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Ratsgymnasium Bielefeld
Schuljahr 2022/2023
Jahrgangsstufe Q1
Name: Alexander Naydenov
Facharbeit im Fach Erdkunde Kurs ek3
Leitfrage: Inwieweit bringt Fair Trade die
Elfenbeinküste voran
Betreut von Frau Schrodt
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Facharbeit
1. Einleitung

2.
2.1 Lokalisierung
2.2 Naturräumliche Gegebenheiten
2.2.1 Klima
2.2.2 Relief
2.2.3 Voraussetzungen des Kakaoanbaus
2.3 Verbreitung
3.
3.1 Entwicklungsstand Elfenbeinküste
3.2 wirtschaftliche Bedeutung des Kakaoanbaus an der Elfenbeinküste
3.4 Fazit
4.
4.1 Fair Trade, was ist das?
4.2 soziale Faktoren
4.3 ökologische Faktoren
4.4 ökonomische Faktoren
5.
5.1 Kritik und Lösungsvorschläge
5.2 Fazit
5.3 Rückblick
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1.Einleitung
Vor einigen Tagen habe ich einen Lebensmittelladen besucht, um mir eine Tafel Schokolade
zu kaufen. Beim Schokoladenregal angekommen fiel mir eine Sache direkt auf: Einige der
Produkte grenzten sich vom Preis her von den anderen ab. Zuerst habe ich auf die
Inhaltsstoffe geschaut, welche sich bei der günstigen nicht sehr von der teuren Schokolade
unterschieden. Als ich mir die Verpackung genauer anschaute merkte ich auf der Vorderseite
in Siegel auf dem „Fair Trade cocoa“ stand. Bei Betrachtung des Siegels fragte ich mich
inwieweit Fair Trade ärmeren Ländern hilft und mit welchen Methoden dies geschieht.
Aufgrund dessen beschloss ich meine Facharbeit dem Thema Fair Trade zu widmen, genauer
noch, am Beispiel der Elfenbeinküste, da dieses Land der größte Rohkakaoproduzent der
Welt ist. Daher habe ich mir folgende Leitfrage überlegt : Inwiefern bringt Fair Trade, im
Bereich des Kakaoanbaus, die Elfenbeinküste voran?

2.
Zu aller Erst wird zu Anfang die Elfenbeinküste lokalisiert, sowie ihr naturräumliches
Potenzial und das Klima analysiert.

2.1 Lokalisierung

Die Elfenbeinküste ist ein Land, welches sich im Westen des Kontinentes Afrika befindet. Es
liegt bei fünf bis 10,5 Grad nördlicher Breite und drei bis acht Grad westlicher Länge. Im
Osten grenzt die Elfenbeinküste an die Länder Ghana und Burkina Faso. Die Nachbarländer,
die sich im Westen befinden sind Liberia und Guinea. Außerdem grenzt im Norden das Land
Mali an. Zuletzt befindet sich an der südlichen Grenze des Landes der atlantische Ozean, der
dort an das Land angrenzt. Die Hauptstadt des Landes ist Yamoussoukro(Diercke Atlas, 2008)

2.2 naturräumliche Gegebenheiten

2.2.1 Klima

An der Elfenbeinküste herrscht, von den Schwankungen der Temperatur her, ein
Tageszeiten- Klima. Die Temperaturen Schwanken dabei nur sehr leicht in den jeweiligen
Monaten. Die tiefsten Temperaturen sind im August mit 26 Grad Celsius zu messen. Die
höchste Temperatur ist im Februar mit 29 Grad Celsius. Insgesamt beträgt die
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Durchschnittstemperatur über 12 Monate 28 Grad Celsius. Des weiteren hat das Klima in
Yamoussoukro ganze 12 aride Monate. Dies liegt daran, dass der Niederschlag ganzjährig
sehr gering ausfällt. Der Jahresniederschlag beträgt dabei 1133.2 Millimeter, wobei der
Niederschlag aber in den einzelnen Monaten immer variiert. Der Monat mit dem geringsten
Niederschlag ist hierbei der Januar. In diesem Monat fallen insgesamt nur 19.5 Millimeter
des gesamten Jährlichen Niederschlages. Im Gegensatz dazu steht der Juni. Mit seinen 165.8
Millimetern Niederschlag, ist er der Monat, in dem der meiste Niederschlag fällt. Darüber
hinaus beträgt der Wert für die durchschnittliche Luftfeuchtigkeit in Yamoussoukro 59
Prozent(timeanddate, 2023).

