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Grundkenntnisse auf dem TI-Nspire CX CAS

Der TI-Nspire ist ein Taschenrechner, der zum einen graphikfähig ist und zum anderen sogar über ein
Computer-Algebra-System (kurz: CAS) verfügt. Dies bedeutet, dass der Rechner ein enormes Spektrum
vom Möglichkeiten bietet. Seine Bedienung unterscheidet sich aber in einigen Punkten ziemlich von
jener der einfachen Rechnermodelle, wie man sie z. B. in der Bezirksschule benützt. Die nachfolgenden
Erläuterungen und Beispiele sollen Sie möglichst rasch soweit bringen, dass Sie das alltägliche“ Rechnen

– und sogar noch einiges mehr – auch auf dem Nspire beherrschen.

Der Handheld
Das physische Gerät wird als Handheld bezeichnet. Im Gegensatz dazu lässt sich der Nspire auch als
Software auf einem Computer installieren und dort genau gleich verwenden, einfach mit dem Vorteil der
komfortableren Bedienung und Bildschirmdarstellung sowie einer grösseren Prozessorleistung. Beachten
Sie, dass sich die Software nur auf einer begrenzten Anzahl Computer mit dem beiliegenden Lizenzcode
aktivieren lässt. Danach erfordert eine Neuinstallation (auf demselben oder einem anderen Computer),
dass man bei der Firma Texas Instruments einen neuen Code anfordern muss.
Der Handheld ist in vier Bereiche aufgeteilt:

1. Bildschirm
2. Navigationsblock
3. Rechnerblock
4. Text-Tastatur

Viele Tasten verfügen über eine Zweitfunktion. Zweitfunktionen sind über der Taste hellblau angeschrie-
ben; man erreicht sie über ein Voranstellen der Taste ctrl . Mittels der Taste " shift schaltet man auf
Grossschreibung um; sollen mehrere Buchstaben hintereinander gross geschrieben werden, verwendet
man CAPS . Der Rechner besitzt im Navigationsblock eine Kombination von Trackpad und Pfeiltasten,
welche zur Navigation auf dem Bildschirm dienen. Das Trackpad wird aktiviert, indem man es zärtlich ein
wenig streichelt, bis der Mauszeiger erscheint. Die weiteren Navigationstasten haben folgende Bedeutung:
esc : Escape, aus dem Menu zurückgehen repektive innerhalb eines Untermenus eine Stufe zurückgehen.
ctrl esc : 1 Schritt rückgängig machen (gleich wie ctrl z ).
Taste mit kleinem Rechnerbild: Direktanwahl des Scratchpads.
tab : Tabulator, in Auswahlmöglichkeiten eine weitergehen.
on resp. o↵ : Ein- und Ausschalten. Läuft der Rechner schon, hat die on-Taste die Bedeutung
home“ (Startbildschirm), deshalb das Häuschen auf der Taste.

doc : Menu zur Dokumentenverwaltung ö↵nen.

+page : Einem Dokument eine neue Seite hinzufügen (entspricht den unten beschriebenen Icons).

menu : Allgemeines Menu ö↵nen.


ctrl menu : Kontextmenu ö↵nen.

1
Scratchpad und Dokumente

Schaltet man den Rechner ein, erscheint der Startbildschirm mit den beiden Bereichen Scratchpad und
Dokumente sowie einer Zeile voller Icons.
Das Scratchpad ist die Gebrauchsumgebung, in der man Berechnungen durchführt (Auswahl: A Be-
rechnen) oder Funktionsgraphen untersucht (Auswahl: B Graph), welche man nicht aufbewahren oder
anderweitig verwenden will.
Im Bereich Dokumente lassen sich Dokumente erzeugen, welche verschiedene Rechnungen, Graphen etc.
enthalten. Diese lassen sich speichern und können später wiederverwendet und modifiziert werden. So
kann man beispielsweise alle Berechnungen für eine Aufgabe oder sogar ein ganzes Theorieheft in einem
Dokument zusammenfassen und aufbewahren. Die genaue Organisation wird später beschrieben. Mit den
Icons kann man im aktuellen Dokument verschiedene Umgebungen erzeugen, von links nach rechts sind
dies: Rechnerumgebung (Calculator), Graphenumgebung (Graph), Konstruktionsumgebung (Geometry),
Tabellenkalkulation (List & Spreadsheet), Statistikumgebung (Data & Statistics), Textumgebung (Notes)
und Messwerterfassung (Vernier DataQuest).

