Sie sind auf Seite 1von 34

Josef Plečnik im Umgang mit sakralen Denkmälern

SEMINARARBEIT

Eingereicht von
Sandra Jovanovic, Matrikelnummer: 01425082, WS2022/23
066 443 Masterstudium Architektur
Susi-Nicoletti-Weg 4/37, 1100 Wien, j.sandra@live.at

am
E251 Institut für Kunstgeschichte, Bauforschung und Denkmalpflege
251.692 Modul Architektur- und Kunstgeschichte

Betreuung:
Univ.Ass. Atreju ALLAHVERDY M.A.
Univ.Ass. Dipl.-Ing. Anna BRETTL BSc
Univ.Ass. Mag.aphil. Dipl.-Ing. Theresa KNOSP BSc
Univ.Ass. Dr.des Thomas MOSER M.A.
Ao.Univ.Prof. Dr.in phil. Sabine PLAKOLM

Wien, am 17.02.2023
Zusammenfassung

Die Seminararbeit „Josef Plečnik im Umgang mit sakralen Denkmälern“ beschäftigt


sich mit einem der bedeutendsten Erbauer moderner Kirchen des 20. Jahrhunderts in der
Region Wien – Ljubljana – Prag, dem Architekten Josef Plečnik.
Dabei umfasst die Arbeit die Fragestellung, wie sich die internationalen Einflüsse in
gestalterischer und typologischer Hinsicht sowie technische Neuerungen in seinen
Sakralbauten manifestierten.

Ein weiteres Ziel dieser Arbeit ist es, einen Überblick über Plečniks architektonischen
Verständnis im Bereich der Sakralarchitektur zu schaffen, wobei Vergleiche mit seinen
Werken und mit Werken seiner Zeitgenossen gestellt werden. Der Fokus dieser Arbeit
liegt jedoch auf seinem Sakralbau, die Heilig-Geist-Kirche im 16. Wiener
Gemeindebezirk, Ottakring.

Abstract

The seminar work "Josef Plečnik in dealing with sacred monuments" deals with one of
the most important builders of modern churches of the 20th century in the Vienna -
Ljubljana - Prague region, the architect Josef Plečnik.
The work includes the question of how international influences manifested themselves
in terms of design and typology as well as technical innovations in his sacred buildings.

Another goal of this work is to provide an overview of Plečnik's architectural


understanding in the field of sacred architecture, making comparisons with his works
and with the works of his contemporaries. However, the focus of this work is on his
sacred building, the Heilig-Geist-Kirche in the 16th district of Vienna, Ottakring.

2
Inhaltsverzeichnis

Zusammenfassung..................................................................................................2

Einleitung.................................................................................................................3

1. Zum Architekten bestimmt.................................................................................4

1.1 Schüler und Mitarbeiter Otto Wagners.........................................................5

1.2 Rom und Religion.........................................................................................6

2. Einfluss und Identität..........................................................................................6

2.1 Die sakrale Idealanlage.................................................................................8

2.2. Technische Neuerungen...............................................................................9

3. Ottakring um 1900............................................................................................10

3.1 Außengestaltung.........................................................................................11

3.2 Innengestaltung...........................................................................................11

4. Herz – Jesu – Kirche im Vergleich...................................................................14

Schlussbemerkungen............................................................................................15

Literaturverzeichnis..............................................................................................16

Abbildungen.........................................................................................................18

Abbildungsverzeichnis.........................................................................................32

3
Einleitung

Josef Plečnik ist der breiten Öffentlichkeit als Schüler der Spezialklasse Otto Wagners
bekannt, der zur damaligen Zeit eine Wende zur modernen Architektur vollzog.
Das Studium bei Wagner beendet Plečnik im Jahr 1898 als bester Absolvent, weshalb
ihm anlässlich seiner Abschlussarbeit, ein einjähriges staatliches Reisestipendium, der
sogenannte Rompreis1 verliehen wurde.
In Rom lernte er die alte italienische und antike Architektur kennen, die ihn nach seiner
Formfindung ermutigte, sich der sakralen Architektur zu widmen und hier seinen
Schwerpunkt zu setzen.

Lange vor dem Zweiten Vatikanischen Konzil2 wurden die liturgischen Reformen von
Josef Plečnik architektonisch vorweggenommen. Wegen der Vielzahl seiner sakralen
Neu- und Umbauten, vor allem aber wegen seiner liturgischen und technischen
Innovationen zählt Plečnik zu den bedeutendsten Kirchenarchitekten des 20.
Jahrhunderts. Auf dem Gebiet der sakralen Kunst wird seine besondere Stellung durch
eine außergewöhnliche Fülle von liturgischen Instrumenten unterstrichen, die in ihrer
Kunstfertigkeit unbestritten sind.

Plečnik galt als Priester des Bauens, der das Paradigma weit über den Rahmen seiner
Aufgaben hinaus ausdehnte. Da er sich als Diener des Volkes verstand, hielt er es für
notwendig, die Nation durch sakrale Monumente zu ehren. Dabei griff der Architekt auf
traditionelle Formen zurück, deren Sprache er neu ordnete, ohne sie jedoch ganz
wegzulassen. Bei der Gestaltung seiner Sakralbauten war er stets darauf bedacht, die
spirituelle Dimension des Ortes zu betonen und die religiöse Erfahrung der Nutzer zu
fördern.

Er war es auch, der erstmals in Österreich die Anwendbarkeit von Stahlbeton im


Sakralbau erprobte.

