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13/14.10.2022
2. Vorlesung.
Es gibt 4 Gruppen
1. Unmöglichkeit
2. Verzug
3. Schlechtleistung
4. Verletzung von Schutzpflichten
Unmöglichkeit
Lösung:
§275 IV
II. Hat S gegen U gemäß §433 II BGB ein Anspruch auf Bezahlung des Kaufpreises?
1. Voraussetzung: KV?, hier (+)
2. Zwischenergebnis: Eigentlich hat S gegen E einen Zahlungsanspruch.
3. Aber: §326 I 1 BGB. Braucht der Schuldner nicht zu leisten nach §275 I BGB: S muss den
PKW nicht liefern. Daher entfällt der Anspruch auf die Gegenleistung.
4. Ergebnis: S hat keinen Anspruch auf Bezahlung des Kaufpreises gemäß §433 II BGB
III. Rückforderungsanspruch
§326 §346 – 348
346 I: Rückgabe der empfangenen Leistung, d.h. Rückzahlung des Kaufpreises.
IV. Kann E von S nach §§280 I, II, 283 BGB Schadensersatz verlangen?
1. §280 III, §283 S.1: Schuldner braucht nach §275 I nicht zu leisten: ja, ziehe oben Frage I.
2. §280 I:
a) Schuldverhältnis: Ja, wegen KV E – S
b) Pflichtverletzung: Ja, S kann nicht
c) Schaden: Kosten für den Meitwagen
d) Kausalität Pflichtverletzung Schaden: Wegen der Nichtlieferung kann E
einen ersatz-PKW mieten.
e) §280 I 2: Vertretensmüssen, §276 I: Vorsatz-, Fahrlässigkeit (-)
3. Ergebnis: E kann von S keinen Schadensersatz verlangen.
Fall: Zotti
Bauer B will seinen Zuchtbullen „Zotti“, der 5000 Euro wert ist, verkaufen. Auf eine
entsprechende Zeitungsanzeige meldet sich K. Beide verabreden ein Treffen in der
nächsten Kreisstadt. Nach zähem Verhandeln einigen sich B und K auf einen Kaufpreis von
4800 Euro. Anschließend besteigen beide den örtlichen Postbus und lösen jeweils eine
Fahrkarte zu 5 Euro, um zum Bauernhof des B zu gelangen. Dort soll der Vertrag
abgewickelt werden. Als B und K den Hof erreichen, entdecken sie erschreckt die
Überreste von „Zotti“, der schon bei Vertragsschluss anlässlich eines Bundeswehrmanövers
von einem Kampfpanzer überrollt worden ist. B wusste, dass das Manöver stattfindet und
hat schon in der Vergangenheit einige Tiere durch Einsätze der Bundeswehr verloren.
Er hätte sich im übrigen problemlos vor Vertragsschluss per Mobiltelefon bei seiner
Ehefrau erkundigen können, ob Zotti noch unter den Lebenden weilt. Hat K gegen B einen
Schadenersatzanspruch?
2. Schuldner (hier B) braucht nach §275 I-III BGB nicht zu leisten. Zotti wurde von Panzer
überfahren und kann nicht mehr geliefert werden.
4. §311a II 1:
Schadensersatz statt der Leistung (unfreiwillige): 200€ (5000-4800)
Wahlrechte
Aufwendungsersatz (freiwillige): 5€ Busticket
5. §311a II 2:
Sicherlich könnte Hindernis bei Vertragsschluss nicht: Ja, B wusste nicht, dass Zotti
tot ist.
Hat B die Unkenntnis zu vertreten (§276) Vorsatz (-), Fahrlässigkeit (+)
B wusste, dass in der Vergangenheit bereits solche Unfälle passiert sind. B hätte
sich erkundigen können.
6. Ergebnis: K hat gegen B einen Schadensersatz Anspruch nach §311a I, II BGB in Höhe
von 200 €.
Verzögerung der Leistung (Verzug)
Fall: Produktionstau
K kauft bei V eine Maschine zum Preis von 100.000 €. Im Kaufvertrag ist der 1.10. sowohl
als Lieferdatum als auch als Zahlungsziel vereinbart.
Variante 1: V liefert nicht am 1.10. K reklamiert am 15.10., 31.10 und 15.11. die Lieferung
der Maschine. V antwortet jeweils, dass es aufgrund einer Restrukturierung in den
Betriebsabläufen zu einem Produktionsstau gekommen sei und er alsbald nach Abarbeitung
vorhergehender Aufträge liefern werde. Ein Konkurrenzunternehmen des V könnte die
Maschine innerhalb von 10 Tagen liefern.
Kann K von V Schadensersatz verlangen, wenn ihm durch die Nichtlieferung Geschäfte
entgehen und er dadurch eine Gewinneinbuße in Höhe von 750.000 € erleidet?
Kann V von K am 1.10. die Zahlung des Kaufpreises verlangen, obwohl er nicht liefert?
Aber: Fristsetzung eventuell entbehrlich nach §323 II 2 BGB: bei Vertragsabschluss nicht
klar. Wir wissen nicht, ob K den V auf die Dringlichkeit der Lieferung hingewiesen hat.
Beides denkbar.
4. Ergebnis: K kann erst nach Setzen einer Nachfrist (ca. 5 bis 7 Tage) von Vertrag
zurücktreten.
3. Vorlesung
I. Haben E gegen M einen Anspruch aus SE wegen die beschädigte Möbel nach §280 I
BGB?
1. Schuldverhältnis: Malervertrag = Werkvertrag (§631)
2. PV: M streicht das Wohnzimmer ordnungsgemäß, d.h. es liegt kein Werkmangel
(§633 II)
§241 II Rücksichtnahme auf Rechte: Der M muss sich so arbeiten, dass die Möbel
nicht beschädigt werden.
3. Schaden: Die Möbel sind beschädigt und müssen restauriert sein.
4. Kausalität: Wenn M aufgepasst hätte, wären den Möbel nicht beschädigt worden.
5. Vertretenmüssen: Vorsatz - / Fahrlässigkeit. (§276 II): M hat beim Streichen nicht genug
aufgepasst.
