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Der TI-Nspire ist ein Taschenrechner, der zum einen graphikfähig ist und zum anderen sogar über ein
Computer-Algebra-System (kurz: CAS) verfügt. Dies bedeutet, dass der Rechner ein enormes Spektrum
vom Möglichkeiten bietet. Seine Bedienung unterscheidet sich aber in einigen Punkten ziemlich von
jener der einfachen Rechnermodelle, wie man sie z. B. in der Bezirksschule benützt. Die nachfolgenden
Erläuterungen und Beispiele sollen Sie möglichst rasch soweit bringen, dass Sie das alltägliche“ Rechnen
”
– und sogar noch einiges mehr – auch auf dem Nspire beherrschen.
Der Handheld
Das physische Gerät wird als Handheld bezeichnet. Im Gegensatz dazu lässt sich der Nspire auch als
Software auf einem Computer installieren und dort genau gleich verwenden, einfach mit dem Vorteil der
komfortableren Bedienung und Bildschirmdarstellung sowie einer grösseren Prozessorleistung. Beachten
Sie, dass sich die Software nur auf einer begrenzten Anzahl Computer mit dem beiliegenden Lizenzcode
aktivieren lässt. Danach erfordert eine Neuinstallation (auf demselben oder einem anderen Computer),
dass man bei der Firma Texas Instruments einen neuen Code anfordern muss.
Der Handheld ist in vier Bereiche aufgeteilt:
1. Bildschirm
2. Navigationsblock
3. Rechnerblock
4. Text-Tastatur
Viele Tasten verfügen über eine Zweitfunktion. Zweitfunktionen sind über der Taste hellblau angeschrie-
ben; man erreicht sie über ein Voranstellen der Taste ctrl . Mittels der Taste " shift schaltet man auf
Grossschreibung um; sollen mehrere Buchstaben hintereinander gross geschrieben werden, verwendet
man CAPS . Der Rechner besitzt im Navigationsblock eine Kombination von Trackpad und Pfeiltasten,
welche zur Navigation auf dem Bildschirm dienen. Das Trackpad wird aktiviert, indem man es zärtlich ein
wenig streichelt, bis der Mauszeiger erscheint. Die weiteren Navigationstasten haben folgende Bedeutung:
esc : Escape, aus dem Menu zurückgehen repektive innerhalb eines Untermenus eine Stufe zurückgehen.
ctrl esc : 1 Schritt rückgängig machen (gleich wie ctrl z ).
Taste mit kleinem Rechnerbild: Direktanwahl des Scratchpads.
tab : Tabulator, in Auswahlmöglichkeiten eine weitergehen.
on resp. o↵ : Ein- und Ausschalten. Läuft der Rechner schon, hat die on-Taste die Bedeutung
home“ (Startbildschirm), deshalb das Häuschen auf der Taste.
”
doc : Menu zur Dokumentenverwaltung ö↵nen.
+page : Einem Dokument eine neue Seite hinzufügen (entspricht den unten beschriebenen Icons).
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Scratchpad und Dokumente
Schaltet man den Rechner ein, erscheint der Startbildschirm mit den beiden Bereichen Scratchpad und
Dokumente sowie einer Zeile voller Icons.
Das Scratchpad ist die Gebrauchsumgebung, in der man Berechnungen durchführt (Auswahl: A Be-
rechnen) oder Funktionsgraphen untersucht (Auswahl: B Graph), welche man nicht aufbewahren oder
anderweitig verwenden will.
Im Bereich Dokumente lassen sich Dokumente erzeugen, welche verschiedene Rechnungen, Graphen etc.
enthalten. Diese lassen sich speichern und können später wiederverwendet und modifiziert werden. So
kann man beispielsweise alle Berechnungen für eine Aufgabe oder sogar ein ganzes Theorieheft in einem
Dokument zusammenfassen und aufbewahren. Die genaue Organisation wird später beschrieben. Mit den
Icons kann man im aktuellen Dokument verschiedene Umgebungen erzeugen, von links nach rechts sind
dies: Rechnerumgebung (Calculator), Graphenumgebung (Graph), Konstruktionsumgebung (Geometry),
Tabellenkalkulation (List & Spreadsheet), Statistikumgebung (Data & Statistics), Textumgebung (Notes)
und Messwerterfassung (Vernier DataQuest).
Rechnen im Scratchpad
Berechnungen oder Umformungen werden im Bereich Berechnen ausgeführt. Dabei werden ganze Ter-
me auf einmal eingegeben. Diese sind im Display sichtbar und kontrollierbar und werden als Ganzes
ausgewertet. Die Berechnung wird mit der Taste ENTER ausgelöst.
Sowohl in der Eingabe als auch in der Ausgabe werden Terme wie bei der korrekten mathematischen
Notation auf Papier dargestellt. Dies hat zur Folge, dass man sich gegenüber den bekannten Eingaben
auf den bisher verwendeten Taschenrechnern etwas umgewöhnen muss. Dafür ist es einfach nachzuprüfen,
ob man Eingabefehler gemacht hat.