Rechnen im Scratchpad

Berechnungen oder Umformungen werden im Bereich Berechnen ausgeführt. Dabei werden ganze Ter-
me auf einmal eingegeben. Diese sind im Display sichtbar und kontrollierbar und werden als Ganzes
ausgewertet. Die Berechnung wird mit der Taste ENTER ausgelöst.
Sowohl in der Eingabe als auch in der Ausgabe werden Terme wie bei der korrekten mathematischen
Notation auf Papier dargestellt. Dies hat zur Folge, dass man sich gegenüber den bekannten Eingaben
auf den bisher verwendeten Taschenrechnern etwas umgewöhnen muss. Dafür ist es einfach nachzuprüfen,
ob man Eingabefehler gemacht hat.
Bekanntlich ist Vorsicht geboten bei Brüchen, in welchen Operationen vorkommen. Nur durch Setzen
von Klammern kann klar festgelegt werden, was alles zum Zählern und zum Nenner gehört.
Berechnen Sie als kleine Übung den Term
17
9(6 + 28 ) 18
2 35
5(11 7)

417
und untersuchen Sie, was vergessene Klammern bewirken (Resultat: 700 ).

Bei der Berechnung von Potenzen mit ^ gerät man in den Hoch-Modus“. Wenn der Exponent eingege-

ben ist, muss man mit der Tabulatortaste tab oder einer Pfeiltaste wieder auf die Hauptzeile zurückgehen.
Wurzelzeichen werden (wie handschriftlich) vor der Zahl eingegeben. Auch hier muss man nach der
Eingabe des Radikanden mit der Tabulatortaste oder einer Pfeiltaste diesen Eingabebereich verlassen.
Grundsätzlich wird immer zuerst der Befehl eingegeben und nachher die Zahl oder der Term, auf den er
wirken soll.
Es gibt zwei verschiedene Minustasten:
: Subtraktionstaste, steht immer zwischen zwei Zahlen oder Variablen.

( ) : Vorzeichentaste, gehört zur nachfolgenden Zahl oder Variable.

Falsch gesetzte Subtraktionszeichen werden meist korrekt uminterpretiert (Bsp. 3 ⇥ 4 ), falsch


gesetzte Vorzeichen hingegen führen meist auf unerwünschte Erbegnisse (Bsp. 3 ( ) 4 ). Das letzte
Beispiel zeigt auch, dass fehlenden Operationszeichen automatisch als Multiplikation gedeutet werden,
wie man das von der Handschrift gewöhnt ist.

2
Formal exakte Resultate und Näherungslösungen

Die Resultate der nebenstehenden Berechnungen sind teil-


weise nicht unbedingt die, welche man erwartet hat. Es
werden nämlich bloss Umformungen durchgeführt, bis das
Ergebnis eine möglichst einfache Form hat. Nichtaufge-
hende Brüche und Wurzeln werden dabei stehengelassen.
Zu solchen Berechnungen ist nur ein Computer-Algebra-
System (CAS) fähig.
Es ist nun jeweils zu unterscheiden zwischen formal exak-
ten Lösungen, welche Brüche und nicht-aufgehende Wur-
zeln enthalten, und Näherungslösungen, die in der Form
von Dezimalbrüchen – welche für den Rechner immer als
gerundete Zahlen gelten – angegeben werden.

Um eine Näherungslösung zu erzwingen, löst man den Re-


chenvorgang mittels der Tastenkombination ctrl enter aus.
Als Resultate erhält man, wie nebenan gezeigt, Dezimal-
brüche (auch die eigentlich aufgehende Wurzel aus 9 wird
jetzt als Dezimalzahl dargestellt, erkennbar am Punkt nach
der 3).

Sind in einem Term schon Näherungswerte (d. h. Dezimal-


zahlen) enthalten, so wird das nachfolgende Ergebnis auto-
matisch näherungsweise berechnet.

Zu beachten: So wie hier beschrieben verhält sich der Rech-


ner nur, wenn der Auto-Modus eingestellt ist (bei Lieferung
der Fall). Diese Einstellung kann aber verändert werden.