1
oder Romstipendium ermöglicht nach dem Abschluss österreichischen Künstlern ein
Studienaufenthalt in Rom, um sich künstlerisch weiterzuentwickeln.
2
ist eine Liturgiereform, die 1962 – 65 verabschiedet wurde, dessen Ziel die aktive Teilnahme der
Gläubigen an den Gottesdienst ist, das Predigen auf der Muttersprache und zum Volke hin sowie die
Zentralisierung des Volksaltars.
4
1. Zum Architekten bestimmt

Josef (Jože) Plečnik (Abb.01) wurde am 23. Januar 1872 in der Provinz Laibach (heute
Ljubljana) in Slowenien geboren. Von frühester Kindheit an sollte er in die Fußstapfen
seines Vaters treten und dessen Tischlerwerkstatt eines Tages übernehmen, was er nach
seiner vierjährigen Volksschulzeit zunächst auch tat.
An der Grazer Kunstgewerbeschule konnte der junge Plečnik dem Schicksal seiner
Heimat entfliehen und seine bereits in Ljubljana begonnene Tischlerausbildung
absolvieren, die ihm durch ein Staatsstipendium ermöglicht wurde.
Während seiner Ausbildungzeit in Graz arbeitet er als Zeichner im Atelier seines
Professors Leopold Theyer, der Plečniks zeichnerisches Talent als erster erkannte.
Im Jahr 1892, nach dem plötzlichen Tod seines Vaters, anstatt in die Heimat
zurückzukehren, um die Tischlerwerkstatt des Vaters zu übernehmen, verschlug es
Plečnik nach Wien, wo ihm eine harte, aber lehrreiche Zeit bevorstand. „[…] Ich hatte
dort außer Gott und meiner Dummheit niemanden im ganzen großen Wien.“ 3 schrieb er,
als er den Mut aufbrachte, einen Bekannten zu bitten, ihn mit Otto Wagner bekannt zu
machen.
Ohne einer entsprechenden fachlichen Architekturausbildung wurde Plečnik an der
Akademie der bildenden Künste in der Spezialklasse Otto Wagners aufgenommen.4

1.1 Schüler und Mitarbeiter Otto Wagners

Der Start verlief zunächst erfolgslos: Da er sich der Aufgabe, ein Zinshaus zu
entwerfen, nicht gewachsen fühlte, brach er die Ausbildung kurzerhand ab. Auf Anraten
seines Meisters, belegte er einen Nachhilfekurs in Darstellender Geometrie, der ihm
tatsächlich zum Erfolg verhalf, im neuen Umfeld aufzuatmen. Denn Wagner
ermöglichte Plečnik, als jüngsten Mitarbeiter (Abb.02) in seinem Atelier zu arbeiten,
um sich Vorwissen anzueignen und sich auf das bevorstehende Studium vorzubereiten.
Ein Jahr später inskribiert sich Plečnik erneuert an der Akademie, die er im Juni 1898
innerhalb der vorgesehenen Mindeststudienzeit von sechs Semestern absolviert.
Während der gesamten Studienzeit blieb er im Atelier Wagners arbeiten und konnte so

3
D. PRELOVŠEK, in: Josef Plečnik, 1872 – 1957, Architectura perennis, Wien: 1992, S. 9.
4
Vgl. Ebda. S. 7 – 9.
5
an dessen Großprojekten, wie der Regulierung des Donaukanals, dem Bau der Wiener
Stadtbahn und der Errichtung der Repräsantivbauten an der Ringstraße mitwirken.5
Für seine Diplomarbeit über die urbanistische Gestaltung des Seebades Scheveningen
bei Haag, erhielt er im Rahmen einer Ausstellung das staatliche Reisestipendium
(Rompreis) verliehen, dass ihm eine direkte Auseinandersetzung mit den historischen
Kunstdenkmälern vor Ort ermöglichte und ihn ermutigte, neue Wege in der Anwendung
klassischer Formen zu finden. Um den Prozess der Formfindung zu fördern, wurde
jedem Stipendiaten eine frei gewählte künstlerische Aufgabe gestellt, die während der
Reise zu lösen war. Plečnik entschied sich für den Kirchenbau (Abb.03), der ihn sein
Leben lang begleiten sollte.6

1.2 Rom und Religion

Anfang November 1898 trat er seine Reise an. Seine Reiseziele waren Venedig, Florenz
und Rom. Während der gesamten Italienreise beschäftigte Plečnik die Frage der
sakralen Architektur. Der eigentliche Grund für sein größeres Interesse an sakraler als
an profaner Architektur liegt in seiner tief verwurzelten Religiosität.
Überwältigt von der italienischen Antike und Renaissance gelang es ihm ein
universelles Modell kunstreicher Prinzipien und Formensprache zu entwickeln, dass er
nach seiner Rückkehr nach Wien konsequent in der architektonischen Praxis umsetzte.
Auch seine späteren Werke sind davon geprägt.
Seine religiösen Überzeugungen spiegeln sich in seiner Architektur wider, weshalb sich
seine Sakralbauten durch eine ruhige und meditative Atmosphäre auszeichnen und bis
heute beliebte Orte des Gebets und der Besinnung sind. Plečnik berücksichtigt bei der
Gestaltung von Sakralbauten die Bedürfnisse der Nutzer und ist stets bemüht, Räume zu
schaffen, die für religiöse Erfahrungen geeignet sind.7

5
Ebda, S. 10 – 11.
6
Vgl. D. PRELOVŠEK, in: Josef Plečnik, Wiener Arbeiten von 1896 – 1914, Wien: 1979, S. 33.
7
Ebda, S. 37 – 39.

6
2. Einfluss und Identität

Im Wandel zwischen den kulturellen und modernen Höhepunkt, dass durch das
römische Reich herbeigeführt und später im österreichisch-germanischen Reich
assimiliert wurde, ist Plečnik in Mittel- und Südosteuropa tätig, wo er auf die
Mehrsprachigkeit angewiesen ist. In einer anderen Kultur behaftet, mit dem Komplex
einer Minderheit anzugehören und gezwungen die Ausbildung in einer Fremdsprache zu
absolvieren, blieb Plečnik seiner slawischen Identität stets treu und auf seine Heimat
fixiert, zunächst wegen der starken, emotionalen Familienbindung, später mit seiner
ganzen Existenz und Arbeitskraft.8
„[…] ich jedoch komme mit der Überlieferung der Heimat; deren Tradition und
Notwendigkeit sind in mir verwurzelt. […]“9
Für den jungen, streng gläubigen Katholiken, der stets mit Hilfe christlicher Ethik das
Fremde überprüfte, erwies sich das Leben in der liberalistischen und utilitaristischen
Großstadt Wien, als schwierig. „Es scheint das ich in schlechter Gesellschaft lebe“ 10
„[…] nichts wünsche ich mir mehr als zunehmend Krainer – Slowene zu sein. […]“ 11
schrieb er in seinen Briefen an seinen Bruder Andreas.
Zuflucht fand er in seinem Glauben, denn dieser weckte in Plečnik „[…] die idealisierte
Assoziation des Zuhauses […]. 12

