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Review

Reviewed Work(s): A Catalogue of the Tohoku Collection of Tibetan Works on Buddhism


by Yensho Kanakura, Ryujo Yamada, Tokan Tada and Hakuyo Hadano
Review by: Heinz Bechert
Source: Zeitschrift der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft, Vol. 108 (n.F. 33), No. 2
(1958), pp. 452-454
Published by: Harrassowitz Verlag
Stable URL: https://www.jstor.org/stable/43371499
Accessed: 23-03-2023 08:40 UTC

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452 Bücherbesprechungen

deutlich, sodaß viele Wörter und sogar ganze Zeilen si


lassen. Viel mangelhafter ist jedoch - technisch ges
des chinesischen Textes des Werkes Meng-ku shih-hsi-p
herausgegeben hat. Stellenweise sieht man dort überh
ganz undeutliche Umrisse der chinesischen Schriftz
101, 102, 107, 109, 117 usw. Es ist zu bedauern, daß fü
besseren Photographien des im J. 1939 in Peking ersc
Verfügung gestanden haben.
Auf den mongolischen Text (S. 7 - 89) folgt Bawdens
Einleitung zum oben genannten chinesischen Werk, in
des Meng-ku shih-hsi-p'u und sein Verhältnis zum Bo
behandelt werden. Auf diese Einleitung folgt der chinesis
Beiden Texten ist ein nützliches gemeinsames Namen
(S. 124 - 133), in dem die verschiedenen Namen in Tra
werden. Wie der aufmerksame Leser bemerken wird, sind in den Index aus
Versehen auch solche Wörter hineingekommen, die keine Eigennamen sind,
z.B. Aboli (aboli eme) I 8 v, was „die genommene Frau" bedeutet, d. h. eine
Frau, die ohne vorherige Verlobimg geheiratet, vielmehr durch Kaub er-
worben ist.
Das hier besprochene Buch stellt eine wichtige und interessante Quelle
zur mongolischen Geschichtsschreibung dar, um die sich ihre beiden Ver-
fasser bereits mit anderen Veröffentlichungen verdient gemacht haben.
Nikolaus Poppe, Seattle

Yensho Kanakura, Ryujo Yamada, Tokan Tada, and Hakuyo Had ano :
A Catalogue of the Tohoku Collection of Tibetan Works on Buddhism ,
published by the Seminary of Indology, Tohoku University. Sendai 1953.
Zweifellos stehen wir heute erst am Anfang einer Erschließung der tibe-
tanischen Literatur. Die bisherige Forschung hat sich weniger mit der
eigentlichen tibetanischen Literatur beschäftigt als mit den Übersetzungs-
werken, die als Quellen vor allem für den indischen Buddhismus von über-
ragender Bedeutung sind. Da die tibetanischen Übersetzer musterhaft genau
gearbeitet haben, ist der Quellenwert dieser Übersetzungen kaum hoch
genug einzuschätzen. Interessiert haben daher auch die Beiträge der tibe-
tanischen Übersetzungen zur Textkritik nichtbuddhistischer Texte (z. B.
des Meghadüta und des Kävyädarsa), in neuerer Zeit auch die grammati-
schen Texte. Ferner haben einige historische Werke Herausgeber und Über-
setzer gefunden, darunter wichtige Darstellungen der Geschichte des Bud-
dhismus.
Was für die tibetanische Forschimg völlig fehlt und immer wieder als ein
schwerer Mangel empfunden wird, ist eine einigermaßen umfassende Lite-
raturgeschichte. Bisher besaß man mehrere Kataloge der „kanonischen"
Sammlungen bKa'-'gyur (Kanjur) und bsTan-'gyur (Tanjur) nach ver-
schiedenen Ausgaben dieser riesigen Literaturmasse. Aber diese unter
Bu-ston (1290 - 1364) im wesentlichen in die uns heute vorliegende Form
gebrachten Sammlungen enthalten wie gesagt kaum ursprünglich tibetische
Werke. Nun ist aber die „nachkanonische" tibetische Literatur von großer
Wichtigkeit nicht bloß auf Grund in ihr enthaltener Traditionen aus älterer
Zeit und Schlüssel zum Verständnis der älteren Literatur, sondern vor
allem, weil sie uns einen Weg zum Verständnis der eigenständigen Weiter-