Berechnen Sie den folgenden Ausdruck sowohl formal exakt, als auch näherungsweise:
p
3 18
p
9 16 3
p p
( 3 18) 13
(Lösung: Exakt: 117 , genähert: 0.501324)

3
Weiterverwenden von Resultaten und eingegebenen Termen

Um ein bereits berechnetes Resultat weiterzuverwenden,


kann man es mittels der Pfeiltasten markieren. Sobald man
nun ENTER drückt, wird der Wert in die Eingabezeile ko-
piert – und zwar an der Stelle, wo sich der Cursor befindet.
So lassen sich leicht die beiden nebenanstehenden Ergeb-
nisse zueinander addieren, ohne dass man sie neu eintippt.
Im gezeigten Beispiel wird die markierte Zahl nach dem
Pluszeichen in die Eingabezeile eingefügt.

Statt der Resultate kann man aber auch die früheren Ein-
gaben wiederverwenden und in die Eingabezeile kopieren.
Im Beispiel wird die markierte Eingabe in die leere Klam-
mer eingefügt (weil der Cursor dort steht).

Berechnen Sie jetzt möglichst geschickt nacheinander Grundfläche, Mantelfläche und Gesamtoberfläche
für den Zylinder mit Radius 7.5 cm und Höhe 23.8 cm.
(Lösungen: 176.715 cm2 , 1121.55 cm2 , 1474.98 cm3 )

Berechnungsmodus (Auto - Exakt - Approximiert)

Geht man in den Startbildschirm (erreichbar mit on ) und


wählt dort Einstellungen ! 2: Einstellungen ! 1: Allgemein,
findet man die Einstellungsmöglichkeiten, welche das Re-
chenverhalten des Nspire festlegen.
Im ersten Punkt Angezeigte Zi↵ern kann man auswählen,
mit welcher Genauigkeit Dezimalzahlen angezeigt werden
(gerechnet wird immer mit grösstmöglicher Genauigkeit).
Werksseitig sind 6 Stellen gewählt ( Fließ 6 ), meine Emp-
fehlung lautet, dies auf möglichst viele Stellen ( Fließ ) ab-
zuändern.
Beim Punkt Berechnungsmodus lässt sich das Verhalten des
Rechners einstellen, was die Ausgabe von formal exakten
bzw. näherungsweisen Ergebnissen angeht. Es gibt drei
Einstellungsmöglichkeiten: Auto, Exakt und Approximiert.

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Im Exakt-Modus wird grundsätzlich formal exakt gerechnet.
Eingegebene Dezimalzahlen werden in Brüche umgewandelt
(was, wie weiter unten erläutert, problematisch sein kann).

Im Approximiert-Modus wird immer näherungsweise gerech-


net, wie man es von den früheren Taschenrechnern kennt.

Im Auto-Modus wird solange als möglich exakt gerechnet. Sobald aber in der Eingabe Näherungswerte
auftreten, die Exaktheit also nicht mehr gegeben ist, wird auch das Ergebnis näherungsweise angegeben
(siehe früher).
Für unsere Zwecke ist dies der bevorzugte Modus, weil man hier selber steuern kann, ob exakt oder
näherungsweise gerechnet wird.

Bemerkung: Die Tastenkombination ctrl enter erzwingt in jedem Modus eine näherungsweise Berech-
nung.

Hinweis zum Exakt-Modus:


Für das Beispiel nebenan ist der Rechner in den Exakt-
Modus gesetzt worden. Er gibt also stets formal exakte
Resultat an. Bei der zweiten Berechnung wurde mit ctrl
enter eine Näherungslösung erzwungen. Das Ergebnis wur-
de bei der dritten Berechnung als Ausgangslage benutzt.
Hier formt der Rechner modusgemäss wieder in ein exaktes
Resultat in der Gestalt eines Bruches um. Dieser Bruch ist
jedoch nicht mehr der ursprüngliche Bruch 13 . Der Grund
dafür ist, dass das Zwischenresultat ein Näherungswert ist,
also eine gerundete Zahl. Als exakte Zahl betrachtet weicht
diese natürlich vom anfänglichen Wert ab.
Man kann von Näherungslösungen also nicht ohne Weiteres
wieder zu formal exakten Termen zurückkehren.

