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Nach dem ersten Weltkrieg

(Die Ö.-U. Monarchie zerfiel und die Nationalitätenbewegungen verstärkten sich)


Bürgerlich-demokratische Republik: (1918 Károlyi Kabinett)
Bewegungen des Deutschtums
1. Deutsch-Ungarischer Volksrat von Jakob Bleyer gegründet
Forderungen: Sprache und Kultur
- Er erkannte die vorherrschende Rolle der ungarischen Nation im Karpatenbecken
an
- kleine Basis , Unterstützung nur in Südungarn

2. Deutscher Volksrat für Ungarn von Rudolf Brandsch gegründet,


Forderungen:1. die Gleichberechtigung von Deutschen und Ungarn und
- 2. nationale Autonomie für die Deutschen
- große Basis, Unterstützung (auch von Parteien,- christlich-soziale,
Sozialdemokraten (70-80 000 Deutsche)
UNGARISCHE REPUBLIK (16. November 1918 -2o. März 1919)
1919/VI. Volksgesetz über die deutsche Autonomie:
- die von Deutschen bewohnten Landstriche sollten eigenen Gouverneur ,
Regierung und Nationalversammlung haben,
- Justiz, Unterricht, Bildung und Religionsfragen selbständig führen
- offizieller Gebrauh der deutschen Sprache
- das Ministerium für Deutsche soll errichtet werden, der Minister soll in der
Regierung mitwirken (Johann Junker, Minister)
- deutsche Abgeordnete vertreten das Deutschtum im Parlament

UNGARISCHE RäTEREPUBLIK (21. März – 1. August 1919)


Laut der Verfassung der Arbeiterrepublik:
- alle Nationalitäten sind mit den Ungarn gleichberechtigt
- Nationalitaten dürfen ihre eigene, selbstständige Räterrepubliken gründen
- volle Autonomie für die M. (Justiz, Bildung, Sprachgebrauch, Religion,
Verwaltung, Kultur)
Das d. Sprachgebiet wurde in drei nationale Gauen eingeteilt:
1. Westungarischer Deutscher Gau (Ödenburg) -> Volkskommissar
2. Budapester mitteldeutscher Gau (Budapest) -> Volkskommissar
3. Süddeutscher Gau (Bonyhád) -> Volkskommissar
die 3 Gauen: -> Nationaler Gauverband – Deutscher Landesrat -> Deutscher Volkskommissar
(Henrik Kalmár)

- Besondere Erfolge besonders im Schulwesen und Bildungswesen


- in 500 Schulen Deutsch als Unterrichtsprache eingeführt
- Pläne für deutsche Kindergärten, Oberschulen und Lehrerseminare

Nach dem Sturz der Räterrepublik

- Autonomie der Nationalitäten aufgehoben


- 1920: große Gebiets- und Bevölkerungsverluste durch Trianon:

-
- öst. Teil des Banats, Siebenbürgen -> Rumänien
- westl. Teil des Banats, Batschka -> Jugoslawien
- die Zips -> Tschechoslowakei

- Ministerium für Nationalitäten gegründet, Nationalitätenminister: Jakob Bleyer , kämpfte


für Westungarn
- Westungarn = Burgenland: Volksabstimmung über die Landeszugehörigkeit
- das Gebiet mit Ausnahme von Ödenburg und der umliegenden Gemeinden entschied sich für
den Anschluss an Österreich -> Minesterium für Nationalitäten wurde aufgehoben
- die Zahl der Deutschen fiel von über 2 Millionen auf 550 000 zurück
- die Assimilation verstärkte sich (die Regierungen wünschten für Ungarn ein national
homogenes Volk) -> Es gab aber keine offene Zwangmagyarisierung-Gründe:
- im Interesse der ungarischen Bevölkerung in den Nachbarländern
- man wollte Deutschland nicht verärgern, wegen der Revision von Trianon
-
sich vor einer offene Zwangsmagyariesierung

