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Das Nicht-Geschlechterverhältnis : Ein Axiom ?

Sandrine Aumercier
Die Aussage Lacans « Es gibt kein Geschlechterverhältnis » gilt manchmal als Beschreibung,
wenn nicht Erklärung dafür, dass es zwischen Mann und Frau grundlegend nicht funktioniere.
Und dies, seit die Welt existiert, wenn Gott nach der französichen Übersetzung von André
Chouraki so sprach : « Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei; ich will ihm eine Gehilfin
machen gegen ihn. »1 Die traditionnelle Übersetzung sagt : für ihn, die buchstäbliche sagt ihm
gegenüber. Diesen Chouraki-Satz musste ich in meiner Kindheit viele Male aus dem bitter-
ironischen Mund meines Vaters hören. (Deshalb also muss ich mich nun damit beschäftigen!)
Wie ein Prophet bezieht Lacan seinerseits diesem Chouraki-Satz gegenüber wie folgt
Stellung : « Ich gehe von meiner Lage aus, die darin besteht, dem Menschen das zu bringen,
was die Heilige Schrift ausdrückt als nicht eine Hilfe für ihn, sondern als eine Hilfe gegen ihn.
Und in dieser Lage suche ich mich zu verorten 2. » Er sagt das 1975, ein Jahr nach der
Veröffentlichung der Bibel-Übersetzung Chourakis, als vielleicht eine rasante Bestätigung
seiner jahrelangen Bemühung, das christliche Geschlechterverhältnis zu dekonstruieren. Oder
geht es um den gemeinsamen Zeitgeist ? Es muss nun jedoch gesagt werden, dass ein späterer
Kommentar von 1983 unter dem Bibel-Satz « eine ihm ebenbürtige Kraft3 » versteht. Das
Wort kenegdo erscheint in der ganzen Bibel nur an dieser Stelle – was den Kommentar
schwierig macht und was es erlaubt, dass jeder damit sein eigenes Süppchen kocht.
Es kommt nicht so selten vor, dass der Satz, infolge dessen es kein Geschlechterverhältnis
gibt, in psychoanalytischen Publikationen in einem gewissen besserwissenden Ton zum
Ausdruck kommt, als wäre man dank Lacan über das Geheimnis des
Geschlechterverhältnisses etwa besser aufgeklärt… Ich bin sogar ein paar mal auf den
Ausdruck “Axiom des Nicht-Geschlechterverhältnisses” 4 gestoßen, und habe mich dann
gefragt: Ist es tatsächlich ein Axiom? Ein Axiom ist eine unbewiesene, evidente, allgemeine
Grundlage eines formalisierten Systems. Es erlaubt, dass ein System von ihm deduktiv
abgeleitet wird. Es ist nicht nur unbewiesen, es bleibt auch noch zu beweisen. So wurde die
Nicht-Euklidische Geometrie erfunden auf der Basis eines Versuches, das euklidische Axiom
zu beweisen, was zu einer Krise in der Mathematik führte.
Der Begriff des Nicht-Geschlechterverhältnisses ist bei Lacan eine ganze Entwicklung
durchgegangen, die ich heute skizzieren möchte, – von der Frage ausgehend, ob es sich dabei
um ein psychoanalytisches Axiom handelt. Beim Recherchieren zu diesem Thema fand ich
die Arbeiten von Guy Le Gaufey besonders interessant und werde mich teilweise darauf
stützen. Zum Schluss möchte ich darauf zurück kommen, was dies für unseren
psychoanalytischen Umgang mit den Geschlechterverhältnisse in der Klinik bedeuten kann.

1
Gen. 2:18. La Bible Chouraqui, traduite et présentée par André Chouraqui, Paris, Desclée de Brouwer, 1974.
Die hebraïsche Wurzel neged heißt zugleich « Nähe » und « Gegensatz », genauso wie das französische Wort
« contre ». Der Talmud-Kommentator Raschi hat die Zweideutigkeit von ezer kenegdo so erklärt : « Wenn er es
verdient, dann wird sie seine Gehilfin sein, wenn er es nicht verdient, dann wird sie gegen ihn sein. »
2
« Je pars de ma condition qui est celle d’apporter à l’homme ce que l’Ecriture énonce comme, non pas une aide
à lui, mais une aide contre lui. Et, de cette condition, j’essaie de me repérer. » (Le Synthome, 9. Dez. 1975, trad.
Rolf Nemitz).
3
David Freedman, « Woman, a Power Equal to a Man », in Biblical Archaeology Review 9 [1983], S. 56-58.
4
Z.B. Gisèle Chaboudez, « Le rapport sexuel en psychanalyse », in Figures de la psychanalyse, érès, 2001/2 ;
Jean-Luc Nancy, « Il y a du rapport sexuel – et après », in Littérature, 2006/2, n°142.

