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de DER THEATERVERLAG FÜR SCHULTHEATER, LAIENTHEATER UND AUTOREN

ERIKA SCHIEGG

ANTIKE – SAGEN – MANCHE !


ab der Gründung Roms bis zum Kaiserreich!

Alle Rechte zur Vervielfältigung, anderweitige Nutzung und die Aufführungsrechte liegen bei der:
theaterbörse GmbH, Nussbergstraße 17a, D-38102 Braunschweig, www.theaterboerse.de
ERIKA SCHIEGG ANTIKE – SAGEN – MANCHE !

Dieser Rollentext ist urheberrechtlich geschützt. Der Besteller bzw. die bestellende Institution
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Wir möchten Ihnen im Sinne unserer Autoren und unseres kleinen Verlages für Ihre Fairness
danken und um Ihre Unterstützung bitten, damit wir auch in Zukunft Stücke für Sie zur
Verfügung stellen können.

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ERIKA SCHIEGG ANTIKE – SAGEN – MANCHE !

Inhalt

Ein genervter Jupiter-Papa, weil sein Töchterchen immer etwas von ihm will. Grenzdebile und
vergessliche Schicksalsgöttinnen. Egoistische und hinterhältige Senatoren, die nur Macht und Frauen im
Kopf haben – ja, so waren sie, die alten Römer! Sie werden in diesem Stück frech und modern
dargestellt, aber die antiken und mythologischen Fakten stimmen alle! Es geht um die Jahre 753 v.Chr.
bis 44 v.Chr., also von der Gründung Roms durch Romulus und Remus bis zur Ermordung Caesars und
den Aufstieg von Augustus. Ausgewählte interessante Sagen wie der Bau der Stadt Rom, der Raub der
Sabinerinnen oder die sybillinischen Bücher werden den Zuschauern so auf unterhaltsame Weise näher
gebracht – der antike Götterhimmel repräsentiert nämlich wie kein zweiter die allseits bekannten
Charaktereigenschaften der Menschen hier auf Erden!

Bühnenbild: Hauptbühne für die „normalen“ Szenen auf der Erde


Nebenbühne oder durch Lichteffekte abgesetzt: Szenen auf dem Olymp bzw. bei den Parzen Zwischen
den Bühnen wird oft hin- und hergeschwenkt, bzw. parallel gespielt

Besetzung: Sehr viele kleinere Rollen => gut für große Gruppen (ganze Klassen) bzw. einige
Doppelrollen

Hinweis: Für die ordnungsgemäße Abführung gegebenenfalls anfallender GEMA-Gebühren bei der
Verwendung der beiliegenden Musikstücke ist der jeweilige Veranstalter verantwortlich.

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ERIKA SCHIEGG ANTIKE – SAGEN – MANCHE !

Personen

Jupiter
Remus = Tiberinus
Venus Sabiner 1 = Servius Tullius
2 = L. Tarquinius Priscus
Parze 1
3 = Tarquinius Superbus
Parze 2 Sabinerin 1 = Frau 1
2 = Frau 2
Parze 3
3 = Frau 3
Rhea Silvia Tarpeja = Schwangere
Kripo Brutus = Brutus
Claudia
Numa = Oktavian
Mars Tullus Hostilius = Pontifex
Angus Marcius = Cesar
Romulus
Bewohner 1 = Weberin 1
Remus 2 = Weberin 2

CSI Mensch
3 = Verkäufer
4 = Cicero
Erik 5 = Assistentin
Bewohner 1 6 = Showmaster
7 = altes Weib
Bewohner 2
Venus = Rhea Silvia
Bewohner 3 Fräulein Roma = Claudia

Bewohner 4

Bewohner 5

Bewohner 6

Bewohner 7

Senat 1

Senat 2

Senat 3

Senat 4

Senat 5

Sabiner 1

Sabiner 2

Sabiner 3

Sabinerin 1

Sabinerin 2

Sabinerin 3

Tiberinus

Tarpeja

Frau 1

Frau 2

Frau 3

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ERIKA SCHIEGG ANTIKE – SAGEN – MANCHE !

Schwangere

Showmaster

Fräulein Roma

Numa

Tullus Hostilius

Ancus Marcius

L. Tarquinius Priscus

altes Weib

Servius Tullius

Kripo Brutus

Tarquinius Superbus

Cicero

Verkäufer

Werberin 1

Werberin 2

Pontifex

Caesar

Brutus

Oktavian

Assistentin

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ERIKA SCHIEGG ANTIKE – SAGEN – MANCHE !

Auf dem Olymp

Jupiter und Venus sitzen auf dem Olymp.

JUPITER Na, mein Töchterlein, wie geht’s wie steht's?

VENUS Ach, Papá! Ich bin ein bisschen unzufrieden…

JUPITER Aber warum denn? Jetzt sei nicht so zuwider. Ich habe jetzt schon wirklich viel für dich
getan! Erinnere dich: Nur weil du es wolltest, hat dein Sohn Aeneas überlebt! Obwohl
ich überhaupt nicht glücklich war, dass du dich mit seinem Vater eingelassen hast, so
einem Erdenmenschen! Anchises hieß er – der Name schon… Außerdem war er viel zu
alt für dich!

VENUS Na und? Deswegen hättest du ihn ja nicht gleich sterben lassen müssen auf der Seefahrt!
Anchises war immerhin so fit gewesen, dass er die Schlacht um Troja noch überlebt hat!

JUPITER Du weißt, dass ich für diese Schlacht und deren Ausgang nichts kann! Über die Länge
eines Lebens und über das Sterben entscheide nicht ich – obwohl ich der Höchste aller
Götter bin. Da haben leider diese drei Weiber die Hand im Spiel. Da könnte ich mich
sowieso immer ärgern, dass die da so viel Macht haben. Diese Parzen –
Schicksalsgöttinnen. Die tun immer so, als wären sie viel wichtiger als ich!

VENUS Ach Papá, denk


grämean dein
dich herz
doch nicht so sehr. Ich weiß, dass dir diese Parzen sehr zu
schaffen machen! (zum Publikum) Darum darf sie ja auch keiner erwähnen in seiner
Nähe…

JUPITER Ist doch auch wahr! Jeder Mensch kennt mich und hält mich für den Mächtigsten, aber
dann kann ich nicht mal richtig das Schicksal beeinflussen. Nur eben solange ein
Mensch oder Gott lebt, herrsche ich, aber über sein Ende bestimmen dann die! Dabei
sind die doch eigentlich so dumm wie Stroh! Vergesslich und kindisch, Alzheimer und
Parkinson. Aber Hauptsache, sie haben die Macht über das Schicksal… also wirklich.
grrr… So ein
Ärger!

VENUS Ja, ja, reg dich nicht so auf. Das ist doch nicht so schlimm. Schau! Alle Menschen
kennen dich und verehren dich, die Parzen kennt fast niemand.

JUPITER Ja, ist ja wohl auch recht so!

VENUS Na eben, also beruhige dich. (zum Publikum) In so einem Augenblick ist es immer ganz
schwer, mit ihm zu reden. (säuselnd zu Jupiter) Also, was ich fragen wollte, wegen
meines Menschensohnes Aeneas…

JUPITER Ich dachte, das hätten wir geklärt! Sein Vater, dein alter Liebhaber, ist gestorben. Aber
Aeneas hat das brennende Troja überlebt, hat x Irrfahrten gemeistert, hat sogar schon
die Liebe seines Lebens gefunden… |
tausende
VENUS Und wieder verlassen!

JUPITER Ach egal! Dafür hat er eine andere geheiratet, hat Kinder gezeugt, hat in Italien gelebt.
Das passt doch alles. Was willst du mehr?

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VENUS Aber… du hast doch mal gesagt, dass die Nachkommen von Aeneas ein großartiges
Reich gründen werden. Dass sie ein Reich ohne Grenzen haben werden, Beherrscher der
Welt werden, in allen Schulbüchern stehen. Bis jetzt ist davon aber nichts zu merken!
(macht auf weinerlich) Das wäre doch mein tolles Volk, meine persönlichen
Nachkommen!

JUPITER Ja, kann denn dieses komische Julier-Volk nicht mal was allein machen? Muss ich da
denn nochmal am Schicksalsrad drehen oder einen Gott einführen?

VENUS Oh ja, das wäre prima! Die Nachfahren von meinem Sohn sollen doch richtige Helden
werden! Bitte, Papá, bitte! Bitte, bitte, biiiiiitte!

JUPITER (seufzt) Nun gut, meine liebe Venus. Dir kann ich doch nichts abschlagen. Ich schaue
mal, was ich tun kann. Für meine hübsche Lieblingstochter tu ich doch fast alles!

Die Parzen – Vorstellung

Die drei Parzen haben alles gehört, haben einen eigenen Platz, von dem aus sie alles sehen. Sie sind
sehr alte Frauen, tragen Fäden und eine Schere, sind tattrig, verheddern sich, können auch stricken
o.ä.

PARZE 1 So, meine lieben Mädels. Habt ihr das Gespräch gerade mitbekommen?

PARZE 2 Jaja, der liebe Jupiter! Immer schön neidisch auf uns.

PARZE 1 Naja, dabei ist unser Job jetzt auch nicht so spannend… (leiernd) jeden Tag das Gleiche:
Wir spinnen die Fäden und messen die Fäden, und dann…

PARZE 3 … schneiden wir sie ab! Hehe (zittert mit der Schere rum)

PARZE 1 Aber nicht so schnell! Mann, pass doch besser auf! Du gehst viel zu leichtfertig mit der
Schere um! Das wäre ja nicht das erste Mal, dass du einen Faden viel zu früh
abschneidest! Jupiter hat mit Parkinson gar nicht so unrecht!

PARZE 3 Was soll das heißen? Ich passe doch meistens auf!

PARZE 2 Und was war zum Beispiel mit Ovid oder so manchem anderen Dichter oder
Schriftsteller? Du hast einfach den Faden abgeschnitten. Viel zu jung hast du sie sterben
lassen!

PARZE 3 Ja, sonst hätten die ja noch mehr geschrieben! Den alten Cicero zum Beispiel, den habe
ich viel zu lange leben lassen!

PARZE 2 Und was war bei Hektor, dem König von Troja, hm? Das war doch nie von uns so
geplant, dass der so früh sterben muss!

PARZE 1 Stimmt. Und nur deswegen ist Troja erobert worden! (schnell) Nur weil Hektor starb
und dann Achill ihn um Troja schleifte und dann Odysseus auf die Idee mit dem Pferd
kam…

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PARZE 3 … Und? Das war ja wohl auch gut so! Sonst würde es unser schönes Rom überhaupt
nicht geben!

PARZE 2 Äh ja, stimmt. (alle nicken) Äh, wieso eigentlich? Was hat Troja mit Rom zu tun?

PARZE 3 Bist du jetzt ganz verkalkt? Davon haben doch Jupiter und Venus gerade gesprochen!
(erzählt genervt) Der Trojaner Aeneas hat die Eroberung von Troja überlebt, ist auf
große Reise gegangen… Na klingelt's? Von wegen Parkinson. Ich sage nur Alzheimer!

PARZE 2 Pfh, man wird doch noch mal was vergessen dürfen! Aber ich erinnere mich. Und dann
ist der Aeneas doch zuerst nach Afrika, hat da eine Frau sitzen lassen…

PARZE 1 … Deren Lebensfaden dann du übrigens auch ziemlich früh abgeschnitten hast!

PARZE 3 Jaaa… Auf jeden Fall ist der Aeneas nach Italien gekommen, hat dort die Latiner
geschlagen und Städte gegründet, und seine Söhne auch wieder und deren Söhne auch,
bis dann mal…

ALLE Rom gegründet wurde!

PARZE 3 (zufrieden) Also habe ich quasi Rom gegründet… hehe!

PARZE 1 Naja, so kann man das auch nicht sehen. Schließlich war das auch viel von Jupiter
geplant. Hast du doch gehört, damit aus den Juliern, also den Römern, mal ein
gescheites mächtiges Volk wird!

PARZE 2 Stimmt. Venus hat ihren Vater solange genervt, bis er sich drum gekümmert hat, dass
aus den Nachfahren des Aeneas was wird. Und weil das Blut von seiner göttlichen
Tochter Venus noch nicht gereicht hat, hat er sich ausgedacht, noch mehr Gottesblut
einzubringen.

PARZE 3 Und welchen Gott sollte man wohl nehmen, wenn man ein Eroberervolk züchten will?
Mars natürlich! … Den Kriegsgott!

PARZE 1 Außerdem hat das mit dem mächtigen und ehrenhaften Volk nicht wirklich immer
funktioniert. Aber ich kann mich gar nicht mehr so genau erinnern, ist ja schließlich
schon einige 1000 Jahre her… Und so viel ist da passiert…

PARZE 2 Na, dann rekapitulieren wir doch ein bisschen. Lasst uns bei der Entwicklung der Römer
zuschauen, dann erinnert man sich wieder besser dran! Los, Schicksalsspiegel auf:
Begonnen hat es ja eigentlich mit Rhea Silvia, einer Priesterin, Tochter von Numitor,
einem Ur, Ur, … Ur, … äh … Urenkel von Aeneas. Auf ewig sollte sie keusch bleiben…

Romulus und Remus

Bei der Nennung ihrer Namen treten Rhea Silvia und ihre Freundin Claudia auf. Beide sind als
Priesterinnen mit Opferutensilien gewandet.

RHEA SILVIA Ach Claudia, ich glaube, wir sollten doch langsam zurückkehren.

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CLAUDIA Aber Rhea! Du wolltest doch hierher! Du hast gestern den schönen Mann hier getroffen,
und den wolltest du wiedersehen. Und das, obwohl du weißt, dass wir Vestalinnen
keinen Kontakt zu Männern haben dürfen.