-Es blieb eine deutsche Bevölkerung von ca. 550.000 Personen in 4 Gebieten:
- in der Schwäbische Türkei
- im Ungarischen Mittelgebirge
- an der österreichischen Grenze,
- in der Ofner Berglandschaft

Das Deutschtum Ungarns:


- apolitisch: (die politisch aktiven Deutschen in Rumänien)

im Fokus: Arbeit, Familienwirtschaft, finanzielles Wachstum

- die Zukunft der Kinder wird geplant:

Erbtradition , Kinder werden geschult, Austauschkinder-> Erfahrung,

Sprachlernen

- aktive Vereinskultur : keine ethnische , sondern lokale Organisationen


Lövészegylet, Vadászegylet, Maria Lányok Egyesülete, Jézus Szíve Egyesület,
Rózsafüzér Egyesület, Olvasó Klub usw.
Volkszählungen:
1920: 551ooo 1930: 478 ooo 1940: 475 ooo Deutsche
Gründe? ? ?
Wie könnte man das Deutschtum bewahren?

Jakob Bleyer versucht das Problem zu lösen.


Die Einheit der Ungarndeutschen schaffen.
Man braucht dazu :A. Landespresse,
B. eine Landesorganisation,
C. Schulunterricht

A. 1921: Sonntagsblatt (von Jacob Bleyer gegründet) Dorfbevölkerung


- unpolitisch, religiös, Informationen über deutsche Kultur, Identität, Beratung der
Dorfbevölkerung in mediz. , jur. , wirtsch. Fragen

C. 1923: Anordnung vom Kultusminister Kuno Klebelsberg über Nationalitätenschulen

Schultyp A : Unterricht in der Nationalitätensprache + Ung. obligatorische


Sprache
Schultyp B: Unterricht 50 – 50 % Nat. Spr.- und Ungarisch
Schultyp C: Unterricht auf Ung. + Nat. Spr. obligatorische Sprache

(Nat.Schule mit mind. 40 Schülern, Eltern entscheiden für den Schultyp,


kleinere Nationalitäten 90% Typ C
deutsche Nationalität 75 % Typ C –
aber keine weiterführenden Schulen und Lehrerseminare, wer weitergelernt hat,
wurde assimiliert)

Das wichtigste Ziel der ungarischen Regierung war, die Revision von Trianon, die
nur durch die Unterstützung von Deutschland möglich war, deshalb milderte sich ihre
Nationalpolitik der deutschen Minderheit gegenüber

- Bleyer sucht für Studenten Studienplätze in Deutschland ->Kenntnisse.


Erfahrungen, politisch aktive Juged
C. 1924: Ungarländisch-Deutscher Volksbildung- Verein(UDV) gegründet
1.Vorsitzender: Gustav Gratz (vertrauenswürdig für die ung. Regierung
nicht gegen Assimilation und Madjarisierung)
2. Vorsitzender: Jakob Bleyer
- Aktivitäten: Vorträge zur Erwachsenenbildung,
Unterhaltungsveranstaltungen, Diskussionen über Geschichte,
Brauchtum, Identität
- Ziel: - Förderung der Identität,
Kultur und Sprache der Ungarndeutschen bewahren
- Meinung: Leute verschiedener Abstammung können zusammenleben
und arbeiten

Jakob Bleyer seit 1926 Abgeordneter im Parlament:


er kämpfte weiter für den Sprachgebrauch der Deutschen, vertrat die Interessen des
Deutschtums, im Sonntagsblatt (1921) veröffentlichte seine Thesen und versuchte das
Deutschtum für die Regierung zu gewinnen.
Mäßige, konsolidierte Politik, ohne Anlehnung an Dl, und nicht gegen die Ungarn gerichtet.