1
1/ « Es gibt keinen Geschlechtsverkehr. »
Der erste Formulierungsversuch von Lacan findet am 12. April 1967 im Seminar Die Logik
des Phantasmas statt. Lacan gibt vor, es sei zum Spass gesagt : « Das Geheimnis der
Psychoanalyse, das grosse Geheimnis der Psychoanalayse, das ist, dass es keinen
Geschlechtsverkehr gibt5. » Kurz danach sagt er, dass dies überhaupt kein Geheimnis ist, alle
wissen das! Am 10. Mai 1967 ist nicht mehr die Rede von Geheimnis, sondern es taucht eine
mathematische Fragestellung auf :
« Es gibt scheinbar nur einen Bereich – und da bin ich nicht sicher –, der keinen Bezug zu dem
Geschlechtsverkehr hat, indem er die Wahrheit betrifft, und das ist die Mathematik, da wo sie
sich an der Schnittstelle zur Logik befindet. Aber ich glaube, dass es das ist, was Russell zu
sagen erlaubte, dass man nie weiss, ob, was man sagt, wahr ist. Ich sage nicht : wirklich wahr.
Sondern einfach wahr. Tatsächlich ist es wahr, ausgehend von einer Stellung der Wahrheit als
Definition: angenommen, dass dieses und jenes Axiom wahr sind, dann entwickelt sich ein
System, von dem zu beurteilen bleibt, ob es konsistent ist oder nicht. Was ist der
Zusammenhang mit dem, was ich gerade gesagt habe, nämlich mit der Wahrheit, insofern sie
notwendig machen würde, dass der Geschlechtsverkehr als solcher in Frage gestellt werden
soll ? Na ja, auch da bin ich nicht sicher, dass diese wunderbare, sublime moderne Entfaltung
der logischen Mathematik, oder der mathematischen Logik, ganz ohne Zusammenhang ist, mit
der Frage, die in der Schwebe bleibt, nämlich ob es - ja oder nein - einen Geschlechtsverkehr
gibt. (…) So dass die Formel, die besagt, dass die Wahrheit das Reale betrifft, indem wir durch
den Geschlechtsverkehr darin engagiert sind (durch diesen Geschlechtsverkehr, von dem ich
zunächst behaupte, dass wir nicht davon sicher sind, ob er existiert, obwohl er das Einzige ist,
das die Wahrheit betrifft), mir als die richtigste Formel erscheinen würde, an dem Punkt, an
dem wir angelangt sind6. »
Dreimal wiederholt Lacan, er sei dessen nicht sicher. Daran sieht man, wie er sich um die
Fragestellung bewegt : 1/ ein Zweifel darüber, ob der Geschlechtsverkehr wirklich nichts mit
der Logik zu tun hat ; 2/ ein Verdacht, dass es doch damit zu tun haben könnte ; 3/ eine
Skepsis, ob der Geschlechtsverkehr überhaupt existiert. Nun ist herauszufinden, ob die
Entwicklung seiner Lehre mehr Gewissheit darüber gebracht hat.
Es ist allerdings auch zu unterstreichen, dass es das erste und zugleich das letzte Mal ist, dass
Lacan Geschlechtsverkehr oder auch Geschlechterverhältnis mit der Frage nach dem
Stellenwert des Axioms zusammenbringt.

5
« Le secret de la psychanalyse, le grand secret de la psychanalyse, c’est qu’IL N’Y A PAS D’ACTE
SEXUEL. »
6
« Il n’y a qu’un seul domaine, semble-t-il – et je n’en suis pas sûr – qui n’ait pas de rapport avec l’acte sexuel
en tant qu’il intéresse la vérité, c’est la mathématique, au point où elle conflue avec la logique. Mais je crois que
c’est ce qui a permis à Russel de dire qu’on ne sait jamais si ce qu’on y avance est vrai. Je ne dis pas: vraiment
vrai! Vrai, tout simplement. En fait, c’est vrai à partir d’une position définitionnelle de la vérité: si tel et tel
axiomes sont vrais, alors un système se développe, dont il y a à juger s’il est ou non consistant. Quel est le
rapport de ceci avec ce que je viens de dire, à savoir avec la vérité, pour autant qu’elle nécessiterait la présence,
la mise en question comme telle de l’acte sexuel? Eh bien, même après avoir dit ça, je ne suis pas sûr, même, que
ce merveilleux, ce sublime déploiement moderne de la Mathématique logique, ou de la Logique mathématique,
soit tout à fait sans rapport avec le suspens de s’il y a ou non un acte sexuel. Il me suffirait d’entendre le gémis-
sement d’un Cantor. Car c’est sous la forme d’un gémissement qu’à un moment donné de sa vie, il énonce qu’on
ne sait pas que la grande difficulté, le grand risque de la mathématique, c’est d’être le lieu de la liberté. On sait
que Cantor l’a payée très cher, cette liberté! De sorte que la formule que le vrai concerne le réel, en tant que nous
y sommes engagés par l’acte sexuel, par cet acte sexuel dont j’avance, d’abord, qu’on n’est pas sûr qu’il existe
— quoiqu’il n’y ait que lui qui intéresse la vérité — me paraîtrait la formule la plus juste, au point où nous en
arrivons.»

