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VM II

13/14.10.2022
2. Vorlesung.

Kapitel III: Allgemeine Leistungsstörungen

 Es gibt 4 Gruppen
1. Unmöglichkeit
2. Verzug
3. Schlechtleistung
4. Verletzung von Schutzpflichten

Unmöglichkeit

Fall: Ein guter Start?


Unmittelbar nach dem erfolgreichen Studienabschluss an der Hochschule Pforzheim erhält
Studentin S eine gut bezahlte Stelle. Da ihr Studentenauto altersbedingt nicht mehr ganz so
zuverlässig ist und ihr neuer Arbeitsplatz 50 KM entfernt von ihrer Wohnung liegt,
entschließt sich S zum Kauf eines neuen Autos. Ihr altes Auto verkauft sie für 500 € an das
Erstsemester E. Da E nicht soviel Geld dabei hat, vereinbaren S und E, dass E am nächsten
Morgen das Geld bringen und dann das Auto mitnehmen kann. Als E am anderen Morgen
mit dem Geld bei S erscheint, ergibt sich folgendes Bild: In der Nacht wurde das Auto - es
stand ordnungsgemäß auf einem öffentlichen Parkplatz - durch ein Feuer komplett zerstört.
Es kann nicht geklärt werden, warum das Feuer ausgebrochen ist. Kann E von S die
Lieferung des gekauften Autos (ggf. eines anderen) verlangen?
Hat S gegen E einen Anspruch auf Bezahlung des Kaufpreises in Höhe von 500 €?
Was gilt, wenn E den Kaufpreis bereits bezahlt hat?
Kann E von S Schadensersatz verlangen, wenn E auf die Schnelle ein Auto mieten muss,
um den für heute geplanten Umzug durchzuführen?

Lösung:

I. Kann E von S nach §433 I 1 BGB Lieferung des PKW verlangen?


1. Voraussetzung hierfür ist ein wirksamer Kaufvertrag.
Liegt hier vor, vgl. Sachverhalt.
2. Zwischenergebnis: E kann von S Lieferung verlangen
3. Aber: Der PKW ist zerstört §275 I BGB
S kann den PKW nicht mehr Liefern.
Daher ist der Anspruch von E auf Lieferung ausgeschlossen.
4. Ergebnis: E kann von S nicht die Lieferung verlangen
(Gilt bei Stückschuld, nicht bei Gattungsschuld, aber §243 II BGB)

§275 IV

§§ 280, 283, 311a §284 §285 §326


SE statt Leistung Aufwengunsersatz Herausgabe der Befreiung von
Erlangten der
Gegenleistun;
Rücktritt
Weiter mit Fall, sieht Ein Guter Start?

II. Hat S gegen U gemäß §433 II BGB ein Anspruch auf Bezahlung des Kaufpreises?
1. Voraussetzung: KV?, hier (+)
2. Zwischenergebnis: Eigentlich hat S gegen E einen Zahlungsanspruch.
3. Aber: §326 I 1 BGB. Braucht der Schuldner nicht zu leisten nach §275 I BGB: S muss den
PKW nicht liefern. Daher entfällt der Anspruch auf die Gegenleistung.
4. Ergebnis: S hat keinen Anspruch auf Bezahlung des Kaufpreises gemäß §433 II BGB

III. Rückforderungsanspruch
§326 §346 – 348
 346 I: Rückgabe der empfangenen Leistung, d.h. Rückzahlung des Kaufpreises.

IV. Kann E von S nach §§280 I, II, 283 BGB Schadensersatz verlangen?
1. §280 III, §283 S.1: Schuldner braucht nach §275 I nicht zu leisten: ja, ziehe oben Frage I.
2. §280 I:
a) Schuldverhältnis: Ja, wegen KV E – S
b) Pflichtverletzung: Ja, S kann nicht
c) Schaden: Kosten für den Meitwagen
d) Kausalität Pflichtverletzung Schaden: Wegen der Nichtlieferung kann E
einen ersatz-PKW mieten.
e) §280 I 2: Vertretensmüssen, §276 I: Vorsatz-, Fahrlässigkeit (-)
3. Ergebnis: E kann von S keinen Schadensersatz verlangen.
Fall: Zotti
Bauer B will seinen Zuchtbullen „Zotti“, der 5000 Euro wert ist, verkaufen. Auf eine
entsprechende Zeitungsanzeige meldet sich K. Beide verabreden ein Treffen in der
nächsten Kreisstadt. Nach zähem Verhandeln einigen sich B und K auf einen Kaufpreis von
4800 Euro. Anschließend besteigen beide den örtlichen Postbus und lösen jeweils eine
Fahrkarte zu 5 Euro, um zum Bauernhof des B zu gelangen. Dort soll der Vertrag
abgewickelt werden. Als B und K den Hof erreichen, entdecken sie erschreckt die
Überreste von „Zotti“, der schon bei Vertragsschluss anlässlich eines Bundeswehrmanövers
von einem Kampfpanzer überrollt worden ist. B wusste, dass das Manöver stattfindet und
hat schon in der Vergangenheit einige Tiere durch Einsätze der Bundeswehr verloren.
Er hätte sich im übrigen problemlos vor Vertragsschluss per Mobiltelefon bei seiner
Ehefrau erkundigen können, ob Zotti noch unter den Lebenden weilt. Hat K gegen B einen
Schadenersatzanspruch?

Hat K gegen B nach §311a, I, II BGB einen Anspruch?

1. §311a BGG: Vertrag, ja KV über Zotti für 4800€

2. Schuldner (hier B) braucht nach §275 I-III BGB nicht zu leisten. Zotti wurde von Panzer
überfahren und kann nicht mehr geliefert werden.

3. Leistungshindernis: bestand schon beim Vertragsschluss: ja, bei Vertragsschluss war


Zotti bereits überfahren.

4. §311a II 1:
Schadensersatz statt der Leistung (unfreiwillige): 200€ (5000-4800)
Wahlrechte
Aufwendungsersatz (freiwillige): 5€ Busticket

5. §311a II 2:
 Sicherlich könnte Hindernis bei Vertragsschluss nicht: Ja, B wusste nicht, dass Zotti
tot ist.
 Hat B die Unkenntnis zu vertreten (§276) Vorsatz (-), Fahrlässigkeit (+)
 B wusste, dass in der Vergangenheit bereits solche Unfälle passiert sind. B hätte
sich erkundigen können.

6. Ergebnis: K hat gegen B einen Schadensersatz Anspruch nach §311a I, II BGB in Höhe
von 200 €.
Verzögerung der Leistung (Verzug)

Fall: Produktionstau
K kauft bei V eine Maschine zum Preis von 100.000 €. Im Kaufvertrag ist der 1.10. sowohl
als Lieferdatum als auch als Zahlungsziel vereinbart.

Variante 1: V liefert nicht am 1.10. K reklamiert am 15.10., 31.10 und 15.11. die Lieferung
der Maschine. V antwortet jeweils, dass es aufgrund einer Restrukturierung in den
Betriebsabläufen zu einem Produktionsstau gekommen sei und er alsbald nach Abarbeitung
vorhergehender Aufträge liefern werde. Ein Konkurrenzunternehmen des V könnte die
Maschine innerhalb von 10 Tagen liefern.

Kann K von V Schadensersatz verlangen, wenn ihm durch die Nichtlieferung Geschäfte
entgehen und er dadurch eine Gewinneinbuße in Höhe von 750.000 € erleidet?

Was kann K tun, wenn er lieber eine vergleichbare Maschine beim


Konkurrenzunternehmen erwerben möchte, weil ihm dieses zuverlässiger erscheint?

Kann V von K am 1.10. die Zahlung des Kaufpreises verlangen, obwohl er nicht liefert?

I. Kann K von V nach §§ 280 I, II, 286 BGB Schadensersatz verlangen?


1. Schuldverhältnis, Ja wegen Kaufvertragen zwischen K und V
2. Pflichtverletzung: V liefert nicht die Waren am 1.10
3. Schaden: 750.000€ Gewinneinbuße
4. Kausalität Pflichtverletzung Schaden: Gewinneinbuße wird durch die verspätete
Lieferung verursacht.
5. §280 I 2: Vertretenmüssen (§276) Vorsatz (-), Fahrlässigkeit (+). K muss seinen Betrieb
so organisieren, dass er zu vereinbartem Zeitpunkt liefern kann.
6. 280 II, 286 I
a) Fälligkeit der Leistung: 1.10 (§271)
b) Nichtleistung +
c) Mahnung = Aufforderung zur unverzüglichen Leistung.
hier: nur Reklamation
Aber: §286 II 1: Zeit ist kalendarisch bestimmt: 1.10. Daher Mahnungen entbehrlich
(nicht notwendig) V ist seit 1.10 in Verzug.
d) (§286 IV Vertreten müssen: ziehe oben Nr. 5)
7. Ergebnis: K kann von V Schadensersatz verlangen in Höhe von 750.000€ verlangen.
II. Kann der K nach §323 I BGB von Kaufvertrag zurücktreten?
1. Gegenseitiger Vertrag: KV K – V
2. Schuldner erbringt eine fällige Leistung nicht: V hat nicht die Waren am 1.10 geliefert.
3. Setzen einer ausgemessenen Frist zur Leistung: K reklamiert nur die Lieferung, er setzt
keine Frist (andere Absicht gut vertretbar)

Aber: Fristsetzung eventuell entbehrlich nach §323 II 2 BGB: bei Vertragsabschluss nicht
klar. Wir wissen nicht, ob K den V auf die Dringlichkeit der Lieferung hingewiesen hat.
Beides denkbar.

Annahme, hier Hinweis. Somit Fristsetzen nicht entbehrlich.

4. Ergebnis: K kann erst nach Setzen einer Nachfrist (ca. 5 bis 7 Tage) von Vertrag
zurücktreten.

III. §320 I: Nein!

3. Vorlesung

Variante 2: V liefert rechtzeitig am 1.10. Da K den Kaufpreis nicht wie vereinbart am


gleichen Tag überweist, faxt V am 15.10. eine Mahnung mit der Aufforderung, den fälligen
Kaufpreis zu überweisen. K überweist schließlich am 31.10. die 100.000 €. Kann V von K
für den Monat Oktober die Kosten für die Zwischenfinanzierung des Kaufpreises zum
banküblichen Zinssatz von 7 % (10%) verlangen?