RHEA SILVIA Jaaa, ich weiß. Wir müssen 20 Jahre lang in Keuschheit dienen. Aber im Gegensatz zu
dir wollte ich nie eine Priesterin der Vesta werden! Mein Onkel hat mich gezwungen, nur
weil er nicht will, dass ich Kinder bekomme!

CLAUDIA Damit du keine Erben bekommst und damit seine Familie erbberechtigt bleibt. Das hast
du schon x Mal erzählt, Rhea Silvia! Trotzdem: Weißt du, was passieren wird, wenn du
diesen Mann wiedersiehst?

RHEA SILVIA (begeistert) Jaaaaahhhh!

CLAUDIA (schüttelt sie) Das mein ich nicht! Du wirst getötet werden! Du wirst eingemauert, in
den Tiber gesteckt und was weiß ich noch alles! Das willst du riskieren??

RHEA SILVIA (seufzend) Du hast ja Recht. Er kommt ja eh nicht. Ach, ich werde nie einen Mann
kriegen. Dabei hätte ich doch so gerne kleine Babys! (schaut sich nochmal suchend um)
Na gut, also lass uns umkehren. Gehen wir eben wieder heim, in unseren langweiligen
Vestatempel.

CLAUDIA Apropos Vestatempel: Hast du das Öllicht nachgefüllt? Nicht, dass das erlischt. Ich mag
gar nicht daran denken, wenn uns die alte Oberpriesterin wieder dabei erwischt, dass
wir eine neue Öllampe aufstellen, anstatt auf das alte Licht gut aufzupassen…

RHEA SILVIA (lacht) Ja, die glauben doch tatsächlich, dass das immer dasselbe Licht wäre. … Stimmt,
wir müssen wirklich wieder nachfüllen.

Beide drehen um, Mars kommt auf die Bühne in Kriegskleidung.

MARS (dümmlich, brutal, wirkt wie eine Kampfmaschine) Komme gerade aus dem Krieg,
ächz, brauche jetzt Erholung.

RHEA SILVIA (zu Claudia) Schau! Er ist da! Ooooooh! Bitte, bitte, bitte, jetzt können wir nicht gehen!
Biiiitte! Das mit dem ewigen Licht, das krieg ich schon noch hin. Oooh, schau nur, wie er
aussieht! … O Gott, wie soll ich ihn nur ansprechen?

CLAUDIA Lass mich mal. Aber versprich mir, dass wir dann gehen! (zu Mars) Sei gegrüßt edler…

MARS Krieg!

CLAUDIA Edler… hä? Wieso kommst du denn schon wieder aus dem Krieg? Du kamst doch
gestern schon aus dem Krieg?

MARS Gestern Krieg, heute Krieg, morgen Krieg, immer Krieg, hoho! Jetzt Erholung.

CLAUDIA Rhea Silvia, vergiss ihn, der kann der nicht mal in ganzen Sätzen reden!

MARS (erblickt Rhea Silvia) Oh, süße Frau! Kenn ich von gestern! Ist auch Erholung! (er
umarmt sie linkisch, aber fest)

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RHEA SILVIA (wehrt sich schon leicht gegen weitere Umarmungen) Ja, ich finde dich auch sehr nett.
Wie heißt du eigentlich?

MARS Ein guter Tag heute – zum Helden zeugen!

RHEA SILVIA He! Ich… Wie du heißt, habe ich gefragt?! Also mal langsam jetzt! So schnell muss es ja
auch nicht gehen. Wollen wir nicht zuerst mal einen Wein zusammen trinken oder…? …
Hallo? He… Mensch… Was machst du denn? … Jetzt warte doch mal! (er nimmt sie fest
in Arm und zieht sie, die sich leicht wehrt, runter von der Bühne)

CLAUDIA Oh nein. Was soll das nur werden? Was das gibt, wenn die zurückkommt! Also ich weiß
von nichts, sonst bin ich noch schuld daran. (schleicht von der Bühne)

Schwenk zu den Parzen.

PARZE 3 Also, ich weiß nicht… So war das damals doch überhaupt nicht! Der Mars hat die
Vestalin doch einfach vergewaltigt. Die wollte doch überhaupt gar nichts von ihm, so wie
die gerade!

PARZE 2 Ja, aber so ist das doch viel romantischer! Wenn man bedenkt, was da jetzt rauskommt!
Zwei Kinder der Liebe!

Schwenk auf die Bühne. Schildträger mit Schild: „9 Monate später“ Claudia mit zwei Babys in
Körbchen tritt auf.

CLAUDIA Ich wusste es! Jetzt bleibt es doch wieder an mir hängen! War ja klar, ich muss alles
retten. Eure arme Mama konnte ich nicht retten. Die wurde grausam umgebracht. Gut,
dass ihr das noch nicht versteht. Aber wenigstens euch kann ich helfen… Ich darf mich
nur nicht erwischen lassen, und euch darf auch niemand finden. Deswegen übergebe ich
euch einfach dem Flussgott Tiberinus.

TIBERINUS Hier bin ich! Der Gott Tiberinus, Gott des Flusses Tiber! Wer ruft mich?

CLAUDIA Ich habe eine Bitte! Nimm dich dieser kleinen Babys an! Hier werden sie verfolgt und
ihr Großonkel will ihren Tod! Ich kann ihnen nicht mehr helfen. Trag sie weit fort, an
einen sicheren Ort!

TIBERINUS Ich kenne da schon so ein Plätzchen. Ein ruhiger und harmonischer und friedlicher Ort,
mit frischen Quellen, schattigen Wiesen, süßen Beeren, gesunden Pilzen, mit Schafen,
Ziegen…

CLAUDIA Alles schön und gut – aber das sind noch Babys! Die können noch kein Schaf braten!
Was sollen die nur essen? Die brauchen doch noch eine Mutter!

TIBERINUS Aber natürlich! Dafür ist auch gesorgt. Es gibt schließlich auch Wölfe dort… (Tiberinus
nimmt die Babys und „schwimmt“ davon)

CLAUDIA Wölfe!!?? Oh nein! Was habe ich nur getan?! Der hat ja überhaupt keine Ahnung! Oh,
ihr Götter, wenn das nur mal gut geht … (Claudia ab)

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Die Gründung Roms

PARZE 1 Oh ja, das hat jetzt aber gestimmt! Die Kleinen haben es echt nicht leicht gehabt, von
Anfang an nicht! Und von wegen Kinder der Liebe! Kinder der Gewalt sind sie gewesen.
Und dann auch noch eine Wölfin als Amme – na Dankeschön!

PARZE 3 (dozierend) Wenn ich mal mit Freud sprechen darf: Unter psychologischen
Gesichtspunkten gesehen haben die beiden Zwillinge ein schweres Trauma zu tragen.
Sie sind Waisen und sind von einem Tier erzogen worden. Hieraus entstand die typische
Hysterie…

PARZE 2 Ruhe! Hysterie?! So ein Blödsinn! Immerhin sind die beiden wirklich wichtig für die
Geschichte Italiens. Sie sind quasi die Helden, die Heroen, die Teufelskerle…

Romulus und Remus treten auf, total kindisch um ein Stofftier streitend.

ROMULUS Das ist meins!

REMUS Nein meins! Gib her!

ROMULUS Ich hab dir gesagt, dass du's nicht nehmen sollst! Und du tust einfach nicht, was ich
sage!

REMUS Das wäre ja auch noch schöner, dass ich tu, was du sagst!

ROMULUS Jetzt lass endlich los!

Beide streiten weiter und entfernen sich wieder.

PARZE 3 Helden, ja, Heroen, … wahre Teufelskerle… mhm… alles klar.

PARZE 2 Doch nicht als Kinder! Die hatten doch das Trauma! Aber später dann…

Romulus und Remus treten mit Meterstab auf.

ROMULUS Nein, wir bauen diese Stadt nicht zusammen! Ich will meine eigene!

REMUS Pfh, dann bau ich eben meine eigene Stadt. Kann ich eh besser als du.

beide fangen an abzumessen und zu bauen (Lego/Ziegelsteine), nehmen sich gegenseitig immer
Steinchen weg, stoßen sich weg etc.

ROMULUS Du und bauen, das wird doch nie was!

PARZE 3 Oh ja, Heroen, wirklich beeindruckend!

REMUS Aber deine Stadt, die sieht doch dämlich aus! Ist doch viel zu hügelig! Eins, zwei, drei,
vier… da sind ja x| Hügel drin!
hunderte
ROMULUS Ja und? Hügel sind gut! Sind übrigens sieben Stück, falls du soweit nicht zählen kannst.
Auf den Hügeln kann man einiges machen, da kann man…

REMUS Was? Rauflaufen? Schwitzen in der Hitze? Wasser raufpumpen?

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ROMULUS Jetzt geh endlich weg da! Nein, man kann Tempel drauf bauen, die Reichen können die
Aussicht genießen…

REMUS Die Aussicht auf was? Auf den schlammigen Fluss? Oder auf die sumpfigen Felder da,
da, da, da schwirren lauter Mücken… da… und da…

ROMULUS Lass mich in Ruhe und geh da weg!

REMUS (lacht) Haha! Ich seh' schon deine Bewohner, wie sie sich alle kratzen oder Malaria
kriegen. Wie witzig! (macht Kratzen übertrieben nach)

ROMULUS Du gehst mir so auf den Nerv! Jetzt reicht's! Hier, das ist die Grenzlinie. Und du bleibst
mir jetzt vom Leib! Wehe, du kommst auch nur noch einmal rüber!

REMUS Uh, jetzt hab ich aber Angst! Was passiert denn, wenn ich drübergeh', hm?

ROMULUS Jetzt reiz mich nicht weiter! Das wirst du schon sehen!

REMUS Was denn, was denn? (geht über die Linie)

ROMULUS Du hast es nicht anders gewollt!

Sie prügeln sich und Romulus erschlägt Remus. Gleichzeitig schneidet Parze 3 den Faden durch, was
die zwei anderen aber nicht sehen, weil sie geschockt die Szene beobachten.

ROMULUS Remus? Remus? (er versucht Remus noch zu helfen) Oh nein! Das hab ich auch nicht
gewollt! Aber wieso hast du das auch getan?! Ich hab es dir doch gesagt… (sinkt in sich
zusammen) Aber du wirst es noch sehen! Diese Stadt wird großartig werden! Einzigartig
in der Welt – und sie wird nach dir – oder doch besser nach mir heißen! Romulu! Äh…
Mulu! Äh… klingt auch komisch… Oder soll ich sie doch nach Remus nennen? Rem!
Rem… oder doch nach mir? Rom – das klingt doch majestätisch! Rom – und apropos
majestätisch: Ich bin die Majestät. Ich bin Roms König! (schaut sich beifallsheischend
um) Hm. Gut. Da fehlen eigentlich nur die Bewohner. Hier wird doch jemand wohnen
wollen, oder? Also, ich such dann mal welche… Dann ist das mit dem Bauen auch
leichter. Bei den umliegenden Stämmen hier werden sich doch sicher Bewohner finden
lassen. (Romulus ab)

PARZE 1 Also, wenn da nicht die „schwere Kindheit“ durchgekommen ist! Erschlägt einfach
seinen Bruder und macht danach weiter, als wäre nichts gewesen! Harte Sitten! (schaut
sich um, weil Parze 3 unschuldig mit der Schere klappert) Ach was – du warst das
schon wieder!? Hat das denn sein müssen? Der Remus war doch noch so jung!

PARZE 3 Tja, aber wer hatte Recht? Ich! Ich habe also quasi Rom gegründet! Und das habe ich
von langer Hand geplant. Schon damals bei Troja… (sie träumt)

PARZE 2 (kopfschüttelnd) Können eigentlich auch Schicksalsgöttinnen größenwahnsinnig


werden?

Zwei Kommissare kommen auf die Bühne, zeichnen mit Kreide den Umriss von Remus, stellen
Schildchen auf und nehmen mit Pinzette Beweismittel auf. Erik und CSI-Agent treten in wahnsinniger
Coolness auf und sprechen sehr selbstbewusst, sind stolz auf banalste Aussagen (angelehnt an die CSI-
Serien)
Alle in freeze. CSI- Agent führt Selbstgespräch und macht alles allein.

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CSI AGENT Oh, Erik. Siehst du das? Ich denke, es handelt sich um eine Leiche.
Jaaa…. (Schaut sich um)
ERIK So könnte man die Sachlage hier bezeichnen.

CSI AGENT Und wieder ist es eine dieser komischen Leichen, die mit ihrem Körper genau in diesen
weißen Umriss hineingefallen ist.

ERIK Tatsächlich. Sie hat genau getroffen.

CSI AGENT Er hat Blut am Kopf. Auch an diesem Ziegelstein hier klebt Blut.

ERIK Dies könnte in einem Zusammenhang stehen. Es sieht nicht gut aus.
Lass uns dem Nachgehen.
CSI AGENT Erik, ich glaube hier hat ein Mord stattgefunden. (Schaut sich nochmal um.)

ERIK Ja. Das könnte sein. (geheimnisvoll) Und der Mörder – ist nicht mehr hier!

CSI AGENT ich werden


Aber wir werde dranbleiben. Lass mich
uns die heiße Spur verfolgen.

Beide ab, Romulus kommt mit einigen Leuten, die die neuen Bewohner sein sollen.

BEWOHNER 1 Mmh, nicht schlecht hier. Hier könnte man schon leben!

BEWOHNER 2 Könnte man. Aber was bietest du uns denn eigentlich, wenn wir hier dich unterstützen?

Romulus schreibt auf einem DIN-A4Block/Flip-Chart und erklärt.