Eine weitere wichtige Persönlichkeit prägte ebenfalls Plečniks Architekturverständnis,


nämlich Gottfried Semper, und dessen Bekleidungs,- und Stoffwechseltheorie.
Nach Sempers Stoffwechselprinzip sollen sich das Ornament antiker Stoffe und
Keramik in monumentale Architektur einfügen und ihr so eine spirituelle Dimension
verleihen. Wo die Architektur sich verirrt, muss die Kunst vorangehen.
Plečnik war von der Universalität von Sempers Theorien überzeugt, was erklärt, warum
er sie wörtlich nahm. Laut Plečnik nahm dies Gestalt an dem Kunsthandwerk und ist die
Grundlage monumentaler Architektur.
Plečnik war der Ansicht, dass Handarbeit nicht durch Maschinen ersetzt werden könne.
Großer Enthusiasmus ist erforderlich, um große architektonische und
8
Vgl. F. ACHLEITNER, Ein slawischer Gaudi?, Anmerkungen zu Josef Plečnik, in F. Burkhardt,
C. Eveno, B. Podrecca (Hg.), Jože Plečnik Architekt 1872 – 1957, (Kat. Ausst., Historisches
Museum der Stadt Wien, Wien: 1987, München: 1987, S. 11.
9
PRELOVŠEK, 1992, S. 26.
10
Ebda. S. 19.
11
Ebda.
12
Ebda. S.78.
7
künstlerische Objekte von hoher Qualität herzustellen. Dies kann nur durch manuelle
Handhabung des Materials erreicht werden. Diese Haltung spiegelt Plečniks
Empfehlung an seine Studenten in Ljubljana wider, dass die Beschäftigung
mit angewandter Kunst sie lebendig und damit zu wahren Architekten werden lässt. Der
Einfluss dieses Teils von Sempers Theorien ist in seinem Werk immer noch sichtbar.
Davon zeugt seine Leidenschaft für antike Vasen, die er von Semper kannte und deren
Form er auf vielfältige Weise in monumentale Architektur umzusetzen verstand.13

2.1 Die sakrale Idealanlage

Neben der formalen Forschung beschäftigte sich Plečnik mit dem Problem, einen
Sakralbau zu errichten, der den Bedürfnissen der Zeit entsprach.
Sein Interesse galt Kirchen, die zugunsten eines Neubaus abgerissen werden sollten.
Seiner Überzeugung folgend weigerte er sich jedoch in die sakrale Bausubstanz
einzugreifen. Ein Neubau ist nur zulässig, wenn er an den Vorgängerbau anknüpft oder
dessen Grundriss möglichst beibehält.14
Plečniks Bewunderung für Sakralbauten ist stets mit einer emotionalen Bindung an das
Denkmal verbunden. Sie dominiert sein Schutzempfinden und bildet die Grundlage
seines Denkmalverständnisses. „Noch nie habe ich abgerissen, was unsere Väter gut
gebaut haben.“15 Plečniks liturgische Erwartungen setzen Disziplin als Voraussetzung
für ein christliches Leben, weshalb er die Beheizung des Kirchenraumes ablehnt und
auch die Kirchenbänke als zu behaglich für die Kommunikation mit Gott empfindet.16
Denn für ihn stellt sich die Frage „wie wertvoll denn ein in Sitzen abgehaltenes Gebet
überhaupt ist.“17 Diese Haltung geht auf seine katholisch-konservative Einstellung
zurück.
Auch die Frage, ob ein Zentral- oder ein Langbau für eine zeitgemäße Kirche
angemessen sei, beschäftigte ihn. In der Überzeugung, dass die frühchristliche
Architektur ein universelles Modell für moderne Bedürfnisse darstellt, wählte er den
Langbau als Ausgangspunkt für seine späteren Lösungen. Das entscheidende Kriterium
für die räumliche Gestaltung eines Sakralbaus ist die Einbeziehung der Gläubigen in die

13
Vgl. PRELOVŠEK, 1992, S. 12 – 14.
14
Vgl. PRELOVŠEK, 1979, S. 1.
15
PRELOVŠEK, 1992, S. 238.
16
Vgl. Ebda., S. 79.
17
PRELOVŠEK, 1992, S. 79.
8
Liturgie. Er betonte die Kommunikation zwischen den Gläubigen und dem Priester,
indem er die Sicht auf den Altar verbesserte.18
Dieses Verständnis hatte Plečnik lange vor der Liturgiereform, die erst zu Beginn des
20. Jahrhunderts im Zuge des Zweiten Vatikanischen Konzils verabschiedet wurde und
zum Ziel hatte, die aktive Teilnahme der Gläubigen am Gottesdienst zu stärken und die
Eucharistie als Zentrum des christlichen Kultes zu betonen.
Obwohl Plečnik in religiöser Hinsicht, dem traditionellen Langbau näherstand, ließ er
sich von Wagners rationaler und logischer Argumentation beeinflussen und kehrte
selbst oft zum Zentralbau zurück.19