Bekanntlich ist Vorsicht geboten bei Brüchen, in welchen Operationen vorkommen. Nur durch Setzen
von Klammern kann klar festgelegt werden, was alles zum Zählern und zum Nenner gehört.
Berechnen Sie als kleine Übung den Term
17
9(6 + 28 ) 18
2 35
5(11 7)
417
und untersuchen Sie, was vergessene Klammern bewirken (Resultat: 700 ).
Bei der Berechnung von Potenzen mit ^ gerät man in den Hoch-Modus“. Wenn der Exponent eingege-
”
ben ist, muss man mit der Tabulatortaste tab oder einer Pfeiltaste wieder auf die Hauptzeile zurückgehen.
Wurzelzeichen werden (wie handschriftlich) vor der Zahl eingegeben. Auch hier muss man nach der
Eingabe des Radikanden mit der Tabulatortaste oder einer Pfeiltaste diesen Eingabebereich verlassen.
Grundsätzlich wird immer zuerst der Befehl eingegeben und nachher die Zahl oder der Term, auf den er
wirken soll.
Es gibt zwei verschiedene Minustasten:
: Subtraktionstaste, steht immer zwischen zwei Zahlen oder Variablen.
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Formal exakte Resultate und Näherungslösungen
Berechnen Sie den folgenden Ausdruck sowohl formal exakt, als auch näherungsweise:
p
3 18
p
9 16 3
p p
( 3 18) 13
(Lösung: Exakt: 117 , genähert: 0.501324)
3
Weiterverwenden von Resultaten und eingegebenen Termen
Statt der Resultate kann man aber auch die früheren Ein-
gaben wiederverwenden und in die Eingabezeile kopieren.
Im Beispiel wird die markierte Eingabe in die leere Klam-
mer eingefügt (weil der Cursor dort steht).
Berechnen Sie jetzt möglichst geschickt nacheinander Grundfläche, Mantelfläche und Gesamtoberfläche
für den Zylinder mit Radius 7.5 cm und Höhe 23.8 cm.
(Lösungen: 176.715 cm2 , 1121.55 cm2 , 1474.98 cm3 )
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Im Exakt-Modus wird grundsätzlich formal exakt gerechnet.
Eingegebene Dezimalzahlen werden in Brüche umgewandelt
(was, wie weiter unten erläutert, problematisch sein kann).
Im Auto-Modus wird solange als möglich exakt gerechnet. Sobald aber in der Eingabe Näherungswerte
auftreten, die Exaktheit also nicht mehr gegeben ist, wird auch das Ergebnis näherungsweise angegeben
(siehe früher).
Für unsere Zwecke ist dies der bevorzugte Modus, weil man hier selber steuern kann, ob exakt oder
näherungsweise gerechnet wird.
Bemerkung: Die Tastenkombination ctrl enter erzwingt in jedem Modus eine näherungsweise Berech-
nung.
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Speichern von Zahlen
Hier wird derselbe Term zunächst mit der von vorher noch
belegten Variable m und anschliessend mit einem a, unter
dem nichts abgespeichert wurde, berechnet. Dabei kann
man erkennen, dass der Nspire auch symbolisch rechnen
kann (hier fasst er zusammen). Allerdings fasst er einen Na-
men nur als Variable für symbolisches Rechnen auf, wenn
unter diesem Namen keine Zahl gespeichert wurde. Dass
dies der Fall ist, zeigt die dritte Zeile, in der a nicht fett ge-
schrieben wird vor dem Drücken der Taste enter . Um kein
Durcheinander zu bekommen, ist es eventuell sinnvoll, für
das symbolische Rechnen generell einbuchstabige Namen
zu verwenden und für das Speichern von Zahlen generell
mehrbuchstabige Namen.
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Löschen von Speicherplätzen
Wenn man ein neues Dokument erstellt, sind grundsätzlich keine Variablen belegt, auch wenn diesen
in anderen Dokumenten oder dem Scratchpad ein Wert zugeordnet wurde. Will man einer bereits be-
legten Variablen einen neuen Wert zuordnen, speichert man diesen neuen Wert wie gelernt unter dem
entsprechenden Namen. Dabei wird der alte Wert gelöscht und durch den neuen ersetzt.
Will man den Inhalt einer Variable löschen, so dass diese wieder für das symbolische Rechnen verwendet
werden kann (was vor allem im Scratchpad manchmal nötig sein wird), so drückt man menu . Im erschei-
nenden Menu wählt man 1: Aktionen und findet unter anderem die Befehle 3: Variable löschen, 4: Lösche
a-z und 5: Protokoll löschen. Wählt man Variable löschen, schreibt der Rechner den Befehl DelVar in die
Eingabezeile. Ergänzt man den Namen der zu löschenden Variable, so wird diese mittels enter gelöscht.