ROMULUS Hört zu, ich habe einen guten Plan: Wir werden eine große Einheit werden, auch wenn
wir alle aus verschiedenen Stämmen sind. Nur zusammen sind wir stark! Aber das muss
alles unter bestimmen Regeln ablaufen! Einer wird der Höchste sein und wir werden ihn
König nennen (zwinkert Zuschauern zu) Aber dieser soll nicht allein herrschen. Wir
werden ihm einen Rat von weisen alten Männern zur Seite stellen. Diese werden den
König in Rechtsprechung und Gesetzgebung unterstützen.

BEWOHNER 1 Das klingt ganz vernünftig.

ROMULUS Natürlich sind wir nicht alle von gleicher Herkunft. Manche sind aus einfachem
Geschlecht, manche aus adligem. Dies müssen wir berücksichtigen. Darum werden wir
unser neues Volk einteilen, in Patrizier, das sind die Adligen, quasi unsere Väter. Wegen
klar?
„pater“ = Vater = Patrizier, klärchen?

BEWOHNER 3 Und wie heißen dann die anderen, die Schlechteren, hm?

ROMULUS (beruhigend) Die sind doch nicht schlechter! Die sind nur viel mehr, und deswegen
heißen sie „Plebs“, weil Plebs soviel wie „große Menge“ heißt.

Bewohner schauen sich fragend an.

ROMULUS Glaubt es mir! Das ist logisch. Die Plebs ist auch sehr wichtig, Ohne die könnten die
Patrizier gar nicht überleben, weil die ja alle lebensnotwendigen Sachen für die erledigen
– Handwerker und so was!

BEWOHNER 4 Mann, klingt das alles hochgestochen. Da wollt ihr Leute wie uns gar nicht.

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ROMULUS Wieso sollten wir euch nicht wollen?

BEWOHNER 5 Weil wir weder adlig sind, noch einfaches Geschlecht, sondern aus gar keiner Familie
sind. Wir sind vogelfrei, leben von der Hand in den Mund und das, was wir essen, das
rauben wir uns! Sogar Mörder sind unter uns!

ROMULUS (stutzt kurz, besinnt sich aber dann) Wir nehmen alle auf! Ab jetzt beginnt ein neues
Leben für euch und für uns!

PARZE 1 Wie bitte? Rom hat Verbrecher aufgenommen? Das wird ja immer schöner!

PARZE 2 Krieg, Vergewaltigung, Brudermord und jetzt auch noch sämtliche Verbrecher. Also, ich
weiß ja nicht… Und das soll 'ne Weltmacht werden?

ROMULUS Natürlich werdet ihr alle ordentlich hier leben! Wir führen ein Patronen–Klienten–
Verhältnis ein: Die Starken schützen die Armen und die arbeiten dafür für sie! So hilft
jeder jedem!

PARZE 3 Augenblick! Hab ich das richtig verstanden? Patronen – Klienten? So nennen sich doch
auch später noch Leute in Italien – (flüstert) Die Mafia!

PARZE 1 Wer?

PARZE 3 (schaut sich ängstlich um, flüstert wieder) Die Mafia

PARZE 1 (laut; die anderen versuchen sie, am Reden zu hindern) Ach die Mafia! Naja, weiß
man's, ob das zusammenhängt? Romulus, der erste Pate. Ouh ouh!

ROMULUS Verbrechen werden natürlich hart geahndet! Für die Einhaltung sorgt die Versammlung
der alten weisen Männer!

Der Senat von Rom tritt auf, 7 in Toga gewandete Männer, sie rappen.

ALLE SENATOREN Wir sind ein besondrer Rat


Der coole, römische Senat
Wir, wir regeln alles hier
in unsrem großen Rom-Revier
adlig sind wir auserwählt
regieren jetzt die ganze Welt
dem König sind wir untertan
die Wahl läuft ja nach unserem Plan
wir machen die Gesetze
wie es uns gefällt
in unsere Reihen pfuscht keiner
außer er hat Geld!
wir sind eine besondrer Rat
der coole, römische Senat!

ROMULUS Äh ja. So sind sie nun mal. Unsere lieben, weisen, alten Männer. (wendet sich von
ihnen ab) So, jetzt brauchen wir also nur noch einen gewählten König!

BEWOHNER 5 Die Wahl hat ergeben: 256 zu 3 Stimmen für Romulus! Herzlichen Glückwunsch!
Nehmen Sie die Wahl an?

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Es findet eine kleine, schnelle Krönungsfeier statt.

Der Raub der Sabinerinnen

Die Bewohner sitzen betrunken in der Stadt und langweilen sich.

PARZE 1 Sagt mal, Mädels, fällt euch was auf?

BEWOHNER 3 Sagt mal Jungs, fällt euch was auf?

BEWOHNER 1 (halb betrunken) Nö! Alles Subba hier! Läuft – alles läuft!

BEWOHNER 6 Wo sind eigentlich die schönen, römischen Schnecken?

BEWOHNER 7 Die zum Färben für die Purpurfarbe? Also diese Schnecken leben gar nicht in Rom. Die
kommen nur an bestimmen Felsen am Meer vor, wo sie…

BEWOHNER 6 Ich mein die süßen Schneckchen – Mann, die Weiber! Ich seh' keine einzige!

PARZE 3 Ihr habt Recht: Die haben so gut wie gar keine Frauen! Römer – Italiener! – ohne
Frauen???

BEWOHNER 3 Ich sag's euch: Ohne das Weibsvolk ist unser Volk schneller ausgestorben als wir nur
schauen können!

BEWOHNER 2 Also her mit ihnen! Aber woher? Ich kenn keine, nur meine Mama…

BEWOHNER 4 Naja, meine Tochter wohnt auch hier… Aber die ist nicht so hübsch.

BEWOHNER 3 Auf jeden Fall haben wir viel zu wenige. Die paar, die da sind, reichen uns nie!

ROMULUS Ich als euer König habe einen Plan. Ich sage euch: Wir laden benachbarte Stämme ein,
alle zusammen mit ihren Frauen. Dann machen wir die Männer alle betrunken,
schnappen uns die Frauen und prügeln die Besoffenen einfach hinaus – und zack –
haben wir Frauen! So viele, wie wir wollen!

PARZE 2 Das ist doch nicht wahr! Der will doch nicht wirklich Frauen klauen?

BEWOHNER 4 So machen wir es! Die hau'n wir doch leicht weg, diese weichen Kerle!

BEWOHNER 5 Dann laden wir aber auch die von den Sabinern ein. Die sollen so hübsch sein. Ich habe
da schon ein paar Wandzeichnungen von denen gesehen, also ohlala sag ich da nur!

BEWOHNER 2 Also los los los! Einladungen schreiben, Stiere schlachten, Brote backen! Bereiten wir
eine Feier vor, die unsere „Gäste“ nie vergessen werden!

ROMULUS Ja, wir schreiben auf die Einladung: „Neptunfest“ – da können die dann gar nicht
widerstehen. Wir bieten ihnen tagsüber Spiele und Wagenrennen – und abends…

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BEWOHNER 7 Aber aufräumen müssen wir hier auch. Unsere neuen Frauen sollen sich ja wohlfühlen
bei uns!

BEWOHNER 1 Aufräumen? Wär' ja noch schöner! Was glaubst du denn, zu was wir die Weiber
brauchen? Dazu sind dann die da! Alles klar?

Die Bewohner und Romulus räumen Tische und Stühle um, bereiten Getränke vor, erkennbar Flaschen
mit Alkohol und welche ohne Alkohol. Während umgeräumt wird, entstehen kleine Gespräche.

BEWOHNER 2 So, jetzt werden wir unsere Amphoren mal ein bisschen umfüllen! Quintus, hilf mir mal!

BEWOHNER 3 Ja, hier rein, den reinen Wein, schön stark! Und hier den mit Wasser vermischten. Wir
müssen nur aufpassen, dass wir nicht zuviel von dem trinken! Und nicht die Krüge
verwechseln!

BEWOHNER 5 Also, wo ist der gute Wein? Komm, gib mir mal einen Schluck!

BEWOHNER 2 Nein, du doch nicht! Hör auf! Du musst jetzt bei klarem Kopf bleiben!

BEWOHNER 7 Achtung! Sie kommen!

Alle Gäste kommen mit Frauen, Schwestern und Töchtern. Es wird gegessen, gelacht, gefeiert.

ROMULUS Salvete, meine lieben Freunde! Esst und trinkt! Trinkt vor allem, was das Herz begehrt!
Auf unsere neuen Frau… äh… Freundschaften!

Die Feier läuft ab, Zeitraffer.

SABINER 2 Vielen Dank für den heutigen Tag! Die Spiele waren prima. Und dass wir den
Wettkampf gewonnen haben – das war natürlich klar, ha! Alle Lorbeerkränze sind an
uns gegangen!

BEWOHNER 5 (sich einschmeichelnd) Ja, ihr wart einfach großartig! So tolle Kämpfer habe ich noch
nie gesehen!

BEWOHNER 2 (zum Publikum) Dass wir sie die ganze Zeit haben gewinnen lassen, haben die natürlich
nicht bemerkt! Dafür sind sie jetzt in einer Super-Laune!

BEWOHNER 3 Lasst uns was zusammen singen!

Verschiedene Lieder werden vorgeschlagen, werden teils mitgesungen/gegrölt.

BEWOHNER 4 Gaudeamus igitur!


Atemlos durch Iuvenes
die Nacht bisdum sumus!
ein….

BEWOHNER 6 Hastadsumus
Oh nein! Ich kenn ein besserer lateinisches Lied: Hic du etwasnos:
Zeithaec
für mich? Dann singe ich
sunt pulchra,
viva colonia, amamus vitam amorem et voluptatem ein(nach
Lied für
derdich von….
Melodie von „viva
Colonia“)

ALLE BEWOHNER 99 Luftballons


credimus deumauf
essihrem Weg et)
et (= esse zum Horizont
semper sitim habemus.

Musik, alle singen und tanzen dazu.

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BEWOHNER 5 (umarmt eine Sabinerin) Und


Hehe,auch
ja genau,
keine amamus amorem,
Düsenflieger. amore,
Heute si, meine
zieh ich semperRunden…
amore,
ohlala!

ROMULUS Nein! (zischt) Dafür ist es noch zu früh!!! Lass doch unsere Freunde etwas vorschlagen!
Und trinkt, meine Freunde!

BEWOHNER 3 (nimmt sich was)

ROMULUS (nimmt es ihm wieder weg) Nein, du doch nicht!

SABINER 1 (betrunken, singt ein bekanntes Sauflied) Einst


Rote ging ich soll
Lippen am man
Ufer küssen.
der Donau entlang,
Denn zum Küssen …
ohohoholalala. Ein schlafenden Mädel am Ufer ich fand… ohohoholalala …

SABINERIN 1 Papa! Doch nicht so was! Das ist doch peinlich, das kann man doch hier nicht singen!
Wir kennen die doch noch gar nicht so gut!

SABINER 2 Ich weiß was Besseres! (nimmt seine Sabinerschwester und tanzt )Ringelreihen)
Völlig losgelöst komm
Schwesterchen von dertanz
Erde schwebt
mit das…
mir, beide Hände reich ich dir…

SABINERIN 2 Bleib lieber sitzen! Und jetzt iss doch noch was! Vielleicht ein bisschen Käse?
Bruderherz, jetzt sei doch vernünftig! Ihr könnt doch nicht die ganze Zeit nur trinken
und euch so aufführen!

BEWOHNER 3 (schnappt sich eine Sabinerin und singt) Kann denn


Schwebt Liebe
das Sünde sein?
Raumschiff völligIstschwerelos…
es denn
verboten, wenn man sich küsst, wenn man einmal alles vergisst vor Glück … ?!

SABINERIN 3
!œìùï@œï*_
Nein, he!was
Nochist…. mach
nicht dasküssen!
gleich nicht (drückt ihn weg)

SABINER 3 He, ihr Römer seid ja ganz schön zurück – wenn ihr nur so alte Schlager kennt! Schon
lange nicht mehr abends weg gewesen, hm? Hört mal zu! So kriegt man heutzutage eine
Frau (sie singt ein modernes Lied)

Du bist hamma, wie du dich bewegst in deinem Outfit, hamma!


Einzigartig. Unglaublich. Hamma.
Du weißt, dass du übertrieben hamma bist.
Warum bist du nicht geblieben?
Du bist hamma …

SABINERIN 3 Ich bin vor allem deine Schwester, du betrunkener Hammel!

BEWOHNER 6 Trink, Trink, Brüderlein Trink! (flößt den Sabinern Wein ein)

BEWOHNER 7 Ach wie schön ist dieser Abend! Und wie er funktioniert! Dank unserem guten Falerner,
unserem Mulsum, und dem Merum, also einfach unserem Römischen Wein!

ALLE RÖMER (sie singen einschläfernd nach der Melodie von „Griechscher Wein“, Sabiner schlafen
langsam ein)

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Römischer Wein
und die altvertrauten Lieder
kommt schenkt euch ein
und wenn ihr dann schwächer werdet
liegt es daran,
dass ihr immer sein werdet allein
und WIR zu zwein!
Römischer Wein … (summen und werden leiser wie beim Schlaflied, dann schreien sie:)

ALLE RÖMER Los jetzt!

Römer ziehen die Schwerter. Die Sabiner sind vollkommen überrascht und nicht in der Lage zu
kämpfen. Sie fliehen – mehr kriechend als laufend. Die Sabinerinnen bleiben schreiend da, können aber
den Bewohnern nicht entfliehen. Sie werden zum Schluss schreiend und weinend von der Bühne
gezogen.

