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Wintersemester 2021/22
SystemaPk
SystemaPk
Voraussetzungen
I. (nicht hoheitliche) EigentumsbeeinträchTgung
PosiPve Einwirkungen (z.B. §§ 906 ff. BGB) sind als BeeinträchPgung anerkannt. NegaPve Einwirkungen wie die Entziehung von Licht sowie ideelle
Einwirkungen sind nach h.M. nicht als BeeinträchPgung anerkannt. Beachte: Über den „quasi-negatorischen Unterlassungsanspruch“ aus §§ 1004 I
2, 823 I BGB analog werden alle absoluten Rechte geschützt!
Ansprüche A gegen J?
a) Anspruchsteller A = Eigentümer?
(+), ursprünglich war A Eigentümer (vgl. § 1006 II BGB) und der Eigentumserwerb
eines anderen nach §§ 929 ff. BGB ist wegen § 935 I 1 BGB nicht möglich.
b) Anspruchsgegner J = Besitzer?
(+), J übt tatsächliche Sachherrschaft im Sinne von § 854 I BGB aus.
II. Ergebnis
A hat gegen J keine Anspruch aus §§ 989, 990 I BGB.
IV. Rechtsfolge
(P) enge oder weite Auslegung von „das Erlangte“
V. Ergebnis
A hat gegen J einen Anspruch aus § 816 I 1 BGB.
Fall 2 - Sachverhalt 10
3. Ergebnis
Mangels Annahmeerklärung des P liegt kein wirksamer Kaufvertrag nach § 433 BGB vor.
II. Ergebnis
P hat keinen Anspruch gegen J aus dem Kaufvertrag nach § 433 II BGB.
Fall 2 - Lösung 12
Wortlaut: „Durch die Lieferung (…) oder durch die Erbringung sonstiger Leistungen“ - Wortlaut stellt wohl eher auf
vertragliche Ansprüche ab; Ausschluss gesetzlicher Ansprüche ergibt sich nicht eindeutig aus dem Wortlaut des
Absatzes 1.
Systematik: Unterstützt wird diese Auslegung durch die systematische Stellung des § 241a I BGB im Schuldrecht.
Systematik: Umkehrschluss aus § 241a II BGB - der Anspruchsausschluss in Absatz 1 bezieht sich auch auf
gesetzliche Ansprüche.
Telos: Man könnte argumentieren, es sei für den Unternehmer unbillig, wenn er sämtliche Ersatzansprüche
verliere (Eigentumsschutz).
Telos: Jedoch hat er dieses Risiko selbst in Kauf genommen und ist nicht schutzwürdig!
II. Ergebnis
P hat keinen Anspruch gegen J aus §§ 989, 990 I BGB.
J mietet sich bei der alten Dame D ein, die darauf besteht, dass J
sich ruhig verhält und abends keinen Besuch mitbringt. J aber
feiert häufiger kleine, wilde Partys, auf denen er die Teppiche,
Türen, Tapeten und Installationseinrichtungen der Wohnung
schwer beschädigt. D verlangt von J Schadensersatz für die
Zerstörungen an der Wohnung. Zu Recht?
Fall 3 - Lösung 14
Aber: möglicherweise andere Wertung, weil J seine vertragliche Vereinbarung („ruhig zu sein“) im
Sinne von § 241 II BGB übertrat (sog. „Nicht-so-Berechtigter“)? Umstritten!
1. Ansicht:
Recht zum Besitz gilt nicht für Übertretungen. Folglich (-)
2. Ansicht:
Recht zum Besitz ist nicht durch Übertretung ausgeschlossen. Folglich (+)
Stellungnahme:
Aufgliederung ist in der Praxis schwierig. Geschädigter ist ohnehin ausreichend geschützt. J hatte
folglich mit dem Mietvertrag nach § 535 BGB ein Recht zum Besitz nach § 986 I 1 1. Fall BGB!
4. Ergebnis
Es besteht keine Vindikationslage.
II. Ergebnis
D hat gegen J keinen Anspruch aus §§ 989, 990 I BGB.
Fall 3 - Lösung 16