2
Diese Stelle zeigt uns, dass der Geschlechtsverkehr von den Überlegungen Lacans nicht weit
weg ist, oder, dass Lacan gerade die Evidenz des sexuellen Verkehrs – also das, was
unbestreitbar ausgeübt wird – zur Verwirrung bringen möchte. Etwas Provokatives. Aber wie
wir eben gerade gesehen haben, bleibt er auch sehr vorsichtig, unsicher und zögernd.
Ich finde es davon ausgehend allerdings nicht begründet, dass man die Titel der Bücher von
Nancy und Badiou mit « Geschlechtsverkehr » ins Deutsche übersetzt hat, weil dies Lacans
kommende Entfaltung der Aussage völlig ignoriert 7. Und hätten diese Autoren
« Geschlechtsverkehr » gemeint, hätten sie ihren französischen Titel so benannt.
Es ist nicht zu übersehen, dass die letzte Sitzung dieses Seminars, am 21. Juni 1967, einen
direkten Zusammenhang zwischen der Frage des Geschlechtsverkehrs (sexuellen Aktes) und
der Frage des psychoanalytischen Aktes herstellt.

2/ « Es gibt kein Geschlechterverhältnis. »


Die nächste Formulierung führt Lacan 1970 ein : « es gibt kein Geschlechterverhältnis »
bringt eine fruchtbare Mehrdeutigkeit, indem das Wort rapport auf Französisch bedeutet:
Verkehr, sowie Beziehung, Bericht, Umgang, Zusammenhang oder auch Bruchrechnung. Die
Formel « Es gibt kein Geschlechterverhältnis » ist aber nicht weniger skandalös als die
vorherige, sie ist nur weniger eindeutig. Es ist keinem Leser entgangen, dass eine solche
Aussage das Verhältnis schon vorraussetzt, das zugleich negiert wird. Lacan selbst sagt am
16. März 1976 : « Sobald dass ich sage : es gibt kein, ist es schon sehr verdächtig. Es ist
verdächtig, kein richtiges Stück Reales zu sein8. »
Die Formulierung ist mit den Formeln der Sexuierung verknüpft, die von Lacan bis zum
Seminar Encore mehrmals überarbeitet werden:

M W
Damit werden zwei Allgemeinheiten verschiedenartig negiert: Auf der Seite des Männlichen
gibt es mindestens einen, der nicht der phallischen Funktion unterworfen ist (der Vater der
Urhorde); auf der Seite des Weiblichen gibt es eine Allgemeinheit in der Form von zwei
Negationen: keine ist nicht dem Phallischen nicht unterworfen, aber nicht ganz.
Er nennt diese zwei Negationen pastout und hommoinsun9. Diese machen das Weibliche und
das Männliche unvergleichbar, inkommensurabel. Sie sind logisch und nicht psychologisch:
man braucht weder den Vater der Urhorde in der Wirklichkeit nachzuweisen, noch jene alle
Frauen, die dem Urvater gehören, um die logische Notwendigkeit des freudschen Mythos zu
beweisen.
Man könnte denken, dass diese Formeln die Aufteilung in zwei Geschlechter fortführen und
eine Ontologie der Geschlechter wieder neu schaffen. Es geht aber nicht um Mann und Frau,
sondern um zwei Positionen des Sprechwesens10, die jeweils von dem Mann oder von der
7
Badiou, Alain/Cassin, Barbara (2012): Es gibt keinen Geschlechtsverkehr. Zwei Lacanlektüren. Zürich:
diaphanes. Nancy, Jean-Luc (2012): Es gibt – Geschlechtsverkehr. Zürich: diaphanes.
8
« Du moment que je dis il n’y a pas, c’est déjà très suspect. C’est suspect de n’être pas vraiment un bout de
Réel. »
9
« L’étourdit », in Autres Ecrits, Seuil, 2001, S. 479.
10
Siehe Encore, Seuil, 1975, S. 74.