PARZE 2 Habt ihr das gesehen? Das ist doch wirklich unglaublich!

PARZE 3 Ich fass es nicht.

PARZE 1 Jetzt tut doch nicht so, als wüsstet ihr das nicht! Wir wissen doch alles, wir sehen die
Vergangenheit, die Gegenwart, die Zukunft…

PARZE 2 Ist ja schön, wenn du dir das alles in Deinem Köpfchen merken kannst, aber mir sind
über 3.000 Jahre langsam zuviel.

PARZE 3 Richtig, da wird man ja wohl mal was vergessen dürfen. Und dass die Römer sich ihre
Frauen klauen mussten, das hab ich nicht mehr gewusst. Oh oh oh! Das wird nicht
gutgehen… Ich richte schon mal meine Schere her. Da hab ich nämlich gleich viel zu tun
mit Schneiden…

PARZE 2 Wieso?

PARZE 1 Na, weil die Sabiner das sicher nicht auf sich sitzen lassen werden!

Zwei Gegner Roms, Sabiner, treffen sich heimlich auf der Bühne. Sie sind verkleidet mit Sonnenbrille
und flüstern wie Geheimagenten.

SABINER 1 So. Plan B läuft. Wir werden diese Römer platt machen. Unsere Rache wird fürchterlich
werden.

SABINER 2 Was? Plan B? Was war denn mit Plan A?

SABINER 1 Der Angriff über den Fluss Tiber hat nicht geklappt. Das mit dem Luftanhalten war nicht
so einfach, und unsere Schnorchel haben sie dann schon von weitem gesehen und wir
konnten wieder abziehen. Saukalt war's übrigens in diesem Mist-Fluss. Alle sind wir
krank geworden!

TIBERINUS (läuft vorbei, spritzt Wasser mit Spritzpistole oder Ähnlichem) He! Ich geb' dir gleich
was – von wegen Mist-Fluss! Bitte etwas mehr Respekt vor Tiberinus, dem Flussgott des
wichtigsten Flusses der Welt! Man schwimmt auch nicht mitten im Winter durch den
Fluss. Das ist nicht meine Schuld, wenn ihr so blöd seid! Außerdem ist es ja wohl klar,
dass ich zu den Römern halte! Also mit mir könnt ihr nicht rechnen! (ab)

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SABINER 1 (beschwichtigend) Ist ja gut… Nichts kann man hier ungestraft sagen…

SABINER 2 In diesen aggressiven Fluss würde ich keinen Fuß mehr setzen. Da muss man ja Angst
kriegen. Wo gibt’s überhaupt so was, dass Flüsse zu einer Stadt halten? … Und reden
können?

SABINER 1 Das war der FlussGott! Jeder Fluss hat doch einen. Rat mal, wer heute Nachmittag der
bärtige Irre war, der uns bei unserer Anreise hier nach… (Nennung der jeweiligen Stadt)
so genervt hat?

SABINER 2 Ach, der in den Taucherklamotten und mit dem kleinen Dreizack, der nach unseren
Ausweisen gefragt hat?

SABINER 1 Genau der. Das war der Flussgott Hilaria (jeweils anderer lateinischer Name), heute
besser bekannt als Ilaria oder Iller (austauschen). Ein komischer Kauz. Hat sich ganz
schön aufgespielt. Vor allem der Dialekt war ganz unmöglich, richtig barbarisch!

SABINER 2 Genau, ich hab auch kein Wort verstanden. „Hend dir koin Ausweis?“ – und dauernd hat
er was von einem „…“ (Wortspiel mit Bürgermeister der jeweiligen Stadt) geredet, dass
wir uns dort anmelden sollten oder so was?

SABINER 1 Von… wird er geredet haben – als Flussgott. Der hilft also dieser Stadt, so eine Art
Aushilfssheriff. Wahrscheinlich ist der heute auch fürs Falschparken zuständig! Aber
was reden wir hier eigentlich? Lass uns jetzt endlich im Stück weitermachen! Also, den
Fluss können wir vergessen! Wir schreiten also zu Plan B.

SABINER 2 Gut, also Plan B. Äh… Wie sieht Plan B aus?

SABINER 1 Ein Angriff einfach so, das klappt nicht. Die sind viel zu gut befestigt mit ihrer Mauer,
ihren Hügeln und Burgen. Also brauchen wir eine List. Wir treffen hier unseren
Strohmann – besser gesagt, unsere Strohfrau. Sie müsste eigentlich schon lange da sein!
Typisch Frau, wie immer zu spät!

Tarpeja tritt auf.

SABINER 1 He, pst – Parole?

TARPEJA Parole: Kapitol erobern! Ok, ihr seid also diese Leute. Sabiner, nicht wahr?

SABINER 1 Du musst Tarpeja sein. Und du wirst uns helfen? Du willst die Römer wirklich verraten?

TARPEJA Ja, das werde ich – wenn ihr eure Versprechungen einhaltet. Ich will anschießend freies
Geleit, ein Gut in der Toskana, einen Sportwagen und 10 starke und hübsche Sklaven.
(eher vor sich hinsprechend) Und am besten noch einen gescheiten Mann. Hier unter
den Römern komme ich ja zu nichts. Dieses Weltruhmgefasel die ganze Zeit… Niemand
kümmert sich um mich. Schon gar nicht mehr, seit diese hübschen Sabiner-Tussen da
sind. Alle schwänzeln um die rum und um mich… jammer…

SABINER 2 Ist ja gut! Ist uns eigentlich auch egal, warum du sie verrätst. Hauptsache, du machst es.
Also, wie sieht das Vorgehen aus? Wann können wir losschlagen?

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TARPEJA Losschlagen erst mal gar nicht. Passt auf: Meinem Vater gehört die Burg auf dem
Kapitol. Zu der kann ich euch Zugang verschaffen. Ich werde heute Abend den Wachen
Schlafmittel geben und euch dann in der Nacht aufschließen. So könnt ihr euch der
wichtigsten Burg bemächtigen. Den Rest könnt ihr ja wohl selbst.

SABINER 1 Gut. Sagen wir um halb elf? Uhrenvergleich? (holt Sanduhr raus, gibt ihr auch eine)

TARPEJA Sagt bloß, ihr habt genaue Uhren?! Wow. Nicht mal das kriegen die Römer hier hin.
Dauernd diese Stundenverschiebungen, das geht mir so auf den Nerv. Ständig heißt es
nur: „um die 5. Stunde“ … Und dann kommt doch wieder jeder zu spät. Hach! Ein Grund
mehr, hier zu verschwinden. Ich freue mich auf mein neues Leben! Also, bis halb elf!

Alle ab. Spannende Musik, rosaroter Panther, James Bond o.ä.

PARZE 3 (richtet sich Schere und Faden her) So, ich bin bereit…

TARPEJA (tritt auf und wartet zunächst) Wo die nur bleiben? (=> Möglichkeit zur Pause,
Publikum muss mit Tarpeja warten) Es ist gleich halb elf! (man hört die Sabiner
anrücken) Ah, jetzt hör ich was! Na endlich! Ich werde in die Geschichte eingehen als
Tarpeja, die Rom verraten und eine Weltmacht zu Fall gebracht hat! (sperrt auf) So,
kommt rein! Aber leise!

SABINER 1 Danke! Und jetzt – können wir dich leider nicht mehr brauchen! (er ersticht sie)

PARZE 3 Und schnapp! (sie schneidet den Faden ab)

PARZE 1 Aber – wieso hast du das gemacht?

SABINER 2 Aber – wieso hast du das gemacht?

SABINER 1 Sie hat ihren Zweck erfüllt! Außerdem: Sportwagen, Gut in der Toskana – ist doch so
viel einfacher – Los, hol die anderen!

Sämtliche Sabiner treten auf, zum Kampf gerüstet. Auf der anderen Seite die Römer.

BEWOHNER 2 Beim Herkules! Wie sind die nur auf die Burg gekommen? Die war doch uneinnehmbar!
So gut bewacht! Hat uns etwa der Vater von Tarpeja verraten? Das hätte ich ihm nie
zugetraut!

BEWOHNER 1 Das hätte der nie gemacht! (zieht Fernglas raus und schaut rüber) Ich wusste es! Da
drüben liegt Tarpeja. Tot! Diese Hunde haben sie ermordet!

BEWOHNER 6 Weil sie uns verraten hat. Das geschieht ihr ganz recht!

BEWOHNER 7 Die war schon immer so eine Petze! Oh, ich sag's euch, wenn wir gewinnen, dann
werden wir uns an ihr rächen – auch nach dem Tod! Wir werden etwas ganz Schlimmes
nach ihr benennen, damit sich jeder immer an ihre fiese Tat erinnert!

BEWOHNER 1 Ja, genau, was in Richtung Verbrecher… hm… am besten den Ort, an dem man alle
Verbrecher tötet. Wir nehmen gleich den Hügel da drüben, auf dem sie jetzt liegt, diese
miese Schlam… hust…

BEWOHNER 7 Ja! Das wird dann der Tarpejische Felsen, der ätzendste Ort in ganz Rom!

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BEWOHNER 3 Sagt mal, spinnt ihr eigentlich? Könnt ihr euch vielleicht jetzt mal auf den
bevorstehenden Kampf konzentrieren statt immer nur dumm daherreden?

BEWOHNER 4 Das wird ein harter Kampf! Schaut doch, wie viele Sabiner dort sind! Und ihre Waffen!

BEWOHNER 3 Ich hätte nicht erwartet, dass die noch kommen! Schließlich ist unser Frauenklau schon
Monate her!

BEWOHNER 5 Über den Tiber haben die es doch auch schon versucht. Das war etwas dilettantisch.
Aber jetzt – jetzt haben sie die Burg, das Kapitol. Das kriegen wir nicht so leicht zurück!

SABINER 3 Also los! Holen wir uns unsere Frauen zurück! Attacke!

Alle rennen los und wollen aufeinander einschlagen. Der Kampf hat gerade begonnen, da treten alle
Frauen schreiend auf und machen sich Platz in der Mitte.

ALLE FRAUEN Nein! Los, alle Frauen hierher! Kommt, kommt!

langsames Summen, das immer lauter wird. Die Frauen summen und singen nach der Melodie von
Sha: „respect the girls“.

Doch jetzt kommt unsre Zeit, jetzt kommt unsre Zeit


Ladies ladies
Uns gehört die Welt
Ladies ladies
Wie es uns gefällt
Und wir schrein‘s ins alle Straßen, bis es jeder hört
Ladies ladies
Respect the girls!

ALLE SABINER UND BEWOHNER (halten mitten im Schlag verwirrt inne) Äh… was… was soll denn das?
Müssen wir das verstehen?

ALLE FRAUEN Ladies ladies, respect the girl!

ALLE SABINER UND BEWOHNER (alle durcheinander) Was ist los? Wieso kämpfen wir nicht? Versteht ihr
das?

FRAU 1 Wir wollen keinen Krieg! Schließlich geht es hier auch um uns!

BEWOHNER 5 Wieso um euch? Das ist Männersache. Weg mit euch!

FRAU 2 Nichts da! Ihr sollt unseren Willen respektieren!

FRAU 3 Ja! Respect the girls!

FRAU 1 (zu Sabinern) Wir lieben euch! Ihr seid unsere lang ersehnten Väter und Brüder! Wir
freuen uns so, euch endlich wieder zu sehen, wir wollen nicht, dass ihr sterbt!

FRAU 3 (zu Römern) Wir lieben mittlerweile aber auch euch!

Eine Schwangere tritt auf.

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SCHWANGERE Ihr seid nun unsere Männer – und bald auch die Väter unserer Kinder!

FRAU 2 Am Anfang haben wir euch gehasst. Aber jetzt haben wir euch lieben gelernt!

SCHWANGERE Wir wollen euch nicht mehr verlieren!

FRAU 4 (absolut pathetisch wie in amerikanischen Kriegsfilmen) Kämpft nicht! Lasst uns in
Frieden nebeneinander leben. Vertragt euch! Kämpft nicht einen sinnlosen Kampf, in
dem nur alle verlieren werden!

Bild erstarrt – freeze.

PARZE 1 Tja, siehst du! Von wegen! Kannst deine Schere wieder einpacken!

PARZE 3 Hm. Tatsächlich. Keiner ist gestorben. Die waren doch tatsächlich mal vernünftig.

PARZE 2 Ja, die sind sogar soweit gegangen, dass sie von nun ab zusammen regiert haben! Die
Sabiner haben bestimmte Posten im Rat bekommen.

PARZE 1 (zufrieden) Und von nun an herrschte Frieden.

PARZE 2 Nun ja, eine Zeit lang schon. Romulus ist halt noch ein bisschen größenwahnsinnig
geworden…

Die Apotheose des Romulus

Freeze-Bild verschwindet, Romulus allein tritt auf.

ROMULUS (überlegt) Ich bin König von Rom. Das ist großartig. Alle unterstehen mir. Ich kann alles
befehlen, alles anschaffen. Ich bin der Größte! Was könnte ich denn noch tun…

Der Senat tritt auf, ohne dass Romulus ihn sieht.

SENATOR 1 Also langsam wird er alt… und größenwahnsinnig!

SENATOR 2 Was der sich alles hat einfallen lassen in letzter Zeit!

SENATOR 3 Dauernd stundenlange Sitzungen, in denen nichts besprochen wird. Hauptsache, er sitzt
vorne und redet gescheit!

SENATOR 4 Und diese Umzüge am laufenden Band, nur zu seiner Verehrung – als hätten wir sonst
nichts zu tun!

SENATOR 5 Vergesst nicht die Spiele! Mir hängen die Spiele schon zum Hals raus. Vor allem, weil’s
ja nicht um das Sportliche geht …

SENATOR 2 … Oder wenigstens um das Grausame und Blutrünstige …!