5
Speichern von Zahlen

Eine Zahl wird abgespeichert, indem man sie unter einem


bestimmten Namen ablegt. Dazu verwendet man die Taste
sto ! und tippt anschliessend den Namen des Speicher-
platzes ein.
Dieser Name darf gemäss Handbuch sehr lang“ sein, was

immer das heisst. Zulässige Zeichen sind Buchstaben und
Zi↵ern. Der Name eines Speicherplatzes muss aber zwin-
gend mit einem Buchstaben beginnen (zahl1 ist zulässig,
nicht aber 1zahl).
Es wird nicht zwischen Gross- und Kleinbuchstaben unter-
schieden.

Der Aufruf der gespeicherten Zahl erfolgt nun einfach durch


Eingabe des entsprechenden Namens für den Speicherplatz.
Der Aufruf kann auch Bestandteil eines mathematischen
Ausdrucks sein. Bei der Auswertung dieses Ausdrucks ver-
wendet der Rechner dann die gespeicherte Zahl. Sobald der
Rechner feststellt, dass eine Eingabe einem benutzten Va-
riablennamen entspricht, zeigt er diesen Namen während
der Eingabe fett an.

Natürlich kann als Name eines Speicherplatzes auch ein ein-


zelner Buchstabe dienen. Nebenstehend ist diese Variante
zu sehen.

Es gibt noch eine zweite Methode, um eine Zahl abzuspei-


chern. Dabei wird zuerst der Name eingegeben – gefolgt
von der Taste := – und anschliessend die abzuspeichern-
de Zahl. Auch dazu findet sich nebenan ein entsprechendes
Beispiel. Diese Eingabemöglichkeit ist übrigens bei der Ver-
wendung der Nspire-Software die praktischere, da := direkt
über die Computertastatur eingegeben werden kann.

Hier wird derselbe Term zunächst mit der von vorher noch
belegten Variable m und anschliessend mit einem a, unter
dem nichts abgespeichert wurde, berechnet. Dabei kann
man erkennen, dass der Nspire auch symbolisch rechnen
kann (hier fasst er zusammen). Allerdings fasst er einen Na-
men nur als Variable für symbolisches Rechnen auf, wenn
unter diesem Namen keine Zahl gespeichert wurde. Dass
dies der Fall ist, zeigt die dritte Zeile, in der a nicht fett ge-
schrieben wird vor dem Drücken der Taste enter . Um kein
Durcheinander zu bekommen, ist es eventuell sinnvoll, für
das symbolische Rechnen generell einbuchstabige Namen
zu verwenden und für das Speichern von Zahlen generell
mehrbuchstabige Namen.

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Löschen von Speicherplätzen

Wenn man ein neues Dokument erstellt, sind grundsätzlich keine Variablen belegt, auch wenn diesen
in anderen Dokumenten oder dem Scratchpad ein Wert zugeordnet wurde. Will man einer bereits be-
legten Variablen einen neuen Wert zuordnen, speichert man diesen neuen Wert wie gelernt unter dem
entsprechenden Namen. Dabei wird der alte Wert gelöscht und durch den neuen ersetzt.
Will man den Inhalt einer Variable löschen, so dass diese wieder für das symbolische Rechnen verwendet
werden kann (was vor allem im Scratchpad manchmal nötig sein wird), so drückt man menu . Im erschei-
nenden Menu wählt man 1: Aktionen und findet unter anderem die Befehle 3: Variable löschen, 4: Lösche
a-z und 5: Protokoll löschen. Wählt man Variable löschen, schreibt der Rechner den Befehl DelVar in die
Eingabezeile. Ergänzt man den Namen der zu löschenden Variable, so wird diese mittels enter gelöscht.
Der Befehl Lösche a-z löscht direkt alle Variablen mit einem einbuchstabigen Namen. Protokoll löschen
hat keinen Einfluss auf Variablen sondern entfernt alle früheren Rechnungen auf dem Bildschirm. (Diesen
Befehl erreicht man auch direkt mit dem Kontextmenu ctrl menu .)

Der Einsetzoperator

Manchmal möchte man in einem Term, der Formvariablen


enthält, für die Variable einen Wert einsetzen, ohne dass
man diesen unter dem entsprechenden Namen speichern
will.
Mit der Tastenfolge ctrl = ö↵net man eine Palette, welche
unter anderem einen vertikalen Strich anbietet, der als Ein-
setzoperator bezeichnet wird. Wird er am Ende eines Aus-
drucks geschrieben, der eine Variable enthält, kann nachher
angegeben werden, was für die Variable eingesetzt werden
soll.
Die ersten beiden Zeilen demonstrieren, dass x tatsächlich
unbelegt ist. In der dritten Zeile wird für die Variable x
einmalig die Zahl 2 eingesetzt. Gemäss der vierten Zeile ist
nach wie vor nichts unter x gespeichert.

