Beruflich Dokumente
Kultur Dokumente
Mai 1981 in Miami, Florida;[2] eigentlich Robert Nesta Marley, ab März 1981 Berhane Selassie) war
ein jamaikanischer Reggae-Sänger, Gitarrist, Songwriter sowie Aktivist und gilt als bedeutendster
Vertreter und Mitbegründer der Reggae-Musik, die durch ihn und seine Band The Wailers ab Mitte der
1970er Jahre international bekannt wurde.
Zu seinen bekanntesten Songs zählen Buffalo Soldier, Get Up, Stand Up, I Shot the Sheriff, No
Woman, No Cry, Could You Be Loved?, Redemption Song und Stir It Up. Neben seinem
musikalischen Werk verbreitete Marley die Botschaft der Rastafari-Bewegung, was sich auch deutlich
in seiner Musik, dem sogenannten Roots-Reggae, widerspiegelt. Für deren Anhänger und für viele
Menschen der Dritten Welt war und ist Marley eine wichtige Identifikationsfigur.
Inhaltsverzeichnis
Spiritualität
Ab Mitte der 1960er Jahre identifizierte sich Bob Marley mehr und mehr mit der Religion der Rastafari.
1967 konvertierte er vom Christentum zum Rasta. Die Rastafari berufen sich auf die Bibel, führen
einen Kampf gegen die Unterdrückung der Schwarzen und hoffen auf ihre künftige Heimkehr
nach Afrika. Sie tragen gedrehte, verfilzte Haare, die Dreadlocks, welche ihnen
ein löwenähnliches Aussehen verleihen. Die Religion mit ihren spirituellen und mystischen Elementen
hatte auch großen Einfluss auf Marleys Musik. Religiöse Rhetorik bestimmte seine Songs und verlieh
ihnen eine hypnotische Ausstrahlung. In Interviews zitierte er gerne aus dem Alten Testament.
Acht Monate vor seinem Tod, am 4. November 1980, ließ er sich in Miami auf Drängen seiner Mutter
und auch angesichts seiner fortgeschrittenen Erkrankung in der Kirche der äthiopischen Gemeinde
nach christlich-orthodoxem Ritus taufen.[4]
Tod
Bob-Marley-Denkmal in Kingston
Im Herbst 1980 sollte Marley im Rahmen einer Tournee mit der Gruppe The Commodores und Lionel
Richie den endgültigen Durchbruch in den USA schaffen. Nach einer Fußverletzung, die sich der
Fußballfan 1977 beim Spielen zugezogen hatte und die er aufgrund seiner Rastafari-Ideologie nicht
behandeln ließ, verschlechterte sich sein körperlicher Zustand. Später wurde an einer seiner großen
Zehen[6] ein metastasiertes Melanom diagnostiziert („schwarzer Hautkrebs“). Nach den ersten USA-
Konzerten im September 1980 in Boston, Providence und im Madison Square Garden brach er
beim Joggen im Central Park in New York zusammen. Die Diagnose lautete: Tumorbefall der Leber,
der Lunge und des Gehirns. Sein letztes Konzert gab er am 23. September 1980 im Benedum
Center im Stanley Theater in Pittsburgh, Pennsylvania.
Nachdem die Fachärzte des Sloan Kettering Cancer Centers in New York ihm nur noch wenige
Wochen zu leben prognostiziert hatten, wandte sich Marley an den deutschen Arzt Josef Issels, der im
bayerischen Rottach-Egern am Tegernsee eine Klinik für hoffnungslose Krebspatienten betrieb und
Methoden anwandte, die von der Fachwelt nicht anerkannt wurden. Marley zog zur Behandlung
dorthin und verlor durch die Chemotherapie seine Dreadlocks, was für ihn als religiösen Rastafari eine
Katastrophe darstellte. Das Klima, insbesondere die für Marley ungewohnt niedrigen Temperaturen,
waren eine zusätzliche Belastung.[7]
Während der Therapie ließ sich Marley als Mitglied der äthiopisch-orthodoxen Tewahedo-Kirche auf
den Namen Berhane Selassie („Licht der Dreifaltigkeit“) taufen – in Anlehnung an den letzten
äthiopischen Kaiser Haile Selassie, der von den Rastafaris als der in der Bibel angekündigte
wiedergekehrte Messias angesehen wird. Am 8. Mai 1981 beschloss er, zum Sterben nach Jamaika
zurückzukehren. Bei der Zwischenlandung in Florida in den frühen Morgenstunden des 11. Mai 1981
war er jedoch schon zu schwach für den Weiterflug. Er wurde in das heutige Jackson Memorial
Hospital in Miami gebracht, wo er gegen 11.30 Uhr im Alter von 36 Jahren starb. Sein Sarg wurde in
sein Heimatdorf Nine Miles auf Jamaika überführt. Im Rahmen einer nationalen Trauerfeier wurde er
mit einer Bibel, seiner roten Gibson-Gitarre, einem Marihuanazweig und einem Ring, der ihm von
Haile Selassie persönlich bei einer Privataudienz geschenkt worden sein soll, in
einem Mausoleum beigesetzt.
Marleys Witwe Rita verwaltet bis heute den Nachlass, dessen Marktwert auf 600 Millionen US-Dollar
geschätzt wird.[8] Zu seinem 60. Geburtstag gab es Verwirrung um eine angebliche Aussage der
Witwe, wonach seine Leiche aus dem Mausoleum in Nine Miles exhumiert werden und in einer
Gedenkstätte in Shashemene in Äthiopien beigesetzt werden sollte. Diese Meldungen lösten in
Jamaika Aufregung und Empörung aus und wurden später dementiert.[9][10]