I. Kann V von K nach §288 I, II BGB Zahlung der Zinsen verlangen?


1. Geldschuld: hier, (+) Kaufpreis von 100.000€
2. Verzug: §286
a) Fällige Leistung: 1. 10 (§271)
b) Mahnung: hier, (+) am 15. 10
aber: Mahnung ist entbehrlich, weil ein Zahlungsziel bestimmt ist. 1. 10
Daher ist K ab 1.10 im Zahlungsverzug
c) §286 IV: Vertretenmüssen (§276 I): Vorsatz / Fahrlässigkeit (+)
3. Höhe die Verzugszinsen: 9% - Punkte über den Basiszinssatz von -0.88% (§247) = 8,12%
4. Ergebnis: V kann von K Zinsen in Höhe von 8,12% verlangen.
II. Kann V von K nach §§280, I, II, 286 Zinsen verlangen?
1. Schuldverhältnis: Kaufvertrag V – K
2. PV: hier, (+) K bezahlt nicht wie vereinbart am 1.10.
3. Schaden: Kosten für die Zwischenfinanzierung (7/10%); Nachweis durch einer
Bankbestätigung.
4. Kausalität: Weil K nicht am 1.10 bezahlt hat, musste V den Betrag Zwischenfinanzieren
5. Vertretenmüssen, §280 I 2: ziehe oben I. 2. c)
6. §280 II, 286:
a) Fällige Leistung: (+) siehe oben I.2. a)
b) Mahnung: (+) s. o. I. 2. b)
c) Vertretenmüssen: (+) s. o. I. 2. c)
7. Ergebnis: V kann von K die tatsächlichen entstandenen Kosten für die
Zwischenfinanzierung verlangen (7/10%)

Verletzung von Schutzpflichten

Fall: Der Kleckernde Maler


Eheleute E beauftragen den Maler M., ihre Wohnung neu zu streichen. Da E fast nur
wertvolle Möbel aus der Biedermeierzeit besitzen, weisen sie M bei der Beauftragung
ausdrücklich darauf hin, dass ihre Antiquitäten durch die Malerei nicht in Mitleidenschaft
gezogen werden dürfen. M verspricht E, sorgfältig zu arbeiten und auf die Möbel besonders
aufzupassen. M beginnt mit dem Esszimmer. Abends entdecken E Farbkleckse und
Schrammen an ihren Esszimmermöbeln. E bangen nun um ihre restlichen Möbel. Haben E
gegen M wegen der beschädigten Esszimmermöbel einen Anspruch auf Schadensersatz?
Können E einen anderen, teureren Maler beauftragen und die Mehrkosten von M erstattet
verlangen?

I. Haben E gegen M einen Anspruch aus SE wegen die beschädigte Möbel nach §280 I
BGB?
1. Schuldverhältnis: Malervertrag = Werkvertrag (§631)
2. PV: M streicht das Wohnzimmer ordnungsgemäß, d.h. es liegt kein Werkmangel
(§633 II)
§241 II Rücksichtnahme auf Rechte: Der M muss sich so arbeiten, dass die Möbel
nicht beschädigt werden.
3. Schaden: Die Möbel sind beschädigt und müssen restauriert sein.
4. Kausalität: Wenn M aufgepasst hätte, wären den Möbel nicht beschädigt worden.
5. Vertretenmüssen: Vorsatz - / Fahrlässigkeit. (§276 II): M hat beim Streichen nicht genug
aufgepasst.
6. Ergebnis: E hat gegen M einen Anspruch auf SE.

II. Könne E die Mehrkosten für den neuen Maler nach §§280 I, III, 282 BGB von M ersetz
verlangen?
1.
2.
3. s. o. I. 1-5.
4.
5.
6. §280 III BGB §282 BGB
a) PV nach §241 II: +, s. o. I. 2.
b) Leistung durch den Schuldner (hier M) den Gläubiger (E) nicht mehr zuzumuten:
Nicht mehr zumutbar, M wurde auf die Besonderheiten der Antiquitäten
Hingewiesen.
7. Ergebnis: E können die Mehrkosten für den neuen Maler von M ersetzt verlangen.
4. Vorlesung

Kapitel 4: Kaufvertrag

Pflichten des Verkäufers §433 I BGB

Übergabe der Sache Verschaffung Frei von Sach- und


des Eigentums Rechtsmängel

Kap. 3 Kap. 3 Kap.4, §437 BGB

Pflichten des Käufers §433 II BGB

Zahlung des Kaufpreises Annahme der Sache

Fälle über Sachmangel

1. Student S kauft bei Gebrauchtwagenhändler G ein Auto. Er möchte ein Auto mit
möglichst wenig KM. G preist einen Kleinwagen mit 25.000 KM an, den er von einem
Rentner erworben habe. 10 Monate später erzählt S abends beim Bier von seinem
Wagenkauf. Dabei stellt sich heraus, dass eine Kommilitonin den Voreigentümer des
Wagens kannte. Es war ihr Nachbar, der den Wagen an G verkaufte, weil er schon über
100.000 KM auf dem Tacho hatte.

1. §434 II 1 Nr.1 vereinbarte Beschaffenheit: 25.000 Km; tatsächlich aber > 100.000 Km,
Sachmangel hier (+)

2. Das soeben von S gekaufte Auto wird nicht zum Straßenverkehr zugelassen, weil der
Voreigentümer unerlaubte technische Veränderungen vorgenommen hat.
2. §434 II Nr. 2: nach Vertrag vorausgesetzte Verwendung: Teilnahme aus Straßenverkehr.
Wird nicht erreicht. SM hier (+)

3. S unternimmt keine Probefahrt, weil seine Schwester einen PKW gleichen Typs fährt
und er diesen kennt. Als er mit dem Auto vom Hof des Händlers fahren will, stellt er fest,
dass der Wagen nicht fährt, weil im Motorraum ein Marder alle Kabel zerfressen hat.

3. §434 III 1 Nr. 1: gewöhnliche Verwendung: Auto ist fahrbereit. Dies ist hier nicht der Fall
wegen des Marderschadens. SM hier (-).

4. S hat im Lotto gewonnen und kauft einen Neuwagen. In der Werbung für den Wagen hat
er gelesen, dass der Wagen nur 4,0 l auf 100 KM braucht. Mit dem Händler hat er nicht
über den Verbrauch gesprochen. Der Wagen benötigt 5,0 l.

4. §434 III 1 Nr. 2b: Werbung mit 4 l /100 km, tatsächlich verbraucht das Auto 5 l.
Gerichte: 15% Mehrverbrauch sind ok, d.h. hier 4,6 l. SM hier (+)
(§434 III S. 3 (-))

5. Student S hat einen neuen Kleiderschrank zum selber Aufbauen gekauft. Die
Montageanleitung ist aber so kompliziert, dass S es nicht schafft, den Schrank richtig
zusammen zu bauen.

5. §434 IV Nr. 2: Sache unsachgemäß montiert, weil die Montage-anleitung zu kompliziert


ist, S kann den Schrank nicht aufbauen. SM hier (+).

6. Unternehmerin U bestellt eine Palette Kopierpapier DIN A4. Geliefert wird von V eine
Palette mit Thermopapierrollen für das Kreditkartengerät.

6. §434 V: Statt Kopierpapier DIN A4, liefert V Thermopapier für das Kreditkartengerät.
Das ist eine andere Sache. Sachmangel hier (+)

Fall: Defekten Laptop


Der ehemalige Student der Wirtschaftsinformatik hat sich nach dem Studium als EDV-
Berater selbstständig gemacht. Für sein Geschäft kauft er bei einem Großhändler u.a. ein
XXL-Laptop zum Preis vom 3.999,00 €. Nach drei Monaten lässt sich das Laptop nicht
mehr einschalten. Welches Problem stellt sich in diesem Fall? Ändert sich etwas, wenn das
Laptop für den privaten Gebrauch gekauft wurde?

1. SM? §434 III 1 Nr. 2: übliche Beschaffenheit (-), denn das Laptop lässt sich nicht mehr
ausschalten.
Aber: SM muss bei Gefahrübergang vorliegen. §446 S. 1 BGB definiert GÜ.
 Übergabe: S muss beweisen, dass der Mangel bei Übergabe vorhanden
bzw. war.

2. §474 I BGB: S = Verbrauche (§13); V = Unternehmer (§14)


§477 I 1 BGB: Innerhalb eines Jahres nach GÜ wird vermutet, dass der Mangel
bereits bei GÜ vorhanden war.

Fall: Spülmaschine

Gastwirt G kauft eine neue Spülmaschine für 800,00 €. Bei Inbetriebnahme wird
festgestellt, dass sie nicht funktioniert, weil werksseitig falsche Wasserverteiler eingebaut
wurden. G verlangt sofort vom Händler H unter Berufung auf seinen
Nacherfüllungsanspruch eine neue Maschine. H verweigert die Lieferung und bietet
stattdessen mehrere Termine an, an denen er vorbeikommen würde, um die Wasserverteiler
auszutauschen (Kosten 80,00 €). Kann G von H die Lieferung einer neuen Spülmaschine
verlangen?

