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Autor:

MPU Beratungsstelle Augsburg


Martin Formann
Ludwigstr. 22
86152 Augsburg

Tel: 0821 25 89 019

E-Mail: m.formann@mpu-beratungsstellen.de

Hinweis: Bitte lesen Sie sich dieses Buch aufmerksam durch. Es hilft
Ihnen, sich auf die MPU vorzubereiten. Im Gegensatz zu den
meisten „Ratgeberbüchern“ erwarten Sie hier ganz konkrete
Tipps und Hinweise, wie Sie sich gezielt vorbereiten. Dabei
wird weitgehend versucht, auf fachliche Begriffe zu verzichten,
die mehr Verwirrung als Klärung stiften.

Die Verwertung der Texte, Bilder und Grafiken, auch nur auszugsweise, ist
nur mit Zustimmung des Autors erlaubt. Dies gilt auch für
Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmung und für die
Verbreitung mit elektronischen Systemen. Nach derzeit geltendem Recht
stellt die, auch kostenlose, Weitergabe an Dritte, eine Uhrheberrechts-
verletzung dar.

In diesem Buch steckt die Erfahrung aus mehr als 25 Jahren erfolgreicher
MPU-Beratung und -Vorbereitung.

Alle in diesem Buch angegebenen rechtlichen Hinweise und Bestimmungen


stellen ausschließlich die persönliche Auffassung des Autors dar und
sind keine Rechtsberatung.

Aktuelle Version: 08/21

Hinweis: Bitte prüfen Sie nach Erhalt dieses E-Books, ob Sie die
aktuelle Version haben. Dies ist wichtig, da dieses Buch
ständig aktualisiert wird. Nur so ist gewährleistet, dass
Sie über alle Änderungen informiert sind. Welche Version
gerade aktuell ist erfahren Sie hier:

www.mpu-idiotentest-fragen.de/mpu-idiotentest-fragen-
alkohol/

Produktinfo

ISBN: 978-3-9821147-0-5
MPU Idiotentestfragen Alkohol
Ausgabe: 08/21, Nr. a65721-07282
Über den Autor ..................................................................................................................... 6
Anleitung zur Vorbereitung .............................................................................................. 6
Wer muss zur MPU bei Alkoholdelikten? .................................................................... 7
Hintergrund einer MPU .................................................................................................... 10
MPU Mythen ......................................................................................................................... 11
Kugeln stapeln ................................................................................................................ 12
Nach der Tür sehen ...................................................................................................... 12
Beim ersten Mal fällt man immer durch ............................................................... 12
Man ist der Willkür des Gutachters ausgesetzt ................................................. 12
Wenn mich der Gutachter nicht leiden kann ...................................................... 13
Ablauf einer MPU ................................................................................................................ 13
Fragebogen ...................................................................................................................... 13
Leistungstests ................................................................................................................. 14
Linienverfolgungstest ............................................................................................... 15
Determinationstest.................................................................................................... 15
Tachistoskopischer Leistungstest ........................................................................ 16
Medizinische Untersuchung ....................................................................................... 17
Psychologische Untersuchung................................................................................... 17
Fragestellung der Behörde ............................................................................................. 18
Fragen der Gutachter ....................................................................................................... 18
Fragen im medizinischen Teil.................................................................................... 19
Frage nach Zigarettenkonsum.............................................................................. 19
Frage nach der Einnahme von Medikamenten ............................................... 19
Frage nach aktuellen oder früheren Erkrankungen ..................................... 20
Frage nach dem Alkoholkonsum .......................................................................... 20
Frage nach Filmrissen / Blackouts ...................................................................... 21
Frage nach kritischen Hinweisen ......................................................................... 21
Frage nach der Einstufung ..................................................................................... 22
Frage nach suchttherapeutischen Maßnahmen ............................................. 22
Frage nach Laborbefunden .................................................................................... 23
Fragen im psychologischen Teil ............................................................................... 23
Fragen zur Biographie.............................................................................................. 23
Frage nach dem Grund Ihres Erscheinens ....................................................... 24
Frage nach offenen Ermittlungsverfahren / Urteilen ................................... 25
Frage zu dem Delikt ................................................................................................. 26
Frage wie Trinken und Fahren organisiert wurde ......................................... 26
Frage bei wiederholter Trunkenheitsfahrt........................................................ 27
Frage nach Umgang mit Alkohol ......................................................................... 28
Frage nach der Einstufung der Problematik .................................................... 28
Frage zu den persönlichen Bedingungen ......................................................... 28
Frage zu Veränderungen im Konsum ................................................................ 29
Frage zu Gedanken über Abstinenz.................................................................... 30
Frage zu den persönlichen Veränderungen ..................................................... 30
Frage zur Vorbeugung eines Rückfalls .............................................................. 31
Frage zu Glatteisstellen ........................................................................................... 32
Frage zu zukünftigem Umgang mit Alkohol .................................................... 32
Abschließende Frage ................................................................................................ 33
Zusammenfassung der Fragen ................................................................................. 34

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MPU Idiotentestfragen Alkohol
Ausgabe: 08/21, Nr. a65721-07282
Angebote zur Vorbereitung auf die MPU .................................................................. 34
Gruppenkurse.................................................................................................................. 34
Einzelberatung ................................................................................................................ 36
Grundwissen zum Thema „Alkohol“ ........................................................................... 37
Grundwissen .................................................................................................................... 37
Alkoholgeschichte ...................................................................................................... 37
Herstellung alkoholischer Getränke.................................................................... 38
Trinkalkohol ................................................................................................................. 38
Alkoholrechnen ............................................................................................................... 38
Resorption (Aufnahme von Alkohol) .................................................................. 39
Distribution (Verteilung des Alkohols im Körper) ......................................... 40
Elimination (Abbau des Alkohols) ....................................................................... 41
Widmark Formel ............................................................................................................. 42
Feststellen der aufgenommenen Alkoholmenge ........................................... 42
Verteilungsfaktor ....................................................................................................... 43
Berechnung der BAK ................................................................................................ 43
Daumenregel ............................................................................................................... 44
Berechnung der Trinkmenge ................................................................................. 46
Alkohol und Fahrtauglichkeit ......................................................................................... 46
Leistungseinbußen ........................................................................................................ 48
Wirkung des Alkohols ....................................................................................................... 50
Wirkung des Alkohols auf das Gehirn .................................................................... 50
Wirkung des Alkohols auf sensorische Funktionen .......................................... 51
Wirkung des Alkohols auf intellektuelle Leistungen ......................................... 52
Wirkung des Alkohols auf Emotionalität und Kreativität ................................ 52
Funktionswirkung des Alkohols .................................................................................... 53
Entwicklung einer Alkoholproblematik ...................................................................... 56
Normales Trinkverhalten ............................................................................................ 56
Gewöhnung und Toleranzsteigerung / Missbrauch .......................................... 57
Überdurchschnittlicher Alkoholkonsum ................................................................. 58
Alkoholgefährdung ........................................................................................................ 58
Fortgeschrittene Alkoholproblematik / Krankheit ............................................. 59
Alkoholabhängigkeit ..................................................................................................... 63
Alkoholikeralibis ............................................................................................................. 65
Deutung der BAK ........................................................................................................... 66
Medizinische Folgeschäden des Alkohols.................................................................. 67
Mallory-Weiss-Syndrom .............................................................................................. 67
Fettleber ............................................................................................................................ 67
Hepatitis (Leberentzündung) .................................................................................... 68
Leberzirrhose ................................................................................................................... 68
Zusammenfassung ........................................................................................................ 68
Trinkmotive .......................................................................................................................... 69
Auswirkungen von Alkoholmissbrauch ...................................................................... 72
Vorbereitung auf die MPU ............................................................................................... 73
Deliktanalyse ................................................................................................................... 74
Trinkverhalten ................................................................................................................. 75
Selbsteinstufung der Alkoholproblematik ............................................................ 77
Selbsteinstufung Alkoholmissbrauch ................................................................. 78

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MPU Idiotentestfragen Alkohol
Ausgabe: 08/21, Nr. a65721-07282
Selbsteinstufung Alkoholgefährdung ................................................................. 78
Selbsteinstufung fortgeschrittene Alkoholproblematik ............................... 80
Selbsteinstufung Alkoholabhängigkeit .............................................................. 84
Psychische Abhängigkeit ......................................................................................... 84
Physische Abhängigkeit ........................................................................................... 86
Selbsteinstufung nach einer Skala...................................................................... 87
Persönliche Bedingungen............................................................................................ 88
Veränderungen ............................................................................................................... 90
Zukünftiger Umgang mit Alkohol ............................................................................ 91
Moderater Konsum .................................................................................................... 91
Abstinentes Leben ..................................................................................................... 92
Rückfallgefahr ..................................................................................................................... 92
Rückfallgefahr bei Missbrauch .................................................................................. 92
Rückfallgefahr bei Alkoholkrankheit ....................................................................... 92
Konsequenzen eines Rückfalls .............................................................................. 93
Glatteisstellen ................................................................................................................. 93
Rückfallstrategien und -prophylaxe ....................................................................... 93
Bei Alkoholmissbrauch ............................................................................................. 93
Bei Alkoholkrankheit ................................................................................................. 94
Umgang mit einem Rückfall .................................................................................. 94
Hilfe durch unsere Beratungsstelle ............................................................................. 95
Beratungsgespräch ....................................................................................................... 95
MPU Simulation .............................................................................................................. 96
Medizinische Unterlagen / Befunde ............................................................................ 96
Laborbefunde .................................................................................................................. 96
Leberwerte:.................................................................................................................. 96
Blutwerte: ..................................................................................................................... 97
Abstinenznachweise ...................................................................................................... 98
Nachweiszeiträume ....................................................................................................... 99
Anforderungen an Labore ........................................................................................... 99
Anforderungen an den Arzt ..................................................................................... 100
EtG im Urin ..................................................................................................................... 100
EtG im Haar ................................................................................................................... 101
Befunde bei Krankheiten .......................................................................................... 101
Unterlagen über Entwöhnungstherapie .......................................................... 102
Rechtliche Bestimmungen ............................................................................................ 102
Bußgelder bei Alkohol am Steuer .......................................................................... 103
Straftatbestand............................................................................................................. 103
Strafgesetzbuch (StGB) § 316 Trunkenheit im Verkehr .......................... 104
Strafgesetzbuch (StGB) § 315c Gefährdung des Straßenverkehrs ..... 104
Strafprozeßordnung (StPO) § 111a Vorläufige Entziehung der
Fahrerlaubnis ............................................................................................................. 105
Ordnungswidrigkeit ..................................................................................................... 106
Straßenverkehrsgesetz (StVG) § 24a 0,5 Promille-Grenze .................... 106
Unterschied Führerscheinentzug und Fahrverbot ........................................... 107
Strafgesetzbuch (StGB) § 69 Entziehung der Fahrerlaubnis ................. 107
Strafgesetzbuch (StGB) § 69a Sperre für die Erteilung einer
Fahrerlaubnis ............................................................................................................. 108

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MPU Idiotentestfragen Alkohol
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Straßenverkehrsgesetz (StVG) § 25 Fahrverbot......................................... 109
Zusammenfassung Führerscheinentzug und Fahrverbot ......................... 111
Tilgungs- und Verwertungsfristen ......................................................................... 111
Straßenverkehrsgesetz (StVG) § 29 Tilgung der Eintragungen............ 111
Antragstellung für Führerschein ................................................................................ 116
Benötigte Unterlagen ................................................................................................. 116
Hinweis zur Gültigkeitsdauer von Nachweisen ................................................ 117
Führungszeugnis .......................................................................................................... 118
Kosten .............................................................................................................................. 118
Begutachtungsergebnisse ............................................................................................ 118
Begutachtungsstellen für Fahreignung ................................................................... 119
Allgemeines über Begutachtungsstellen ............................................................. 119
Unterschiede zwischen den Begutachtungsstellen ......................................... 120
IBBK-GmbH Institut für Beratung-Begutachtung-Kraftfahrereignung
GmbH ............................................................................................................................... 121
AVUS GmbH ................................................................................................................... 121
pima-mpu GmbH ......................................................................................................... 122
ProSecur GmbH ............................................................................................................ 122
MPU Gebühren .................................................................................................................. 123
Auflistung der Begutachtungsstellen ....................................................................... 125

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MPU Idiotentestfragen Alkohol
Ausgabe: 08/21, Nr. a65721-07282

Über den Autor

Der Autor, Martin Formann, wurde von Dr. Stefan Winter, damals
Gutachter beim TÜV in Ulm, ausgebildet.

Seit April 1996 wurden weit mehr als 800 Personen durch den Autor auf
die MPU vorbereitet. Mit wenigen Ausnahmen haben diese die MPU auch
direkt nach der Vorbereitung bestanden.

Alle Erfahrungen, aus über 20 Jahren erfolgreicher MPU- Beratung, sind in


diesem Buch verarbeitet. Dabei ist es Herrn Formann wichtig, auch denen
eine Möglichkeit zur Vorbereitung zu bieten, die sich teure Gruppenkurse,
oder Einzelberatung, nicht leisten können.

Anleitung zur Vorbereitung

Um dieses Buch optimal zu nutzen, sollten Sie wie folgt vorgehen:

1. Lesen Sie sich alles erst einmal durch. Auch wenn Sie manche
Stellen nicht so spannend oder interessant finden. Dies ist
notwendig, damit Sie einen Eindruck haben, auf was es alles
ankommt und was Sie zu den einzelnen Punkten der MPU wissen
müssen.

2. Beschäftigen Sie sich dann mit den einzelnen Themen, die unter
„Vorbereitung auf die MPU“ angeführt sind.

3. Fangen Sie danach an, die einzelnen Fragen, bzw. Themenbereiche


der MPU, auszuarbeiten. Machen Sie sich hierzu schriftliche Notizen.

4. Sollten Sie dabei feststellen, dass es noch Lücken gibt, die Sie nicht
beantworten können, schreiben Sie sich diese ebenfalls auf. Wenn
Sie mögen, können wir diese Lücken in einem Einzelgespräch1 (auch
telefonisch) klären.

Nachdem Sie sich mit der Anleitung auf die MPU entsprechend vorbereitet
haben, würde ich mich über ein Feedback von Ihnen freuen. Es ist mir
wichtig, dass die Anleitung möglichst verständlich ist und somit auch eine
wichtige Hilfe zum Bestehen der MPU darstellt. Deshalb wäre ich Ihnen
dankbar, wenn Sie mir Ihren Eindruck der Anleitung mitteilen. Hierzu
können Sie das Formular, das Sie jeweils im unteren Teil der Seiten auf
der Homepage www.mpu-idiotentest-fragen.de finden, benutzen.

Über dieses Formular können Sie auch Fragen stellen, die ich Ihnen gerne
beantworte.

1
Näheres hierzu erfahren Sie unter „Hilfe durch unsere Beratungsstelle“

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MPU Idiotentestfragen Alkohol
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Sie haben auch die Möglichkeit, die Anleitungen zu bewerten. Unter
https://www.mpu-idiotentest-fragen.de/bewertungen/ können Sie Ihre
Bewertung abgeben und haben auch eine Übersicht aller bisherigen
Bewertungen.

Wer muss zur MPU bei Alkoholdelikten?

Zunächst ist es wichtig zu wissen, dass die Aufforderung einer MPU


immer von der Verwaltungsbehörde, also der für Sie zuständigen
Führerscheinstelle, ausgeht. In einem Bußgeldbescheid, Strafbefehl oder
Gerichtsurteil, finden Sie keine Hinweise darüber, ob in Ihrem Fall eine
MPU gefordert wird.

Auch sind meistens die Auskünfte der Polizei irreführend. Schon oft hatte
ich Kunden, die nicht mit einer MPU gerechnet haben, weil ein Polizist
meinte, dass keine MPU auf ihn zukommt. Dies gilt leider auch für so
manchen Rechtsanwalt. Nur selten weisen Rechtsanwälte ihre Klienten
darauf hin, dass im Wiedererteilungsverfahren2 eine MPU gefordert wird.

Die deutsche Fahrerlaubnis-Verordnung (FeV)


vom 18. August 1998 ist im Bereich des
Verkehrsrechtes die Nachfolgeregelung zu Teil A
(Zulassung von Personen zum Straßenverkehr)
der Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung
(StVZO, frühere §§ 1 bis 15). Die FeV ist am
01.01.1999 in Kraft getreten. In dieser
Verordnung ist geregelt, wer bei einer
Alkoholauffälligkeit eine MPU absolvieren muss.

Hierzu der entsprechende Paragraph:

§ 13 Klärung von Eignungszweifeln bei Alkoholproblematik


Zur Vorbereitung von Entscheidungen über die Erteilung oder
Verlängerung der Fahrerlaubnis oder über die Anordnung von
Beschränkungen oder Auflagen ordnet die Fahrerlaubnisbehörde an,
dass

1. ein ärztliches Gutachten (§ 11 Absatz 2 Satz 3) beizubringen ist,


wenn Tatsachen die Annahme von Alkoholabhängigkeit
begründen, oder

2. ein medizinisch-psychologisches Gutachten beizubringen ist,


wenn

2
Wenn Sie den Führerschein nach Entzug, oder freiwilligem Verzicht, wieder beantragen, nennt man das
Wiedererteilungsverfahren.

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MPU Idiotentestfragen Alkohol
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a) nach dem ärztlichen Gutachten zwar keine
Alkoholabhängigkeit, jedoch Anzeichen für
Alkoholmissbrauch vorliegen oder sonst Tatsachen die
Annahme von Alkoholmissbrauch begründen,
b) wiederholt Zuwiderhandlungen im Straßenverkehr unter
Alkoholeinfluss begangen wurden,
c) ein Fahrzeug im Straßenverkehr bei einer
Blutalkoholkonzentration von 1,6 Promille oder mehr oder
einer Atemalkoholkonzentration von 0,8 mg/l oder mehr
geführt wurde,
d) die Fahrerlaubnis aus einem der unter den Buchstaben a
bis c genannten Gründe entzogen war oder
e) sonst zu klären ist, ob Alkoholmissbrauch oder
Alkoholabhängigkeit nicht mehr besteht.

Im Falle des Satzes 1 Nummer 2 Buchstabe b sind


Zuwiderhandlungen, die ausschließlich gegen § 24c des
Straßenverkehrsgesetzes begangen worden sind, nicht zu
berücksichtigen.

Am häufigsten für die Anordnung einer MPU, wegen Alkohol im


Straßenverkehr, kommt der Absatz 2 Punkt b) und c) zur Anwendung.

Schauen wir uns zunächst Absatz 2 Punkt b) an:

Wer mit einer Blutalkoholkonzentration von 1,6 Promille oder mehr ein
Kraftfahrzeug auf öffentlichem Grund geführt hat, dem wird der
Führerschein eingezogen und die Fahrerlaubnis entzogen.

Da es sich hierbei um eine Straftat handelt, wird die Fahrerlaubnis durch


das zuständige Gericht, entweder durch Strafbefehl (vereinfachtes
Verfahren), oder in einer Gerichtsverhandlung entzogen. In dem Urteil
werden die Geldstrafe und die Führerscheinsperre festgelegt. Die
Führerscheinsperre bedeutet, dass die Führerscheinstelle Ihnen vor Ablauf
dieser Sperrfrist keine neue Fahrerlaubnis erteilen darf. Es wird dabei
nicht festgelegt, unter welchen Voraussetzungen die Behörde eine neue
Fahrerlaubnis erteilt.

Nach Absatz 2 Punkt b) muss die Führerscheinstelle eine MPU fordern,


wenn Ihnen die Fahrerlaubnis gerichtlich entzogen wurde, weil Sie ein
Kraftfahrzeug mit 1,6 Promille oder mehr geführt haben. Die Behörde hat
hier keinen Ermessensspielraum.

Bis zur Einführung der Fahrerlaubnisverordnung (FeV) zum 01.01.1999


gab es noch einen Ermessensspielraum bis 2,0 Promille. Leider gibt es
immer noch Anwälte, die noch auf diesem Stand sind. So kommt es heute
noch vor, dass diese Anwälte Ihren Mandaten empfehlen, erst ein Mal

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MPU Idiotentestfragen Alkohol
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abzuwarten. Dies ist allerdings die schlechteste Empfehlung. Mehr darüber
erfahren Sie unter „Vorbereitung auf die MPU“.

Achtung: Der Absatz gilt nicht nur für Kraftfahrzeuge, sondern


auch für Fahrzeuge, z. B. dem Fahrrad. Wer bei einer
Trunkenheitsfahrt mit dem Fahrrad
mit 1,6 Promille oder mehr, erwischt wurde, muss sich
auch einer MPU unterziehen.

Nach Absatz 2 Punkt c) muss die Behörde eine MPU fordern, wenn Sie
wiederholt ein Fahrzeug unter Alkoholeinfluss geführt haben.

Während Punkt b) noch relativ klar ist, ist die Anordnung einer MPU wegen
wiederholter Auffälligkeit deutlich komplexer. Zunächst muss die Frage
geklärt werden, wie lange eine Auffälligkeit verwertbar ist.

Vereinfacht gilt, dass Eintragungen einem Verwertungsverbot unterliegen,


wenn diese älter als 10 Jahre sind. Was einfach klingt, ist es in der Praxis
jedoch nicht.

Bei einer Ordnungswidrigkeit wegen Alkohol beginnen die 10 Jahre nach


Rechtskraft des Bußgeldbescheides.

Beispiel: Sie haben ein Fahrzeug mit einer Blutalkoholkonzentration von


0,7 Promille geführt und sind dabei erwischt worden. Sie erhalten einen
Bußgeldbescheid, dessen Rechtskraft am 01.05.2010 eingetreten ist.
Vereinfacht ausgedrückt dürfte dieser Bußgeldbescheid ab dem
01.05.2020 nicht mehr verwertet werden. Würden Sie also am 01.05.2020
wieder erwischt werden, mit einer Blutalkoholkonzentration von weniger
als 1,6 Promille, wäre dies keine wiederholte Auffälligkeit unter
Alkoholeinfluss. Also könnte die Führerscheinstelle keine MPU nach Absatz
2 Punkt c) fordern.

Werden Sie allerdings vor dem 01.05.2020 erneut durch eine


Trunkenheitsfahrt auffällig, muss die Führerscheinstelle eine MPU fordern.
Wann diese Aufforderung kommt, kann allerdings nicht zuverlässig
vorhergesagt werden. Hier ist entscheidend, wann die Behörde von der
erneuten Trunkenheitsfahrt erfährt. Das kann wenige Monate nach
Rechtskraft des Bescheides erfolgen, es kann aber auch einige Jahre
dauern.

Wurde Ihnen der Führerschein wegen einer Fahrt unter Alkoholeinfluss


gerichtlich entzogen, beginnt die Frist von 10 Jahren erst nach
Wiedererteilung der Fahrerlaubnis. Wurde keine Fahrerlaubnis erteilt,
beginnt die Frist von 10 Jahren erst nach einer Wartezeit von 5 Jahren.3

3
Weitere Informationen hierzu finden Sie unter „Rechtliche Bestimmungen – Tilgungs- und
Verwertungsfristen“.

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MPU Idiotentestfragen Alkohol
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Wichtig: Haben Sie innerhalb dieser Zeit einen Antrag auf
Wiedererteilung gestellt und wurde dieser abgelehnt,
beginnt die Frist von neuem. Unter „Rechtliche
Bestimmungen – Tilgungs- und Verwertungsfristen“ gehe
ich genauer darauf ein.

Wer also innerhalb der Verwertungsfrist wiederholt mit Alkohol im


Straßenverkehr auffällig wird, muss eine MPU absolvieren. Da dies ein
recht komplexer Vorgang ist, bzw. sein kann, sollten Sie sich bei einer
wiederholten Auffälligkeit sofort bei einem fachkundigen Berater oder
Rechtsanwalt erkundigen, ob Sie mit einer MPU rechnen müssen.

Der Absatz 2 Punkt e) kommt immer häufiger zur Anwendung. Hier muss
die Behörde den missbräuchlichen Konsum von Alkohol zwar sehr
detailliert erklären, hat aber jetzt rechtliche Rückendeckung.

Das Bundesverwaltungsgericht hat mit Urteil vom 17.03.2021 (BVerwG 3


C 3.20) entschieden, dass eine MPU schon ab 1,1 Promille gefordert
werden kann, wenn Tatsachen die Annahme von künftigem
Alkoholmissbrauch begründen. Eine solche Tatsache sei gegeben, wenn ab
einem Promillewert von 1,1 oder mehr keine Ausfallerscheinungen
festgestellt wurden.

Jetzt kann eine solche zusätzliche Tatsache von einer Führerscheinstelle


damit begründet werden, dass im ärztlichen Untersuchungsbericht bei der
Blutentnahme keine Ausfallerscheinungen angegeben wurden. Bei höheren
Promillewerten, z. B. 1,4 Promille, kann auch eine MPU gefordert werden,
wenn nur leichte Ausfallerscheinungen erkannt wurden.

Hintergrund einer MPU

Viele MPU-Betroffene sehen die MPU als zusätzliche Strafe. Da wird dann
schnell auf andere europäische Länder verwiesen, die keine MPU fordern.
Andere Länder - andere Sitten, bzw. andere Regelungen. In Italien wird
Ihr Fahrzeug beschlagnahmt, wenn Sie alkoholisiert erwischt werden. In
der Schweiz kann die Geldstrafe mehrere 10.000,00 Franken hoch sein. In
Spanien drohen ab 1,2 Promille Gefängnisstrafen zwischen drei und sechs
Monaten und ein Fahrverbot von bis zu vier Jahren. In Norwegen wurde
ein Verkehrsteilnehmer mit 0,94 Promille erwischt und zu 15 Tagen
Gefängnis und zu einer Geldstrafe von 71.000 Kronen verurteilt. Alles
besser als eine MPU?

Stellen Sie sich mal vor, Sie gehen abends spazieren und werden von
einem betrunkenen Autofahrer angefahren. Sie liegen schwer verletzt im
Krankenhaus und erfahren, dass dieser Autofahrer erst seit wenigen

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MPU Idiotentestfragen Alkohol
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Monaten seinen Führerschein wieder erhalten hat. Dieser wurde ihm
vorher wegen einer Trunkenheitsfahrt mit 1,9 Promille entzogen.

Hätten Sie Verständnis dafür, dass man diesem Autofahrer einfach so den
Führerschein wieder erteilt hätte. Wohl kaum. Sie würden der
Führerscheinstelle vorwerfen, wie man so einem Menschen einfach den
Führerschein wieder aushändigt, obwohl dieser gezeigt hat, dass er viel
Alkohol trinkt und sich dann hinter das Steuer setzt. Vielleicht würden Sie
sogar fordern, dass man so einem Menschen nie wieder einen
Führerschein erteilt.

Die Führerscheinstelle kann nicht beurteilen, ob jemand auch zukünftig ein


Fahrzeug unter Alkoholeinfluss führen wird. Genau aus diesem Grund wird
in § 13 der FeV festgelegt, unter welchen Umständen von einer
besonderen Gefahr der Wiederholung auszugehen ist. Ist diese Gefahr
gegeben, darf die Führerscheinstelle Ihnen keine neue Fahrerlaubnis
ausstellen. Außer, Sie können durch ein Gutachten belegen, dass bei
Ihnen nicht mehr von einer besonderen Gefahr auszugehen ist.

Wenn Sie einen Antrag auf Neuerteilung der Fahrerlaubnis stellen, prüft
die Behörde, ob Eignungszweifel bestehen. Fallen Sie unter den § 13 FeV
meldet die Behörde Eignungszweifel an, die durch ein medizinisch
psychologisches Gutachten ausgeräumt werden können.

Die MPU ist also keine zusätzliche Strafe, sondern die Chance, seinen
Führerschein wieder zu erhalten. Die Vorbereitung auf die MPU bietet
Ihnen die Möglichkeit, sich ein Fundament zu schaffen, um einer
Wiederholung, also einer erneuten Fahrt unter Alkohol, entgegen zu
wirken.

Jährlich werden etwas mehr 90.000 medizinisch psychologische


Untersuchungen4 durchgeführt. Den größten Anteil haben die
alkoholauffälligen Kraftfahrer mit 43 %.

MPU Mythen

Es gibt einige Mythen um die MPU, die sich wirklich hartnäckig halten.
Schon 1996 wurde ich von Kunden zu diesem Mythos befragt, was sich bis
heute auch nicht wirklich geändert hat. Über die häufigsten Mythen
möchte ich Sie daher aufklären.

4
Als ich 1996 mit der MPU Beratung begonnen habe, waren es 155.000 Untersuchungen.

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MPU Idiotentestfragen Alkohol
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Kugeln stapeln

Oft werde ich gefragt, ob man tatsächlich bei der MPU 2 Kugeln
übereinander stellen muss. Da gebe ich gerne als Antwort, dass das
früher so war, aber heute sind die Anforderungen höher und man
muss 3 Kugeln stapeln. Ist natürlich vollkommener Blödsinn. So
etwas hat es nie gegeben und wird es auch nicht.

Nach der Tür sehen

Bei diesem Mythos geht es um die Frage des Gutachters, nachdem


man das Begutachtungszimmer betreten und sich gesetzt hat, ob
man denn die Tür geschlossen hat. Der Mythos besagt, dass, wer
sich nun umdreht, um sich zu vergewissern ob die Tür zu ist, schon
durchgefallen ist. Weder stellt der Gutachter eine solche Frage, noch
würde das nicht richtige Schließen der Tür, oder sich umzudrehen
um sich zu vergewissern, irgendeine Interpretation in Bezug auf die
Fahreignung zulassen.

