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1.

Machen Sie es sich mit einem Getränk gemütlich und hören Sie sich die Vorlesung zur
Ätiologie psychischer Störungen bei Kindern und Jugendlichen an. Parallel zur
Audioaufnahme können Sie sich die Power-Point-Folien ansehen.

2. Erstellen Sie eine Mindmap, in der Sie Ihr Wissen, Ihre Annahmen und Ihre Wissenslücken/
Fragen über Risiko- und Schutzfaktoren festhalten. Was sind konkrete Beispiele für
biologische, psychologische und soziale Risiko- und Schutzfaktoren? Für die Erstellung einer
Mindmap empfehle ich https://mind-map-online.de/.

3. Wenn Sie ein Kind oder Jugendlichen mit einer Lern-, Verhaltens- oder
Entwicklungsproblematik kennen, können Sie auch versuchen für dieses Kind oder diesen
Jugendlichen, die Risikofaktoren herauszuarbeiten, die zur Entstehung und
Aufrechterhaltung einer bestimmten Symptomatik beitragen und gleichzeitig die
Schutzfaktoren zu überlegen, die zur Kompensation und Verbesserung führen könnten.

4. Gern können Sie die Übung auch in Kleingruppen machen.

5. Für eine vertiefende Lektüre können Sie das Kapitel von Steinhausen (siehe Ilias Ordner)
lesen.

6. Bringen Sie Ihre Mindmaps zu den Risiko- und Schutzfaktoren bzw. Ihre Fallanalyse am 7.11.
mit.
Praxisbeispiel:

Fiona:

Familiäre Vorbelastung: Wenn ein enger Verwandter, insbesondere ein Elternteil, an einer
psychischen Störung leidet, besteht ein erhöhtes Risiko, dass andere Familienmitglieder, wie
in diesem Fall Fiona, ebenfalls anfälliger für psychische Probleme sein können. Dies kann auf
genetische und Umweltfaktoren zurückzuführen sein, die in Familien weitergegeben werden.
Erlebter Stress: Fiona ist gezwungen, sich mit den Auswirkungen der Depression ihrer Mutter
auseinanderzusetzen. Ihre Mutter ist an manchen Tagen nicht in der Lage aufzustehen oder
am Familienleben teilzunehmen. Dies kann bei Fiona Stress und emotionale Belastung
verursachen, da sie sich um ihre Mutter sorgt und möglicherweise nicht die Unterstützung
und Stabilität erhält, die sie benötigt.
Fehlende Unterstützungssysteme: Es scheint, dass Fionas Mutter an manchen Tagen nicht in
der Lage ist, für ihre Tochter da zu sein, was auf eine eingeschränkte familiäre Unterstützung
hindeutet. Das Fehlen einer starken und unterstützenden sozialen Struktur kann das Risiko
für psychische Probleme bei Kindern erhöhen.
Früh Verantwortung tragen: Bedürfnisse von Fiona wurden hinten angestellt, sie muss
Verantwortung für ihre Mutter tragen

Wirkfaktoren:
 All diese Wirkfaktoren nehmen jeweils Einfluss auf die Entstehung,
Aufrechterhaltung, Schweregrad und Behandlungsmöglichkeiten von Erkrankungen
 Stehen in Wechselwirkung miteinander

Risiko und Schutzfaktoren:


 Es kann von internen und externen Faktoren gesprochen werden
 Interne liegen innerhalb einer Person (Vulnerabilität)
 Externe sind das Umfeld/Umgebung einer Person (Stressoren)
 Das, was überwiegt (Risikofaktoren, Schutzfaktoren) prägt sich aus, deswegen können
Geschwister mit gleichen Belastungen verschiedene Symptome entwickeln
o Man muss jeweils Risiko und Schutzfaktoren betrachten! Nicht nur schwarz/
weiß
 Kinder bringen bei Geburt Vulnerabilität und Resilienz mit
 Prämorbide Persönlickeit  entwickeln Mediator und Bewältigungsstrategien
o Günstig: Resilienzfaktor erstellen
o ungünstig: Vulnerabilität herstellen, Verdrängung, man stellt keine
Selbstwirksamkeit her
 Symptome können sich Chronifizierung oder Remission