9. Mai 1933 Bleyers Rede im Parlament:

- Die ung. Regierung sollte sich an den Sankt- Stefans-Gedanken halten


- Schultyp C eignet sich nicht zum nat. Unterricht
- Forderte weiterführende Schulen und Lehrerausbildung für Nat.
- Die Zahl der D. fiel zw. 1920 und 1933 um 73000 zurück
An seinem Lebensabend war Bleyer davon überzeugt, dass die die
Förderung des Deutschtums nur mit der finanziellen und ideologischen
Unterstützung Deutschlands möglich wäre

-> Große Debatten in der ung. – öst. - deut. Presse:


-> Bleyer wird nach München gerufen und vom Rudolf Hess/Stellvertreter von Hitler über die
u. Verhältnisse ausgefragt
-> Demonstrationen in Budapest gegen Bleyer und das u. Deutschtum
Nach Bleyers Tod: verändert sich die Minderheitenpolitik

Ungarländisch-Deutscher Volksbildungserein (UDV) nicht einheitlich:

Gustav Gratz (Vorsitzender) Franz Basch: Radikaler/volksdeutscher


Flügel
Ziele:
deutschsprachiger Unterricht deutschsprachiger Unterricht
Harmonie zw. deutsch-ungar. Identität Dorfrichter, Notar, Geistliche sollten von
der Dorfbevölkerung gewählt werden
gute Beziehung zu den ung. Behörden, gegen die zwanghafte
zu der ung. Regierung Namensmadjarisierung (Z.B. in
Honvédkasernen, Schülernoten)
Gebrauch der Muttersprache in der
Schule, Kirche, Verwaltung
Vereinsautonomie

Aufnahme der Minderheitenrechte in die


Ungarische Verfassung

Jede Forderung nach Identitätsbewahrung galt in Ungarn als Provokation, nations- und
staatsfeindlich. Franz Basch wurde mehrmals verhaftet und verurteilt. Seine Anhänger
gründeten 1935:

Die Volksdeutsche Kameradschaft ,(VK) mit Franz Basch an der Spitze


- Endgültige Spaltung des UDV:

a. Gustav Gratz: Die Probleme des Deutschtums sind nur innenungarisch zu lösen
b. VK: Die Probleme sind nur mit reichsdeutscher Hilfe zu lösen
-> Anlehnung an Berlin, finanzielle und ideologische Unterstützung

1938: Erster Wiener Schiedsspruch -> Nordungarn zurück -> Dankbarkeit der ung.
Regierung ->
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- 1938: Volksbund der Deutschen in Ungarn : Franz Basch gegründet


- Ziele:
- - anfangs: Kulturpflege, Sprachpflege,
- - die Organisation aller Deutschen in Ungarn zu sein, Interessenschutz der Volksgruppe
- Mittel: große Basis aus allen Gesellschaftsschichten des Deutschtums anzusprechen
- - keine Altersgrenze ,
- - Unterorganisationen: Frauenschaft/ Deutsche Jugend/ Fachschaft für Bauern/ Fachschaft
für Handwerker/ Fachschaft für Arzte, usw.
Aktivitäten:
- Massenveranstaltungen, wie z.B. 1939 Schwabenball in Fünfkirchen mit 3000
Gästen
Unterstützung „des Volkes“ durch soziale, wirtschaftliche Leistungen:
- :
 Milchaufkauf zu gutem Preis
 Empfehlung von Kunstdüngern
 gesundheitliche Hilfe für Schwangere
 Sommerlager für Kinder
- glücklich über die Unterstützung

1940, Minderheitsabkommen zwischen Ungarn und Deutschland ->2. Wiener


Schiedsspruch - > Nordsiebenbürgen zurück -> Die Deutschen erhalten ihre Privilegien
(Rechte der deutschen Minderheit werden von der ung. Reg. gesichert)
(Almási, S.149)
(Ungarische Regierung hat es als Erpressung empfunden, Teleki wollte Selbstmord
begehen, danach einigten sich die U. daran, dass sie die Einhaltung sabotieren
werden)
→ versuchte, das ganze ungarische Deutschtum zu mobilisieren qq