2.2. Technische Neuerungen

Plečnik ersetzte den natürlichen Baustoff Stein durch Eisenbeton, einerseits aus rein
ökomischen Gründen und andererseits, weil es die billigste Variante war. Seine
Gerechtigkeit für das Material zeigt sich in seiner Arbeit an der Heilig – Geist – Kirche
(Abb.04), wo er das neue frei formbare Material in allen Facetten erprobt. Keine
technische Überraschung bleibt dem Zufall überlassen, alle Formen sind aus der Logik
des Materials abgeleitet. Als Grundlage für die Auseinandersetzung mit dem Baustoff
untersuchte er auch das Potential der Brückenbaukonstruktion, mit der es ihm gelang,
eine große Spannweite stützenfrei zu überbrücken. 20 Diese Tatsache bestätigt die
Bedeutung seiner Arbeit und zählt zu den ersten Eisenbetonkirchen Österreichs. Die
Vorreiterrolle bei der Verwendung von Eisenbeton im Sakralbau übernahm allerdings
Frankreich. So finden sich die frühesten Beispiele einer Eisenkonstruktion im Sakralbau
in Paris, wie beispielsweise bei der 1855 vollendeten, von Louis-Auguste Boileau und
Adrian-Louis Lusson geplanten Kirche St-Eugène (Abb.05) oder der 1902 von Jules
Astruc errichteten Kirche Notre-Dame-du-Travail (Abb.06).21
Vor der Heilig – Geist – Kirche gab es noch kein monolithisches Bauwerk, dessen
Erbauer sich nicht geschämt hätte, auch nur einen Teil des neuen Baustoffes offen zu
zeigen, denn in der sakralen Kunst war dieser unerwünscht und von den konservativen

18
PRELOVŠEK, 1979, S. 121.
19
PRELOVŠEK, 1992, S. 79.
Wagner war bei der Ausführung geräumiger Kirchen überzeugt von der Notwendigkeit diese als
Zentralbauten zu konzipieren.
20
Vgl. SCHEIDL Inge, in: Schöner Schein und Experiment, Katholischer Kirchenbau im Wien der
Jahrhundertwende, Wien: 2003, S. 232.
21
A. K. BÄUMLER/ A. ZEESE: Wiener Kirchenbau nach 1945. Von Rudolf Schwarz bis Heinz
Tesar, Wien: 2007. S. 13.
9
Österreichern verachtet. Die Anwendung von Eisenbeton galt als geeignetes Material
für die Realisierung technisch komplexer Projekte, wie die Ausführung von Bögen und
Kuppeln.22
In dieser Hinsicht zählt Plečnik zu den kreativsten Avantgardisten des frühen 20.
Jahrhunderts. In beispielhafter Weise gelang es ihm, sich mit den damals revolutionären
Eisenbetonformen auseinanderzusetzen, diese auf ein Gebäude zu übertragen und damit
das Bauwerk mit dem kulturellen Erbe zu verbinden. Darüber hinaus gelang es ihm,
sich dem neuen Material mit traditionellen, vertrauten Methoden zu nähren, um sein
Potential bestmöglich auszuschöpfen.23
„nécessité est la mère de l'industrie”. 24 schreibt Plečnik auf eines seiner Skizzen.

3. Ottakring um 1900

Am Ende des 19. Jahrhunderts wurde der Bau einer Kirche auf der Schmelz von den
rund 60.000 Gläubigen Ottakrings als immer dringenderes Bedürfnis empfunden,
weshalb der Kaplan Franz Unterhofer 1905 den Bau in Auftrag gab. Zu diesem Zweck
wurde 1908 unter der Patronanz der Gattin des Thonfolgers, Herzogin Sophie von
Hohenberg, die die Kirche auch dem Heiligen Geist weihen ließ, ein Kirchenbauverein
gegründet, der 1910 den Baugrund erwarb. Der Architekt Josef Plečnik wurde mit dem
Bau einer modernen und zweckmäßigen Kirche beauftragt.25
Die Heilig – Geist – Kirche (Abb.07) befindet sich im Zentrum des 16. Wiener
Gemeindebezirks, Ottakring. Die Kirche mit dem nachträglich angebauten Pfarrhaus
verläuft mit der Längsachse parallel zur Klausgasse. Der Haupteingang der Kirche
befindet sich an der Herbststraße. In städtebaulicher Hinsicht wird das umgebende
Stadtviertel von der Kirche mit ihrem monumentalen Charakter als Dominante
beherrscht.
Bereits 1910 fertigte Plečnik die ersten detaillierten Pläne zum Bau der Kirche in
Ottakring an (Abb.08). Von den zwei zur Wahl gestellten Parzellen, wählte er die
günstigere Parzelle, die von einem Park und drei Straßen umgrenzt wurde. In der
Folgezeit musste der Architekt allerdings seine bereits begonnen Plänen verwerfen, da
sich der Kirchenbauverein für einen anderen Baugrund entschieden hat und den Wunsch
22
Vgl. PRELOVŠEK, 1979, S. 172.
23
Vgl. M. WEISZ, Stoffwechsel, in A. Rüegg (Hg.), Die Unschuld des Betons, Wege zu einer
materialspezifischen Architektur, Zürich: 2004, S. 73.
24
PRELOVŠEK, 1979, S. 172. “Not ist die Mutter der Industrie.“
25
Vgl. W. BANDION, Steinerne Zeugen des Glaubens, Die heiligen Stätten der Stadt Wien, Wien:
1989, S. 334.
10
nach einer Hallenkirche äußerte. Nachdem Plečnik zwei Konzepte entwickelte
(Abb.09), musste er diese nach kurzer Zeit verwerfen und umplanen, da die
Auftraggeber unter der Kirche einen großen Saal wünschten. Schließlich entwarf
Plečnik eine Hallenkirche mit steilem Satteldach und Krypta. Neben der Hauptfassade
stellte er einen hohen venezianischen Glockenturm auf, flankiert vom Pfarrhof und
einem Miethaus (Abb.10). Letztlich fehlten jedoch die finanziellen Mittel, so dass von
den ursprünglichen Plänen nur ein schlichter, funktionaler Kirchenbau ohne
kostspieligen Schmuck und ohne den venezianischen Campanile übrigblieben. Auch das
Mietshaus und Pfarrhof wurden nicht realisiert.26