Risikofaktoren:
 Faktoren, die die Wahrscheinlichkeit für Entwicklungsabweichung und Störung
erhöhen
 Unabhängig von Belastung (nicht noch zusätzliche Belastung nötig),
 Interne: Vulnerabilität (besondere Empfindlichkeit gegen Umweltbedingungen)
 Externe: Stressoren
 Kritische Lebensereignisse (z.B. Lockdown)
 Vulnerabilitätsfaktor: benötigen belastende Ereignisse, um wirksam zu sein
o Vulnerabilitätsfaktor sind Negative Gedanken; Tendenz zum Grübeln
Risikofaktor, dass man eine psychosoziale Störung zu entwickeln
o Weil man diesen Vulnerabilitätsfaktor hat, bedeutet dies aber nicht, dass man
eine psychische Störung entwickelt (aber Wahrscheinlichkeit ist höher)
 Je weniger Kognition, desto weniger depressive Symptome
 Vulnerabilitätsfaktor wird erst in der Belastung wirksam
 Vulnerabilitäts-Stress-Modell: Fassungsvermögen ist bei verschiedenen Menschen
unterschiedlich, geringeres Fassungsvermögen = höhere Vulnerabilität
 Disposition: affektive Störungen erst ab dem Adoleszenz Alter zunehmen,
Grundschulalter ist die Disposition niedriger als in der Pubertät
 Es braucht ein gewisses Maß an Stressoren, das Symptome ausgebildet werden
 Disposition hoch, hohe Belastung
 Disposition niedrig, kleine Belastungen können schon zur Symptombildung (kleine
Ereignisse, große Belastung)
 Ressourcen können Hemmschwelle erhöhen, umso mehr Belastungen kann man
ertragen (Bewältigungskompetenzen, z.B. in Bezug auf Verlusterfahrungen, …)
 Biologische Risikofaktoren:
o Genetische Faktoren
o Geschlecht als Risikofaktor
o Zusammenhang zwischen Temperament und psychischen Störungen
o abweichende Hirnfunktionen und körperliche Erkrankungen
 Psychosoziale Risikofaktoren individuelle Bedingungsfaktoren
o Vulnerabilität (z.B. Temperament), entwickelt sich weiter zu
Persönlichkeitsmerkmalen  von der Umwelt beeinflusst
o Persönlichkeitsmerkmale (Selbstkonept, Wahrnehmung und Erleben,
Einstellung gegenüber der sozialen Umwelt)
o Erfahrungen (negativen Erfahrungen bis hin zur Traumatisierung)
o Internalisierte Konflikte (wenn Eltern immer Konflikte austragen, können
Kinder Koflikte internalisieren)
o Fehlangepasste Bewältigungsprozesse (Mobbing als Kompensationsfaktor für
den Selbstwert)
 Psychosoziale Risikofaktoren Familiäre Faktoren
o Art der Erziehung
o elterliche Einmischung und Überprotektivität
o Trennung und Verlusterfahrung
o Abweichende Elternschaft
o familiäre Disharmonie
o Bindungsmängel
o psychische Störungen der Eltern
o mangelnde Anregung
o wiederholende Erfahrungsdefizite im Sinne eines Generationenkreislauf
 Psychosoziale Risikofaktoren Schule
o Schulklima
o Schultyp
o Peers
o Leistung und Schülerverhalten (abhängig von kognitiver Aktivierung,
strukturierte Klassenführung, Mitbestimmungsfaktoren, Leistungsdruck)
o Negative Lehrer-Schüler Beziehung
o Schlechtes Klassen- und Schulklima
 Soziale Unterstützung in Form von positiven Lehrer-Schüler-Beziehungen (Hattie-
Studie) und positivem Schulklima fördern Schulverbundenheit und psychische
Gesundheit aller
 Drei Faktoren:
o Prädispositionierende Faktoren (Faktoren die eine erhöhte Vulnerabilität für
eine psychische Erkrankung bedingen)
o Auslösende Faktoren (Faktoren die bei einer erhöhten Vulnerabilität die
psychische Erkrankung auslösen)
o Aufrechterhaltende Faktoren (Faktoren die nach Auslösung der Erkrankung zu
deren Aufrechterhaltung beitragen
o