I. Kann G nach §§437 I, 439 I BGB die Lieferung eine neue Spülmaschine verlangen?
1. Kaufvertrag, §433: (+) G und H schließen einen KV über eine Spülmaschine zum Preis
von 800€
2. SM bei GÜ:
a) SM: Falsch eingebaute Wasserverteiler entsprechen nicht der üblichen
Beschaffenheit, §434 III 1 Nr. 2 (II Nr. 2 geht auch).
b) Bei GÜ, §446 S.1: (+) Wasserverteiler wurden werksmäßig falsch montiert.
3. Haftungsausschluss?
a) §442: Kenntnis vom SM: (-) G kennt dem SM bei Vertragsschluss nicht.
b) §444: Vereinbarung eines Haftungsausschlusses, hier (-)
c) §377 HBG:
. Kauf für beide Teile eine Handelsgesellschaft, hier (+). G und H sind Kaufleute
bzw. nehmen wie Kaufleute am Handelsverkehr teil.
. Sofortige Untersuchung: Probelauf, hier (+), Maschine funktioniert nicht.
. Sofortige Rüge, hier (+)
. kein Haftungsausschluss nach §377 HBG
4. §§437 Nr.1, 439 I: Käufer hat recht, ob er Mangelbeseitigung (Reparatur) oder
Lieferung eine neue Sache verlangt.

Eigentlich hab G Anspruch auf eine neue Spülmaschine.


Aber §439 IV BGB: H darf dies verweigern. Reparatur ist ohne Probleme möglich (kostet
80€). Neulieferung ist unverhältnismäßig.

5. Ergebnis: Aufgrund der Weigerung des H hat G keinen Anspruch auf eine neue
Maschine, sondern „nur“ einen Anspruch auf seine Wasserverteiler.

Ergänzung:
. Wo erfolgt die Nacherfüllung? (Ort?)
§269 I BGB: Vereinbarung? Ansonsten Umstände (hier: die Küche). Ansonsten Sitz
des Schuldners = Verkäufer
. Kosten der Nacherfüllung? §439 II = Verkäufer

Fall: Fliesenfall
K kauft für seinen Betrieb im Baumarkt des V Bodenfließen. Nach der Verlegung stellt sich
heraus, dass die Glasur der Fliesen mangelhaft ist. Welche Fragen stellen sich?

- Besaitung des Mangels §§437 Nr. 1, 439 I


o Unmöglich (§275 I)
- Anspruch auf Lieferung Mangelfreie Fliesen
o §439 III: Aus- und Einbauenkosten müssen ersetz werden. Aber V kann
dieses nach §439 IV S.3,2 verweigern.

Fall: Schimmel macht krank

Die ehemalige Studentin S hat sich nach erfolgreichem Bestehen des Steuerberaterexamens
selbstständig gemacht und erwirbt eigene Kanzleiräume. Kurze Zeit nach dem Einzug v
erkrankt sie, weil die Kanzleiräume unter Schimmelbefall leiden. Dieser war bei der
Besichtigung vor dem Kauf nicht erkennbar, weil der Verkäufer diesen gut mit Farbe
übertüncht hat. S rügt den Befall sofort nach der Entdeckung. Kann S den Rücktritt vom
Kaufvertrag erklären? Hat S gegen V einen Anspruch auf Schadensersatz?

I. Kann S nach §§437 Nr.2 Alt. 1, 440, 323, 326 V BGB, den Rücktritt von Kaufvertrag
erklären?
1. Kauvertrag §433: S und V schließen einen Kaufvertrag über die Kanzleiräume.
2. SM bei GÜ
a) SM: §434 III Nr. 1 (II Nr. 2 auch ok): Gewöhnliche Verwendung: Nutzung der
Räume ohne Gesundheitsgefahren: Hier, (-), dafür liegt ein SM vor.
b) GÜ §446 S.1: Übergabe hier (+), Schimmel wurde zuvor über
3. Haftungsausschluss:
a) §442: Kenntnis des Käufers von SM: hier (-). S kannte den Schimmelbefall nicht
b) §444: Vereinbarung des Haftungsausschlusses: Praxis: ja. Bei Immobilien
Aber: V hat den Schimmel arglistig verschweigend. Daher kann S sich nicht
Auf den vereinbarten Haftungsausschluss berufen.
c) §377 HBG: hier (+) S hat erfolgt nach Entdeckung des Schimmels genügt.

4. §437 Nr. 2 Alt.1, 440, 323, 326 V:


a) §323 I: Gegenseitiger Vertrag, hier (+), s. o. 1.
b) Schuldner erbring eine fällige Leistung nicht vertragsgemäß: hier, (+), s. o. 2,
c) Setzen einer ausgemessenen Frist zur Nacherfüllung? S hat noch keine Frist
Gesetz. Aber, ist die Fristsetzung entbehrlich? §323 II Nr. 1 (-), Nr. 2 (-), Nr. 3 +/-,
440 alt. 1 (-), alt. 2 (-), alt. 3 (+). Nacherfüllung ist zumutbar, denn S erkennt
aufgrund des Schimmels.
5. Ergebnis: Die S kann sofort, d.h. ohne Setzung einer Nachfrist von Vertrag
zurücktreten.

II. Hat S gegen V nach §§437 Nr.3, 440, 281,283,311a BGB einem Anspruch auf SE
1. Kaufvertrag, (+), s. o.
2. SM bei GÜ, (+), s. o.
3. Haftungsausschluss, (+) s. o.
4. 437 Nr. 3, 280 I
a) Schuldverhältnis, (+) KV, s. o.
b) PV: (+), s. o. SM (Schimmel)
c) Schaden: Arztkosten, Verdienstausfall, Miete für Ersatzräume
d) Kausalität PV Schaden: Schimmelbefall ist ursächlich für die Arztkosten
etc.
e) 280 I 2: Vertretenmüssen (276 I): Vorsätzliches Handeln des V, denn er weiß von
Schimmelbefall
5. Ergebnis: S hat gegen V einen Anspruch auf SE
5. Vorlesung

Fall: Transporter mit Kratzern


Bauunternehmerin K kauft beim Vertragshändler V einen neuen Transporter für ihre
Baustellen zum Preis von 38.000,00 € (inkl. USt). Bei der Lieferung stellt sich heraus, dass
der Lack auf der linken Seite stark verkratzt ist. K erklärt daraufhin gegenüber V, er möge
die Kratzer innerhalb von zwei Wochen beseitigen lassen. V antwortet, die Kratzer störten
nicht weiter, K solle sich außerdem nicht so haben, auf den Baustellen bekomme der
Transporter bald weitere Kratzer (was zutrifft). K ist verärgert. Sie möchte einerseits den
Transporter gerne behalten, weil ein neuer Transporter zu langen Lieferzeiten hätte.
Andererseits hält sie den Kaufpreis für den verkratzten Transporter für zu hoch; der Wert
des verkratzten neuen Transporters liegt bei 37.000,00 €. Kann K den Kaufpreis mindern?
Was geschieht, wenn K den vereinbarten Kaufpreis bereits vollständig bezahlt hat? Könnte
K auch vom Vertrag zurücktreten?

I. Kann K nach §§437 Nr.2, 441 BGB den Kaufpreis mindern?


1. Kaufvertrag nach §433: (+) Transporter für 38.000€
2. SM bei GÜ:
a) SM: §434 III 1 Nr.2 a: übliche Beschaffenheit wäre ein Transporter ohne Kratzer.
Daher SM (+).
b) GÜ: §446 S.1: Bei Übergabe sind die Kratzer bereits vorhanden
3. Haftungsausschluss:
a) §442: Kenntnis des Käufers von SM: (-), der K kennt der SM nicht.
b) §444: Vereinbarung den Haftungsausschlüssen: (-) Kein Haftungsausschluss
vereinbart.
c) 377 HBG: (-) K rügt die Kratzer bei Übergabe
4. 437 Nr. 2, 441 I: „Statt zurückzutreten“ Voraussetzung des Rücktritts sind zu
prüfen: 323, 440.
a) Gegenseitige Vertrag: (+) s.o. KV
b) Fällige Leistung wird nicht vertragsgemäß erbracht: (+) Kratzer, s. o. SM
c) Setzen einer Angemessene Nachfrist: (+), 2 Wochen
5. Ergebnis: K kann den Kaufpreis mindern um 1.000 €

II. §441 IV: Mehrbetrag i. H. v. 1.000 € ist von V zu erstatten

III. Könnte K nach §437 Nr. 2, 323, 326 V BGB von KV zurücktreten?
1. Prüfung s. o.
Aber: 323 V, S. 2: Kein Rücktritt bei unerheblicher PV (greift nicht bei Minderung, 441
I 2 BGB)

Fall: Fünftes Rad


Handelsvertreter H kauft sich ein neues Auto zum Listenpreis von 25.000,00 € brutto
abzüglich 10 % Rabatt. Da er in der Vergangenheit ab und zu einen Platten hatte, kauft er
als Sonderausstattung ein Reserverad zum Preis von 150,00 € brutto; die Kosten für das
Reserverad sind im vorgenannten Listenpreis enthalten. Bei der Übergabe des Autos stellt
H fest, dass das Reserverad fehlt. Er reklamiert dies sofort gegenüber dem Verkäufer V. V
meint, er solle nicht so kleinlich sein, schließlich habe er 10 % Rabatt bekommen.
Jedenfalls werde er dem H kein Reserverad liefern. Kann H von V Schadensersatz
verlangen?

