Beispiel:

Mustermann, Max für

Firma MAX MUSTERMANN oder Mustermann GmbH usw.
Musterstraße 123
12345 Musterstadt

IHK/Handwerkskammer
Finanzamt
Landratsamt
Gemeinde- bzw. Stadtverwaltung

Sonntag, 10. Januar 2021

Erfüllung der Informationspflicht gegenüber der faktischen Geschäftsleitung nach dem für Sie
geltenden Recht

Sehr geehrte Vertreter der faktischen Geschäftsführung,

der weisungsgebundene und somit nicht persönlich haftende Geschäftsführer wendet sich an Sie und
Ihr Haus bezüglich einer umgehenden Kontaktaufnahme mit der faktischen Geschäftsleitung, dessen
Vertretung Ihr Haus offensichtlich ist.

Aufgrund des bisherigen Verhaltens Ihres Hauses wird die Annahme getroffen, dass sich Ihr Haus in
der Position der autorisierten Vertretung der faktischen Geschäftsführung befindet. Die Annahme
basiert darauf, dass Ihr Haus bzw. Ihr Auftraggeber die Unternehmenspolitik maßgeblich bestimmt
und offensichtlich auch zum Abschluss von Verträgen ohne Einbeziehung der weisungsgebundenen
Geschäftsleitung vor Ort autorisiert ist.

Aufgrund der Tatsache, dass sich der weisungsgebundene Geschäftsführer vor Ort an die
Anordnungen Ihres Hauses halten muss, die strafbewerte Pflicht hat, Sozialversicherungen für seine
Person abzuschließen und dem weisungsgebundenen Geschäftsführer vor Ort bis heute keine
Buchungsjournale zur kaufmännisch korrekten Erstellung einer Bilanz nach GAAP zur Verfügung
gestellt wurden, wird geschlossen, dass der Geschäftsführer vor Ort weisungsgebunden ist.

Selbstverständlich ist es Ihrem Hause freigestellt, innerhalb von 7 (sieben) Arbeitstagen eine
haftungsbefreiende, rechtsverwertbare Stellungnahme zu dieser Rechtsauffassung abzugeben.
Ansonsten gilt die oben getroffene Annahme als bestätigt.

Anstelle dessen werden Sie, als Vertreter der faktischen Geschäftsleitung aufgefordert, einen
Finanzierungsplan für die aktuelle, von der faktischen Geschäftsleitung angeordneten,
Unternehmenspolitik zeitnah vorzulegen. Der weisungsgebundene Geschäftsführer erlaubt sich den
Hinweis, dass eine Finanzierung mit anschließender Kapitaldienstverpflichtung keine langfristige
Lösung zu sein scheint, so lange die ruinös erscheinende Firmenpolitik der faktischen
Geschäftsleitung weiter in dieser Form betrieben werden sollte. Denn in diesem Falle ist die
Finanzierung einer solchen Lösung, die in der Folge Kapitaldienst beinhalten würde, nicht
finanzierbar. Vielmehr sollte von Seiten der faktischen Geschäftsführung eine unbefristete Einlage
mit 0% Zins bis zur Klärung der internationalen Lage erfolgen, um eine störungsfreie, weitere
Geschäftstätigkeit sicherzustellen.

Das Unternehmen ist aktuell noch in der Lage seinen Verpflichtungen nachzukommen. Falls sich dies
ändern sollte, so erlaubt sich der weisungsgebundene Geschäftsführer schon heute den Hinweis,
dass er seiner Hinweis- und Informationspflicht im Rahmen seiner Möglichkeiten nachgekommen ist.
Somit befindet sich die faktische Geschäftsführung in der Haftung für eine eventuell mögliche
Insolvenz des Unternehmens in naher Zukunft, falls entweder

- die aktuelle Unternehmenspolitik beibehalten wird oder

- durch die faktische Geschäftsführung keine ausreichende Kapitalversorgung zur
Überbrückung der aktuellen Situation zur Verfügung gestellt werden sollte

Der weisungsgebundene Geschäftsführer bedankt sich bei dem Vertreter der faktischen
Geschäftsführung für die Aufmerksamkeit und dankt schon jetzt für weitere Anweisungen innerhalb
von 7 (sieben) Arbeitstagen oder für einen umgehenden Transfer ausreichender, finanzieller Mittel
zur störungsfreien Fortführung des Geschäftsbetriebes in naher Zukunft innerhalb von 21
(einundzwanzig) Arbeitstagen.

Hochachtungsvoll

By a.r.