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204 Nr. 63. Entscheidung vom 22. April 19.65, 2 Ob 86/65 Nr. 64. Ent~cheidung vom 22.

Nr. 64. Ent~cheidung vom 22. April 1965, 2 üb' 104/65

63. Aus den Entscheidungsgründen:


Die Klagebehauptung, daß der beklagten Partei ein Nachlaß Die Beklagte meint, daß das Berufungsgericht noch weitere
auf Grund bedingter Erbserklärung eingeantwortet worden sei, Schlüsse rechtlicher Art hätte ziehen müssen, die zur Abweisung
ist für die Haftung der beklagten Partei schlüssig. Eine weitere d~s Klage~e~ehren. geführt hätten. Die Klagsausführungen seien
Behauptung, daß die beklagte Partei aus dem Nachlaß Aktiva mcht s~~lussi,~. Die bloße Behauptung, daß sie eine „bedingte
übernommen oder Einnahmen habe, ist nicht notwendig Erbserklarung abgegeben habe, sei ungenügend, um daraus schon
eine Haftung. ihrerseits abzuleiten. Der Kläger hätte behaupten
Entscheidung vorn 22. April 1965, 2 Ob 86/65 müssen, daß sie aus dem Nachlaß ihres Sohnes Aktiva übernommen
I. Instanz: Landesgericht Klagenfurt; II. Instanz: Oberlandesgericht Graz habe.
Der Kläger hat in der Klage behauptet, daß der arn 11. Oktober· 1959 . Diese Ausführungen sind nicht stichhältig. Mit der Behauptung
verstorbene Sohn der Beklagten Friedrich M. in der Nacht vom 27. auf den I~ de: Kla~e, daß der Nachlaß des Friedrich M. der Beklagten,
28. Juli 1958 als Lenker eines Motorrades dadurch einen Verkehrsunfall
verschuldet habe, daß er rnit überhöhter Geschwindigkeit , auf die falsche d:e sich mit der Rechtswohltat des Inventars. erbserklärt hatte,
Fahrbahnseite gefahren sei und dort rnit ihrn zusammengestoßen sei. Fried- e~ngeantwortet worden sei, sind auch alle Voraussetzungen für
rich M. sei wegen dieses Unfalles vom Strafgericht rechtskräftig verurteilt die vom Berufungsgericht vorgenommene Einschränkung des Urteils-
worden. Ein 'Teil seines Verdienstentganges sei ihm auf Grund einer gegen begehrens des Klägers schlüssig dargetan worden. Eirier weiteren
Friedrich M. erhobenen Klage zugesprochen worden. Infolge der .beirn
Unfall erlittenen Verletzungen sei bei ihrn eine dauernde Min~eruhg seiner Behauptung, daß die Beklagte aus dem Nachlaß Aktiva übernommen
Erwerbsfähigkeit in der Höhe von 25°/o eingetreten, so daß er einen oder Einnah~en habe, ist für die Schlüssigkeit der vom· Kläger
monatlichen Verdienstentgang von 531 ·25 S habe, den ihm Friedrich M. beh.aupt.eten Ha~tung der Beklagten nicht notwendig. Das Berufungs-
zu ersetzen habe. Der Nachlaß nach dem verstorbenen Friedrich M. sei
zu A ... /59 des. Bezirksgerichtes W. rnit Einantwortungsurkunde vom
gericht hat ?ereits alle re.chtlichen Schlüsse. aus· dem Kfogsvorbringen
11. Mai 1960 der Beklagten, die eine „bedingte Erbserklärung" abge_geben gezogen. ~ie Beklagte ist selbst nicht in der Lage, aufzuzeigen,
habe, eingeantwortet worden. Sie hafte daher für die Rente.nschuld. Der welche weiteren rechtlichen Schlüsse zu ziehen gewesen wären
Kläger hat die Verurteilung der Beklagten zur Zahlung einer monatlichen um d~e Abweisung des Klagebegehrens zu rechtfertigen. Der Erbe:
Rente von 531·25 S ab 1. März 1959 begehrt. der die Erbschaft mit der Rechtswohltat des Inventars angenommen
·Am 27. Jänner 1961 ist gegen die Beklagte ein Versäum u n g s„ ha.~· haftet nach der .. Einantwortung zwar mit seinem ganzen Ver-
u r t e i 1 ergangen. Da die Prozeßakten in der Folge in Verlust mogen, aber der Hohe nach beschränkt in bezug auf die über-
geraten sind, mußten sie rekonstruiert werden. Nunmehr hat das nommenen Aktiven des Nachlasses. · ·
B e r u f u n g s g e r i c h t über die Berufung der Beklagten gegen . ·Das Berufungsgerich~ hat daher die Sache rechtlich richtig beurteilt,
das Versäumungsurteil entschieden. Es hat der Berufung teilweise weshalb dem Rechtsmittel der Beklagten kein Erfolg beschieden
_Folge gegeben und das Versäumungsurteil dahin abgeändert, daß sein kann.
