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Praktikumsbericht

1.Beschreiben Sie Ihren Praktikumsbetrieb und ihre persönlichen


Aufgabenbereiche dort.

Vom 08.- 26.01.2023 habe ich bei der Firma Thomas Philipps in
Vechta mein Praktikum absolviert. Meine tägliche Arbeitszeit war
von 09:00 – 17:00 Uhr inklusive einer halben Stunde
Mittagspause. Obwohl ich im Vorfeld bei zehn verschiedenen
Firmen versucht habe einen Praktikumsplatz zu bekommen,
wurden mir nur Absagen zuteil. Erst mit Hilfe von Herrn Gören
unser Schulsozialpädagoge erhielt ich diesen Platz.

Die Firma Philipps ist eine Verwaltungs-GmbH mit Sitz in D-49143


Bissendorf, deren Geschäftsführer André Philipps ist, voraus ich
schließe, dass dieses Unternehmen in Familienbesitz ist. Laut
Auskunft wurde es 1999 gegründet. Die Firma hat über 260
Filialen. Davon sind über 250 in Deutschland, die übrigen in
Österreich und Litauen.

Damit ist die Firma ein Großunternehmen, das auf Grund seiner
Größe riesige Mengen eines Artikels ordern kann. Dadurch verfügt
sie über günstige Einkaufsbedingungen, die es ihr ermöglicht, ihre
Artikel etwas günstiger anzubieten als die Konkurrenz, allerdings
mit minimalem Aufwand und auf sehr großen Verkaufsflächen. Um
günstiger einkaufen zu können, nimmt die Kundschaft das gerne
in Kauf, deshalb habe ich unter den parkenden Autos
Nummernschilder aus Cloppenburg und Diepholz gesehen.

Das Warensortiment umfasst Haushaltsartikel wie


Küchenutensilien z.B. Pfannen, Töpfe, Messer etc., Schreibwaren
wie Hefte, Stifte und Schulartikel, Werkzeug für Haus und Garten,
Fahrrad und Auto, Tiernahrung für Vögel, Hunde und Katzen und
Artikel für deren Bedürfnisse. Es gibt auch in Dosen, Gläsern und
verpackte Esswaren aller Art. Nicht zu vergessen ist ein breites
Sortiment an Waschpulvern und Hygieneartikeln, die manchmal

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mit Sonderangeboten aus Restbeständen von verschiedenen
Anbietern bereichert werden. Im Winter umfasst das Angebot eine
breite Palette brennbaren Materialien wie verschiedene Holzarten
und Anzünder. Im Sommer gibt es viele verschiedene
Pflanzenarten, verschiedene Arten von Erde: wie Grab-, Torf- und
Abdeckungsmaterialien, Übertöpfe und alles, was man im Garten
so brauchen kann, einschließlich von Gartenmöbeln,
Sonnenschirmen und vieles mehr. Auch werden sie außerdem je
nach Jahreszeit für den Kunden sofort sichtbar platziert.

Es gibt drei verschiedene Außenbereiche. In einem Vorderbereich


sind die Gartenmöbel untergebracht, im zweiten hinter Bereich die
Säcke mit den Erden und vor dem Laden ist ein Bereich für die
frischen Pflanzen. Im Innenbereich sind die Waren entlang der
Wände in Regalen, in Querregalen in der Mitte und in einigen
Arealen auf dem Boden ausgebreitet. Eine meiner Aufgaben
bestand darin, die Regale ein- und auszuräumen bzw.
Umzuschichten. Beim Einräumen der neuen Ware musste diese
mit Preisetiketten versehen werden, die ich selbst mit einer
vorgegebenen Tastenkombination drucken musste, nachdem ich
diese jeweils vorher auswendig gelernt hatte. Zusätzlich ist Die
Ware von der Firmenseite mit einem Lieferetikett ausgestattet, das
dem Regaleinordner sagt, wieviel von der Ware geliefert wurde,
wieviel die Ware kostet, wie alt ist und in welches Regal sie
eingeordnet werden muss. Dabei ist zu beachten, dass die neue
Ware hinten und die alte Ware vorne eingeordnet wird. Außerdem
sollen die Artikel so angeordnet werden, dass sie den Kunden
ansprechen. Deshalb müssen die Regale immer gefüllt und in
Ordnung sein. Ich habe selbst von Kunden gehört, wie sehr ihnen
das gefällt. Neben der Ordnung ist Sauberkeit sehr wichtig.
Deshalb werden die Regale regelmäßig gereinigt und der Boden
im innen- und Außenbereich regelmäßig gefegt. Diese Aufgaben
gehörten ebenso zu meiner Arbeit. Da es zurzeit meines
Praktikums so kalt war, äußerten die dort arbeitenden weiblichen
Angestellten ihre Freude darüber, dass mir das Fegen im
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Außenbereich zufiel, weil sie der Kälte nicht standgehalten hätten
wie ich. Dieser Betrieb ist ebenso wie viele andere vor Diebstahl
gefeit. Deshalb werden teurere Artikel mit einem Spezialetikett
versehen wie z.B. hochwertige alkoholische Getränke. Diese
Etiketten sind klein rund und werden auf der Unterseite der
Flasche angebracht, sodass sie der Kunde nicht sieht, aber sie
nicht unbemerkt durch die Kasse bringen kann. Dasselbe gilt auch
für andere Hochpreisige Artikel.