3
Frau besetzt werden können. « Es geht gar nicht darum », sagt Lacan, « dass der Eine zur
Negation des Anderen, sondern im Gegenteil, dass der Eine zum Hindernis des Anderen
gemacht werden soll11.» Lacan versucht, ein Hindernis [obstacle] zwischen den Geschlechter
zu theoretisieren und wird dazu gezwungen, eine Umstellung der aristotelischen Logik zu
artikulieren. Die Frage ist: Was macht es notwendig, eine Formel des Weiblichen zu erfinden,
die dem Männlichen ein Hindernis sein muss? Entspricht es der Notwendigkeit, eine
klinischen Erfahrung zu beschreiben? Und wenn ja, welche? Guy Le Gaufey meint, dass
Lacan sich zum Ziel gemacht hat, « auf die Ausnahme, die gegen eben diese einen Einwand
erhebt, eine neue Allgemeinheit zu gründen12 ».
Damit werden auch die vier Modalitäten eingeführt: das Zufällige, das Mögliche, das
Notwendige, das Unmögliche. Das Unmögliche besteht darin, dass « das
Geschlechterverhältnis nicht aufhört, sich nicht zu schreiben 13.» Lacan hat damit also eine
wichtige Differenzierung hinzugeführt: das Nicht-Verhältnis wird damit als unendlicher Prozess
des Nicht-Einschreibens beschrieben, als den nicht endgültigen Nachweis eines Versprechens des
Phantasmas.
Aber Lacan ist scheinbar auch damit nicht zufrieden. Wie Le Gaufey aufmerksam macht 14,
bekommt der Satz “Es gibt kein Geschlechterverhältnis” allmählich eine ganz andere
Konnotation, nämlich eine positive Akzentuierung in der Form “Es gibt ein Nicht-Verhältnis”.
Die sogenannten borromäischen Knoten helfen, es neu zu formulieren: die drei Fadenringe
sind nicht direkt, sondern durch einen vierten – nämlich das Symptom – miteinander
verbunden. Diese Erfindung Lacans führt zu einem neuen Paradox: eine Bindung, die sich
Nicht-Geschlechterverhältnis nennt15. Das Paradox beruht darauf, dass das Wort rapport unter
einer bestimmten, beschränkten Bedeutung angenommen wird: eine Verknüpfung zwischen
zwei oder mehreren Elementen, die im Fall des borromäischen Knotens nicht vorhanden ist.
Nachdem es zuerst entfaltet worden ist, wird das Wort rapport jetzt wieder eingeschränkt
verwendet.
« In dem Maße, dass es Sinthom gibt, gibt es keine sexuelle Gleichwertigkeit, d.h. ein
Verhältnis. Denn es ist sicher, dass, wenn wir sagen, dass das Nicht-Verhältnis aus
Gleichwertigkeit besteht, sich das Verhältnis insofern strukturiert, dass es keine
Gleichwertigkeit gibt. Es gibt also zugleich Geschlechterverhältnis und kein Verhältnis. Nur
da, wo es Verhältnis gibt, ist es insofern, dass es Sinthom gibt. D.h., wie ich es gesagt habe,
insofern, dass das andere Geschlecht vom Sinthom getragen wird.16 »
Letztlich kommt Lacan 1978 zu dieser Formulierung : « Ich habe ausgesagt, und dies im
Präsenz, dass es kein Geschlechterverhältnis gibt. Das ist die Grundlage [fondement] der
Psychoanalyse. Zumindest habe ich mir erlaubt, es zu sagen. Es gibt kein
11
« Il ne s’agit pas du tout de faire de l’un la négation de l’autre, mais au contraire de l’un l’obstacle de l’autre »
(Le savoir du psychanalyste, 3 mars 1972)
12
Le Pastout de Lacan…. S.94 « fonder un nouvel universel sur l’exception qui lui fait objection ».
13
Encore, p.87 : «Le cesse pas de ne pas s’écrire, c’est l’impossible, tel que je le définis de ce qu’il ne puisse en
aucun cas s’écrire, et c’est par là que je désigne ce qu’il en est du rapport sexuel – le rapport sexuel ne cesse pas
de ne pas s’écrire.»
14
Le Pastout de Lacan, consistance logique, conséquences cliniques, EPEL, S.155
15
RSI, 15 April 1975.
16
« C’est dans la mesure où il y a sinthome qu’il n’y a pas équivalence sexuelle, c’est-à-dire qu’il y a rapport.
Car il est bien sûr que si nous disons que le non-rapport relève de l’équivalence, c’est dans la mesure où il n’y a
pas équivalence que se structure le rapport. Il y donc à la fois rapport sexuel et pas rapport. A ceci près que là où
il y a rapport, c’est dans la mesure où il y a sinthome. C’est à dire où, comme je l’ai dit, c’est du sinthome qu’est
supporté l’autre sexe. »

4
Geschlechterverähltnis, ausser zwischen den verwandten Generationen, nämlich den Eltern
einerseits und den Kindern andererseits17. » Lacan wagt am Ende seiner Lehre, was das Nicht-
Geschlechterverhältnis angeht, eine Behauptung, die er aber stilistisch als seine subjektive
Aussage übernimmt und betont (« Zuminest habe ich mir erlaubt, es zu sagen »). Und
zugleich führt er eine theoretische Ausnahme zu seiner eigenen Behauptung ein, nämlich jene
des existierenden Geschlechterverhältnisses zwischen der Generationen… Der gerade zitierte
Satz enthält immer noch zwei Vorbehalte gegen die Einführung einer neuen Allgemeinheit.
Die Neigung dazu, ein Status der Ausnahme zu begründen, ist dabei zu spüren.