-
- 60 „Berater” von der SS kommen nach Ungarn zum Volksbund,
- der Volksbund wurde nach dem Muster der NSDAP umgewandelt –> SS übernimmt das
Kommando
- Basch und die ursprüngliche VB- Leitung geriet immer mehr in Hintergrund

- Nationalsozialistische Volksgruppenorganisationen von Nordsiebenbürgen und von der


Batschka integrierten sich in den Volksbund, und
in dessen Leitung und übernahmen die Führung
- Ungarische Pfeilkreuzler treten auch in den Vb. ein (Piliscsaba: 40 % )
- Franz Basch versucht zw. den alten und neuen Funktionären vermitteln, und auch zw. Berlin
und Budapest. Er wird allmählich entmachtet, fast verurteilt, auch wegen seiner
jüdischen Lebenspartnerin.
- Das deutsche Volkstum zwischen zwei Mühlsteinen: Machtpolitik Berlin u. Budapest

Gegenbewegung: Treuebewegung (Branau, Tolnau)


→ Ungarn als einzige Heimat
„Treue zum Gott, zum ungarischen Vaterland, zum ungarischen Volkstum”

1941: Volkszählung:
→ fragte nach Mutterspr. (303 000), nach Nationalität (477 000)- Tianon-Ungarn
 Großungarn: (720 000) (535 000)
 SS- Experte: 1 314 000 Volksdeutsche in Ungarn, davon
 250 000 Volksbundmitglieder -> 19 %

→ Folgen nach dem Krieg

Einberufung der Ungarndeutschen in die Waffen SS und in die Wehrmacht


Die Waffen SS bemühte sich immer intensiver, Volksdeutsche für den Krieg zu mobilisieren,
das u. Deutschtum wurde als Reserve- Ressorce betrachtet
:
1. 1940: erste illegale Werbeaktion in die Waffen SS - von F. Basch verhindert

2. 1941: zweite illegale Werbeaktion: Bewerbung an Jugendliche: ins Sportlager


nach Dtl -> SS Ausbildungslager :

1000 Jugendliche gemustert, -> 500 tauglich gefunden -> als sie auf die ung.
Staatsbürgerschaft verzichten mussten, sind 400 zurückgetreten -> 100 teilgenommen
 1942: Vertrag zw. Bárdossy u. Ribbentrop: Wegen des Widerstandes von Basch
direkte Verhandlungen der SS mit der ung. Regierung über die Legalisierung der SS
Rekrutierung der deutschen Volksgruppe
3. 1942: 18 000 Freiwillige dürfen in die Wehrmacht und Waffen SS eintreten
- > Erwerb der deutschen und Verlust der ung. Staatsbürgerschaft

4. 1943: Rekrutierung in die SS freiwillig aber nach dem Druck des Volksbundes :
18 000 Freiwillige

5. 1944: Zwangsmusterung (Besetzung Ungarns): keine Freiwillige mehr


→ Plicht zw. dem 17-50 Lebensjahr -> 55 000
ung. Staatsbürgerschaft behalten können, zusätzlich die deutsche dazu erhalten
 Die Rekruten wurden als Vaterlandsverräter beschimpft, es gab viele Schlägereien, ihre
Angehörigen wurden durch die ung. Behörden schikaniert, z.B. Gewerbescheine,
Schankrechte wurden entzogen, als ob sie keine u. Staatsbürger wären.
 Gut für Ungarn, sie werden die Deutschen los / nicht die ung. Soldaten müssen an die
Front
(Aufruf des Volksgruppenführers, Almási, S. 162)

Der Volksbund hat nicht mehr das Deutschtum Ungarns geschützt und seine Interessen
vertreten, sondern die Machtpolitik Deutschlands ausgeführt. Die Ungarndeutschen
wurden für die Ziele Berlins verwendet, und auch von den Ungarn verachtet.
https://www.youtube.com/watch?v=0ESHS9CnnJA (Magyoarországi németek a
Waffen SS-ben,6 Minuten)

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