I. Kann K von V nach §§437 Nr. 3, 440, 280, 281, 283, 311a BGB SE verlangen?
1. Kaufvertrag §433: (+) für ein Auto inkl. Ersatzrad in Höhe von 25.000 €
2. SM bei GÜ
a) SM, 434 II Nr. 1: Vereinbart war PKW mit Ersatzrad, geliefert wurde ohne
Ersatzrad. Somit SM (+)
b) GÜ 446 S.1: Ersatzrad fehlt bei Übergabe
3. Haftungsausschluss
a) §442 (-)
b) §444 (-)
c) §377 HBG – der H rügt sofort das Fehlen
4. 437 Nr. 3, 440, 280, 281
a) Schuldverhältnis: (+) KV s. o.
b) PV: + Ersatzrad fehlt, SM s. o.
c) Schaden: 150 € für die Reserverad
d) Kausalität PV Schaden: Weil V der 5. Rad nicht geliefert hat, muss K dieses
anderweitig besorgen.
e) 280 I 2: Vertretenmüssen, 276 I: Vorsatz +/- Fahrl. +, V hätte prüfen müssen, ob
ob das 5. Rad beiliegt.
f) SE statt der Leistung (= 5. Rad) 280 III, 281 I: Setzen einer angemessenen
Nachfrist: K hat keine Frist gesetzt. Aber: Ist die Fristsetzung centbehrlich?
§281 II: Sch. Verweigert Leistung endgültig: (+) V weigert sich, das 5. Rad zu
Liefern.
5. Ergebnis: K kann von V SE in Höhe von 150 € verlangen.
Fall: Zu viel Benzin
Der selbstständig tätige Marktforscher M will einen Gebrauchtwagen für seine Tätigkeit
kaufen, der höchstens 5 l auf 100 KM verbraucht. Zu diesem Zweck recherchiert er im
Internet. Schließlich entdeckt er bei einem Autohändler A in Koblenz einen Wagen, der
nach Angabe des A nur 5 l auf 100 KM verbraucht. M nimmt mit A Kontakt auf und fährt
zwei Tage später mit der Bahn nach Koblenz, um den Wagen zu kaufen und mitzunehmen.
Nachdem M zwei Monate mit dem Auto gefahren ist, stellt er fest, dass er es trotz
unsichtigster Fahrweise nie schafft, weniger als 9 l auf 100 KM zu verbrauchen. Da ihm der
Verdacht des Mehrverbrauchs schon sehr bald gekommen war, hat er den A fortlaufend per
Mail über seine Verbrauchsmessungen informiert. Kann M vom Kaufvertrag zurücktreten
und die Kosten für die Bahnfahrt von A erstattet verlangen?

I. Kann M von a nach §§437 Nr. 3, 284 die Kosten für die Bahnfahrt erstattet verlange
1. KV, §433: M und A schließen einen KV über den PKW
2. SM bei GÜ
a) SM, 434 II 1: M und A vereinbaren 5 L auf 100 KM, tatsächlich 9 L auf 100 KM.
b) GÜ 446, S.1: Aufgrund des Großen unterschied dürfte der Mangel schon bei
übergäbe vorhanden sein.
3. Haftungsausschluss
a) 442: (-), keine Kenntnis von M
b) 444: Kein Haftungsausschluss
c) 377 HBG: ständige Rüge über Mehrverbrauch
4. 437 Nr.3, 284: „Anstelle der Schadensersatz statt der Leistung…“
280 I, III, 281/ 283 (?) prüfen
a) Schuldverhältnis: (+) s. o. 1
b) Pflichtverletzung: (+) SM s. o. 2
c) Schaden bzw. Aufwendungen: (+) Kosten von Bahnfahrt
d) Kausalität PV Aufwendung: Wenn M gewusst hätte, dass der PKW
9 L verbraucht, hätte er die Bahnfahrt nicht aufgetreten.
e) 280 I 2: Vertretenmüssen (276 I): Vorsatz – (+) - , Fahrlässigkeit (+), denn A hat
den Verbraucher nicht geprüft (Verbrauchsangabe ist Risiko des A)
f) 281 I: Fristsetzung nicht Erfolg.
281 II: Fristsetzung entbehrlich? hier (-), 440 hier auch (-)
5. Ergebnis: M bekommt erst dann einen Ersatz der Bahnfahrt, wenn er den A eine Frist
Gesetz hat und diese erfolglos abgelaufen ist.
Fall: Zu spät dran
K kauft von V am 31.3.2018 ein Auto; zu diesem Datum wird es ihm auch von V
übergeben. Am 3.5.2020 erleidet das Fahrzeug einen Motorschaden. Es stellt sich heraus,
dass Ursache des Schadens ein Umstand ist, der schon im Zeitpunkt der Übergabe des
Wagens am 31.3.2018 vorhanden war. K verlangt von V Nacherfüllung. V beruft sich auf
Verjährung. Zu Recht?

1. Anspruch des K auf Nacherfüllung nach §§437 Nr. 1, 439 BGB (+)
2. Ist der Anspruch verjährt? 438 I Nr.3, II:
Ablieferung des PKW: 31.03.2018
Verjährung: 31.03.2020
3. Ergebnis: V kann nach Verjährung berufen, aber der Nacherfüllungsanspruch besteht
noch. (214 I), d. h. der Anspruch ist nicht mehr durchsetzbar.

6. Vorlesung

Fall: Durchrostungsgarantie
Autohersteller A preist seine Neuwagen mit dem Hinweis „5 Jahre Garantie gegen
Durchrostung“ an. K, der die Werbung von A kennt, kauft bei Vertragshändler V einen
Neuwagen. K behandelt den Wagen mit der üblichen Sorgfalt. Dennoch ist der Wagen nach
4 ½ Jahren komplett durchgerostet. Stehen K Ansprüche gegen V oder A zu?

A V
Garantie
§433

A. Anspruch K gegen V
1. a) §§437 Nr.1, 439 Nacherfüllung (Entrostung) (+)
b) §§437 Nr.2, 323 Rücktritt oder §441 Minderung (+)
c) §§437 Nr.3, 280 I SE (-)
2. Aber: Verjährung, §438 Nr. 3 II: 2 Jahre! Hier sind 4,5 Jahre vorbei.
3. Ergebnis: Wenn sich der V auf Verjährung beruft – was er tun wird – kann K seine
Gewährleistungsanspruch nicht durchsetzen.

B. Anspruch K gegen A
1. Gewährleistungsanspruch (437)? hier (-) kein KV
2. Garantie §443 I
a) KV: zwischen K und V liegt ein KV vor, (+)
b) Erklärung des Herstellers:5 Jahre Garantie gegen Durchrostung“ = Angebot;
Annahme = durch K die das Neuwagen kauft.
Garantievertrag zustande gekommen.
c) Ist der Garantiefall eingetreten? 5 Jahre gegen Durchrostung, aber nach 4,5
Jahre ist der PKW durchgerostet. (+)
d) Welche Rechte hat K aus der Garantie? (Inhalt der Garantie?): Hersteller
definiert dies nicht.
- Entrostung des PKW
- Lieferung eines vergleichbaren Gebrauchtwagens (Neuwagen eher -)
- Kaufpreisminderung / Rücktritt von KV
3. Ergebnis: K kann aus der Garantie Ansprüche gegen A geltend machen.

Lieferkette: §§445a, 445b


KV
Hersteller Großhändler
Evtl Garantie §437

§437
KV

§437
Endkunde Einzelhändler
KV
Exkurs: Waren mit digitalem Handeln (NO entra)

- Keine Regeln in §437 ff.


- Aber: im Verbrauchsgüterkauf neu §475b und §475c
- Abgrenzung zum „Kauf“ digitaler Produkte/ Dienstleistungen, §327 ff.

Fall: Betriebssystem
Studentin K kauft im März 2022 zum Studienstart einen neuen Laptop inklusive
Betriebssystem doors7 im Elektronikmarkt V zum Preis von 1.199,99 €. Das
Betriebssystem doors7 ist seit dem Jahr 2020 auf dem Markt. Im Frühjahr 2025 teilt der
Hersteller des Betriebssystems mit, dass ab 01.06.2025 der Support für doors7 eingestellt
wird, dies betreffe insbesondere Sicherheits-Updates. K ist bestürzt, denn zum einen hat sie
kein Geld für einen neuen Laptop und zum anderen wollte sie ab dem 01.06.2025 mit der
Bachelorthesis beginnen, wofür sie einen Laptop mit einem sicheren Betriebssystem
benötigt. Sie schaut in den Kaufvertrag aus dem März 2022, findet dort aber keine
Hinweise auf Updatepflichten. Hat K weiterhin, d.h. über den 01.06.2025 hinaus einen
Anspruch auf Updates?

Hat K nach §§437 Nr.1, 439 I einen Anspruch auf Updates?


1. Kaufvertrag §433: KV liegt zwischen K und V vor für einen Laptop in Höhe von
1.199,99 €
2. SM bei GÜ: §475b BGB
a) Verbrauchsgüterkauf (474 I): Verbraucherin: K, Unternehmer: V; Ware (241a I
bewegliche Sache): Laptop.
b) Waren mit digitalen Inhalten: §327 III 1: Kann die Laptop ohne Betriebssystem
seiner Funktion erfüllen? Nein. Daher liegt eine Ware mit Digitale Inhalte vor.
c) 475b II: Ware muss bei GÜ (434) und hinsichtlich einer Aktualisierungspflicht, in
bestimmter Zeitraum, mangelfrei sein.
aa) 475b III Subjektiven Anforderungen
Nr.1: 434 II, alles ist erfüllt
Nr.2: Vereinbarte Aktualisierungen: Nein
bb) 475b IV: Objektiven Anforderungen
Nr. 1: 434 III ist erfüllt
Nr. 2: Während welcher Zeitraum kann der Verbraucher
Aktualisierungen erwarten? 10 Jahre Door7 startet 2020, dann
bis 2030 können Aktualisierungen erwartet werden. Hersteller
will 2025 die Updates einstellen. Daher entspricht das Laptop
nicht den Objektiven Anforderungen, 475b IV Nr. 2

3. Haftungsausschluss
a) 442 Kentniss von SM: (-)
b) 444 (-) keine Vereibarung
c) 377 HBG, hier (-) K ist Verbraucherin

4. §437 Nr. 1, 439 I Nacherfüllung; K hat Anspruch auf Bereitstellung von


Sicherheitsupdates.
5. Verjährung? 438 I Nr. 3, II: 2 Jahre kauf findet im März 2022 und wurde im März 2024
Verjährt. Es geht hier nicht um einen SM nach §434. Es geht um die Verjährung der
Aktualisierungspflicht nach §§475b IV Nr. 2. Diese Verjährung ist in §475e II geregelt:
Nicht vor Ablauf von 12 Monaten nach dem Ende des Zeitraums der Aktualisierungs-
Pflicht: 2030 2031

6. Ergebnis: K hat Anspruch auf Updates über den 1.6.2025 hinaus.

7.Vorlesung

Fall: Zeitreise
Student K erwirbt im Internetshop des Spieleentwicklers V das Computerspiel „Zeitreise“
und lädt es auf sein Smartphone herunter. Bei Zeitreise geht es darum, wie sich das eigene
Leben in den Jahrzehnten ab 2030 entwickelt. Beim Spielen unmittelbar nach dem
Download stellt K fest, dass das Spiel nur das Jahrzehnt ab 2030 umfasst, ab 2040 blockiert
das Spiel, obwohl es laut Angabe bis 2090 gehen soll. Kann K von V verlangen, dass er
auch in die Jahrzehnte bis 2090 reisen kann?