Beim ersten Mal fällt man immer durch

Auch dieser Mythos ist falsch. Viele MPU-Betroffene unterziehen sich


einer MPU, ohne entsprechend vorbereitet zu sein. So hat man
natürlich beste Chancen, die MPU nicht zu bestehen. Wer sich
ausreichend auf die MPU vorbereitet, wird die MPU auch auf Anhieb
bestehen.

Man ist der Willkür des Gutachters ausgesetzt

Der Gutachter hat zweifellos einen gewissen Spielraum in der


Interpretation Ihrer Antworten. Da kann es durchaus vorkommen,
dass der eine Gutachter zu einem negativen Ergebnis kommt,
während ein anderer Gutachter, bei gleichen Aussagen, zu einem
positiven Ergebnis gekommen wäre. Aus meiner Erfahrung heraus
kann ich allerdings feststellen, dass es deutlich mehr unberechtigt
positive, als unberechtigt negative Gutachten gibt. Auch vor Gericht
gibt es Urteile, die in der Berufung aufgehoben werden. Es gibt
immer gewisse Grenzfälle. Von einer Willkür kann man nur in sehr
wenigen Fällen ausgehen.

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MPU Idiotentestfragen Alkohol
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Wenn mich der Gutachter nicht leiden kann

Manche Kunden von mir hatten Bedenken, dass sie dem Gutachter
vielleicht nicht sympathisch sind und deshalb ein negatives
Gutachten bekommen. Generell haben Gutachter keine Vorurteile.
Das betrifft Herkunft und Geschlecht, wie auch das äußere
Erscheinungsbild. Es reicht, wenn Sie gepflegt und in sauberer
Kleidung bei der MPU erscheinen. Man kann den Gutachter aber
durchaus nerven, indem man unvorbereitet in die MPU geht und
dann den Fragen mit vollkommenem Unverständnis begegnet.

Hinweis: Sollten Sie das Gefühl haben, dass der Gutachter


Sie herablassend behandelt, weisen Sie Ihn darauf
hin. Sie sind Auftraggeber des Gutachtens und der
Gutachter ist Dienstleister. Kann der Gutachter mit
Ihrer Kritik nicht umgehen, sollten Sie die
Begutachtung abbrechen.

Hören Sie nicht auf „Stammtischweisheiten“ über die MPU. Lesen Sie
dieses Buch in Ruhe durch und beschäftigen sich dann mit der
Vorbereitung. Damit schaffen Sie eine gute Voraussetzung, die MPU
zu bestehen.

Ablauf einer MPU

Man kann die MPU in 4 Segmente einteilen, die ich Ihnen im Folgenden
näher erkläre. Eine vorgeschriebene Reihenfolge gibt es nicht. Da
zwischen den einzelnen Segmenten Wartezeiten entstehen, kann sich die
gesamte MPU durchaus auch mal auf 5 – 6 Stunden hinziehen.

Fragebogen

Am Anfang der Untersuchung erhalten Sie einen Fragebogen, den


Sie in Ruhe ausfüllen können. Folgende Fragen werden gestellt:

 Lebenslauf
o Schulbildung
o beruflicher Werdegang
o Hobbys
 Führerschein
o Führerscheinklassen
o jährlich gefahrene Kilometer (Durchschnitt)
 Gesundheitliche Fragen
o derzeitige Erkrankungen
o derzeitige Einnahme von Medikamenten
o frühere Erkrankungen
o gesundheitliche / körperliche Einschränkungen

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MPU Idiotentestfragen Alkohol
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Es gibt keine einheitlichen Fragebögen. So stellt der TÜV auch
Fragen zu Alkohol und Drogenkonsum. Die AVUS will noch wissen,
ob es schon Vorbegutachtungen gab und mit welchem Ergebnis.

Leistungstests

Bei den Leistungstests scheitern nur sehr wenige der Untersuchten


(< 1%). Die Ergebnisse werden als Prozentrang (PR) angegeben. D.
h., dass ein Vergleich zwischen gleichaltrigen Personen gleichen
Geschlechts gemacht wird. Gemessen wird, ob das Ergebnis richtig,
richtig verzögert oder falsch ist.

Wenn Sie z. B. einen Prozentrang von 50 erzielen, bedeutet das,


dass 49 % der untersuchten Personen ein besseres, bzw.
schlechteres Ergebnis erzielt haben.

Um die Tests zu bestehen, müssen Sie für den PKW- und


Motorradführerschein lediglich einen PR von 16 erreichen und für
LKW–Führerscheine einen PR von 33.

Es gibt verschiedene zugelassene Testsysteme. Gängig ist das von


Schuhfried aus Österreich. Hier kommt eine spezielle Tastatur zum
Einsatz, die so aussehen kann

Hinzu kommen noch ein Kopfhörer und Pedale, die je nach Test
eingesetzt werden. Alle Tests werden Ihnen bei der MPU ausführlich
erklärt.

Die gängigsten Testverfahren möchte ich Ihnen kurz vorstellen.

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MPU Idiotentestfragen Alkohol
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Linienverfolgungstest

Ein relativ einfacher Test, bei dem Sie möglichst schnell die
angezeigte Linie (roter Pfeil) verfolgen müssen.

In unserem Beispiel müssen Sie dann möglichst schnell die Taste mit
der Nummer 5 antippen.

Determinationstest

Bei diesem Test müssen Sie auf Bild- und Tonsignale möglichst
schnell und richtig reagieren. Bei den Bildsignalen tippen Sie auf die
jeweilige Taste. Bei rotem Signal, rote Taste drücken. Bei einem
Tonsignal müssen Sie ein Pedal mit dem Fuß betätigen. Ton auf dem
linken Ohr heißt, linkes Pedal drücken und umgekehrt.

Tipp: Lieber mal einen auslassen, als immer verzögert richtig zu


reagieren.

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Tachistoskopischer Leistungstest

Bei diesem Test wird die Fähigkeit zur Verkehrsauffassung geprüft.


Eine Verkehrssituation wird Ihnen für eine Sekunde eingeblendet.
Danach sollen Sie angeben, was Sie erkannt haben.

Dabei gibt es folgende Auswahlmöglichkeiten:


Fußgänger, Kraftfahrzeug, Fahrrad - Motorrad - Roller,
Verkehrszeichen und Verkehrsampel.

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In diesem Beispiel wäre Kraftfahrzeug, Verkehrszeichen und
Verkehrsampel anzugeben.

Medizinische Untersuchung

Am medizinischen Teil scheitern nur ca. 4 %. Dennoch ist es wichtig, sich


im Vorfeld auch mit diesem Teil der MPU zu beschäftigen. Es wird
folgendes untersucht und abgefragt:

 körperliche Untersuchung
 neurologische Untersuchung
 orientierende Untersuchung
 bei Alkoholdelikten
o Blutabnahme
o Fragen zu Konsum und Einstufung
o Prüfung von vorgelegten Laborbefunden

Achtung: Die Angaben im med. Teil werden mit den Angaben im


psych. Teil und auch den Angaben im Fragenbogen
verglichen. Unterschiedliche Angaben, z. B. über Konsum
und Konsumintensität führen zu einem negativen
Ergebnis.

Psychologische Untersuchung

Hier scheitern die meisten Personen, wenn keine ausreichende


Vorbereitung stattgefunden hat. Folgende Punkte werden vom Gutachter
abgefragt:

 Biographie
 Delikte
 Konsumverhalten
 Einstufung der Konsumproblematik
 Persönliche Bedingungen
 Veränderungen
 Rückfallprophylaxe

Alle Angaben müssen aus gutachterlicher Sicht nachvollziehbar sein.


Genau da liegt der Knackpunkt. Ich weiß, was ein Gutachter für
nachvollziehbar hält. Sie auch?

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MPU Idiotentestfragen Alkohol
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Es bedarf viel Erfahrung und Ausbildung, um die Nachvollziehbarkeit und
Wertung von Angaben prüfen zu können. Da die meisten MPU-Betroffenen
diese Erfahrung und Ausbildung nicht haben, scheitern sie hier. Durch
dieses Buch profitieren Sie von meiner über 20-jährigen Erfahrung.

Unter dem Punkt „Fragen der Gutachter – psych. Teil“ erfahren Sie hierzu
mehr.

Fragestellung der Behörde


Die MPU ist immer anlassbezogen. Bei einem Begutachtungsanlass wegen
Alkohol lautet die gängige Fragestellung:

Ist zu erwarten, dass der Untersuchte in Zukunft ein Fahrzeug unter


dem Einfluss von Alkohol führen wird und/oder liegen als Folge eines
unkontrollierten Konsums Beeinträchtigungen vor, die das sichere
Führen eines Fahrzeugs der beantragten Klasse YXZ in Frage
stellen?

Es kann sein, dass Ihre zuständige Führerscheinstelle die Fragestellung


etwas anders formuliert. Je nachdem, wie diese Fragestellung im
Gutachten beantwortet wird, entscheidet die Führerscheinstelle darüber,
ob Ihnen eine neue Fahrerlaubnis erteilt wird, oder eine vorhandene
entzogen wird. Wie die Antworten im Gutachten ausfallen können,
erfahren Sie unter dem Punkt „Gutachtenergebnisse“.

Fragen der Gutachter


Jetzt sind wir an dem Punkt, der Sie wahrscheinlich am meisten
interessiert. Die Fragen der Gutachter und wie antworte ich am besten.

Zunächst sollten sie wissen, dass es keinen standardisierten


Fragenkatalog gibt, den die Gutachter abarbeiten müssen. D. h., wie ein
Gutachter seine Frage formuliert, bleibt ihm selbst überlassen.

Der Gutachter muss bestimmte Themengebiete hinterfragen. Welche das


sind und wie Ihre Antworten bewertet werden, ist in
den Beurteilungskriterien festgelegt.

Diese wurden entwickelt, dass die MPU-Gutachten


einheitlicher und überprüfbarer werden. Allerdings ist
der Spielraum für die Auslegung der Antworten immer
noch recht hoch.

Manche Begutachtungsstellen, wie z. B. die IBBK


GmbH, beziehen sich in ihren Auswertungen und
Befunden direkt auf diese Beurteilungskriterien.

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MPU Idiotentestfragen Alkohol
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Sollten Sie nun auf die Idee kommen, sich dieses Buch zu kaufen, kann
ich Ihnen davon nur abraten. Erstens ist es mit einem Preis von 142,00 €
recht teuer. Zweitens ist es selbst für den Fachmann gar nicht so einfach,
sich hier zu recht zu finden. Es sind hier Hypothesen angegeben, für die es
bis zu 5 Kriterien gibt, die wiederum in bis zu 12 Unterpunkte unterteilt
sind, zu denen es dann wiederum entsprechende Kontraindikatoren gibt.
Das Ganze auf über 200 Seiten. Alles klar?

Nur zu wenigen Fragen gibt es Antworten, die man vorgeben kann. Die
meisten Antworten sind individuell, also Sie persönlich betreffend. Damit
Sie sich Ihre persönlichen Antworten erarbeiten können, sollten Sie
zunächst die Fragen und deren Hintergrund kennenlernen. Wie Sie sich
dann auf die Antworten vorbereiten können, erkläre ich Ihnen unter
„Vorbereitung“.

Fragen im medizinischen Teil

Auch im med. Teil gibt es keinen vorgegebenen Fragenkatalog. Die


gängigsten und häufigsten Fragen sind nachfolgend angeführt.

Frage nach Zigarettenkonsum

Hintergrund der Frage:

Ob Sie nun Raucher sind oder nicht, spielt für das Ergebnis der MPU
keine Rolle. Eine Rolle spielt allerdings ob Sie ehrlich sind. Wenn Sie
Zigarettenkonsum verneinen und stark nach Nikotin riechen, oder
gelbe Finger von den selbst gedrehten Zigaretten haben, kann man
davon ausgehen, dass Sie lügen. Den Eindruck, den Sie dann
hinterlassen, brauche ich wohl nicht zu erklären.

Antwort:

Wenn Sie Raucher sind, können Sie durchaus einen Konsum von bis
zu 15 Zigaretten täglich angeben.

Frage nach der Einnahme von Medikamenten

Hintergrund:

Die Einnahme von Medikamenten kann Einfluss auf die erhobenen


Blutwerte haben. Sollten diese erhöht sein, geht der Gutachter
zunächst von einer alkoholbedingten Erhöhung aus. Liegt die
Ursache allerdings in der Einnahme von Medikamenten, kann dies
relativiert werden.

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MPU Idiotentestfragen Alkohol
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Medikamente können auch ein Hinweis auf körperliche oder
psychische Mängel sein. Die sind dann unter Umständen auch
relevant für die Beurteilung der Fahreignung.

Hinweis: Werden verschreibungspflichtige Medikamente


eingenommen, wird ein ärztliches Attest gefordert.

Antwort: Wenn Sie Medikamente einnehmen, die die


Laborwerte negativ beeinflussen könnten, sollten
Sie diese angeben.

Frage nach aktuellen oder früheren Erkrankungen

Hintergrund:

Erkrankungen können für die Beurteilung der Fahreignung relevant


sein. Insbesondere bei psychischen Erkrankungen, wie
Essstörungen, Psychosen, Depression, Schizophrenie, Bipolare
Störungen usw., sind entsprechende Therapieberichte vorzulegen.

Bei Erkrankungen wie Bluthochdruck, Diabetes, Herzkrankheiten,


Asthma oder Leberschäden, sollten entsprechende ärztliche Befunde
vorgelegt werden.

Antwort:

Erkrankungen, die offensichtlich sind, oder einen negativen Einfluss


auf die Laborwerte haben, sollten Sie angeben. Alles Andere – na ja
– entscheiden Sie Selbst.

Frage nach dem Alkoholkonsum

Hintergrund:

Der med. Gutachter prüft, wie auch der psych. Gutachter, ob Ihre
Angaben nachvollziehbar sind. Daraus kann dann geschlossen
werden, ob Sie eine realistische Einsicht bezüglich Ihres Umgangs
mit Alkohol haben.

Weiter werden die Angaben aus dem med. Teil mit denen im psych.
Teil verglichen.

Achtung: Abweichende oder widersprüchliche Angaben


führen zu einem negativen Ergebnis.

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Antwort:

Geben Sie die durchschnittlichen und höchsten Trinkmengen an und


wie oft diese erreicht wurden. Also wie oft Sie Alkohol konsumiert
haben und wie oft Sie die höchsten Trinkmengen erreicht haben.

Achtung: Bezogen auf den bei der Trunkenheitsfahrt


festgestellten Promillewert und die Uhrzeit, können
Rückschlüsse auf Trinkgewohnheiten,
Trinkintensität und Alkoholproblematik geschlossen
werden.

Frage nach Filmrissen / Blackouts

Zunächst möchte ich Ihnen die Begriffe erstmal erklären. Ein


alkoholbedingter Filmriss oder auch Blackout bedeutet, dass Sie sich nicht
mehr erinnern können, was am Abend zuvor los war. Dass vielleicht die
letzten 2 – 3 Stunden bis zum Trinkende aus Ihrem Gedächtnis nicht mehr
abrufbar sind. Man weiß dann z. B. nicht mehr, wie man nach Hause
gekommen ist. Kein Filmriss oder Blackout ist, wenn Sie sich zunächst
nicht erinnern können. Wenn Sie dann genauer nachdenken, oder
Hinweise von Bekannten bekommen und die Erinnerung wieder auftaucht,
ist es kein Filmriss.

Hintergrund:

Filmrisse oder Blackouts sind Hinweise auf eine fortgeschrittene


Alkoholproblematik.

Antwort:

Bei kontrolliertem Alkoholkonsum sind Angaben über Filmrisse


schädlich. Wenn Sie wegen Ihrer Alkoholproblematik abstinent leben
und Filmrisse erlebt haben, können Sie diese auch angeben.

Frage nach kritischen Hinweisen

Hintergrund:

Wenn es kritische Hinweise, bezüglich Ihres Umgangs mit Alkohol


gab, z. B. durch Eltern, Lebenspartner, am Arbeitsplatz oder von
Bekannten gab, ist dies ein Anzeichen für eine fortgeschrittene
Alkoholproblematik. Voraussetzung ist hierbei, dass Sie trotz
wiederholter kritischer Hinweise an Ihrem Umgang mit Alkohol
festgehalten haben.

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Antwort:

Bei kontrolliertem Alkoholkonsum sind Angaben über kritische


Hinweise ungünstig. Wenn Sie wegen Ihrer Alkoholproblematik
abstinent leben, können Sie diese kritischen Hinweise auch angeben.

Frage nach der Einstufung

Hintergrund:

Je nachdem, wie Sie Ihren Konsum einstufen, können Rückschlüsse


auf eine realistische, oder auch unrealistische Einstufung gemacht
werden. Eine unrealistische Einstufung hätte ein negatives
Gutachten zur Folge.

Die realistische Einstufung gibt wiederum vor, welche medizinischen


bzw. Labortechnischen Befunde Sie vorlegen sollten.

Antwort:

Die Antwort kann sein, dass Sie Ihren Konsum als Missbrauch,
Gefährdung, Alkoholkrankheit oder Alkoholabhängigkeit einstufen.
Welche dieser Einstufungen auf Sie zutrifft kann ich nicht sagen, da
ich ja Ihren Konsum nicht kenne. Außer, Sie wären mit 3,0 Promille
oder mehr und ohne Ausfallerscheinungen erwischt worden. Dann
kann man von einer Alkoholabhängigkeit ausgehen.

Frage nach suchttherapeutischen Maßnahmen

Diese Frage wird nur bei einer Alkoholabhängigkeit gestellt.

Hintergrund:

Schwer alkoholkranke Menschen schaffen den Absprung vom Alkohol


oftmals nur durch eine Entgiftung und anschließender
Entwöhnungsbehandlung. Die Entgiftung erfolgt in der Regel
stationär über einen Zeitraum von 4 – 14 Tagen. Die anschließende
Entwöhnungsbehandlung, meist auch stationär, kann von 6 Wochen
bis zu 6 Monaten andauern.

Antwort:

Wurden bei Ihnen entsprechende Maßnahmen durchgeführt, sollten


Sie diese auch angeben5. Wenn Sie trotz Abhängigkeit keine

5
Beachten Sie hierbei die Ausführungen unter „Medizinische Unterlagen / Befunde - Unterlagen über
Entwöhnungstherapie“

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MPU Idiotentestfragen Alkohol
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derartigen Maßnahmen in Anspruch genommen haben, sollten Sie
gut erklären, wie Sie es geschafft haben, sich vom Alkohol zu lösen.

Frage nach Laborbefunden

Hintergrund:

Je nach Einstufung der Problematik sollten oder müssen Sie


bestimmte Laborbefunde vorlegen. Diese unterstützen dann die
Angaben bzgl. der Veränderungen im Umgang mit Alkohol.

Antwort:

Welche Befunde Sie zur MPU mitbringen sollten, erfahren Sie unter
„Medizinische Unterlagen / Befunde - Laborbefunde“.

Fragen im psychologischen Teil

Der psychologische Gutachter erwartet von Ihnen, dass Sie sich mit Ihrer
verkehrsbezogenen Vorgeschichte ausreichend auseinandergesetzt und
tragfähige Veränderungen eingeleitet haben, die zum Zeitpunkt der
Begutachtung als stabil und positiv erlebt angesehen werden können.
Dabei müssen Ihre Angaben für den Gutachter nachvollziehbar, ohne
Widerspruch zur Aktenlage, sein und wissenschaftlichen Erkenntnissen
entsprechen.

Fragen zur Biographie

Hintergrund:

Biographische Fragen zu Lebensstand, schulischer und beruflicher


Werdegang sowie zu den Hobbys, sind in der Regel leicht zu
beantworten und schaffen somit ein klein wenig Lockerheit.

Die Antworten können allerdings auch Hinweise auf mögliche


persönliche Defizite geben. Gescheiterte Beziehungen, gescheiterte
schulische Ausbildung oder auch Rückschläge im beruflichen
Werdegang deuten darauf hin, dass nicht alles glatt gelaufen ist im
Leben.

Antwort:

Normalerweise können Sie hier recht offen und ehrlich sein. Die
persönlichen Bedingungen für den Konsum, auf die wir später noch
kommen, haben ja mit Ihrer Biographie zu tun.
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MPU Idiotentestfragen Alkohol
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Achtung: Bei der Angabe von Hobbys sollten Sie nur solche
angeben, bei denen Sie sich auch auskennen.
Stellen Sie sich mal vor, dass Sie angeben als
Hobby das Lesen von Büchern für sich entdeckt
haben. Nun fragt Sie der Gutachter, rein aus
Neugierde, weil er auch gerne liest, welches Buch
Sie denn gerade lesen. Sollten Sie jetzt ins stottern
kommen, hat der Gutachter Sie bei einer Lüge
ertappt.

Hierzu ein negatives Beispiel:

Eine Kundin kam nach einem negativen Gutachten zu mir in die


Beratung. Sie hatte angegeben, viel Stress in der Arbeit zu haben.
Auf diesen Stress habe sie mit Alkohol reagiert. Nun würde sie zur
Entspannung nicht mehr Alkohol konsumieren, sondern sich ein Bad
einlassen und dabei Musik hören. Der Gutachter fragte nun, was für
Musik sie denn zur Entspannung hören würde. Da kam sie ins
stottern und konnte keine Musikrichtung angeben. Dies signalisierte
dem Gutachter zu Recht, dass die Kundin mit dieser Art der
Entspannung keine Erfahrung hatte.

Frage nach dem Grund Ihres Erscheinens

Die Fragestellung lautet häufig „Warum sind Sie heute hier?“ oder „Was
wollen Sie heute ausdrücken / erklären“.

Hintergrund:

Der Gutachter möchte wissen, ob Sie Einsicht in Ihr Fehlverhalten


haben. D. h., ob Sie auch verstanden haben, warum eine MPU von
Ihnen gefordert wird.

Antwort:

Ich bin heute hier, weil ich (mehrfach) ein Auto unter Alkoholeinfluss
geführt habe. Heute will ich klar machen, dass ich grundlegende
Veränderungen im Umgang mit Alkohol und meiner Einstellung zum
Alkohol eingeleitet habe. Von daher bin ich mir sicher, dass es zu
keinen weiteren Alkoholfahrten mehr kommen wird.

Oder

Auf Grund meiner Auffälligkeiten mit Alkohol im Straßenverkehr hat


die Führerscheinstelle berechtigte Bedenken bzgl. meiner
Fahreignung. Diese Bedenken möchte ich heute ausräumen.

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Achtung: Wenn Sie angeben, dass Sie bei der MPU sind, um Ihren
Führerschein wieder zu erhalten, hinterlassen Sie keinen
guten Eindruck.

Frage nach offenen Ermittlungsverfahren / Urteilen

Der Gutachter fragt, ob noch Ermittlungsverfahren offen sind, oder ob es


noch Verurteilungen gab, die noch nicht in das Führungszeugnis
eingetragen wurden.

Hintergrund:

Sollten noch Ermittlungsverfahren offen sein, oder ein gefälltes


Urteil noch nicht rechtskräftig, bzw. noch nicht im Führungszeugnis
eingetragen sein, prüft der Gutachter, inwieweit dieser Sachverhalt
eignungsrelevant ist.

Antwort:

Sollte kein Ermittlungsverfahren offen sein und auch keine Urteile,


können Sie die Frage mit „nein“ beantworten.

Sind noch Ermittlungsverfahren offen, oder gab es eine Verurteilung,


haben Sie ein Problem. Insbesondere wenn es sich um
fahreignungsrelevante Delikte handelt. Diese wären z. B. Fahren
ohne Fahrerlaubnis, Drogenbesitz, Alkoholfahrt mit dem Fahrrad
oder ein Delikt wegen Körperverletzung.

Wenn Sie diesbezüglich Angaben machen, kann der Gutachter kein


Gutachten erstellen. Er wird die Begutachtung abbrechen, da sich
aus dem Ermittlungsverfahren und dem Urteil Hinweise ergeben
können, die die Eignung ausschließen.

Achtung: Wenn Sie Ermittlungsverfahren oder Urteile


verschweigen, in dem Sie die Frage verneinen, ist es
wahrscheinlich, dass die Fahrerlaubnisbehörde Ihnen die
erteilte Fahrerlaubnis wieder entzieht. Sobald die
Behörde von Ermittlungsverfahren oder Urteilen erfährt,
die Sie verschwiegen haben, steht fest, dass Sie bei der
Begutachtung gelogen haben. Das Gutachten ist dann
nicht mehr aussagekräftig.

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Frage zu dem Delikt

Bei mehreren Delikten wird meist das zeitlich früheste zuerst hinterfragt.

Hintergrund:

Der Gutachter prüft, ob Ihnen die Bedingungen und Umstände für


das Delikt klar sind. Nur wenn man weiß, warum es dazu gekommen
ist, kann man Maßnahmen treffen, um ein gleiches oder ähnliches
Verhalten in Zukunft zu unterbinden.

Antwort:

Ihre Antwort sollte folgende Punkte beinhalten:

 Trinkbeginn
 Trinkmenge
 Trinkanlass
 Uhrzeit Fahrantritt
 Gefahrene Kilometer
 Motiv für die Alkoholfahrt
 Gefühl bzw. Gedanken zur Fahrtüchtigkeit
 Konsequenz aus dieser Fahrt

Frage wie Trinken und Fahren organisiert wurde

Hintergrund:

Der Gutachter möchte wissen, ob Sie regelmäßig alkoholisiert


gefahren sind (von dem geht er aus), oder ob es eine Ausnahme
war.

Antwort:

Wenn Sie regelmäßig alkoholisiert gefahren sind, können Sie das


auch angeben. Der Gutachter geht ja sowieso davon aus. Da es bis
zu diesem Zeitpunkt ja immer gut gegangen ist, haben Sie sich bei
Fahrantritt auch keine großen Gedanken gemacht. Weder über Ihre
Fahrtauglichkeit noch über mögliche Konsequenzen.

Wenn es Ihre erste Trunkenheitsfahrt war, ist die Sache schwierig.


Mit erster Trunkenheitsfahrt meine ich nicht, die erste bei der Sie
erwischt wurden, sondern, dass Sie tatsächlich das erste Mal unter
Alkoholeinfluss gefahren sind.

Zur Erklärung: Gutachtern wurde beigebracht, dass


„wissenschaftliche“ Studien ergeben haben,
dass nur eine von ca. 600 Trunkenheits-

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fahrten aufgedeckt wird. Der Rückschluss für
den Gutachter ist folglich, dass auf eine
entdeckte Trunkenheitsfahrt statistisch 600
Fahrten vorangegangen sind, die nicht
entdeckt wurden6.

Geben Sie nun an, das erste Mal unter Alkoholeinfluss gefahren und
dabei auch noch erwischt worden zu sein, haben Sie ein Problem.
Der Gutachter wird diese Aussage als nicht nachvollziehbar einstufen
und Ihnen eine unrealistische Sichtweise unterstellen.

Antwort bei erster Trunkenheitsfahrt:

Ehrlich gesagt – schwierig. Wenn Sie bis zu diesem Zeitpunkt


Trinken und Fahren strikt getrennt haben, oder nur maximal 1l Bier
getrunken haben, wenn Sie noch gefahren sind, bedarf es eines
besonderen Ereignisses. Also ein besonderer Umstand, der Sie dazu
verleitet hat, trotz der entsprechenden Alkoholisierung zu fahren.

Frage bei wiederholter Trunkenheitsfahrt

Grundsätzlich kommen die gleichen Fragen wie bei der ersten


Trunkenheitsfahrt. Vorab, oder nach diesen Fragen, will der Gutachter
wissen, warum Sie nicht in der Lage waren, eine weitere Alkoholfahrt zu
unterbinden.

Hintergrund:

Es könnte ja sein, dass Ihnen der entsprechende


Alkoholkonsum wichtiger war als der Führerschein. Dies wäre
ein Hinweis auf eine fortgeschrittene Alkoholproblematik.

Antwort:

Die Antwort ist sehr stark abhängig von dem festgestellten


Promillewert. Eventuell haben Sie unterschätzt, dass die
konsumierte Trinkmenge eine relevante Blutalkohol-
konzentration ergibt. Bei höheren Promillewerten könnte es
sein, dass sich nach einer gewissen Zeit, die alten
Gewohnheiten wieder eingeschlichen haben. Am Anfang mit
kleinen Trinkmengen gefahren und dann immer „mutiger“
geworden und auch wieder mit höheren Trinkmengen
gefahren.

Achtung: Sollten sie nach der ersten Trunkenheitsfahrt


schon eine MPU auferlegt bekommen haben, die

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Ausgabe: 08/21, Nr. a65721-07282
Sie dann auch bestanden haben, wird ein
Gutachter in der Regel eine Abstinenz fordern.

Frage nach Umgang mit Alkohol

Hintergrund:

Einerseits will der Gutachter erfahren, ob Sie eine realistische


Einschätzung Ihres Trinkverhaltens haben. Andererseits prüft der
Gutachter, ob sich aus diesen Angaben auch Ihre Einstufung der
Alkoholproblematik ableiten lässt.

Antwort:

Hier sollten Sie möglichst detailliert angeben, wie sich Ihr Umgang
mit Alkohol entwickelt hat. Das beginnt mit dem ersten bewussten
Konsum von Alkohol bis hin zur Trunkenheitsfahrt. Dabei sollten Sie,
wie auch in der med. Begutachtung, durchschnittliche und die
maximalen Trinkmengen angeben. Dazu, wie häufig die jeweiligen
Trinkmengen konsumiert wurden.