2.2.2 Relief

Die Elfenbeinküste befindet sich auf einer Höhe von 200 bis 500 Meter über dem
Meeresspiegel. In Richtung der Küsten flacht die Landschaft dann ab auf null bis 200 Meter.
Die Landschaft an der Elfenbeinküste ist dabei eher Flach, als gebirgig. Der höchste Berg dort
hat eine Höhe von 914 Metern und befindet sich im Norden. Bei der Bodenbedeckung ist es
so, dass die Elfenbeinküste vor allem viel von der Feuchtsavanne hat. Diese erstreckt sich
fast über das gesamte Land, von der Küste zum Atlantik, bis weit in den Norden. Dort besitzt
die Elfenbeinküste, neben der Feuchtsavanne, auch einen kleinen Teil der Trockensavanne,
die dort im Norden des Landes beginnt und große Teile des nördlichen Nachbarlandes der
Elfenbeinküste ausfüllt(Diercke Weltatlas, 2008).

2.2.3 Voraussetzungen des Kakaoanbaus

Damit der Kakaobaum gut wachsen und einen hohen Ertrag liefern kann, müssen
verschiedene naturräumliche Bedingungen erfüllt werden. Diese beziehen sich auf das
Wetter am Abbauort, den Boden und einige andere Faktoren, die dazu gehören. Der erste
Punkt ist hierbei die Temperatur. Diese sollte für einen Optimalen Ertrag im Jahresmittelwert
circa 25 Grad Celsius betragen. Des weiteren ist der Kakaobaum sehr empfindlich gegenüber
starker Temperaturschwankungen. Deshalb sollte die Temperatur auch während der Nacht
nicht unter 20 Grad Celsius fallen. Dabei liegt die untere Grenze der Temperatur bei circa 16
Grad Celsius. Wenn die Temperatur beim Kakaoanbau unter letzteren Wert fällt, muss man
mit starken Ernteausfällen rechnen. Auch bei sehr hohen Temperaturen ist der Kakaobaum
empfindlich. Hierbei sollte die maximale Temperatur 35 Grad Celsius nicht überschreiten,
wobei die Temperatur nach Möglichkeit auch nicht über 30 Grad Celsius fallen sollte. Ein
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weiterer wichtiger Punkt im Bereich des Faktors Wetter, liegt beim Niederschlag. Dieser
sollte pro Jahr bei circa 2000 Millimetern liegen. Wenn diese 2000 Millimeter nicht erreicht
werden können, sollte der Niederschlag bei mindestens 1250 Millimetern pro Jahr liegen.
Dabei sollte Letzterer auch gleichmäßig auf das ganze Jahr verteilt sein. Das ist sehr wichtig,
denn wenn der Niederschlag in zwei aufeinander folgenden Jahren bei unter 60 Millimetern
liegt, müssen große Ernteverluste eingesteckt werden. Der Grund dafür ist, dass die
Kakaofrüchte sonst zu welken beginnen. Gut wäre ein Monatlicher Niederschlag von
mindestens 100 Millimetern.

Ein nächster Faktor, der nicht so gravierend wie der Niederschlag oder die Temperatur ist, ist
die Anbauhöhe. Diese liegt beim Kakaobaum bei etwa 700 Metern, wobei dies aber auch
variieren kann, denn nahe des Äquators beträgt die Anbauhöhe knapp 1000 Meter. Ein
weiterer wesentlicher Faktor ist der Boden, auf dem der Kakaobaum wachsen soll. Zum
einen muss der Boden feucht und reich an organischen Stoffen sein. Zum anderen muss der
Boden ein bis zwei Meter dick sein und unter der Humus-Schicht müssen sich dicke Ton oder
Lehmschichten befinden, damit der Baum einen großen Wurzelraum hat. Außerdem kann
der Boden so größere Wassermengen aufnehmen. Zuletzt kommen wir zum Punkt der
Sonneneinstrahlung. Diese sollte bestenfalls nicht direkt auf den Kakaobaum scheinen, da
der Kakaobaum ein Schattengewächs, also nicht mit direkter Sonneneinstrahlung
konfrontiert werden sollte. Stattdessen sollte der Kakaobaum im Schatten anderer Pflanzen
wachsen. Die Pflanzen die als Sonnenschutz für die Kakaobäume verwendet werden können
sich hierbei voneinander unterscheiden. Das liegt daran, dass die Kakaobäume im jungen
alter noch nicht so groß sind, weshalb dann auch kleinere Pflanzen, wie zum Beispiel
Bananenpflanzen, ausreichenden Sonnenschutz bieten.(Schoko-Magazin, 2021)