Es können auch Werte für mehrere Variablen eingesetzt


werden. Dann sind die Angaben durch den logischen Ope-
rator and zu verbinden.
Im Beispiel ist zu sehen, wie in der Formel für das Kegelvo-
lumen für den Radius r die Zahl 6 und für die Höhe h die
Zahl 10 eingesetzt wird.

Rechnen mit dem CAS

Im Menu findet man eine grosse Anzahl Befehle, welche zeigen, dass die Rechenfähigkeiten des Nspire
weit über denjenigen eines konventionellen Taschenrechners hinausgehen. Insbesondere ist er, wie schon

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bemerkt, in der Lage, symbolische Rechnungen (d. h. Rechnungen mit Formvariablen) durchzuführen.
Drücken der Enter-Taste bedeutet dabei, dass der vorliegende Term nach gewissen Regeln vereinfacht
wird. Beim algebraischen Rechnen mit Termen hat man aber nicht immer die gleichen Ziele. Manchmal
möchte man zusammenfassen, manchmal ausmultiplizieren. Dies weiss der Nspire nicht automatisch,
sondern man muss ihm die entsprechenden Befehle geben.

Will man einen Term ausmultiplizieren, wählt man im Me-


nu unter 3: Algebra den Eintrag 3: Entwickle, welcher in
die Eingabezeile den Befehl expand() schreibt. (Man kann
übrigens alle Befehle statt via Menu von Hand hinschrei-
ben, wenn man genau weiss, wie sie lauten.)

Auch Faktorisieren (Ausklammern) ist möglich. Wieder


muss man dies aber explizit vom Rechner verlangen.
Im Menu wählt man dazu den Eintrag 2: Faktorisiere, was
den Befehl factor() liefert.

Mit dem Befehl solve(), zu finden im Menu 3: Algebra un-


ter dem Eintrag 1: Löse, lassen sich Gleichungen und Glei-
chungssysteme lösen. Dieser wird folgendermassen verwen-
det: Man schreibt im Befehl zuerst die Gleichung hin. Dann
folgt ein Komma (Taste ganz unten links) und nachher gibt
man an, nach welcher Variable die Gleichung aufgelöst wer-
den soll. Das zweite Beispiel zeigt aber gut, dass der Nspire
im Fall von Gleichungen mit Formvariablen diese nur formal
löst und keine korrekte Lösbarkeitsuntersuchung ersetzen
kann. Falls nämlich b = 3, ist die Gleichung unlösbar.

Für Gleichungssysteme erhält man im Menu 3: Algebra so-


gar Schablonen, welche einem die Eingabe vereinfachen.
Man muss zuerst die Anzahl Gleichungen und die vorkom-
menden Variablen festlegen. Danach braucht man in der
Eingabezeile nur noch die Gleichungen einzufügen. Die kor-
rekte Schreibweise des Befehls mit den Lösungsvariablen in
geschweiften Klammern ist dann schon vorgegeben.

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Bemerkung: In der mathematischen Notation haben Sie die Konvention kennengelernt, dass man Mul-
tiplikationszeichen manchmal weglässt. So bedeutet 3a eigentlich 3 · a und 5(x + y) entspricht 5 · (x + y).
Diese Abmachung versteht auch der Nspire in vielen Fällen. Es gibt aber Situationen, in welcher der
Rechner dieses Prinzip nicht berücksichtigen kann, was immer wieder zu Fehlern und Problemen führt:
Während man handschriftlich meist statt x · y kürzer xy schreibt, darf man das auf dem Nspire auf
keinen Fall machen. Die Eingabe xy wird von diesem nämlich als ein zweibuchstabiger Variablenname
interpretiert und keinesfalls als eine Multiplikation von zwei Variablen. Auch die Eingabe a(x + 3) wird
nicht als Multiplikation verstanden, sondern als Funktionsaufruf (wie f (x)).