6. Ergebnis: E hat gegen M einen Anspruch auf SE.
II. Könne E die Mehrkosten für den neuen Maler nach §§280 I, III, 282 BGB von M ersetz
verlangen?
1.
2.
3. s. o. I. 1-5.
4.
5.
6. §280 III BGB §282 BGB
a) PV nach §241 II: +, s. o. I. 2.
b) Leistung durch den Schuldner (hier M) den Gläubiger (E) nicht mehr zuzumuten:
Nicht mehr zumutbar, M wurde auf die Besonderheiten der Antiquitäten
Hingewiesen.
7. Ergebnis: E können die Mehrkosten für den neuen Maler von M ersetzt verlangen.
4. Vorlesung
Kapitel 4: Kaufvertrag
1. Student S kauft bei Gebrauchtwagenhändler G ein Auto. Er möchte ein Auto mit
möglichst wenig KM. G preist einen Kleinwagen mit 25.000 KM an, den er von einem
Rentner erworben habe. 10 Monate später erzählt S abends beim Bier von seinem
Wagenkauf. Dabei stellt sich heraus, dass eine Kommilitonin den Voreigentümer des
Wagens kannte. Es war ihr Nachbar, der den Wagen an G verkaufte, weil er schon über
100.000 KM auf dem Tacho hatte.
1. §434 II 1 Nr.1 vereinbarte Beschaffenheit: 25.000 Km; tatsächlich aber > 100.000 Km,
Sachmangel hier (+)
2. Das soeben von S gekaufte Auto wird nicht zum Straßenverkehr zugelassen, weil der
Voreigentümer unerlaubte technische Veränderungen vorgenommen hat.
2. §434 II Nr. 2: nach Vertrag vorausgesetzte Verwendung: Teilnahme aus Straßenverkehr.
Wird nicht erreicht. SM hier (+)
3. S unternimmt keine Probefahrt, weil seine Schwester einen PKW gleichen Typs fährt
und er diesen kennt. Als er mit dem Auto vom Hof des Händlers fahren will, stellt er fest,
dass der Wagen nicht fährt, weil im Motorraum ein Marder alle Kabel zerfressen hat.
3. §434 III 1 Nr. 1: gewöhnliche Verwendung: Auto ist fahrbereit. Dies ist hier nicht der Fall
wegen des Marderschadens. SM hier (-).
4. S hat im Lotto gewonnen und kauft einen Neuwagen. In der Werbung für den Wagen hat
er gelesen, dass der Wagen nur 4,0 l auf 100 KM braucht. Mit dem Händler hat er nicht
über den Verbrauch gesprochen. Der Wagen benötigt 5,0 l.
4. §434 III 1 Nr. 2b: Werbung mit 4 l /100 km, tatsächlich verbraucht das Auto 5 l.
Gerichte: 15% Mehrverbrauch sind ok, d.h. hier 4,6 l. SM hier (+)
(§434 III S. 3 (-))
5. Student S hat einen neuen Kleiderschrank zum selber Aufbauen gekauft. Die
Montageanleitung ist aber so kompliziert, dass S es nicht schafft, den Schrank richtig
zusammen zu bauen.
6. Unternehmerin U bestellt eine Palette Kopierpapier DIN A4. Geliefert wird von V eine
Palette mit Thermopapierrollen für das Kreditkartengerät.
6. §434 V: Statt Kopierpapier DIN A4, liefert V Thermopapier für das Kreditkartengerät.
Das ist eine andere Sache. Sachmangel hier (+)
1. SM? §434 III 1 Nr. 2: übliche Beschaffenheit (-), denn das Laptop lässt sich nicht mehr
ausschalten.
Aber: SM muss bei Gefahrübergang vorliegen. §446 S. 1 BGB definiert GÜ.
Übergabe: S muss beweisen, dass der Mangel bei Übergabe vorhanden
bzw. war.
Fall: Spülmaschine
Gastwirt G kauft eine neue Spülmaschine für 800,00 €. Bei Inbetriebnahme wird
festgestellt, dass sie nicht funktioniert, weil werksseitig falsche Wasserverteiler eingebaut
wurden. G verlangt sofort vom Händler H unter Berufung auf seinen
Nacherfüllungsanspruch eine neue Maschine. H verweigert die Lieferung und bietet
stattdessen mehrere Termine an, an denen er vorbeikommen würde, um die Wasserverteiler
auszutauschen (Kosten 80,00 €). Kann G von H die Lieferung einer neuen Spülmaschine
verlangen?
I. Kann G nach §§437 I, 439 I BGB die Lieferung eine neue Spülmaschine verlangen?
1. Kaufvertrag, §433: (+) G und H schließen einen KV über eine Spülmaschine zum Preis
von 800€
2. SM bei GÜ:
a) SM: Falsch eingebaute Wasserverteiler entsprechen nicht der üblichen
Beschaffenheit, §434 III 1 Nr. 2 (II Nr. 2 geht auch).
b) Bei GÜ, §446 S.1: (+) Wasserverteiler wurden werksmäßig falsch montiert.
3. Haftungsausschluss?
a) §442: Kenntnis vom SM: (-) G kennt dem SM bei Vertragsschluss nicht.
b) §444: Vereinbarung eines Haftungsausschlusses, hier (-)
c) §377 HBG:
. Kauf für beide Teile eine Handelsgesellschaft, hier (+). G und H sind Kaufleute
bzw. nehmen wie Kaufleute am Handelsverkehr teil.
. Sofortige Untersuchung: Probelauf, hier (+), Maschine funktioniert nicht.
. Sofortige Rüge, hier (+)
. kein Haftungsausschluss nach §377 HBG
4. §§437 Nr.1, 439 I: Käufer hat recht, ob er Mangelbeseitigung (Reparatur) oder
Lieferung eine neue Sache verlangt.
5. Ergebnis: Aufgrund der Weigerung des H hat G keinen Anspruch auf eine neue
Maschine, sondern „nur“ einen Anspruch auf seine Wasserverteiler.
Ergänzung:
. Wo erfolgt die Nacherfüllung? (Ort?)