SENATOR 5 … ja… sondern nur darum, dass er gesehen wird und als großer Maxe dasteht.

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SENATOR 4 Obwohl – für das Blutrünstige ist er ja schon! Er will ja am liebsten dauernd Kriege
anzetteln. Aber das können wir uns noch gar nicht leisten! Wir müssen erst mal einen
Staat aufbauen!

SENATOR 1 Eben! Wir und er sollten uns um die wichtige Politik kümmern! So ein Staat regiert sich
schließlich nicht nur durch einen Mann, der Kriegsfantasien hat!

SENATOR 3 Und wie kriegen wir ihn los? Wir können ihn nicht abwählen, wir können ihn nicht
umbringen, schließlich ist er unser Gründer…

SENATOR 4 Ich hab's! Wir loben ihn weg!

ALLE SENATOREN Hä??

SENATOR 4 Wegloben! Wir befördern ihn nach oben und damit ist er weg. Das macht man in jeder
großen Firma so und Rom ist auch nicht viel anderes als eine Firma.

SENATOR 1 Und wie funktioniert wegloben?

SENATOR 5 Na, wir vergöttlichen ihn. Wir geben ihm einen neuen Namen… So was nennt man
Vergöttlichung – oder mit dem Fachbegriff: Apotheose!

SENATOR 2 Apotheose? Dann wird er doch nur noch abgedrehter!

SENATOR 5 Ja, aber als Vergöttlichter wird man in den Himmel aufgenommen! Irgendein Gott wird
ihn hochholen und dann haben wir Ruhe. Dann können die im Olymp sich mit ihm
rumschlagen!

SENATOR 3 Prima Idee!

ALLE SENATOREN (singen nach der Melodie „Das ist Wahnsinn“)

Das ist Wahnsinn, wir schicken ihn in den Himmel – Himmel Himmel Himmel Himmel
Eiskalt transferieren wir ihn in den Olymp
Und so funktioniert eine Apotheose ose ose ose ose
Er hinauf und wir endlich allein, ja ganz allein
So muss es immer sein,
Wir sind Rom – ganz allein!

Während sie singen, holen die Senatoren und die Bewohner Ölzweige und Blumen. Nach dem Lied
legen sie diese Romulus um, der sehr geschmeichelt ist.

BEWOHNER 2 Heil dir, Romule! Divinus eris!

BEWOHNER 5 Du bist unser Gott!

SENATOR 3 Und deshalb geben wir dir einen neuen Ehrennamen!

SENATOR 2 Nach einem unserer Ursprungshügel, nach dem Quirinal sollst du heißen! Quirinus! Das
ist dein neuer Name, unter dem wir dich als Gott verehren!

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ERIKA SCHIEGG ANTIKE – SAGEN – MANCHE !

ROMULUS (eitel) Oh, ich fühle mich geschmeichelt! Ich weiß gar nicht, was
ROMULUS (eitel) Oh, ich fühle mich geschmeichelt! Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll…
ich sagen soll... Quirinus, ein schöner Name - wirklich! Eine sehr gute
Quirinus, ein schöner
Idee,mich als GottName – wirklich!
zu verehren! UndEine sehr gute
deswegen Idee,
ehre mich auch!
ich euch als Gott
ihrzu verehren!
Und deswegen ehre ich euch auch! ihr Römer! Ihr solltet nach mir, ab
Römer! Ihr solltet nach mir, ab nun mit ehrenvollem Namen „Quiriten" nun mit
heißen!
ehrenvollem Namen „Quiriten“ heißen!
SENATOR 5 (mit belegter Stimme) Danke. Wie nett. (zu den anderen) Wo bleibt denn nun
SENATOR 5 (mit belegter
ein Gott,Stimme) Danke. Wie nett. (zu den anderen) Wo bleibt denn nun ein Gott,
der ihn holt??
der ihn holt??
SENATOR 1 Ich weiß auch nicht... Also noch mal: (mit ganz auffälligen Blicken und Gesten
SENATOR 1 Ich weiß
nachauch nicht…
oben) Also noch mal: (mit
Wir verGÖTTlichen dich!ganz
Wir auffälligen Blicken
machen gerade eineund Gesten nach
Apotheose!
oben) Wir verGÖTTlichen dich! Wir machen gerade eine Apotheose!
Jupiter und Venus auf der Parzenbühne, freeze auf Bühne.
Jupiter und Venus auf der Parzenbühne, freeze auf Bühne.
JUPITER Was höre ich als Donnergott? Ein Mensch soll vergöttlicht werden? Wer ist es
JUPITER denn?ich
Was höre (erals
schaut auf die Erde)
Donnergott? Romulus?
Ein Mensch sollSchau an. werden? Wer ist es denn? (er
vergöttlicht
schaut auf die Erde) Romulus? Schau an.
VENUS Oh ja! Bitte bitte, Papá! Dann haben wir als Gründer sogar einen Gott. Oh,
VENUS wie
Oh ja! ist das
Bitte schön
bitte, fürDann
Papá! meinhaben
Volk! wir als Gründer sogar einen Gott. Oh, wie ist das
schön für mein Volk!
JUPITER Tja, dann müssen wir ihn wohl hier hochholen. Du hast ja Recht, dafür sind
JUPITER Tja, dannzuständig
wir - wenn
müssen wir sowashier
ihn wohl auch meistens erst
hochholen. Du nach dem
hast ja Toddafür
Recht, passiert.
sindSowir
eine lebende
zuständig – wenn Apotheose
sowas auchhatten wir erst
meistens nochnach
nichtdem
oft.Tod passiert. So eine lebende
Apotheose hatten wir noch nicht oft.
VENUS Darf ich ihn hochholen? Bitte!? Ich fliege sofort runter!
VENUS Darf ich ihn hochholen? Bitte!? Ich fliege sofort runter!
JUPITER Nein, nein. Das soll gefälligst sein Vater machen! Schließlich ist der Romulus
doch ein Halbgott! Und sein Vater war Mars. Also soll der sich auch um
JUPITER Nein,seinen
nein. Das
Sohnsoll gefälligstMars!
kümmern. sein Vater machen!
Hol deinen Schließlich
Sohn ist der Mars
in den Olmyp! Romulus doch ein
Halbgott! Und sein Vater war Mars. Also soll der sich auch um seinen Sohn kümmern.
MARS Mars!Also
Holwas
deinen
jetztSohn
nochin den
mal Olmyp!
ganz Mars!wen soll ich jetzt holen und warum ich?
langsam,

JUPITER
MARS Was?Deinen
Wen holen?
Sohn du sollst ihn in den Olymp holen.

MARS
JUPITER Es gibt Arbeit!
Was? Ist erHol
tot?deinen
WiesoSohn
denn in den jetzt?
schon Olymp! (Schaut sich um) Ach so, ich verstehe.
(genervt) Vergöttlichung? Mal wieder ne Abotheose. Ok ich geh is ja immerhin ne
MARS Was?Feier
Jetztfast
holen? Jetzt
so gut wieschon?
Krieg. Schon tot? (schaut auf die Erde) Aaahaa…
Vergöttlichung? Mal wieder ne Apotheose! Cool, Feiern, feiern! Fast so gut wie Krieg,
JUPITER hoho.Nicht feiern
Geh ich hin.sollst du! Hole
Endlich ihn herauf ! Auf der Erde hat er als Vergöttlichter nichts
feiern!
mehr zu suchen. Ich hoffe nur, dass das den Römern jetzt nicht andauernd einfällt -
JUPITER Nichtsonst haben
feiern sollstwir
du!hier
Holeoben
ihn bald Überbevölkerung.
herauf! Auf der Erde hat er als Vergöttlichter nichts
Mars geht nach mehr
unten.zu suchen! Ich hoffe nur, dass das den Römer jetzt nicht andauernd einfällt –
sonst haben wir hier oben bald Überbevölkerung.
ALLE Seit gegrüßt.
VENUS Und sei lieb zu ihnen!
MARS (übergeht sie, sieht Wein) Ah schön es gibt Wein (geht hin und trinkt)
Mars „geht“ nach unten, alle begrüßen ihn hoffnungsfroh.
SENATOREN Hallo? Langsam müsstest du mal anfangen. Jetzt mach schon.
MARS Wein, Feier! (trinkt was, redet mit den Leuten)
MARS Romulus! In Olymp gehen. ( Macht Gesten, nix passiert. Alle Verwirrt.) Äh… wie
geht der Spruch gleich noch mal? (Holt Spickzettel)…Ahja, „Modo homo, nunc
ALLE SENATOREN (zu Mars) Hallo?! Kannst du jetzt mal anfangen? Los, mach jetzt endlich!
Deus!“ Genau vom Mensch zum Gott und ab.
MARS (gibtgehen,
Mars und Romulus sich geschlagen)
Menge feiertRomulus! In Olymp
und CSI-Agent gehen!
kommt (er macht große Gesten, aber nichts
gerannt
passiert. Alle schauen verwirrt) Äh… wie geht der Spruch gleich noch mal? (zieht
CSI-AGENT Spickzettel raus)
Oh nein! Ich…hatte
Aahja,
ihn„Modo homo, gefunden.
doch gerade nunc deus!” Genau: vom Mensch zum Gott –
und ab!
Den nach dem ich so lange Suche.

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CSI-AGENT Den Mörder von einst.


Menge feiert und freut sich, CSI-Agent und Erik kommen angerannt.
Und jetzt ist er schon wieder weg. Und diesmal endgültig.
13 Jahre Arbeit - nur um diesem grausamen Brudermörder auf die Schliche zu
CSI-AGENT Oh nein! Wir hatten ihn doch gerade gefunden.
kommen. Das Leben ist nicht fair. Ich glaube, ich muss mir einen neuen Fall
suchen. Ich gebe nicht auf, ich stehe im Dienste der Gerechtigkeit.
ERIK Den, nach dem wir so lange suchen.
Die weiteren
CSI-AGENT
sechs Könige
Den Mörder von einst.
PARZE 1 So war das, jaja.
ERIK Und jetzt ist er schon wieder weg. Und diesmal endgültig.
PARZE 2 Der erste König von Rom - ein Gott! Gar nicht so schlecht. Und die anderen? Sieben
CSI-AGENT 13 Jahre Arbeit
Könige – nur
waren esum diesem
doch grausamen Brudermörder auf die Schliche zu
insgesamt?
kommen.
PARZE 3 Sieben, ja. Eine magische Zahl. Und danach hatten die Römer die Nase voll von
ERIK Das Leben ist nicht fair.
Königen.

PARZE 2
CSI-AGENT Ich glaube,
Wieso?wir müssen
Waren die uns
alle einen anderen
so schlecht? Fall
Alle so suchen.
selbstverliebt wie Romulus?

PARZE
ERIK 1 Wir geben
Nein,nicht
nein.auf. Wir
Nicht stehen
alle. Aberim Dienste
alle waren der Gerechtigkeit.
so verschieden.

PARZE 3 Eigentlich nicht, sie haben doch alle etwas geschaffen. Okay naja, nicht alle aber auch
egal.

PARZE 2 Das ist nicht egal das waren alles nichts nützige Trottel.
Die weiteren sechs Könige
PARZE 3 Finde ich nicht man sieht doch, dass sie was bewirkt haben, aber das wirst du ja nicht
PARZE 1 verstehen
So war das, jaja.und Mehr werde ich dazu jetzt auch nicht sagen.

PARZE 2
PARZE 2
OkeyKönig
Der erste aber von
trotzdem
Rom – finde ich, sieGar
ein Gott! waren
nichtalle
so verliebte
schlecht. Trottel,
Und diewenn du meinst,
anderen? Siebendass sie
damit was bewirkt haben.
Könige waren es doch insgesamt?

PARZE 1 Habt ihr schon mal darüber nachgedacht das sie gut in einer dieser Dating-Shows
PARZE 3 Sieben, ja. Eine magische Zahl. Und danach hatten die Römer die Nase voll von
passen würden.
Königen.

PARZE 2 Wieso? Waren die alle so schlecht? Alle so selbstverliebt wie Romulus?
Dating Show beginnt mit Sound, so in der sich Dame einen Herren aussuchen darf.
PARZE 1 Nein, nein. Nicht alle. Aber alle waren so verschieden!
ASSISTENTIN Guten Abend, meine Damen und Herren! Ich darf Sie recht herzlich
Eine Szene wie bei „Herzblatt“
begrüßen!–Schön,
einer Show, beiauch
dass sie der heute
sich eine Dame
wieder einen Herren
eingeschaltet aussuchen
haben bei darf –
wird gestellt. unserer beliebten Herzblatt-Show!
Heute dürfen wir sie mit einem Promi Special begeistern! Und nun begrüßen Sie mit
Gutenmir
ASSISTENTIN Abend, meine
unseren DamenShowmaster!
beliebten und Herren!(Applaus)
Ich darf Sie recht herzlich begrüßen! Schön,
dass Sie auch heute wieder einschalten bei unserer beliebten Herzblatt-Show! Heute
dürfen
SHOWMASTER wir Sie
Guten mit einem
Abend, meinePromi-Special begeistern!
Damen und Herren! Unddanke.
Danke, nun begrüßen Sie mit mir
Meine bezaubernde
Assistentin
unseren Kleopatra
beliebten hat es(Applaus)
Showmaster! Ihnen schon angekündigt: Heute gibt es eine
Sondersendung! Wir haben keine Kosten und Mühen gescheut und lauter
SHOWMASTER GutenKönigshäuser
Abend meineeingeladen!
Damen undAuf sechs Danke,
Herren! Königen darf unser
danke. Meineweiblicher Stargast
bezaubernde sich ihren
Assistentin
liebsten
Kleopatra hatwählen!
es IhnenSicher
schonsind sie auch schon
angekündigt: Heutegespannt auf Sondersendung!
gibt es eine unseren Stargast!Wir
Ich bin
habenschon
keineganz aufgeregt,
Kosten eine so
und Mühen bedeutende
gescheut Persönlichkeit
und lauter endlich
Königshäuser persönlichAus
eingeladen! kennen
lernen zu dürfen.
sechs Königen darf unser weiblicher Stargast sich ihren Liebsten wählen! Sicher sind Sie
auch schon gespannt auf unseren Stargast! Ich bin schon ganz aufgeregt, eine so
bedeutende Persönlichkeit endlich persönlich kennen zu lernen.