Ist die Elfenbeinküste nun ein geeigneter Ort für den Anbau von Kakaobäumen und bietet sie
ihm alle Faktoren, die er für ein gutes Wachstum und zur Produktion von Kakaobohnen
braucht? Der erste Punkt ist die Temperatur. Diese liegt an der Elfenbeinküste im
durchschnitt bei 27 Grad Celsius. Dies entspricht dem Optimum für den Anbau. Des weiteren
lässt sich erkennen, dass es an der Elfenbeinküste auch keine zu großen
Temperaturschwankungen gibt, da auch Nachts der Wert so gut wie immer über 20 Grad
Celsius bestehen bleibt. Der Optimale Niederschlag, der pro Monat fallen sollte sind 100
Millimeter. Dieser Wert deckt sich von März bis Oktober mit dem der Elfenbeinküste. Ein
Problem könnten die Monate von November bis Januar werden, da der Niederschlag in
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diesen Monaten teilweise deutlich unter 60 Millimetern liegt, die den Mindestwert
ausmachen. Der Boden an der Elfenbeinküste ist eher Flach mit sehr wenigen Bergen im
Nördlichen Teil des Landes, wobei die Höhe über dem Meeresspiegel bei circa 500 Metern
liegt. In diesem Punkt ist es daher gut für den Anbau von Kakaobohnen geeignet. Zuletzt
lässt der Boden auch zu wünschen übrig, da dieser eher ausgelaugt ist und zu wenige
Nährstoffe für die Pflanzen enthält, dafür aber eine Lehmschicht besitzt, auch wenn diese
nicht so dick ist. Abschließend lässt sich sagen, dass die Bedingungen für den Anbau von
Kakao an der Elfenbeinküste in einigen Punkten nicht ganz erfüllt sind. Trotzdem würde ich
sagen, dass die Elfenbeinküste ganz gute Voraussetzungen für den Anbau bietet, da sich die
Landschaft dort in keinem Punkt als komplett unbrauchbar zeigt. Es herrschen also keine
perfekten Bedingungen, doch trotzdem erweist sich die Elfenbeinküste für den Anbau von
Kakaobäumen als geeignet.

2.3 Verbreitung

Obwohl an der Elfenbeinküste an sehr vielen stellen Kakaobäume für den Gewinn von
Rohkakao angebaut werden, ist nicht das ganze von ihnen bedeckt. Das liegt daran, dass
einige Stellen, aufgrund des Boden und der Höhe, besser geeignet sind als andere. Im
Norden der Elfenbeinküste werden zum Beispiel keine Kakaobäume gepflanzt, da dort
verschiedene Faktoren, wie der Boden oder die Luftfeuchtigkeit nicht gegeben sind, sodass
die Stelle sich nicht für den Anbau eignet. Dieser Unterschied in den Faktoren beruht darauf,
dass im Norden die Landschaft von Feuchtsavanne zu Trockensavanne wechselt. Trotzdem
lassen sich dort kleinere Gebiete auffinden, die Gebiete im Süden überwiegen dabei aber
deutlich. Die Haupt Anbaugebiete von Kakao an der Elfenbeinküste befinden sich hierbei im
Süden. Nach Norden gehend sinkt die Zahl der Kakaobäume stark(Diercke Atlas, 2008).

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Nachdem man sich die Verbreitung befasst hat ist es nun an der Zeit sich der
wirtschaftlichen Entwicklung der Elfenbeinküste zu widmen und diese genauer zu
betrachten.

