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Frage 1:
Ein Rücktrittsrecht des K könnte sich hier aus den §§ 437 Nr. 2 1. Alt., 434, 326 V i.V.m. 323 BGB ergeben
1. Wirksamer Kaufvertrag ?
Hier (+) → § 433 zwischen V und K
2. Sachmangel, § 434 ?
→Tiere sind zwar keine Sachen, auf sie sind jedoch die für Sachen geltenden Vorschriften entsprechend anzuwenden, §
90 a
a. Mangel nach § 434 I 1 ?
= Sache weist nicht die vereinbarte Beschaffenheit auf , Hier (–) →keine Vereinbarung
b. Mangel nach § 434 I 2 Nr. 1 ?
= Sache eignet sich nicht für die nach dem Vertrag vorausgesetzte Verwendung , Hier (–) →eine bestimmte
Verwendung wurde im Vertrag nicht vorausgesetzt
c. Mangel nach § 434 I 2 Nr. 2 ?
= Sache eignet sich nicht für die gewöhnliche Verwendung oder weist nicht die übliche Beschaffenheit auf, die der
Käufer erwarten darf, Hier (+) →der Hund leidet an einer extremen Sehschwäche, also: Sachmangel (+)
II. Ergebnis:
Rücktrittsrecht des K gemäß §§ 437 Nr. 2 1. Alt., 434, 326 V i.V.m. 323 (+);
K muss gegenüber V den Rücktritt erklären (§ 349), um wirksam zurückzutreten; er kann dann nach §
346 I Rückzahlung des Kaufpreises verlangen.
Fall Bodo
Frage 2:
Da H die Gewährleistungsrechte des K aus §437 BGB ausdrücklich im Vertrag ausgeschlossen und nicht arglistig im
Sinne von §444 BGB gehandelt hat, da er die Fehlsichtigkeit des Hundes nicht kannte, hätte der K in diesem Fall kein
Rücktrittsrecht.
Frage 3:
Schadensersatzanspruch auf Erstattung der Tierarztkosten nach den §§437 Nr.3, 440, 280 I bzw. 281 I BGB?
3. Voraussetzungen des § 280 I BGB (hier ist die direkte Anwendung des §280 I (Schadensersatz neben der
Leistung) möglich, da es sich um einen sog. Mangelfolgeschaden handelt, d.h. einem Schaden an anderen
Rechtsgütern des Käufers als der mangelhaften Sache selbst; ansonsten ist bei Schadensersatz für die Behebung
der Mangelhaftigkeit an der Sache selbst grundsätzlich §281 BGB (Schadensersatz statt der Leistung bei
mangelhafter Leistung) als speziellere Norm anzuwenden, dieser erfordert aber in der Regel eine Fristsetzung
(zum Zwecke der Nachbesserung und Mangelbehebung durch den Verkäufer, die hier aber ohnehin sinnlos
wäre, da die Nacherfüllung unmöglich ist):
5. Ergebnis:
K hätte einen Schadensersatzanspruch gegen H aus §§437 Nr.3, 440, 280 I BGB.