilung, Auswahl
● Genese
○ erste RL 96 (zuvor Gebietsmonopole -> Stadtwerke;
Netzzugangsanspruch)
○ zweite RL 03 (Einführung des Regulators; Entgeltregulierung)
○ dritte RL 09 (Unbundeling verschärft)
○ vierte RL 19
● EuGH: Strom ist eine Ware (Handel = Frieden, da Konsens); Art. 26 AEUV =
Abschottungsverbot -> branchenneutral
● Drachenfelsbeispiel für Monopolist (Monopolrendite)
● Monopol muss reguliert werden, damit Wettbewerb wie in anderen Sektoren
○ Freiheit durch Zwang
○ Infrastruktur neu bauen wäre unwirtschaftlich (Duplikationskosten)
● Trend zur Dezentralisierung der Stromerzeugung (Vermaschung im
Nahbereich)
● P: Strom kann nicht unmittelbar gespeichert werden (vgl. mit Gas, Elektronen
können nicht gespeichert werden)
○ anstatt abzuregeln -> Pumpspeicherwerk
● beachte bei RL
○ bloße Zielvorgabe, das “wie” liegt im Umsetzungsspielraum der
Mitgliedstaaten
○ P: 28 Mitglieder sehr divers, aber muss für alle passen
○ RL zumeist Mindestharmonisierung (Ausn. Vollharm.)
● Strom = See aus dem entnommen wird (Ausn. Direktleitung)
● Netz = Backbone der Wirtschaft

Art. 1 RL
● Ziele der RL, Leitmotiv
● bei Übertragungsnetzen ist Monopol (Netzzugang notwendig für Wettbewerb)
● länderübergreifender Stromhandel
● s. auch Art. 194 AEUV

Art. 3 RL
● lies I
● Zielmix
● (Schutz kann sich auch aus Ergebnis von Marktprozessen allein ergeben)

Art. 10 RL
● I diskriminierungsfreier Wettbewerb
● II, III spezielle Verbraucherregelungen (lies)
● IV Sonderkündigungsrecht

Art. 12 RL
● Wechselfreiheit innerhalb Kündigungsfrist

Art. 10 X iVm 27 RL Grundversorgung


● incumbent ist Grundversorger (SWB)
● Nachteil Preis, weil quasi “Sicherheitsprämie”
● Resultante der sozialen Grundordnung
● faire Leistungsmittel
● BEACHTE: Art. 28/29 -> quasi Grundsicherung

Art. 13 RL
● Aggregierung eröffnet neue Handelsspielräume

Art. 15, 16 RL
● mal lesen

Art. 19 RL intelligente Messsysteme


● Transparenz für Endkunden (Vertrauen)
● I “maßgeschneiderte Angebote)
● alte Ferraris (Stromzähler) raus und neue rein
● Ablesen über Fernsteuerung
● Netzauslastung besser steuern
● (effizient = fixes Ergebnis bei geringstem Aufwand oder fixer Aufwand bei
höchstem Ergebnis)

Unbundeling
● Trennung von Erzeugung und Übertragung bzw. Übertragung und
Versorgung bzw. Erzeugung + Übertragung + Versorgung
● physisch unverändert, aber virtueller Wettbewerb (Netz bleibt beim
Monopolisten) -> wegen Duplizierungsproblem
● Verteilernetze = lokale Stromverteilung (Bsp. SWB Netz GmbH), eine Tochter
im Konzern
● beachte Regelung zu VNB und ÜNB getrennt (weniger stark bei VNB), weil
Kommunen stärken
● Grundbild:
○ Muttergesellschaft hat drei Töchter und hält jeweils 100% der Anteile
○ T1 = in der Stromerzeugung -> steht mit anderen im Wettbewerb
○ T2 = in der Übertragung/Verteilung -> hat Monopol
○ T3 = in der Versorgung -> steht mit anderen im Wettbewerb
○ T2 verbleibt zwar im Konzern, aber darf sich nicht mehr so frei
bewegen
○ Bsp: AG -> Hauptanteilseigner bestellt Aufsichtsrat -> dieser bestimmt
Vorstand (der leitet Geschäfte und macht dann was Hauptanteilseigner
will)
○ in Deutschland big four
● Autonomie der Netzbetreiber muss gestärkt werden
● P: durch Bündelung ist Konzern effektiver (läuft also eigentlich Idee entgegen)
● Quersubventionierung: T1 kann Verluste machen, wenn T2 dafür mehr
Gewinn einfährt
● Diskriminierung durch überteuerte Netzentgelte muss verhindert werden