§269 I BGB: Vereinbarung? Ansonsten Umstände (hier: die Küche). Ansonsten Sitz
des Schuldners = Verkäufer
. Kosten der Nacherfüllung? §439 II = Verkäufer
Fall: Fliesenfall
K kauft für seinen Betrieb im Baumarkt des V Bodenfließen. Nach der Verlegung stellt sich
heraus, dass die Glasur der Fliesen mangelhaft ist. Welche Fragen stellen sich?
Die ehemalige Studentin S hat sich nach erfolgreichem Bestehen des Steuerberaterexamens
selbstständig gemacht und erwirbt eigene Kanzleiräume. Kurze Zeit nach dem Einzug v
erkrankt sie, weil die Kanzleiräume unter Schimmelbefall leiden. Dieser war bei der
Besichtigung vor dem Kauf nicht erkennbar, weil der Verkäufer diesen gut mit Farbe
übertüncht hat. S rügt den Befall sofort nach der Entdeckung. Kann S den Rücktritt vom
Kaufvertrag erklären? Hat S gegen V einen Anspruch auf Schadensersatz?
I. Kann S nach §§437 Nr.2 Alt. 1, 440, 323, 326 V BGB, den Rücktritt von Kaufvertrag
erklären?
1. Kauvertrag §433: S und V schließen einen Kaufvertrag über die Kanzleiräume.
2. SM bei GÜ
a) SM: §434 III Nr. 1 (II Nr. 2 auch ok): Gewöhnliche Verwendung: Nutzung der
Räume ohne Gesundheitsgefahren: Hier, (-), dafür liegt ein SM vor.
b) GÜ §446 S.1: Übergabe hier (+), Schimmel wurde zuvor über
3. Haftungsausschluss:
a) §442: Kenntnis des Käufers von SM: hier (-). S kannte den Schimmelbefall nicht
b) §444: Vereinbarung des Haftungsausschlusses: Praxis: ja. Bei Immobilien
Aber: V hat den Schimmel arglistig verschweigend. Daher kann S sich nicht
Auf den vereinbarten Haftungsausschluss berufen.
c) §377 HBG: hier (+) S hat erfolgt nach Entdeckung des Schimmels genügt.
II. Hat S gegen V nach §§437 Nr.3, 440, 281,283,311a BGB einem Anspruch auf SE
1. Kaufvertrag, (+), s. o.
2. SM bei GÜ, (+), s. o.
3. Haftungsausschluss, (+) s. o.
4. 437 Nr. 3, 280 I
a) Schuldverhältnis, (+) KV, s. o.
b) PV: (+), s. o. SM (Schimmel)
c) Schaden: Arztkosten, Verdienstausfall, Miete für Ersatzräume
d) Kausalität PV Schaden: Schimmelbefall ist ursächlich für die Arztkosten
etc.
e) 280 I 2: Vertretenmüssen (276 I): Vorsätzliches Handeln des V, denn er weiß von
Schimmelbefall
5. Ergebnis: S hat gegen V einen Anspruch auf SE
5. Vorlesung
III. Könnte K nach §437 Nr. 2, 323, 326 V BGB von KV zurücktreten?
1. Prüfung s. o.
Aber: 323 V, S. 2: Kein Rücktritt bei unerheblicher PV (greift nicht bei Minderung, 441
I 2 BGB)
I. Kann K von V nach §§437 Nr. 3, 440, 280, 281, 283, 311a BGB SE verlangen?
1. Kaufvertrag §433: (+) für ein Auto inkl. Ersatzrad in Höhe von 25.000 €
2. SM bei GÜ
a) SM, 434 II Nr. 1: Vereinbart war PKW mit Ersatzrad, geliefert wurde ohne
Ersatzrad. Somit SM (+)
b) GÜ 446 S.1: Ersatzrad fehlt bei Übergabe
3. Haftungsausschluss
a) §442 (-)
b) §444 (-)
c) §377 HBG – der H rügt sofort das Fehlen
4. 437 Nr. 3, 440, 280, 281
a) Schuldverhältnis: (+) KV s. o.
b) PV: + Ersatzrad fehlt, SM s. o.
c) Schaden: 150 € für die Reserverad
d) Kausalität PV Schaden: Weil V der 5. Rad nicht geliefert hat, muss K dieses
anderweitig besorgen.
e) 280 I 2: Vertretenmüssen, 276 I: Vorsatz +/- Fahrl. +, V hätte prüfen müssen, ob
ob das 5. Rad beiliegt.
f) SE statt der Leistung (= 5. Rad) 280 III, 281 I: Setzen einer angemessenen
Nachfrist: K hat keine Frist gesetzt. Aber: Ist die Fristsetzung centbehrlich?
§281 II: Sch. Verweigert Leistung endgültig: (+) V weigert sich, das 5. Rad zu
Liefern.
5. Ergebnis: K kann von V SE in Höhe von 150 € verlangen.
Fall: Zu viel Benzin
Der selbstständig tätige Marktforscher M will einen Gebrauchtwagen für seine Tätigkeit
kaufen, der höchstens 5 l auf 100 KM verbraucht. Zu diesem Zweck recherchiert er im
Internet. Schließlich entdeckt er bei einem Autohändler A in Koblenz einen Wagen, der
nach Angabe des A nur 5 l auf 100 KM verbraucht. M nimmt mit A Kontakt auf und fährt
zwei Tage später mit der Bahn nach Koblenz, um den Wagen zu kaufen und mitzunehmen.
Nachdem M zwei Monate mit dem Auto gefahren ist, stellt er fest, dass er es trotz
unsichtigster Fahrweise nie schafft, weniger als 9 l auf 100 KM zu verbrauchen. Da ihm der
Verdacht des Mehrverbrauchs schon sehr bald gekommen war, hat er den A fortlaufend per
Mail über seine Verbrauchsmessungen informiert. Kann M vom Kaufvertrag zurücktreten
und die Kosten für die Bahnfahrt von A erstattet verlangen?
I. Kann M von a nach §§437 Nr. 3, 284 die Kosten für die Bahnfahrt erstattet verlange
1. KV, §433: M und A schließen einen KV über den PKW
2. SM bei GÜ
a) SM, 434 II 1: M und A vereinbaren 5 L auf 100 KM, tatsächlich 9 L auf 100 KM.
b) GÜ 446, S.1: Aufgrund des Großen unterschied dürfte der Mangel schon bei
übergäbe vorhanden sein.
