Die Klage vor dem Verwaltungsgericht ist zulässig, wenn die Sachentscheidungsvoraussetzungen erfüllt sind. I. Ordnungsgemäße Klageerhebung, §§ 81, 82 VwGO F hat schriftlich und begründet und daher ordnungsgemäß i.S.d. §§ 81, 82 VwGO Klage erhoben. II. Deutsche Gerichtsbarkeit, §§ 17, 18 GVG Bei den Beteiligten handelt es sich nicht um Diplomaten (§ 17 GVG) oder konsularische Vertreter (§ 19 GVG), womit die deutsche Gerichtsbarkeit gegeben ist. III. Kein Justizfreier Akt Hier handelt sich weder um einen Beschluss des Untersuchungsausschusses nach Art. 44 IV GG, einen Fall des Art. 10 II 2 GG, einen Regierungsakt oder um einen Gnadenakt und damit um keinen justizfreien Akt. IV. Eröffnung des Verwaltungsrechtswegs Mangels aufdrängender Spezialzuweisung richtet sich die Eröffnung des Verwaltungsrechtswegs nach der Generalklausel des § 40 I 1 VwGO. Dafür muss es sich zunächst um eine öffentlich-rechtliche Streitigkeit handeln. Diese Voraussetzung ist jedenfalls dann erfüllt, wenn die streitentscheidende Norm eine solche des öffentlichen Rechts ist. Nach der modifizierten Subjektstheorie ist eine Norm öffentlich-rechtlich, wenn sie gerade einen Hoheitsträger in seiner spezifischen Funktion einseitig berechtigt oder verpflichtet. Streitentscheidend sind hier Normen des Gaststättengesetzes (GastG) und des Bundesimmissionsschutzgesetzes (BImSchG), die ausschließlich Hoheitsträger ermächtigen Anordnungen zu treffen und öffentlich-rechtlicher Natur sind. Es handelt sich nicht um eine verfassungsrechtliche Streitigkeit, da keine der beiden Beteiligten ein Verfassungsorgan ist. Auch sind keine abdrängenden Sonderzuweisungen einschlägig. Somit ist der Verwaltungsrechtsweg gem. § 40 I 1 VwGO eröffnet. V. Statthafte Klageart Als nächstes muss die Klage des F statthaft sein. Die Statthaftigkeit richtet sich vorrangig nach dem Klageantrag (§ 82 I 2 VwGO), ansonsten nach dem Klagebegehren (§ 88). F erstrebt hier die Aufhebung der Anordnungen aus dem Bescheid der Behörde. Bei dem Bescheid handelt es sich um einen Verwaltungsakt i.S.d. § 35 S. 1 VwVfG. Damit ist die Anfechtungsklage nach § 42 I Alt. 1 VwGO statthaft. VI. Zuständigkeit des Gerichts (§§ 45 – 52 VwGO) Das VG muss sachlich zuständig sein. Unter sachliche Zuständigkeit versteht man, welches Gericht (innerhalb des richtigen Rechtswegs) erstinstanzlich zuständig ist. Grundsätzlich ist das VG sachlich zuständig, § 45 VwGO. Hier hat F die Klage beim VG und damit beim sachlich zuständigen Gericht erhoben. VII. Örtliche Zuständigkeit Die Klage muss beim örtlich zuständigen Gericht erhoben sein. Die örtliche Zuständigkeit richtet sich nach § 52 VwGO. Hier handelt es sich weder um eine Streitigkeit, die ein Grundstück betrifft (Nr. 1), noch um eine Beamtenstreitigkeit (Nr. 4) oder um eine Klage im Bereich der Bundesverwaltung, so dass das VG, in dessen Bezirk der Verwaltungsakt erlassen wurde, zuständig ist (Nr. 3). F hat die Klage beim VG Freiburg erhoben, dessen Verwaltungsgerichtsbezirk Villingen-Schwenningen umfasst. Damit wurde die Klage beim örtlich zuständigen Gericht erhoben. VIII. Besondere Sachentscheidungsvoraussetzungen (klageartabhängig) 1. Klagebefugnis, § 42 II VwGO Ferner muss F klagebefugt sein. Hierfür muss er substantiiert geltend gemacht haben, dass er durch den Verwaltungsakt in seinen subjektiv-öffentlichen Rechten verletzt ist. Diese Verletzung darf nicht von vornherein ausgeschlossen sein (sog. Möglichkeitstheorie). F ist Adressat eines belastenden Verwaltungsakts, nämlich des Bescheids mit den ihm auferlegten Anordnungen (sog. Adressatenformel). Insbesondere kann er sich auf seine Berufsausübungsfreiheit aus Art. 12 I GG berufen, die die Ausführung der beruflichen Tätigkeit schützt. Subsidiär steht ihm zudem stets die Berufung auf die allgemeine Handlungsfreiheit aus Art. 2 I GG zu, die vor rechtswidrig auferlegten Belastungen schützt. Als natürliche Person ist F nach Art. 19 III GG auch grundrechtsfähig und somit schließlich klagebefugt. 