Umgang mit Dokumenten

Der Nspire bietet die Möglichkeit, wie auf einem Computer Dokumente (Dateien) anzulegen und diese
zu speichern. Man kann sie auch in der gewohnten Weise in Ordnern ablegen.
Ein Dokument kann bis zu 30 sogenannte Probleme (auf Deutsch würde man vielleicht geschickter Auf-
gaben sagen) umfassen, diese bestehen aus bis zu 50 Seiten. Jede Seite kann in vier Arbeitsbereiche
unterteilt werden, wobei jeder dieser Bereiche eine der mit den Icons erzeugbaren Umgebungen ist. So
ist es denkbar, auf einer Seite eine Rechnerumgebung, eine Graphenumgebung, eine Tabellenkalkulation
und einen Text unterzubringen. Man hätte also die Möglichkeit, ein ganzes Theorieheft anzulegen. Das
Erzeugen von neuen Dokumenten, Problemen, Seiten und Bereichen geschieht mit Hilfe des Menus doc.
Auch ist es möglich, den Inhalt des Scratchpads nachträglich einem Dokument hinzuzufügen. Näheres
entnehmen Sie der Anleitung Erste Schritte mit dem TI-Nspire CX Handheld ab Seite 29.

Ausblick

Viele Fähigkeiten des Nspire wurden bis jetzt noch nicht angesprochen, insbesondere die Darstellung von
Funktionsgraphen. All dies wird an geeigneter Stelle im Unterricht nachgeholt, wenn die entsprechenden
mathematischen Grundlagen behandelt werden.

Übungen

1. Berechnen Sie Näherungswerte.


7
a) .875
8
r
7 ⇡
b) 1+ 1.51199728245
3
c) 1.4 · 1019 : (7 · 1021 ) .002
11.87
d) 27 152 · 18.3 + 2 -3989.09910585
⇡ ·3
2
2⇡ 1.5
e) 1.82 + 3.54556423568
19⇡
3⇡ 2 1.5
1.82 + 3.71091121745
19⇡
4⇡ 2 1.5
1.82 + 3.87625819921
19⇡

9
2. a) Speichern Sie die Zahl 10.52 unter w ab und 5.45 unter zahl. Berechnen Sie anschliessend für
die folgenden Terme Näherungswerte:
7w 73.64
w · zahl
19.1113333333
3
p
5w 7.25258574579
(2 + zahl)2 55.5025
b) Löschen Sie w.
c) Multiplizieren Sie aus:
(w + 3)2 · (w 15) w3 9 · w2 81 · w 135
2
(x + x + 1) · (x 1) x3 1
d) Faktorisieren Sie
a4 1 (a 1) · (a + 1) · (a2 + 1)
b2 5b 24 (b 8) · (b + 3)
3x2 xy 2 + 6xy 2y 3 (x + 2 · y) · (3 · x y2 )
e) Dividieren Sie aus
a5 1
a4 + a3 + a2 + a + 1
a 1
3. Setzen Sie im Term
19x 11
18x
x2
3
p
für x die Zahlen 3, 5, 8, 2 und 0.1 ein. Geben Sie die Resultate formal exakt an.
p
440 ; 2144 ; 1235 ; 17· 2 + 11/2; 6441
9 25 36 2 5

4. Multiplizieren Sie die folgenden Terme aus:

(a + b)2 , (a + b)3 , (a + b)4 , (a + b)5 , (a + b)6

Welche Gesetzmässigkeiten erkennen Sie?


2x + 7 4x + 3
5. a) Lösen Sie + = 6 exakt und näherungsweise. x = 27
13 = 2.07692
5 3
a+c
b) Lösen Sie nach jeder Variablen auf: F = ·h
2
c) Bescha↵en Sie sich irgend ein (reguläres) 3 ⇥ 3-Gleichungssystem, lösen Sie dieses und prüfen
Sie nach, dass die erhaltene Lösung korrekt ist.
d) Suchen Sie in Ihren Unterlagen je ein Gleichungssystem, von dem Sie wissen, dass es keine
respektive unendlich viele Lösungen besitzt. Lösen Sie diese mit dem Nspire und deuten Sie
die Ergebnisse.
6. a) Schreiben Sie Ihren Namen und die Adresse in eine Notes-Seite und speichern Sie diese in
einem Dokument mit dem Namen Besitzer“. Schliessen Sie anschliessend das Dokument.

b) Ö↵nen Sie das Dokument erneut und fügen Sie zu Ihren Daten noch Telefonnummer, E-Mail
und Schule ein. Vergessen Sie nicht, das Dokument wieder zu speichern.

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