3. Haftungsausschluss
a) 442: (-), keine Kenntnis von M
b) 444: Kein Haftungsausschluss
c) 377 HBG: ständige Rüge über Mehrverbrauch
4. 437 Nr.3, 284: „Anstelle der Schadensersatz statt der Leistung…“
280 I, III, 281/ 283 (?) prüfen
a) Schuldverhältnis: (+) s. o. 1
b) Pflichtverletzung: (+) SM s. o. 2
c) Schaden bzw. Aufwendungen: (+) Kosten von Bahnfahrt
d) Kausalität PV Aufwendung: Wenn M gewusst hätte, dass der PKW
9 L verbraucht, hätte er die Bahnfahrt nicht aufgetreten.
e) 280 I 2: Vertretenmüssen (276 I): Vorsatz – (+) - , Fahrlässigkeit (+), denn A hat
den Verbraucher nicht geprüft (Verbrauchsangabe ist Risiko des A)
f) 281 I: Fristsetzung nicht Erfolg.
281 II: Fristsetzung entbehrlich? hier (-), 440 hier auch (-)
5. Ergebnis: M bekommt erst dann einen Ersatz der Bahnfahrt, wenn er den A eine Frist
Gesetz hat und diese erfolglos abgelaufen ist.
Fall: Zu spät dran
K kauft von V am 31.3.2018 ein Auto; zu diesem Datum wird es ihm auch von V
übergeben. Am 3.5.2020 erleidet das Fahrzeug einen Motorschaden. Es stellt sich heraus,
dass Ursache des Schadens ein Umstand ist, der schon im Zeitpunkt der Übergabe des
Wagens am 31.3.2018 vorhanden war. K verlangt von V Nacherfüllung. V beruft sich auf
Verjährung. Zu Recht?
1. Anspruch des K auf Nacherfüllung nach §§437 Nr. 1, 439 BGB (+)
2. Ist der Anspruch verjährt? 438 I Nr.3, II:
Ablieferung des PKW: 31.03.2018
Verjährung: 31.03.2020
3. Ergebnis: V kann nach Verjährung berufen, aber der Nacherfüllungsanspruch besteht
noch. (214 I), d. h. der Anspruch ist nicht mehr durchsetzbar.
6. Vorlesung
Fall: Durchrostungsgarantie
Autohersteller A preist seine Neuwagen mit dem Hinweis „5 Jahre Garantie gegen
Durchrostung“ an. K, der die Werbung von A kennt, kauft bei Vertragshändler V einen
Neuwagen. K behandelt den Wagen mit der üblichen Sorgfalt. Dennoch ist der Wagen nach
4 ½ Jahren komplett durchgerostet. Stehen K Ansprüche gegen V oder A zu?
A V
Garantie
§433
A. Anspruch K gegen V
1. a) §§437 Nr.1, 439 Nacherfüllung (Entrostung) (+)
b) §§437 Nr.2, 323 Rücktritt oder §441 Minderung (+)
c) §§437 Nr.3, 280 I SE (-)
2. Aber: Verjährung, §438 Nr. 3 II: 2 Jahre! Hier sind 4,5 Jahre vorbei.
3. Ergebnis: Wenn sich der V auf Verjährung beruft – was er tun wird – kann K seine
Gewährleistungsanspruch nicht durchsetzen.
B. Anspruch K gegen A
1. Gewährleistungsanspruch (437)? hier (-) kein KV
2. Garantie §443 I
a) KV: zwischen K und V liegt ein KV vor, (+)
b) Erklärung des Herstellers:5 Jahre Garantie gegen Durchrostung“ = Angebot;
Annahme = durch K die das Neuwagen kauft.
Garantievertrag zustande gekommen.
c) Ist der Garantiefall eingetreten? 5 Jahre gegen Durchrostung, aber nach 4,5
Jahre ist der PKW durchgerostet. (+)
d) Welche Rechte hat K aus der Garantie? (Inhalt der Garantie?): Hersteller
definiert dies nicht.
- Entrostung des PKW
- Lieferung eines vergleichbaren Gebrauchtwagens (Neuwagen eher -)
- Kaufpreisminderung / Rücktritt von KV
3. Ergebnis: K kann aus der Garantie Ansprüche gegen A geltend machen.
§437
KV
§437
Endkunde Einzelhändler
KV
Exkurs: Waren mit digitalem Handeln (NO entra)
Fall: Betriebssystem
Studentin K kauft im März 2022 zum Studienstart einen neuen Laptop inklusive
Betriebssystem doors7 im Elektronikmarkt V zum Preis von 1.199,99 €. Das
Betriebssystem doors7 ist seit dem Jahr 2020 auf dem Markt. Im Frühjahr 2025 teilt der
Hersteller des Betriebssystems mit, dass ab 01.06.2025 der Support für doors7 eingestellt
wird, dies betreffe insbesondere Sicherheits-Updates. K ist bestürzt, denn zum einen hat sie
kein Geld für einen neuen Laptop und zum anderen wollte sie ab dem 01.06.2025 mit der
Bachelorthesis beginnen, wofür sie einen Laptop mit einem sicheren Betriebssystem
benötigt. Sie schaut in den Kaufvertrag aus dem März 2022, findet dort aber keine
Hinweise auf Updatepflichten. Hat K weiterhin, d.h. über den 01.06.2025 hinaus einen
Anspruch auf Updates?
3. Haftungsausschluss
a) 442 Kentniss von SM: (-)
b) 444 (-) keine Vereibarung
c) 377 HBG, hier (-) K ist Verbraucherin
7.Vorlesung
Fall: Zeitreise
Student K erwirbt im Internetshop des Spieleentwicklers V das Computerspiel „Zeitreise“
und lädt es auf sein Smartphone herunter. Bei Zeitreise geht es darum, wie sich das eigene
Leben in den Jahrzehnten ab 2030 entwickelt. Beim Spielen unmittelbar nach dem
Download stellt K fest, dass das Spiel nur das Jahrzehnt ab 2030 umfasst, ab 2040 blockiert
das Spiel, obwohl es laut Angabe bis 2090 gehen soll. Kann K von V verlangen, dass er
auch in die Jahrzehnte bis 2090 reisen kann?