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Bücherbesprechungen 453

entwicklung des Buddhismus in Tibet weist. Üb


theoretischen Grundlagen der buddhistischen Lehr
trotz der umfangreichen Literatur, die sich mit Ti
nicht viel bekannt. Hierbei hat natürlich diejenige
die als „Gelbe Kirche" bekannt geworden ist, die
kha-pa) begründete d Ge-lugs-pa- Schule, ein beson
Interesse, ist sie doch seit einigen Jahrhunderten i
Lamaismus zwar nicht alleinherrschend, aber doch f
Das vorliegende Buch stellt nun einen Katalog der
versitätsbibliothek in Sendai dar, die im wesentlichen im Se-ra-Kloster,
das der d Ge-lugs-pa- Schule angehört, zusammengebracht worden ist. Wir
finden in ziemlich umfassender Weise die Werke, die im geistigen Leben
dieser Schule eine bedeutendere Rolle spielen. Die Tibeter haben die Ge-
wohnheit entwickelt, von ihren „Klassikern" Gesamtausgaben in Blockdruck
zu veranstalten. Die beschriebene Sammlung enthält 17 solcher Ausgaben,
darunter die der Werke so wichtiger und für die weitere geistigen Entwick-
lung des Landes so bedeutender Persönlichkeiten wie des Bu-ston, des
Ccon-kťa-pa und seiner wichtigsten Schüler, des ersten, des zweiten und des
fünften Dalai-Lama. Es folgen die Werke einer Reihe von anderen Würden-
trägern der „Gelben Kirche" und einige Sammlungen zu bestimmten Ge-
bieten der buddhistischen Lehre. Wir finden in Abschnitt XIX eine Liste von
kanonischen Texten, die als Handbücher einzeln gedruckt und von den
heutigen lamaistischen Geistlichen viel benützt werden, wir finden Werke
über den philosophischen Aspekt des Buddhismus (hier vor allem die Mä-
dhyamika-Lehre) und über den tantrischen Aspekt des Buddhismus, und
einiges andere. Die letzten Nummern (7034 - 7083) umfassen historische,
biographische, grammatische und einige andere Werke (wie z. B. einen
zweisprachigen sanskrit-tibetischen Blockdruck von Kçemendras Avadä-
nakalpalatā).
Wenn man sich erinnert, welche Bedeutung die Handschriftenkataloge
als Vorstufen der Erforschung etwa der indischen Literaturgeschichte
gehabt haben, so kann man ermessen, wie wichtig Arbeiten wie dieser sorg-
fältig gearbeitete Katalog für die Forschung sind. Es werden andere Gebiete
der tibetischen Literatur und die Werke anderer Sekten in ähnlicher Weise
erfaßt werden müssen, bevor die Zeit für eine tibetische Literaturgeschichte
reif ist. Wie schon bemerkt, finden wir in dem vorliegenden Werk vor allem
die Literatur der orthodoxen Schule aufgeführt, während die in den letzten
Kapiteln aufgeführten anderen Werke doch nur eine kleine Auswahl dar-
stellen.
Was die Anlage des Buches betrifft, so steht eine in japanischer und in
englischer Sprache veröffentlichte kurze Einleitung voran, die über den
Aufbau des Werkes orientiert. Für die einzelnen Werke sind die tibetischen
Titel (mit Umschrift), eine japanische Übersetzung des tibetischen Titels
und schließlich eine kurze Erklärung des Inhalts (z. T. mehr Paraphrase
des Titels) in englischer Sprache gegeben. Mit einigen sachbedingten Ab-
weichungen schließt sich das Werk damit an den Tohoku-Katalog der
kanonischen Schriften an. Dieser hatte die Nummern 1 - 4567 umfaßt, im
vorliegenden Werk sind den einzelnen Texten die Nummern 5001 - 7083
gegeben. Dem Werke ist ein Sachindex beigefügt, der nach den einzelnen
Disziplinen der geistlichen Wissenschaft in der traditionellen Reihenfolge
der Tibeter angeordnet ist, beginnend mit „Esoteric Buddhism" und zwar
30 ZDMG 108/2

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mit dem zum Anuttara-Yoga gehörigen „Kälacak


Index soll erfreulicherweise später noch als eigener
Heinz Bechert, Saarbrücken

Helga Steininger, Hans Steininger, Ulrich Unger (Hsg.) : Sino- Japónica.