Schutzfaktoren:
 Interne: Resilienzen (erworben);
o Widerstandfähigkeit gegenüber belastenden Umständen, (mehrdimensional)
o Erwerb durch gelungene Bewältigung von Anforderungen und Risiken
o Z.B. verbale Kompetenzen, …
o Resilienz-Kompetenzen können hilfreich für Belastungssituation sein, können
aber auch kontrahilfreich sein
 Externe: Soziale Unterstützung
 Wirken nur unter Belastung, Ohne Belastung kein Schutz erforderlich
 Kompensationsfaktoren, (Fähigkeiten, die zur Bewältigung einer Störung oder
Behinderung dienen, unabhängig von Belastungen) man spricht von denen nur nach
Auftreten der Störung
o Unterscheidung: Sozial erwünschte und sozial unerwünschte
Kompensationsfaktoren
o Kompensationsfaktor bei Mobbing: aggressives, dissoziatives Verhalten
 Bestehen schon vor dem Auftreten von Störungen
 Vermindern bei Belastungen die Auftretenswahrscheinlichkeit von Störungen

Protektive Faktoren und Resilienz:


=Schutz vor Entwicklung psychischer Störungen:

 Personale Ressourcen
 Familiäre Ressourcen
o Stabile Bindung zu mindestens einer Bezugsperson
o Emotional warmes aber auch klar strukturiertes Erziehungsverhalten
(autoritativer Erziehungsstiel)
o Positive Beziehungen zu Geschwistern
o Merkmale der Eltern (funktionierende Paarbeziehung, familiärer
Zusammenhalt, Modelle positiver Bewältigung, soziale Netzwerke der Eltern)

 Extrafamiliäre soziale Ressourcen


o soziale Unterstützung (Bezugspersonen, soziale Modelle)
o positive Freundschaftsbeziehungen
o Qualität der Bildungsinstitution
o Positives Schulklima
Psychose
Oberbegriff für viele Störungen

1. Schizotype Persönlichkeitsstörung
2. Wahnhafte Störung
3. Kurze psychotische Störung
4. Schizophreniforme Störung
5. Schizophrenie

Je nach Störung Art und Dauer der Symptome

5 symptomische Hauptsymptome

Wahn (Überzeugung von etwas)


Verfolgungswahn
Beziehungswahn (man bezieht alles auf sich selbst, alle sind gegen einen,…)
Kontrollwahn (Gefühle Emotionen sind fremdgesteuert)
Größenwahn
Körperbezogener Wahn

Halluzination
Stimmen, Geräusche, Geruch einbilden
Klar und lebhaft wie echte Wahrnehmungen (Scheinwahrnehmungen)

Desorganisiertes Denken
Sprache desorganisertes Sprechen, von Sprache auf Denken schließen

Grob desorganisiertes Verrhalten/Katatonie


Albern, losschreien, Klamotten ausziehen, Beerdigung lachen
Betroffene reagieren bedingt auf ihre Umgebung

Negative Symptome (typisch für Schizophrenie)


Weniger Emotionen, unbeteiligt,
keine Freude, keine Außenkontakte

Entstehung

Medikamente&Drogen
Stoffwechselerkrankungen
Tumore
Botenstoffe im Gehirn geraten durcheinander
Können aber verschiedene Ursachen stecken

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