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Erste Betrachtung
Die Geburt Jesu Christi
Die Geburt Jesu Christi verbreitete allgemeine Freude in der ganzen Welt; denn Er war
der Erlöser, nach welchem sich die Menschheit seit so langen Jahren mit bangem
Seufzen gesehnt hatte und Der deshalb der Ersehnte der Völker, das Verlangen
der ewigen Hügel genannt wurde. Siehe, Er ist schon gekommen, Er ist in einem
kleinen Stalle geboren worden.
Stellen wir uns vor, als ob die Engel jene große Freude, die sie den Hirten verkündigten,
auch uns heute kund machten und als ob sie uns sagten: Siehe, ich verkündige
euch eine große Freude, die allem Volke widerfahren wird, denn heute
ist euch in der Stadt Davids der Heiland geboren (Lk 2, 10-11). Welche Feste
stellt man nicht in einem Königreiche an, wenn der Thronerbe geboren ist? Aber weit
festlicher sollte doch für uns der Tag sein, an dem der Sohn Gottes geboren wurde, Er,
der bewogen durch die innigste Barmherzigkeit vom Himmel herabgestiegen ist, um
uns zu besuchen: Durch die innigste Barmherzigkeit unseres Gottes, in
welcher uns heimgesucht hat der Aufgang aus der Höhe (Lk 1, 78). Wir
waren verloren und siehe, Er ist gekommen, um uns selig zu machen. „Um unseres
Heiles willen ist Er vom Himmel herabgestiegen.“ Gleichwie ein guter Hirt ist Er
gekommen, um Seine Schäflein vom Tode zu erretten und Sein Leben aus Liebe für sie
hinzugeben. Ich bin der gute Hirt. Der gute Hirt gibt sein Leben hin für
seine Schafe (Joh 10, 11). Siehe da das Lamm Gottes, das gekommen ist, um geopfert
zu werden, damit wir der göttlichen Gnade teilhaftig würden; ja, es ist gekommen, um
unser Befreier, um unser Leben, unser Licht und unsere Speise im allerheiligsten
Sakramente des Altars zu werden! Der Heilige Augustinus sagt, dass Jesus Christus
nach Seiner Geburt in eine Krippe, in der die Tiere ihre Nahrung finden, hat gelegt
werden wollen, um uns dadurch anzudeuten, dass Er auch deshalb Mensch geworden
ist, um Sich uns als Speise schenken zu können. Täglich wird Christus im
allerheiligsten Altarsakramente durch die Worte des Priesters bei der Wandlung von
neuem geboren; der Altar ist alsdann die Krippe, an der wir mit Seinem göttlichen
Fleische gespeist werden. Manche wünschten, das göttliche Kind in ihren Armen
halten zu dürfen, gleichwie der heilige Greis Simeon; und sie bedenken nicht, dass der
Glaube uns lehrt, dass, wenn wir kommunizieren, wir nicht nur in den Armen, sondern
in unserem Herzen denselben Jesus tragen, der in der Krippe zu Bethlehem lag. Er hat
geboren werden wollen, um Sich uns ganz schenken zu können. Ein Kind ist uns
geboren, ein Sohn ist uns geschenkt (Jes 9,6).
Erste Betrachtung: Die Geburt Jesu Christi (Fortsetzung)
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