3.1 Entwicklungsstand Elfenbeinküste


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Die Elfenbeinküste ist ein Vergleichsweise sehr armes Land. Dies hat mehrere Ursachen, die
beispielsweise auf die Aspekte des Human-Development-Index zurückzuführen sind. Dort ist
die Platzierung der Elfenbeinküste sehr niedrig. Sie liegt auf dem 159sten Platz, von
insgesamt 191 Ländern, was zeigt, dass die Elfenbeinküste sehr unterentwickelt ist. Diese
Platzierung beruht auf einigen Faktoren, die im weiteren Verlauf nun näher betrachtet
werden. Zum einen ist die Säuglingssterblichkeit, sowie die Kindersterblichkeit unter 5
Jahren sehr hoch. Bei der Säuglingssterblichkeit sind es 80,3 Tote, je 1000 Geburten. Dazu
kommt der Wert der Säuglingssterblichkeit, 59,4 Tote je 1000 Lebendgeburten. Ein großer
Teil dieser Tode resultiert dabei wahrscheinlich daraus, dass zum einen die öffentlichen
Gesundheitsausgaben, sowie die gesamten Gesundheitsausgaben je Einwohner sehr gering
ausfallen, 3,3 Prozent des Bruttoinlandsprodukts und 75,1 US Dollar. Zum anderen haben
nur 70,9 Prozent der Bevölkerung Zugang zu sauberem Wasser, sowie 34,6 Prozent zu
Sanitäranlagen(2020). Auch im Bereich der Bildung hängt das Land weit zurück. Die
öffentlichen Bildungsausgaben liegen bei 3,3 Prozent des BPI. Zudem gibt es nur eine
Lehrkraft pro 41,6 Schüler. Abschließend lässt sich sagen, dass sie Elfenbeinküste aufgrund
vieler Faktoren einen äußerst geringen Entwicklungsstand hat(Wirtschaftskammer
Österreich, 2022)

3.2 wirtschaftliche Bedeutung des Kakaoanbaus für an der


Elfenbeinküste

Die Landwirtschaft ist ein sehr wichtiger Bestandteil des Export der Elfenbeinküste. 2005
machte sie 16,1 Prozent des BIP aus. Dieser Wert ist über die Jahre jedoch deutlich
angestiegen. Bis 2020 ist Letzterer auf 21,4 Prozent angestiegen, was einen Anstieg von 5,3
Prozent in den letzten 15 bedeutet(Wirtschaftskammer Österreich, 2022, siehe Abb. 5 ). Der
bedeutendste Sektor der Landwirtschaft für die Elfenbeinküste ist der Kakaoanbau. Jährlich
werden an der Elfenbeinküste circa 2 Millionen Tonnen an Kakao geerntet(Andreas B.,
2019). Dadurch, dass die Elfenbeinküste den Großteil des geernteten Kakaos zum Export
verwendet, ist der Kakao eine der wichtigsten Einnahmequellen des Landes. Dabei ist aber
zu beachte, dass ein Großteil des Geldes nicht im Land bleibt, sondern an Ausländische
Firmen geht, die den Kakao verarbeiten und letzten Endes verkaufen. Um dies zu
verdeutlichen kann man sich anschauen wie groß der Anteil der Kakaobauern
beziehungsweise wie groß der Anteil der Supermärkte an einer Tafel Schokolade ist. Dabei
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wird deutlich, wie wenig Geld die Kakaobauern mit dem Anbau verdienen, denn an sie gehen
nur 6,6 Prozent. 2,1 Prozent gehen dabei an den Zwischenhandel, 7,6- an die Verarbeiter,
35,2-an die Schokoladenhersteller und 44,2 Prozent an die Supermärkte(Thomas
B.2017(siehe Abb.1))

3.4 Fazit

Die Elfenbeinküste exportiert zwar sehr viel Kakao in andere Länder, dabei geht aber sehr
viel Geld an Ausländische Firmen, dadurch bleibt nur ein geringer Teil des Geldes im Land
und die Elfenbeinküste kann keinen hohen gewinn für ihr Land erzielen, weil die Kakobauern
nur sehr wenig Geld durch den Kakaoanbau verdienen.

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Kann Fair Trade dem Land nun zu einem besser Stand verhelfen, sodass zum Beispiel mehr
Geld im Land bleibt und worum handelt es sich bei Fair Trade genau?

