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Urbanisierung zählt zu den Trends der Zukunft, aus starken Städten werden städtische
(rurale) Räume mit wachsenden Umlandgemeinden. Wohin sich die Trends entwickeln – ob
Zuzug in die Stadt oder Flucht aufs Land – hier ein Blick auf österreichische Städte und
Regionen als Beispiele dafür, wohin es die Menschen zieht.
Wohnbauforscher Wolfgang Amann zu dieser Entwicklung: „Wer es sich leisten kann, wird in
Zukunft sein eigenes Arbeitszimmer haben wollen. Kleinere Wohnungen werden aus der
Mode kommen, weil Home-Office dauerhaft einen anderen Status haben wird.
Wenn man mit drei Arbeitstagen im Büro und zwei Arbeitstagen zu Hause auskommt,
könnte das Haus am Land und eine kleine Wohnung in der Stadt ein Lebensmodell sein.“
Die Stadt verliert an Attraktivität, da sich die Menschen auf dem Land sicherer fühlen, hat
Corona gezeigt. Der Nachteil des Pendelns zum Arbeitsplatz wird mit Mobile Office-
Möglichkeiten ausgeglichen, indem von zu Hause aus gearbeitet wird.
Die Quasi-Stadt
Das oberösterreichische Beispiel, Salzburg mit seinem Umland oder das vorarlbergische
Rheintal zeigen deutlich, dass die wohl wichtigste Entwicklung der nächsten Jahre
die „Zwischenräume“ sind. Gemeinden und Städte wachsen zu einer „Quasi-Stadt“
zusammen.
Nicht jede Gemeinde braucht ein Schwimmbad, einen Gerichtsstandort und höhere Schulen,
aber alle Bewohner:innen dieser Regionen brauchen bestmögliche Infrastruktur in Form von
Straßen, Datenleitungen und öffentlichem Verkehr, Kinderbetreuung sowie
Gestaltungsfreiraum für die unmittelbare Nachbarschaft.
Die Städte brauchen das Land und ländliche Gemeinden die Vitalität und Vielfalt der Städte.
Die Aufgaben sind größer als noch vor dreißig Jahren. Höhere Flexibilität und Mobilität,
steigende Lebenserwartung und die damit verbundene Wohlfühlatmosphäre sowie
Individualität, Nachbarschafts-Netzwerke und Internationalität sollen geboten bzw.
ermöglicht werden.
Durch neue Formen der Vernetzung und Mobilität wird Urbanität vor allem zu einer neuen
Lebens- und Denkweise. Ganz dem Ideal von J.W. Goethe entsprechend: „Hier bin ich
Mensch, hier darf ich sein!“.