2. Vorverfahren, § 68 VwGO Die Durchführung eines Vorverfahrens nach § 68 VwGO war nicht erforderlich. 3. Klagefrist, § 74 VwGO Weiterhin muss F auch die nach § 74 I 2 VwGO geltende Klagefrist – 1 Monat nach Bekanntgabe des Verwaltungsakts – eingehalten haben. Dies ist nach Angaben des Sachverhalts der Fall. 4. Klagegegner, § 78 VwGO F muss die Klage gegen den richtigen Klagegegner erhoben haben. Nach § 78 I Nr. 1 VwGO ist die Klage gegen die juristische Person des öffentlichen Rechts, deren Behörde gehandelt hat, zu richten (Rechtsträgerprinzip). Hier wurde der Bescheid von dem Bürgermeister erlassen. Rechtsträger ist damit die Kreisstadt Villingen-Schwenningen, gegen die die Klage sich richtet. Folglich sind die besonderen Sachentscheidungsvoraussetzungen für die Anfechtungsklage erfüllt. IX. Beteiligten- und Prozessfähigkeit 1. Der Kläger F ist eine natürliche Person. Seine Beteiligtenfähigkeit ergibt sich aus § 61 Nr. 1 Alt. 1 VwGO. Seine Prozessfähigkeit ergibt sich aus § 62 I Nr. 1 VwGO. 2. Die beklagte Kreisstadt Villingen-Schwenningen ist gemäß § 1 IV GO Baden-Württemberg eine Gebietskörperschaft und daher eine juristische Person des öffentlichen Rechts. Ihre Beteiligtenfähigkeit ergibt sich damit aus § 61 I Nr. 1 Alt. 2 VwGO. Ihre Prozessfähigkeit richtet sich nach § 62 III VwGO. Für die Kreisstadt Villingen- Schwenningen handelt ihr gesetzlicher Vertreter, welches gem. § 42 I 2 GO BW der Bürgermeister ist. X. Postulationsfähigkeit und Prozessvollmacht (§ 67 VwGO) (nur bei Anlass) F muss postulationsfähig sein. Darunter versteht man die Fähigkeit vor einem Gericht wirksame Rechtshandlungen vorzunehmen. Nach § 67 I VwGO können Beteiligte den Rechtsstreit selbst führen. Etwas anderes gilt vor dem Bundesverwaltungsgericht und dem Oberverwaltungsgericht, wo sich die Beteiligten durch Prozessbevollmächtigte vertreten lassen müssen gem. § 67 IV 1 VwGO. Hier kann F als Kläger und damit Beteiligter i.S.d. § 63 (Nr. 1) VwGO selbst am verwaltungsgerichtlichen Verfahren teilnehmen. Somit ist F postulationsfähig. XI. Allgemeines Rechtsschutzbedürfnis (nur bei Anlass – regelmäßig indiziert aufgrund des Grundrechts auf effektiven Rechtsschutz aus Art. 19 IV GG) Dem F muss ein allgemeines Rechtsschutzbedürfnis zustehen. Darunter versteht man das Interesse eines Einzelnen mittels eines gerichtlichen Verfahrens, Rechtsschutz zu erreichen. Es entfällt, wenn der Kläger sein Ziel ohne Zuhilfenahme von Gerichten erreichen kann (zB statt Klage eines Hoheitsträgers gegen einen Bürger, Erlass eines VA). Hier kann F auf keinen anderen Weg als der Aufrufung des Verwaltungsgerichts zu Rechtsschutz gelangen. XII. Verfahrenshindernisse Der Rechtsstreit ist an keinem anderen Gericht anhängig (§ 173 i.V.m. § 17 I 2 GVG) und ihm steht auch kein rechtskräftiges Urteil über den Streitgegenstand entgegen (§ 121 VwGO). XIII. Klageausschluss oder Klageverzicht Schließlich ist die Klage auch nicht ausgeschlossen und F hat auch nicht auf die Erhebung der Klage verzichtet. Ergebnis: Die Erhebung der Klage als Anfechtungsklage ist zulässig.