4.1 Fair Trade, was ist das?

Bei Fair Trade handelt es sich um eine Organisation, die in ärmeren Ländern Tätig wird und
versucht den Menschen, die dort Leben, ein besseres und Lebenswerteres Leben zu
ermöglichen. Dies bewirkt Fair Trade vor allem durch die Unterstützung in den drei
Dimensionen der Nachhaltigkeit. Dies sind die Ökonomie, Ökologie und Soziales. Neben Fair
Trade gibt es noch viele weitere Organisationen, die so wie Fair Trade, ähnliche Ziele
unterstützen, sich jedoch in manchen Punkten von einander abgrenzen. Eine dieser
Organisationen ist zum Beispiel Rainforest Alliance. Diese Organisation beschäftigt sich
ähnlich wie auch fair Trade mit der Verbesserung Nachhaltiger Aspekte in Verschiedenen
Ländern, um dort die Bedingungen für die Erzeuger zu verbessern(Rainforest Alliance,
2021) . Des weiteren gibt es auch in anderen Bereichen, außerhalb der Landwirtschaft,
verschiedene Fair Trade Label. Diese gibt es zum Beispiel im Bereich Textilproduktion, sowie
im Goldhandhandel oder auch im Bereich kosmetischer Produkte(Fair Trade, 2020) Aber wie
genau hilft fair Trade nun genau und welche Methoden werden hierbei genutzt?

4.3 ökologische Faktoren


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An der Elfenbeinküste bestehen beim Anbau des Kakaos meist sehr schlechte Ökologische
Bedingungen. Zum einen werden beim Anbau oft Pestizide benutzt, die für die Umwelt sehr
schädlich sind. Zum anderen werden auch viele andere Ökologische Faktoren oft
vernachlässigt. Die Frage ist nun, ob Fair Trade auch in diesem Bereich helfen kann.
Tatsächlich ist dies nicht so einfach, denn in Ländern, wie der Elfenbeinküste, gibt es oft
private oder zivilgesellschaftliche Initiativen, die sich, ähnlich wie auch Fair Trade, mit
verschiedenen Faktoren zum Beispiel auch beim Kakaoanbau beschäftigen. Dies sind die
sogenannten Bio Initiativen, welche in manchen Ländern auch staatlich geregelt seien
können. Anders als Fair Trade, welches sich eher mit den Aspekten der Ökonomie und des
Sozialen beschäftigt, konzentriert sich Bio vor allem auf die Ökologischen Aspekte des
Anbaus. Nun gibt es doch einige Gründe dafür, warum Fair Trade sich eher auf die Ökonomie
und das Soziale konzentriert, während die Ökologie keine so große Rolle spielt. Zum einen
stellt Bio sehr hohe Anforderungen an die Bodenqualität, das unmittelbare Umfeld der
Produktionsfläche, die Produktionsweise, den Einsatz von natürlichen
Pflanzenbehandlungsmitteln, sowie an die Weiterverarbeitung der Ernteprodukte. Zum
anderen kann dabei die Umstellungsphase von konventioneller auf Bio-Produktion zwischen
sechs Monaten und drei Jahren dauern, wobei mit der Umstellung auch oft ein erheblicher
Ertragsrückschlag und damit Einkommensverlust einher geht. Dieser Verlust lässt sich oft,
auch nach erfolgreicher Umstellung, nicht immer ausgleichen. Des Weiteren hat auch nicht
jeder Produzent die Möglichkeit biologische Landwirtschaft zu betreiben. Zum einen darf in
der unmittelbaren Nachbarschaft des Produzenten nicht mit synthetischen
Pflanzenbehandlungsmitteln gearbeitet werden, denn diese sind bei der Bio Produktion
verboten. Wenn die nötige Pufferzone nicht vorhanden ist kann auch nicht biologisch
gewirtschaftet werden. Zum anderen ist eine schnelle Umstellung auf Biologische Böden oft
nicht möglich, da es sein kann, dass der Boden bereits ausgelaugt ist. Um dann doch die
Umstellung zu vollziehen ist eine sehr lange Regenerationszeit des Bodens notwendig. In
dieser Zeit kann Letzterer nur sehr beschränkt zum weiteren Anbau genutzt werden. Dies
führt dann wiederum zu Verlusten, die manche Produzenten nicht einstecken können.
Zuletzt ist es auch nicht immer einfach seine Bioprodukte zu verkaufen. Das liegt daran, dass
diese vom Preis her teurer sind als herkömmliche Produkte und die Kakaobauern ein
akzeptables Verhältnis zwischen Kosten und Preis finden müssen. Des Weiteren muss auf
dem Weg zum Biomarkt eine passende Lieferkette zwischen Produzent und Konsument
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gefunden werden, was nicht immer einfach ist, da auch ausreichend Nachfrage vorhanden
sein muss.