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ERIKA SCHIEGG ANTIKE – SAGEN – MANCHE !

ASSISTENTIN Und wir sind sehr stolz, dass sie es trotz ihres Termindrucks geschafft hat, in unsere
Sendung zu kommen. Sie kommt gerade erst vom Flughafen und hatte davor noch ein
Shooting, aber nun ist sie hier!

SHOWMASTER Dann wollen wir Sie nicht länger auf die Folter spannen!

ASSISTENTIN Ich bitte um Applaus für Fräulein Roma, Stadtpatronin und Göttin der Stadt Rom!

FRÄULEIN ROMA (lispelnd, aufgemotzt, in Stöckelschuhen, mit Federboa etc.) Guten Abend, guten Abend,
Na, wie geht’s? Hallo Fans, yeah.

ASSISTENTIN Fräulein Roma, wir sind begeistert, dass Sie heute die Zeit gefunden haben…

FRÄULEIN ROMA Ja, schon gut! Jetzt red' nicht lang, mach hinne! Ich hab heut net soviel Zeit, mich wolln
ja immer so viele Leute sehen und interviewen…

ASSISTENTIN Ja, das ist uns allen klar. Wir fühlen uns auch wirklich geehrt… Aber dürfen wir denn
noch fragen, wie die politischen Verhandlungen mit den Etruskern laufen? Eine Frau in
Ihrer Stellung…

FRÄULEIN ROMA Jetzt lasst mir doch meine Ruhe mit dem Politik-Gedöns! Ich mach jetzt hier schon
diese Sendung mit, also bitte, das reicht doch. Ich bin heut noch wo eingeladen, andere
Partys. Hoffentlich ist bei der Auswahl da drüben wenigstens ein annehmbarer Typ mit
dabei… Ich brauch noch einen Begleiter.

ASSISTENTIN (zu Showmaster) Ich glaub, die hat gar keine Ahnung von Politik!?

SHOWMASTER (zu Assistentin) Allerdings nicht … (zu allen) Ja, nun gut, wie Sie meinen, Fräulein
Roma. Also, es wird schwer heute Abend für Sie! Sechs Könige warten auf Ihre Gunst!
Aber bevor Sie eine Frage stellen, sagen Sie uns noch kurz, wie Sie sich einen Mann
vorstellen!

FRÄULEIN ROMA Ach, na gut, wenn’s sein muss… Nun, also, ja, also ein Mann muss für mich stark sein
und um mich kämpfen. Er darf nur mich lieben und keine andere. Er muss mir ganz
viele Geschenke machen, am besten ganz viele Ländereien und Schmuck…

SHOWMASTER Und vom Aussehen her? Eher der Brad-Pitt-Typ oder in Richtung George Clooney?

FRÄULEIN ROMA Hm… also dunkle Haare muss er haben, gebräunte Haut, eher so in Richtung Latin
Lover. Ganz sexy wäre natürlich so ein grüner Kranz auf dem Kopf, so aus Lob…
Lorbre…, äh.

SHOWMASTER Lorbeer?

FRÄULEIN ROMA Ja, genau! … ah und meine Mama sagt immer, er muss ganz viel Tugend haben. Ich weiß
nicht genau, was das heißt, aber Tugend ist voll toll! Das soll er haben!

ASSISTENTIN (zu Showmaster) Bist du sicher, dass du die Richtige eingeladen hast?

SHOWMASTER Na, an Tugend mangelt es unseren sechs Kandidaten sicher nicht! Meine Damen und
Herren, begrüßen Sie mit mir auf der Bühne unsere sechs römischen Könige! (Applaus)

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FRÄULEIN ROMA Äh, haben Sie mir nicht sieben Könige versprochen gehabt? In meinem Vertrag mit
Ihnen steht, dass…

SHOWMASTER Sie haben völlig Recht, aber leider steht der erste nicht mehr zur Verfügung. Der ist
aufgestiegen, Sie verstehen schon? Aber sechs sollten ja auch reichen.

ASSISTENTIN Gut. Fräulein Roma, Sie sind nun an der Reihe. Wir kommen zu Ihrer Auswahlfrage, die
Sie sich lange überlegt haben müssen, denn Sie dürfen jeden König ja nur einmal fragen.
Stellen Sie nun Ihre Auswahlfrage!

FRÄULEIN ROMA Also Kandidat 1: Was würdest du für mich tun?

SHOWMASTER Äh, Entschuldigung, ist das nicht ein bisschen eine zu allgemeine Frage?

FRÄULEIN ROMA Wieso? Die sollen sich was einfallen lassen! Ich bin ja schließlich net nur irgendeine
Dahergelaufene, ich bin ja schließlich wichtig!

Assistentin geht mit Mikro zu Königen, Numa reißt es ihr gleich aus der Hand.

NUMA Also, wenn ich da gleich mal antworten darf! Mein Name ist Numa Pompilius. Nach dem
Tod meiner Gattin Tatia bin ich wieder bereit für eine neue Beziehung. Da ich ein sehr
friedliebender und religiöser Mensch bin, würde ich dir ein sicheres und gefestigtes
Leben bieten. Ich bin auch durchaus für Traditionen und pflege sie. Also würde ich dir
Tempel bauen und mit dir zusammen die Götter verehren! Damit du immer die rechte
Zeit weißt, teile ich für dich das Jahr in 12 Monate mit jeweils 4 Wochen ein, dann
können wir uns auch zusammen das mit den Schalttagen überlegen. Das wird ein
richtiger Spaß werden!

SHOWMASTER Dankeschön! Ich weiß ja nicht, ob das eine Frau so anspricht? Dazu müsste sie doch
rechnen können?

ASSISTENTIN (ironisch) Also bitte, das kann unser Fräulein Roma doch sicher!

FRÄULEIN ROMA Natürlich kann ich rechnen, des ist doch kein Problem… also meistens…

SHOWMASTER Nun gut. Zum nächsten Kandidaten!

ASSISTENTIN Was würden Sie Fräulein Roma bieten?

TULLUS HOSTILIUS N'Abend. Mein Name ist Tullus Hostilius, und wie mein Name schon sagt, hostis, ja,
Feind! bin ich nicht so friedlich-schnarchig wie mein Vorgänger, sondern ein
Draufgänger, ein Held! Etwas, was die Frauen lieben! Zum Beispiel hab ich vor kurzem
einen Verräter öffentlich zweiteilen lassen, eingespannt zwischen zwei Pferdewagen. Das
war ne richtig gute Show. Mein großes Idol ist der alte Romulus. Ich will auch Einiges
erobern. Das ist die Aufgabe eines richtigen Mannes. Und jetzt such ich nur eine richtige
weibliche Schönheit, die mich verehren kann!

SHOWMASTER Ahja, sehr interessant, hehe. Das mit der Zweitteilung war eine witzige Idee! Was sich
die Menschen doch alles einfallen lassen, um ins Fernsehen zu kommen…

TULLUS HOSTILIUS Hey, das war in echt, ey!

SHOWMASTER Mal sehen, was unsere Dame später dazu sagt!

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FRÄULEIN ROMA Was heißt denn hier: Ich ihn verehren? Es soll doch genau andersrum sein! Naja, egal.
Und nun zu Kandidat 3: Was würden Sie für mich alles tun?

ANCUS MARCIUS Ich, Ancus Marcius, würde für dich in der Stadt die beste Infrastruktur aufbauen, damit
du sicher und bequem überall hinfahren kannst! Du willst über den Tiber? Ich baue dir
eine Brücke – die erste, weil es ja noch keine gibt! Du willst ein Seebad? Ich baue dir
einen Hafen am Meer, ich nenne ihn dann Ostia. Du willst mehr Einkaufstraßen und
mehr Diskos haben? Ich erweitere die Stadtgrenzen. Alles was du willst, werde ich dir
bauen!

SHOWMASTER Da schau an! Dieser Herr hier weiß, was Frauen wollen! Zumindest formuliert er es so!

ASSISTENTIN Das ist wahr. Das klingt wirklich so, als würden Sie damit recht gute Karten haben! Und
nun zu Kandidat Nummer 4: Herr Lucius Tarquinius Priscus!

L. TARQUINIUS PRISCIUS Ich kann dir alles geben, Schätzchen, denn ich bin reich. Stinkreich. Ich habe
Städte erobert, so weit kannst du gar nicht denken. Mir liegen alle zu Füßen, sogar der
trottelige Senat. Dem hab ich ein paar Mitglieder mehr gegeben und schon sind sie
wieder glücklich. Sanitäre Anlagen würde ich dir bauen, so eine Art cloaca maxima,
damit es hier nicht immer so stinkt. Und wenn du Unterhaltung brauchst, dann mach
ich ganz großes Kino für dich: Pferde mit angehängten Wägen lass ich x mal im Kreis
rennen, in einem ovalen Circus, der heißt dann auch Maximus. Bei mir ist einfach alles
maximal – weil ich der größte bin! Kleines Problem: Ich bin noch verheiratet. Aber das
krieg ich auch noch hin, da kann ich mich sicher rauskaufen…

Ein altes Weib mit Bücherwagen tritt auf.

ALTES WEIB Werbung, Werbung!

ASSISTENTIN Halt! Was machen Sie denn da? Jetzt kommt doch noch gar keine Werbung!

ALTES WEIB Doch, jetzt kommt eine kleine Planänderung, mein Mäuschen! Ist doch viel zu langweilig
dieses ganze Gerede! Hier sind reiche Leute, besonders der Letzte!! Dem dreh ich meine
Bücher an! Hier! Eine einmalige Gelegenheit: alte Bücher! Neun Stück zu einem ganz
guten Preis! Ganz wichtiger Inhalt! Und Sie bekommen nicht nur ein Buch, nicht nur
zwei, nein, sondern ganze neun Bücher zum Preis von einem! Das ist sensationell!

L. TARQUINIUS PRISCIUS Und was sollen diese tollen Bücher kosten?

ALTES WEIB Du bekommst sie zum Schnäppchenpreis von 10.000 Euro!

L. TARQUINIUS PRISCIUS Waas? du spinnst wohl! Was soll denn da drinstehen? Kann ich wenigstens mal
anfassen?

ALTES WEIB Niemals! Im Fernsehen und Internet kannst du auch nie anlangen, was du kaufst. Du
musst mir schon vertrauen!

L. TARQUINIUS PRISCIUS Pfh! Dann will ich sie nicht! Ich kauf doch nicht die Katze im Sack!

SHOWMASTER Könnten Sie nun bitte die Bühne verlassen? Wir sind hier mitten in einer Show!

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ALTES WEIB Weißt du eigentlich, wie lange eine Werbungseinlage dauert? Na eben, das war noch viel
zu kurz! Ich kann euch schon noch was bieten! Auch eine gute Show! (sie zündet drei
der Bücher an und verbrennt sie spektakulär)

SHOWMASTER Sind Sie wahnsinnig??? Was machen Sie denn da? Sie können doch nicht mitten in
meiner Sendung auf meiner Bühne so ein Chaos veranstalten!

ALTES WEIB (zu Tarquinius) So, mein Junge, willst du die sechs Bücher nun haben? Nicht nur ein
Buch, nicht zwei, sondern sechs Bücher! Mit einem Inhalt, meine Damen und Herren,
den Sie sich gar nicht vorstellen können!

L. TARQUINIUS PRISCIUS Du willst Sie immer noch verkaufen? Da muss ja echt was Ultrawichtiges
drinstehen. Also gut, was sollen Sie denn noch kosten?

ALTES WEIB Na, 10.000 Euro eben. Wie schon gesagt!

L. TARQUINIUS PRISCIUS Hä???? Aber drei sind doch schon weg? Sag mal, spinnst du eigentlich? Du
kannst dir deine sechs läppischen Bücher an den Hut stecken! Bücher sind sowieso out.
Das kann ich mir alles auf mein i-pad laden!

ALTES WEIB Wie du willst! (sie fackelt 3 weitere Bücher ab)

SHOWMASTER He! Raus jetzt hier! Was soll denn das? Security! Kann denn niemand diese
durchgeknallte Irre hier rauswerfen?

ASSISTENTIN Ganz ruhig. Nicht so aggressiv. Damit erreichst du bei solchen Irren überhaupt nichts.
Liebe gute Frau…

ALTES WEIB Klappe halten, Mäuschen! Wir sind im letzten Drittel der Werbung, keine Sorge! So,
jetzt könntest du drei Bücher kaufen, meine Lieber! Nicht ein Buch, nicht zwei Bücher,
nein ganze drei Bücher bekommst du zum Preis von einem!

L. TARQUINIUS PRISCIUS Der Preis?

ALTES WEIB Kennst du schon! Ich hoffe, dass sie dir jetzt die 10.000 wert sind!

Die anderen tuscheln, Gemurmel, sind beeindruckt.