3/ Ein Axiom? Zur wissenschaftlichen Relevanz


Das Wort Axiom hat Lacan mehrmals im Zusammenhang mit anderen seiner Formulierungen
benutzt : « Der Signifikant repräsentiert das Subjekt für einen anderen Signifikanten ». Es sei
ein Axiom (siehe 20. April 1966, 23. November 1966). Dieses wird bald in das Axiom
umformuliert : « Kein Signifikant kann sich selbst repräsentieren. » (23. November 1966).
Am gleichen Tag spricht er von dem Satz « Es gibt keine Metasprache » als « das Erscheinen
einer Art Aphorismus, der einmal in einer gegebenen Wende unseres Diskurses die Rolle eines
Axiomes gespielt hätte18… » Damit will ich spürbar machen, wie vorsichtig Lacan gegenüber
seinem eigenen Diskurs ist. Im Seminar Die Logik des Phantasmas spricht er vom Phantasma
als etwas, das im Subjekt den Platz eines Axiomes einnimmt19.
Das Wort Axiom taucht im Zusammenhang mit dem Nicht-Geschlechterverhältnis nur einmal
in der eingangs erwähnten Stelle auf. Und auch da ist es kein direkter Zusammenhang.
Wenn es nicht ein Axiom ist, was ist dann der Status dieser Aussage?
Im Brief an die Italiener (1973) sagt Lacan, er habe ein Ziel vorgeschlagen, « in welchem die
Psychoanalyse der Wissenschaft gleichkommen würde: nämlich zu beweisen, dass das
Geschlechterverhältnis nicht geschrieben werden kann. » In Encore : « Was für einen Sinn
macht es, dass ich Ihnen nun von Liebe spreche, wo das doch wenig kompatibel ist mit jener
Richtung, aus welcher der analytische Diskurs den Anschein haben kann von etwas, das
Wissenschaft wäre ?20» Bemerken Sie : Immer wieder der Konjunktiv! Es ist dem nicht zu
widersprechen, dass Lacan für die Psychoanalyse Anspruch auf Wissenschaflichkeit erhoben
hat… und dass er jedoch zugleich wusste, daran gescheitert zu sein. Das
Geschlechterverhältnis bleibt ein Stein des Anstoßes, ein Reales.
Auch dies könnte aber zu komfortabel werden, etwa wie die Bequemheit eines Nicht-Wissen-
Wollens. Deshalb sagt Lacan weiter (nun ausführlich):

17
Le moment de conclure, 11 April 1978 : « J’ai énoncé, en le mettant au présent, qu’il n’y a pas de rapport
sexuel. C’est le fondement de la psychanalyse. Tout au moins me suis-je permis de le dire. Il n’y a pas de rapport
sexuel, sauf pour les générations voisines, à savoir les parents d’une part, les enfants de l’autre. »
18
Die Logik des Fantasmas, 23 Nov. 1966 : « (…) sous l’apparence d’une sorte d’aphorisme, qui aurait joué à
tel tournant de notre discours le rôle d’axiome, tel que celui-ci: il n’y a pas de métalangage».
19
Die Logik des Phantasmas, 21Juni 1967 : «Dans votre interprétation le fantasme n’a aucun autre rôle, vous
avez à le prendre aussi littéralement que possible et ce que vous avez à faire, c’est à trouver dans chaque
structure, à définir les lois de transformation qui assureront à ce fantasme, dans la déduction des énoncés du
discours inconscient, la PLACE D’UN AXIOME.»
20
Encore, 1986, Quadriga, S. 88. Encore, 1975, Seuil, S. 76 : « Mais quel sens y a-t-il à ce que j’en vienne à
vous parler d’amour, alors que c’est peu compatible avec cette direction d’où le discours analytique peut faire
semblant de quelque chose qui serait science » (Hervor. SA)