Wenn man nun Bio und Fair Trade verknüpft, wären ärmere Kakao Kleinbauern vom Handel
ausgeschlossen, da diese sich den vollständigen Umstieg auf biologischen Anbau nicht
leisten könnten. Trotzdem versucht Fair Trade auch in diesem Bereich den Produzenten zu
helfen. Ihre Strategie ist es die Kaffee oder-Kakaobauern in einem ersten Schritt zu einer
nachhaltigen Landwirtschaft zu verpflichten. Wenn die Produzenten nun die Möglichkeit
haben und sich für einen Vollständigen Umstieg entscheiden, wird dieser gezielt gefördert.
Genauer geschieht dies zuerst durch die Beratung der Bauern über das Marktpotenzial von
Bio-zertifizierten Produkten. Danach durch Hilfe nach der Suche konkreter Informationen
über den Umstellungsprozess, wie zum Beispiel die genauen Anforderungen für den Bio
Anbau. Letztlich ist es danach für die Bauern ein deutlich kleinerer letzter Schritt für die
endgültige Umstellung von konventionell auf Bio. Mittlerer Weile sind viele Fair Trade
Produkte, die in Deutschland gekauft werden auch mit einem Bio-Siegel versehen. 2016
waren dies 70% der Fair Trade Waren und dieser Wert soll in Zukunft auch noch weiter
steigen (Claudia Brück, 2019).

4.4 ökonomische Faktoren


Der Ökonomische Bereich ist einer der wichtigsten Bereiche, in denen fair Trade an der
Elfenbeinküste tätig ist. Hierbei werden die Kakaobauern in mehreren Aspekten unterstützt.
Zum einen achtet Fair Trade darauf, dass die Händler beim Kauf des Rohkakaos den Fair
Trade-Mindestpreis bezahlen. Dieser muss die Produktionskosten für eine nachhaltige
Produktion abdecken und darf nicht unter dem Weltmarktpreis liegen. Zum anderen
gewährt Fair Trade den Bauern eine sogenannte Fair Trade Prämie. Diese kann in soziale,
ökonomische oder ökologische Projekte investiert werden und wird zum Erreichen eines
gewissen Ziels der Bauern verwendet. Dabei werden die Bauern außerdem bei der Wahl
ihres Zieles, durch Tipps zur konkreten Umsetzung unterstützt. Darauf folgend stellt Fair
Trade weitere Anforderungen an die Händler und Hersteller. Zum einen wird auf Nachweise
zum Geld-und Warenfluss geachtet. Zum anderen gewährt Fair Trade auch
Vorfinanzierungen(Fairtrade, 2020)

4.2 Soziale Faktoren


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Auch im sozialen Bereich bietet Fair Trade Hilfe gegen die schlechten Bedingungen an der
Elfenbeinküste. Einer der wichtigsten Punkte, bei denen Fair Trade im sozialen Bereich hilft,
ist die Kinderarbeit, welche an der Elfenbeinküste weit verbreitet ist. Dadurch, dass die
Familie ohne die Hilfe ihrer Kinder nicht genügend Geld verdienen kann, erhalten die Kinder
dann keine gute Bildung. Als Folge sind diese später auch für keine Jobs qualifiziert und auch
deren Kinder verfallen der Armut: „Das Geld hat nicht gereicht, dann hat mich mein Vater
hierher geschickt, damit ich arbeite. Jetzt bin ich hier und versuche, irgendwie zu
überleben“(Mathis, 2015). Durch die Unterstützung von Fair Trade brauchen die
Kakaobauern ihre Kinder nicht mehr arbeiten lassen, da die Bauern ihren Kakao für mehr
Geld an ihre Händler verkaufen können, die diesen weiterverkaufen. Letztlich wird der Kakao
dann teurer im Laden verkauft und die Kinderarbeit wird zum einen nicht mehr benötigt,
zum anderen wird diese auch von Fair Trade verboten, sodass die Kinder eine bessere
Bildung erhalten können(Alexander Göbel).

