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Beitragsblocker siegt vor Landgericht München gegen Beitragsservice

Lüneburg 18.10.2023: Das Landgericht München hat in der vergangenen Woche in einem Verfahren
in 2. Instanz der Beschwerde einer promovierten Rechtsanwältin stattgegeben. Die Juristin hatte die
Argumentation des Beitragsblockers verwendet, um die Vollstreckung von Rundfunkbeiträgen
wirksam zu verhindern. Die Klägerin hatte seit 2022 keine Rundfunkgebühren mehr bezahlt und
gegen sämtliche Festsetzungsbescheide Widerspruch eingelegt sowie letztlich Klage erhoben. Die
Klägerin hatte sich zusätzlich mit einer Beschwerde gegen die Eintragung im Schuldnerregister
gewandt. Ihr Widerspruch war nun erfolgreich. Der öffentlich-rechtliche Rundfunk, hier der
Bayerische Rundfunk, hatte aufgrund des laufenden Klageverfahrens auf die weitere Vollstreckung
ausdrücklich verzichtet.
"Der rechtliche Hintergrund ist von erheblicher und grundsätzlicher Bedeutung", so die
Rechtsanwältin Karolin Ahrens, die das Anwaltsteam des Beitragsblockers leitet. "Sämtliche
Gerichtsvollzieher in der Bundesrepublik sind seit dem 01.08.2012 freiberuflich tätig und aufgrund
einschlägiger Gesetzesänderungen u.a. in der GVO (Gerichtsvollzieherordung) nicht mehr als
Beamte der Justiz tätig." Voraussetzung für eine Ersatzvornahme - sprich dass ein Freiberuflicher
hoheitlich tätig werden darf - ist nämlich, dass die Handlung übertragbar ist. Gemäß Art. 33 Abs. 4
GG iVm Art. 1 GG und Art. 20 Abs. 2 und 3 GG ist jedoch die Zwangsvollstreckung - die ggf. unter
Anwendung oder Androhung unmittelbaren Zwangs erfolgt - nicht auf Freiberufler übertragbar und
damit in der jetzigen Form verfassungswidrig.

Dies hat auch das BVerfG schon in seiner Entscheidung vom 27.4.1959 festgestellt (BVerfGE 9,
268): „Würde die ständige Ausübung hoheitlicher Befugnisse in größerem Umfang auf Nichtbeamte
übertragen, so wäre dies mit dem Grundgesetz nicht vereinbar.“

Der Gerichtsvollzieher ist verpflichtet, eine Inkassolizenz zu beantragen, eine


Vermögensschadenhaftpflichtversicherung abzuschließen, ein Gewerbe anzumelden sowie Steuern
abzuführen. Bislang ist der Gerichtsvollzieher lediglich bei der Unfallversicherung für die
privatwirtschaftlich Tätigen aufgenommen worden. Er ist insbesondere nicht befugt, eine
Vermögensauskunft iSv § 802a, 802c ff ZPO abzunehmen. Nach Einschätzung der Anwälte des
Beitragsblockers handelt es sich hier um massive Grund - und Menschenrechtsverletzungen. Der
Gerichtsvollzieher dürfte derzeit mit seinem Privatvermögen haften. Auch ist bei entsprechender
Kenntnis des Gerichtsvollziehers zu prüfen, ob Straftatbestände erfüllt werden. In Frage kommen
Amtsanmaßung, Titelmissbrauch und Nötigung bis hin zum Raub.

Die von den freiberuflich tätigen Gerichtsvollziehern verlangte Vermögensauskunft steht in keinem
unmittelbaren Zusammenhang mit einem "Offenbarungseid" wie es veraltet vor Eintritt einer
Insolvenz bezeichnet wurde. Die Vermögensauskunft soll dem Gläubiger die Möglichkeit zur
Prüfung eröffnen, an welcher Stelle er noch Vermögen abschöpfen kann. Ob der Betroffene
tatsächlich insolvent ist oder finanziell gut ausgestattet, belegt diese Auskunft nicht. Insbesondere,
da es sich nach der juristischen Bewertung des Anwaltsteams von Beitragsblocker um eine Straftat
handelt. Der "Gerichtsvollzieher" handelt rechtswidrig, sodass diese Informationen keine negativen
Rechtsfolgen für den Betroffenen haben können, sondern im Gegenteil, erhebliche
Entschädigungsansprüche auslösen.

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