5
Davon ausgehend, wird man mir sagen, – sicher nicht Sie, sondern Ihre Kandidaten
[…] – dass es keine Mühe wert ist, wenn man doch keine Chance hat, zu dem Wissen
beizutragen […]. Ohne dieses Verhältnis des Schreibens zu versuchen, gibt es
tatsächlich keine Chance, zu dem zu kommen, was ich, während ich es zugleich als
Inexistenz formulierte, als Ziel der Psychoanalyse vorgeschlagen habe, in welchem sie
der Wissenschaft gleichkommen würde : nämlich zu beweisen, dass dieses Verhältnis
nicht geschrieben werden kann, und darin besteht, dass es weder behauptet noch
widerlegt werden kann : und zwar als Wahrheit. Die Konsequenz daraus ist, dass es
keine Wahrheit gibt, die man ganz sagen kann, auch jene da, weil man sie gar nicht
sagen kann21.
Lacan fordert uns auf, weiter zu versuchen, den Beweis zu schaffen, auch wenn dies zum
Scheitern verurteilt zu sein scheint. Die Kandidaten, meint er, sollen das Ergebnis dieser
Denkbewegung nicht einfach so fertig erhalten. Wir sind von Lacan zu einer unendlichen
Arbeit herausgefordert… Ich halte das für ein Stück Vermittlung.
Auf die oben genannte Frage, die im Seminar zur Logik des Phantasmas aufgetaucht ist,
antwortet er 1973, dass jede Wahrheit an unbeweisbaren Axiomen aufgehängt ist und von
diesen abgeleitet wird, d.h. es gibt nur sinnlose Wahrheiten, was genauso für die
Psychoanalyse gilt, wie für die Mathematik22. Dies ist für die Psychoanalyse nicht
befriedigend, da sie höhere Ansprüche auf die Wahrheit hat, d.h. die Psychoanalyse beinhaltet
wegen ihrer notwendigen wissenschaftlichen Strenge eine unvermeidliche Ernüchterung, die
ein Stück der Ausbildung ist.
Lacan hat nicht die Bezeichnung Axiom für das Nicht-Geschlechterverhältnis ausgewählt.
Wäre es ein Axiom, könnte sich die Psychoanalyse darauf beziehen, um eine Wissenschaft
aufzubauen. Somit würde die Psychoanalyse sich wie die Wissenschaft entwickeln, während
sie sich tatsächlich um die Kehrseite der Wissenschaft bewegt. Warum sagt er jedoch, man
soll weiter versuchen, diesen Beweis zu schaffen ? Nur auf der Grundlage eines Scheiterns an
der üblichen Wissenschaftlichkeit hat die andere Wisssenschaft – jene des Realen – eine
Chance, erfahren zu werden. Und was meint er mit dem Wort versuchen? Es mag letztlich als
eine bloß spekulative Beschäftigung erscheinen. Meint er, man solle sich weiter mit der
Mathematik, mit der Topologie beschäftigen? Sicher, aber nicht nur. Die Aufforderung, zu
versuchen, das zu schreiben, was nicht aufhört, sich nicht zu schreiben, mag auch eine ganz
praktische Aufforderung sein, die Erfahrung betreffend. Anhand des Wortes „schreiben“
macht Lacan den Punkt spürbar, wo Spekulation und Erfahrung das Eine und das Selbe sind,
und fordert uns auf, diese Ausrichtung, die wissenschaftlich sein könnte, nicht zu verlassen.
Wenn man das Reale zur positiven Sache macht, wird die Psychoanalyse unmerklich zur
Mystik, auch in der Form einer negativen Theologie. Nebenbei gesagt ist das Gleiche mit
Kant passiert. Diese Gefahr besteht auch bei Lacan selbst, aber er beschäftigt sich immer
wieder damit, bis zu dem Punkt, wo er fast zur Stummheit geführt wurde… Und so denke ich,
dass diese Fragestellung sich in einem unvermeidlichen Kreis dreht, der immer wieder zur
21
« Note italienne », 1973, in Autres écrits, Seuil, 2001, S. 310 : « Inutile à partir de là d’essayer, me dira-t-on,
certes pas vous, mais si vos candidats, c’est un de plus à rétorquer, pour n’avoir nulle chance de contribuer au
savoir dans lequel vous vous éteindrez. Sans essayer ce rapport de l’écriture, pas moyen en effet d’arriver à ce
que j’ai, du même coup que je posais son inexistence, proposé comme un but par où la psychanalyse s’égalerait à
la science : à savoir démontrer que ce rapport est impossible à écrire, soit que c’est en cela qu’il n’est pas
affirmable mais aussi bien non réfutable : au titre de la vérité. Avec pour conséquence qu’il n’y a pas de vérité
qu’on puisse dire toute, même celle-ci, puisque celle-ci on ne la dit ni peu ni prou. »
22
Les non-dupes errent, 11 Dez. 1973, unveröffentlicht.