5.1 Kritik und Lösungsvorschläge


Ein Kritikpunkt an Fair Trade ist, dass die Schokolade, von den Kakaobauern, die sie
unterstützen, im Laden zu einem höheren Preis verkauft wird, um die Bedingungen der
Kakaobauern zu verbessern. Wenn nun nur sehr wenige Leute zu dieser Fair Trade
Schokolade greifen, wäre dies sehr schlecht für Organisation, als auch für die Kakaobauern.
Zudem besagen die Zahlen, dass sehr viele der Käufer lieber die herkömmliche Schokolade
kaufen. Eine Lösung für das Problem wären Informationskampagnen zum Thema Fair Trade,
welche die Käufer über die Ziele und die Arbeit Organisation aufklären und diese somit dazu
bringen mehr und öfter Fair Trade Schokolade zu kaufen.

5.2 Fazit
In der vorliegenden Facharbeit wurden Untersuchungen zur Unterstützung des Landes der
Elfenbeinküste durch Fair Trade durchgeführt. Ziel der Arbeit war es dabei überprüfen,
inwieweit Fair Trade, durch ihre Hilfe beim Kakaoanbau, die Elfebeinküste voranbringt und
noch weiter voranbringen kann. Diese Überprüfung wurde in drei Teile gegliedert.

Im ersten Teil wurde das zu untersuchende Land lokalisiert. Zudem wurden sein
naturräumliches Potenzial im Hinblick auf den Kakaoanbau untersucht, welches nicht Ideal
war, aber sich für den Kakaoanbau eignete.
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Der zweite Teil befasste sich mit dem Entwicklungsstand des Landes, welches untersucht
wird. Des Weiteren wurde herausgearbeitet inwieweit der Kakaoanbau die Elfenbeinküste
bisher voranbringt. Dabei stellte sich heraus, dass Letzterer das Land wegen verschiedener
Faktoren nicht sonderlich gut voran bringt.

Im letzten Teil der Arbeit wurden die Dimensionen behandelt, in denen Fair Trade versucht,
der Elfenbeinküste aus der ärmlichen Situation zu helfen. Dabei ist man zum Entschluss
gekommen, dass Fair Trade zwar sehr gute Ansätze zur Hilfeleistung beim Kakaoanbau in der
Elfenbeinküste hat, man dabei aber bedenken muss das die Umsetzung auch sehr von den
Käufern abhängig ist, die die Schokolade zu einem höheren Preis erwerben müssen. Wenn
diese die Schokolade nicht kaufen, dann hat Fair Trade wenige Möglichkeiten den Bauern an
der Elfenbeinküste zu helfen. Dabei ist aber zu bedenken, dass die Zahl der Käufer von
Fairtrade Schokolade die letzten 10 Jahre gestiegen ist, aber vielleicht ist dies nicht schnell
genug.

5.3 Rückblick
In dieser Facharbeit wurden viele der aufgeworfenen Fragen beantwortet, viele sind jedoch
unbeantwortet geblieben. Dabei sind bei der Auseinandersetzung mit dem Thema auch viele
neue Fragen aufgekommen, die nicht beantwortet werden konnten. Dies lag zum einen an
der mangelnden Zeit, beziehungsweise der Zeit Aufteilung, zum anderen am zu ungenau
definierten Thema. Rückblickend lässt sich sagen, dass es an vielen Stellen zu Problemen
gekommen ist, dies lag vor allem an der mangelnden Vorbereitung zum Beispiel in Bezug auf
die Materialiensuche, die viel früher hätte stattfinden sollen, damit man vorbereitet und mit
angesammelten Quellen strukturiert mit der Facharbeit beginnen kann. Des Weiteren lässt
sich sagen, dass die Facharbeit einen guten Einblick in den kommenden Lebensabschnitt, in
den Bereich des wirtschaftlichen Arbeitens bietet. Zuletzt gewährt sie Ausblick auf das, in
naher Zukunft, bevorstehende Studium. Abschließend lässt sich sagen, dass die Facharbeit
eine wichtige Erfahrung für den Verlauf des weiteren Lebens darstellt.
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Anhang
Abbildungsverzeichnis:

Abb.1: Anteile an einer Tafel Schokolade


(https://www.2000m2.eu/de/blog/2017/08/01/kakao/)
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Abb.2: Die wichtigsten Anbauländer für Kakao(https://www.dw.com/de/opec-f%C3%BCr-


kakao-erzeuger-wollen-mindestpreis/a-49264770)