es die Beklagte schuldig erkannt hat, dem Kläger ab L März 1959
eine monatliche Rente von 531 '25 S, aber nur insoweit zu bezahlen,
als diese Verbindlichkeit im Werte des der -Beklagten ei1:J.geant-
worteten Nachlasses des Friedrich M. Deckung findet. Das Berufungs- 64.
gericht war der Meinung, daß das Erstgericht gemäß § 396 ZPO. Ist ~in. Rentenbegehren bloß mit der Behauptung eines unfalls-
das tatsächliche Vorbringen des Klägers für wahr zu halten hatte bedmgten ~onkreten Verdienstentganges gestellt worden,
'und daher auch die in der Klage angeführte Tatsache seiner Ent- dann darf mcbt von Amts wegen eine abstrakte Rente zuge-
scheidung zugrundelegen hätte müssen, daß der Nachlaß des sprochen werden
Friedrich M. der Bekl~gten auf Grund einer „bedingten Erbserklä··
Entscheidung vom 22. April 1965, 2 Ob 104/65
rung" eingeantwortet worden sei. Dem Klagebegehren sei daher
nur mit dieser Einschränkung stattzugeben gewesen. I. Instanz: Landesgericht für Zivilrechtssachen Graz; II. Instanz: Ober-
landesgericht Graz ·
Gegen das Urteil des Berufungsgerichtes richtet sich die Revision Die Klägerin hat als Insassin des von ihrem Gatten gelenkten Personen-
der Beklagten. Sie macht den Revisionsgrund nach § 503 Z. 4 ZPO. kraftwagens am. 22. Februar 1959 auf ·der Packer Bundesstraße durch
geltend und beantragt, das angefochtene Urteil dahin abzuändern, Zusammenstoß dieses . Fahrzeuges mit dern .vom Beklagten gelenkten
daß „das Versäumungsurteil" abgewiesen werde, womit offenkundig Personenkraftwagen eme:r:. V~rke~rsu:r:fall erlitten. Es ist nicht strittig,
daß der Beklagte der Klagenn fur die Folgen dieses Unfalls aus Ver-
gemeint ist, daß das Klagebegehren abgewiesen werde. schulden schadenersatzpflichtig ist
Der 0 berste Gerichtshof gab der Revision der beklagten Das Er s.tg er ich t hat den Beklagten zur Zahlung des Betrages
Partei niclit Folge. ·von 108.566 84 S samt Anhang an die Klägerin verurteilt und das
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Mehrbegehren hinsichtlich des Betrages von 40.211 '56 S sowie auf ratet und Mutter dreier Kinder - durch den bezeichneten Verkehrs-
Leistung eines monatlichen Betrages von 350 S ab 1. Februar 1962 unfall ein Schädelhirntrauma, eine 10 cm lange klaffende Wunde
abgewiesen; zugleich hat das Erstgericht festgestellt, daß der Beklagte unter dem Kinn und den Verlust mehrerer· Zähne erlitten. Es han-
der Klägerin für alle weiteren Schäden und Unfallsf~lge~ au~ de~ delte sich um eine schwere diffuse Schädigung des Gehirns als Folge
Unfalle vom 22. Februar 1959 hafte und verpflichtet .sei, die Klagenn der beim Unfall erlittenen Gehirnerschütterung und Gehirn-
für die künftigen Unfallsfolgen schadlos zu halten. . quetschung. Die\ Klägerin wurde am Unfallstag bewußtlos ins Spital
Den Berufungen beider Teile hat das B e ruf u n g s g e. r 1 c h t eingeliefert, war längere Zeit hindurch somnolent, ab 9. März 1959
teilweise Folge gegeben und in Abänderung des Ersturteils. den zunehmend ·ansprechbar und erst am 20. März 1959 zeitlich und
Beklagten mit Teilurteil zur Zalilung des Betrages von 68.981 44 S örtlich orientiert, so daß sie am 23. März 1959 zur häuslichen
samt Anhang sowie zur Leistung einer monatlichen Rente von 350 S ·Weiterbehandlung aus dem Spital entlassen wurde. Als Folge