6
subjektiven Entscheidung führen soll: entweder entscheidet man sich für die Täuschung des
Sinnes oder für das Unmögliche des Unsinnes, also Stummheit und Tod (das ist ganz spürbar
in einem wunderschönen kleinen Text von Stig Dagerman: Unser Verlangen nach Trost ist
unersättlich). Und wahrscheinlich ist nur das Hin und Her erlebbar. Das ist, was Lacan mit
dem Versuchen-Müssen sowie mit der Notwendigkeit der Täuschung meint: also er spricht
nicht dafür, dass man sich mit einem etwa imaginierten Realen begnügt, sondern, dass man
immer wieder versucht, die Sache zu schreiben, auf die Gefahr hin, auf ein Reales zu stoßen.
Vielleicht wird man sich fragen: aber warum überhaupt sich damit beschäftigen, ob das
lacansche Nicht-Geschlechterverhältnis ein Axiom ist? Ist es letztlich nicht egal? Es betrifft
wohl unseren klinischen Umgang mit den Analysanten. Man hört anders zu, man interveniert
nicht gleich, je nachdem, ob man sich an dieser Aussage orientiert oder an der Theorie des
genitalen Objektes der Nachkriegzeit. Und ich denke, dass man wiederum anders zuhört, je
nachdem, ob man davon ausgeht, dass es sich um ein logisches Axiom handelt, oder um eine
Aussage Lacans, die von seiner eigenen Bewegung zeugt.

4/ Zur klinischen Relevanz


Im Seminar Le Synthome meint Lacan, dass das Nicht-Geschlechterverhältnis – das zugleich
Verhältnis und Nicht-Verhältnis ist – viel mit dem Bett zu tun hat, nämlich mit dem
Geschlechtsverkehr, sowie auch mit der psychoanalytischen Couch, sagt er, und auch noch
mit dem, was sich mit dem Symptom verbindet23 (lie/lit).
Wa heißt das für uns?
Wie bereit gesagt, kann man diese theoretische Bemühung nicht auf eine Psychologie des
komplizierten Verhältnisses zwischen der Geschlechter reduzieren. „Und so weiss man schon,
dass die Liebe immer schief geht!“ sagen einigen Analysanten in Bezug auf ihr wiederholtes
Scheitern an Beziehungen. Dieses „weiss man schon“ kann eben ihren subjektiven Beitrag an
dem Unglück verdecken. So hat Lacan das Nicht-Geschlechterverhältnis nicht gemeint.
Nachdem Lacan sich in den ersten Seminaren mit dem reifen genitalen Objekt seiner
Zeitgenossen abgerechnet hat, und damit eine starke Kritik gegen die Anpassung an die
Realität aufgeworfen hat, musste er ein Stück weiter kommen, und zwar zu einem radikalen
Zweifel an der Komplementarität, die uns die Anatomie der Geschlechter einbilden will. Es
führt zurück zu dem, was Freud als Inadäquation des Triebes hinsichtlich des Objektes
beschreibt.
Daraus mag man aus Lacan und sogar aus Freud die Begründer der queer Theorie machen
(sowie es Tim Dean24 versucht). Man kann, ausgehend von diesem Satz Lacans, sich z.B. auch
für die homosexuelle Heirat aussprechen, wie es Jacques-Alain Miller vor dem französischen
Senat am 12. März 2013 tat, im Rahmen der Diskussionen um das neue Gesetz. Damit wird ja
die Aussage Lacans als Tatsache aufgenommen, als neuer Glaubenssatz, der eine
Stellungsnahme, hier sogar ein Gesetz begründen soll.
Der Versuch Lacans bleibt jedoch ein ganz anderer, nämlich, die Ausrichtung der Kur von
einer festgesetzten Auffassung der Geschlechterverhältnisse zu befreien. Der Kliniker ist –
was das Geschlechterverhältnis angeht – sozusagen im Stich gelassen. Ich denke an
bestimmte Fälle, deren Fragestellung bezüglich der Sexualität und der Geschlechtsidentität
gar nicht mit einer angeblich passenden Profilbeschreibung beruhigt werden kann – wie etwa