Der Befehl Lösche a-z löscht direkt alle Variablen mit einem einbuchstabigen Namen. Protokoll löschen
hat keinen Einfluss auf Variablen sondern entfernt alle früheren Rechnungen auf dem Bildschirm. (Diesen
Befehl erreicht man auch direkt mit dem Kontextmenu ctrl menu .)
Der Einsetzoperator
Im Menu findet man eine grosse Anzahl Befehle, welche zeigen, dass die Rechenfähigkeiten des Nspire
weit über denjenigen eines konventionellen Taschenrechners hinausgehen. Insbesondere ist er, wie schon
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bemerkt, in der Lage, symbolische Rechnungen (d. h. Rechnungen mit Formvariablen) durchzuführen.
Drücken der Enter-Taste bedeutet dabei, dass der vorliegende Term nach gewissen Regeln vereinfacht
wird. Beim algebraischen Rechnen mit Termen hat man aber nicht immer die gleichen Ziele. Manchmal
möchte man zusammenfassen, manchmal ausmultiplizieren. Dies weiss der Nspire nicht automatisch,
sondern man muss ihm die entsprechenden Befehle geben.
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Bemerkung: In der mathematischen Notation haben Sie die Konvention kennengelernt, dass man Mul-
tiplikationszeichen manchmal weglässt. So bedeutet 3a eigentlich 3 · a und 5(x + y) entspricht 5 · (x + y).
Diese Abmachung versteht auch der Nspire in vielen Fällen. Es gibt aber Situationen, in welcher der
Rechner dieses Prinzip nicht berücksichtigen kann, was immer wieder zu Fehlern und Problemen führt:
Während man handschriftlich meist statt x · y kürzer xy schreibt, darf man das auf dem Nspire auf
keinen Fall machen. Die Eingabe xy wird von diesem nämlich als ein zweibuchstabiger Variablenname
interpretiert und keinesfalls als eine Multiplikation von zwei Variablen. Auch die Eingabe a(x + 3) wird
nicht als Multiplikation verstanden, sondern als Funktionsaufruf (wie f (x)).
Der Nspire bietet die Möglichkeit, wie auf einem Computer Dokumente (Dateien) anzulegen und diese
zu speichern. Man kann sie auch in der gewohnten Weise in Ordnern ablegen.
Ein Dokument kann bis zu 30 sogenannte Probleme (auf Deutsch würde man vielleicht geschickter Auf-
gaben sagen) umfassen, diese bestehen aus bis zu 50 Seiten. Jede Seite kann in vier Arbeitsbereiche
unterteilt werden, wobei jeder dieser Bereiche eine der mit den Icons erzeugbaren Umgebungen ist. So
ist es denkbar, auf einer Seite eine Rechnerumgebung, eine Graphenumgebung, eine Tabellenkalkulation
und einen Text unterzubringen. Man hätte also die Möglichkeit, ein ganzes Theorieheft anzulegen. Das
Erzeugen von neuen Dokumenten, Problemen, Seiten und Bereichen geschieht mit Hilfe des Menus doc.
Auch ist es möglich, den Inhalt des Scratchpads nachträglich einem Dokument hinzuzufügen. Näheres
entnehmen Sie der Anleitung Erste Schritte mit dem TI-Nspire CX Handheld ab Seite 29.
Ausblick
Viele Fähigkeiten des Nspire wurden bis jetzt noch nicht angesprochen, insbesondere die Darstellung von
Funktionsgraphen. All dies wird an geeigneter Stelle im Unterricht nachgeholt, wenn die entsprechenden
mathematischen Grundlagen behandelt werden.
Übungen
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2. a) Speichern Sie die Zahl 10.52 unter w ab und 5.45 unter zahl. Berechnen Sie anschliessend für
die folgenden Terme Näherungswerte:
7w 73.64
w · zahl
19.1113333333
3
p
5w 7.25258574579
(2 + zahl)2 55.5025
b) Löschen Sie w.
c) Multiplizieren Sie aus:
(w + 3)2 · (w 15) w3 9 · w2 81 · w 135
2
(x + x + 1) · (x 1) x3 1
d) Faktorisieren Sie
a4 1 (a 1) · (a + 1) · (a2 + 1)
b2 5b 24 (b 8) · (b + 3)
3x2 xy 2 + 6xy 2y 3 (x + 2 · y) · (3 · x y2 )
e) Dividieren Sie aus
a5 1
a4 + a3 + a2 + a + 1
a 1
3. Setzen Sie im Term
19x 11
18x
x2
3
p
für x die Zahlen 3, 5, 8, 2 und 0.1 ein. Geben Sie die Resultate formal exakt an.
p
440 ; 2144 ; 1235 ; 17· 2 + 11/2; 6441
9 25 36 2 5
10