Kann K von V nach §327i Nr 1, 327f I BGB verlangen bus 2090 reisen zu können?

1. Verbraucher V über digitale Produkte, 327 I: hier (+)


- Unternehmer = V, Verbraucher = K
- Digitales Produkt = Computerspiel
2. Produktmanel §327 e
- subjektive Anforderungen, §327 II Nr. 1
Das Spiel kann nur bis 2030 und nicht wie bewerben bis 2090 gespielt warden.
Somit liegt ein Produktmangel vor (Alt. 327e III Nr.1) hier (+)
- §327e I 2: Mangel muss bei Bereitstellung vogelegen haben. (+)
K bewertet den Mangel unmittelbar nach den Download
327k BGB Beweislastumkehr (innerhalb des 1. Jahres)
3. Ergebnis: §327i Nr.1, 327L I: K hat einen Anspruch auf Nacherfüllung.

Kapitel 5: Werkvertrag

Beim Werkvertrag schuldet man am Ende Erfolg.

Fall: Schiefe Wand


Bauherr B kauft von einem Bauträger U ein schlüsselfertiges Haus zum Preis von 350.000
€. Bei der Abnahme stellt sich heraus, dass eine Wand im Wohnzimmer ziemlich schief ist
und daher nachgearbeitet werden muss. Dies wird von den Vertragsparteien im
Abnahmeprotokoll auch festgehalten. Bitte beantworten Sie folgende Fragen:
 Liegt ein Kauf- oder ein Werkvertrag vor?
 Liegt ein Sachmangel vor?
 Welche Rechte hat B?
 Muss B dem U nach der Abnahme den gesamten Kaufpreis zahlen (die Kosten für
die Nacharbeiten werden auf rund 10.000 € veranschlagt)?

1. §650u = Bauträgervertrag
Errichtung des Hauses = Werkvertrag §631
Gründstück Kaufvertrag = §433
2. Sachmangel? §633 II S.2 Nr. 2: Schiefwand die Nachgearbeitet werden muss entspricht
nicht der üblichen beschaffenheit.
Gefahrübergang: bei Abgabe §640

3. Rechte des B: §634

Fall: Undichtes Dach


Zu Beginn des Sommers bezieht Familie F ihr neues Eigenheim. Nach dem ersten Regen
stellt sich heraus, dass das Dach nicht dicht ist. Kann F vom Dachdecker D ein neues Dach
verlangen?

Kann F von D ein neues Dach verlangen nach §§634 Nr.1 635 BGB?
1. Werkvertrag, §631: F hat D beauftragt das Dach zu decken, gegen Entgelt, also WerkV
hier (+).
2. Sachmangel bei Abnahme:
a) SM (§633 II 2 Nr.2); ein undichtes Dach weißt nicht die übliche Beschaffenheit
auf.
b) Abnahme (§640, 644): Bei Abnahme ist der Mangel nicht feststellbar. Da beim
ersten Regen Wasser eindringt, liegt der Mangel erfolgungsgemäß bereits bei
Abnahme vor.
3. Haftungsausschluss:
a) §639: Keine Vereinbarung
b) §640 III: Abnahme trotz Kenntnis vom Mangel
4. §634 Nr. 1 635: Unternehmer kann wählen zwischen das Dach zu reparieren oder in
neues Dach zu bauen.
5. Ergebnis: F kann Nacherfüllung verlangen, ob D das Dach neu deckt oder repariert
entscheidet er.

Fall: Handwerkliche Begabung


Frau F beauftragt den Maler M, ihr Wohnzimmer neu zu streichen (Raufaser). Sie kann
zwar selber ganz gut mit Farbe und Pinsel umgehen, hat aber berufsbedingt keine Zeit
dafür. Als M mit den Arbeiten fertig ist, ist F mit dem Ergebnis zufrieden und bezahlt die
Rechnung sofort nach Eingang. Kurze Zeit später wird F von ihrer Haushaltshilfe H darauf
aufmerksam gemacht, dass M hinter den Schränken nicht richtig gestrichen hat. Er hat die
Schränke nur leicht vorgezogen und am Rand ein wenig gestrichen. H entdeckte dies durch
Zufall, als sie einen Schrank vollständig vorziehen musste, um darunter mal wieder richtig
sauber machen zu können. F schreibt an M und fordert ihn auf, innerhalb von sechs
Wochen nachzubessern. M reagiert nicht. F versucht, andere Maler zu beauftragen. Diese
haben jedoch kein Interesse an Kleinarbeiten. Entnervt fährt F in den Baumarkt, kauft
Farbe und streicht selbst. Nach einem Tag ist sie fertig. Hat F gegen M einen Anspruch auf
Ersatz der Kosten für Material?

Hat F gegen M nach §§634 Nr. 2, 637 Anspruch auf Ersatz der Material kosten?
1. Werkvertrag §631? F und M schließen einen Vertrag über das Streichen des
Wohnzimmers, damit wird ein Erfolgsgeschuldet, §631 II.
2. Sachmangel bei Abnahme :
a) §633 II 1: Entgegen der Vereinbarung mit F streicht M nicht das ganze
Wohnzimmer.
b) Abnahme (§640, 644): Die Stelle hinter dem Schrank war nicht gestrichen, hier
vor Abnahme!
3. Haftungsausschluss:
a) §639 (-): Keine Vereinbarung
b) §640 III: Abnahme trotzt Kenntniss: Nein (er kennt der Mangel nicht)
4. §634 Nr. 2, §637: Unterschied zu WerkV und Kaufrecht. Man darf Mangel selbst
beseitigen und Aufwendungen verlangen.
a) Setzen einer angemessenen Nachfrist: Hier 6 Wochen
b) Nacherfüllung zu Recht verweigert? Nein (§635 III)
c) Erfohrderliche Aufwendungen: Kosten für die Farbe
5. Ergebnis: F hat Anspruch auf Ersatz der erfohrderlichen Aufwendung.
Fall: Einstürzende Neubauten

Bauherr B beauftragt den Unternehmer U mit der Erstellung des Rohbaus für sein neues
Einfamilienhaus. Als U den Rohbau bis zur Oberkante des Kellergeschosses fertig gestellt
hat, stürzt ein Teil der Wände ein. Verletzt wird niemand. Ein Sachverständiger stellt fest:
U hat entgegen allen Regeln der Baukunst und entgegen den Angaben in den Bauplänen die
Wände zu dünn hochgezogen. Des Weiteren hat er zur Kostenersparnis absichtlich auch
minderwertiges Material verwendet. Kann B vom Vertrag zurücktreten?

Kann B nach §§634 Nr.3, 636, 323, 326 V BGB von Vertrag zurücktreten
1. Werkvertrag (§631): B und U schließen einen Werkvertrag über die Errichtung eines
Rohbau, Erfolgt wird geschuldet.
2. Sachmangel bei Abnahme
a) §633 II 1: Entgegen den Bauplänen zieht U die falschen Wände hoch. Somit
weißt du das Werte nicht die vereinbarte Beschaffenheit auf.
b) Abnahme (§644, 640): hier, (+)
3. Haftungsausschluss:
a) §639: Keine Vereinbarung
b) §640 II: keine Abnahme trotz Kenntnis
4. §634 Nr.3, 636, 323
a) Gegenseitiger Vertrag: (+) WV s.o. 1.
b) Schuldner erbringt fälliger Leistung nicht: Hier SM s.o. 2.
c) Setzen einer angemessenen Frist: B hat noch keine Frist Gesetz
Ist es entbehrlich? §323 II Nr.1 (-), Nr. 2 (-) Nr. 3 (+) zu dünner Wand und
minderwertiges Material. Aber, wenn §323 III (-)
d) Dann Prüfen des §636 Alt.1 (-), Alt. 2 (-), Alt.3: Nacherfüllung B unzumutbar (+)
5. Ergebnis: B kann sofort vom Vertrag zurücktreten.
Abwandlung:
U erstellt den Rohbau wie geplant und unter Verwendung korrekter Materialien. Lediglich
eine Wand im Kellergeschoss ist nicht ganz gerade, was jedoch der Statik des Hauses nicht
schadet. Kann B vom Vertrag zurücktreten?

§§634 Nr. 3, 636, 323


1. Werkvertrag
2. Sachmangel bei Abnahme
3. Haftungsausschluss
4. §§634 Nr.3, 636, 323
a)s. o.
b)s. o.
c)s. o.
323 II: Fristsetzung ist nicht entbehrlich
Aber: §323 V 2. Pflichtverletzung ist unerheblich. Daher kein Rücktritt
möglich
Stattdessen: Minderung nach §634 Nr. 2, 638 I.

8. Vorlesung

Kapitel 5: Werkvertrag

Fall: Fortsetzung Einstürzende Neubauten

Bauherr B beauftragt den Unternehmer U mit der Erstellung des Rohbaus für sein neues
Einfamilienhaus. Als U den Rohbau bis zur Oberkante des Kellergeschosses fertig gestellt
hat, stürzt ein Teil der Wände ein. Verletzt wird niemand. Ein Sachverständiger stellt fest:
U hat entgegen allen Regeln der Baukunst und entgegen den Angaben in den Bauplänen die
Wände zu dünn hochgezogen. B muss einen anderen Unternehmer mit der Fertigstellung
des Rohbaus beauftragen. Dieser verlangt eine um 10 % höhere Vergütung. Kann B von U
diese Mehrkosten ersetzt verlangen?