FRÄULEIN ROMA Also ich tät die jetzt dann schon mal nehmen. Die müssen ja echt eine große Sache sein.
Also so was tät ich mir net entgehen lassen…

L. TARQUINIUS PRISCIUS Verdammt! Das Weib kann vielleicht handeln. Die müssen echt wertvoll sein!
Egal, ich nehme sie jetzt, du Halsabschneiderin! du solltest Unternehmensberaterin
werden!

Zahlvorgang, Bücher an Tarquinius, die anderen wollen auch mitlesen, alle ganz interessiert. Altes
Weib ab.

SHOWMASTER Jetzt ist aber Schluss! Verkaufsveranstaltungen ohne maximale Stückzahl machen doch
überhaupt keinen Sinn!

L. TARQUINIUS PRISCIUS Und, Madame da drüben!? Haste jetzt gesehen, was ich alles kaufen kann? Also
nimm mich, ich hab wichtige Bücher! (liest interessiert)

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FRÄULEIN ROMA Ich will aber erst noch den vorletzten Kandidaten hören! Kandidat Nummer 4. Was
könntest du mir denn alles bieten?

ASSISTENTIN 4 war doch erst gerade! Jetzt kommt Nummer 5, Herr Servius Tullius!

L. TARQUINIUS PRISCIUS Krass! Da steht ja die ganze Zukunft von uns Römern drin! 44 wird ein gewisser
Caesar erstochen, 330 kommt so ein heiliger Konstantin… Boah, die Teile sind ja genial!
So ein Mist, dass ich nicht alle genommen hab!

SERVIUS TULLIUS Halt jetzt mal die Klappe, jetzt bin ich dran! Servius Tullius mein Name. Also… Zuerst
mal: Das Geld-Getue ist alles Quatsch. Bevor ich was für dich tu, schau ich erst mal
danach, dass du mir nicht mehr abhauen kannst. Also werd ich ne Stadtmauer bauen,
ganz außenrum, richtig hoch und mit bewachten Ausgängen. Mir sind schon zu viele
Frauen davongelaufen. Nochmal passiert mir das nicht.

SHOWMASTER Also, ob sie unsre Dame dadurch überzeugen können? Durch Einsperren?

FRÄULEIN ROMA Und nun der letzte Kandidat? Langsam kann ich mir das viele Gerede gar nicht mehr
merkenv…

SHOWMASTER Herr Tarquinius Superbus! Guten Abend!

TARQUINIUS SUPERBUS Psst, Sie sollten doch meinen echten Namen nicht sagen!

SHOWMASTER Aber Herr Tarquinius Superbus, jeder wird hier mit seinem echten Namen benannt.
Schließlich muss die gute Frau doch wissen, mit wem sie es zu tun hat.

ASSISTENTIN Aaah, nein, die Polizei. Was will d i e denn hier?

KRIPOBEAMTER BRUTUS (zu Tarquinius Superbus) Herr Tarquinius Superbus?

TARQUINIUS SUPERBUS Ja?

KRIPOBEAMTER BRUTUS Guten Abend, Brutus mein Name, Kripo Rom. Wir nehmen Sie hiermit fest. Sie
werden der Vergewaltigung mit Selbstmordfolge an einer gewissen Lucretia angeklagt!

FRÄULEIN ROMA Aaahhh! (fällt beinahe in Ohnmacht)

TARQUINIUS SUPERBUS Lucretia! Diese dumme Kuh! Diese blöde… Und dann dieser inszenierte Pseudo-
Selbstmord! Und dieses Gerede von Ehre und Moral! Ich hab's gewusst, dass mir die nur
Unglück bringt!

ASSISTENTIN Was? Lucretia???

SERVIUS TULLIUS Also ich bin ja kein Engel, aber was du dir da erlaubt hast, das war schon eine
Riesensauerei!

TULLUS HOSTILIUS Aber wirklich! du hast uns alle in Schande gebracht! Sowas kann man als König von
Rom einfach nicht bringen! Nur weil du auf sie scharf warst, hast du dich selber zu ihrer
Familie eingeladen und sie dann im einsamen Kämmerchen vor die Wahl gestellt:
“Entweder du schläfst mit mir, oder ich bringe dich um!“

ASSISTENTIN O nein, ihr Götter!

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ANCUS MARCIUS Und das arme Mädel hat sogar den Tod gewählt – nur damit sie dir nicht zu Willen sein
muss! Aber das war dir egal. „Ich werde dich nicht töten“ hast du gesagt, „viel besser
noch, ich werde dich entehren! Ich werde bei Deiner ganzen Familie und in Rom
Gerüchte über dich verbreiten, dass du ein unmoralisches Luder bist!“ Da blieb ihr ja
nichts anderes übrig, als sich selbst zu töten! Obwohl sie gar nichts gemacht hat! Du hast
die Ehre der Römer beschmutzt!

ASSISTENTIN Sie sind also der Tarquinius? Das stand doch damals in allen Zeitungen! Ich hab die
Lucretia gekannt, das war kein dummes Schaf. Die war meine Freundin, du Hund, du
fieser Mörder! Aaaah! Und so einen lad ich hier in meine Sendung ein… (geht auf ihn
los, schreit, tritt, andere halten sie ab)

SERVIUS TULLIUS Kein Wunder, dass man dich noch töten wird! Herr Brutus! Tun Sie Ihre Pflicht!

TARQUINIUS SUPERBUS Ach, so ein Dreck! Das ist doch alles Unsinn! „Ehre der Römer“ – wenn ich
schon König bin, dann will ich auch alle Frauen haben können!

ASSISTENTIN (schreit, tobt) Du Idiot! du Fiesling! du Mörder!

KRIPOBEAMTER BRUTUS Also los jetzt! Du hast Rom verraten. Solche Monarchen brauchen wir nicht! (er
führt ihn ab)

Erik und der CSI-Agent treten gehetzt auf.

ERIK Tarquinius Superbus? Der? Ich hab gerade den Namen gehört! Wo ist er?

CSI-AGENT Ist er schon weg?

ERIK Ichhaben
Wir habe es schon wieder vergeigt.

CSI-AGENT Und ich


waren
war doch so kurz davor!

Er deprimiert wieder ab.


Beide

SHOWMASTER Entschuldigen Sie, mir war nicht bewusst, dass… Also solche Verbrecher dürfen
natürlich nicht frei herumlaufen! Und das in meiner renommierten Sendung!

ASSISTENTIN Das tut uns wirklich leid. Diese ganzen Könige können mir echt gestohlen bleiben. Also
Fräulein Roma! Welcher Mann soll nun ihr Herzblatt sein?

FRÄULEIN ROMA Hm, also die Entscheidung ist nicht leicht. Der mit der Brücke war gut, der mit dem
Geld aber auch… Ach, also, kann ich sie nicht einfach alle nehmen? Hintereinander?
(alle fünf freuen sich, sind begeistert)

SHOWMASTER Nein nein, so geht das nicht! Das ist nicht der Sinn unserer Sendung, Sie dürfen leider
nur einen haben!

FRÄULEIN ROMA Aber zum Leben brauch ich sie alle. Ich hab doch so viele Bedürfnisse, und nur alle
können mir genügen!

ASSISTENTIN (zum Showmaster) Warum denn nicht? Lass die doch alle nehmen. Dann haben wir sie
los und kein Gestreite. (laut) Aber gerne ändern wir für Sie unsere Spielregeln, Fräulein
Roma! Los, ihr könnt sie haben, viel Spaß damit!

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Alle fünf rennen auf die andere Seite, nehmen Roma in Mitte und ziehen glücklich ab. Kripobeamter
Brutus tritt wieder auf.

KRIPOBEAMTER BRUTUS Und froh wird sie wieder sein, wenn sie alle los hat! Den letzten habe ich
entsorgt! Solche Tyrannen können wir in Rom nicht brauchen, so kann man nicht leben!
Also: In Tyrannos! (heroische Geste)

SHOWMASTER Na, 200 Jahre lang muss Roma sich jetzt mit den Königen rumschlagen. Aber ihr Pech,
schließlich wollte sie sie ja. (zu Brutus, der immer noch mit heroischer Geste dasteht)
Aber Entschuldigung, Herr Kommissar Brutus, sind Sie nicht erst viel später in der
Geschichte dran?

KRIPOBEAMTER BRUTUS Tja, da sehen Sie mal, was eine berühmte Familie ist! Mein Ur-ur-urenkel wird
einmal Caesar stürzen – so wie ich den ersten Tyrannen! Das Stürzen liegt bei uns im
Blut!

SHOWMASTER Wissen Sie was? Ich werde Sie interviewen. Ich stelle einfach mein Sendekonzept um,
nenne mich irgendwas mit drei Buchstaben, JBK oder so und dann machen wir
zusammen ein bisschen Geld. Eine bezaubernde Assistentin haben wir ja schon.
Kommen Sie mit, wir besprechen das mal…

Parze 1: Seht ihr wie geschaffen für eine Dating- Show.


Senatssitzung mit Opferschau
Parze 3: Ja du hattest recht.
PARZE 2 Alles Spinner, diese römischen Könige! Vor allem der letzte, dieser Tarquinius Superbus.
Kein Wunder, dass man den aus dem Verkehr gezogen hat.

PARZE 3 Auch kein Wunder, dass die Römer nach diesen Egoisten-Psychopaten keinen König
mehr wollten. Ein richtiges Trauma hatten sie davongetragen.

PARZE 1 Traumata hatten sie ja schon öfter.

PARZE 2 Ab jetzt nahm eben der Senat, die weisen Männer, wieder eine wichtigere Rolle ein.

Senatorensitzung mit Flipchart.

SENATOR 1 So. Endlich sind wir an der Macht! Wir regieren!

SENATOR 2 Ja! Endlich sind diese lästigen Könige weg und wir sind am Ziel angelangt: An der res
publica, unserer Republik!

ALLE SENATOREN Yeah! (dann betretenes Schweigen)

SENATOR 3 Ähm, wie sollen wir denn nun eigentlich regieren? Haben wir einen Plan?

SENATOR 1 Lust auf Arbeiten habe ich übrigens auch nicht. Macht haben ist ja schön und gut, aber
für die Arbeit im Staat müssen wir uns schon jemand anderen suchen.

SENATOR 3 Ja, dieser Meinung bin ich auch. Wir sollten nur die Entscheider sein. Arbeiten sollen
andere!

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SENATOR 4 Ihr habt völlig Recht! Und deswegen habe ich da schon mal was ausgearbeitet! (zeigt am
Flipchart) Wir brauchen eine völlig neue Verfassung: Der König ist weg, dafür sollten
zwei auf einmal an der ersten Stelle stehen. Zwei, damit sie immer aufeinander
aufpassen können. Keiner kann etwas allein tun. Prima, oder? Das nennt sich ein
selbstregulierendes Element. Diese zwei nennen wir dann Consulen. Die haben als
Leibwächter immer Liktoren dabei, Typen mit einer Axt im Rutenbündel, falls sie es mal
brauchen. Und überhaupt gilt dieses Amt und auch alle anderen Ämter nur ein Jahr
lang, damit sie nicht zu viel Unsinn anstellen können. Die Quästoren kümmern sich um
die Finanzen und die Ädilen um die Verwaltung und die Prätoren sind so Art Polizisten,
also für die Rechtsprechung verantwortlich. Das Volk darf die Beamten wählen. Na ja,
etwas müssen die auch tun dürfen… Die alten Beamten kommen alle zu uns in den
Senat. Na, sonst sterben wir ja aus, genau. Das war's im Prinzip. Wir haben dann in
unserer Verfassung Elemente der Monarchie, der Aristokratie und der Demokratie
enthalten. Alles schön gemischt, eben eine Mischverfassung. Die findet Cicero auch gut.
Und unser erstes Gesetz soll lauten:

CICERO (tritt halb wahnsinnig begeistert auf) Eine Mischverfassung! Wie wunderbar! Das ist
eine geniale Idee! Das vereinigt alle Elemente nur zum Wohle aller und ist transparent
und so eine res publica ist eine wahre … (blabla
tut wie…weiterreden im Hintergrund )

SENATOR 1 Cicero! Was macht d e r denn hier? Du lebst doch noch gar nicht! Du kommst erst in ca.
400 Jahren! Komm, geh wieder dahin, wo du hergekommen bist. Kannst ja derweil noch
ein bisschen was schreiben!

CICERO Ja! Genau! Das ist es! Ich schreibe ein Buch darüber! Über den Staat und seine
Verfassung! Das wird ein Renner werden! (er wird wieder hinaus komplementiert)

PARZE 3 Jetzt weiß ich auch, warum der Mensch so viel hat schreiben können! Der hatte ja über
600 Jahre Zeit dazu! Den hätten wir erst gar nicht leben lassen dürfen!

SENATOR 4 So, jetzt müssen wir nur noch unser erstes Gesetz machen! Unser Grundgesetz quasi!

SENATOR 2 Ich habe eine Idee: Die Würde des Menschen ist antastbar!

ALLE Hä? So ein Unsinn! Das hab ich ja noch nie gehört. Woher hat er denn das?

SENATOR 5 Das ist es: Unser erstes Gesetz lautet „Nie wieder soll es einen König geben“

ALLE Ja! Das ist es! Nie wieder einen König!

Bewohner ziehen vorbei mit Plakat „Nie wieder einen König“, Jubel.

SENATOR 1 Puh. Das war ganz schön viel Arbeit für unsere erste Sitzung.

SENATOR 3 Und wir sind mit der Tagesordnung immer noch nicht fertig!

SENATOR 5 Wo blieben eigentlich unsere Erfrischungen? (drückt auf imaginäre Telefondurchsage,


Sekretärin kommt und bringt Kekse und kleine Fläschchen)

SENATOR 2 Sag, ist das deine Sekretärin, äh, Sklavin? Woher ist die? Rassig sieht die aus!