Frage nach der Einstufung der Problematik

Hintergrund:

Der Gutachter prüft, ob Sie eine realistische Einschätzung Ihrer


Alkoholproblematik entwickelt haben. Dies ist entscheidend dafür,
ob ein kontrollierter, bzw. moderater Konsum in Zukunft möglich
erscheint.

Antwort:

Die Einstufung ist entweder Missbrauch, Gefährdung,


Alkoholkrankheit und Alkoholabhängigkeit.

Achtung: Die Einstufung ist kein Wunschkonzert. Es gibt


bestimmte Kriterien, nach denen Gutachter die
Einstufung beurteilen. Mehr dazu erfahren Sie
unter dem Punkt „Entwicklung einer
Alkoholproblematik“ bzw. „Vorbereitung auf die
MPU – Selbsteinstufung“.

Frage zu den persönlichen Bedingungen

Nach meiner Einschätzung scheitern bei dieser Frage 95 %. Wer wegen


einer Alkoholauffälligkeit, oder mehreren, eine MPU absolvieren muss,
geht auf jeden Fall mal missbräuchlich mit Alkohol um. Das bedeutet, der
Alkohol wird nicht wegen des Geschmacks getrunken, sondern wegen der
berauschenden Wirkung. Der Grund für das Bedürfnis des Berauschens

© 25.03.16 by Martin Formann (aktuell 02.08.2021) 28


MPU Idiotentestfragen Alkohol
Ausgabe: 08/21, Nr. a65721-07282
nennt man „persönliche Bedingungen“. Der Mensch, der das Bedürfnis
verspürt, sich mehr oder weniger regelmäßig zu berauschen, flüchtet
damit aus seiner Realität. Man kann diese Bedingungen auch als
„persönliche Defizite“ beschreiben.

Hintergrund:

Nur wer seine persönlichen Bedingungen kennt, kann daran


auch etwas ändern. Können keine Bedingungen angegeben
werden, kann der Gutachter auch nicht prüfen, ob diese noch
wirksam sind. Somit kann auch nicht von einer stabilen
Verhaltensänderung ausgegangen werden.

Antwort:

Da die „persönlichen Bedingungen“ etwas sehr individuelles


sind, kann es auch keine pauschale Antwort geben. Die
Antwort hängt somit von Ihren persönlichen Bedingungen ab.
Unter dem Punkt „Vorbereitung – persönliche Bedingungen“
erfahren Sie, wie Sie sich mit diesem Thema auseinander
setzen können.

Hinweis: Auch in der Einzelberatung erlebe ich immer


wieder, dass Kunden bei diesem Punkt Probleme
haben. Je nach Persönlichkeit glaubt der Kunde
nicht, dass „persönliche Defizite“ für den Konsum
und folglich auch für die Trunkenheitsfahrt
verantwortlich sind.

Frage zu Veränderungen im Konsum

Hintergrund:

Hat sich an Ihrem Konsum, also in Ihrem Umgang mit Alkohol,


nichts verändert, ist zu erwarten, dass Sie auch zukünftig ein
Fahrzeug unter Alkoholeinfluss führen werden. Somit
negatives Gutachten.

Antwort:

a) bei Abstinenzbedürftigkeit:

Hier sollten Sie angeben, wann und vor allem warum Sie
sich entschlossen haben, keinen Alkohol mehr zu trinken.
Diese Entscheidung ist meist nicht einfach und der Verzicht
auf Alkohol fällt in den ersten Wochen auch nicht leicht.
Geben Sie also auch an, wie Sie diese Umstellung erlebt
haben.

© 25.03.16 by Martin Formann (aktuell 02.08.2021) 29


MPU Idiotentestfragen Alkohol
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b) bei kontrolliertem Umgang mit Alkohol:

Schildern Sie, wie Sie Ihr Trinkverhalten verändert haben


und welche Erfahrungen Sie damit gemacht haben. Dabei
sollten Sie die durchschnittlichen und Höchsttrinkmengen
angeben und wie oft Sie Alkohol konsumieren. Ein klares
Trinkkonzept7 macht sich da auch ganz gut.

Achtung: Manchmal fragen Gutachter noch, was denn die


höchste Trinkmenge war, die Sie in den letzten
Monaten getrunken haben. Wenn Sie nun eine
höhere Trinkmenge angeben, als die
Höchsttrinkmenge, die Sie unter Punkt b)
angegeben haben, wird das sehr kritisch gesehen.

Frage zu Gedanken über Abstinenz

Hintergrund:

Sollte es Hinweise auf eine Abstinenzbedürftigkeit geben,


möchte der Gutachter wissen, ob Sie sich auch Gedanken
darüber gemacht haben, ganz auf Alkohol zu verzichten.

Antwort:

Erklären Sie dem Gutachter, dass Sie sich mit der Einstufung
Ihrer Alkoholproblematik tiefgründig und selbstkritisch
beschäftigt haben. Dabei konnten Sie, Ihren Konsum
betreffend, keine Kriterien feststellen, die einen gänzlichen
Alkoholverzicht notwendig machen.

Hinweis: Diese Frage wird nur selten gestellt. Dennoch


sollten Sie sich ausführlich mit den Kriterien für
eine Abstinenzbedürftigkeit beschäftigen, damit Sie
auch erklären können, dass diese bei Ihnen nicht
gegeben ist. Bei der IBBK GmbH wird gefragt, wie
Sie Ihren Missbrauch von einer fortgeschrittenen
Alkoholproblematik differenzieren.

Frage zu den persönlichen Veränderungen

Hintergrund:

Hat sich an den Bedingungen für den Konsum nichts


verändert, geht der Gutachter davon aus, dass Sie in Ihr altes
Trinkverhalten zurückfallen. Wie Sie ja wissen, hat dieses
Trinkverhalten auch zur Trunkenheitsfahrt geführt.

7
Unter „Vorbereitung – Veränderung“ finden Sie Informationen zu einem Trinkkonzept.

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Antwort:

Schildern Sie hier, was sich an Ihrer Persönlichkeit verändert


hat und wie sich dies in Ihrem Alltag bemerkbar macht. Je
mehr positive Erlebnisse Sie hatten, desto besser. Daraus
kann der Gutachter dann ableiten, dass die Veränderung auch
stabil ist. Schildern Sie auch den Prozess der Veränderung.
Gab es z. B. Hinweise von Eltern, Freunden, Lebenspartner
oder Arbeitskollegen, auf die Sie nun gehört haben. Diese
Hinweise auf persönliche Defizite können zu einem Umdenken
geführt haben, was Ihr Verhalten und Ihre Einstellungen
positiv beeinflusst hat.

Achtung: Eine Persönlichkeitsveränderung kann in wenigen


Wochen eingeleitet werden. Eine Stabilisierung
dieser Veränderungen dauert allerdings Monate.

Frage zur Vorbeugung eines Rückfalls

Hintergrund:

Der Gutachter möchte wissen, ob Sie Strategien haben, um


einem Rückfall in frühere Trinkgewohnheiten
entgegenzuwirken.

Antwort:

Auch hier unterscheiden sich die Antworten, je nachdem, ob


Sie abstinent leben, oder noch Alkohol konsumieren.

a) bei kontrolliertem Umgang mit Alkohol:

Geben Sie an, wie Sie zukünftig mit problematischen


Lebenssituation umgehen, ohne Alkohol zu benutzen. Dies
könnten Gespräche mit Freunden, den Eltern oder
Lebenspartner sein. Wenn diese nicht ausreichen, können
Sie auch fachliche Hilfe in Anspruch nehmen. Wichtig ist,
dass Sie zum Ausdruck bringen, dass der Konsum von
Alkohol keine Lösung war und Sie heute Alternativen
haben. Beispiele die zeigen, dass Sie heute offener mit
Problemen umgehen können, sind hilfreich.

Zur Vermeidung weiterer Trunkenheitsfahrten sollten Sie


sich entschlossen haben, keinen Alkohol zu trinken, wenn
Sie mit einem Kraftfahrzeug unterwegs sind.

b) bei Abstinenz:

Bei alkoholkranken Menschen ist der regelmäßige Besuch

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Ausgabe: 08/21, Nr. a65721-07282
einer Selbsthilfegruppe sehr empfehlenswert. Schildern Sie
die positiven Erfahrungen mit der Gruppe.

Geben Sie an, dass Sie gelernt haben, in verschiedenen


Lebenssituationen auch ohne Alkohol klar zu kommen.
Schildern Sie insbesondere, wie Sie gelernt haben, Alkohol
abzulehnen, wenn Ihnen dieser angeboten wird.

Frage zu Glatteisstellen

Diese Frage wird vornehmlich bei abstinent lebenden Personen gestellt,


kann aber auch allgemein gestellt werden.

Hintergrund:

Der Gutachter möchte wissen, welche konkreten


Lebenssituationen zu einem Rückfall führen könnten. Dabei
geht es ihm gar nicht so sehr um die konkrete Situation,
sondern mehr um die alternativen Strategien. Allerdings
könnte die Schilderung einer konkreten Situation auch ein
Hinweis darauf sein, dass die persönlichen Bedingungen noch
wirksam sind.

Antwort:

Geben Sie an, dass im Leben immer wieder mal Glatteisstellen


auftreten können. Z. B. Arbeitsplatzverlust, Krankheit oder
Tod eines geliebten Menschen. Wichtig ist, dass Sie nochmals
deutlich machen, dass Alkohol keine Lösung für den Umgang
mit diesen problematischen Lebenssituationen ist, sondern
alles nur noch schlimmer macht.

Frage zu zukünftigem Umgang mit Alkohol

Hintergrund:

Der Gutachter möchte wissen, ob Sie eine klare Vorstellung


davon haben, wie Sie zukünftig mit Alkohol umgehen wollen.

Auch hier unterscheiden sich die Antworten, je nachdem, ob


Sie abstinent leben, oder noch Alkohol konsumieren.

a) bei kontrolliertem Umgang mit Alkohol:

Erklären Sie, dass Sie mit der Veränderung im Umgang mit


Alkohol positive Erfahrungen gemacht haben. Deshalb
wollten Sie diesen Umgang auch in Zukunft praktizieren.

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b) bei Abstinenz:

Erklären Sie, dass Sie auch zukünftig strikt auf Alkohol


verzichten werden, da Sie wissen, dass ein erneuter
Konsum zu einem Rückfall führt und sich dann Ihre
Alkoholkrankheit weiter entwickeln würde.

Hieran kann sich dann noch die Frage anschließen, wie Sie
Ihre Rückfallgefahr einstufen. Die Rückfallgefahr bei
alkoholkranken Menschen ist immer hoch, da schon kleine
Trinkmengen zu einem unkontrollierten Konsum führen
können. Sie ist auch deswegen hoch, weil die Krankheit
nicht heilbar ist und deshalb für den Rest des Lebens
besteht.

Weiter kann sich die Frage anschließen, wie Sie reagieren,


wenn Sie doch wieder Alkohol trinken würden. Die richtige
Reaktion wäre, den „Rückfall“ in einer Selbsthilfegruppe
anzusprechen und zu diskutieren und die Gründe für den
Rückfall, am besten mit fachlicher Hilfe, aufarbeiten.

Abschließende Frage

Bei der abschließenden Frage möchte der Gutachter wissen, ob Sie noch
etwas hinzufügen wollen.

Hintergrund:

Damit möchte der Gutachter Ihnen Gelegenheit geben, noch


etwas zu ergänzen, dass Sie noch nicht angesprochen haben,
bzw. noch nicht hinterfragt wurde.

Sollten Sie das Gefühl haben, etwas Wichtiges und


Entscheidendes noch nicht erklärt zu haben, können Sie nun
die Gelegenheit nutzten, um es vorzutragen.

Achtung: Achten Sie darauf, keine neue „Baustelle“


aufzumachen. Damit meine ich, dass Sie
vermeiden sollten, Probleme anzusprechen, die
womöglich noch nicht aufgearbeitet sind.

Antwort:

Sie müssen hier nicht antworten. Wenn Sie antworten, sollten


Sie nochmals die positiven Veränderungen hervorheben und
dass Sie sich sicher sind, die richtigen Konsequenzen gezogen
zu haben, um zukünftig nicht mehr unter Alkoholeinfluss
auffällig zu werden.

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MPU Idiotentestfragen Alkohol
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Zusammenfassung der Fragen

Sie haben nun alle gängigen Fragen, deren Hintergründe und Antworten,
kennengelernt. Je nach Besonderheit des Einzelfalls können natürlich noch
weitere Fragen auftauchen. Ist dies bei Ihnen der Fall, rate ich Ihnen, dies
in einem persönlichen Beratungsgespräch zu klären.

Angebote zur Vorbereitung auf die MPU


Im Internet finden Sie jede Menge Angebote, die Ihnen helfen sollen, die
MPU zu bestehen. Dabei ist es für Sie schier unmöglich, herauszufinden,
welches Angebot das für Sie richtige ist. So unterschiedlich wie die
Angebote sind, sind auch die Ausbildungen und Erfahrungen der einzelnen
Berater. Da finden Sie Dipl. Psychologen, Fachpsychologen für
Verkehrspsychologie, Heilpraktiker, psychologische Berater, Fahrlehrer
und noch einiges mehr. Grundsätzlich kann jeder, der sich berufen fühlt,
eine MPU-Beratung anbieten.

Aus meiner Erfahrung heraus kann ich sagen, dass die Qualität einer
Beratung nicht zwingend von der Ausbildung abhängt. Es gibt gute und
schlechte, seriöse und unseriöse Berater in allen Berufsgruppen. Um
erkennen zu können, welcher Berater bzw. welches Vorbereitungsangebot
für Sie das Richtige ist, möchte ich Ihnen näher bringen, indem ich die
einzelnen Angebote vorstelle.

Gruppenkurse

Aus Sicht des Beraters sind Gruppenkurse ein wirtschaftlich


interessantes Angebot. Je nach Angebot und Teilnehmerzahl kann
der Berater mit einem Stundenlohn von 1.000,00 € und mehr
rechnen.

Umgekehrt sehen das auch die Betroffenen so, da die Kursangebote


meist günstiger klingen, als eine Einzelberatung.

Um es gleich vorweg zu nehmen: Sie benötigen keine Gruppenkurse


mehr, wenn Sie dieses Buch aufmerksam durchlesen und den
Empfehlungen folgen.

Sehr beliebt sind sogenannte „Basisseminare“ oder auch


„Erfolgskurse“. Diese werden meist von Fahrlehrern angeboten.
Alles, was Sie hier erfahren, können Sie auch im Internet finden,
bzw. in diesem Buch. Die Kosten, von durchschnittlich 200,00 €
können Sie sich sparen. Meist wird hierzu auch noch ein persönliches
Beratungsgespräch angeboten. Dies ist in der Regel aber ein reines
Verkaufsgespräch. Dabei wird Ihnen auch gleich ein Vertrag
vorgelegt, der Sie zu Beratungskosten in Höhe von 1.700,00 € bis
2.500,00 € verpflichtet.

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Dann finden Sie auch Wochenendkurse, die über zwei oder auch
zweieinhalb Tage andauern. Je nach Anbieter fallen Kosten in Höhe
von 650,00 € bis 2.500,00 € an. Grundsätzlich sind diese Angebote
durchaus informativ. Sie erfahren einiges über die MPU, zu den
Themen Alkohol und Drogen, allerdings nichts, was Sie nicht auch in
diesem Buch erfahren. Dabei spielt es keine Rolle, wer diese Kurse
durchführt. Auch wenn es angeblich ein ehemaliger MPU-Gutachter
ist, kann auch dieser nicht mehr Informationen vermitteln.

Gut besucht sind auch die Kurse der Caritas. Hier gibt es kein
einheitliches Angebot. Die Kurse sind qualitativ hochwertig und wer
seine Probleme gerne in der Gruppe bespricht, kann von diesen
Kursen profitieren. Zu dem Gruppenkurs werden meist auch ein oder
zwei Einzelgespräche angeboten. Die Kosten mit rund 600,00 € sind
auch vertretbar. Allerdings sieht es mit der Bestehensquote nicht
allzu gut aus.

Gleiches gilt für Kurse von Tochterfirmen, die zu Trägern von


Begutachtungsstellen gehören. Für den TÜV-Nord ist dies die Nord-
Kurs GmbH, für den TÜV Rheinland die Impuls GmbH und für den
TÜV Süd die Pluspunkt GmbH. Auch die DEKRA unterhält mit der
DEKRA Akademie GmbH eine Tochterfirma, die Kurse anbietet.

Manche MPU-Betroffene stellen sich nun vor, dass sie ihre Chancen
erhöhen, wenn sie sich über eine der Tochterfirmen vorbereiten. Aus
meiner Erfahrung heraus kann ich das nicht bestätigen. Nicht selten
führt der alleinige Besuch eines Gruppenkurses zu einem negativen
Gutachten. Im Anschluss wird dann geraten, noch eine weitere
Einzelberatung bei der Tochterfirma zu machen. Diese
Einzelberatung kann dann schnell weitere 1.000,00 € bis 2.000,00 €
kosten. Die Begutachtungsstellen können somit dafür sorgen, dass
die Tochterfirmen weiteren Umsatz machen. Tolle Geschäftsidee,
aber zu Ihren Lasten. Sie haben nicht nur Geld verloren, durch die
Kosten des negativen Gutachtens, sondern auch wertvolle Zeit.
Unter Umständen müssen Sie weitere Abstinenznachweise bringen,
die wiederum weiteres Geld verschlingen.

Zusammenfassend kann man sagen, dass Gruppenseminare


durchaus Wissen vermitteln können. Allerdings sind die
Erfolgsaussichten nicht berauschend, auch wenn ein oder zwei
Einzelgespräche mit dem Seminar verbunden sind. Ein weiterer
Nachteil ist, dass Sie sich sicher nicht alles merken können, was bei
einem Tagesseminar angesprochen wird. Nur selten erhalten Sie
umfangreiche Seminarunterlagen, so dass Sie alles noch mal
nachlesen können. Werden solche Unterlagen bereit gestellt, stellt
sich die Frage, ob das Seminar dann notwendig gewesen wäre.

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MPU Idiotentestfragen Alkohol
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In diesem Buch werden alle Themen behandelt, wie sie auch in den
verschiedenen Seminarangeboten vorkommen. Von daher können
Sie sich das Geld für Gruppenseminare sparen.

Einzelberatung

Die Einzelberatung ist die effektivste Möglichkeit, sich vorzubereiten.


Vorausgesetzt, Sie wählen einen erfahrenen Berater. Für den
Gutachter spielt es keine Rolle, wer Sie beraten hat, sondern, ob das
Ergebnis der Beratung für ein positives Gutachten ausreichend ist.

Wenn Sie vollkommen unvorbereitet eine Einzelberatung angehen,


liegen die Kosten meist bei 1.000,00 € bis 2.500,00 €. Für eine
Gesprächseinheit werden zwischen 80,00 € bis 140,00 € in
Rechnung gestellt. Je nach Anbieter dauert eine Gesprächseinheit
zwischen 45 und 60 Minuten.

Wenn Sie sich mit Hilfe dieses Buches auf eine Einzelberatung
vorbreiten, benötigen Sie deutlich weniger Gesprächseinheiten und
können somit jede Menge Geld sparen.

Es ist relativ schwierig, einen guten Berater zu finden. Für mich ist
ein guter Berater daran zu erkennen, dass er in der Lage ist, Ihre
persönlichen Defizite zu erkennen und Lösungen anbietet. Für Sie ist
ein guter Berater vielleicht eher derjenige, der Ihnen hilft und
verspricht, die MPU möglichst schnell zu bestehen. Allerdings ist das
nur kurzfristig gedacht. Dies sollte - und das wünsche ich Ihnen -
klar werden, wenn Sie den Rest des Buches gelesen haben.

Nutzen Sie Erstgespräche, die zum Teil auch kostenlos angeboten


werden, um sich einen Eindruck von dem MPU-Berater zu machen.
Ein guter Berater wird sich zunächst einen Eindruck von dem Stand
Ihrer bisherigen Auseinandersetzung machen. Dann kann er Ihnen
erklären, welche Punkte eventuell noch tiefer aufgearbeitet werden
müssten. Wenn ein Berater, unabhängig, ob Dipl. Psychologe oder
nicht, Ihnen nur seine pauschalen Angebote verkaufen will, sollten
Sie sehr skeptisch sein. Gleiches gilt, wenn ein Berater Sie pauschal
in eine Abstinenz zwingen will, ohne Ihr Trinkverhalten genau
analysiert zu haben.

Unseriöse Berater und Beratungsstellen zeichnen sich dadurch aus,


dass sie eine positive MPU garantieren. Auch eine Geld zurück
Garantie ist als unseriös einzustufen. Selbst bei sorgfältigster
Beratung kann kein Berater garantieren, dass Sie in der MPU alles so
erklären, wie es in der Beratung besprochen wurde. Der Berater
kann nicht garantieren, dass Sie, aus Nervosität oder warum auch
immer, Sachverhalte vertauschen oder sonstige Aussagen treffen,
die vorher nicht besprochen wurden. Der Berater kann nicht
garantieren, dass Sie keine Fehler machen. Daher kann er auch kein
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MPU Idiotentestfragen Alkohol
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positives Gutachten garantieren. Auch wird er Ihnen kein Geld
zurückerstatten, wenn Sie Fehler gemacht haben.

Wenn Sie sich mit den Inhalten aus diesem Buch ausgiebig
beschäftigt haben, sollten Sie auch seriöse von unseriösen Beratern,
die mit Ihnen nur Umsatz machen wollen, unterscheiden können.

Grundwissen zum Thema „Alkohol“


Um sich auf die Fragen der Gutachter vorzubereiten, benötigen Sie
zunächst mal ein entsprechendes Wissen. Nachfolgend stelle ich Ihnen
alles Wissenswerte zum Thema „Alkohol“ vor, wie Sie es auch in den
gängigen Seminaren vermittelt bekommen.

Grundwissen
Zunächst einmal ein paar grundlegende Informationen über Alkohol.
Diese müssen Sie für die MPU nicht wissen, sollten es aber durchaus
mal gelesen haben.

Alkoholgeschichte

In der Vergangenheit, vor 5000 Jahren, galt Bier als


Grundnahrungsmittel. So wurde z. B. den Sumerern und
Babyloniern täglich eine Maß Bier zuerkannt.

Der auf das arabische Wort al-kuhl zurückgehende Begriff Alkohol


wurde mit der Bedeutung "das feinste, feines Pulver" aus dem
Spanischen übernommen und ursprünglich zur Bezeichnung der
feinen, flüchtigen Bestandteile des Weines verwendet.

Als Nahrungs-, Genuss- und Rauschmittel haben alkoholische


Getränke eine jahrtausend alte Tradition. Ein ausgeprägter
Alkoholkonsum jedoch ist erst für das Mittelalter und die beginnende
Neuzeit belegt. Damals erfolgte die Entlohnung von Leibeigenen und
Tagelöhnern teilweise in Form von alkoholischen Getränken.
Manchmal wurde auch das Privileg der Erlaubnis zur eigenen
Alkoholherstellung verliehen. Selbst im beginnenden
Industriezeitalter waren solche Arten der Entlohnung noch gängige
Praxis. Dies hatte zur Folge, dass mancherorts ein
"Elendalkoholismus" in besonders krasser Form entstand.

Die zunehmende Verbreitung der Destillation alkoholischer Getränke


führte dazu, dass auch die Konsequenzen des Alkoholkonsums
zunahmen und immer deutlicher hervortraten. Zur Eindämmung des
Alkoholkonsums und der daraus entstehenden Abhängigkeit wurden
in den betroffenen Ländern staatlicherseits wiederholt massive
Maßnahmen ergriffen. Die Prohibition in den USA ist wohl das
bedeutsamste und bekannteste Beispiel.

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MPU Idiotentestfragen Alkohol
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Das Trinken von Alkohol wird weitgehend gesellschaftlich anerkannt.


Gesetzliche Beschränkungen des Alkoholkonsums bietet in
Deutschland lediglich das Jugendschutzgesetz. Es schreibt vor, dass
in Gaststätten, Verkaufsstellen oder sonst in der Öffentlichkeit, an
Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren generell kein Alkohol
abgegeben werden darf. Auch der Verzehr in der Öffentlichkeit darf
ihnen nicht gestattet werden. Für Spirituosen gilt dieses Verbot für
Jugendliche bis zum Alter von 18 Jahren.

Herstellung alkoholischer Getränke

Alkohol entsteht durch Gärung von Zuckerarten. Die im Zucker


enthaltene Hefe wird in Alkohol und Kohlensäure gespalten. Selbst
ohne Gärhilfen werden mit Brot, Fruchtsäften, Joghurt oder
Kefirwasser mit Zuckerzusatz nach acht Tagen
Alkoholkonzentrationen bis zu 14 Volumenprozent erreicht.

Trinkalkohol darf nur durch Hefegärung von Pflanzenteilen, Melasse,


Stärke oder Zucker gewonnen werden.

Trinkalkohol

C2 H5 OH

Im Bereich der Chemie gibt es viele verschiedene Alkohole. Der


Alkohol, den wir als Getränk in Form von Bier, Wein oder Schnaps zu
uns nehmen, wird chemisch als Äthanol oder Äthylalkohol
bezeichnet. Äthanol besteht aus einem Sauerstoffatom, zwei
Kohlenstoff- und sechs Wasserstoffatomen (C2 H5 OH).
Der Äthanolgehalt alkoholischer Getränke ist je nach Getränkeart
unterschiedlich.

Äthanol ist in Wasser, Ölen und Fetten löslich. Äthanol ist also ein
gutes Lösungsmittel, das sich ziemlich frei im Körper bewegen kann.
Alkohol mischt sich leicht mit Blut und kann ungehindert durch die
Zellmembranen wandern.

Alkoholrechnen

Dieses Thema finden viele alkoholauffällige Kraftfahrer recht


spannend. Hier verwende ich einige Fachausdrücke, die manchmal
auch vom Gutachter verwendet werden. Sie müssen sich diese nicht
merken, sollten sie aber zuordnen können.

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MPU Idiotentestfragen Alkohol
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Für die Vorbereitung ist das Alkoholrechnen wichtig, da Sie dann
Ihre Trinkmengen besser nachvollziehen können. Oftmals weiß man
nicht mehr so genau, wie viel man bei einer Trunkenheitsfahrt
konsumiert hat. Mit dem Wissen über die Berechnung können Sie
dann Ihrer Erinnerung etwas nachhelfen.

Achtung: Alkoholrechner im Internet geben nur selten realistische


Promillewerte wieder, da meist das Resorptionsdefizit
nicht berücksichtigt wird. Was das ist, erfahren Sie in
diesem Kapitel.

Resorption (Aufnahme von Alkohol)

Die Resorption (Aufnahme) des Alkohols erfolgt in der Regel durch


Trinken. Eine Aufnahme über die Haut oder durch das Einatmen
kann zu keiner relevanten Blutalkoholkonzentration (BAK) führen.

Körpereigener Alkohol, der bei der Vergärung von Früchten im


menschlichen Körper über die Nacht entstehen kann, erreicht eine
BAK (Blutalkoholkonzentration) von max. 0,015 Promille.

Man darf also davon ausgehen, dass im Blut nachweisbarer Alkohol


grundsätzlich durch Trinken aufgenommen wurde.

Im Mund und in der Speiseröhre werden nur geringe Mengen vom


Körper aufgenommen (resorbiert). Auch im Magen findet nur etwa
10 % der Resorption statt. Die hauptsächliche Aufnahme von
Alkohol erfolgt im Zwölffingerdarm und oberen Dünndarm.

Damit hängt die Resorptionsgeschwindigkeit von der Fülle der


Magen-Darmpassage und der Konzentration des Alkohols ab.
Gelangt der Alkohol ins Blut, wird er rasch in den Lungenkreislauf
und dann in den großen Kreislauf verbracht. Bei leerer
Magenpassage kann also schon nach relativ kurzer Zeit eine
alkoholische Wirkung bemerkt werden.

Nachresorption: Es ist erwiesen, dass aufgenommener Alkohol nach


30 bis max. 90 Min. vollständig resorbiert worden ist.
Anflutung, auch Anflutphase genannt: Es wird zur Zeit noch mehr
Alkohol aufgenommen (resorbiert), als die Leber abbauen
(eliminieren) kann. Die Promillezahl steigt noch weiter an.

Abbauphase: Es wird kein Alkohol mehr aufgenommen oder nur


noch weniger, als die Leber abbauen (eliminieren) kann. Die
Resorption des bereits aufgenommenen Alkohols ist so weit
abgeschlossen, dass der Promillewert sinkt.

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Hinweis: Wird die Blutprobe, zur Bestimmung des
Promillewertes, erst einige Stunden nach dem
Delikt durchgeführt, findet meist 30 Minuten später
noch eine weitere Blutabnahme statt. Hier kann
dann festgestellt werden, ob Alkohol noch weiter
aufgebaut wurde. Dies könnte z. B. eine
Nachtrunkbehauptung8 bestätigen. Der zweite
Wert hilft dem forensischen Gutachter, die Tatzeit
BAK zu berechnen.

Resorptionsdefizit:

Darunter versteht man die Differenz zwischen der tatsächlich


aufgenommenen Menge Alkohol und der Menge, die im Blut
nachweisbar ist. Die Resorptionsdefizite sind bei verschiedenen
alkoholischen Getränken recht unterschiedlich und abhängig von der
Alkoholkonzentration der Getränke.

Achtung: Wie schon beschrieben, wird dieses Defizit bei den


meisten Alkoholrechnern im Internet nicht
berücksichtigt. Deshalb sind die errechneten
Trinkmengen oftmals zu gering.