ab 21. März 1964 an die Klägerin verurteilt und das Mehrbegehren der erlittenen Verletzungen besteht auch weiterhin eine deutliche
hinsichtlich 45.969 S samt Anhang sowie auf Leistung einer Rente Schädigung des Hörvermögens und des Geschmacks- sowie
für die Zeit vom 1. Februar 1962 bis 20. März 1964 abgewiesen; Geruchsempfindens. Der Intellekt und die Merkfähigkeit der Klä-
zugleich hat die Berufungsinstanz den Beklagten schuld~g erkannt, gerin sind hochgradig herabgesetzt. Es besteht eine leichte Erreg-
der Klägerin alle weiteren aus dem Verkehrsunfalle vom 22. Feb:.u~r barkeit mit Neigung zu explosiven Entladungen und Konfabulations-
1959 in Zukunft entstehenden Schäden zu ersetzen; beschlußmaßlg tendenzen, eine hochgradige Verlangsamung des geistigen Ablaufs,
hat das Berufungsgericht das Ersturteil hinsichtlich des Z1fspruches Antriebslosigkeit und Unsicherheit, ferner eine rasche Ermüdbarkeit,
von 700 S als nichtig behoben und diesen Teil des Klagebegehrens ohne daß eine Besserung dieser Folgen wahrscheinlich wäre. Körper-
zurückgewiesen, ferner das Ersturteil hinsichtlich des .Zuspruches v~n liche Schmerzen starker Intensität sind durch 20 Tage, solche mitt-
24.000 S und 3785'50 S sowie bezüglich der Abweisung des Teil- leren Grades durch 50 Tage und leichte Schmerzen durch 120 Tage
begehrens von 3251 '72 S und von 1990'84 S sowie im Kostenaus- anzunehmen. Die Klägerin war unfallsbedingt durch ein Jahr hin-
spruche aufgehoben und dem Erstgericht. hiezu die. ~ortsetzung der durch an der Ausübung ihres ärztlichen Berufes gehindert und konnte
Fortsetzung der Verhandlung .und neuerliche Entscheidung aufgetra- auch nach diesem Zeitraum ihre ärztliche Tätigkeit als Betriebs-
gen; zugleich hat das Berufungsgericht ausgesproc;,hen, daß das Ver- ärztin und in der. freien Praxis nicht in vollem Umfange aufnehmen.
fahren vor dem Erstgericht erst nach Rechtskrait des Beschlusses Die Erwerbsminderung der Klägerin ist mit 70°/f> anzusetzen, wobei
fortzusetzen sei. 30°/o auf die neurologischen Mängel und 40°/o auf die anderen Dauer-
Der O b e r s t e G e r i c h t s h o f gab den Revisionen beider Par-:- folgen entfallen. Es ist eher mit einer Verschlechterung als mit einer
teien Folge und änderte das Teilurteil dahin ab, daß es zu lauten Besserung des Zustandes der Klägerin zu rechnen.
habe: Bei· diesen Umständen hat das Erstgericht das Schmerzengeld mit
1. die beklagte Partei ist schuldig, der klagenden Partei den Be- 66.000 S bemessen und das Mehrbegehren· der Klägerin aus diesem
trag von 93.981 '44 S samt Zinsen zu bezahlen; das Mehrbegehren Titel in der Höhe von 14.000 S als unbegründet erachtet. Die Beru-
hinsichtlich 20.969 S samt Zinsen und das gesamte Begehren auf fllngsinstanz hat der Berufung der Klägerin in diesem Punkte nicht
Leistung einer Monatsrente von 350 S ab 1. Februar 1962 werden Folge gegeben, jedoch auf Berufung des Beklagten, diesem Rechts-
abgewiesen; mittel teilweise Folge gebend, das Schmerzengeld auf 55.000 S herab-
2. es wird festgestellt, daß der Beklagte der Klägerin für alle gesetzt. In dieser Hinsicht liegt die Rechtsrüge der k 1 a g e n d e n
weiteren, ihr aus d.em Verkehrsunfall vom 22. Februar 1959 in Partei vor, worin sie die Abweisung des Mehrbegehrens von 25.000 S
Zukunft entstehenden Schäden haftet. rügt. Dieser Rüge kann die Berechtigung nichL abgesprochen werden.