SENATOR 1 Die hat mich auch ne Stange Geld gekostet. Dafür spricht sie noch nicht mal Latein, aber
das wird schon noch …

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SENATOR 4 Hast du die auch von dem Halsabschneider vom Forum Boarium gekauft? Der hat mir
mal Landsklaven verkauft, das war nicht mehr lustig…

Die Sitzung geht in allgemeines Getratsche über. Plötzlich kommen Bewohner streitend rein und ziehen
lauthals schreiend über Bühne. Senatoren schauen geschockt zu.

BEWOHNER 4 Jetzt hört doch mal auf mit der Streiterei!

BEWOHNER 7 Gib her!

BEWOHNER 6 Du hast mir mein Schaf gestohlen! Das ist meins, da ist mein Zeichen dran!

BEWOHNER 5 Das ist nicht wahr, das war mein Schaf! Du hast aber meinen Sklaven krankenhausreif
geschlagen: Ich verlange Schadensersatz!

BEWOHNER 7 Was? Für den alten Typen? Der konnte doch noch nie richtig arbeiten! Außerdem ist
meine beste Sklavin von ihm schwanger geworden – und konnte deswegen Monate nicht
arbeiten!

BEWOHNER 5 Was? Dann ist das ja mein Sklavenkind! Her damit!

BEWOHNER 6 Nicht bevor ich nicht mein Schaf wiederkriege! Ihr Diebe!

BEWOHNER 4 Jetzt hört doch mal zu! ( Reden weiter während sie abgehen )

Die Senatoren haben die Szene beobachtet, die Bewohner ziehen wieder ab.

SENATOR 3 Stimmt. Wir brauchen weitere Gesetze! So was muss doch irgendwie geregelt werden!

SENATOR 5 Ich war doch erst auf einer Fortbildung in Griechenland! Die haben da so einen Typen
gehabt, der sich Gesetze ausgehirnt hat. Wisst ihr was? Wir nehmen einfach deren
Gesetze. So schlecht waren die gar nicht, und wir müssen uns nichts Großartiges
ausdenken!

SENATOR 4 Prima! Zeig mal her!

SENATOR 5 Naja, das ist das Problem an den Gesetzen. Das ist gar nicht so einfach… Sextus! Bring
mal eine Tafel aus Griechenland rein! (er pfeift und ein Sklave schleppt eine schwere
Bronzetafel rein, der Senator liest daraus vor) So, und das ist erst die erste Tafel. Zwölf
davon gibt es. Aber der Inhalt ist gut! „Wenn der Kläger den Beklagten vor Gericht ruft,
muss der Beklagte dorthin gehen“ … oder… „Verkauft ein Vater seinen Sohn drei Mal in
die Sklaverei, so soll der Sohn frei von seinem Vater sein. Jemand der eines anderen
Knochen mit der Hand oder dem Prügel bricht, muss 300 Sesterzen zahlen. Für einen
Sklaven 150.“

SENATOR 2 Ja, das klingt alles recht vernünftig. Prima, das übernehmen wir!

SENATOR 3 Aber ein bisschen unpraktisch sind die schon? Hm… Ich glaube, ich könnte da einen
Verkaufsschlager ausarbeiten… (es wird kurz dunkel, dann kommt ein Verkäufer mit
12-Tafelgesetz-Leporello und mehreren Werberinnen)

WERBERINNEN (singen nach der Melodie von Exquisa-Werbung) „Oh, zwölf Tafeln, mein Gesetz zum
Nachschlagen!“

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VERKÄUFER Zwölftafelgesetze! Das neueste Zwölftafelgesetz! Frisch aus dem Druck!

SENATOR 2 Aber ist das jetzt nicht ein bisschen klein?

VERKÄUFER Hier das neueste Zwölftafelgesetz! Das Recht in Deiner Togafalte, praktisch zum
Mitnehmen! Dir wurde was gestohlen? Schlag nach! Du willst jemanden schlagen?
Schau nach, was dir dafür blüht!

WERBERINNEN (singen nach der Melodie von Exquisa->Werbung) „Oh, zwölf Tafeln, mein Gesetz zum
Nachschlagen!“

SENATOR 4 Gut, so könnte es gehen. Damit weiß nun jeder römische Bürger, was Recht und
Ordnung ist.

SENATOR 5 Aber – so genau sollen sie es doch eigentlich auch nicht wissen. Nicht, dass wir zu viel
Macht verlieren!

SENATOR 2 Keine Angst: Vergesst nicht, wir haben die drei Bücher der Sybille, die dieser König
damals gekauft hat. Darin stehen sämtliche Vorausdeutungen für die Zukunft!

SENATOR 4 Ja, damit wissen wir alles, oder zumindest sehr viel. Aber ich meine, was tun wir
spontan, um unsere Macht zu festigen?

SENATOR 1 Wozu haben wir denn noch die Priester mit ihren Zauberkunststücken? Die können den
Bürgern alles einreden, was wir wollen. Damit haben wir sie schon im Griff – der
Pontifex Maximus beeindruckt die Dummen immer!

SENATOR 3 Stimmt! Dank der Priester müssen wir uns um unsere Macht wirklich keine Sorgen
machen!

Senatoren gehen an den Rand der Bühne, so dass der Priester sie sieht, die Bewohner sie aber nicht.
Ein Priester und drei Bewohner kommen hintereinander auf Bühne.

BEWOHNER 1 (fragt den Priester) Soll ich mich nun zum Quästor aufstellen lassen oder nicht?

PONTIFEX (schaut auf den Senat. Dieser nickt. Dann zu Bewohner 1) Sieh nach oben. Dein Weg
wird von Vögeln gekreuzt werden. Siehst du diese drei Vögel da oben? Sie bedeuten
immer „Ja“. Also bewirb dich!

BEWOHNER 2 (fragt den Priester) Soll ich vor Gericht nun die Zeugenaussage machen oder nicht?

PONTIFEX (schaut auf den Senat. Dieser winkt ablehnend. Dann zu Bewohner 2) Sieh nach oben.
Dein Weg wird von Vögeln gekreuzt werden. Siehst du diese drei Vögel da oben? Sie
bedeuten immer „nein“. Sage nicht aus, das ist besser für dein Leben. Die Götter wollen
es so.

BEWOHNER 3 (fragt den Priester) Ich will jemanden verfluchen: diese Frau, die sich einfach nicht in
mich verlieben will. Was muss ich tun?

PONTIFEX (schaut auf den Senat. Dieser schlägt genervt die Augen hoch. Dann zu Bewohner 3)
Hier in dieser Leber steht, dass sie dein nicht wert ist und dass du bald jemanden
anderen finden wirst.

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BEWOHNER 3 Ja, aber wie kann ich sie jetzt verfluchen?

PONTIFEX Hier steht auch noch, dass du mir Geld zahlen musst. Ich werde dann dieses Stück Leber
mit einem Bleitäfelchen um Mitternacht an einem geheimen Ort vergraben!

BEWOHNER 3 Vielen Dank!

Geldübergabe, Pontifex wirft Leber und Täfelchen einfach weg, steckt zufrieden das Geld ein. Senat
tritt wieder auf.

PONTIFEX Ha! Die fressen mir aus der Hand!

SENATOR 3 Ha! Und uns damit auch! Das geht ja leichter als ich dachte! Wir haben sie alle im Griff!

Der Senat beginnt zu rappen.

Wir sind ein perfekter Ra


Der römische Senat
Die Römer opfern sich nen Wolf
und wir spielen lieber Golf
Arbeiten tun wir nicht viel
und Macht ist unser höchstes Ziel!

Zeitsprung und Schluss

PARZE 1 Also die lassen sich schon leicht hinters Licht führen, diese Römer!

PARZE 2 Sehr leicht, wirklich. Habt ihr das gehört mit „Nie wieder einen König“? So lange hat das
ja nicht angehalten!

PARZE 3 Wieso?

Schildträger mit Schild „465 Jahre später“. Anschließend tritt Caesar mit einigen Bewohnern auf.

CAESAR Veni, vidi, vici! Alea iacta est! Meine lieben Mitbürger! Heute ist der Tag gekommen,
euch mitzuteilen, dass ich ab jetzt ohne einen zweiten Konsul regieren möchte. Das soll
jetzt nicht heißen, dass ich mich gleich König nenne… (hinter vorgehaltener Hand) …
aber es läuft natürlich genau darauf hinaus!

PARZE 2 Siehst du? Schon haben sie wieder einen König. Jahrhunderte später, aber sie haben
ihn!

PARZE 3 (schneidet FadenFaden


Ja ha ( schneidet ab, während Brutus
ab, während heranstürmt)
Brutus heranstürmt )

BRUTUS Nein! Nie wieder einen König! Das wirst du bereuen! (Brutus ermordet Caesar)

CAESAR Ah! Auch du, mein Sohn Brutus!

BRUTUS Und dein Sohn bin ich schon gar nicht! Ich bin nicht verwandt mit dir!

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OKTAVIAN Aber ich! Und wir werden die Caesarmörder rächen!

BRUTUS Was? Wer bist du denn?

OKTAVIAN Ich bin Oktavian, der Neffe von Caesar! Ich räche deinen fiesen Mord!

Kleiner Kampf auf der Bühne, Bewohner im Hintergrund.

PARZE 3 Siehst du! Sie haben eben doch keinen König! Da hab ich mal kurz dafür gesorgt!

PARZE 1 Fragt sich nur, wie lange…!

PARZE 2 Jaja, Hauptsache, du musst immer das letzte Wort haben. Also mir reichen diese
Verwicklungen langsam. Ich glaube, wir sollten den Schicksalsspiegel mal wieder für
eine Weile schließen.

PARZE 1 Richtig. Mir schwirrt auch schon der Kopf. Nicht, dass wir mit dem Schicksal der
anderen Menschen noch was durcheinanderbringen. Los, ausruhen! Wellness!

Die Parzen gehen ab, Jupiter und Venus treten auf, Oktavian kämpft noch mit Brutus und siegt
schließlich.

VENUS (schaut beim Kampf zu) Oh oh oh! Ja und zack und… gib's ihm!

JUPITER Töchterlein? Was machst du da, um Gottes Willen?

VENUS Papá, siehst du den gutaussehenden, großgewachsenen, herrlichen, jungen Mann da


unten?

JUPITER Ich sehe nur, dass Caesar tot ist, der schließlich auch aus der Linie der Julier und damit
aus Deiner geliebten Familie stammt. Ich dachte, du wärst sicher wieder böse???

VENUS Aber nein! … Ja, also zu Anfang schon, aber da habe ich Oktavian ja noch nicht gesehen!
Er stammt aus dem gleichen Haus, also auch noch ganz ein bisschen aus meinem Blut,
und er verkörpert einen so tollen Römer. Bitte bitte bitte mach, dass aus dem was wird!

JUPITER Also nein, Venus! Das kann ich jetzt nicht auch noch. Nur aufgrund seines Aussehens
kann ich da nicht eingreifen.

VENUS Bitte, biiiitte! Verschaffe ihm ein paar besondere Ehren, oder lass doch wenigstens ihn
wieder König werden!

JUPITER Es reicht! Du hast es doch gehört: Die Römer wollen keinen König mehr und sie sollen
auch keinen König mehr bekommen! Diese Zeiten sind für immer vorbei! Da kann auch
dein Oktavian nichts mehr dran ändern!

VENUS Pfh! Du wirst schon noch sehen! Dann wird er halt nicht König, sondern kriegt
irgendeinen anderen tollen Job. Ich werde mir da schon noch was ausdenken für ihn.
Hm. Kaiser wäre doch auch nicht schlecht…

JUPITER Nein, Venus-Schätzchen, wenn du jetzt ein neues, hohes Amt für ihn erfindest, dann
wird der Senat was dagegen haben und…

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ERIKA SCHIEGG ANTIKE – SAGEN – MANCHE !

VENUS Mir egal! Ich mach das einfach!

JUPITER Oh Mann – und die ganze Geschichte um Intrigen und Mord wird weitergehen!

VENUS Aber dafür wird man sich immer an die Römer erinnern! Danke, Papa!

Der Senat tritt auf, Jupiter und Venus schunkeln mit, die Parzen auch. Nach und nach kommen alle auf
die Bühne und singen mit.

ALLE SENATOREN (nach der Melodie von „Das ist die Berliner Luft“) Ein wahrer Römer liebt sein Volk
und kämpft dafür rigide
er arbeitet an der Weltmacht
wenn manchmal auch perfide

Ein Römer, der sitzt im Senat


und schreit mal laut mal leiser
nur eines hasst er wie die Pest:
nen König und nen Kaiser!

Ja, das wär unser schönes Rom Rom Rom


doch mit dem Kaiser ists ein Hohn Hohn Hohn
denn der sitzt nur auf dem Thron Thron Thron
wie Marc Anton ton ton
wir ham verlorn lorn lorn

ALLE ANDEREN Ein Kaiser, der ist würdevoll


und über alles wichtig
Doch wir sind hölle raffiniert
und stellen alles richtig!

Wir mischen unserm Kaiser


einfach einen in den Tee!
Und so wird er dann ganz verrückt
und wir regiern per se!

Ja das ist unser schönes Rom Rom Rom


und das habt ihr nun davon von von
Sagt der Kaiser keinen Ton ton Ton
wars zuviel Mohn Mohn Mohn
in der Boullion ion ion

ALLE Ja das ist unser schönes Rom Rom Rom


alle hören heut davon von von
Alle ham das Romsyndrom drom drom
und wir lieben unser Rom! (Römischer Wein als Abschlusslied )

ENDE

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ERIKA SCHIEGG ANTIKE – SAGEN – MANCHE !

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