Insgesamt gesehen ist das Publikum tagesbedingt unterschiedlich.


Am Vormittag kommen überwiegend ältere Leute und Hausfrauen,
während am Nachmittag eher jüngere Leute und Familien
kommen. Offensichtlich gehen die meisten Menschen gezielt
einkaufen. Sie suchen nicht lange, sondern fragen, wo sie
bestimmte Waren finden könnten. Das hat mitgeholfen, mich
schnell im Laden zurecht zu finden und einen Überblick über das
Warenangebot zu bekommen.

2. Charakterisieren Sie ein in Ihrem Betrieb typisches Berufsbild


und ordnen Sie dieses Berufsbild begründet in die Typologie der
Erwerbsarbeit ein.

Meiner Beobachtung nach ist für das Einräumen und Einordnen


der Regale und für das Sauberhalten der Verkaufsfläche bei
Philipps keine spezielle Berufsausbildung nötig. Diese Tätigkeit
kann aufgrund ihrer geringen Qualitätsanforderungen nach eine
kurzen Einarbeitungsphase ausgeübt werden. Es handelt sich um
eine Routinetätigkeit in einem überschaubaren und konstanten
Arbeitsbereich. Es handelt sich somit um eine Einfachsarbeit.
(siehe: Politik-Wirtschaft, S.19). Die überwiegende Zahl der dort
Arbeitenden fallen unter diese Typologie. Manche haben keinen
Schulabschluss. Die Folge davon ist, dass sie nur den
Mindestlohn von aktuell 12,41€ erhalten. Dieses Einkommen
reicht gerade so, um eine kleine Familie ausreichend zu ernähren.
Oft ist es sogar kaum das möglich. Die Menschen an der Kasse
entweder Studenten oder spezialisierte Aushilfskräfte, die nach
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dem jeweiligen Bedarf eingestellt werden. Oft nur für einen
überschaubaren Zeitraum. Der Leiter der Filiale bei der Firma
Philipps scheint ein BWL- Studium absolviert haben. Er ist noch
sehr jung, sehr nett und sehr aktiv. Er ist zuständig für den
geregelten Tagesablauf, die Bestellung und die geforderte Qualität
der Ware für diese Filiale, dafür eventuelle Reklamation und die
Gestaltung des Verkaufsraumes. Er steht im Austausch mit der
Zentrale in Bissendorf, die viele Hilfestellungen in Form von
Vorgaben macht. Seine Aufgabe ist es, neue Ideen und
Verbesserungen zu entwickeln. Sehr wichtig ist es den Markt zu
beobachten und Vorschläge für die Sortimentsausgestaltung zu
machen. Auf jeden Fall ist er der Ansprechpartner für jedes
auftauchende Problem. Seine Tätigkeit fällt somit in den Begriff
der Wissensarbeit (siehe Politik-Wirtschaft, S.19).

Der Betrieb scheint so, organisiert zu sein, dass Menschen mit


einer Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann/frau nicht oder in
sehr geringer Zahl benötigt werden, da alle Arbeiten durch die
Zentrale geplant und dirigiert werden. So werden viele Kosten
gespart.

3. Überprüfen Sie die von Ihnen gemachten Erfahrungen in Ihrem


Praktikumsbetrieb in Hinblick auf eine mögliche Berufs- und
Studienentscheidung.

In meinem Praktikum habe ich viele praktische, soziale und neue


Erfahrungen gemacht. Das war möglich, weil ich davor noch nie in
der Berufswelt gearbeitet habe. Die Arbeit hat mir gefallen, ich war
motiviert, obwohl die ersten Tage körperlich anstrengend waren.
Wie mir die Mitarbeiter später sagten, hätten sie mich anfänglich
abwertend kritisch betrachtet, aber dann festgestellt, dass ich
doch nett und sympathisch sei. Eine Erfahrung, die ich häufig
mache. Als Nicht-Deutscher stößt man auf Vorbehalte. Das macht
mir das Leben manchmal schwer. Die wichtigste Erkenntnis
dieses Praktikums war, dass mein Leben und das meiner Familie
von Steuergeldern finanziert wird. Dafür bin ich dankbar und habe
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großen Respekt davor, dass meine Schulbücher, Klassenfahrten,
Vereinsmitgliedschaften usw. Von Steuergeldern meiner
Mitmenschen bezahlt werden. Ich weiß jetzt, wie sich das anfühlen
kann nach acht Stunden Arbeit. Ich weiß jetzt, wie wichtig eine
gute Ausbildung ist, weil gute Tätigkeiten interessant sind und eine
Perspektive haben. Außerdem kann Ich werde mir diese Hilfe,
diese Chance und Unterstützung zu Nutze machen, in dem ich
versuchen werde, meine deutschen Sprachkenntnisse zu
verbessern und mehr Wissen zu erwerben. Mein Interesse liegt in
den naturwissenschaftlichen Fächern und in der Mathematik,
deshalb werde ich mich in diese Richtung bewegen. Denkbar ist
ein Ingenieur- oder ein oder IT-Studium, falls ich das Abitur
schaffe.

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