Kann K von V nach §327i Nr 1, 327f I BGB verlangen bus 2090 reisen zu können?
Kapitel 5: Werkvertrag
1. §650u = Bauträgervertrag
Errichtung des Hauses = Werkvertrag §631
Gründstück Kaufvertrag = §433
2. Sachmangel? §633 II S.2 Nr. 2: Schiefwand die Nachgearbeitet werden muss entspricht
nicht der üblichen beschaffenheit.
Gefahrübergang: bei Abgabe §640
Kann F von D ein neues Dach verlangen nach §§634 Nr.1 635 BGB?
1. Werkvertrag, §631: F hat D beauftragt das Dach zu decken, gegen Entgelt, also WerkV
hier (+).
2. Sachmangel bei Abnahme:
a) SM (§633 II 2 Nr.2); ein undichtes Dach weißt nicht die übliche Beschaffenheit
auf.
b) Abnahme (§640, 644): Bei Abnahme ist der Mangel nicht feststellbar. Da beim
ersten Regen Wasser eindringt, liegt der Mangel erfolgungsgemäß bereits bei
Abnahme vor.
3. Haftungsausschluss:
a) §639: Keine Vereinbarung
b) §640 III: Abnahme trotz Kenntnis vom Mangel
4. §634 Nr. 1 635: Unternehmer kann wählen zwischen das Dach zu reparieren oder in
neues Dach zu bauen.
5. Ergebnis: F kann Nacherfüllung verlangen, ob D das Dach neu deckt oder repariert
entscheidet er.
Hat F gegen M nach §§634 Nr. 2, 637 Anspruch auf Ersatz der Material kosten?
1. Werkvertrag §631? F und M schließen einen Vertrag über das Streichen des
Wohnzimmers, damit wird ein Erfolgsgeschuldet, §631 II.
2. Sachmangel bei Abnahme :
a) §633 II 1: Entgegen der Vereinbarung mit F streicht M nicht das ganze
Wohnzimmer.
b) Abnahme (§640, 644): Die Stelle hinter dem Schrank war nicht gestrichen, hier
vor Abnahme!
3. Haftungsausschluss:
a) §639 (-): Keine Vereinbarung
b) §640 III: Abnahme trotzt Kenntniss: Nein (er kennt der Mangel nicht)
4. §634 Nr. 2, §637: Unterschied zu WerkV und Kaufrecht. Man darf Mangel selbst
beseitigen und Aufwendungen verlangen.
a) Setzen einer angemessenen Nachfrist: Hier 6 Wochen
b) Nacherfüllung zu Recht verweigert? Nein (§635 III)
c) Erfohrderliche Aufwendungen: Kosten für die Farbe
5. Ergebnis: F hat Anspruch auf Ersatz der erfohrderlichen Aufwendung.
Fall: Einstürzende Neubauten
Bauherr B beauftragt den Unternehmer U mit der Erstellung des Rohbaus für sein neues
Einfamilienhaus. Als U den Rohbau bis zur Oberkante des Kellergeschosses fertig gestellt
hat, stürzt ein Teil der Wände ein. Verletzt wird niemand. Ein Sachverständiger stellt fest:
U hat entgegen allen Regeln der Baukunst und entgegen den Angaben in den Bauplänen die
Wände zu dünn hochgezogen. Des Weiteren hat er zur Kostenersparnis absichtlich auch
minderwertiges Material verwendet. Kann B vom Vertrag zurücktreten?
Kann B nach §§634 Nr.3, 636, 323, 326 V BGB von Vertrag zurücktreten
1. Werkvertrag (§631): B und U schließen einen Werkvertrag über die Errichtung eines
Rohbau, Erfolgt wird geschuldet.
2. Sachmangel bei Abnahme
a) §633 II 1: Entgegen den Bauplänen zieht U die falschen Wände hoch. Somit
weißt du das Werte nicht die vereinbarte Beschaffenheit auf.
b) Abnahme (§644, 640): hier, (+)
3. Haftungsausschluss:
a) §639: Keine Vereinbarung
b) §640 II: keine Abnahme trotz Kenntnis
4. §634 Nr.3, 636, 323
a) Gegenseitiger Vertrag: (+) WV s.o. 1.
b) Schuldner erbringt fälliger Leistung nicht: Hier SM s.o. 2.
c) Setzen einer angemessenen Frist: B hat noch keine Frist Gesetz
Ist es entbehrlich? §323 II Nr.1 (-), Nr. 2 (-) Nr. 3 (+) zu dünner Wand und
minderwertiges Material. Aber, wenn §323 III (-)
d) Dann Prüfen des §636 Alt.1 (-), Alt. 2 (-), Alt.3: Nacherfüllung B unzumutbar (+)
5. Ergebnis: B kann sofort vom Vertrag zurücktreten.
Abwandlung:
U erstellt den Rohbau wie geplant und unter Verwendung korrekter Materialien. Lediglich
eine Wand im Kellergeschoss ist nicht ganz gerade, was jedoch der Statik des Hauses nicht
schadet. Kann B vom Vertrag zurücktreten?
8. Vorlesung
Kapitel 5: Werkvertrag
Bauherr B beauftragt den Unternehmer U mit der Erstellung des Rohbaus für sein neues
Einfamilienhaus. Als U den Rohbau bis zur Oberkante des Kellergeschosses fertig gestellt
hat, stürzt ein Teil der Wände ein. Verletzt wird niemand. Ein Sachverständiger stellt fest:
U hat entgegen allen Regeln der Baukunst und entgegen den Angaben in den Bauplänen die
Wände zu dünn hochgezogen. B muss einen anderen Unternehmer mit der Fertigstellung
des Rohbaus beauftragen. Dieser verlangt eine um 10 % höhere Vergütung. Kann B von U
diese Mehrkosten ersetzt verlangen?
I. Kann B von U nach §§634 Nr. 4, 636, 280, 281, 283 und 311a BGB Ersatz der Mehrkosten
verlangen?