3.1 Außengestaltung

Die Fassade der Kirche sollte durch die Kombination von tiefrotem Backstein, Putz und
Granitpfeilern belebt und durch reiche Bauplastik ergänzt werden. Die Ziegelfelder
zwischen den Säulen sollten mit fünf Relieffiguren gefüllt werden, die den Heiligen
Geist, den Erlöser und die drei Heiligen Frauen darstellen (Abb.11).
Das Ergebnis war jedoch eine konservative Fassadenlösung in Form eines antiken
griechischen Tempels. Der Eingang wird von einem kolossalen, fensterlosen
Säulenportikus mit Gesims und Dreiecksgiebel gebildet. 27 Über den fünf Eingängen
befindet sich auf dem Dach ein offener Glockenträger mit zwei Christusglocken, die mit
Inschriften versehen wurden:
- Christus, dem König hat mich Friedrich Gustav geweiht.
- Christus König, auf dich habe ich gehofft, in Ewigkeit werde ich nicht
zuschanden werden.
Unter dem Glockengiebel steht die Inschrift:
„Der Geist ist es, der lebendig macht, das Fleisch nützet nichts.“

3.2 Innengestaltung

Nach einem schlichten, hellen Vorraum betritt man den geräumigen, pseudobasilikalen
Hauptraum, der nahezu quadratisch ist, 30 x 27 m (Abb.12). Um eine bessere Sicht auf
den Altar zu erreichen, ließ Plečnik die Pfeiler weg und verwendete stattdessen für die

26
Vgl. PRELOVŠEK, 1979, S. 146 - 148.
27
Vgl. PRELOVŠEK, 1992, S. 88.
11
Emporen eine Art Stahlbetonkonstruktion, wie sie damals im Brückenbau üblich war. 28
Auf diese Weise erreichte er eine stützenfreie Spannweite von 20,7 Metern29 (Abb.13).
Diese Art der Konstruktion ermöglicht dem Architekten historische Vorbilder auf seine
Weise zu interpretieren. Die Betonemporen wurden zu raumgliedernden Elementen, mit
denen die traditionelle Teilung der Basilika in Mittel- und Seitenschiffe paraphrasiert
wurde. Über den Emporen befinden sich Galerien mit Lichtgaden, die den Kirchenraum
durch reich gestaltete Glasfenster erhellen (Abb.14). Die Gemälde in den sechs
Glasfenstern stellen dar: Die Versuchung im Paradies, Das Dankopfer nach der
Sintflut, Moses mit den Gesetzestafeln auf dem Sinai, Die Verkündigung des Herrn, Das
Pfingstwunder und die Taufe Jesu.
Die anderen Fenster zeigen die vier Evangelisten und den Propheten Jesajas. Die
Epistelseite wurde dabei 1930 von R. Nagl bemalt, die Evangelienseite 1952 von
Remigius Geyling.30 Den Abschluss der Kirche hat Plečnik ursprünglich als eine
Kassettendecke in Holzkonstruktion vorgesehen, welche jedoch aus
Brandschutzgründen untersagt wurde.31
Für die Innengestaltung des Hauptraumes strebte Plečnik die Verwirklichung einer
christlichen Versammlungsstätte an, weshalb er sich für die Reduzierung der
Einrichtung entschied und stattdessen sich auf den Altartisch konzentrierte, welcher
erhöht wurde, um eine bessere Kommunikation zwischen Priester und Gemeinde zu
ermöglichen. Das Presbyterium ist aber auch deshalb erhöht, weil sich darunter die
Krypta befindet.32 Die Altarwand (Abb.15) ist eine Arbeit von Otto Holub und weicht
erheblich von Plečniks ursprünglichem Konzept ab (Abb.16). Holub ließ sich von Otto
Wagners Altarwand der Kirche am Steinhof (Abb.17) inspirieren. Die Ausführung
erfolgte gerade abgeschlossen und ohne eigene Beleuchtung. Im Zentrum des Mosaiks
steht das Bild des Heiligen Geistes, dessen Komposition von der Verwendung der
Edelmetalle Silber und Gold lebt. Die Kraft des Geistes strahlt in alle Richtungen aus
und zeigt ihre Wirkung. Die Altarrückwand (Abb.18) zeigt die Darstellung der sieben
Gaben des Heiligen Geistes nach einem Entwurf von Ferdinand Andri. (Frömmigkeit,
Kraft, Einsicht, Weisheit, Rat, Erkenntnis, Gottesfurcht).
Die Kommunionbank erstreckt sich über eine Länge von 25 Metern und nimmt damit
die ganze Breite der Kirche ein. Die beiden Seitenaltäre sind dem Heiligen Josef und
28
Vgl. PRELOVŠEK, 1979, S. 150.
29
Vgl. PRELOVŠEK, 1992, S. 86.
30
BANDION, 1989, S. 336.
31
Vgl. PRELOVŠEK, 1992, S. 86.
32
Ebda. S. 88.
12
dem Heiligen Bonifatius geweiht. Der Kreuzweg ist ein Werk des polnischen
Holzschnitzers Josef Ruchala und befindet sich auf der linken Seitenaltarwand.33
Links und rechts vom Chor führt eine Treppe in die Krypta (Abb.20).

Die räumliche Gestaltung der Unterkirche wurde in Form frühchristlicher Basiliken


umgesetzt und gliedert sich in den Hauptraum und drei Grotten. Die Krypta ist der
bedeutendste Raum der Kirche und wurde fast vollständig nach Plečniks Vorstellungen
gebaut. Plečnik hat eine Reihe von schlanken Betonpfeilern in den Raum gestellt, deren
geometrisch ausformulierte Enden in Form eines Trapezes mit achteckigem Querschnitt
ausgeführt und geschmückt mit frühchristlichen Symbolen im Stil der Beuroner
Malerei34 (Abb.21) sind. Besonderes Augenmerk legt er auf die Struktur und Farbe von
Stahlbeton. Die Oberfläche ließ er abwechselnd rau und glatt bearbeiten und mischte in
den Beton Staub von zerriebenen roten Ziegeln. Das monotone Grau der Wände wurde
durch die Beimengung des roten Farbtons aufgebrochen. Durch ornamentale Gestaltung
der Pfeilerkapitelle gelang es ihm den kühlen Charakter des Stahlbetons zu beleben. Der
warme Rot-Ton findet sich auch in den Bodenplatten wieder. Die Deckenkonstruktion
besteht aus massiven Holzbalken.
Zusätzlich erweckt der Beton den Eindruck einer Felswand, in die die drei Grotten
eingemeißelt sind, die den - Stall von Bethlehem, die Ölberggrotte im Garten
Gethsemane und das Heilige Grab in Jerusalem, (Abb. 22, 23, 24) darstellen. Diese ließ
Plečnik zuliebe seinem Bruder Andreas, der zur der Zeit Palästina besucht hat errichten,
um „[…] die Erinnerung an das Heilige Land wachzurufen.“35
Links und rechts vom Altar befinden sich zwei sezessionistische Gemälde (Abb.25, 26).
- Rahel weint um ihre toten Kinder von Josef Engelhart und die Schöpfung des Wassers
von Müller.
Die Sakramente der Ehe und der Taufe werden in der Krypta gespendet 36, weshalb sich
das Taufbecken von Ferdinand Andri hier befindet. Der aufwändig gestaltete Deckel
des Taufbrunnens ist eine Statue, die Johannes den Täufer darstellt (Abb.27). Den
Beckenrand säumen fließende Jugendstilornamente, die das Element Wasser spielerisch