Folgende Resorptionsdefizite wurden durch Trinkversuche ermittelt:

Schnaps (um 40 Vol %) ca. 10 %


Wein (um 10 Vol %) ca. 20 %
Bier (um 5 Vol %) ca. 30 %

Die Ursachen für diese Defizite sind bisher noch nicht eindeutig
geklärt.

Distribution (Verteilung des Alkohols im Körper)

Wenn der Alkohol vom Körper aufgenommen wird (Resorption),


verteilt er sich mit Hilfe des Blutstroms und durch Diffusion
(Auseinanderfließen) rasch im ganzen Körper. 96% des
nachweisbaren Alkohols befinden sich in der Körperflüssigkeit, 4%
im Fettgewebe des Menschen.

30 bis 60 Minuten nach dem Trinken ist der höchste


Blutalkoholspiegel erreicht.

8
Wenn man angibt, nach dem Delikt noch weiteren Alkohol konsumiert zu haben, nennt man das
Nachtrunkbehauptung.

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MPU Idiotentestfragen Alkohol
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60 bis 90 Minuten nach dem letzten Schluck ist die Verteilung im
Körper in der Regel abgeschlossen. Von der Rechtsprechung wird
allerdings eine Resorptions- und Distributionszeit (Zeit, bis der
Alkohol vollständig vom Körper aufgenommen wurde und sich
verteilt hat) von 120 Minuten veranschlagt.

Elimination (Abbau des Alkohols)

Lediglich 5 - 10 % des Alkohols werden über Urin, Haut und


Atemluft ausgeschieden. 90 - 95 % werden in der Leber oxidiert. Ein
direkter Abbau von Alkohol in der Leber ist nicht möglich.

Der Alkohol oxidiert zu Azetaldehyd. Dies geschieht über das


Leberenzym Alkoholdehydrogenase (ADH). Durch weitere Oxidation,
der Aldehydrogenase (ALDH) wird Azetaldehyd in Essigsäure und
dann in Kohlendioxid und Wasser zerlegt. Ein weiteres Abbauprodukt
ist das EtG (Ethylglucuronid), das auch für den Nachweis einer
Abstinenz herangezogen wird.

Über die ADH werden durchschnittlich 0,15 Promille pro Stunde


abgebaut. Bei starkem oder chronischem Alkoholmissbrauch
(Alkoholabusus) schaltet sich dann das MEOS (mikrosomale
alkoholoxidierende System) ein. Dadurch kann es zu einem
gesteigerten Abbau von bis zu 0,3 Promille/pro Stunde kommen.
Gleichzeitig wird aber auch mehr Azetaldehyd gebildet, dessen hoch
toxische Wirkung nicht nur die Organe angreift, sondern auch für die
Entwicklung der Alkoholkrankheit mit verantwortlich gemacht wird.

Der Abbau des Alkohols (Elimination) erfolgt in der Regel linear, also
gleichbleibend. Erst bei weniger als 0,15 Promille lässt der Abbau
schleichend nach.

Restalkohol: Da nur ca. 0,15 Promille pro Stunde


abgebaut werden, dauert es bei einer BAK
von 1,8 Promille ca. 12 Stunden, bis der
Körper wieder alkoholfrei ist. Wer also nachts
um 2.00 Uhr mit 1,9 Promille zu Bett geht
und um 7.00 Uhr wieder aufsteht, hat immer
noch 1,15 Promille BAK im Blut. Wer in
diesem Zustand mit dem Auto zur Arbeit
fährt, begeht eine Straftat!

Zusammenfassung:

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MPU Idiotentestfragen Alkohol
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Wird Alkohol getrunken, gelangt dieser durch den Magen ohne große
zeitliche Verzögerung in den Darmtrakt und von dort aus ins Blut.
So wird das Blut mit dem Alkohol vermengt. Der Anteil des Alkohols
im Blut ist nachweisbar. Er wird als Blutalkoholkonzentration (BAK)
im Verhältnis 1:1000 (also pro Tausend, = Pro Mille) gemessen. Die
BAK ist auch abhängig von Trinkmenge und –dauer.

Widmark Formel

Die Verteilung von Alkohol im menschlichen Körper und dessen


Abbau sind umfangreich erforscht. Daher kann die BAK berechnet
werden. Das Ergebnis ist unter Berücksichtigung aller Variablen
recht genau. Um diese Genauigkeit beim Rechnen zu erreichen, ist
ein umfangreiches Grundwissen erforderlich. Für den Hausgebrauch
jedoch reicht die Widmark’sche Formel aus. Diese wurde von dem
schwedischen Chemiker Erik M. P. Widmark entwickelt.

Die wichtigsten Größen bei der Berechnung sind die aufgenommene


Menge Alkohol, der Verteilungsfaktor und der Trinkzeitraum, über
den Alkohol abgebaut wird.

Feststellen der aufgenommenen Alkoholmenge

Bei allen alkoholischen Getränken muss auf dem Etikett eine Angabe
zu den Volumenprozenten gemacht werden. Aus dieser Angabe lässt
sich der Alkoholgehalt berechnen.

Für die Berechnung der Blutalkoholkonzentration (BAK) ist jedoch


nicht die Menge, sondern das Gewicht der aufgenommenen Menge
Alkohol wichtig. Die BAK gibt das Mischungsverhältnis der
Körperflüssigkeit zum Alkohol an. Da das Gewicht der
Körperflüssigkeit in die Formel eingeht, muss auch das
Alkoholgewicht errechnet werden.

Alkohol ist bei gleichem Volumen um 20% leichter als Wasser.

Beispiel: 100 ml eines alkoholhaltigen Getränkes enthalten 10 Vol%


Alkohol. Das heißt, 10% des Volumens des Getränkes besteht aus
reinem Alkohol, also 10 ml. 10 ml Alkohol wiegen jedoch nur 8
Gramm, da Alkohol um 20% leichter ist.

Formel: Vol. % x 0,8 = gr. Alkohol/100 ml

Beispiel: Alkoholberechnung von 0,5 l Bier bei 5 vol % Alkohol

5 Vol% von 0,5 l = 0,025 l (0,5 / 100 x 5)


Bei 5 vol% Alkohol befinden sich also
0,025 l Alkohol in 0,5 l Bier.

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MPU Idiotentestfragen Alkohol
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0,025 l Alkohol wiegen 20 Gramm,
da Alkohol um 20% leichter ist.
(0,025 x 0,8 = 0,020)

In 0,5 l Bier befinden sich also 20 gr. Alkohol.


.

Verteilungsfaktor

Alkohol verteilt sich im flüssigen Gewebe des Körpers. Die Masse der
Körperflüssigkeit entspricht 70% des Körpergewichtes bei
normalgewichtigen Männern, 60% des Körpergewichtes bei
normalgewichtigen Frauen. So ergibt sich das reduzierte
Körpergewicht (r).

Beispiel Mann: 70% von 80 kg. = 0,7 x 80 kg = r 56 kg


Beispiel Frau: 60% von 60 kg = 0,6 x 60 kg = r 36 kg

Berechnung der BAK

Nach Widmark wird die BAK wie folgt berechnet:

A
= C
r
A = Alkohol in Gramm
r = reduziertes Körpergewicht
C = BAK

Beispiel:

Ein Mann, 80 kg schwer, trinkt 8 x 0,5 l Bier in 5 Stunden.

Zunächst müssen folgende Größen berechnet werden:

reduziertes Körpergewicht: 0,7 x 80 kg = 56 kg (beim


normalgewichtigen Mann)

Alkohol: 8x 0,5 l Bier = 4 l Bier


4 l x 0,05 (5 vol% Alkohol) = 0,20 l

Alkohol in Gramm 80% von 0,20 = 0,8 x 0,20 = 0,16


0,20 l Alkohol wiegen 0,16 kg,
also 160 gr.

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Resorptionsdefizit 160 gr. - 30 % = 70% von 160 gr.


70% von 160 gr. = 0,7 x 160 gr. =
112 gr. aufgenommener Alkohol

Abbau: 5 Std. x 0,15 ‰/Std. = 0,75 ‰

Berechnung
A = 112gr
= C 2,0 Promille
r = 56

Von diesen 2,0 Promille muss nun noch der Abbau von
0,75 Promille abgezogen werden.

Damit ergibt eine BAK von 1,25 Promille, ca. 20 – 30


Minuten nach Trinkende.

Daumenregel

Zur Vereinfachung der Berechnung kann eine Daumenregel


angewendet werden.

Ihre persönliche Daumenregel:

Berechnen Sie zunächst ihr reduziertes Körpergewicht (r)

r = _____ kg x _____ (0,7 / 0,6)

mein persönliches r = _____kg

Zur Vereinfachung der Berechung der aufgenommenen Menge


Alkohol wird in "Trinkeinheiten" gerechnet. Z. B. 0,5l Bier, 0,2l Wein,
2cl Schnaps. Setzen Sie die für Sie üblichen Trinkeinheiten ein.

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Vol. Vol.
Getränk % Menge Alkohol Getränk % Menge Alkohol

Bier 5 0,2 5,6 Liköre 20 0,02 2,72


5 0,5 14 20 0,04 5,44
5 1 28 25 0,02 3,4
5,5 0,2 6,16 25 0,04 6,8
5,5 0,5 15,4 28 0,02 4,76
5,5 1 30,8 28 0,04 9,52

Wein 11 0,2 14,08 Spirituosen 38 0,02 5,47


11 0,25 17,6 38 0,04 10,94
11 0,7 49,28 40 0,02 5,76
12 0,2 15,36 40 0,04 11,52
12 0,25 19,2
12 0,7 53,76
13 0,2 16,32
13 0,25 20,4
13 0,7 57,12

Um Ihnen Rechenarbeit zu sparen, können Sie aus der Tabelle den


entsprechenden Alkoholgehalt verschiedener Getränke ablesen. Das
Resorptionsdefizit ist bereits berücksichtigt.

Eine Trinkeinheit entspricht

_____ Liter Bier _______ gr. Alkohol


_____ Liter Wein _______ gr. Alkohol
_____ cl Schnaps _______ gr. Alkohol

Nun berechnen Sie Ihre persönliche BAK pro Trinkeinheit:

gr. Alkohol

= ‰ pro Trinkeinheit.
kg. (r)

Wenn Sie jetzt Ihre BAK berechnen wollen, müssen Sie erst einmal
feststellen, wie viele Trinkeinheiten Sie insgesamt getrunken haben.

Multiplizieren Sie dann die Menge der aufgenommenen


Trinkeinheiten mit Ihrer persönlichen BAK pro Trinkeinheit.

Ziehen Sie den Promillewert, den Ihre Leber über den gesamten
Trinkzeitraum abbaut, ab – und Sie erhalten schnell und
unkompliziert Ihre persönliche BAK bei Trinkende.

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Berechnung der Trinkmenge

Wenn Sie nicht mehr genau wissen, wie viel Sie vor der
Trunkenheitsfahrt konsumiert haben, können Sie die errechneten
Trinkeinheiten dazu verwenden, die Trinkmenge zu rekonstruieren.

Um Ihnen zu zeigen wie Sie dass machen, verwende ich noch mal
unser vorheriges Beispiel.

Nehmen wir an, der 80 kg schwere Mann wurde um 1:00 Uhr


erwischt. Die Blutentnahme um 2:00 Uhr ergab eine BAK von 1,25
‰. Trinkbeginn war 21:00 Uhr.

Von Trinkbeginn bis zur Blutentnahme sind also 5 Stunden


vergangen. In diesen 5 Stunden wurden 5 x 0,15 ‰ abgebaut, also
0,75 ‰. Dieser Wert wird nun zu der festgestellten BAK addiert.

1,25 ‰ + 0,75 ‰ = 2,0 ‰

Die Trinkmenge muss demnach 2,0 ‰ ergeben. Bei einer


Trinkeinheit von 0,5l Bier mit 5 Vol. % errechnet sich ein Wert von
0,25 ‰.

Zur Erklärung: r= 80kg x 0,7 ergibt 56 kg


A= 20gr. x 0,7 Resorptionsdefizit ergibt 14 gr.
C= 14gr. / 56 kg ergibt 0,25 ‰

Wenn man jetzt die 2,0 ‰ durch 0,25 ‰ teilt, ergibt sich 8. Unser
Mann weiß nun, dass er 8 x 0,5l Bier getrunken haben muss. Dies
wäre dann eine realistische Trinkmengenangabe.

Alkohol und Fahrtauglichkeit

Welche negativen Auswirkungen Alkohol auf die Fahrtauglichkeit hat, ist


nur wenigen bekannt. Somit wird das Unfallrisiko einer Alkoholfahrt falsch
eingeschätzt. In der MPU macht es sich gut, wenn Sie dem Gutachter nun
eine andere Einschätzung darlegen können.

0,0 Promille Einfaches Unfallrisiko

ab 0,2 Promille Die Risikobereitschaft steigt.


Die Konzentrations- und Wahrnehmungsfähigkeit, vor
allem bei beweglichen Lichtquellen wie etwa
Scheinwerfern, nimmt ab.
Entfernungen zu vorausfahrenden oder
entgegenkommenden Fahrzeugen werden nicht mehr
ausreichend wahrgenommen.
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ab 0,3 Promille Es treten Probleme bei der Einschätzung von Abständen,
bzw. Entfernungen auf. (Beeinträchtigung der
„Raumtiefeneinschätzung“). Deshalb kommt es oft zu
dichtem Auffahren und zu gewagten Überholmanövern.

ab 0,5 Promille Rot wird nicht mehr richtig wahrgenommen, die


Sehleistung ist um 15% eingeschränkt, die Augen
können sich auf Hell/Dunkel-Grenzen nur langsam
einstellen.
Die Reaktionsfähigkeit lässt nach. Das heißt: Wer bei 50
km/h eine Sekunde später bremst, verlängert seinen
Anhalteweg um 14 Meter.
Ampeln, Warnleuchten oder Bremslichter werden zu spät
erkannt, weil anvisierte Objekte weiter entfernt wirken
als sie in Wirklichkeit sind. Dadurch besteht die Gefahr,
dass der Beginn einer Kurve in einer größeren
Entfernung gesehen wird, als er tatsächlich ist.
Die Umstellung von einem optischen Reiz auf den
anderen verlangsamt sich, was dazu führt, dass man
sich unterschiedlichen Lichtverhältnissen (z.B. Übergang
auf Fern- oder Abblendlicht, Ortschaft – Landstraße)
nicht schnell genug anpassen kann.
Doppeltes Unfallrisiko !

ab 0,6 Promille Erste größere Sehstörungen treten auf. Der Fahrer sieht
sein Umfeld mitunter unscharf und versetzt. Größere
Fahrfehler vor allem in Kurven werden wahrscheinlicher.
Häufige Fehler, wie Fahren ohne Licht oder mit Fernlicht,
werden wahrscheinlicher.

ab 0,8 Promille Enthemmung setzt ein. Reaktionen werden bis zu 50%


langsamer. Die Sehkraft ist um 25% verringert.
Erste Gleichgewichtsstörungen treten auf. Das Gehirn
verarbeitet Informationen nur noch mangelhaft, der
gefährliche Tunnelblick verengt das Gesichtsfeld, weil
man die Kontrolle über die Augenbewegungen verliert.
Verkehrsteilnehmer oder Warnzeichen, die sich links
oder rechts am Rande des Blickwinkels befinden, werden
nur noch unscharf wahrgenommen.
Vierfaches Unfallrisiko !

ab 1,0 Promille Jetzt ist auch die „Hell – Dunkel – Reaktion„ (die
Fähigkeit sich auf plötzliche Helligkeitsunterschiede
einstellen zu können) erheblich gestört. Somit besteht
nun die Gefahr, nach einer (immer wieder
vorkommenden) Blendung durch andere
Verkehrsteilnehmer, Fußgänger, Radfahrer oder

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abgestellte Fahrzeuge und Hindernisse zu spät zu
erkennen.
Zehnfaches Unfallrisiko !

ab 1,1 Promille Verwirrtheit und Sprechstörungen kennzeichnen die 1,1


Promille- Grenze, bei der per Gesetz die absolute
Fahruntauglichkeit beginnt. Gesteigerte Enthemmung
und maßlose Selbstüberschätzung sind häufig
feststellbar. Der Tunneleffekt verstärkt sich.
Bewegungen von links oder rechts (Vorfahrt!) können
nicht mehr rechtzeitig wahrgenommen werden . Die
Reaktionszeit wird noch länger.
Alle genannten Symptome verstärken sich. Eine sichere
Teilnahme am Straßenverkehr wird unmöglich.

1,3 Promille Zwölffaches Unfallrisiko!

1,6 Promille „Otto – Normalverbraucher“, gelegentlicher


Alkoholkonsum von kleinen Mengen (z.B. 2 – 3 Glas Bier
im Verlauf eines Abends) hätte enorme Probleme, sein
Auto überhaupt zu finden. Auszuschließen wäre
jedenfalls, es noch aufzuschließen, anzulassen und es
unfallfrei zu bewegen.
Fünfunddreißigfaches Unfallrisiko !

Ab 2,5 Promille Volltrunkenheit – nichts geht mehr! Der Körper wehrt


sich gegen diese schwere Vergiftung mit
Bewusstlosigkeit, das Gehirn schaltet ab – Filmriss.

Leistungseinbußen

Autofahren besteht zu weiten Teilen aus Automatismen. Nach einer


gewissen Fahrpraxis müssen Sie sich nicht mehr auf Kuppeln, Schalten,
Bremsen und Lenken konzentrieren. Das geht alles ganz automatisch. Sie
können Ihre Aufmerksamkeit ganz dem Verkehrsgeschehen widmen.
Ergibt sich eine unerwartete Verkehrssituation müssen Sie diese
kontrollieren. Alkohol wirkt sich negativ auf die Automatismen und
insbesondere negativ auf Kontrollhandlungen aus. Dies macht das
folgende Diagramm deutlich.

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35
Ausfallraten bei
30 Kontrollhandlungen in der
resorptiven Phase

25

20 Kontrollhandlungen in der
elimativen Phase

15 automatisierten Handlungen in
der resorptiven Phase
10
automatisierten Handlungen in
5 der elimativen Phase

0
0,3 0,4 0,5 0,6 0,7 0,8 0,9 1 Promille

Die Ausfallraten der Leistungseinbußen9 sind bei Kontrollhandlungen in


der resorptiven Phase, also wenn noch Alkohol in den Blutkreislauf
verbracht wird, besonders deutlich. Wenn Sie z. B. einem plötzlich
auftretenden Hindernis ausweichen müssen, wäre das Ausweichen eine
Kontrollhandlung. Hier kommt es dann, mit zunehmender
Alkoholisierung, zu übertriebenen Lenkbewegungen. Dies kann dann
dazu führen, dass Sie in den Gegenverkehr geraten, oder von der
Straße abkommen.

Auch die automatisierten Handlungen leiden unter zunehmender


Alkoholisierung. Untersuchungen unter realem und simuliertem Fahren
(Fahrsimulator) haben gezeigt, dass der Fahrstil sich bereits ab 0,3
Promille verändert. Der Fahrstil wird rauer (stärkeres Gas geben und
bremsen) und unregelmäßige (abruptere) Lenkbewegungen. Spannend
ist hierbei, dass es dem alkoholisierten Fahrer meist gar nicht auffällt.
Dies gilt besonders für das häufig zu beobachtende Schlangenlinien
fahren. Hier ist die alkoholbedingte Einengung des Gesichtsfeldes als
Leistungseinbuße verantwortlich. Schon oft haben mir Kunden
berichtet, dass sie deswegen von der Polizei aufgehalten wurden. Sie
empfanden das dann als willkürlich, weil sie selbst nicht gemerkt
haben, dass sie in Schlangenlinien gefahren sind.

Für Kontrollhandlungen wie auch den automatisierten Handlungen gilt,


dass diese stärker ausfallen, wenn noch Alkohol in den Blutkreislauf
verbracht wird.

9
Quelle: Prof. Hans Peter Krüger „Das Unfallrisiko und Alkohol“

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Die Beeinträchtigung auf die Fahrleistung hängt von folgenden
Faktoren ab:

Promillewert (BAK) plus Schwierigkeit der Fahraufgabe


(Kontrollhandlung) plus Ungeübtheit des Fahrers
(Automatismus).

Das bedeutet: Je schwieriger die Fahrsituation, je ungeübter


der Fahrer (im Trinken und im Fahren), desto geringer die
BAK, die bereits zur Gefahr führt.

Wirkung des Alkohols

Sie wissen nun wie der Alkohol vom Körper aufgenommen wird und wie
sich eine entsprechende Alkoholwirkung auf die Fahrtauglichkeit auswirkt.
Jetzt erfahren Sie, wie sich Alkohol insgesamt negativ auswirken kann.

Wirkung des Alkohols auf das Gehirn

Die Wirkung von Alkohol auf das Zentralnervensystem und somit


auch auf das Gehirn, beruht auf der Tatsache, dass Alkohol ein
Fettlösungsmittel ist und unser Gehirn aus Nervenzellen besteht, die
eine äußere Fettschicht zur Reizweiterleitung besitzen. Alkohol
verflüssigt die Fette der Zellmembranen. Das schränkt die
Reizweiterleitung im Nervensystem ein, bis hin zur
Funktionsuntüchtigkeit der Zelle. Der Weg der Reizleitung ändert
sich. Gewisse Impulse können nun langsamer oder gar nicht mehr
zugeordnet werden.

Durch die Alkoholaufnahme werden nicht alle Hirnteile in gleichem


Maße betroffen. So ergibt sich eine Reihenfolge der Hirnausfälle. Als
erstes fallen die kompliziertesten Regionen des Großhirnes aus.
Diese sind beispielsweise für das kritische Denken und die
Selbstkritik zuständig. Zuletzt fallen die Hirnteile aus, die
entwicklungsgeschichtlich am längsten bestehen. Diese sind z. B. für
das Atmen und den Kreislauf zuständig, also für überlebenswichtige
Funktionen.

Wird Alkohol immer wieder aufgenommen, schützt sich das Gehirn


dadurch, dass Cholesterine10 an Stelle von alkohollöslichen Zell-
Membranen eingebaut werden. Je öfter Alkohol zugeführt wird,

10
Grundsätzlich ist Cholesterin ein wichtiger Gehirnnährstoff (Framingham Heart Study). Ein österreichischer
Wissenschaftler (Quelle leider nicht mehr bekannt) meint herausgefunden zu haben, dass sich die Zellen durch
vermehrten Einbau von Cholesterinen schützen. Klingt für mich nachvollziehbar, solange es keine bessere
Erklärung gibt.

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desto mehr Cholesterin wird in die Nervenzelle eingebaut. Dadurch
steigt die Trinkfestigkeit. Die Wirkung der gleichen Trinkmenge wird
so weniger stark empfunden.

Durch die vermehrten Cholesterin-Einlagerungen kommt es jedoch


zu einer nachteiligen Veränderung der Hirnleistung. Die Qualität des
Denkens sinkt. Leistungseinschränkungen sind besonders im Bereich
Gedächtnis, Merkfähigkeit, Konzentrationsfähigkeit,
Auffassungsgabe und Reaktionsfähigkeit festzustellen.

Beim Einsetzen der Abstinenz dauert es ca. drei Monate, bis die
vermehrten Cholesterine aus den Zellmembranen ausgelagert und
durch die ursprünglich eingebauten Fette ersetzt worden sind. Die
intellektuellen Leistungen verbessern sich dadurch wieder und in
vielen Fällen kann die volle Leistungsfähigkeit wieder hergestellt
werden.

Während es für die Medizin schwer ist, die Cholesterine im lebenden


Menschen und somit die Leistungsschwäche zu erfassen, hat die
Psychologie die Möglichkeit, die Funktionsleistung der Nervenzellen
durch Tests zu überprüfen.

Wenn wir diesen Abschnitt zusammenfassen, ergibt sich folgendes


Bild:

Alkohol wird über den Verdauungstrakt aufgenommen. Er gelangt


über die Blutbahn ins Gehirn. Dort weicht er, hierarchisch geordnet,
die Nervenzellmembranen auf. Um sich gegen diese Aufweichung zu
schützen, baut das Gehirn vermehrt Cholesterine in die
Nervenzellmembranen.

Dadurch werden zwei Effekte offensichtlich:

1. die Alkoholverträglichkeit steigt

2. die kognitiven Leistungen eines Menschen sinken.

Bei zunehmender Trinkfestigkeit und abnehmender Denkleistung


glaubt der Betroffene nicht, dass er alkoholgefährdet ist.

Wirkung des Alkohols auf sensorische Funktionen

Die Auswirkungen des Alkohols auf sensorische Funktionen wie


Sehen, Hören, Riechen und Schmecken sind unabhängig von der
Alkoholverträglichkeit und beginnen bereits bei niedrigen
Alkoholdosen, also schon unterhalb von 0,5 ‰. Da sich diese

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Wirkungen nur ganz allmählich einstellen, werden sie vom
Betroffenen nicht bemerkt.

Vielleicht ist es Ihnen schon mal aufgefallen, dass stark


alkoholisierte Menschen lauter reden. Hintergrund ist, dass sie
schlechter hören und somit ihre eigene Stimme leiser wahrnehmen.
Deshalb sprechen sie lauter.

Wirkung des Alkohols auf intellektuelle Leistungen

Die verbalen und nonverbalen intellektuellen Leistungen werden


durch Alkohol erheblich verschlechtert.

Die Geschwindigkeit des Sprachflusses wird vermindert. Die Sprache


selbst wird undeutlich, unter anderem durch ein Erlahmen der
Sprachmuskeln.

Manche Aufgaben scheinen sich unter Alkoholeinfluss besser lösen


zu lassen. Dies liegt hauptsächlich an einer verminderten
Kritikfähigkeit und der Verminderung der Entmutigung durch falsche
Lösungsversuche.

Werden Aufgaben unter Stress durchgeführt, verschlechtert Alkohol


die Leistungsfähigkeit. Dies ist vor allem dann fatal, wenn man der
Überzeugung ist, durch Alkohol genau das Gegenteil zu bewirken.
Durch die verminderte Kritikfähigkeit ist der Mensch jedoch nicht
mehr in der Lage, dies zu bemerken. Unter Alkoholeinfluss kommt
es daher zu einer falschen, optimistischen Einschätzung der eigenen
Leistungsfähigkeit.

Die Erinnerung an Erlebtes kann im nüchternen Zustand nicht mehr


so gut reproduziert werden. Bei lang anhaltendem hohem
Alkoholkonsum kann die Speicherung im Langzeitgedächtnis
erheblich gestört werden.

Wirkung des Alkohols auf Emotionalität und


Kreativität

Durch die verminderte Kritikfähigkeit wird das eigene Verhalten nur


noch oberflächlich betrachtet. Stimmungen werden in beide
Richtungen verstärkt. Über einen Witz, dem man nüchtern nur ein
müdes Lächeln abgewinnen würde, kann nun schallend gelacht
werden.

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Menschen nehmen Kritik oft viel zu persönlich, reagieren verzweifelt
oder mit übertriebener Aggression. Auch besonders gleichgültiges
Verhalten ist möglich.

Mit zunehmender Alkoholisierung lässt auch die höhere


Geistestätigkeit des Denkens, Bewertens und der Logik nach. Das
Zentrum der Gemütsbewegungen wird beeinträchtigt und es kann zu
Persönlichkeitsveränderungen kommen.

Der Volksmund sagt jedoch: "Im Rausch zeigt sich erst der wahre
Charakter" oder: "Kinder und Betrunkene sagen die Wahrheit".

So werden in alkoholisiertem Zustand oft Aussagen getroffen, die


später nur schwer wieder korrigiert werden können.

Kritik an Anderen kann durchaus berechtigt sein. Sie muss jedoch


richtig verpackt werden, damit sie auch angenommen wird.
Alkoholisiert wählt der Mensch oft die falschen Worte - und meist
verpasst er auch noch den richtigen Zeitpunkt. Werden Aussagen
mit übertriebener Gleichgültigkeit oder Emotion verbreitet, kann es
schnell zu Missverständnissen führen.

Funktionswirkung des Alkohols

Die Funktionswirkung des Alkohols ist die Grundlage dafür, dass Menschen
häufiger und durch die Steigerung der Alkoholverträglichkeit auch mehr
trinken.

Alkohol wirkt zunächst stimulierend und euphorisierend. Diese Wirkung ist


durchaus positiv und ist im Bereich von 0,2 ‰ bis max. 0,5 ‰
festzustellen.

Ab 0,3 ‰ wirkt Alkohol auch enthemmend und kritikmindernd. Diese


Wirkung kann noch als positiv gewertet werden, wobei hier auch schon
negative Verhaltensweisen eintreten können.

Bereits bei diesen geringen Promillewerten, werden Entscheidungen


beeinflusst.

erst stimulierend und euphorisierend

enthemmend und kritikmindernd

Entscheidungen werden beeinflusst

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Werden diese Wirkungen als besonders positiv empfunden, wird weiter


getrunken. Dies führt zu folgenden Auswirkungen:

Die Auswirkungen sind, dass Ängstlichkeit sinkt und die Risikobereitschaft


steigt. Der Alkoholisierte traut sich mehr zu. Dabei können
Leistungspotenziale besser ausgeschöpft werden, wobei die große Gefahr
besteht, schnell über die eigenen Möglichkeiten hinaus zu gehen.

Es entsteht das Gefühl subjektiv erhöhter Leistungsfähigkeit. Spätestens


hier beginnt die Gefahr, sich nur unter Alkoholeinfluss wirklich
leistungsfähig zu fühlen, was die Motivation steigert, häufiger Alkohol zu
konsumieren.