I. Kann B von U nach §§634 Nr. 4, 636, 280, 281, 283 und 311a BGB Ersatz der Mehrkosten
verlangen?
1. Werkvertrag nach §631: B und U schließen Vertrag über die Einrichtung des Rohbaus
(d.h. ein Erfolg wird geschuldet)
2. Sachmangel bei Abnahmen
a) §633 II 1 SM: U zieht die Wände entgegen den Bauplänen zu dünn hoch, hier (+)
minderwertiges Material (§633 II 2 Nr. 2)
b) Abnahme §644, 640: hier (+), Einsturz vor Abnahme
3. Haftungsausschluss
a) §639: Keine Vereinbarung
b) §640 III: Keine Abnahme trotz Kenntnis
4. 634 Nr. 4, 636, 280, 281
a) Schuldverhältnis: (+) Werkvertrag s. o.
b) Pflichtverletzung: (+) SM s. o.
c) Schaden: 10% höhere Vergütung
d) Kausalität: Weil der Rohbau einstürzte, musste P eine neue teureren
Unternehmer beauftragen.
e) Vertretenmüssen, §280 I 2, 276 I: U handelt vorsätzlich, denn er verwendet
absichtlich minderwertiges Material und zieht die Wände zu dünn hoch.
f) §281 I: Fristsetzung nicht Erfolg
§281 II: Fristsetzung entbehrlich? Alt 1 (-), Alt. 2 (-);
§636 Alt. 1 (-), alt. 2 (-), alt. 3 (+) Nacherfüllung ist den B nicht zumutbar
5. Ergebnis: B kann von U Ersatz der Mehrkosten verlangen.
Kapitel 6: Dienst- und Arbeitsvertrag

Dienstvertrag

Selbständiger DV Nicht selbständiger DV

z.B. Arztbehandlung z.B. Arbeitsvertrag

- kein selbständiges Gewährleistungsrecht


§280 ff, 323 ff
- kein Rücktritt, sondern Kündigung

Fall: Grundlagen

Seit dem 1.1.2011 ist K beim Bauunternehmer B als Hilfsarbeiter beschäftigt. B beschäftigt
250 Arbeitnehmer. K arbeitet 40 Stunden an 5 Tagen pro Woche. Einen schriftlichen
Arbeitsvertrag gibt es nicht.

K möchte von Ihnen wissen, welche Rechte und Pflichten er hat.

1. Kann er von seinem Arbeitgeber einen schriftlichen Arbeitsvertrag verlangen?


2. Wie viele Tage Urlaub hat er?

1. §2 Nachweisgesetz
2. §3 Bundesurlaubgesetz: Min. 24 Werktage also 4 Wochen für 6 Tage. K arbeitet
5T/Woche, also 20 Tage Urlaub
Fall: Die fahrbare Treppe
Die Fluggesellschaft AirFly hat mit dem Flughafenbetreiber B-GmbH einen Vertrag über
die komplette Flugabfertigung am Boden geschlossen. Hierzu gehört auch, dass Mitarbeiter
der B-GmbH bei sog. Vorfeldpositionen fahrbare Treppen an die Flugzeuge rangieren,
damit die Passagiere aus- bzw. einsteigen können. Eines Tages streift M, ein ansonsten
zuverlässiger Mitarbeiter der B-GmbH, versehentlich beim Wegfahren der Treppe den
Flugzeugflügel eines Flugzeugs von AirFly. Hierdurch entstehen AirFly Kosten für die
Reparatur sowie Verluste durch Flugausfälle.

1. Hat AirFly gegen die B-GmbH einen Anspruch auf Schadensersatz?


2. Hat die B-GmbH gegen M einen Anspruch auf Schadensersatz?
3. Hat AirFly gegen M einen Anspruch auf Schadensersatz?

Bodenablieferung
AirFly B-GmbH
§§611 / 631 Arbeitsvertrag
§§611, 611a

Kann AirFly von B-GmbH auf SE verlangen?


Agl. 1: §280 I
a) Schuldverhältnis: Dienstvertrag (611) bzw. Werkvertrag (631)
b) Pflichtverletzung: Eigentum an Flügel der AirFly wurde verletzt, §241 II, durch den
Mitarbeiter M
c) Schaden: Reparaturkosten
d) Kausalität: Hätte M den Flügel nicht gestreift, wäre der Schaden nicht entstanden
e) Vertretenmüssen 280 I 2, 276:
. B – GmbH ist eine juristische Person, handelt nicht selbst
. Zurechnung des Verschuldens nach §278?
1. Person, deren er sich die B-GmbH zur Erfüllung ihre Verbindlichkeit
Bedient. (Erfüllungshilfe): B-GmbH bedient sich des M zur Durchführung
Der Bodenabfertigung.
2. Verschulden des Erfüllungsgehilfen = M? §276 I Vorsatz -, §276 II
Fahrlässigkeit +. Streift versehentlich den Flügel.
3. Ergebnis: Verschulden des M wird der B-GmbH wie eigenes Verschulden
Zugerechnet
f) Ergebnis: AirFly hat gegen B-GmbH einen Anspruch auf SE.

Agl. 2: §823 I, hier (-). B-GmbH handelt (verletzt) nicht das Ergebnis der AirFly.

Agl. 3: §831 I 1
1. ,,Wer ein anderen zu einer Verrichtung bestellt“ (Verrichtungsgehilfe) wer
weisungsabhängig ist: M ist Arbeitnehmer weisugnsabhängig (§611a). B-GmbH
bestellt den M zu Bodenabfertigung
2. Schaden: s. o.
3. In Ausführung der Verrichtung: M handelt in Ausführung der Bodenabfertigung.
4. Widerrechtliche Schadenszufügung: hier (+) es gibt kein Rechtfertigungsgrund.
5. Aber: §831 I 2: Exkulpation für den Geschäftsherrn: keine Haftung, wenn die Person
Sorgfältig ausgewählt und angeleitet wurde, also (+). M ist ein zuverlässiger
Mitarbeiter.
6. Ergebnis: Nach §831 I kein SE-Anspruch, es wirkt nicht aber nach §280, Agl. 1 bleibt
gültig.
9. Vorlesung

Handelsvertrag

Fall: Reisebüro

RB betreibt ein Reisebüro in Pforzheim und ist als solche seit dem Jahr 2000 auch
Handelsvertreterin des Reiseveranstalters RV mit Sitz in Köln. Für die Vermittlung von
Reisen erhält RB von RV eine Provision von 10 % des Reisepreises. Im Juli 2010 vermittelte
RB eine von RV angebotene Seereise mit dem Schiff MS B. für 2 Personen zum
Gesamtpreis von 10.000 €. Die Seereise sollte Anfang Januar 2011 stattfinden. Der
Reisepreis wurde von den Kunden vollständig bezahlt. Am 15. Dezember 2010 teilte RV
der RB mit, dass die Reise nicht durchgeführt werden könne. Das Schiff MS B, das RV
gehörte, war von den Behörden in Spanien während eines Tankstopps in Beschlag
genommen worden, weil RV höhere Steuerforderungen des spanischen Staates nicht
beglichen hatte.

Fragen:

1. Erläutern Sie den Unterscheid zwischen einem Handelsvertreter und einem


Arbeitnehmer. Bitte begründen Sie ihr Ergebnis.
2. Kann RB von RV Provisionen in Höhe von 1.000 € verlangen?

Fortsetzung des Falles:

RV ändert seine Vertriebsstruktur und will zukünftig die Reisen selber vermarkten. Daher
kündigt RV den Handelsvertretervertrag mit RB im Juni 2011 auf den 31.12.2011.

Frage: Hat RB aufgrund der Vertragsbeendigung Ansprüche gegen RV?

1. Handelsvertreter ist selbständig, ein Arbeitnehmer ist nicht

I. Kann RB von RV nach § Provisionen in Höhe von 1000€ verlangen?


1. Handelsvertreter in Sinne von §84 I HGB: RB ist eine HV
2. Während des Vertragverhältnisses abgeschlossene Geschäfte: Hier, ja. Wir haben eine
Handelsvertretung sei 2000 und im Juli im Jahr 2010 wird der Reise vermittelt. Damit
ist die Voraussetzung erfüllt
3. Auf die Tätigkeit zurückzufuhren: Hier Ja, RB hat das Seereise vermittelt.
4. §87a HGB
a) 87 S.1: Geschäft durchgeführt? Hier nein, weil das Schiff von Spanien beschlag
wurde.
b) 87 S.3: Hier ja, weil die Kunde bezahlt hat.
5. §87a III S.2: HV verliert seiner Anspruch auf Provision, weil der Schiff wurde von
Spanien behalten, weil RV nicht die entsprechende Steuer bezahlt hat, deswegen
entfällt nicht der Anspruch auf Provision.

6. Ergebnis: RB kann von RV Provisionen in Höhe von 1000 € verlangen.

II. §89b
1. HV: (+) s. o.
2. Beendigung des Vertragverhältnisses: RV hat gekündigt im Juni 2011 zum 31.12.2011
3. §89b Nr.1: Der Unternehmer hat erheblicher Vorteile, hier (+)
4. §89b Nr. 2: hier (+)
5. §89b III:

Delikte/ Produkthaftung

- Min. 3 Personen Verhältnis: Hersteller, Händler und Endkunde

§433 KV
Hersteller Händler
Kunde kauft von Händler eins Handys. Das
Handy plötzlich explodiert, Kunde fragt zum …..
§433 KV nach SE.
Schadensersatz
nach Produkthaftung
Produkthaftung ist einer Außervertragliche
Kunde Haftung
Fall: Eingebackene Schraubenmutter
Die Klägerin macht gegen die Beklagte einen materiellen Schadensersatz in Höhe von
1.000 €, ein der Höhe nach in das Ermessen des Gerichts gestelltes Schmerzensgeld und die
Feststellung bezüglich der Haftung der Beklagten für ihren künftigen materiellen und
immateriellen Schaden aus einem Vorfall am 21.8.2000 geltend. An diesem Tag kaufte die
Klägerin im Backshop einer Tankstelle ein vom Beklagten vorgefertigtes und an die
Tankstelle geliefertes Sandwich. Beim Verzehr biss die Klägerin auf eine im Toast
eingebackene 6 mm Schraubenmutter aus Metall. Hierdurch wurden insgesamt fünf Zähne
ihres Gebisses stark beschädigt. Neben starken Kopf- und Kieferschmerzen sowie einer
Migräne, die über Monate mit Schmerzmitteln behandelt werden mussten, erlitt die
Klägerin einen weiteren Rückfall hinsichtlich der bereits zuvor überwundenen
Essstörungen (Magersucht). Nach dem fachpsychologischen Attest des Arztes Dr. S. vom
8.5.2001 war die Klägerin aufgrund der notwendig gewordenen mehrfachen
Zahnamputation und fortgesetzten Zahnbehandlungen sowie der damit verbundenen
medikamentösen und psychischen Folgen – auf Grund der eingeschränkten Essfähigkeit
bestanden Ängste, wieder in das Magersüchtigkeitsverhältnis zurückzufallen – auch bei
ihrem Studium in der Leistungsfähigkeit eingeschränkt.