Art. 31 RL
● lesen

Art. 35 RL VNB Unbundeling


● I viU (vertikal integriertes Unternehmen, s. Art. 2 Nr. 53, 56 für Definition)
Unabhängigkeitsspielräume schaffen
○ legal unbundeling - muss als eigene Gesellschaft organisiert sein
■ Bsp: 76 I AktG “führt Geschäfte eigenverantwortlich” -> keine
Weisung
■ Option auch GmbH auszuschließen
■ Stabsabteilung innerhalb einer Kommune ginge nicht (darf nicht
integriert sein)
■ Rechtsform grds. frei, so lange Unabhängigkeit gewahrt
○ Mutter darf VNB Infrastruktur behalten (903 BGB)
■ VNB pachtet Netz von Mutter (Pachtmodell noch zulässig)
■ Risiko: günstiger Pachtzins für wohlfeiles Verhalten;
Quersubventionierung
■ Enteignung ginge wohl zu weit
● II
● a)
○ “Einrichtung” = andere Tochterunternehmen des viU
○ “laufender Betrieb” = strukturelle Grundsatzentscheidungen; day by
day business
○ Geschäftsführer bei Netz darf nicht in anderen Tochterunternehmen
tätig sein
● b)
○ kein monetärer Druck von Mutterkonzern auf Leiter des VNB
● c)
○ Grundsatz der Vollausstattung
○ Unabhängigkeit durch genügend Ressourcen
○ Grenze ist Rentabilität (Balance zwischen Einschränkungen und
Rechten des Konzerns)
■ insb. Finanzplan und Höchstschuldengrenze, Aufsicht
■ Schutz des Eigentums der Mutter (Activum soll werthaltig
bleiben)
● d)
○ nicht nur Pflichten bei Leitungsebene, sondern bei allen Mitarbeitern
● III
○ Pflicht der Mitgliedstaaten
○ Entflechtung muss auch nach außen sichtbar werden
■ Tochter nicht mehr als Tochter erkennbar
■ Indiz: Name; Logo, Design; Symbolik usw.

ÜNB Unbundeling
● 3 Modelle stehen für ÜNB zur Wahl s. Art. 43 VII
○ I OU (Ownership Unbundeling) Art. 43; Veräußerung der Tochter
○ II ISO (Independent System Operator) Art. 44 ff
○ III ITO (Independent Transmission Operator) Art. 46 ff

Art. 43 RL
● I
● a)
○ keine Splittung wie bei VNB
● b) i) ergänzen wegen SP-Formel
● c) Bestellungsverbot
○ du darfst nicht bestellen Aufsicht bei ÜNB und Kontrolle ausüben
● d) Doppelmandatsverbot)
● II
● a) Stimmrechte
○ stimmrechtslose Vorzugsaktie = kein Einfluss, aber hohe Dividende
○ str. ob Stimmrechtsauslagerung möglich
● c) Halten von Mehrheitsbeteiligung
○ fraglich ob mit oder ohne Stimmrechte
○ e.A. Minderheitsbeteiligung mit Stimmrecht geht (lit. a) muss tel.
reduziert werden) Bsp: wenn bloß 1% stimmberechtigt, fraglich ob
telos; Kommission sagt (-) zu Reduzierung
○ a.A. gilt nur für stimmrechtslose, weil Stimmrechte ohnehin
ausgeschlossen
○ SP: c) überlagert a)
■ wenn stimmt & 49,9% ginge, dann Problem, wenn zu wenige bei
Hauptversammlung
■ wozu wird Kontrolle und Rechte differenziert, wenn am Ende
kaum noch Unterschied
○ Deutscher Gesetzgeber: bis 25% soll okay sein, 179 II AktG
(Sperrminoritätsgrenze)
● III
○ ÜNB und FNB = jeweils höchste Ebene (Spannung bzw. Druckstufe)
○ wer Strom macht, darf nicht auch noch Gas machen
○ Vermeidung von Quersubventionierung
● IV
● V lex Frankreich (damit nicht alles privatisiert werden muss)
● VI nachwirkende Geheimhaltungspflicht
● VII Optionsmodell ISO oder ITO, wenn man OU nicht will

Art. 44 ISO
● weniger stark als OU
● superneutrale Instanz bekommt alle Macht zur Gestaltung des Netzbetriebs
● Alienbeispiel
● II
○ unabhängig sein -> OU genügen
● a) Vrss. an Stelle des ÜNB
● b) Grundsatz der Vollausstattung
● IV
○ muss auch Zugangsentgelte erheben (damit ISO sich finanzieren
kann?; damit ÜNB nicht Quersubventionierung?)
○ ISO muss das Netz betreiben
○ beachte “erheben” heißt das auch behalten dürfen?
■ Bsp: Schaffner im Zug
● V
● b) er finanziert, Finanzierungslast des ÜNB
● beachte Art. 59 V d)
○ da sonst “wer zahlt schafft an völlig abgeschafft”
○ Art. 17 GRCH wie Art. 14 GG
○ Vergütung Vermögenswert = Bestandswertsverzinsung
○ Investitionen