Die Alkoholisierung führt zu einer Selbstüberschätzung. Diese


Selbstüberschätzung hat Einfluss auf das Beanspruchungs- und
Belastungsempfinden, auf das später noch eingegangen wird.

Ängstlichkeit sinkt

Risikobereitschaft steigt

Gefühl subjektiv erhöhter Leistungsfähigkeit

Selbstüberschätzung

Bei zunehmender BAK steigern sich die negativen Folgen. Es kommt zu


unpräzisen Reaktionen, so dass die Alkoholisierung auffällig wird.
Zusätzlich fällt es dem Alkoholisierten immer schwerer (erschwerte
Wahlreaktionen), sich zu entscheiden. Damit verlängert sich automatisch
zusätzlich die Reaktionszeit.

Dies führt zu einer Überbeanspruchung. Kann die Beanspruchung nicht


mehr geleistet werden, ist die Folge oftmals ein Unfall. Dies gilt
insbesondere für den Straßenverkehr, aber auch für Tätigkeiten bei der
Arbeit oder privat.

Da bei erhöhter Alkoholisierung die Schmerzschwelle sinkt, wird die


Überbelastung nicht ausreichend bemerkt, aber auch kleine Unfallfolgen,
wie z. B. sich den Kopf anstoßen, kaum wahrgenommen. Auch die
Wahrnehmung wird vermindert, so dass gar nicht bemerkt wird, wie
knapp man einem evtl. Unfall entgangen ist, sich somit der
Gefahrensituation nicht bewusst ist.

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unpräzise Reaktionen + erschwerte Wahlreaktion

Überbeanspruchung oder Unfall

Schmerzschwelle sinkt, Wahrnehmung vermindert

Die weiteren Folgen sind oft ein depressives oder aber auch aggressives
Verhalten.

Ein abnehmendes Kurzzeitgedächtnis sorgt dafür, dass die Empfindungen


und Verhaltensweisen bei zunehmender Alkoholisierung nicht, zumindest
aber nicht deutlich, gespeichert werden. Die deutlichste Erinnerung
besteht demnach über die Empfindungen zu Beginn der Alkoholisierung,
also den positiven Wirkungen.

Verhalten wird depressiv o. aggressiv


+
abnehmendes Kurzzeitgedächtnis

Gleichzeitig entwickelt der Alkohol auch die Funktion, die persönlichen


Bedingungen11 für den Konsum zu kompensieren.

Durch die Funktionswirkung des Alkohols kann sich ein Negativkreislauf


entwickeln, der sich folgendermaßen erklärt:

Wird Alkohol konsumiert, kommt es zunächst zu einer


stimulierenden und euphorisierenden Wirkung, die als positiv
empfunden wird. Bei zunehmender Alkoholtoleranz wird diese
Wirkung nicht mehr ausreichend empfunden, so dass mehr Alkohol
konsumiert wird, in Erwartung der positiven Wirkung.

Da sich hierdurch aber zunehmend negative Wirkungen einstellen,


wird weiter Alkohol konsumiert, da sich die positive
Erwartungshaltung nicht erfüllt.

Das folgende Schaubild soll diesen Negativkreislauf verdeutlichen.

11
Weitere Informationen unter „Trinkmotive“

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Alkoholkonsum

unerwünschte stimulierende und


Wirkung euphorisierende
Wirkung

Alkoholkonsum

Entwicklung einer Alkoholproblematik

Gerät ein Mensch in einen solchen Negativkreislauf, entwickelt sich eine


Alkoholproblematik. Bei der MPU erwartet ein Gutachter, dass Sie den
Grad, also das Ausmaß Ihrer Alkoholproblematik realistisch einschätzen.
Schauen wir uns diese Entwicklung mal genauer an.

Normales Trinkverhalten

Der Normalkonsument trinkt in der Regel nicht wegen der Wirkung,


sondern aus Geschmacks- und Genussgründen Alkohol. So, wie man
im Laufe der Jahre von seinem Lieblingsessen auch nicht 5 Portionen
hintereinander „schafft“, hat der Genusstrinker auch keine
Schwierigkeiten, seinen Alkoholkonsum dauerhaft konstant zu
halten. Er hat, wenn überhaupt, nur selten einen Rauschzustand.
„Normal“ Alkohol gewöhnte Menschen erreichen BAK-Werte von 0,6
bis 0,7, mit einer deutlichen Häufung um 0,3 bis 0,4 Promille. Auch
bei ausgedehnten Feierlichkeiten erreichen „normal“ Alkohol
gewöhnte Leute BAK’s zwischen. 0,8 und max. 1,0 Promille.
Spätestens bei einer BAK von 1,1 Promille, meist deutlich darunter,
wird die Alkoholwirkung als so stark empfunden, das kein weiterer
Alkohol mehr zugeführt wird.

Achtung: Wer davon ausgeht, einen normalen Umgang mit


Alkohol zu haben, muss sicher nicht zur MPU.

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Gewöhnung und Toleranzsteigerung

Hypothese 3 der Beurteilungskriterien

Es lag eine Alkoholgefährdung vor, die sich in gesteigerter


Alkoholgewöhnung, unkontrollierten Trinkepisoden oder
ausgeprägtem Entlastungstrinken äußerte. Der Klient hat
aufgrund eines angemessenen Problembewusstseins sein
Alkoholtrinkverhalten ausreichend verändert, so dass von
einem dauerhaft kontrollierten Alkoholkonsum
ausgegangen werden kann.

Niemand wird mit dem Verlangen geboren, Alkohol trinken zu


müssen. Irgendwann in ihrem Leben beginnen viele Menschen,
Alkohol zu trinken und machen erste Erfahrungen damit. Meist ist es
anfänglich ein geselliger, sozialer Rahmen, der dem Menschen den
Alkohol näher bringt. In bestimmten Situationen kann es sein, dass
die Wirkung des Alkohols als positiv empfunden wird. Wer die
Wirkung als positiv empfindet, möchte diese Wirkung auch immer
wieder erleben. So wird oft aus gelegentlichem ein regelmäßiger
Konsum. Der Betroffene geht kritikloser mit der Droge Alkohol um.
Es wird zur Gewohnheit, zu geselligen Anlässen, egal in welcher
Größenordnung, Alkohol zu trinken. Die Ausrichtung der
Freizeitgestaltung wird (vielleicht unbewusst) immer mehr mit der
Möglichkeit verknüpft, auch Alkohol konsumieren zu können.

Die Anforderungen im Leben steigen und nicht immer läuft alles so,
wie der Mensch sich das wünscht. Zu diesem Zeitpunkt besteht die
Gefahr, dass Alkohol zunehmend funktionalisiert wird
(Wirkungstrinken). Die Anlässe für den Alkoholkonsum nehmen
dann zu.

Wenn Alkohol jedoch getrunken wird, um die Wirkung zu spüren,


taucht bald das Problem der Giftfestigkeit auf. Der Körper gewöhnt
sich an den Alkohol, die für den Menschen wahrnehmbare Wirkung
wird bei gleicher Dosis immer geringer. Da es aber hier auf die
Wirkung ankommt, muss im Laufe der Zeit mehr getrunken werden,
um die gewünschte Wirkung noch zu erreichen. Die hier auftretende
höhere Giftfestigkeit nennt man Toleranzsteigerung.

Die Giftfestigkeit steigt immer weiter. Da das Leben dieses


Menschen aber schon auf die Wirkung des Alkohols ausgerichtet ist,
gewinnt der Konsum von Alkohol zunehmend an Bedeutung. Um die
Giftfestigkeit zu steigern, ist es notwendig regelmäßig an seine
Grenze zu trinken. Also mindestens alle 2 Wochen muss eine Person
an die individuelle Grenze kommen, um mehr vertragen zu können.

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Meist ist es aber so, dass der maximale Konsum wöchentlich erreicht
wird.

Diese Entwicklung geschieht für den Betroffenen oft unmerklich. Das


ist gefährlich, da die Möglichkeit, sich davor zu schützen, dann nicht
gegeben ist.

Der Konsum entwickelt sich zu einem Missbrauch. In DSM-5 (Diagnostic


and Statistical Manual of Mental Disorders) wurden die Begriffe
Substanzmissbrauch und –abhängigkeit zu einem gemeinsamen
Störungsbild zusammengeführt. Der Schweregrad wird in leicht, mittel
und schwer spezifiziert. In der Fahreignungsbegutachtung ist die
Einstufung als Missbrauch inzwischen mit einer Abstinenzbedürftigkeit
verknüpft. Daher sollten Sie den Begriff „Missbrauch“ in der MPU nur dann
verwenden, wenn Sie auch eine entsprechende Abstinenz nachweisen
können.

In meiner Beratung hat sich aber gezeigt, dass die ursprüngliche


Verwendung des Begriffs „Missbrauch“ verständlicher ist, weshalb ich auch
in diesem Buch weiterhin diesen Begriff verwende. Mit „Missbrauch“ oder
„missbräuchlichem Konsum“ meine ich einen Umgang mit Alkohol, der
über das normale Maß hinausgeht.

Überdurchschnittlicher Alkoholkonsum

Wie Sie schon erfahren haben, vertragen Personen mit einem


normalen, man könnte auch sagen - mit einem gesellschaftlich
üblichen, Alkoholkonsum, keine Trinkmengen, die einen Promillewert
von 1,1 erreichen. So sehen es zumindest die Gutachter. Ein
überdurchschnittlicher Alkoholkonsum besteht also dann, wenn
regelmäßig Promillewerte erreicht werden, die über 1,1 ‰ liegen.
Dieser Wert wird auch häufig in Gutachten genannt. Dabei bezieht
man sich auf eine Studie von Prof. E. Stephan aus dem Jahr 1988.
Andere Studien kommen zu dem Ergebnis, dass BAK-Werte von
mehr als 1,3 Promille, von sozialen Trinkern nicht erreicht werden.

Alkoholgefährdung

Der Begriff der Alkoholgefährdung wird in Fachkreisen


unterschiedlich definiert. Das macht die Verwendung dieses Begriffs
nicht gerade einfach. Meist wird der missbräuchliche Konsum von
Alkohol als Alkoholgefährdung eingestuft. Dies würde zutreffen,

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wenn man als Alkoholgefährdung einen Konsum bezeichnet, der die
Gesundheit des Menschen gefährdet.

In der Hypothese A3 der Beurteilungskriterien ist die Definition


folgendermaßen:
Es lagen eine überdurchschnittlich gesteigerte Alkoholtoleranz
und/oder unkontrollierte Trinkepisoden vor.

Beim Klienten dominierten persönliche, nicht-soziale


Trinkmotive, insbesondere zeigte sich eine Neigung zu einem
ausgeprägten Entlastungstrinken.

Für mich ist diese Definition nicht zufriedenstellend. Unkontrollierte


Trinkepisoden können auch auf eine fortgeschrittene
Alkoholproblematik hindeuten, bzw. so ausgelegt werden. Das
würde wiederum einen Abstinenznachweis erforderlich machen.
Auch „nicht-soziale Trinkmotive“ wirkt auf manche Betroffene eher
abwertend. Personen mit überdurchschnittlichem Alkoholkonsum
haben ja meist auch ein Umfeld, bei dem dieser Konsum sozial
akzeptiert, also normal ist. Hier ist der Bezug, auf die schon
beschriebenen Studien, dass BAK-Werte von mehr als 1,3 Promille,
von sozialen Trinkern nicht erreicht werden.

Fortgeschrittene Alkoholproblematik / Krankheit

Hypothese A2 der Beurteilungskriterien

Der Klient ist nicht dauerhaft in der Lage, mit Alkohol kon-
trolliert umzugehen. Er verzichtet deshalb konsequent und
stabil auf den Konsum Alkohol.

Diese Hypothese ist quasi die Zwischenstufe bei dem Übergang von
einem missbräuchlichen Konsum zu einer Alkoholkrankheit. Man
kann sich durchaus darüber streiten, ob es eine derartige
Zwischenstufe überhaupt gibt. Wie schon beschrieben, wurden die
Begriffe „Missbrauch“ und „Abhängigkeit“ zusammengeführt. In der
gutachterlichen Praxis findet diese Hypothese daher nur selten
Anwendung. Dies gilt insbesondere für das folgende Kriterium.

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Kriterium A 2.1 N der Beurteilungskriterien

Das frühere Alkoholtrinkverhalten des Klienten stellte ein


„fehlangepasstes Muster von Substanzgebrauch dar, das
sich in wiederholten und deutlich nachteiligen
Konsequenzen manifestiert hat“

Dieses Kriterium findet Anwendung, wenn Alkohol immer wieder mit


der Folge konsumiert wurde, dass privaten oder beruflichen
Verpflichtungen nicht mehr ausreichend nachgekommen wurde. Des
Weiteren wenn Alkohol wiederholt konsumiert wurde und es
deshalb, mit Ausnahme einer alkoholisierten Verkehrsteilnahme, zu
einer körperlichen Gefährdung kommen konnte, oder gekommen ist.
Auch wiederholte Probleme mit der Polizei, Gerichten oder
Behörden, sowie ständige oder wiederholte soziale und
zwischenmenschliche Probleme, durch den entsprechenden
Alkoholkonsum, zählen dazu.

Achtung: Werden derartige Angaben gemacht, muss eine


Abstinenz, in der Regel über 12 Monate,
mindestens jedoch über 6 Monate, nachgewiesen
werden.

Hier eine Trennlinie zwischen fehlangepasstem Muster und einer


verminderten Kontrollfähigkeit über den Alkoholkonsum zu ziehen,
ist meiner Meinung nach nicht möglich. Wer immer wieder Alkohol in
einem Ausmaß konsumiert, dass es zu entsprechenden Problemen
kommt, kann seinen Konsum nicht mehr ausreichend kontrollieren.
Ansonsten würde die Person ja in bestimmten Situationen, weniger
konsumieren, um die negativen Auswirkungen zu vermeiden.

Das nächste Kriterium der Hypothese A 2 geht auf die verminderte


Kontrollfähigkeit ein.

Kriterium A 2.2 K der Beurteilungskriterien

Es ist aus der Lerngeschichte abzuleiten, dass der Klient


zum kontrollierten Alkoholkonsum nicht hinreichend
zuverlässig in der Lage ist.

Konnte der Konsum nicht mehr ausreichend kontrolliert werden,


gehe ich davon aus, dass sich eine fortgeschrittene
Alkoholproblematik entwickelt hat und somit eine Alkoholkrankheit.
Dabei handelt sich um eine Vorstufe zur Abhängigkeit. Mit dieser
Einstufung stoße ich in Fachkreisen auf Zustimmung, aber auch auf
totale Ablehnung.

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Das liegt daran, dass die Übergänge von einem Missbauch bis hin
zur Alkoholkrankheit und Alkoholabhängigkeit fließend sind. Da es
keine verlässlichen Laborwerte gibt, die eine klare Einstufung der
Übergänge zulassen, gibt es verschiedene Auslegungen.

Um das meinen Kunden zu verdeutlichen, vergleiche ich die


Alkoholkrankheit gerne mit einer Schwangerschaft. Auch ohne
Medizinstudium können Sie eine Frau im 8ten oder 9ten Monat als
schwanger erkennen. Ein Mensch der morgens aufwacht und durch
einen kräftigen Schluck aus der Pulle seine Entzugserscheinungen
lindert, kann auch ohne fachliche Ausbildung als alkoholabhängig
erkannt werden.

Jetzt stellt sich die Frage, ob eine Frau erst dann schwanger ist,
wenn man es deutlich erkennen kann? Natürlich nicht. In der
zweiten Schwangerschaftswoche gibt es keine auffälligen Anzeichen
(Übelkeit, starke Müdigkeit, vergrößerte Brüste, ungewöhnliche
Essgewohnheiten oder den typischen Schwangerschaftsbauch). Wir
und auch die Frau, können nicht erkennen, dass eine
Schwangerschaft vorliegt. Bedeutet das nun, dass bei Fehlen der
typischen Anzeichen die Frau nicht schwanger ist?

Ist ein Mensch erst alkoholkrank, wenn die typischen Auffälligkeiten


erkennbar werden, wie täglicher exzessiver Konsum und
Entzugserscheinungen?

Bei der schwangeren Frau kann schon ab der 2ten


Schwangerschaftswoche das Hormon HCG (human chorionic
gonadotropine) nachgewiesen werden, das bei einer gesunden Frau
ausschließlich in der Schwangerschaft gebildet wird. Somit kann die
Schwangerschaft labortechnisch nachgewiesen werden. Das geht bei
der Alkoholkrankheit nicht.

Hier ist man auf bestimmte Kriterien angewiesen, die in Qualität und
Quantität erfüllt sein müssen. Genau da wird es kompliziert. Gerade
im Anfangsstadium der Alkoholkrankheit können die fachlichen
Diagnosen zu verschiedenen Ergebnissen führen.

Folgende Kriterien können für eine Diagnose untersucht werden:

1. Ein starker Wunsch oder eine Art Zwang, Alkohol zu


konsumieren

2. Verminderte Kontrollfähigkeit bezüglich Beginn, Beendigung


und Menge des Alkoholkonsums

3. Nachweis einer Toleranz. Um die ursprünglich durch


niedrige Dosen hervorgerufene Wirkung zu erreichen, sind
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zunehmend höhere Dosen erforderlich, die bei Konsumenten
ohne Toleranzentwicklung zu schweren Beeinträchtigungen
oder gar zum Tode führen würden.

4. Ein eingeengtes Verhaltensmuster im Umgang mit Alkohol,


wie z.B. die Tendenz, Alkohol an Werktagen wie an
Wochenenden zu trinken, und die Regeln eines gesellschaftlich
üblichen Trinkverhaltens außer Acht zu lassen

5. Fortschreitende Vernachlässigung anderer Vergnügungen


und Interessen

6. Anhaltender Alkoholkonsum trotz Nachweis eindeutiger


schädlicher Folgen

Diese (und noch 2 weitere) Kriterien finden sich auch bei der
Diagnose einer Abhängigkeit. Allerdings können diese Kriterien auch
für Missbrauch zutreffen, ohne dass sich schon eine Krankheit
gebildet hat. Es kommt eben auf die Erfüllung der Quantität und
Qualität der einzelnen Kriterien an. Sie merken sicher, dass es gar
nicht so einfach ist, eine verlässliche Diagnose der Alkoholkrankheit
im Anfangsstadium zu fällen.

Jetzt versuche ich mal zu erklären, wie Quantität und Qualität


verstanden werden kann. Nehmen wir hierzu mal das Kriterium 3,
den Nachweis einer Toleranz. Wer das erste Mal in seinem Leben
Alkohol trinkt, wird schon bei 0,3 Promille eine deutliche Wirkung
verspüren, die auch, z. B. von den Eltern, erkannt wird. Da es aber
keine ausreichende Qualität und schon gar nicht Quantität gibt, kann
auch keine Problematik unterstellt werden. Bei 1,6 Promille haben
wir eine Quantität, die sicher für einen Alkoholmissbrauch spricht,
von der Qualität her aber noch keine Diagnose Alkoholkrankheit
zulässt. Es bedarf hier noch weiterer Kriterien. Bei 3.0 Promille ist in
Hinsicht auf Qualität und Quantität, auch ohne weiterer Kriterien,
von einer Alkoholkrankheit auszugehen.

Typische Hinweise auf die Entwicklung einer Alkoholkrankheit sind


die verminderte Kontrollfähigkeit im Umgang mit Alkohol und
Versuche, ein schlechtes Gewissen zu beruhigen. Wenn also jemand
den Verdacht hat, er könne schon alkoholkrank sein, will man sich
oftmals „beweisen“, dass es noch nicht so schlimm ist. Um das
schlechte Gewissen zu beruhigen, wird dann eine Trinkpause
eingelegt, die 2 bis 6 Wochen, oder auch länger, sein kann. Wird
diese Pause ohne Alkoholkonsum bewältigt, scheint ja bewiesen zu
sein, dass man nicht alkoholkrank, bzw. abhängig ist. Leider ist dem
nicht so. Der Unterschied zwischen alkoholkrank und noch nicht
alkoholkrank liegt nicht in der Fähigkeit abstinent zu sein, sondern in
der Fähigkeit dauerhaft seinen Konsum kontrollieren zu können.

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Alkoholabhängigkeit

Hypothese 1 der Beurteilungskriterien

Es liegt eine Alkoholabhängigkeit vor. Eine Entwöhnungs-


therapie oder eine vergleichbare, in der Regel
suchttherapeutisch unterstützte Problembewältigung hat zu
einer stabilen Alkoholabstinenz geführt.

Wie Sie schon gelesen haben, ist die Diagnose einer


Alkoholkrankheit im Anfangsstadium nicht einfach. Dies gilt auch für
das Anfangsstadium einer Abhängigkeit.

Für die Diagnose einer Abhängigkeit müssen mindestens 3 der


folgenden Kriterien innerhalb der letzten 12 Monate erfüllt sein.

1. Ein starker Wunsch oder eine Art Zwang, Alkohol zu konsumieren

2. Verminderte Kontrollfähigkeit bezüglich Beginn, Beendigung und


Menge des Alkoholkonsums

3. Alkoholkonsum mit dem Ziel der Linderung von


Entzugssymptomen und der Wiederherstellung der entsprechenden
positiven Erfahrung

4. Ein körperliches Entzugssyndrom

5. Nachweis einer Toleranz. Um die ursprünglich durch niedrige


Dosen hervorgerufene Wirkung zu erreichen, sind zunehmend
höhere Dosen erforderlich, die bei Konsumenten ohne
Toleranzentwicklung zu schweren Beeinträchtigungen oder gar zum
Tode führen würden.

6. Ein eingeengtes Verhaltensmuster im Umgang mit Alkohol, wie


z.B. die Tendenz, Alkohol an Werktagen wie an Wochenenden zu
trinken, und die Regeln eines gesellschaftlich üblichen
Trinkverhaltens außer Acht zu lassen

7. Fortschreitende Vernachlässigung anderer Vergnügungen und


Interessen

8. Anhaltender Alkoholkonsum trotz Nachweis eindeutiger


schädlicher Folgen

Interessant ist hierbei, dass die Fachpsychologen für


Verkehrspsychologie nicht zwischen Krankheit und Abhängigkeit

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differenzieren. Sie geben an zu wissen, dass beides das Gleiche sei.
Das stimmt aber nur zur Hälfte.

Hätten die Fachpsychologen Recht, könnte die Fahreignung bei einer


festgestellten Abhängigkeit nicht mehr bejaht werden. Denn wer
abhängig ist, ist nicht geeignet zum Führen von Kraftfahrzeugen.

Den Unterschied zwischen Krankheit und Abhängigkeit sehe ich


darin, dass eine Abhängigkeit überwunden werden kann, die
Krankheit nicht. Wer alkoholabhängig ist, ist gleichzeitig auch
alkoholkrank. Das ist die eine Hälfte. Wer aber seine Abhängigkeit
überwunden hat, in dem er mindesten 12 Monate keinen Alkohol
getrunken hat, ist aber nach wie vor alkoholkrank. Das ist wichtig zu
wissen, weil sich dadurch die enorm hohe Rückfallgefahr erklärt.

Noch mal der Unterschied zwischen krank und nicht krank.

Der Unterschied zwischen alkoholkrank und noch nicht alkoholkrank


liegt nicht in der Fähigkeit abstinent zu sein, sondern in der
Fähigkeit dauerhaft seinen Konsum kontrollieren zu können.

Wenn ein alkoholkranker Mensch wieder anfängt Alkohol zu trinken,


wird er wieder in sein altes Trinkmuster zurückfallen. Dabei spielt es
keine Rolle, wie lange er abstinent war. Ob ein Jahr, fünft Jahre oder
zwanzig Jahre. Man kann nicht zuverlässig vorhersagen, wie lange
es dauert bis man wieder auf dem früheren Trinkniveau ist. Es gibt
auf jeden Fall einen Zusammenhang zwischen dem Grad der
Krankheit und der Zeit.

War ein Mensch erst im Anfangsstadium der Krankheit, kann es


wenige Monate, aber auch Jahre, dauern; war er im Endstadium
kann schon der einmalige Konsum dazu führen, dass sofort wieder
enorm getrunken wird.

Jetzt kommt noch ein weiterer wichtiger Punkt hinzu. Die Krankheit
entwickelt sich weiter. Das bedeutet, dass das Trinkverhalten noch
intensiver wird, als es vor der Abstinenz war.

Warum ein Mensch alkoholkrank wird, kann wissenschaftlich noch


nicht exakt erklärt werden. Das ist wie mit den verschiedenen
Allergien, die manche Menschen entwickeln. Es hat auf jeden Fall
nichts mit der Herkunft, Willens- oder Charakterstärke, Intelligenz
oder Geschlecht zu tun. Manche Menschen die Alkohol trinken
werden krank und verlieren immer mehr die Kontrolle über ihren
Konsum. Dies betrifft ca. 2 % der alkoholtrinkenden Bevölkerung.

Eine Alkoholkrankheit bzw. –abhängigkeit ist im Anfangsstadium


nicht einfach zu erkennen, aber auch kein Wunschkonzert. Sie
können sich die Kriterien so zurechtbiegen, dass eine Krankheit nicht
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erkannt wird. Die Frage ist nur, ob Sie sich damit einen Gefallen tun.
Wenn Sie eine Alkoholkrankheit entwickelt haben und weiterhin
Alkohol trinken, wird sich die Krankheit weiter ausbilden, ob Sie das
nun wollen oder nicht.

Alkoholikeralibis

Es ist wirklich erstaunlich welche Argumente / Alibis manche


alkoholkranke Menschen benutzen, um sich nicht als alkoholkrank
einzustufen. Dabei handelt sich allerdings nur um Scheinalibis, die
das schlechte Gewissen beruhigen sollen.

Wie Sie schon gelesen haben, sind Trinkpausen ein beliebtes Alibi.
Wenn ich es schaffe, eine Woche oder auch einen Monat ohne
Alkohol zu überstehen, kann ich doch kein Alkoholiker sein. Dies
wird als Argument für das Alibi benutzt. Bei einem alkoholkranken
Menschen sagt das aber nur aus, dass man noch nicht in einem
fortgeschrittenen Stadium der Krankheit ist. Gleiches gilt für das
Argument, nicht jeden Tag getrunken zu haben.

Keine Entzugserscheinungen verspürt zu haben wird auch gerne als


Alibi benutzt. Dies sagt allerdings nur aus, dass sich noch keine
physische Abhängigkeit gebildet hat.

Je weiter sich die Krankheit entwickelt, desto größer wird das


„Feindbild“ eines Alkoholikers. Der Alkoholiker wird als verwahrloster
Penner definiert. Da man selbst ja noch einer Arbeit nachgeht und
ein gepflegtes Äußeres hat, kann man demnach noch kein
Alkoholiker sein. Auch das ist nur ein Scheinalibi, da man den
meisten Alkoholikern die Krankheit äußerlich nicht ansieht.

Der Erfindungsreichtum für Scheinalibis kennt keine Grenzen.


Folgendes Beispiel macht das deutlich. Ein Kunde, der vor einigen
Jahren zu mir in die Beratung kam, gab an, morgens vor der Arbeit
ein bis 2 Liter Wein getrunken zu haben. Er hatte auf Wein
umgestellt, da er die Menge an Bier die er brauchte, morgens nicht
mehr trinken konnte. Mittags haben dann 3 – 4 Bier bis zum
Feierabend gereicht. Danach ist er schnell nach Hause um dann
nochmals 2 – 3 Liter Wein zu trinken. Schnaps hat er nie getrunken.
Deshalb war er sich auch sicher kein Alkoholiker zu sein. Alkoholiker
trinken ja viel Schnaps und er nur Bier und Wein. Ob Sie es nun
glauben oder nicht, der Kunde jedenfalls war der festen
Überzeugung nicht alkoholkrank zu sein.

Jetzt werden Sie vielleicht denken, dass ein Mensch doch nicht so
dumm sein kann. Der Kunde war nicht dumm. Er hatte ein gutes
Abitur gemacht und war in einer Führungsposition angestellt. Die

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Scheinalibis haben nichts mit Intelligenz zu tun. Entscheidend ist,
wie stark das Suchtgedächtnis auf den einzelnen Menschen einwirkt.
Das Beispiel zeigt deutlich, welche Macht dieses auf einen Menschen
ausüben kann.

Deutung der BAK

Ein direkter Bezug zwischen Blutalkoholkonzentration (BAK) und


Alkoholmissbrauch oder Alkoholkrankheit kann nur bei einer sehr
hohen BAK hergestellt werden. Anhand einer hohen BAK kann
jedoch die Giftfestigkeit des Betroffenen erkannt werden. Die
Giftfestigkeit kann nicht angeboren sein, sondern muss immer durch
entsprechend hohen Alkoholkonsum antrainiert worden sein.

Einer entsprechenden BAK geht also immer eine gewisse Zeit des
"Trainings" voraus. Daraus lassen sich Rückschlüsse über
Trinkmengen, Trinkhäufigkeiten und oft auch über die
Lebensumstände eines Menschen ableiten.

Aus unserem Beispiel für die BAK- Berechnung kann man folgendes
erkennen:

1. Ein Normalkonsument schafft keine 8 Bier je 0,5 Liter in 5


Stunden. Es stimmt also, dass eine BAK über 1,1 Promille von
Normalkonsumenten nur selten erreicht wird.

2. Wer 8 Bier je 0,5 Liter in 5 Stunden trinkt, muss in der


Vergangenheit bereits erheblich „trainiert“ haben. Wer sich
dann z.B. noch fahrtüchtig fühlt, muss an noch größere
Mengen Alkohol gewöhnt sein. Er gehört somit nicht mehr der
Gruppe der Normalkonsumenten an.