33
BANDION, 1989, S. 335.
34
Die Beuroner Kunst ist mystische, liturgische und damit zugleich auch monastisch-benediktinische
Kunst. Sie dient ausschließlich der Bestimmung, Gott zu verherrlichen, und ist Ausdruck der
Gesinnung der Künstler. Sie will einladen zum bloßen Schauen, zur Anbetung, zur Versenkung in
Wesen und Geheimnis Gottes. Die Beuroner Kunst atmet Frieden und ist zugleich auf wunderbare
Weise zeitlos.
35
PRELOVŠEK, 1992, S. 91.
36
Vgl. PRELOVŠEK, 1992, S. 86.
13
umsetzen. Im Bodenmosaik der Taufkapelle sind es dagegen einfache geometrische
Formen, die die Wellen des Täufers nachzeichnen.37
Außerdem ist die Krypta durch einen Lichtschlitz aus Drahtfenstern optisch mit dem
Hauptraum verbunden (Abb.28).

Die neuartige Bauweise stieß nicht überall auf Begeisterung. Thronfolger Franz
Ferdinand kritisierte Plečniks Kirche als eine Mischung aus russischem Bad, Pferdestall
und Venustempel.38 Im Jahr 1911 verließ Plečnik Wien und ging nach Prag. Dies hatte
zur Folge, dass die Heilig-Geist-Kirche nie so fertiggestellt wurde, wie der Architekt sie
ursprünglich geplant hatte. Die Innenausstattung wurde größtenteils nicht nach seinen
Plänen ausgeführt. So wurden viele ursprünglich geplante Details wie
Bronzeapplikationen an den Säulen oder die Portalfront nicht ausgeführt. Andere
Elemente, wie die Gestaltung der Altarrückwand, stammen, wie bereits erörtert, nicht
von ihm. Darüber hinaus schrieb Plečnik:
„Was die HI-Geist-Kirche betrifft, ist meine ganzheitliche Konzeption verworfen
worden was geblieben ist, ist ein vergifteter Kompromiss ohne Kopf. Lediglich
die Krypta ist, soweit sie bis jetzt fertig ist, die Frucht einer ehrlichen und
unmittelbaren Verständigung zwischen mir und dem Initiator des Gebäudes.
Dies soll als Mahnung gesagt werden, dass Komitees und die Einmischungen
hochgestellter Herrschaften in solche Angelegenheiten fast ausnahmslos mit
Würmern im mächtigsten Stamm zu vergleichen sind.“39

4. Herz – Jesu – Kirche im Vergleich

Jene Visionen, die der Architekt für die Planung der Heilig – Geist – Kirche in Wien
realisieren vermochte, diese allerdings aus finanziellen oder brandschutztechnischen
Gründen ihm verwehrt blieben, versuchte er in seinen späteren Werken zu
berücksichtigen.
Den venezianischen Campanile, der aus mangelnden finanziellen Mitteln an der Heilig
– Geist – Kirche nicht ausgeführt wurde, realisierte Plečnik im Jahr 1925 in den Plänen
der Herz – Jesu – Kirche in Prag (Abb. 29). Allerdings in einer neuen Ausführung, denn
hier wurde der Glockenturm an der Fassade angepasst und nimmt nahezu die komplette
37
Vgl. PRELOVŠEK, 1979, S. 160.
38
Ebda, S. 150.
39
PRELOVŠEK, 1979, S. 153.
14
Kirchenbreite ein. Ähnlich wie in den ursprünglichen Plänen der hl. Geist – Kirche
sollte die Rotunde der Prager Kirche an beiden Seiten von Zinshäusern umgeben sein.
Dazu kam es allerdings nicht, weshalb der Architekt auf jene Lösung zurückgriff, die er
in Wien realisiert hatte. Die Portalfront der Herz – Jesu – Kirche erinnert an jene der
Kirche in Wien, durch den Dreiecksgiebel vermittelt sie den Eindruck eines antiken
Tempels, besitzt jedoch keine Säulen. Während die hl. Geist Kirche einen nahezu
quadratischen Raum (30 x 27m) aufweist, greift hier der Architekt auf den traditionellen
Langbau, dem er aus religiöser Hinsicht näherstand, zurück und präsentiert einen
rechteckigen Raum (38 x 26m). Das Kirchenschiff ist ebenfalls anders als in Wien, ohne
Seitenschiffen geht dieser in das Presbyterium über. 40 Um den rechteckigen Raum
laufen kleine Fenster, die den Kirchenraum erhellen wohingegen in Wien dieser über
Lichtgaden belichtet wird. Während in Wien die Altarrückwand die Darstellung der
sieben Gaben des Heiligen Geistes zeigt, schweben in Prag eine drei Meter hohe
vergoldete Figur des Christus und sechs Statuen der böhmischen Patrone in
überlebensgroßen: hl. Johannes von Nepomuk, hl. Agnes, hl. Adalbert, hl. Wenzel, hl.
Ludmilla und hl. Prokopios, welche aus Lindenholz geschnitzt wurden. Die aus
brandschutztechnischen Gründen nicht realisierte Kassettendecke in Holzbauweise der
Heilig – Geist – Kirche fand ihren Einsatz beim Bau der Prager Kirche. Während die
Krypta der hl. Geist – Kirche mit dem kühlen Betoncharakter dominiert, setzt Plecnik in
der Prager Krypta auf eine Kombination aus Ziegel und Stein.41

Schlussbemerkungen

Diese Arbeit setzte sich die Frage „Wie der Architekt Josef Plečnik mit sakralen
Denkmälern umgeht“ zum Ziel. Zu diesem Zweck wurde eine partielle Analyse seiner
Studien zum Kirchenbau unternommen, wobei der Fokus auf ihre Wirkung auf den
Sakralbau liegt.