1. Werkvertrag nach §631: B und U schließen Vertrag über die Einrichtung des Rohbaus
(d.h. ein Erfolg wird geschuldet)
2. Sachmangel bei Abnahmen
a) §633 II 1 SM: U zieht die Wände entgegen den Bauplänen zu dünn hoch, hier (+)
minderwertiges Material (§633 II 2 Nr. 2)
b) Abnahme §644, 640: hier (+), Einsturz vor Abnahme
3. Haftungsausschluss
a) §639: Keine Vereinbarung
b) §640 III: Keine Abnahme trotz Kenntnis
4. 634 Nr. 4, 636, 280, 281
a) Schuldverhältnis: (+) Werkvertrag s. o.
b) Pflichtverletzung: (+) SM s. o.
c) Schaden: 10% höhere Vergütung
d) Kausalität: Weil der Rohbau einstürzte, musste P eine neue teureren
Unternehmer beauftragen.
e) Vertretenmüssen, §280 I 2, 276 I: U handelt vorsätzlich, denn er verwendet
absichtlich minderwertiges Material und zieht die Wände zu dünn hoch.
f) §281 I: Fristsetzung nicht Erfolg
§281 II: Fristsetzung entbehrlich? Alt 1 (-), Alt. 2 (-);
§636 Alt. 1 (-), alt. 2 (-), alt. 3 (+) Nacherfüllung ist den B nicht zumutbar
5. Ergebnis: B kann von U Ersatz der Mehrkosten verlangen.
Kapitel 6: Dienst- und Arbeitsvertrag
Dienstvertrag
Fall: Grundlagen
Seit dem 1.1.2011 ist K beim Bauunternehmer B als Hilfsarbeiter beschäftigt. B beschäftigt
250 Arbeitnehmer. K arbeitet 40 Stunden an 5 Tagen pro Woche. Einen schriftlichen
Arbeitsvertrag gibt es nicht.
1. §2 Nachweisgesetz
2. §3 Bundesurlaubgesetz: Min. 24 Werktage also 4 Wochen für 6 Tage. K arbeitet
5T/Woche, also 20 Tage Urlaub
Fall: Die fahrbare Treppe
Die Fluggesellschaft AirFly hat mit dem Flughafenbetreiber B-GmbH einen Vertrag über
die komplette Flugabfertigung am Boden geschlossen. Hierzu gehört auch, dass Mitarbeiter
der B-GmbH bei sog. Vorfeldpositionen fahrbare Treppen an die Flugzeuge rangieren,
damit die Passagiere aus- bzw. einsteigen können. Eines Tages streift M, ein ansonsten
zuverlässiger Mitarbeiter der B-GmbH, versehentlich beim Wegfahren der Treppe den
Flugzeugflügel eines Flugzeugs von AirFly. Hierdurch entstehen AirFly Kosten für die
Reparatur sowie Verluste durch Flugausfälle.
Bodenablieferung
AirFly B-GmbH
§§611 / 631 Arbeitsvertrag
§§611, 611a
Agl. 2: §823 I, hier (-). B-GmbH handelt (verletzt) nicht das Ergebnis der AirFly.
Agl. 3: §831 I 1
1. ,,Wer ein anderen zu einer Verrichtung bestellt“ (Verrichtungsgehilfe) wer
weisungsabhängig ist: M ist Arbeitnehmer weisugnsabhängig (§611a). B-GmbH
bestellt den M zu Bodenabfertigung
2. Schaden: s. o.
3. In Ausführung der Verrichtung: M handelt in Ausführung der Bodenabfertigung.
4. Widerrechtliche Schadenszufügung: hier (+) es gibt kein Rechtfertigungsgrund.
5. Aber: §831 I 2: Exkulpation für den Geschäftsherrn: keine Haftung, wenn die Person
Sorgfältig ausgewählt und angeleitet wurde, also (+). M ist ein zuverlässiger
Mitarbeiter.
6. Ergebnis: Nach §831 I kein SE-Anspruch, es wirkt nicht aber nach §280, Agl. 1 bleibt
gültig.
9. Vorlesung
Handelsvertrag
Fall: Reisebüro
RB betreibt ein Reisebüro in Pforzheim und ist als solche seit dem Jahr 2000 auch
Handelsvertreterin des Reiseveranstalters RV mit Sitz in Köln. Für die Vermittlung von
Reisen erhält RB von RV eine Provision von 10 % des Reisepreises. Im Juli 2010 vermittelte
RB eine von RV angebotene Seereise mit dem Schiff MS B. für 2 Personen zum
Gesamtpreis von 10.000 €. Die Seereise sollte Anfang Januar 2011 stattfinden. Der
Reisepreis wurde von den Kunden vollständig bezahlt. Am 15. Dezember 2010 teilte RV
der RB mit, dass die Reise nicht durchgeführt werden könne. Das Schiff MS B, das RV
gehörte, war von den Behörden in Spanien während eines Tankstopps in Beschlag
genommen worden, weil RV höhere Steuerforderungen des spanischen Staates nicht
beglichen hatte.
Fragen:
RV ändert seine Vertriebsstruktur und will zukünftig die Reisen selber vermarkten. Daher
kündigt RV den Handelsvertretervertrag mit RB im Juni 2011 auf den 31.12.2011.
II. §89b
1. HV: (+) s. o.
2. Beendigung des Vertragverhältnisses: RV hat gekündigt im Juni 2011 zum 31.12.2011
3. §89b Nr.1: Der Unternehmer hat erheblicher Vorteile, hier (+)
4. §89b Nr. 2: hier (+)
5. §89b III:
Delikte/ Produkthaftung
§433 KV
Hersteller Händler
Kunde kauft von Händler eins Handys. Das
Handy plötzlich explodiert, Kunde fragt zum …..
§433 KV nach SE.
