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RDB-Entscheidung

Entscheidung
OGH 1. 7. 1992, 2 Ob 22, 23/92.
Direkt aufrufbare Originalentscheidung: OGH, 2 Ob 22/92 (TE)

bespricht folgende Normen


§ 1325 ABGB.
Direkt aufrufbare Normen: § 1325 ABGB StF JGS Nr. Nr. 946/1811

Fundstelle
EFSlg 69.109
Leitsatz
Der Schaden, den ein Selbständiger infolge eines Unfalles erleidet,
kann sich entweder in einem eingetretenen Verdienstentgang oder in
den Kosten aufgenommener Ersatzkräfte auswirken. Der Verletzte hat
grundsätzlich Anspruch auf Ersatz der Kosten von Ersatzkräften, auch
wenn es sich dabei um Familienangehörige handelt, die keine
Entlohnung erhalten. Den Geschädigten trifft zwar eine
Schadenminderungspflicht, doch kann diese nicht ohne weiteres die
Verkleinerung eines landwirtschaftlichen Betriebes zur Folge haben.
Der bloße Hinweis auf ein Mißverhältnis zwischen dem Aufwand für
Ersatzkräfte und dem Gewinn aus der Landwirtschaft reicht für eine
den Schädiger obliegende Behauptung der Verletzung der
Schadenminderungspflicht nicht aus. Bei einer Landwirtschaft, bei
der Vieh zu betreuen und Grundflächen zu bearbeiten sind, kann nicht
ohne weiteres angenommen werden, daß dann, wenn der Arbeitseinsatz
in einer bestimmten Zeit verringert worden wäre, nur der Gewinn in
dieser Zeit gesunken wäre. Die Unterlassung notwendiger Arbeiten
könnte nämlich zu einem schweren Schaden für den
landwirtschaftlichen Betrieb führen. Es ist auch denkbar, daß bei
Einschränkung der Arbeitsleistungen die Fortführung des Unternehmens
überhaupt unmöglich wird. Die Aufgabe des Betriebes kann der
Schädiger vom Geschädigten aber nicht verlangen (SZ 41/169).

. . . . . . OGH 1. 7. 1992, 2 Ob 22/92, EFSlg 69.109

Folgenden Schlagworten zugeordnet:


Landwirtschaft, Arbeitsfähigkeit, geminderte, Schadenersatz.

Dokument zu/zur EFSlg 69.109 - Inhalt der RDB Rechtsdatenbank, ein Produkt von MANZ.

1 von 1 20.11.2014 11:14

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