3. Da über die bekannte BAK die Trinkmenge ermittelt werden


kann, nutzt es nichts, den tatsächlichen Konsum zu
verschweigen. Dies wird, z.B. bei einer MPU, als
Verharmlosung angesehen. Alkoholkranke Menschen z.B.
neigen besonders stark dazu, die Menge ihres Alkoholkonsums
zu verharmlosen.

4. Wer sich mit 1,25 Promille oder mehr noch fahrtüchtig fühlt,
muss im Vorfeld schon gehörig „trainiert“ haben. Es gibt keine
Naturburschen, die eine gewisse Alkoholtoleranz
(Giftfestigkeit) schon mit in die Wiege gelegt bekommen
haben.

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Medizinische Folgeschäden des Alkohols

Wird Alkohol in geringen Mengen getrunken, verursacht er im gesunden


Körper keinen Schaden und wird leicht abgebaut. Übermäßiger Konsum
von Alkohol oder Alkoholmissbrauch schädigt den Körper und kann zum
frühzeitigen Tod führen.

Alkohol wirkt bereits in relativ kleinen Mengen stark giftig und führt auf
Dauer zu einer Vielzahl von Schädigungen. Der gesundheitlich
unbedenkliche Alkoholkonsum wurde in den Jahren immer weiter nach
unten korrigiert. Derzeit gilt ein täglicher Konsum von 12 gr. für Frauen
und 24 gr. reinen Alkohol für Männer als unbedenklich.

Die medizinischen Folgen von Alkoholmissbrauch auf die körperlichen


Organe sind ganz erheblich. Dazu gehören:

– akute Alkoholvergiftung (von leichtem Rausch bis zu schweren


Rauschzuständen),
– Alkohol-Entzugssyndrom,
– Erkrankungen der Leber, der Bauchspeicheldrüse sowie der oberen
Verdauungswege,
– Magen- und Darmerkrankungen,
– Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems,
– Muskel- und Knochenerkrankungen,
– Krebs, besonders im Mund-, Rachen- und Kehlkopfbereich,
– Erkrankungen des Nervensystems,
– Veränderungen des Gehirns.

Eine schwere Alkoholvergiftung kann lebensbedrohliche Atem- und


Kreislaufstörungen verursachen und zum Tod führen. Menschen, die
Alkohol nicht gewöhnt sind, sind ab 2 Promille in akuter Lebensgefahr.

Mallory-Weiss-Syndrom

Übermäßiger Alkoholkonsum bewirkt häufig Übelkeit und Erbrechen.


Als Folge des Erbrechens und die dadurch plötzliche Druckzunahme
im Bauch können tiefe Schleimhautrisse im Übergang von der
Speiseröhre zum Magen entstehen, es kommt zu Blutungen. Wenn
dies häufiger vorkommt, kann bei dem Betroffenen
Speiseröhrenkrebs entstehen.

Fettleber

Die Fettleber, die durch übermäßigen Alkoholkonsum entsteht, ist


das frühe Stadium einer alkoholbedingten Lebererkrankung.

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Erklärung: Wird immer wieder mehr Alkohol getrunken, als die Leber
abbauen kann, so speichert die Leber einen Teil des überschüssigen
Alkohols als Fett. Dieses Fett kann später nicht mehr vollständig aus
der Leber entfernt werden. Es bildet sich eine Fettleber. Eine reine
Fettleber ist völlig ohne Symptome, man kann also trotz Fettleber
keine Störung des Befindens feststellen. Anzeichen für eine Fettleber
findet man z.B. wenn man nach einer Blutentnahme die
Leberenzyme im Blut bestimmt.
( Erhöhung der Gamma-GT bei reiner Fettleber, Erhöhung GPT und
GOT bei Fettleberhepatitis. [Hepatitis = Entzündung der Leber])

Wenn die auslösenden Ursachen nicht beseitigt werden, beginnen


die weißen Blutkörperchen, das an der Leber gespeicherte Fett
(Fremdkörper) anzugreifen und zu vernichten. Die Leber vernarbt
zunehmend. Es entsteht eine Leberzirrhose, aus der sich ein
Leberversagen entwickeln kann.

Hepatitis (Leberentzündung)

Eine alkoholbedingte Hepatitis wird meist erst in einem späten


Stadium erkannt und ist nicht therapierbar. Vom Hausarzt wird diese
Hepatitis nur selten erkannt, da es keinen nachweisbaren
Krankheitserreger gibt. Die akute Alkohol-Hepatitis kann bei
zunehmender Gelbsucht innerhalb weniger Tage zum Leberkoma
führen.

Leberzirrhose

Die alkoholische Leberzirrhose ist eine relativ häufige Erkrankung bei


fortgeschrittenem schwerem Alkoholmissbrauch. 30 bis 50 % aller
Leberzirrhosen sind auf Alkoholmissbrauch zurückzuführen. Bei der
Leberzirrhose schrumpft die Leber. Dies kann zwar durch Abstinenz
zum Stillstand gebracht werden, aber nicht mehr rückgängig
gemacht werden.

Zusammenfassung

Alkoholmissbrauch wirkt auf alle inneren Organe schädlich, kann


sogar zum Tod führen. Folgeschäden können noch 10 Jahre nach
Absetzen des Alkohols sichtbar werden. Besonders gefährlich ist eine
Erweiterung der Speiseröhrenvenen (Ösophagusvarizen),
Hauptgefahr hierbei ist eine unter Umständen lebensbedrohliche
Blutung. Hierbei platzen die erweiterten Venen. Es tritt Blut aus.
Dies kann zur Erstickung führen.

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Trinkmotive

Als häufigstes Trinkmotiv wird Geselligkeit angegeben. In vielen Fällen ist


dies aber nur der Rahmen, um Alkohol zu trinken. Beispiel: Oft wird in
geselligem Rahmen auch gegessen. Es ist jedoch nicht zu beobachten,
dass Menschen im Laufe der Zeit dazu übergehen, z.B. sechs Portionen
ihres Lieblingsessens hintereinander zu verspeisen - aus Geselligkeit. Sind
überhaupt keine weiteren Motive zu erkennen, kann es eine Art von
Gruppendynamik sein, die ggf. Menschen dazu verführt, mehr zu trinken
als sie sich vorgenommen haben. Oft wird jedoch Trinken im geselligen
Rahmen bei Alkoholmissbrauch bevorzugt, um das eigene Verhalten zu
verharmlosen und zu verallgemeinern.

Folgende Trinkmotive werden am häufigsten angegeben:

Geschmack, Durst, Spaß haben, Frust, Stressbewältigung,


Einsamkeit, Probleme, Ehe- und Partnerschaftsprobleme,
Entspannung, Anhebung der Stimmung, Kompensation von
Persönlichkeitsdefiziten

Schauen wir uns die Trinkmotive mal etwas genauer an. Alkohol kann
durchaus auch gut schmecken. Gegen ein gutes Glas Wein, oder ein
kühles Bier ist nichts einzuwenden, solange man keine Alkoholkrankheit
entwickelt hat. Wer allerdings glaubt, dass es ihm erst nach dem 4ten Bier
so richtig schmeckt, deutet da etwas falsch. Hier ist es dann nicht der
Geschmack, sondern die Wirkung, die sich dann gut anfühlt.

Als Durstlöscher ist Alkohol völlig ungeeignet, da er dem Körper


Flüssigkeit entzieht. So ist es nicht verwunderlich, dass manche Menschen
nach einer bestimmten Menge an Alkohol erst so richtig „Durst“
bekommen.

Wie Sie ja schon gelesen haben, wirkt Alkohol bis 0,5 Promille
euphorisierend und stimulierend. Eine durchaus positive Wirkung, die auch
dazu führt, mehr Spaß zu haben. Wer darüber hinaus trinkt, benutzt
Alkohol eher um Hemmungen abzubauen, um überhaupt Spaß zu
empfinden. Dann entwickelt sich schnell ein problematischer Umgang mit
Alkohol. Das Gleiche gilt, wenn Sie aus einem Frust heraus Alkohol
trinken.

Stressbewältigung wird häufig als Grund für den übermäßigen Konsum


von Alkohol angegeben. Wer glaubt, Stress mit Alkohol kompensieren zu
können, irrt sich gewaltig. Es wird genau das Gegenteil erreicht. Es lohnt
sich, das mal genauer zu betrachten.

Der Mensch ist verschiedenen Beanspruchungen im täglichen Leben


ausgesetzt. Diese findet man am Arbeitsplatz, im sozialen Umfeld

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und auch in der Partnerschaft und führen zu einer entsprechenden
Belastung. Diese Belastung wird dann als Stress empfunden.

Die persönliche Einstellung eines Menschen zu einer Beanspruchung


kann man unter anderem daran erkennen, wie sehr ihn eine
Beanspruchung tatsächlich belastet. Menschen, die z. B. eine Arbeit
als hohe Beanspruchung empfinden, unterliegen einer hohen
Belastung. Es bedarf einer Regulierung, um mit den
Beanspruchungen und den damit verbundenen Belastungen fertig zu
werden. Richtig wäre nun, seine Einstellung zu verändern und einen
Ausgleich zu schaffen.

Wird Alkohol als Ausgleich benutzt, entwickelt sich schnell ein


Negativkreislauf. Die Auswirkungen des Alkohols sorgen dafür, dass
das Empfinden für die Beanspruchungen steigt. Unter
Alkoholeinfluss verringert sich subjektiv aber das Empfinden für die
Belastung. Als Folge werden immer geringere Beanspruchungen als
belastend empfunden. Dadurch nimmt insgesamt die Belastung zu,
die wiederum durch weiteren Alkoholkonsum bewältigt werden soll.

Alkoholkonsum

(empfundene) höhere (empfundene) höhere


Beanspruchung Belastung

Alkoholkonsum

Eine Alkoholisierung verändert das Zeitempfinden. Wer auf Einsamkeit mit


Alkohol reagiert, lenkt seine Gedanken von der Einsamkeit weg und
empfindet die Zeit der Einsamkeit als kürzer. Ein Vorteil? Für den kurzen
Moment des Rausches vielleicht. Allerdings gibt es ja auch einen Grund für
die Einsamkeit. Man ist z. B. depressiv oder kontaktscheu und hat gewisse
Ängste im Umgang mit Menschen. Durch den Alkoholkonsum werden die

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Ängste nicht aufgelöst, sondern verstärken sich. Das gilt insbesondere
auch für ein depressives Verhalten. Es löst sich nicht auf, sondern
verstärkt sich. Damit wird es immer schwieriger der Einsamkeit zu
entfliehen, was wiederum zu weiterem Konsum führt.

Alkohol ist ein hervorragendes Lösungsmittel. Es löst Familien und


Freundschaften auf, nicht selten auch den Job. Zum Schluss ist das
Bankkonto leer, die Leber kaputt und das Gehirn funktioniert auch nicht
mehr so, wie es sollte.

Alkohol kann also vieles lösen, bzw. auflösen, nur keine Probleme.

Alkohol wirkt durchaus entspannend. Aber auch hier gilt das Gleiche wie
bei der Einsamkeit. Es gibt einen Grund für die Anspannung. Wer Alkohol
immer wieder zur Entspannung einsetzt, wird für den Auslöser der
Anspannung immer empfindlicher.

Dies gilt natürlich auch für die Stimmung. Wer seine schlechte Stimmung
mit Alkohol kompensiert, wird für den Auslöser der schlechten Stimmung
immer empfindlicher. Wenn Sie z. B. schlecht gelaunt und frustriert sind,
weil der Partner Sie verlassen hat, können Sie mit Alkoholkonsum die Zeit,
die Sie zur Bewältigung der Trennung brauchen, prima verlängern.

Worauf der Einzelne nun mit übermäßigem Alkoholkonsum reagiert, ist


genauso vielfältig wie die Menschen selbst. Es ist allerdings immer eine

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Flucht aus der Realität. All die genannten Trinkmotive haben mit
persönlichen Defiziten zu tun.

Beobachten Sie mal, wie sich das für Sie anfühlt, nachdem
Sie das gelesen haben!

Wenn ich Kunden mit dieser Aussage konfrontiere, kann ich meist
beobachten, dass diese mit Unverständnis und Ablehnung reagieren. Nach
dem Motto: „So ein Blödsinn. Ich bin doch nicht auf der Flucht und
persönliche Defizite habe ich schon gar nicht“. Waren das vielleicht auch
Ihre Gedanken?

Übermäßiger Alkoholkonsum ist immer ein Kompensieren von


persönlichen Defiziten. Nur ist das selten bewusst. Mangelnde
Stressbewältigungskompetenz, mangelnde Kontaktfreude, mangelnde
Problemlösungskompetenz, mangelndes Selbstbewusstsein, mangelndes
Selbstwertgefühl, mangelnde Kritikfähigkeit usw. sind alle auf Defizite in
der Persönlichkeit zurückzuführen.

Auswirkungen von Alkoholmissbrauch

Fassen wir nun mal zusammen, wie sich Alkoholmissbrauch auf die
Trinkmotive, also auf die persönlichen Bedingungen, auswirkt. Wenn wir
Alkohol benutzen, um uns kurzfristig besser zu fühlen, hat das seinen
Preis.

Stellen wir uns mal vor, das Problem wäre eine Daumenschraube.

Das tut natürlich weh und um die


Schmerzen nicht so zu spüren, trinken wir
Alkohol. Für die Dauer der Alkoholisierung
spüren wir den Schmerz nicht mehr, bzw.
können ihn besser ertragen. Ist die
Wirkung des Alkohols weg, ist der Schmerz
aber wieder da.

Gleichzeitig werden wir aber auch


schmerzempfindlicher. Es ist also nicht so,
dass wir uns an den Schmerz gewöhnen,
sondern wir empfinden den Schmerz intensiver. Der Bedarf, den Schmerz
zu lindern wird also größer, ohne dass die Daumenschraube stärker
angezogen wird. Jetzt haben wir gelernt, dass Alkohol hilft und trinken
wieder. Da wir häufiger trinken, steigt die Verträglichkeit und wir
brauchen mehr, um die entsprechende Wirkung zu erreichen. Merken Sie
worauf das hinausläuft?

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Wäre es da nicht sinnvoller, die Ursache für den Schmerz, also die
Daumenschraube zu entfernen? Nun, in unserem Beispiel ist es relativ
einfach, die Daumenschraube als Übeltäter zu erkennen. Das persönliche
Problem als Ursache zu erkennen, ist da schon wesentlich komplizierter.

Vorbereitung auf die MPU

Sie haben jetzt einiges erfahren zu dem Ablauf einer MPU, zum Thema
Alkohol und Einstufung der Problematik, sowie den möglichen
persönlichen Gründen.

Beschäftigen wir uns nun damit, wie Sie das Wissen nutzen können, um
sich auf die MPU vorzubreiten. Zunächst stellt der Gutachter biographische
Fragen und warum Sie zur MPU erschienen sind, dann folgt meist die
Deliktanalyse.

Biographie

Wenn ich Kunden auf eine MPU vorbereite, schaue ich mir zunächst die
Biographie an. Dabei können sich schon Hinweise auf die persönlichen
Bedingungen für das oder die Delikte ergeben. Wenn Sie sich mit Ihrer
Biographie beschäftigen, sollten Sie sich folgende Fragen stellen.

 Wie habe ich meine Kindheit erlebt?

Machen Sie sich Gedanken darüber, wie Sie das Verhalten Ihrer
Eltern und möglicherweise auch Ihrer Geschwister erlebt und
gewertet, bzw. empfunden haben.

 Wie haben Sie die Schule erlebt?

Nur wenige Menschen haben die Schule als angenehm empfunden,


sind also gerne in die Schule gegangen. Überlegen Sie, wie Sie sich
in der Schule gefühlt haben. Wurden Sie anerkannt und akzeptiert,
oder eher ausgegrenzt und vielleicht sogar gemobbt. Fragen Sie
sich, wie Ihre Eltern mit Ihren schulischen Leistungen umgegangen
sind. Gab es Lob oder waren Ihre Leistungen nie gut genug? Machen
Sie sich Gedanken darüber wie Sie das Verhalten von Lehrern,
Mitschülern und Eltern, bezogen auf Ihre schulischen Leistungen,
erlebt und gewertet haben.

 Wie war Ihr beruflicher Werdegang?

Lehrjahre sind keine Herrenjahre. Diesen Spruch kennen zumindest


die älteren Leser. Aber auch heute kommt es noch vor, dass der
Meister, Chef oder Ausbilder dem Lehrling deutlich macht, dass er

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nichts kann und nichts taugt. Wie haben Sie Ihre Ausbildung erlebt
und welchen Eindruck hat diese hinterlassen?

Manche haben sich auch schwer getan, überhaupt einen


Ausbildungsplatz zu erhalten und viele Absagen bekommen. Wie war
das bei Ihnen und wie hat sich das dann angefühlt?

Machen Sie sich dann Gedanken darüber, wie sich Ihr beruflicher
Werdegang weiter entwickelt hat. Wie sind Sie mit den Kollegen und
Vorgesetzten klar gekommen?

 Wie lief es mit Beziehungen?

Die meisten Leser dürften schon mindestens eine gescheiterte


Beziehung erlebt haben. Denken Sie darüber nach, ob dies einen
Einfluss auf Ihr Verhalten im Straßenverkehr hatte oder Sie
vielleicht gereizt auf Ihr Umfeld reagiert haben. Dies könnte dann
ein Auslöser für ein aggressives Verhalten gewesen sein.

 Welchen Einfluss hatten Ihre „Freunde“ auf Sie?

„Ich hatte die falschen Freunde“ ist eine Aussage, die ich und auch
Gutachter häufig zu hören bekommen. Entscheidend ist dabei,
warum Sie sich diese „Freunde“ ausgesucht haben und welchen
Einfluss diese auf Sie hatten.

Deliktanalyse

Für die Deliktanalyse sind folgende Daten wichtig:

 Datum und Uhrzeit der Kontrolle


 Fahrbeginn und –strecke
 Konsumbeginn und –ende
 Was wurde in welcher Menge konsumiert
 Warum wurde konsumiert
 Rauschempfinden bei Fahrantritt
 Konsequenzen aus dem Delikt

Das Datum und die Uhrzeit der Kontrolle finden Sie im Bußgeldbescheid,
dem Strafbefehl oder Gerichtsurteil. Überlegen Sie dann, um wie viel Uhr
Sie die Fahrt angetreten haben und wie viel km an Fahrstrecke, bis zur
Kontrolle, zurückgelegt wurden.

Beschäftigen Sie sich dann mit dem Konsumbeginn und zu welchem


Zeitpunkt Sie das letzte Mal konsumiert haben. Welche alkoholischen
Getränke haben Sie in welcher Menge konsumiert?

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Achtung: Anhand des festgestellten Promillewertes, kann die


Trinkmengenangabe auf Nachvollziehbarkeit überprüft
werden. Je größer der Zeitabstand zwischen Trinkende
und Feststellung der BAK, desto höher war die BAK zu
Trinkende.
Machen Sie sich Gedanken, ob es einen besonderen Grund gab, an diesem
Tag zu konsumieren. Die Geburtstagsfeier oder eine sonstige Party ist kein
besonderer Grund. Wenn Sie bewusst auf Trauer oder Frust mit
Alkoholkonsum reagiert haben, stellt dies einen Hinweis auf eine
fortgeschrittene Alkoholproblematik dar. Meist gibt es aber keinen
besonderen Grund, da regelmäßig zu bestimmten Anlässen entsprechend
konsumiert wurde. Wenn das bei Ihnen so war, können Sie das auch so
angeben.

Je nachdem was konsumiert wurde und wie viel Zeit zwischen


Konsumende und Fahrantritt vergangen ist, ist dann auch die
Rauschwirkung. Da es i. d. R. ja nicht die erste Fahrt unter Alkoholeinfluss
war und bisher alles gut ging, hat man sich bei der ertappten
Trunkenheitsfahrt auch keine großen Gedanken bezüglich der
Fahrtauglichkeit gemacht. Wurden Sie allerdings völlig zugedröhnt
erwischt, waren Sie vielleicht nicht mehr in der Lage, die Konsequenzen
Ihres Handelns vernünftig einzuschätzen.

Überlegen Sie nun, welche Konsequenzen Sie aus dem Vorfall gezogen
haben. Damit sind nicht die Konsequenzen gemeint, die der Gesetzgeber
oder die Behörde, in Bezug auf Ihren Führerschein, gezogen hat. Eine
mögliche Konsequenz Ihrerseits wäre z. B., dass Sie nun das erste Mal
Ihren Alkoholkonsum kritisch betrachten haben und diesen nun deutlich
reduziert haben, oder die Entscheidung trafen, diesen einzustellen. Sollte
dies beides nicht der Fall sein und sich bei Ihnen noch keine
fortgeschrittene Alkoholproblematik oder Alkoholabhängigkeit entwickelt
haben, brauchen Sie schon gute Argumente, warum Sie weiterhin so
konsumiert haben. Es könnte ja sein, dass Sie nicht Ihren Alkoholkonsum
in Frage gestellt haben, sondern nur wie Sie Trinken und Fahren bisher
organisiert haben. Dann haben Sie womöglich entschlossen, sich zukünftig
nur noch mit kleinen Mengen Alkohol hinter das Steuer zu setzen, oder
Trinken und Fahren strikt zu trennen.

Trinkverhalten

Wie Sie ja schon wissen, wird im medizinischen und psychologischen Teil


der MPU das Trinkverhalten abgefragt. Also sollten Sie sich nun mit der
Entwicklung Ihres Alkoholkonsums beschäftigen.

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Versuchen Sie sich zu erinnern, wann Sie zum ersten Mal bewusst Kontakt
zu Alkohol hatten, also bewusst Alkohol getrunken haben. Im weiteren
Verlauf machen Sie sich dann Gedanken über die Entwicklung Ihres
Alkoholkonsums.

Beantworten Sie sich hierzu folgende Fragen:

In welchem Alter, zu welcher Gelegenheit haben Sie was an Alkohol


getrunken?

Wie haben Sie die Wirkung erlebt?

Hinweis: Der erste bewusste Konsum von Alkohol wird ganz


unterschiedlich erlebt. Manchmal wurde nur wenig
getrunken mit leichter Wirkung. Bei Anderen kam
es gleich zu einem Rausch, der gar nicht so
angenehm war. Je nachdem, wie die Wirkung
erlebt wurde, wird dann auch entschieden, wie
man weiterhin mit Alkohol umgeht.

Wie hat sich Ihr Alkoholkonsum weiter entwickelt?

Hinweis: Je nachdem, wie sich Ihr Konsum weiter entwickelt


hat, können hieraus schon Ansätze der
persönlichen Gründe abgeleitet werden.
Beispiel: Sie hatten beim ersten Konsum einen
starken Rausch, für den Sie sich geschämt haben.
Nun „trainieren“ Sie fleißig, dass Sie mit den
Anderen mithalten können. Daraus könnte man
ableiten, dass Sie Alkohol benutzt haben, um
Akzeptanz in der Gruppe zu finden.

Notieren Sie sich möglichst detailliert, wie sich Ihr Konsum bis
zum heutigen Tag entwickelt hat. Entscheidend sind die
durchschnittlichen und die maximalen Trinkmengen und wie
häufig diese vorgekommen sind.

Gab es Phasen eines erhöhten Konsums?

Hinweis: Manchmal kann es vorkommen, dass nur unter


bestimmten Umständen mehr, oder auch deutlich
mehr getrunken wurde. Diese können z. B.
Arbeitslosigkeit oder Trennungen sein. Notieren Sie
sich auch hier die entsprechenden Trinkmengen.

Gab es Phasen eines verminderten Konsums?

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Hinweis: Genauso wie es Phasen eines erhöhten Konsums
geben konnte, kann es auch Phasen eines
verminderten Konsums gegeben haben. Eine
solche Phase kann krankheitsbedingt sein, oder
nach einer Trunkenheitsfahrt mit Fahrverbot oder
Führerscheinentzug. Notieren Sie sich hier wie in
dieser Phase Ihre Konsum war. Wenn sich der
Konsum dann wieder gesteigert hat, notieren Sie
sich die entsprechenden Trinkmengen.

Wie war der Konsum in den letzten 12 Monaten vor der


Trunkenheitsfahrt?

Hinweis: Setzen Sie sich insbesondere mit den maximalen


Trinkmengen auseinander. Diese müssen die
Alkoholverträglichkeit der festgestellten BAK
erklären können. Grundsätzlich kann man davon
ausgehen, dass Sie am Tag der Trunkenheitsfahrt
nicht die größte jemals konsumierte Menge an
Alkohol getrunken haben. Dann wären Sie sicher
nicht in der Lage gewesen ein Fahrzeug zu führen.

Achtung: Wenn die Angaben über die durchschnittlichen und


maximalen Trinkmengen die BAK zur
Trunkenheitsfahrt nicht erklären können, kommt
es zu einem negativen Gutachten.

Noch mal zur Erinnerung: Die Alkoholverträglichkeit baut sich nur


dadurch auf, dass Sie regelmäßig an Ihre Grenze der Verträglichkeit
kommen. Wenn Sie nur alle 4 – 6 Wochen an Ihre Grenze gehen, ist
es unwahrscheinlich, dass Sie Ihre Verträglichkeit steigern.

Beantwortung der Fragestellung zur Entwicklung des


Trinkverhaltens:

Schildern Sie Ihren Konsum vom ersten bewussten Konsum


bis zur Trunkenheitsfahrt. Geben Sie an, ob es Phasen eines
erhöhten oder verminderten Konsums gab und wie hier Ihr
Umgang mit Alkohol war.

Selbsteinstufung der Alkoholproblematik

Wie Sie schon erfahren haben, ist die Einstufung der Alkoholproblematik
gerade in den fließenden Übergängen, selbst für den Fachmann, gar nicht
so einfach. Die Selbsteinstufung der Alkoholproblematik setzt ein hohes
Maß an Ehrlichkeit zu sich selbst voraus.

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Selbsteinstufung Alkoholmissbrauch

Allein die Tatsache, dass Sie alkoholisiert ein Fahrzeug geführt haben und
deshalb eine MPU machen müssen, setzt einen missbräuchlichen Umgang
mit Alkohol voraus.

Anhand des festgestellten Promillewertes können Rückschlüsse auf die


Intensität des Missbrauchs abgeleitet werden. Hohe Promillewerte von 1,6
Promille bis 2 Promille weisen auf eine intensive Missbrauchsproblematik
hin. Niedrigere Werte schließen eine solche allerdings nicht aus. Wenn Sie
z. B. mit 0,8 Promille erwischt wurden, bedeutet das ja nicht, dass Sie an
diesem Tag Ihre maximale Alkoholverträglichkeit erreicht haben. Es kann
also durchaus sein, dass Sie zu anderen Trinkanlässen deutlich mehr
getrunken haben.

Die Selbsteinstufung Alkoholmissbrauch12 trifft dann zu, wenn es keine


Anhaltspunkte für eine fortgeschrittene Alkoholproblematik gibt. Wenn Sie
jederzeit Ihren Konsum kontrollieren konnten, sofern Sie das wollten.

Für manche Gutachter ist diese Einstufung allerdings nicht ausreichend


präzise. Strenggenommen beitreibt eine alkohol-abhängige Person ja auch
einen Missbrauch.

Die fachlich unmissverständliche Einstufung wäre dann, ein


Alkoholmissbrauch, der nicht abstinenzbedürftig ist.

Achtung: Die Einstufung der Problematik ist kein


Wunschkonzert. Wenn Sie nur den kleinsten
Verdacht haben, eine fortgeschrittene
Alkoholproblematik entwickelt zu haben, sollten Sie
die Einstufung einem Fachmann überlassen.

Selbsteinstufung Alkoholgefährdung

Wie Sie schon gelesen haben, verwende ich den Begriff der
Alkoholgefährdung nicht für den missbräuchlichen Konsum. Da mag der
sogenannte Fachmann durchaus den Kopf schütteln. Für mich ist es
allerdings wichtig, dass der Kunde versteht was ich meine und somit auch
sein Alkoholproblem versteht.

Wenn Sie für sich festgestellt haben, dass Sie sich in der Vergangenheit
schwer getan haben, Ihren Konsum zu kontrollieren, sind Sie gefährdet,
eine Alkoholkrankheit zu entwickeln.

12
Siehe auch „Entwicklung einer Alkoholproblematik – Gewöhnung und Toleranzsteigerung / Missbrauch“

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Woran können Sie nun feststellen, dass Sie sich nur schwer getan haben
und nicht schon die Kontrolle verloren haben? Dazu müssen Sie, wie in
den folgenden Einstufungen auch, sehr ehrlich zu sich selbst sein.
Überlegen Sie, wie sehr Sie mit sich gerungen haben, um bei dem ein
oder anderen Anlass nicht noch mehr zu trinken. Dabei geht es nicht um
den Absacker, dem letzten Bier oder Schnaps, zu dem Sie sich noch
überreden ließen. Es geht darum, wie sehr Sie mit sich gerungen haben,
nicht noch weiter Alkohol zu trinken. Wie oft haben Sie mit sich gerungen,
ob Sie noch Alkohol trinken, obwohl es schon genug war. Weil Sie z. B.
am nächsten Tag früh aufstehen mussten und den Tag nicht mit einem
Kater beginnen wollten. Weil Sie nicht mit einer Alkoholfahne und
geröteten Augen am Arbeitsplatz erscheinen wollten.