Nach Lehre und Rechtsprechung (vgl. Ehrenzweig, Recht der Schuld-
Aus den Entscheidungsgründen: verhältnisse, 1928, s~ 630, sowie die dortselbst bezogene. Judikatur)
ist ja das Schmerzensgeld umso höher zu bemessen, je bedeutender
Nach dem Vorbringen der Revisionswerber stehen folgende Fra- die körperliche Verletzung, je länger die Heilung oder Gesundheits-
gen in dritter Instanz zur Erörterung: 1. die Bemessung des Schmer- störung, je intensiver die mit der Verletzung verbundenen Schmerzen
zengeldes; 2. die Berechtigung des Zuspruchs der· sogenannten und je empfindlicher die üblen Folgen für die Gesundheit des Ver-
abstrakten Rente und 3. die Entscheidung über das Feststellungs-:- letzten sind, wobei auch die seelischen Schmerzen Zlf berücksichtigen
erkenntnis. sind. Unter diesen Gesichtspunkten ist das Begehren der Klägerin,
Zu 1· das Schmerzengeld mit 80.000 S zu bemessen, gerechtfertigt. Es
Nach den vorinstanzlichen Feststellungen hat die zur Unfallszeit muß doch auf die schwerwiegenden Dauerfolgen- im beruflichen und
40 Jahre alte Klägerin - sie ist Ärztin, mit einem Arzt verhei- privaten Leben der Klägerin Bedacht genommen werden.
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Zu2: erkennen, wenn die Untergerichte dem bezeichneten Feststellungs-


Das Erstgericht hat das eingeschränkte Begehren der Klägerin begehren der Klägerin stattgegeben haben. Die Ausführungen des
in bezug auf eine ab 1. Februar 1962 zu leistende Monatsrente von revisionswerbers, daß neben der Zuerkennung einer sogenannten
350 S abgewiesen. Dieses Begehren hatte die Klägerin vor dem abstrakten Rente die positive Erledigung des Feststellungsbegehrens
Erstgericht damit begründet 1 daß sie vor dem Unfall neben ihrer rechtlich unbegründet sei, sind gegenstandslos, weil nach der Ent~
Tätigkeit als Werksärztin der X.-AG. eine Privatpraxis ausgeübt scheidung dritter Instanz das Rentenbegehren der Klägerin· abgewie-
habe; diese Praxis habe ihr einen Nettoertrag erbracht, der wegen sen wird.
der unfallsbedingten gesundheitlichen Nachteile weggefallen sei; in
der Streitverhandlung hat die klagende Partei dazu noch vorgebracht,
daß nicht nur wegen des Entganges aus der Privatordination der·
Klägerin, sondern auch dafür Ersatz verlangt werde, daß nach dem 65.
1

Unfall aus der gemeinsamen Ordination der Ehegatten .um 19.000 S Sind Zeitgenossen des Erblassers und solche Personen, die es
bis 20.000 S weniger als bei den übrigen Kassenärzten verdient wor-
nicht sind, vermischt berufen, so sind die Zeitgenossen im
den sei. Das Erstgericht hat ausgeführt, daß der Klägerin der Nach-
Sinne des § 611 ABGB. überhaupt nicht als Grad zu zählen.
weis eines Verdienstentganges nicht gelungen sei. Das Berufungs-
gericht hat - der Beweiswürdigungsrüge der Klägerin diesbezüglich Entscheidung vom 22. April 1965, 7 Ob 88/65
nicht Folge gebend - die Feststellungen des Erstgerichtes zu diesem I. Instanz: Bezirksgericht Floridsdorf; II. Instanz: Landesgericht für Zivil-
Punkte gebilligt, zugleich· jedoch die Voraussetzungen für die Zu-· r~chtssachen Wien
erkennung einer sogenannten abstrakten Rente bejaht und dem- Der am 21. April 1916 verstorbene Josef B. hat arn 5. November 1915
gemäß der Klägerin ab Schluß der Streitverhandlung eine Monats- letztwillig verfügt: „In Ansehung des meinem Sohn Franz B. hinterlassenen
Vermögens ordne ich die fideikommissarische Substitution zugunsten seines
rente von 350 S · zuerkannt. Zutreffend nimmt die beklagte Partei Sohnes Josef B. und im Falle dessen früheren Ablebens zugunsten meiner
dagegen in der Revision Stellung. Die Klägerin hatte doch im maß- Kinder Marie W. und Josef B. bzw. deren Nachkommenschaft an. Sollte
geblichen erstinstanzlichen Verfahren lediglich den unfallsbedingten mein Enkel Josef B. nach Eintritt des SubstitlJ.tionsfalles jedoch vor Erlan-
Entgang ihres Einkommens aus der ärztlichen Praxis verlangt und gung eigener erbberechtigter Nachkommenschaft versterben, so soll das
. Vermögen auc::h in einem solchen Fall der Marie W. und dem Josef B. bzw.
