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A hat der B eine ihrer wertvollen Halsketten für eine Gala geliehen. B befand sich in Geldnot und
hatte nicht vor, das Schmuckstück zurückzugeben. Sie bot es einem Juweliergeschäft zum Kauf an.
Der Angestellte V, der zu Ankäufen berechtigt war, nahm die Kette ohne Bedenken entgegen. Als
sein Chef C von einer Geschäftsreise zurückkehrte, war er entsetzt, da er wusste, wem die Kette in
Wirklichkeit gehört. B war jedoch bereits mit dem Geld verschwunden, so dass er beschloss die
Kette zu behalten.
Frage: Kann A von C die Herausgabe verlangen?
Anspruch der A gegen C auf Herausgabe der Kette aus § 985 BGB
I. Eigentum der A
– Ursprünglich A = Eigentümer
Möglicherweise Eigentumsverlust durch Übereignung von B an C gem. § 929 S. 1 BGB
a. Gutgläubigkeit
= weder Kenntnis noch grob fahrlässige Unkenntnis bzgl. des fehlenden Eigentum des Erwerbers
– C wurde vorliegend von V vertreten
– Gem. § 166 I BG kommt es für Inhalt und Wirksamkeit eines Geschäfts auf Willensmängel,
Kenntnis und Kenntnismüssen des Vertreters an
Ausnahme: Vertreter hat nach bestimmten Weisungen des Vertretenen gehandelt (Vertreter mit
gebundener Marschroute), dann allein Kenntnis/Kennenmüssen des Vertretenen
Weisung: Weit auszulegen, es genügt, wenn der Vertretene den Bevollmächtigten zum Geschäft
veranlasst hat oder trotz Kenntnis und Möglichkeit in das Geschäft nicht eingreift
Hier: C hat den V zwar Gattungsvollmacht für An-/Verkäufe erteilt, allerdings hat er weder diesen
speziellen Ankauf veranlasst oder hatte überhaupt Kenntnis von diesem.
V hat nicht auf Weisung des C gehandelt, entscheidend ist daher die Gutgläubigkeit des V.
b. Nicht Abhandengekommen
A hat den Besitz der Kette Willentlich an B übertragen, da er ihr die Kette geliehen hat, § 598 BGB
I. Angebot des U
Keine Eigene WE des U, aber möglicherweise wirksam durch P vertreten