Schadensersatz
nach Produkthaftung
Produkthaftung ist einer Außervertragliche
Kunde Haftung
Fall: Eingebackene Schraubenmutter
Die Klägerin macht gegen die Beklagte einen materiellen Schadensersatz in Höhe von
1.000 €, ein der Höhe nach in das Ermessen des Gerichts gestelltes Schmerzensgeld und die
Feststellung bezüglich der Haftung der Beklagten für ihren künftigen materiellen und
immateriellen Schaden aus einem Vorfall am 21.8.2000 geltend. An diesem Tag kaufte die
Klägerin im Backshop einer Tankstelle ein vom Beklagten vorgefertigtes und an die
Tankstelle geliefertes Sandwich. Beim Verzehr biss die Klägerin auf eine im Toast
eingebackene 6 mm Schraubenmutter aus Metall. Hierdurch wurden insgesamt fünf Zähne
ihres Gebisses stark beschädigt. Neben starken Kopf- und Kieferschmerzen sowie einer
Migräne, die über Monate mit Schmerzmitteln behandelt werden mussten, erlitt die
Klägerin einen weiteren Rückfall hinsichtlich der bereits zuvor überwundenen
Essstörungen (Magersucht). Nach dem fachpsychologischen Attest des Arztes Dr. S. vom
8.5.2001 war die Klägerin aufgrund der notwendig gewordenen mehrfachen
Zahnamputation und fortgesetzten Zahnbehandlungen sowie der damit verbundenen
medikamentösen und psychischen Folgen – auf Grund der eingeschränkten Essfähigkeit
bestanden Ängste, wieder in das Magersüchtigkeitsverhältnis zurückzufallen – auch bei
ihrem Studium in der Leistungsfähigkeit eingeschränkt.
§433 KV
Hersteller H Tank-Back-Shop
= Beklagter
§433 KV
Schadensersatz?
Studentin
= Klägerin
I. §1 I1 PHG
1. §2 PHG Bewegliche Sache? Hier, ja. Sandwich ist einer Bewegliche Sache.
2. §3 PHG Fehler? Hier, ja. Man erwartete nicht Metalstücke in einem Sandwich.
3. §4 PHG Hersteller? Hier, ja. Hersteller H hat die Sandwiches hergestellt.
4. Getötet/Körper und Gesundheit verletz? Hier ja, Klägerin wurde verletzt.
5. Schaden? 1000 € von Materielle Schade (Zähne), Schmerzgeld (immaterielle Schaden).
6. Ergebnis: S kann von H nach §1 I1 PHG Schadensersatz verlangen.
I. §1 I1 PHG
1. §2 PHG: Ja
2. §3 PHG: Kein Fehler, Kirsche haben Kernen, deswegen ist nicht als unsicher gesehen.
3. Der Kläger kann nicht SE nach §1 I1 PHG verlangen.
10. Vorlesung
Fragen:
1. Kann K von H Schadensersatz für den Wasserkocher und die Kücheneinrichtung
verlangen?
2. Kann K von V Schadensersatz verlangen?
Abwandlung des Falles: K hat sich nach seinem Studium selbstständig gemacht und hat
den Wasserkocher für seine betriebliche Teeküche gekauft. Ändert dies etwas bei der
Falllösung?
Frage 1
I. Kann K von H SE nach §1 I1 PHG für das Wasserkocher verlangen?
1. §2 PHG Bewegliche Sache? Ja, Wasserkocher
2. §3 PHG Fehler? Wasserkocher müssen normalerweise automatisch abschalten, und
müssen nicht brennen.
3. §4 PHG Hersteller? H ist der Hersteller
4. Getötet/Körper/Gesundheit und Sache verletz? Küche und Wasserkocher werden
beschädigt.
5. §1 I2: Wasserkocher bekommt man nicht ersetz. Küche anderseits wird ersetz, er nutz
es privatlich.
6. Schaden? Ja, Küche für 2.600€
7. Ergebnis: K kann einer SE in Höhe von 2.100€ (2600 - §11 (500€) = 2.100) verlangen
11. Vorlesung
Allgemeine Persönlichkeitsrecht, man kann nach §823 BGB berufen, obwohl nichts
darüber im Text steht. §249 Art und Umfang des SE
Verschulden GoA
Bei Vertragsschluss §677 ff.
,,culpa in contrahendo” Unerlaubte Ungerecht
§311 II, III Handlung Bereich.
§823 ff. BGB §812
bb) §311 II Nr. 2 hier (+) der V will bei S einkaufen, wodurch S auf die
Rechtsgüte des V einwirken kann (Gesundheit).
c) Ergebnis: Vorvertragslicher Schuldverhältnis liegt vor.
2. PV: Bananaschalen darf nicht auf den Boden liegen. Somit PV gegeben.
3. Schaden: Fahrtkosten
4. Kausalität: Wenn die Bananaschale nicht auf dem Boden gelgen wäre, hätte
sich das Kind nicht verletzt und V wäre keine Fahrtkosten entstanden.
5. Vertretenmüssen 280 S.2, 276 I:
a) S hat nicht selbst gehandelt
b) Vertretenmüssen des M? §278 BGB
- ,,Personen … Verbindlichkeit bedient“: Der S bedient sich des M, um den Markt
sauber zu halten.
c) Verschuldung des Erfüllungsgehilfen: M handelt fahrlässig, hätte er besser
aufgepasst….
d) Verschulden des M hat der S wie eigenes Verschulden zu vertreten.
6. Ergebnis: V hat gegen S Anspruch nach §280 I auf Ersatz der Fahrtkosten.
Agl.2: §831 BGB (Außervertragliches Anspruch)
a) ,, Wer einen anderen zu einer Verrichtung bestellt“: Der M Verrichtungsgehilfe
von S, weil S als sein Arbeitgeber im Weisungsrecht hat. Der M soll unter
anderen den Boden sauber halten.
b) Schadens: Fahrtkosten des V
c) Widerrechtliche Zufügung des Schadens in Ausführung der Verrichtung: M
verursacht den Fall von K und die Fahrtkosten des V, indem er den Boden nicht
sauber hält. M hat dafür keinen Rechtfertigungsgrund.
d) §831 I 2: Keine Haftung des Arbeitgebers, wenn er der Verrichtungsgehilfen
sorgfältig ausgewählt und überwacht hat: M ist zuverlässig
e) Ergebnis: Der V hat nach §831 I keinen Anspruch gegen S auf Erstattung der
Fahrtkosten
II. Hat K gegen S einen Anspruch auf Ersatz der Arztkosten und Schmerzgeld
Agl. 1: §280 I
1. Schuldverhältniss
a) Kein Kaufvertrag K – S
b) §311 II nr. 1-3: Hier, (-) K will nichts kaufen
c) §311 III 1: Begleitspersonen sollen auch geschützt werden (§241 II). Daher
entsteht auch ein Schuldverhältnis zwischen K und S
2. PV: + s.o.
3. Schaden: Arztkosten (249 II) und Schmerzgeld (253 II)
4. Kausalität: s. o. (+)
5. Vertretenmüssen
a) S handelt nicht selbst
b) §278 s. o. Fahrlässigkeit Handel des M wird S zugerechnet.