Festschrift André Wedemeyer zum 80 . Geburtstag. Leipzig: Harrassowitz
1956. 245 S., 12 Tafeln, 8°.
Dieses dem Leipziger Sinologen und Japanologen gewidmete Symposion
enthält acht sinologische, sechs japanologische sowie jeweils einen tibetolo-
gischen und ägyptologischen Beitrag seiner Kollegen und Schüler. Ein
Sonderlob gebührt der würdigen Ausstattimg: sorgfältiger Satz auf raum-
sparendem, gutsatiniertem Papier, der Einband in weinrotem Ballonleinen.
Zum Grundsätzlichen : Nachdem das im sinologischen Bereich meist-
verbreitete Transskriptions- System für den wissenschaftlichen Gebrauch
nur bedingt geeignet ist, kann es einerseits begrüßt werden, daß den ein-
zelnen Verfassern bei der Umschreibung chinesischer Namen eine gewisse
Freiheit eingeräumt worden ist. Zwei grundsätzlich verschiedene Um-
schriften sind benutzt worden: die von Lessing- O thmer und die von Wade-
Giles; als Variationen der letzteren darüber hinaus die Systeme Grube-
Hirth und Karlgren. Schließlich verwenden die Verfasser innerhalb des
gewählten Systems noch eigene Varianten. So findet sich die Silbe, die in
der bibliothekarischen Normalumschrift (Wade- Giles) tzü lautet, in den
Formen tse, dee, tzet tsï, dsï. Während dem Sinologen daraus keine Schwie-
rigkeit erwächst, wird aber schon dem Japanologen das unmittelbare Ver-
ständnis erschwert werden.
W. Böttger (Jagdmagie im alten China) schließt aus einer Erzählung
im Lü-shih-ch'un-ch'iu auf Zauberformeln, wie sie der Jagdschamane der
Shang-Zeit benutzt haben mag, und weist damit auf mögliche Parallelen
zu Bräuchen hin, die für andere prähistorische Kulturen von der Völker-
kunde belegt sind.
E. Erkes leitet in seinem Beitrag Die ursprüngliche Bedeutung der Aus-
drücke chün-tse und hsiao-jen dieses von Konfuzius bevorzugte und seitdem
ethisch verstandene Begriffspaar („Der Edle" und „der kleine Mann")
aus der sozialen Sphäre her. Ghün wird von Erkes als „Hirt" gedeutet.
Daß aber auch Lun-yü 4, 16 nicht moralisch, sondern eigentumsrechtlich
zu interpretieren sei, wird nicht unwidersprochen bleiben.
A. Fröschle-Firnmann (Der geistige Umbruch Japans in seiner Aus-
wirkung auf die Sprachreform) beleuchtet die Problematik, mit der die
japanische Sprache und Schrift seit jeher belastet sind, sowie die Reformen
auf diesem Gebiet, durch die allein eine Demokratisierung sich ermöglichen
läßt. Dem neuen Briefstil ist unter Anführung praktischer Beispiele besondere
Beachtung geschenkt. Die Zusammenstellung enthält nützliches Zahlen-
material. Doch bleibt zum Begriff des , Analphabetentums4 zu bedenken,
daß seine Beseitigung noch keine Gewähr für ein Verständnis der Infor-
mation bedeutet, wie Tests in unserem Sprachbereich nur zu deutlich er-
wiesen haben. - S. 29 lies Lu Hsün statt Lu H sin.
J. Glaubitz vermittelt in seinem Beitrag Das Heikyoku. Zur Überlie-
ferung japanischer Erzählungsliteratur Ergebnisse der japanischen For-
schungen über die mündliche Weitergabe des Heike-monogatari durch wan-
dernde - meist blinde - Rhapsoden seit der Heian-Zeit.

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