Auch der Promillewert kann einen Hinweis auf eine Gefährdung geben.
Wenn Sie über 2 Promille hatten, dabei keine deutlichen
Ausfallerscheinungen zu beobachten waren, ist häufig die Kontrolle mit
Problemen verbunden. Manche Fachpsychologen für Verkehrspsychologie
und leider auch Gutachter, sehen bei einer 2 vor dem Komma schon die
Unfähigkeit eines dauerhaft kontrollierten Umgangs mit Alkohol als sicher.
Diese pauschale Einstufung halte ich für fachlich unqualifiziert. Man kann
die Alkoholproblematik einer 18 Jahre jungen Frau mit 45 kg, die mit 6
Bier über 5 Stunden auf 2 Promille kommt, nicht mit einem 50 Jahre alten
und 100 kg schweren Mann gleichsetzen, der 15 Bier über 6 Stunden
trinken muss.

Wenn Sie sich immer wieder mal schwer getan haben, Ihren
Alkoholkonsum zu begrenzen, sollten Sie sich die Gefährdung, eine
Alkoholkrankheit zu entwickeln, eingestehen und zukünftig auf Alkohol
verzichten.

Gutachter gehen von einer Alkoholgefährdung13 aus, wenn eine


überdurchschnittliche Alkoholverträglichkeit14 vorliegt. D. h. Sie konnten
überdurchschnittlichen Mengen an Alkohol konsumieren und haben über
einen längeren Zeitraum unkontrolliert Alkohol getrunken. Wie ich schon
früher ausgeführt habe, ist diese Einstufung problematisch, da die
gutachterliche Interpretation unterschiedlich ist.

Wenn Sie diese Einstufung für sich verwenden wollen, sollten Sie, wie bei
der Einstufung als Missbrauch, zwischen einer abstinenzbedürftigen und
einer nicht abstinenzbedürftigen Alkoholgefährdung unterscheiden.

13
Siehe auch „Entwicklung einer Alkoholproblematik – Alkoholgefährdung“
14
Siehe auch „Entwicklung einer Alkoholproblematik- überdurchschnittlicher Alkoholkonsum“

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Selbsteinstufung fortgeschrittene Alkoholproblematik

Wenn Sie immer wieder mal die Kontrolle über Ihren Konsum verloren
haben, also häufiger deutlich mehr getrunken haben, als Sie es sich zu
Trinkbeginn vorgenommen haben, spricht man von einem Kontrollverlust.
Das gilt auch, wenn Sie immer wieder mal deutlich mehr getrunken
haben, als es für die Situation angemessen war.

Das bedeutet, dass es Ihnen immer wieder mal nicht gelungen ist, Ihren
Alkoholkonsum zu bremsen. Stellen Sie sich mal vor, Sie hätten ein Auto,
bei dem immer wieder mal die Bremsen versagen. Mal funktionieren die
Bremsen, mal funktionieren sie nicht. Sie können vor Fahrantritt aber
nicht prüfen, ob die Bremsen funktionieren. Sie müssen also hoffen, dass
alles gut geht. Wie oft müssten die Bremsen versagen, bis Sie sich
entschließen, mit diesem Fahrzeug nicht mehr zu fahren? Würden Sie mit
diesem Auto so lange fahren, bis es zu einem schweren Unfall kommt?

Wie Sie schon wissen, entwickelt sich die Alkoholkrankheit immer weiter,
solange sie Nahrung bekommt. D. h., nur wenn Sie weiterhin Alkohol
(Nahrung für Krankheit) trinken, kann sich die Krankheit weiter
entwickeln. Bezogen auf die Bremsen bedeutet das, dass diese immer
häufiger nicht greifen, Sie also immer häufiger die Kontrolle über den
Konsum verlieren, bis Sie gar nicht mehr bremsen können. Also Ihren
Konsum gar nicht mehr kontrollieren können und täglich intensiv trinken.

Schauen wir uns die Kriterien für eine fortgeschrittene Alkoholproblematik


mal genauer an. Damit haben Sie eine bessere Möglichkeit sich selbst
einzustufen.

1. Ein starker Wunsch oder eine Art Zwang, Alkohol zu


konsumieren.

Dieses Kriterium greift, wenn Sie in regelmäßigen


Abständen (alle 1 bis 4 Wochen) das Gefühl haben, sich
deutlich berauschen zu wollen. Dieser (starke) Wunsch fällt
oftmals nicht auf, da es sowieso zu regelmäßigem
Rauschtrinken kommt. Es ist also schon ganz „normal“, sich
regelmäßig zu berauschen. Der Unterschied zum
Missbrauch liegt in der Intensität des Wunsches, der
vielleicht schon zu einem Zwang geworden ist. Hören Sie
mal in sich rein, wie schwer es Ihnen fällt, oder fallen
würde, mehrere Wochen Alkohol zu trinken, ohne sich zu
berauschen.

2. Verminderte Kontrollfähigkeit bezüglich Beginn, Beendigung


und Menge des Alkoholkonsums

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Die verminderte Kontrollfähigkeit, wie anfangs schon
erklärt, ist mit das sicherste Zeichen einer beginnenden
Alkoholkrankheit. Sich diese einzugestehen bedarf aber
einem hohen Maß an Ehrlichkeit zu sich selbst.

Ich wollte mich ja betrinken, hätte mich aber auch bremsen


können. Wirklich? Oder ist das nur eine Wunschvorstellung,
dass Sie tatsächlich jedes Mal, wenn Sie sich in einen
Rausch getrunken haben, dies auch hätten vermeiden
können?

Ich habe oftmals ja auch nur kleinere Mengen getrunken,


ohne mich zu berauschen. Das mag durchaus sein, ist aber
kein Argument, dass gegen eine verminderte
Kontrollfähigkeit spricht. Es sagt lediglich aus, dass, wenn
Sie schon eine Alkoholkrankheit entwickelt haben, diese
noch nicht so weit fortgeschritten ist, dass es bei jedem
Konsum zum Kontrollverlust kommt.

Ein deutliches Zeichen für Kontrollverlust ist auch, wenn Sie


immer wieder mal soviel trinken, dass es peinlich wird.

3. Nachweis einer Toleranz.

Ein schwieriges Kriterium. Wie Sie schon kennengelernt


haben, sind nur relativ hohe Promillewerte aussagekräftig.
Und dies auch nur unter Berücksichtigung von Alter,
Geschlecht, Körpergewicht und Trinkdauer.

Es macht einen großen Unterschied, ob eine Person sich 1,6


Promille in 10 Stunden, oder in nur 3 Stunden antrinkt. Je
kürzer die Trinkdauer und je höher der erreichte
Promillewert, desto wahrscheinlicher ist eine verminderte
Kontrolle über den Konsum anzunehmen.

Mit zunehmendem Alter lässt normalerweise auch die


Alkoholverträglichkeit nach. Daher macht es einen
Unterschied, ob ein 20-jähriger 2 Promille hat, oder ein 60-
jähriger. Dies gilt auch schon deshalb, weil ein 60-jähriger
viel mehr Zeit hatte, seinen Umgang mit Alkohol kritisch zu
betrachten und etwas daran zu ändern.

Das Geschlecht und Körpergewicht eine Rolle bei der


Bewertung der Toleranz spielen, zumindest spielen sollten,
wissen Sie schon.

4. Ein eingeengtes Verhaltensmuster im Umgang mit Alkohol,


wie z.B. die Tendenz, Alkohol an Werktagen wie an

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Wochenenden zu trinken, und die Regeln eines
gesellschaftlich üblichen Trinkverhaltens außer Acht zu
lassen.

Das man Alkohol auch an Werktagen trinkt, ist als solches


kein qualitatives Kriterium. Es wird aber zu einem, wenn
dadurch die Arbeitsleistung am folgenden Tag
beeinträchtigt wird. Insbesondere dann, wenn Sie merken,
dass Sie nach einer durchzechten Nacht am nächsten Tag
nicht so richtig funktionieren. Sie Fehler machen oder gar
von Kollegen, oder dem Chef, auf Ihren Zustand
angesprochen werden.

Das eingeengte Verhaltensmuster bezieht sich also auf


Situationen, bei denen es angebracht ist, nur kleine und
überschaubare Mengen an Alkohol zu trinken. Also nur
soviel zu trinken, dass es zu keiner Beeinträchtigung und
merklichen Alkoholisierung kommt.

Überlegen Sie, wie oft Sie schon Probleme in der Arbeit,


oder auch im privaten Umfeld hatten, die auf einen nicht
angepassten Alkoholkonsum zurückzuführen sind.
Überlegen Sie, wie oft Sie schon negativ aufgefallen sind,
weil Sie entsprechend betrunken waren.

5. Fortschreitende Vernachlässigung anderer Vergnügungen


und Interessen

Dieses Kriterium kann man auch mit vorherigen


verknüpfen. Es ist auch ein eingeengtes Verhaltensmuster,
wenn man nur noch den Vergnügungen nachgeht, die sich
mit dem Konsum von Alkohol verbinden lassen. Zuerst wird
geprüft, ob es bei der Vergnügung auch entsprechend
Alkohol gibt und dann wird erst entschieden, ob man dieser
nachgehen will.

Überdenken Sie mal Ihre Einstellung dazu. Wie sehr


machen Sie Ihre Freizeitaktivitäten von dem Konsum von
Alkohol abhängig?

6. Anhaltender Alkoholkonsum trotz Nachweis eindeutiger


schädlicher Folgen.

Die schädlichen Folgen beziehen sich einerseits auf


gesundheitliche Aspekte, andererseits auf arbeitstechnische
und private Folgen.

Über die medizinischen Folgeschäden des Alkoholkonsums


sind Sie bereits informiert. Werden gesundheitliche
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Probleme, die auf den übermäßigen Konsum von Alkohol
zurückzuführen sind, bekannt, würde ein nicht krankhaft
trinkender Mensch seinen Konsum dauerhaft einschränken.
Dem krankhaft Trinkenden gelingt das nicht.

Im privaten Bereich leidet nicht selten die Beziehung unter


dem regelmäßigen Rauschtrinken. Es soll ja schon
vorgekommen sein, dass eine Beziehung genau aus diesem
Grund zerbrochen ist. Ist doch prima, dann hat man ja noch
mehr Grund zu saufen.

Aber auch die schon angesprochenen Probleme am


Arbeitsplatz können zu negativen Folgen führen.
Verminderte Leistungsfähigkeit kann Beförderungen
verhindern, oder sogar zum Verlust des Arbeitsplatzes
führen.

Achtung: Sollten Sie zu den Personen gehören, die


übermäßig Alkohol konsumieren, ob schon krank
oder noch nicht, behalten Sie Ihren Arbeitsplatz
niemals deswegen, weil Sie trinken, sondern
obwohl Sie das tun. Auch werden Sie niemals
befördert weil Sie ein Alkoholproblem haben.

Ungeachtet der bisher aufgeführten Kriterien, die Hinweise auf eine


fortgeschrittene Alkoholproblematik geben, gibt es noch ein weiteres.
Menschen, die eine solche Problematik entwickelt haben, entwickeln auch
ein schlechtes Gewissen. Das schlechte Gewissen bezieht sich meist auf
die Frage, ob man eventuell doch schon ein krankhaftes Alkoholproblem
hat. Ob man seinen Alkoholkonsum vielleicht doch nicht mehr so im Griff
hat. Wenn diese Gewissensbisse auftauchen, ist das in der Regel schon ein
Hinweis auf ein krankhaftes Trinkverhalten. Dieses wird dann versucht,
mit sogenannten Alkoholikeralibis zu beruhigen. Es wird versucht, sich
seinen Konsum schön zu reden.

Stellen Sie sich die Frage, ob Sie schon Gewissensbisse bzgl. Ihres
Umgangs mit Alkohol hatten. Wenn ja, dann überlegen Sie, wie Sie
versucht haben, Ihr Gewissen zu beruhigen und ob es etwas genutzt hat.

Von einer fortgeschrittenen Alkoholproblematik gehen Gutachter auch


dann aus, wenn Sie bereits eine MPU mit Alkoholfragestellung bestanden
haben und erneut mit Alkohol auffällig wurden.

Achtung: In der Regel muss bei einer fortgeschrittenen


Alkoholproblematik ein Jahr Abstinenz
nachgewiesen werden, mindesten jedoch 6
Monate.

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Selbsteinstufung Alkoholabhängigkeit

Die nächste Stufe bei der Entwicklung einer Alkoholproblematik ist die
Abhängigkeit. Im ersten Stadium der Abhängigkeit spricht man von einer
psychischen (geistigen) Abhängigkeit. Im weiteren Verlauf kommt dann
noch die physische (körperliche) Abhängigkeit hinzu.

Psychische Abhängigkeit

Zur Erklärung verwende ich wieder die Schwangerschaft. Bei der


Entwicklung der Alkoholkrankheit beginnt die psychische
Abhängigkeit so ab dem 3ten Monat. Auch hier ist der Übergang
fließend. Während bei der Schwangerschaft der 3te Monat zeitlich
gut vorhersehbar ist, geht das bei der Alkoholkrankheit nicht. Das
kann ich gar nicht oft genug betonen.

Zur Bestimmung, ob sich schon eine psychische Abhängigkeit


gebildet hat, gelten die gleichen Kriterien wie bei der
fortgeschrittenen Alkoholproblematik. Allerdings sind diese nun
deutlicher erkennbar.

Aus dem starken Wunsch ist ein Zwang geworden. Das schlechte
Gewissen ist stärker und wird intensiver beruhigt. Der Leidensdruck
im Umgang mit Alkohol steigt.

Was in dieser Phase der Entwicklung oftmals deutlich wird ist, dass
betroffene Menschen ihren Alkoholkonsum verharmlosen. Sie fangen
an bestimmte Trinkanlässe auszublenden, was insbesondere auch
für Trinkmengen gilt.

Hierzu mal ein deutliches Beispiel. Ein Kunde (85 kg), der mit 2,1
Promille aufgefallen ist, hat behauptet, nach der Arbeit regelmäßig 2
– 4 Bier getrunken zu haben. Am Wochenende sei es ab und zu auch
mehr gewesen. Allerdings nie mehr als 6 – 8 Bier über ca. 7
Stunden. Wie schätzen Sie diese Aussage ein? Kann ein Mensch mit
diesem Trinkverhalten eine Verträglichkeit von 2,1 Promille
erreichen? Nein, kann er nicht. Wenn die max. Trinkmengen bei 8
Bier (0,5l) lagen und diese über 7 Stunden konsumiert wurden,
ergibt sich eine max. BAK von ca. 0,8 Promille. Also weit weg von
dem festgestellten Wert. An den Angaben zum Konsum kann also
etwas nicht stimmen.

Als ich den Kunden darauf hingewiesen habe, war er regelrecht


erbost. Er meinte ich würde ihn der Lüge bezichtigen und ihn in
Frage stellen. Er sei sich zu 100 % sicher, die Wahrheit zu sagen.

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Jetzt kommt das Spannende. Ich war mir auch sicher, dass er mich
nicht bewusst angelogen hat. Es war seine Wahrheit, bei der aber
noch etwas Entscheidendes gefehlt hat. Was das war, kam erst 2
Sitzungen später zum Vorschein. Als meinem Kunden das klar
wurde, war er regelrecht schockiert. Er hatte mir wahrheitsgemäß
berichtet, was er zu Hause, bzw. in seiner Freizeit, getrunken hat.
Diese Angaben waren richtig. Was er aber vollkommen ausgeblendet
hat, waren die Trinkmengen, die er in der Arbeit konsumiert hatte.
Er hatte einem Arbeitskollegen berichtet, dass so ein blöder MPU-
Berater ihm nicht glauben würde. Als dieser ihn dann fragte, ob er
denn nicht angegeben habe, was er früher so in der Arbeit alles
getrunken hätte, viel es ihm wie Schuppen von den Augen.

Er hatte täglich zwischen 10 und 15 Bier in der Arbeit getrunken. Die


2 – 4 Bier kamen dann abends noch hinzu. Er konnte sich überhaupt
nicht erklären, warum er das ausgeblendet hat. Das konnte ich ihm
erklären und von nun an war ich auch nicht mehr der blöde MPU-
Berater.

Es ist nicht immer so deutlich wie in diesem Beispiel. Oftmals ist es


auch so, dass eine bestimmte Trinkmenge, die noch als o.k.
eingeschätzt wird, als die maximale Trinkmenge wahrgenommen
wird. Alles was darüber ist, wird dann von der Krankheit über das
Suchtgedächtnis ausgeblendet. Von daher ist es für den Betroffenen
auch schwierig, das tatsächliche Ausmaß seines Alkoholkonsums zu
erfassen.

Wenn Sie zu diesem Personkreis gehören und auch nur den


kleinsten Verdacht haben, dass Sie Ihren Konsum verharmlosen,
sollten Sie sich folgende Fragen stellen: Will ich überhaupt wissen,
wie es um mich steht? Will ich wissen, ob ich schon alkoholkrank bin
oder gar schon abhängig? Wenn Sie diese Fragen mit NEIN
beantworten, kann ich Ihnen nur raten, fachliche Hilfe in Anspruch
zu nehmen. Wie Sie schon wissen, entwickelt sich die Krankheit
weiter, wenn Sie ihr Nahrung, also Alkohol, geben. Ob Sie das nun
wollen oder nicht, Sie haben keine Chance der Weiterentwicklung
entgegen zu wirken.

Und nochmals: Ob Sie nun alkoholkrank sind oder nicht, ist kein
Wunschkonzert.

Ein Anzeichen für eine Verharmlosung ist also, wenn die von Ihnen
aufgezeichneten Trinkmengen die festgestellte BAK nicht erklären
können.

Achtung: Gleichzeitig ist die Verharmlosung von


Trinkmengen auch ein Anzeichen für eine
Alkoholabhängigkeit. Wer also bei der MPU seine

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Trinkmengen bewusst verharmlost, läuft Gefahr,
dass er als abstinenzbedürftig eingestuft wird.

Wie können Sie nun feststellen, ob Sie schon eine


Alkoholabhängigkeit entwickelt haben? Nur in dem Sie
ausgesprochen ehrlich zu sich selber sind. Fragen Sie sich, ob Sie
die Hinweise, die auf eine Abhängigkeit deuten, benutzen, um die
Wahrheit zu beugen. Die Wahrheit dahingehend zu beugen, dass Sie
eine Abhängigkeit verneinen. Die Kriterien so auslegen, dass Sie
diese für nicht zutreffend einstufen. Wenn ich bei Kunden eine
Alkoholabhängigkeit feststelle, sind diese zwar oft enttäuscht, aber
nur selten überrascht. Sie hatten schon länger die Befürchtung
abhängig zu sein und diese Befürchtung wurde nun bestätigt.
Denken Sie mal darüber nach.

Physische Abhängigkeit

Wenn sich schon eine psychische Abhängigkeit ausgebildet hat, ist


es nur eine Frage der Zeit, bis sich auch körperliche
Entzugserscheinungen bilden. Das kann innerhalb von wenigen
Monaten geschehen, aber auch 10 oder 20 Jahre dauern. Wenn sich
körperliche Entzugserscheinungen bemerkbar machen, ist man im
7ten Monat. Es ist nicht mehr weit bis zum Endstadium.

Die Entzugserscheinungen müssen noch nicht so intensiv sein, dass


diese auch ohne weiteren Alkohol überwunden werden können. Der
Zwang, sich zu berauschen, hat aber deutlich zugenommen. Meist
halten Personen in diesem Stadium der Krankheit nur wenige Tage
ohne Rausch aus. Auch der Kontrollverlust ist intensiver, so dass es
nur selten gelingt, nicht bis zum deutlichen Rausch zu trinken.

Das hat wiederum zur Folge, dass die Entzugserscheinungen stärker


werden und nun mit weiterem Alkoholkonsum gelindert werden. Es
kommt zu einem täglichen intensiven Konsum. Es wird immer
schwieriger auszusteigen. Um sich vom Alkohol lösen zu können, ist
meist eine stationäre Entgiftung notwendig. Diese kann mehrere
Tage, aber auch bis zu zwei Wochen dauern.

Hier ist die Selbsteinstufung relativ einfach, da körperliche


Entzugserscheinungen ja erlebt werden.

Achtung: Folgende Kriterien müssen unter anderem für eine


positive Prognose erfüllt sein:

 Abstinenznachweis nach Abschluss einer stationären


oder ambulanten Entwöhnung ein Jahr.

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 Bei längerer Abstinenz vor einer suchttherapeutischer
Maßnahme – anschließend noch mindestens sechs
Monate Abstinenz – die Gesamtdauer der Abstinenz
"(inklusive Therapiephase)" ist in der Regel nennenswert
länger als ein Jahr – nie unter einem Jahr.
 Bei einer ambulanten Langzeitmaßnahme muss der
Zeitraum der belegten Abstinenz (beispielsweise durch
EtG (Ethylglucuronid)) – inklusive ambulanter Therapie
– nennenswert länger als ein Jahr sein.
 Wurde trotz Abhängigkeitsdiagnose keine Therapie
durchgeführt, kann in begründeten Ausnahmefällen von
den Regelanforderungen abgewichen werden. Es muss
aber die Abstinenz nennenswert länger als ein Jahr sein.
 Nach Abschluss einer stationären oder ambulanten
Entwöhnung ein Jahr.

Hinweis: Diese Kriterien gelten für eine Alkoholabhängigkeit,


bei der es schon ausgeprägte Entzugser-
scheinungen gab. Bei einer „lediglich“ psychischen
Abhängigkeit reicht ein Abstinenznachweis von
mindesten 12 Monaten aus. Es sollte aber
zwingend fachliche Hilfe in Anspruch genommen
werden.

Selbsteinstufung nach einer Skala

Manche Gutachter fordern Sie auf, sich auf einer Skala (0=
Alkoholabstinenz über 50= Durchschnittskonsum, ab 75=
Alkoholgefährdung und 100= Abhängigkeit) für die Zeit bis zur
Trunkenheitsfahrt zu positionieren.

Je nach Ausprägung der Alkoholgefährdung sollten Sie sich zwischen 75


und 85 einstufen. Bei fortgeschrittener Alkoholproblematik, also der
Gefährdung eine Alkoholkrankheit zu entwickeln, sollten Sie sich zwischen
95 und 98 einstufen. Hier sollten Sie dann noch zusätzlich bemerken, dass
Sie sich gefährdet sehen, eine Alkoholkrankheit bzw. –abhängigkeit zu
entwickeln, wenn Sie weiter Alkohol trinken würden. Geben Sie den
Hinweis, dass Sie Ihren Konsum nicht mehr ausreichend kontrollieren
konnten, aber noch keine Abhängigkeit entwickelt haben. Haben Sie schon
eine Abhängigkeit entwickelt, geben Sie 100 an. Sollte die Abhängigkeit
schon sehr ausgeprägt gewesen sein, können Sie auch sagen, dass Sie
sich eher schon bei 120 einstufen würden.

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MPU Idiotentestfragen Alkohol
Ausgabe: 08/21, Nr. a65721-07282

Persönliche Bedingungen

Nach der Einstufung fragt Sie der Gutachter, welche persönlichen


Bedingungen ursächlich für die Entwicklung der entsprechenden
Alkoholproblematik waren. Hier geht es um die persönlich bedingten
Trinkmotive. Diese werden häufig mit Trinkanlässen verwechselt. Es geht
nicht darum, dass Sie z. B. bei einer Geburtstagsfeier Alkohol getrunken
haben, sondern darum, warum Sie immer wieder so viel getrunken haben.

Unter dem Punkt „Trinkmotive“ haben Sie gelesen, dass der regelmäßige
Missbrauch von Alkohol, sich also regelmäßig zu berauschen, eine Flucht
aus der Realität ist. Das ist so, auch wenn Ihnen das nicht gefällt. Es geht
um Defizite in der Persönlichkeit.

Um diese zu erkennen, bzw. sich einzugestehen, bedarf es, wie bei der
Einstufung der Alkoholproblematik, ein hohes Maß an Ehrlichkeit zu sich
selbst. Das Problem hierbei ist häufig, dass das persönliche Defizit es nicht
zulässt, sich Schwächen einzugestehen. Bei einem übersteigertem
Selbstbewusstsein und/oder Selbstwertgefühl, wird oftmals keine Kritik an
der eigenen Person zugelassen. Man ist der Größte, der Beste und kann
alles besser und weiß natürlich auch alles besser. Bei schwachem
Selbstbewusstsein und/oder Selbstwertgefühl hat man Angst, sich den
Schwächen zu stellen, weil man befürchtet sich noch schlechter zu fühlen.

Der eine hat also Angst sich seinen Defiziten zu stellen, der andere hält es
für nicht nötig. Genau das macht es einer Person schwer, die persönlichen
Defizite herauszufinden und erst recht, sich diesen zu stellen.

Wenn Sie diesen Teil der MPU ohne fachliche Hilfe bewältigen wollen,
benötigen Sie gute Gesprächspartner. Diese sind in der Regel nicht die
Personen, mit denen Sie bisher gesoffen haben. Sie benötigen Menschen,
die ehrlich zu Ihnen sind. Fragen Sie diese Menschen, was die von Ihnen
halten. Fragen Sie nach Auffälligkeiten bei Ihnen, die als negativ
eingeschätzt werden.

Folgende Persönlichkeitseigenschaften werden als negativ bewertet:

affektiert ,aggressiv, ambivalent, argwöhnisch, arrogant,


chauvinistisch, cholerisch, dekadent, demagogisch, despotisch,
dezidiert, distanziert, dogmatisch, dominant, dreist, egoistisch,
egozentrisch, eifersüchtig, einfältig, eingebildet, hysterisch,
ignorant, intrigant, kleinkariert, kompliziert, langweilig, lethargisch,
manipulierbar, naiv, narzisstisch, neurotisch, oberflächlich,
pedantisch, phlegmatisch, reserviert, resigniert, schüchtern,
selbstgerecht, skrupellos, spießig, stur, überheblich, ungeduldig,
unnahbar, willkürlich, wortkarg, zurückhaltend

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Unabhängig von der Persönlichkeit haben alle Menschen diese
Eigenschaften. Um von einem Defizit zu sprechen, kommt es darauf an,
wie ausgeprägt die einzelne negative Persönlichkeitseigenschaft ist. Jeder
Mensch ist sicher schon mal ausgerastet und hat rumgebrüllt. In dem
Moment war er dann cholerisch, ist deswegen aber noch kein Choleriker.
Wer aber häufig rumbrüllt fühlt sich oft missverstanden oder nicht
ausreichend respektiert. Das wäre dann ein Persönlichkeitsdefizit.

Hinweis: Niemand kommt mit einem Persönlichkeitsdefizit auf die


Welt. Egal was für eine Persönlichkeit sich entwickelt, es
ist immer ein individueller Lernprozess. Sie lernen schon
in frühester Kindheit, Erlebtes zu interpretieren und zu
werten. Je nachdem, wie Sie interpretieren und werten,
entwickelt sich die Persönlichkeit.

Wenn Sie von Ihren guten Gesprächspartnern auf negative


Persönlichkeitseigenschaften hingewiesen werden, oder solche bei sich
feststellen, sollten Sie anfangen, sich zu beobachten. Werden sie auf
Situationen aufmerksam, bei denen sich diese bemerkbar machen.
Schreiben Sie sich diese Situationen auf. Überlegen Sie dann, warum Sie
in dieser Situation so reagiert haben und ob die Reaktion angemessen
war.

Das möchte ich jetzt mal am Beispiel von Schüchternheit näher erklären.
Ein schüchterner Mensch ist in bestimmten Situationen, meist wenn er mit
ihm fremden Menschen in Kontakt tritt, unsicher. Das fühlt sich dann
schlecht an. Dieses schlechte Gefühl ist eine Form der Angst. Das Gefühl
der Angst wird automatisch vom Gehirn ausgelöst, wenn eine Situation als
gefährlich erkannt wird. Ein schüchterner Mensch hat also irgendwann
gelernt, dass fremde Personen gefährlich sind. Diese „Gefahr“ bezieht sich
aber nicht darauf, dass diese fremde Person ihn körperlich verletzen
könnte, sondern seelisch. Man könnte sich blamieren oder abgelehnt
werden. Wenn man sich nun einige Situation notiert hat, bei denen man
sich schüchtern, also unsicher, gefühlt hat, macht man sich Gedanken wie
man sich verhalten hat. Hat man sich tatsächlich blamiert oder ist
abgelehnt worden? Wenn nein, kann man daraus lernen, dass man solche
Situationen bewältigen kann. Wenn ja, kann man überlegen, welche
alternativen Verhaltensweisen zu einem besseren Ergebnis geführt hätten.
Diese können dann in der nächsten Situation getestet werden. Egal ob ja
oder nein, Angst zu haben war eine unangemessene Reaktion.

Was sich ein schüchterner Mensch auch bewusst machen sollte, ist die
Tatsache, dass er ja schon viele Menschen kennengelernt hat. Diese
Menschen hat er nicht kennengelernt, weil er schüchtern ist, sondern weil
er Mensch ist, den man durchaus mögen kann.

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MPU Idiotentestfragen Alkohol
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Wenn Ihnen klar geworden ist, welches persönliche Defizit Sie mit Alkohol
versucht haben zu kompensieren (auszugleichen), ist es wichtig, dies dem
Gutachter auch zu erklären.

Achtung: Ohne, dass Ihnen das klar ist, unabhängig von der
Einstufung, brauchen Sie erst gar nicht in die MPU
gehen. Das Ergebnis wird negativ.