Abb3: Klimadiagramm Yamoussoukro (https://images.climate-data.org/location/3915/climate-


graph.png)
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Abb.4:Bruttowertschöpfung nach Sektoren(https://wko.at/statistik/laenderprofile/lp-


elfenbeinkueste.pdf)

Abb.5: Bruttowertschöpfung Landwirtschaft

Abb.6:Anbaufläche für Kakao (https://www.google.com/search?


q=entwicklung+kakao+elfenbeink%C3%BCste&client=firefox-b-
d&sxsrf=AJOqlzXj_eUqQVAau44CMxmYub6lEtyW0Q:1675634667580&source=lnms&tbm=is
ch&sa=X&ved=2ahUKEwi3qYnJsf_8AhUHsaQKHV11BhYQ_AUoAXoECAEQAw&biw=781&bih=
738&dpr=1.25#imgrc=gWeEf7c_YjzRGM)
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Abb.7: Jährliche Kakaobohnen-Produktion(https://www.google.com/search?


q=entwicklung+kakao+elfenbeink%C3%BCste&client=firefox-b-
d&sxsrf=AJOqlzXj_eUqQVAau44CMxmYub6lEtyW0Q:1675634667580&source=lnms&tbm=is
ch&sa=X&ved=2ahUKEwi3qYnJsf_8AhUHsaQKHV11BhYQ_AUoAXoECAEQAw&biw=781&bih=
738&dpr=1.25#imgrc=wwYyr105yn5n7M)

Quellenverzeichnis:
(Thomas Beutler, (1. August 2017)KAKAO:DOCH EHER BITTER!, verfügbar unter
https://www.2000m2.eu/de/blog/2017/08/01/kakao/[05.02.2023]
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(Diercke Weltatlas,1.Auflage 2008. Seite 138),

(Diercke Weltatlas,1.Auflage 2008. Seite 142),

Andreas Becker(19.06.2019).“Opec für Kakao“- Erzeuger wollen Mindestpreis. Verfügbar


unter https://www.dw.com/de/opec-f%C3%BCr-kakao-erzeuger-wollen-mindestpreis/a-
49264770 [05.02.2023],

Wirtschaftskammer Österreich(Oktober 2022). Läderprofil ELFENBEINKÜSTE. Verfügbar


unter https://wko.at/statistik/laenderprofile/lp-elfenbeinkuestepdf. [05.02.2023],

timeanddate(2023). Klima und Durchschnittstemperatur in Yamoussoukro,


Elfenbeinküste(Coted´Ivoire). Verfübar unter
https://www.timeanddate.de/wetter/elfenbeinkueste/yamoussoukro/klima, [01.02.2023],

Schoko-Magazin(2021). Anbaubedingungen für Kakao. Verfügbar unter


https://www.theobroma-cacao.de/wissen/kakaobaum/anbaubedingungen. [28.01.2023],

Rainforest Alliance(23.08.2023). Wodurch unterscheiden sich die Zertifizierung von


Rainforest Allliance und Fairtrade?. Verfügbar unter
https://www.rainforest-alliance.org/de/business-de/zertifizierung/wodurch-unterscheiden-
sich-die-zertifizierung-von-rainforest-alliance-und-fairtrade/. [27.01.2023],

Fair Trade (2020). FAIRTRADE-Siegel Auf einen Blick. Verfügbar unter https://www.fairtrade-
deutschland.de/was-ist-fairtrade/fairtrade-siegel [24.01.2023],

Claudia Brück (Mai 2019). FAIRTADE UND BIO. Verfügbar unter https://www.fairtrade-
deutschland.de/fileadmin/DE/mediathek/pdf/fairtrade_statement_bio.pdf [04.02.2023],

Alexander Göbel (25.01.2015). Rohstoff als Fluch und Segen. Verfügbar unter
https://www.deutschlandfunk.de/kakao-aus-der-elfenbeinkueste-rohstoff-als-fluch-und-
segen-100.html [05.02.2023]
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Erklärung:

Hiermit erkläre ich, dass ich die vorliegende Arbeit selbstständig und ohne fremde Hilfe
verfasst und keine anderen als die im Literaturverzeichnis angegebenen Hilfsmittel
verwendet habe. Insbesondere versichere ich, dass ich alle wörtlichen und sinngemäßen
Übernahmen aus anderen Werken als solche kenntlich gemacht habe.

Bielefeld, den 06.02.2023 Unterschrift_________________

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