Wird die Klägerin mit ihrer Klage Erfolg haben?

§433 KV
Hersteller H Tank-Back-Shop
= Beklagter

§433 KV
Schadensersatz?
Studentin
= Klägerin

Kann S von H Schadensersatz nach Produkthaftung verlangen?

I. §1 I1 PHG
1. §2 PHG Bewegliche Sache? Hier, ja. Sandwich ist einer Bewegliche Sache.
2. §3 PHG Fehler? Hier, ja. Man erwartete nicht Metalstücke in einem Sandwich.
3. §4 PHG Hersteller? Hier, ja. Hersteller H hat die Sandwiches hergestellt.
4. Getötet/Körper und Gesundheit verletz? Hier ja, Klägerin wurde verletzt.
5. Schaden? 1000 € von Materielle Schade (Zähne), Schmerzgeld (immaterielle Schaden).
6. Ergebnis: S kann von H nach §1 I1 PHG Schadensersatz verlangen.

II. §823 BGB


a) Verletzungshandlung: Hersteller hat ein Fehlerhafte Produkte im Vertrieb
gegeben.
b) Körper/ Gesundheit verletzt: Gesundheitsverletzung (Zähne und Magersucht)
c) Kausalität: Das Sandwich hat nach die Gesundheitsverletzung geführt.
d) Wiederrechtlichkeit: Ja es gibt kein Rechtfertigungsgrund.
e) Vorsatz/Fahrlässigkeit: Vorsatz (-), Fahrlässigkeit (+)
f) Vertretenmüssen:
g) Schaden: s. o. I Nr. 5.
h) Ergebeniss: S kann von H Schadensersatz nach §823 verlangen.
Fall: Kirschtaler
Der Kläger nimmt die Beklagte, die eine Bäckerei und Konditorei betreibt, auf Ersatz
materiellen und immateriellen Schadens in Anspruch. Er verzehrte am 29.1.2007 einen von
der Beklagten hergestellten Kirschtaler, ein Gebäckstück mit Kirschfüllung und
Streuselbelag. Zur Herstellung der Füllung verwendet die Beklagte Dunstsauerkirschen, die
im eigenen Saft liegen und über einen Durchschlag abgesiebt werden. Beim Verzehr dieses
Gebäckstücks biss der Kläger auf einen darin eingebackenen Kirschkern. Dabei brach ein
Teil seines oberen linken Eckzahns ab. Für die dadurch erforderlich gewordene
zahnprothetische Versorgung hatte der Kläger einen Eigenanteil von 235,60 Euro zu
zahlen. Er begehrt Ersatz dieser Kosten sowie ein angemessenes Schmerzensgeld
(Vorstellung: 200 Euro).

Wird der Kläger mit seiner Klage Erfolg haben?

I. §1 I1 PHG
1. §2 PHG: Ja
2. §3 PHG: Kein Fehler, Kirsche haben Kernen, deswegen ist nicht als unsicher gesehen.
3. Der Kläger kann nicht SE nach §1 I1 PHG verlangen.

II. §823 I BGB


a) Keiner Verltzungshandlung
b) Ergebnis: Kein SE nach §823 I BGB

10. Vorlesung

Fall: Der Wasserkocher

Der Studierende K kauft im Elektronikmarkt V einen Wasserkocher. V seinerseits hatte den


Wasserkocher vier Monate zuvor vom irischen Hersteller H gekauft. Fünf Monate nach
dem Kauf macht K des Morgens sein Teewasser heiß und verlässt unmittelbar danach
seine Wohnung. Da sich der Wasserkocher aufgrund eines Produktionsfehlers nicht
automatisch abschält, kommt es zu einem Brand. Dabei wird neben dem Wasserkocher
auch die Kücheneinrichtung des K im Wert von 2.600,00 EUR zerstört. Personen werden
zum Glück nicht verletzt.

Fragen:
1. Kann K von H Schadensersatz für den Wasserkocher und die Kücheneinrichtung
verlangen?
2. Kann K von V Schadensersatz verlangen?

Abwandlung des Falles: K hat sich nach seinem Studium selbstständig gemacht und hat
den Wasserkocher für seine betriebliche Teeküche gekauft. Ändert dies etwas bei der
Falllösung?

Frage 1
I. Kann K von H SE nach §1 I1 PHG für das Wasserkocher verlangen?
1. §2 PHG Bewegliche Sache? Ja, Wasserkocher
2. §3 PHG Fehler? Wasserkocher müssen normalerweise automatisch abschalten, und
müssen nicht brennen.
3. §4 PHG Hersteller? H ist der Hersteller
4. Getötet/Körper/Gesundheit und Sache verletz? Küche und Wasserkocher werden
beschädigt.
5. §1 I2: Wasserkocher bekommt man nicht ersetz. Küche anderseits wird ersetz, er nutz
es privatlich.
6. Schaden? Ja, Küche für 2.600€
7. Ergebnis: K kann einer SE in Höhe von 2.100€ (2600 - §11 (500€) = 2.100) verlangen

II: §823 BGB


1. Verltzunghandlung: Hersteller hat ein Fehlerhafte Produkt im Vertrieb gegeben.
2. Eigentum Verletzung: Küche wird durch den Brant Verletzt.
3. Kausalität: Der Fehlerhafte Wasserkocher hat die Küche verbrannt.
4. Wiederrechtlichkeit: Es gibt keine Rechtfertigung.
5. Vorsatz/Fahrlässigkeit: Fahrlässigkeit wird vermutet, der H kann sich nicht entlasten.
6. Schaden: s. o. I Nr. 5
7. Kausalität bzgl. 2 und 6:
8. K erhalt von H ein SE von 2.100€
Frage 2

I. §437 Nr.3, 440, 280, 281, 283, 311a


1. Kaufvertrag (433): Ja, wir haben ein gültiges KV zwischen K und V über den
Wasserkocher.
2. SM bei GÜ (434)
a) §434 III Nr. 1
b) GÜ achtung §477
3. Haftungsausschluss: K kennt nicht über den Fehler, hier (-).
4. 440 (-)
377 HGB (-)
280:
a) SV: s. o I Nr.1
b) PV: Sachmangel: s. o. I Nr.2
c) Schaden: Küche für 2.600€
d) Kausalität: Fehlerhafte Wasserkocher hat die Küche angebrannt.
e) Vertretenmüssen: Der Elektronikmarkt handelt weder vorsätzlich noch
fahrlässig, damit kein Vertretenmüssen.
f) Ergebnis: Kein SE zwischen K und V.

11. Vorlesung

Allgemeine Persönlichkeitsrecht, man kann nach §823 BGB berufen, obwohl nichts
darüber im Text steht. §249 Art und Umfang des SE

Kapitel 9: Entstehung von Schuldverhältnissen


Durch Rechtsgeschäft (§311 I) Kraft Gesetzes

Verschulden GoA
Bei Vertragsschluss §677 ff.
,,culpa in contrahendo” Unerlaubte Ungerecht
§311 II, III Handlung Bereich.
§823 ff. BGB §812

Fall: Die Bananenschale

Vater V geht mit seinem Kind K in den Supermarkt S einkaufen. Gleich im


Eingangsbereich beim Obststand rutscht K auf einer Bananenschale aus, fällt hin und
verstaucht sich die Hand. V muss daher mit K ins Krankenhaus zur Untersuchung. M, ein
ansonsten zuverlässiger Mitarbeiter, hatte vergessen die Bananenschale wegzuräumen.
Haben V (Fahrtkosten) und K (Arztkosten; Schmerzensgeld) Ansprüche gegen S?

I. Hat V gegen K Anspruch aus Ersatzfahrkosten?


Agl. 1: §280 I BGB (vertragliche Anspruch)
1. Schuldverhältnisse:
a)KV (-) Der Umfall ist passiert am Eingang con Supermarkt, sie
haben noch nicht gekauft.
b) nun V will kaufen deswegen §311 II
aa) §311 II Nr.1 Aufnahme von Vertragsverhandlungen: hier (-) Preise sind
fest. Man verhandelt nichts.

bb) §311 II Nr. 2 hier (+) der V will bei S einkaufen, wodurch S auf die
Rechtsgüte des V einwirken kann (Gesundheit).
c) Ergebnis: Vorvertragslicher Schuldverhältnis liegt vor.
2. PV: Bananaschalen darf nicht auf den Boden liegen. Somit PV gegeben.
3. Schaden: Fahrtkosten
4. Kausalität: Wenn die Bananaschale nicht auf dem Boden gelgen wäre, hätte
sich das Kind nicht verletzt und V wäre keine Fahrtkosten entstanden.
5. Vertretenmüssen 280 S.2, 276 I:
a) S hat nicht selbst gehandelt
b) Vertretenmüssen des M? §278 BGB
- ,,Personen … Verbindlichkeit bedient“: Der S bedient sich des M, um den Markt
sauber zu halten.
c) Verschuldung des Erfüllungsgehilfen: M handelt fahrlässig, hätte er besser
aufgepasst….
d) Verschulden des M hat der S wie eigenes Verschulden zu vertreten.
6. Ergebnis: V hat gegen S Anspruch nach §280 I auf Ersatz der Fahrtkosten.
Agl.2: §831 BGB (Außervertragliches Anspruch)
a) ,, Wer einen anderen zu einer Verrichtung bestellt“: Der M Verrichtungsgehilfe
von S, weil S als sein Arbeitgeber im Weisungsrecht hat. Der M soll unter
anderen den Boden sauber halten.
b) Schadens: Fahrtkosten des V
c) Widerrechtliche Zufügung des Schadens in Ausführung der Verrichtung: M
verursacht den Fall von K und die Fahrtkosten des V, indem er den Boden nicht
sauber hält. M hat dafür keinen Rechtfertigungsgrund.
d) §831 I 2: Keine Haftung des Arbeitgebers, wenn er der Verrichtungsgehilfen
sorgfältig ausgewählt und überwacht hat: M ist zuverlässig
e) Ergebnis: Der V hat nach §831 I keinen Anspruch gegen S auf Erstattung der
Fahrtkosten