23
17. Février 1976.
24

7
die 60 neuen Profileinstellungen der sog. „neue Geschlechter“, die neulich von Facebook
hinzugefügt worden sind, und die letztlich der Theoretisierung der Biopolitik von Foucault
entsprechen. Das Unerträgliche am Sexuellen, das einigen Analysanten das Leben so schwer
macht, bleibt dabei unerhört. Dieser Unruhe sollten wir Psychoanalytiker zuhören und sie
aushalten können, ohne sie stopfen zu müssen, – anhand eines Axiomes, das die Erfahrung
genauso unbeweglich wie die 60 Profile macht.
Worauf bezieht sich diese ganze Überlegung Lacans? Zu Beginn der Vorbereitungen zu
diesem Vortrag habe ich versucht, einen klinischen Zugang zu finden, und habe schließlich
mehr oder weniger darauf verzichtet, da alle Beispiele mir nur als grobe Illustrationen
erschienen. Entweder wird diese Formel mit anderen Formeln Lacans erklärt, was den
Eindruck einer Tautologie vermittelt, als ginge es nur darum, Lacan anhand von Lacan selbst
zu rechtfertigen. Oder man versucht sich auf die Klinik zu berufen, und ist dann schnell dazu
geneigt, den Satz unbedingt zu rechtfertigen, so oder so: Wenn es in der Ehe nicht gut geht
oder wenn es beim Sexualverkehr nicht gut geht – dann gibt es selbstverständlich kein
Geschlechterverhältnis ! Aber wenn es doch gut geht, dann ist es auch nur Täuschung und
Verwirrung... sodass die Formel für sich genommen als indiskutable Wahrheit unter
Aufgeklärten gelten mag! So wird etwa gerne gesagt: « Der Körper genießt an sich selbst. Der
Körper genießt sich. Er genießt nicht am Körper des Anderen 25.» (Marcel Ritter) Jawohl, ich
kann nur mit den eigenen Augen sehen, mit den eigenen Ohren hören, und so kann ich nur mit
dem eigenen Körper ein Orgasmus empfinden. Damit wird das Menschenwesen als autistisch
beschrieben und damit wird nichts Grundlegendes zu dem Verhältnis selbst gesagt, also zu
dem, was die Menschen miteinander verbindet. Mir scheint Lacan, in seinen verschiedenen
Versuchen, viel differenzierter zu sein, als das.
Der Versuch, das Nicht-Geschlechterverhältnis anhand physiologischer Unterschiede der
Orgasmen zu beschreiben, sowie anhand unterschiedlicher Bezüge zum Phallus – auch wenn
Lacan selbst es versucht hat (Siehe die Sitzung des 19. Juni 1963 im Seminar Die Angst) – ist
zu kontingent, um für diese Formel Rechenschaft abzulegen.
Dazu noch ein paar Anmerkungen. In der höfischen Liebe ist der Geschlechtsverkehr nicht
verboten, sondern ganz genau kodifiziert, und alle Hindernisse auf dem Weg zur Dame
werden als solche zelebriert. Es gibt in der Literatur unzählbare Figuren der Liebe, die zum
Tode führen. Nach ihrem Tod werden auf Tristans Grab ein Rosenstock und auf Isoldes Grab
eine Weinrebe gepfanzt, die miteinander verwachsen und durch die Tristan und Isolde erst im
Tode unzertrennlich sind. Kommen wir ein Stück weiter in die Moderne, dann wird der
Geschlechtsverkehr immer offensichtlicher als unmöglich beschrieben. In der Kreutzersonate
von Tolstoi wird der Geschlechtsverkehr selbst als Ursache aller Probleme in der Ehe
dargestellt. Darum empfehlt er, ganz und gar darauf zu verzichten, und ihn noch nicht einmal
für die Erzeugung zu praktizieren, die als überflüssig dargestellt wird – was Tolstoi
merkwürdigerwerise etwas nah zu de Sade bringt. Dieser Text Tolstois subvertiert somit den
kirchlichen Diskurs, indem er diesen zur letzten Konsequenz führt. Kommen wir noch ein
Stück näher zur heutigen Zeit : in dem Roman von Albert Cohen Die Schöne des Herrn gibt
sich ein Paar zum Ziel, die ewige Liebe zu verwirklichen, und versucht somit, alle künstlichen
Mittel zu erfinden, um das Begehren weiter zu erhalten. Es führt zu nichts anderem, als zum
gemeinsamen Suizid. Was wird also in allen diesen Geschichten gezeigt, gepriesen, genossen?
Soll die Liebe tragisch sein, um die Schönheit zu verdienen? Im Grunde wird dabei immer
wieder und verschiedenartig eine Unmöglichkeit dargestellt. Ich sage nicht mal eine
Unmöglichkeit der Liebe, sondern eine Unmöglichkeit des Geschlechtsverkehrs. Diese ist
aber nicht das, was Lacan mit dem Unmöglichen meint. Jedoch sind jene Geschichten
bestrebt, etwas in diese Richtung repräsentieren zu wollen. Was uns also interessiert, sind
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nicht die Hindernisse selbst, sondern die Tatsache, dass man diese Hindernisse erfinden soll,
und die Frage, welches Genießen sie ermöglichen, das sonst scheinbar verpasst werden
würde. Lacan geht einen Schritt weiter, wenn er nicht mehr das Hindernis draussen oder
drinnen verortet, sondern sagt, dass der Eine das Hindernis des Anderen ist. Damit führt er
uns auf den Mythos von Adam und Eva zurück, die keine Harmonie pflegen konnten, obwohl
sie füreinander geschaffen worden waren! Inwiefern die Subjekte und die Kulturen sich mit
letztlich der Sache arrangieren, bleibt jedoch offen und deshalb verkündet der Satz Lacans
nicht ein nihilistisches oder schadenfrohes Motto, sondern stellt den Ausgangspunkt dafür dar,
dass das Geschlechterverhältnis die Umwege zu seiner Unmöglichkeit zu erfinden hat.

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