6. Ergebnis: K hat gegen S einen Anspruch nach §280 I Ersatz der Arztkosten und
Schmerzgeld.
Agl. 2: §831 I
1. Verrichtungsgehilfe: M … s.o.
2. Schaden eines Dritte: Arztgeld und Schmerzgeld.
3. in Ausführung der Verrichtung: + s.o.
4. §831 I 2: Exkulpation des Arbeitgebers (+) s.o.
5. Ergebnis: K hat nach §831 I keinen Anspruch auf Ersatz der Arztkosten und
Schmerzgeld.
12. Vorlesung
I. Hat W gegen C nach §280 Abs. 1 einen Anspruch auf Ersatz der Fahrkosten und die
aufgewendete Zeit?
1. Schuldverhältnis:
a) C und W haben noch kein Vertrag geschlossen (Dienst- oder Werkvertrag)
b) §311 II Nr.1 Aufnahme von Vertragsverhandlungen W und C verhandeln
über das Erstellen des Werbekonzepts, Schuldverhältnis liegt vor.
2. Pflichverletzung: Pflicht zum fairen Verhandel. Wird hier nicht verletzt. Wettbewerb um
den Werbeauftrag ist ein übliches Verfahren in der Branche. Daher keine PV (-).
3. Erg: W hat gegen C keinen Anspruch auf Ersatz der Fahrkosten und die Angewendete
Zeit, nach §280 I.
Fall: Thermo-Fenster
KV von PKW
Pkw-Hersteller Auto-Händler V
KV von PKW
Kunde K
A. Kunde vs. Händler
I. Hat K gegen V einen Anspruch auf Nacherfüllung nach §437 Nr.1, 439 BGB?
1. Kaufvertrag (433)? Es gibt ein wirksamer Kaufvertrag über ein Auto (mit Thermo-
Fenster) zwischen K und V.
2. Sachmangel bei Gefahrübergang:
a) §434 II Nr. 1 +/- Fraglich ob Schadstoff Ausstoß vereinbart, wurde
§434 III Nr. 2 Beschaffenheit (-) Thermofenster wird von Käufer nicht erwartet
(Nr.1) bzw. wurde nicht bekanntgegeben (Nr. 2b)
b) Gefahrübergang (§446 S.1): Thermofenster wird bei über eine Software geregelt,
die <10 grad und über 33 grad den Schadstoffaustoß erhöht.
3. Haftungsauschluss:
a) Kenntnis des Käufers (442): K wusste nicht über den Thermofenster
b) §444: Vereinbarung hier, (-)
c) §377 HGB, Sofortige rüge? Hier (-), es geht um eine verdeckte Mangel.
4. §437 Nr.1, 439 I: K kann wählen, ob er Nachbessrung oder Neulieferung verlangt.
Probleme: Bei Nachbesserung, Abgassereinigung auch unter 5 grad, über 33 grad,
eventuelle Unmöglichkeit (275 I), weil Katalysator und Ad-blue tank nicht
eingebaut werden können.
Bei Neu-Lieferung eventuell Einstellung der Serie, es gibt keine Neuwagen mehr (275 I);
Modellwechsel (-) keine ausrede für das §275 zu berufen; Eventuell Argument der
Unverhältnismäßigkeit, §439 IV
5. Ergebnis: K kann eventuell nachbesserung, oder Lieferung eines neuen PKW verlangen.
II. Kann K nach §§437 Nr.2, 440, 323, 326 V von Kaufvetrag zurücktreten?
1. – 3. S.o. (I. 1-3)
4. 437, 323
a) gegenseitiger Vertrag: s. o. (I. Nr. 1 KV)
b) Fällige Leistung: hier, (+) SM
c) Angemessene Frist: ??
Entbehrlichkeit der Nachfrissetzung? (323 II): Nr.1 (-), Nr. 2 (-) Nr. 3 (+/-); §326 V
nur (+), wenn die nachbesserung möglich ist; (440) Alt. 1 +/-, Alt.2 nicht bekannt,
Alt.3 +/-
5. Ergebnis: Hängt davon ab K kann erst nacherfolglose Fristsetzung von Vertrag
Zurücktreten/ ohne Fristsetzung zurücktreten.
III. Kann K gegen V auf Minderung des Kaufpreises nach §§437 Nr.2 Alt2, 441 BGB?
1. – 3. s.o.
4. 441, ,,statt zurückzutreten“ -> 323 (+) s.O.
5. Ergebnis: Der K kann (gegebenenfalls nach fristsetzung) den Kaufpreis mindern.
IV. Kann K gegen V auf Schadensersatz nach §§437 Nr.3 Alt. 1, 440, 280, 281, 283 und
311a BGB
1 – 3. s.o. (+)
4. 437 Nr.3, 280 I
a) Schuldverhältnis: Kaufvertrag zwischen H und K (+)
b) Pflichtverletzung: SM s.o. (+)
c) Schaden: Nutzungsausfall, evtl. Fahrverbote (Innenstadt), evtl. Probleme bei
Dritter Weiterverkauf.
d) Kausalität: b) -> c) (+)
e) Vertrentenmüssen, 280 I 2, 276: Vorsatz (-) Händler hatte nicht Kenntnis von
Thermo-Fenster, Fahrlässigkeit (276 II) (-)
f) Ergebnis: K kann nicht gegen V auf SE nach §437 Nr. 3 Alt. 1…. Verlangen
Fall: Studi S beschädigt beim Einparken den Außenspiegel von Studi X. Kann X von S SE
verlangen?