keineswegs Umstände geltend gemacht, aus denen· die Judikatur bei deren Nachkommenschaft zufallen." Der Vorerbe Franz B. ist am 4. Novem-
gleichbleibendem Verdienst des Verletzten die Rente mit Sicherungs- ber 1961 verstorben. ·
funktion zuspricht. Die Berufungsinstanz durfte nicht von Am1s Der E r s t r i c h t e r hat die Substitutionsabhandlung hinsichtlich
wegeri Umstände für die Zuerkennung der Rente heranziehen, auf des mit . dem · fideikommissarischen Substitutionsband belasteten
welche sich die Klägerin vor dem Erstgericht - und auch in der 1
/4-Anteiles der Liegenschaft EZ. 194 KG. D. eingeleitet und u. a.
Berufung - nicht berufen hatte. Bereits · aus diesen Erwägungen verfügt, daß ··das Eigentumsrecht ob dem dem Franz B. gehörigen
muß der Revision des Beklagten in diesem Punkt Erfolg beschieden 1
/4-Anteil der genannten Liegenschaft für DDr. Josef B. unter qleich-
sein und demgemäß insoweit auf Abänderung des Berufungsurteils zeitiger Löschung des bisher eingetragenen Substitutionsbandes
laut Spruch erkannt werden. einverleibt werde.
Zu 3: Diesen Beschluß hat Josef W., ein Enkel des am 21. April 1916
Gegen das von den Vorinstanzen übereinstimmend gefällte Fest- verstorbenen Josef B. (seine Mutter Marie W. geb. B. ist im
stellungserkenntnis hinsichtlich der Ersatzpflicht des. Beklagten für Jahre 1920 gestorben) mit Rekurs insoweit bekämpft, als die
die weiteren der Klägerin aus dem Verkehrsunfall vom 22. Februar Löschung des Substitutionsbandes verfügt wurde.
1959 in Zukunft entst~henden Schäden bestehen keine Bedenken. . Das R e, k u r s g e r i c h t hat diesem Rekurs Folge gegeben,
Nach ständiger Praxis des Revisionsgerichtes (vgl. z. B. 7 Ob 236/62, den angefochtenen Beschluß in seinem Punkte 7 aufgehoben und
ZVR. 1963, Spruchbeilage Nr. 102; 2 Ob 417/51, SZ. XXIV 187) ist dem Erstgericht eine neuerliche nach Verfahrensergänzung zu
das im § 228 ZPO. geforderte Feststellungsinteresse zu bejahen, wenn fällende Entscheidung aufgetragen. Sowohl Franz B. (gestorben 1961)
die Möglichkeit künftiger Unfallsfolgen nicht auszuschließen ist. Nun als auch dessen Sohn DDr. Josef B. und der Rekurswerber Josef B.
hat das Erstgericht mit Billigung der Berufungsinstanz auf Grund der seien Zeitgenossen des am 21. April 1916 verstorbenen Erblassers
eingeholtef\ ärztlichen Sachverständigengutachten angenommen, daß Josef B. gewesen! so daß hinsichtlich dieser Personen die fidei-
nicht nur gesundheitliche Dauerfolgen für die Klägerin entstanden kommissarische Substitution nach § 611 ABGB. habe unbeschränkt
seien, sondern auch noch weitere Folgen aus dem Unfall nicht aus- erfolgen können. Die Tatsache, daß DDr. Josef B. den Eintritt
zuschließen, nach dem derzeitigen ärztlichen Befund sogar wahr- des Substitutionsfalles erlebt habe, löse daher das Substititionsband
scheinlich seien. Bei diesen Umständen ist ein Rechtsirrtum nicht zu noch .nicht auf, da die Substitutionsmasse der Marie W. und dem

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