II. Hat K gegen S einen Anspruch auf Ersatz der Arztkosten und Schmerzgeld
Agl. 1: §280 I
1. Schuldverhältniss
a) Kein Kaufvertrag K – S
b) §311 II nr. 1-3: Hier, (-) K will nichts kaufen
c) §311 III 1: Begleitspersonen sollen auch geschützt werden (§241 II). Daher
entsteht auch ein Schuldverhältnis zwischen K und S
2. PV: + s.o.
3. Schaden: Arztkosten (249 II) und Schmerzgeld (253 II)
4. Kausalität: s. o. (+)
5. Vertretenmüssen
a) S handelt nicht selbst
b) §278 s. o. Fahrlässigkeit Handel des M wird S zugerechnet.
6. Ergebnis: K hat gegen S einen Anspruch nach §280 I Ersatz der Arztkosten und
Schmerzgeld.
Agl. 2: §831 I
1. Verrichtungsgehilfe: M … s.o.
2. Schaden eines Dritte: Arztgeld und Schmerzgeld.
3. in Ausführung der Verrichtung: + s.o.
4. §831 I 2: Exkulpation des Arbeitgebers (+) s.o.
5. Ergebnis: K hat nach §831 I keinen Anspruch auf Ersatz der Arztkosten und
Schmerzgeld.

12. Vorlesung

Fall: Das neue Werbekonzept


Das Chemieunternehmen C stellt neben Chemikalien auch eine Kosmetikserie namens
„Beauté“ her. Um deren Absatz zu steigern, beginnt C mit der Werbeagentur W
Verhandlungen über eine neue Werbestrategie. C und W diskutieren einen Tag lang über
den Umfang des abzuschließenden Vertrages. Am Ende der Verhandlungen meinen
Vertreter von C, dass es für W „gut aussehe“. Bereits im Vorfeld hatte W sich Gedanken
über eine neue Werbestrategie für C gemacht, da man unbedingt diesen prestigeträchtigen
Auftrag „an Land ziehen“ wollte. Eine Woche später erhält W von C ein Schreiben, in dem
W mitteilt, dass man den Auftrag nicht erteilen werde, da der Vorstand beschlossen habe,
die Kosmetikserie wegen einer internen Umstrukturierung zu verkaufen. W will nun von C
Ersatz der Fahrtkosten zu den Vertragsverhandlungen sowie für die aufgewendete Zeit. Zu
Recht?

I. Hat W gegen C nach §280 Abs. 1 einen Anspruch auf Ersatz der Fahrkosten und die
aufgewendete Zeit?
1. Schuldverhältnis:
a) C und W haben noch kein Vertrag geschlossen (Dienst- oder Werkvertrag)
b) §311 II Nr.1 Aufnahme von Vertragsverhandlungen W und C verhandeln
über das Erstellen des Werbekonzepts, Schuldverhältnis liegt vor.
2. Pflichverletzung: Pflicht zum fairen Verhandel. Wird hier nicht verletzt. Wettbewerb um
den Werbeauftrag ist ein übliches Verfahren in der Branche. Daher keine PV (-).
3. Erg: W hat gegen C keinen Anspruch auf Ersatz der Fahrkosten und die Angewendete
Zeit, nach §280 I.

Fall: Thermo-Fenster

KV von PKW
Pkw-Hersteller Auto-Händler V

KV von PKW

Kunde K
A. Kunde vs. Händler
I. Hat K gegen V einen Anspruch auf Nacherfüllung nach §437 Nr.1, 439 BGB?
1. Kaufvertrag (433)? Es gibt ein wirksamer Kaufvertrag über ein Auto (mit Thermo-
Fenster) zwischen K und V.
2. Sachmangel bei Gefahrübergang:
a) §434 II Nr. 1 +/- Fraglich ob Schadstoff Ausstoß vereinbart, wurde
§434 III Nr. 2 Beschaffenheit (-) Thermofenster wird von Käufer nicht erwartet
(Nr.1) bzw. wurde nicht bekanntgegeben (Nr. 2b)
b) Gefahrübergang (§446 S.1): Thermofenster wird bei über eine Software geregelt,
die <10 grad und über 33 grad den Schadstoffaustoß erhöht.
3. Haftungsauschluss:
a) Kenntnis des Käufers (442): K wusste nicht über den Thermofenster
b) §444: Vereinbarung hier, (-)
c) §377 HGB, Sofortige rüge? Hier (-), es geht um eine verdeckte Mangel.
4. §437 Nr.1, 439 I: K kann wählen, ob er Nachbessrung oder Neulieferung verlangt.
Probleme: Bei Nachbesserung, Abgassereinigung auch unter 5 grad, über 33 grad,
eventuelle Unmöglichkeit (275 I), weil Katalysator und Ad-blue tank nicht
eingebaut werden können.
Bei Neu-Lieferung eventuell Einstellung der Serie, es gibt keine Neuwagen mehr (275 I);
Modellwechsel (-) keine ausrede für das §275 zu berufen; Eventuell Argument der
Unverhältnismäßigkeit, §439 IV
5. Ergebnis: K kann eventuell nachbesserung, oder Lieferung eines neuen PKW verlangen.

II. Kann K nach §§437 Nr.2, 440, 323, 326 V von Kaufvetrag zurücktreten?
1. – 3. S.o. (I. 1-3)
4. 437, 323
a) gegenseitiger Vertrag: s. o. (I. Nr. 1 KV)
b) Fällige Leistung: hier, (+) SM
c) Angemessene Frist: ??
Entbehrlichkeit der Nachfrissetzung? (323 II): Nr.1 (-), Nr. 2 (-) Nr. 3 (+/-); §326 V
nur (+), wenn die nachbesserung möglich ist; (440) Alt. 1 +/-, Alt.2 nicht bekannt,
Alt.3 +/-
5. Ergebnis: Hängt davon ab K kann erst nacherfolglose Fristsetzung von Vertrag
Zurücktreten/ ohne Fristsetzung zurücktreten.
III. Kann K gegen V auf Minderung des Kaufpreises nach §§437 Nr.2 Alt2, 441 BGB?
1. – 3. s.o.
4. 441, ,,statt zurückzutreten“ -> 323 (+) s.O.
5. Ergebnis: Der K kann (gegebenenfalls nach fristsetzung) den Kaufpreis mindern.

IV. Kann K gegen V auf Schadensersatz nach §§437 Nr.3 Alt. 1, 440, 280, 281, 283 und
311a BGB
1 – 3. s.o. (+)
4. 437 Nr.3, 280 I
a) Schuldverhältnis: Kaufvertrag zwischen H und K (+)
b) Pflichtverletzung: SM s.o. (+)
c) Schaden: Nutzungsausfall, evtl. Fahrverbote (Innenstadt), evtl. Probleme bei
Dritter Weiterverkauf.
d) Kausalität: b) -> c) (+)
e) Vertrentenmüssen, 280 I 2, 276: Vorsatz (-) Händler hatte nicht Kenntnis von
Thermo-Fenster, Fahrlässigkeit (276 II) (-)
f) Ergebnis: K kann nicht gegen V auf SE nach §437 Nr. 3 Alt. 1…. Verlangen

B. Kunde vs. Hersteller auf SE


I. §1 I 1 PHG
1. Hersteller §4I (+)
2. Produkt §2: (+)
3. Fehler (§3) ,,Erwartete Sicherheit nicht bietet“ kein Fehler (-)
4. Erg: §1 I 1 PHG (-)
II. §823 I BGB
1. ,, Wer … verletzt“ = Verletzungshandlung: Verschweigen des Thermo-Fensterns (+)
2. ,, das Leben, den Körper…. oder ein sonstige Recht“: Eigentum wird verletzt? Nein.
3. Ergebnis: 823 I (-)
III. §826 NR
1. Sittenwidrige Handlung: gegenüber der K (+), aber nicht gegenüber den
Kraftfahrtbundesamt. Daher laut Rechtsprechung nicht Sittenwidrig.
2. Ergebnis: §826 (-)

IV. §823 II: NR


Verstoß gegen ein Schutzgesetz, z.B. Betrug im strafrechtliche sinn (§263 StGB)
Von der Rechtsprechung noch nicht geklärt, ob das Thermofenster ein Betrug ist.

Fall: Studi S beschädigt beim Einparken den Außenspiegel von Studi X. Kann X von S SE
verlangen?

I. Kann X von S SE nach §823 BGB verlangen?


1. Verletzungshandlung: Beim Einparken wird der Spiegel abgefahren
2. Eigentums Verletzung: Das Eigentum des X am Auto wird verletzt.
3. Kausalität 1 und 2: Durch das Abfahren des Spiegels wurde das Auto verletz
4. Widerrechtlicht? + kein Rechtsfertigungsgrund
5. Vorsatz (-) Fahrlässigkeit (+).
6. Schadens: Reparatur kosten des Außenspiegels
7. Kausalität 2 bis 6: Durch die Verletzung des Eigentums am Auto, werden die
Reparaturkosten verursacht.
8. Ergebnis: X kann von S nach §823 I BGB SE verlangen.
Weitere Anspruchsgrundlagen: §7 StVG

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