ITO
Art. 46
● I
● a) Vollausstattung
● b) wird von c) konkretisiert
○ Stichwort Arbeitnehmerüberlassung (Leasing)
○ Dienstl.: Bsp. Fahrdienst, Reparatur
■ altes Dienstverhältnis bleibt unberührt (im Gegensatz zur
Arbeitnehmerüberlassung)
■ i) lies + (kumulativ) ii)
● d) Finanzierungspflicht wie bei ISO
● II lesen!
● III bei VNB war man frei, hier 3 vorgegebene Formen für Deutschland
● IV corporate design
● V keine Nutzung der vorhandenen IT-Systeme, Berater usw. (Synergieeffekte
werden unterbunden)
Art. 47
● I
● a) unabhängige Entscheidung & b) Kapitalerhöhungsentscheidung
● II, III lies
● IV day-by-day unbeeinflusst
● VI at arms-length “wie jeden Dritter auch”
○ beachte Vorlage bei NRB VII
Art. 48
● I, II lies
● III cooling on; “waiting period”, wenn man vom Wettbewerb ins Monopol
wechsel will
○ beachte VIII schwächt starre 3 Jahres Regel deutlich ab, weil bloß
“überwiegender Teil” Grenze wohl 49,999%
● VII cooling off, vom Monopol in den Wettbewerb
○ beachte keine Einschränkung
○ 4 statt 3 Jahre, weil Prägetheorie (damit kein Gefahr, dass durch lange
Prägung durch Monopol sich negativ auf Wettbewerb auswirkt) +
Insiderinformationen vom Monopolisten
Art. 49
● I Aufsichtsorgan (Aufsichtsrat) ist obligatorisch
● besonders, dass nicht Hauptversammlung die Dividende festlegt
(Aktionärsdemokratie in Deutschland)
● II, III
○ Bsp.: 12 Personen im Aufsichtsrat
■ vom viU bis zu 7
○ Art. 49 III = für good guys
○ Säcker: möglichst wenig bad guys, darum bloß wenigstens einer

Zertifizierung
Art. 52
● Bestimmungen müssen vor Markteintritt eingehalten werden
Art. 53
● III zwei materielle Vrss.
○ a) Optionsmodell und eins erfüllen
○ b) Nachweis, dass keine Gefahr für Energieversorgung in
Mitgliedstaat/Union
■ i,ii) Investitionsschutzabkommen; Bsp für Wortlaut: “Investitionen
aus Argentinien in Deutschland sind frei”
● Investitionsschutz wiegt so schwer, dass damit die
Versorgungssicherheit überlagert werden darf

Art. 37/41/55 - informationelles unbundeling


● wirtschaftl. sensible Informatioen = nutzerbezogene Informationen
○ VNB/ÜNB weiß aufgrund des Monopols alles über Netznutzung
○ darum informationelles unbundeling -> damit eigener Versorger des
viU keine Vorteile durch Wissensvorsprung hat
● 1. Verbot der Herausgabe nutzerbezogener Daten (41 I Alt. 1)
● 2. Verbot der Sonderinformation von viU; alle müssen wissen
(Veröffentlichungspflicht)

Art. 56 - buchhalterisches unbundeling


● bloße Vorgaben für Rechnungslegung und weniger unbundeling
● III gilt für alle Energieversorger
○ Rechnungslegung wie wenn alles Einzelunternehmen wären;
Segmentierung der Kontenführung
○ wichtig für Entgeltregulierung als Grundlage

Art. 38 - geschlossene Verteilernetze


● lesen
● Verteilerebene
● Teildispens von Vorschriften
● II auch von Entgelt, ABER es besteht immer Zugangsverpflichtung

Art. 51 Netzausbau
● (egal ob Petent fragt)
● VII (revolvierender Netzentwicklungsplan; Überwachung von ÜNB)
○ Stufenverhältnis: a) Aufforderung b) Ausschreibungsverfahren c)
Verpflichtung (zu c) SP: nicht mehr zulässig, Zwangskapitalerhöhung;
deutscher Gesetzgeber hat nicht ins EnWG übernommen)

Art. 6 Zugangsanspruch
● I zu Netzen von ÜNB und VNB
○ nemo posse: Kapazitätserschöpfung, weil Gefahr von Netzüberlastung
● II okay, wenn alle aufgrund Kapazität nicht rein (Gleichbehandlung)
● nicht kostenlos, aber kaum Regelung -> s. 59 VII a)
○ zu 59 VII a): inhaltlicher Maßstab -> Lebensfähigkeit muss erhalten
werden
■ Art. 18 EU Strom VO: müssen kostenorientiert und transparent
sein (effektive Kosten)
■ quasi KEL

Das könnte Ihnen auch gefallen