40
Vgl. PRELOVŠEK, 1992, S. 229.
41
Vgl. D. PRELOVŠEK, Das Leben und das Werk eines Mannes in F. Burkhardt,
C. Eveno, B. Podrecca (Hg.), Jože Plečnik Architekt 1872 – 1957, (Kat. Ausst., Historisches
Museum der Stadt Wien, Wien: 1987, München: 1987, S. 78.
15
Eine genauere Analyse der internationalen Einflüsse in den Werken Plečniks konnte
durch den im Rahmen dieser Arbeit behandelten Sakralbau Heilig-Geist-Kirche in
Ottakring eingehend beleuchtet werden.

Die Ergebnisse meiner Forschung zeigen, dass Josef Plečnik einen wesentlichen
Einfluss und entscheidenden Stellenwert auf den modernen Kirchenbau im 20.
Jahrhundert in Österreich und Slowenien ausgeübt hat. Die neugewonnene Formsprache
der Materialität und Funktionalität wurde für den Architekten ein Anliegen und durch
sorgfältige Überlegungen auf seine Werke übertragen. Im Hinblick auf den
zeitgenössischen Sakralbau zeigt sich dieser stets aufgeschlossen, wodurch neue
Materialerkenntnisse aufgenommen und sinngemäß adaptiert werden konnten.

Durch sein Schaffen entstanden Kirchen, dessen Räume auf die Bedürfnisse der Nutzer
festgelegt werden, um ein religiöses Erleben bestmöglich zu gewähren und sich zudem
durch ihre Dominanz sowie historischen Stillen als etwas Außergewöhnliches
auszeichnen. Gekennzeichnet werden seine Werke auch durch eine Kombination von
Tradition und Moderne.

Im völlig vernachlässigten Arbeiterbezirk Ottakring errichtete Josef Plečnik nicht nur


ein Denkmal, sondern erschuf eine Idealanlage eines sakralen Raumes in
historisierenden Stil als erste Eisenbetonkirche Österreichs.

Literaturverzeichnis

BANDION, Wolfgang J.: Steinerne Zeugen des Glaubens, Die heiligen Stätten der
Stadt Wien, Wien: Herold Verlag, 1989.

16
BURKHARDT, François/ C. Eveno/ B. Podrecca (Hg.): Jože Plečnik Architekt 1872 –
1957, München: Callwey, 1987.

BÄUMLER, Ann Katrin/ Andreas Zeese (Hg.): Wiener Kirchenbau nach 1945. Von
Rudolf Schwarz bis Heinz Tesar, Wien: Eigenverlag der Abt. f. Kunstgeschichte TU
Wien, 2007.

PRELOVSEK, Damjan: Josef Plečnik 1872-1957, Architectura perennis, Salzburg,


Wien: Residenz-Verlag, 1992.

PRELOVSEK, Damjan: Josef Plečnik, Wiener Arbeiten von 1896-1914, Wien: Edition
Tusch, 1979.

RÜEGG, Arthur (Hg.): Die Unschuld des Betons, Wege zu einer materialspezifischen
Architektur, Zürich: gta-Verlag, 2004.

SCHEIDL, Inge: Schöner Schein und Experiment, Katholischer Kirchenbau im Wien


der Jahrhundertwende, Wien: Böhlau, 2003.

17
Abbildungen

Abb. 01: Josef Plečnik, o.J

Abb. 02: Otto Wagners Spezialklasse, Olbrich, erster von links, Plečnik, zweiter von
rechts, dahinter Hoffmann, 1898

18
19
Abb. 03: Studie zu einer modernen Kirche, Rom, 1899

Abb. 04: Heilig – Geist – Kirche, Innenraum während der Errichtung, Wien, 1911

Abb. 05: Louis-Auguste Boileau, Adrian-Louis Lusson, St-Eugène Kirche, Paris, o.J
20
Abb. 06: Jules Astruc, Innenraum der Kirche Notre-Dame-du-Travail, Paris, o.J

Abb. 07: Heilig – Geist – Kirche, Fassade, Wien, 1910 - 1913

21
Abb. 08: Heilig – Geist – Kirche, Variante Langbau, 1910

Abb. 09: Heilig – Geist – Kirche, Variante, 1910

22
Abb. 10: Heilig – Geist – Kirche, Fassadevarianten mit dem Pfarrhaus und Zinshaus,
Wien, 1910

Abb. 11: Heilig – Geist – Kirche, Fassadevariante mit reicher Bauplastik, Wien, 1911

23
24
Abb. 12: Heilig – Geist – Kirche, Längs,- und Querschnitt, Grundriss, Wien, 1910

Abb. 13: Heilig – Geist – Kirche, Innenraum, Wien, 1910

25
Abb. 14: Heilig – Geist – Kirche, Innenraum, Wien, 1910 - 13

Abb. 15: Otto Holub, Heilig – Geist – Kirche, Hauptaltar, Wien, 1911

.
Abb. 16: Josef Plečnik, Heilig – Geist – Kirche, Hauptaltar, Wien, 1911
26
Abb. 17: Otto Wagner, Kirche am Steinhof, Hauptaltar, Wien, o.J

27
Abb. 18: Ferdinand Andri, Heilig – Geist – Kirche, Altarrückwand, 7 Opfergaben, Wien

Abb. 19: Heilig – Geist – Kirche, Krypta, Wien, o.J

28
Abb. 20: Heilig – Geist – Kirche, Krypta während der Errichtung, Wien, 1911 – 13

Abb. 21: Heilig – Geist – Kirche, Krypta, Wien, 1910

Abb. 22: links: Heilig – Geist – Kirche, Krypta, Stall von Bethlehem, Wien, o.J
Abb. 23: mitte: Heilig – Geist – Kirche, Krypta, das Heilige Grab Jerusalem, Wien, o.J
Abb. 24: rechts: Heilig – Geist – Kirche, Krypta, die Ölberggrotte im Garten
Gethsemane, Wien, o.J

29
Abb. 25: links: Josef Engelhart, Rahel weint um ihre toten Kinder, Heilig – Geist –
Kirche, Krypta, o.J
Abb. 26: rechts: Müller, die Schöpfung des Wassers, Heilig – Geist – Kirche, Krypta,
o.J

Abb. 27: Heilig – Geist – Kirche, Taufbrunnen, Johannes der Täufer, Wien, o.J
30
Abb. 28: Heilig – Geist – Kirche, Blick von der Krypta zum Innenraum der Kirche,
Wien, 1911 – 12

Abb. 28: Josef Plečnik, Herz – Jesu – Kirche, Prag, 1925

31
Abbildungsverzeichnis

Abb. 01: https://planet-vienna.com/josef-plecnik-biografie/ Zugriff am 08.02.2023 um


15:44.

Abb. 02: PRELOVSEK, Damjan: Josef Plečnik 1872-1957, Architectura perennis,


Salzburg, Wien: Residenz-Verlag, 1992, S. 23.

Abb. 03: PRELOVSEK, Damjan: Josef Plečnik 1872-1957, Architectura perennis,


Salzburg, Wien: Residenz-Verlag, 1992, S. 29.

Abb. 04: https://www.inge-scheidl.at/gebaeudegalerie/sakralbauten-in-wien/16-23/16-


herbststrasse#fancybox-269-3 , Zugriff am 08.02.2023 um 18:12.

Abb. 05: https://www.opus5.fr/PARIS-IX-Eglise-Saint-Eugene-Sainte-Cecile , Zugriff


am 08.02.2023 um 15:58.

Abb. 06: https://www.flickr.com/photos/160830332@N07/51989287806, Zugriff am


08.02.2023 um 16:05.

Abb. 07: PRELOVSEK, Damjan: Josef Plečnik 1872-1957, Architectura perennis,


Salzburg, Wien: Residenz-Verlag, 1992, S. 45.

Abb. 08: PRELOVSEK, Damjan: Josef Plečnik 1872-1957, Architectura perennis,


Salzburg, Wien: Residenz-Verlag, 1992, S. 86.

Abb. 09: PRELOVSEK, Damjan: Josef Plečnik 1872-1957, Architectura perennis,


Salzburg, Wien: Residenz-Verlag, 1992, S. 88.

Abb. 10: PRELOVSEK, Damjan: Josef Plečnik 1872-1957, Architectura perennis,


Salzburg, Wien: Residenz-Verlag, 1992, S. 90.

32
Abb. 11: PRELOVSEK, Damjan: Josef Plečnik, Wiener Arbeiten von 1896-1914,
Wien: Edition Tusch, 1979, S. 152.

Abb. 12: PRELOVSEK, Damjan: Josef Plečnik, Wiener Arbeiten von 1896-1914,
Wien: Edition Tusch, 1979, S. 156.

Abb. 13: PRELOVSEK, Damjan: Josef Plečnik 1872-1957, Architectura perennis,


Salzburg, Wien: Residenz-Verlag, 1992, S. 91.

Abb. 14: PRELOVSEK, Damjan: Josef Plečnik, Wiener Arbeiten von 1896-1914,
Wien: Edition Tusch, 1979, S. 155.

Abb. 15: https://de.wikipedia.org/wiki/Heilig-Geist-Kirche_%28Wien%29#/media/


Datei:Wien_Heiliggeistkirche_Altar.jpg , Zugriff am 08.02.2023 um 18:23.

Abb. 16: PRELOVSEK, Damjan: Josef Plečnik, Wiener Arbeiten von 1896-1914,
Wien: Edition Tusch, 1979, S. 154.

Abb. 17: https://www.wienmuseum.at/de/standorte/otto-wagner-kirche-am-


steinhof#group-5 , Zugriff am 08.02.2023 um 18:36.

Abb. 18: https://de.wikipedia.org/wiki/Heilig-Geist-Kirche_%28Wien%29#/media/


Datei:Wien_Heiliggeistkirche_Altar.jpg , Zugriff am 08.02.2023 um 18:23.

Abb. 19:
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/6/65/Heilig_Geist_Kirche_Krypta.jpg
, Zugriff am 08.02.2023 um 19:14.

Abb. 20: SCHEIDL, Inge: Schöner Schein und Experiment, Katholischer Kirchenbau
im Wien der Jahrhundertwende, Wien: Böhlau, 2003, S. 232.

Abb. 21: PRELOVSEK, Damjan: Josef Plečnik, Wiener Arbeiten von 1896-1914,
Wien: Edition Tusch, 1979, S. 151.

33
Abb. 22, 23, 24: http://www.pfarreschmelz.at/kirche.htm , Zugriff am 08.02.2023 um
19:23.

Abb. 25, 26: https://www.kulturatlas.at/aut_w/page/00024083.htm , Zugriff am


08.02.2023 um 19:47.

Abb.27: https://www.austriasites.com/vienna/assets/img/sehenswuerdigkeiten/
bezirk16/wien16_schmelzer_pfarrkirche07_thomas_ledl_30.jpg , Zugriff am
08.02.2023 um 20:03.

Abb. 28: PRELOVSEK, Damjan: Josef Plečnik 1872-1957, Architectura perennis,


Salzburg, Wien: Residenz-Verlag, 1992, S. 47.

Abb.29:
https://austria-forum.org/af/Wissenssammlungen/Essays/Altösterreich_heute/Plečnik
%2C_Josef/Herz-Jesu-Kirche_Prag , Zugriff am 11.02.2023 um 17:36.

34

Das könnte Ihnen auch gefallen