Kommen Sie in diesem Punkt nicht weiter, sollten Sie einen guten Berater
aufsuchen. Ein wirklich guter Berater ist in der Lage, mit Ihnen zusammen
das Defizit aufzudecken und Ihnen bewusst zu machen. Auch wird er
Ihnen helfen, das Defizit aufzulösen. Dies hat dann nicht nur einen
positiven Einfluss auf das Ergebnis der Begutachtung, sondern auch auf
Ihr restliches Leben.

Um sich intensiver mit dieser Thematik zu beschäftigen, ist die Anleitung


„MPU Idiotentestfragen Persönliche Gründe“ eine gute Empfehlung. Für
nur 8,99 € können Sie diese über den MPU Shop bestellen.

Veränderungen

Jetzt möchte der Gutachter wissen, ob sich bei Ihnen etwas verändert hat.
Diese Veränderungen beziehen sich auf drei Bereiche.

1. Umgang mit Alkohol

Wenn Sie sich auf Grund Ihrer Alkoholproblematik für eine


abstinente Lebensweise entschieden haben, ist ja klar, dass
Sie keinen Alkohol mehr getrunken haben. Dazu gehört auch
der Verzicht von alkoholfreiem Bier oder Wein.

Wenn Sie noch Alkohol trinken, sollten Sie sich ein


Trinkkonzept erstellt haben. Ein gängiges Trinkkonzept ist, den
Konsum von Alkohol bei einem Anlass auf 40 gr. zu
beschränken. Das wären dann 1 l Bier, 0,5 l Wein oder 2
Cocktails. Natürlich kann das auch kombiniert werden. Z. B.
ein Bier 0,5 l und ein Cocktail. Vor und zwischen dem Konsum
alkoholischer Getränke macht es sich auch ganz gut,
alkoholfreie Getränke einzuschieben. Auch sollten Sie nicht zu
jedem Anlass, bei dem Sie früher getrunken haben, auch
heute noch Alkohol trinken.

Schildern Sie dann, welche Erfahrungen Sie mit der


Umstellung gemacht haben. Diese Erfahrungen sollten
natürlich positiv sein.

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MPU Idiotentestfragen Alkohol
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Oft wird dann auch gefragt, wie Sie diese Umstellung erlebt
haben. Ob es Ihnen leicht oder schwer gefallen ist.

Achtung: Eine solche Umstellung, gerade wenn es um


Abstinenz geht, ist gar nicht so einfach. Die blöden
Sprüche der Freunde, oder die Gewohnheit zu
bestimmten Anlässen viel zu trinken, sorgen dafür,
dass man sich schon zusammenreißen muss.

2. Veränderung der Persönlichkeit

Wichtig ist natürlich auch, dass die früher konsumauslösenden


Bedingungen nicht mehr wirksam sind. Wer seine Defizite
erkannt und alternative Denkweisen und Einstellungen
entwickelt hat, kommt mit sich und dem Leben besser klar.
Über diese Veränderungen sollten Sie lebhaft und begeistert
sprechen. Möglichst viele Beispiele, die die Veränderung
deutlich machen, überzeugen die Gutachter.

3. Veränderungen im Umfeld

Sie können sich sicher vorstellen, wenn Sie angeben, nach wie
vor mit Ihren alten „Saufkumpanen“ unterwegs zu sein, dass
ein Gutachter das sehr negativ bewertet. Mal ehrlich – wie
fühlt sich das an, wenn man nüchtern, oder fast nüchtern,
lauter Betrunkene um sich rum hat. Das nervt einfach. Wer
sein Trinkverhalten nachhaltig verändert hat, hat automatisch
auch sein Umfeld verändert. Dadurch wird meist auch erkannt,
dass es nur eine Minderheit ist, die sich betrinkt. Früher
dachten Sie vielleicht, dass alle so trinken wie Sie. Das bezog
sich dabei aber nur auf Ihren engeren Bezugskreis.

Zukünftiger Umgang mit Alkohol

Nun möchte der Gutachter wissen, wie Sie zukünftig mit Alkohol umgehen
wollen.

Moderater Konsum

Sie haben dem Gutachter ja schon geschildert, dass Sie mit Ihrem
Trinkkonzept gute Erfahrungen gemacht haben. Folgerichtig ist
dann, dieses Konzept auch in Zukunft strikt weiter beizubehalten.

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Abstinentes Leben

Wenn Sie sich für eine Abstinenz entschieden haben, weil Sie Ihr
Alkoholproblem erkannt haben, ist es wichtig, auch für den Rest
Ihres Lebens auf Alkohol zu verzichten. Auch ohne dass der
Gutachter fragt, was denn gegen den gelegentlichen Konsum von
kleinen Mengen an Alkohol spricht, sollten Sie Problem- und
Krankheitsbewusstsein zeigen. Sagen Sie dem Gutacher, dass Ihnen
bewusst ist, dass zukünftiger Alkoholkonsum zu einem Rückfall in
alte Trinkmuster führen würde und die Alkoholproblematik würde
sich weiter entwickeln. Um das zuverlässig zu vermeiden, werden
Sie auch in Zukunft strikt abstinent leben.

Rückfallgefahr

Unabhängig von der Alkoholproblematik unterliegen Sie einer gewissen


Rückfallgefahr. Diese ist umso höher, je ausgeprägter die Problematik,
also Ihr Konsum, war.

Achtung: Sollten Sie Ihre Rückfallgefahr bei 0 sehen, signalisieren


Sie dem Gutachter, dass Sie sich mit diesem Punkt noch
nicht ausreichend auseinandergesetzt haben.

Rückfallgefahr bei Missbrauch

Sie haben gelernt, Alkohol zu missbrauchen, wenn Sie sich nicht wohl
fühlen, mit sich und dem Leben unzufrieden sind. Der Alkoholmissbrauch
ist zu einer unbewussten Strategie geworden, dem entgegen zu wirken.
Eine Strategie, die nicht funktioniert. Es kann immer wieder mal
Lebenssituationen geben, die einen aus der Bahn werfen können. Jetzt gilt
es dem Gutachter klar zu machen, dass Sie verstanden haben, dass der
Alkoholkonsum keine Lösung ist.

Rückfallgefahr bei Alkoholkrankheit

Sie haben ja schon gelesen, dass die Rückfallgefahr bei einer


Alkoholkrankheit sehr hoch ist. Je fortgeschrittener die Krankheit war,
desto größer die Gefahr, rückfällig zu werden. Es ist wichtig, dem
Gutachter zu vermitteln, dass Sie sich dieser hohen Rückfallgefahr
bewusst sind.

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Konsequenzen eines Rückfalls

Bei einer entwickelten Alkoholkrankheit ist Ihnen eine Konsequenz schon


bekannt. Bei erneutem Konsum geben Sie der Krankheit Nahrung und sie
wird sich weiter entwickeln.

Es gibt aber noch eine weitere Konsequenz, die auch für Missbrauch gilt
und nur wenig bekannt ist. In Ihrem Suchtgedächtnis, das auch der
Missbraucher hat, ist die Persönlichkeit gespeichert, die zu dem
Alkoholmissbrauch geführt hat. Wenn Sie also wieder anfangen, Alkohol
zu trinken, oder als Missbraucher wieder anfangen Alkohol intensiver zu
trinken, wird Ihre alte Persönlichkeit wieder aktiv - die
Persönlichkeitsdefizite werden wieder aktiv. Das hat meist zur Folge, dass
man sich wieder in Frage stellt, mit sich und der Welt nicht mehr klar
kommt. Die positiven Veränderungen werden abgewertet – hat ja alles
nichts gebracht. Ein fataler Irrtum. Sie waren in der Lage, Ihren
Alkoholkonsum nachhaltig zu verändern und persönliche Defizite
aufzuheben. Dazu sind Sie auch nach wie vor in der Lage. Das Problem
war der Rückfall in alte Trinkmuster und nicht Sie.

Glatteisstellen

Überlegen Sie, was in Zukunft geschehen könnte, oder müsste, dass Sie
eventuell Gefahr laufen, wieder zum Alkohol zu greifen. Stellen Sie sich
mal vor, dass Sie nun einen Lebenspartner gefunden haben, weil Sie Ihre
Schüchternheit überwinden konnten. Dann wäre eine Trennung von dem
Partner sicher ein Erlebnis, das Sie aus der Bahn werfen könnte.

Versuchen Sie bei der Darstellung von Glatteisstellen nicht allzu allgemein
zu sein. Gerne wird der Tod eines geliebten Menschen angegeben. Wenn
es aber schon Todesfälle in Ihrer Familie oder näherem Umfeld gab, mit
denen Sie umgehen konnten, ist dies für die Zukunft eher keine
Glatteisstelle.

Rückfallstrategien und -prophylaxe

Der Gutachter möchte nun wissen, ob Sie alternative Strategien zum


Alkoholkonsum haben. Also, wie Sie zukünftig mit schwierigen
Lebenssituationen umgehen, ohne Alkohol zu benutzen.

Bei Alkoholmissbrauch

Als Sie sich mit Ihren Trinkmotiven, also den persönlichen Gründen,
beschäftigt haben, waren Gespräche mit vertrauten Menschen sicher
hilfreich. Diese Gespräche haben Ihnen geholfen, Defizite zu
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Ausgabe: 08/21, Nr. a65721-07282
erkennen und Lösungen zu finden. Eine gute Strategie, die Sie auch
in Zukunft anwenden können.

Viele Menschen haben erst durch die Anforderungen zur


Vorbereitung auf die MPU gelernt, sich zu öffnen und über Probleme
– sprich Defizite, zu reden. Das hilft natürlich auch in der Zukunft.

Die Gespräche mit vertrauten Personen haben aber auch Grenzen.


Wenn Sie merken, dass Ihnen diese Gespräche nicht ausreichend
helfen, Ihr Problem zu lösen, ist fachliche Hilfe die richtige Strategie.

Bei Alkoholkrankheit

Grundsätzlich gilt das gleiche wie bei Missbrauch. Gespräche und/


oder fachliche Hilfe in Anspruch nehmen, ist immer die bessere
Lösung, als zum Alkohol zu greifen.

Für alkoholkranke Menschen ist der Besuch einer Selbsthilfegruppe


ganz entscheidend, um seine Abstinenzmotivation dauerhaft
aufrecht zu erhalten. Dies wird regelmäßig unterschätzt. Ohne den
regelmäßigen Besuch einer Selbsthilfegruppe verliert man schnell
den Respekt vor der Krankheit. Dann ist der Rückfall
vorprogrammiert. Wer ausreichend Krankheitsbewusstsein hat, wird
sich mit Selbsthilfegruppen beschäftigt haben. Das erwartet auch
der Gutachter. Wenn Sie sich nicht einer Gruppe angeschlossen
haben, müssen Sie sich schon sehr gut rechtfertigen können.
Rechtfertigen, warum alle, die Ihre Krankheit ernst nehmen, eine
Gruppe besuchen und ausgerechnet Sie nicht.

Welche Gruppe Sie besuchen spielt keine Rolle. Es sollte eine


Gruppe sein, in der Sie sich wohl fühlen und gerne hingehen.
Manchmal muss man mehrere Gruppen ausprobieren, um die
richtige zu finden.

Umgang mit einem Rückfall

Diese Frage richtet sich vorwiegend an Personen, die


abstinenzbedürftig sind, kann aber auch allgemein gestellt werden.

Wenn Sie einen Rückfall haben, also wieder Alkohol konsumieren,


bzw. wieder in größeren Mengen konsumieren, so dass es zu einer
deutlichen Wirkung kommt, stimmt etwas nicht.

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MPU Idiotentestfragen Alkohol
Ausgabe: 08/21, Nr. a65721-07282
Entweder haben Sie den Respekt vor der Krankheit verloren und /
oder Sie haben wieder persönliche Probleme, die Sie mit Alkohol zu
kompensieren versuchen.

Bei abstinenzbedürftigen Personen, sollte der Rückfall unbedingt in


der Selbsthilfegruppe besprochen werden. Diese kann helfen, sich
die negativen Konsequenzen eines weiteren Konsums wieder
bewusst zu machen.

Bei persönlichen Problemen sollten Sie sich hinterfragen, mit was


Sie nicht klar kommen. Hier ist dann die Inanspruchnahme
fachlicher Hilfe sicher der richtige Weg.

Hilfe durch unsere Beratungsstelle

Wenn Sie sich in einigen Punkten nicht sicher sind, oder Probleme haben,
einzelne Punkte zu erarbeiten, können Sie gerne die Hilfe meiner
Beratungsstelle in Anspruch nehmen. Gesprächstermine können direkt in
der Beratungsstelle stattfinden oder auch telefonisch abgehalten werden.

Vereinbaren Sie hierzu unter 0821-2589019 einen Termin. Vor dem


Termin schicken wir Ihnen per E-Mail einen Fragebogen, den Sie uns dann
bitte ausgefüllt wieder zurücksenden.

Beratungsgespräch

In dem Beratungsgespräch kläre ich Ihre Fragen, bzw. erarbeite mit


Ihnen die Punkte, bei denen Sie sich nicht sicher sind oder Probleme
haben.

Kosten für Beratungsgespräch:

90,00 € für 45 Minuten


180,00 € für 90 Minuten

Die Beratungsgespräche sind sehr effizient. Auf Grund meiner


längjährigen Erfahrung kann ich sehr schnell und effektiv Lösungen
und vor allem Antworten finden.

Sollten Sie mehrere Beratungsgespräche in Anspruch nehmen


wollen, kann ich Ihnen 6 x 45 Minuten für 490,00 € anbieten. Dann
erhalten Sie auch eine Bescheinung über die Beratungsgespräche
zur Vorlage bei der MPU.

© 25.03.16 by Martin Formann (aktuell 02.08.2021) 95


MPU Idiotentestfragen Alkohol
Ausgabe: 08/21, Nr. a65721-07282

MPU Simulation

Eine MPU Simulation sollten Sie auf jeden Fall machen. Es ergeben
sich immer einige Details, die mir in der Simulation auffallen. Diese
kann ich dann korrigieren. Es wäre doch schade, wenn auf Grund
weniger Details das Gutachten negativ ausfällt.

Voraussetzung für eine zufriedenstellende MPU-Simulation ist, dass


Sie sich wirklich ausführlich mit den einzelnen Themenbereichen
auseinandergesetzt haben. Ansonsten lieber vorher noch ein
Beratungsgespräch vereinbaren.

Kosten für MPU-Simulation:


Pauschal 200,00 €

Medizinische Unterlagen / Befunde

Bei medizinischen Vorerkrankungen, die die Fahreignung einschränken


oder in Frage stellen, müssen entsprechende Unterlagen und Befunde
vorgelegt werden. Für die Darstellung eines veränderten Umgangs mit
Alkohol sollten entsprechenden Laborbefunde, oder müssen
Abstinenznachweise, vorgelegt werden.

Schauen wir uns zunächst die Laborbefunde an, die Sie bei der MPU
vorlegen sollten.

Laborbefunde

Wenn Sie nicht abstinenzbedürftig sind und weiterhin Alkohol


konsumieren, sollten Sie im Abstand von 6 – 8 Wochen folgende
Laborwerte erheben lassen:

Leberwerte:

Gamma-GT (GGT oder Gamma-Glutamyltransferase)


Dieser Wert reagiert relativ schnell auf Veränderungen. Ist
Alkoholkonsum die Ursache für eine Erhöhung, normalisiert sich der
Wert schon nach wenigen Wochen. Voraussetzung ist allerdings,
dass keine Leberentzündung vorliegt. Der Normbereich liegt für
Frauen bei 7 – 40 U/l und bei Männern bei 10 – 60U/l. Je nach Labor
können die Normbereiche, insbesondere der obere Wert, abweichen.

© 25.03.16 by Martin Formann (aktuell 02.08.2021) 96


MPU Idiotentestfragen Alkohol
Ausgabe: 08/21, Nr. a65721-07282
GOT (Glutamat-Oxalacetat-Transaminase)
Der Normbereich liegt bei Frauen bei < 35 U/l und bei Männern bei
< 50 U/l. Eine isolierte Erhöhung ist eher kein Anzeichen für
erhöhten Alkoholkonsum, wird aber oftmals als solcher interpretiert.

GPT (Glutamat-Pyruvat-Transaminase)
Der Normbereich liegt bei Frauen bei < 35 U/l und bei Männern bei
< 50 U/l. Auch hier ist eine isolierte Erhöhung eher kein Anzeichen
für erhöhten Alkoholkonsum, wird aber oftmals als solcher
interpretiert.

Die Leberwerte sollten im Normbereich liegen. Tun sie das nicht,


obwohl Sie schon mehrere Monate keinen Alkohol mehr trinken,
sollten Sie sich internistisch untersuchen lassen. Wenn Sie keinen
ärztlichen Befund vorlegen können, der eine andere Ursache als
Alkohol für die Erhöhung darlegt, kann der Gutachter von einem
anhaltend hohen Alkoholkonsum ausgehen. Damit wird das
Gutachten negativ.

Manchmal springen die Werte, insbesondere der GGT auch. D. h.,


mal ist der Wert im Normbereich und bei der nächsten Untersuchung
wieder erhöht. Dies kann auf eine Hepatitis oder den Epstein-Barr-
Virus (pfeiffersches Drüsenfieber) hindeuten.

Sollten sich bei einer Erhöhung der Leberwerte keine alternativen


Erklärungen finden, empfehle ich Ihnen eine EtG-Haaranalyse. Diese
kann auch zur Darstellung eines moderaten Alkoholkonsums genutzt
werden. Werte bis 30 pg/mg sprechen für gelegentlichen und
mäßigen Alkoholkonsum. Diese Analyse sollte dann aber über
mindestens 3 Monate15 durchgeführt werden und erst kurz vor der
MPU beendet sein.

Achtung: Laborwerte im Normbereich schließen einen anhaltenden


hohen Alkoholkonsum nicht aus. Sie sind also kein
Beweis für einen deutlich reduzierten Konsum. Eine
gesunde Leber hält schon einiges aus. Daher können die
Werte trotz exzessiven Konsums im Normbereich sein.

Trotzdem unterstützen regelmäßige Laborkontrollen der Leberwerte


die Angaben über einen deutlich reduzierten Konsum. Es empfiehlt
sich ein Zeitraum von mindestens 6 Monaten.

Blutwerte:

Neben den Leberwerten gibt es auch einen Blutwert, der auf jeden
Fall mitbestimmt werden sollte.

15
1 cm Haarlänge entspricht einem Monat. Es können max. 3 cm, ab Kopfhaut untersucht werden, was dann
einem Zeitraum von 3 Monaten entspricht.

© 25.03.16 by Martin Formann (aktuell 02.08.2021) 97


MPU Idiotentestfragen Alkohol
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CDT (Carbohydrat-Deficient-Transferrin)
Der CDT ist kein medizinisch relevanter Wert, so dass er in der
Regel nicht von der Krankenkasse übernommen wird. Ärzte
verlangen meist zwischen 25,00 € und 50,00 € für die Erhebung.

Bei einer Erhöhung dieses Wertes kann man von einem erhöhten
Alkoholkonsum in den letzen 2 – 3 Wochen ausgehen. Um sicher zu
gehen, dass dieser Wert bei Ihnen nicht erhöht, oder in einer
Grauzone ist, sollten Sie in den letzten 4 Wochen vor der
Blutentnahme nicht mehr als 60 gr. Alkohol (3 Bier a’ 0,5l) bei 3 – 4
Trinkanlässen konsumiert haben.

MCV (mittleres corpuskuläres Volumen)


Neben den schon genannten Leberwerten wurde früher auch noch
das MCV bestimmt. Dieser Wert ist allerdings sehr unspezifisch in
Bezug auf konsumierten Alkohol. Auch gibt es enorme
Schwankungen bei der Bestimmung des Normbereichs. Je nach
Labor kann es daher sein, dass ein Wert noch als normal gilt,
während der gleiche Wert, bei gleicher Messmethode, bei einem
anderen Labor als erhöht eingestuft wird. Von daher wird dieser
Wert heute nicht mehr von den Begutachtungsstellen erhoben.
Einzige mir bekannte Ausnahme ist die Prosecur GmbH.

Die Blutentnahme können Sie von Ihrem Hausarzt, oder jedem anderen
Arzt Ihres Vertrauens, durchführen lassen. Auch an das Labor, das mit der
Bestimmung der Werte beauftragt wird, sind keine besonderen
Anforderungen gestellt.

Abstinenznachweise

2009 wurden in den Beurteilungskriterien der Deutschen Gesellschaft für


Verkehrspsychologie (DGVP) und der Deutschen Gesellschaft für
Verkehrsmedizin (DGVM), für die Beurteilung alkoholauffälliger Fahrer der
Abstinenznachweis über EtG (Ethyl-Glucuronid) eingeführt. Seit dem sind
bei Abstinenzbedürftigkeit Nachweise in Form einer EtG-Haaranalyse oder
eines EtG-Urinscreenings zu erbringen.

Bei der Aufspaltung des Alkohols in der Leber entsteht unter anderem das
EtG. Es ist also ein direktes wasserlösliches Abbauprodukt des Alkohols
und damit sehr spezifisch. Schon die Aufnahme geringer Mengen an
Alkohol, wie z. B. in alkoholfreiem Bier, können nachgewiesen werden.

Von daher gilt es einiges zu beachten. Alkoholfreie Getränke dürfen bis zu


0,5 Vol % Alkohol enthalten. Es gilt derartige Getränke zu vermeiden.
Gleiches gilt für alkoholhaltige Speisen, Arzneimittel und Mundwasser. Die
Aufnahme größer Mengen an Fruchtsäften, Sauerkraut oder auch reifen

© 25.03.16 by Martin Formann (aktuell 02.08.2021) 98


MPU Idiotentestfragen Alkohol
Ausgabe: 08/21, Nr. a65721-07282
Früchten, kann durch Gärung im Magen zu körpereigenem Alkohol führen,
der ebenfalls das Messergebnis negativ beeinflussen kann.

Es gibt zwar eine Studie des Rechtsmediziners Prof. Dr. Frank Mußhoff, die
davon ausgeht, dass nach 24 Stunden, bei großer Aufnahme
entsprechender Speisen und Getränke, das EtG unter dem Grenzwert von
0,1 mg/l liegt. Verlassen würde ich mich aber nicht darauf. Es wurden
Tests mit nur 19 Personen durchgeführt.

Nachweiszeiträume

Bei fortgeschrittener Alkoholproblematik oder Abhängigkeit müssen


Sie mindestens 12 Monate Abstinenz nachweisen.

Alkoholgefährdung, also wenn Sie sich schwer getan haben, Ihren


Konsum noch zu kontrollieren, müssen Sie mindestens 6 Monate,
besser wären 9 Monate, Abstinenz nachweisen.

Achtung: 6 Monate reichen i. d. R. nicht aus, um eine


Verhaltensänderung einzuleiten und zu
stabilisieren. Bei Alkoholgefährdung sollten
zwischen Delikt und MPU mindestens 12 Monate
vergangen sein, wenn die Veränderung direkt nach
dem Delikt eingeleitet wurde.

Bei freiwilliger Abstinenz können Sie auch ein Abstinenzprogramm


machen. Es schadet nicht, ist aber nicht zwingend. Freiwillige
Abstinenz bedeutet, dass Sie sich, aus welchen Gründen auch
immer, dazu entschlossen haben, zunächst keinen Alkohol mehr zu
trinken. Persönlich rate ich aber davon ab. Wenn Sie nicht
abstinenzbedürftig sind, spricht nichts dagegen, ab und an kleine
Mengen an Alkohol zu trinken. Eine Ausnahme wäre allerdings, wenn
Sie Medikamente einnehmen, bei denen auch kleinste Mengen an
Alkohol schädlich wären.

Anforderungen an Labore

Die Labore, die mit der Untersuchung der Proben beauftragt werden,
müssen die CTU 3 Kriterien erfüllen. D. h., die Untersuchung muss
in einem nach DIN ISO EN 17025 für forensische Zwecke
akkreditierten Labor nach den Standards der GTFCh stattfinden.

Achtung: Es finden sich immer wieder Labore, die angeben,


Untersuchungen für die MPU zu machen, aber nicht
forensisch akkreditiert sind. Wenn Sie sich nicht
sicher sind, lassen Sie lieber die Finger weg, auch

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MPU Idiotentestfragen Alkohol
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wenn ein günstiger Preis für die Untersuchungen
verlockend klingt.

Alle Begutachtungsstellen bieten Abstinenzprogramme an. Die


Untersuchungen sind zwar immer anerkannt, aber meist nicht die
günstigste Möglichkeit.

Anforderungen an den Arzt

Auch an den Arzt, der die Probenentnahme durchführt, werden im


Gegensatz zur Blutentnahme hohe Ansprüche gestellt.
Diese sind in der Anlage 4a Abs. 6 b) der FeV festgelegt.

b)
soweit für die Feststellung der Eignung die Vorlage von
Abstinenzbelegen erforderlich ist, dürfen hierfür ausschließlich
Belege von Stellen anerkannt werden, in denen die nach Stand der
Wissenschaft und Technik erforderlichen Rahmenbedingungen der
Abstinenzkontrolle wie Terminvergabe, Identitätskontrolle und
Probenentnahme gewährleistet sind; dies kann angenommen werden,
wenn die Befunderhebung und Befundauswertung verantwortlich von
aa)
einem Facharzt mit verkehrsmedizinischer Qualifikation, der nicht
zugleich der den Betroffenen behandelnde Arzt sein darf,
bb)
einem Arzt des Gesundheitsamtes oder anderen Arzt der öffentlichen
Verwaltung,
cc)
einem Arzt mit der Gebietsbezeichnung „Facharzt für
Rechtsmedizin“,
dd)
einem Arzt mit der Gebietsbezeichnung „Arbeitsmedizin“ oder der
Zusatzbezeichnung „Betriebsmedizin“,
ee)
einem Arzt in einer Begutachtungsstelle für Fahreignung,
ff)
einem Arzt/Toxikologen in einem für forensisch-toxikologische
Zwecke akkreditierten Labor

EtG im Urin

Im Urin ist EtG 3 – 5 Tage nachweisbar. Die Einbestellung erfolgt


zeitlich nicht vorhersehbar. In der Regel bekommen Sie eine SMS
von dem Labor, oder der Stelle, mit dem Sie das
Abstinenzprogramm vereinbart haben. Dann müssen Sie innerhalb
von 24 Stunden zur Probenabgabe erscheinen. Tun Sie das nicht,
wird das Programm gekündigt und alles beginnt von vorne.

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Die Probenabgabe muss unter Sicht stattfinden. D. h., der Arzt oder
die Ärztin schaut genau, ob auch alles da rauskommt, wo es eben
rauskommen muss. Damit soll ausgeschlossen werden, dass man
Fremdurin abgibt, der vielleicht in einem Beutel mitgebracht wurde.
Wenn Sie mal Urlaub machen, oder beruflich verreisen müssen,
sollten Sie das rechtzeitig bekannt geben. Was rechtszeitig ist,
können Sie in den jeweiligen Verträgen der Labore oder
Begutachtungsstellen nachlesen.

Durch erhöhte Trinkmengen kann der Urin verdünnt werden. Damit


wird die Nachweisbarkeit verschlechtert. Deshalb wird auch eine
Bestimmung des Kreatinin durchgeführt. Wenn der Urin ganz hell
und klar ist, weil man viel getrunken hat, ist der Kreatininwert im
Urin ganz niedrig. Das deutet dann eben auf eine Verdünnung hin.
Sie sollten vor der Probenabgabe durchaus etwas trinken, aber eben
nicht 2 oder 3 Liter Wasser. Ist der Wert zu niedrig, wird die Probe
nicht anerkannt und kann zur Kündigung der Abstinenzvereinbarung
führen.

Bei einem positiven Ergebnis, also dem Nachweis von


Alkoholkonsum, wird die Abstinenzvereinbarung ebenfalls gekündigt.

Bei einem 6-monatigen Abstinenzprogramm müssen 4 Proben, bei 9


Monaten 5 Proben und bei 12 Monaten 6 Proben abgegeben werden.

Die Kosten für eine Probenentnahme und der Laboruntersuchung


belaufen sich auf 70,00 € bis 125,00 €, je nach Labor, bzw. Stelle.

EtG im Haar

Das EtG kann auch im Haar nachgewiesen werden. Für die Probe
wird normalerweise das Kopfhaar verwendet. Theoretisch ist auch
Körperhaar geeignet, was allerdings problematisch ist. Bei Kopfhaar
wird ein durchschnittliches Wachstum von einem cm pro Monat
angenommen. Untersucht werden maximal 3 cm, was einem
Nachweiszeitraum von 3 Monaten entspricht.

Achtung: Bitte beachten Sie, dass eine Haaranalyse auf EtG


mit kolorierten Haaren (Färbung/Tönung) nicht
möglich ist.

Befunde bei Krankheiten

Es gibt fahreignungsrelevante Krankheiten, die in der Anlage 4 FeV


aufgeführt sind. Folgende Erkrankungen und Mängel sind hier
angegeben:

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 Mangelndes Sehvermögen
 Hochgradige Schwerhörigkeit (Hörverlust von 60% und mehr)
 Bewegungsbehinderungen
 Herz- und Gefäßkrankheiten
 Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit)
 Krankheiten des Nervensystems
 Psychische (geistige) Störung
 Alkoholmissbrauch und -abhängigkeit
 Betäubungsmittel, andere psychoaktiv wirkende Stoffe und
Arzneimittel
 Nierenerkrankungen
 Weitere Krankheiten und Mängel wie Tagesschläfrigkeit,
schwere Lungen- und Bronchialerkrankungen oder Störungen
des Gleichgewichtssinnes.

In den Erklärungen zum medizinischen Teil der MPU wurde schon


darauf hingewiesen, wie Sie sich bei Einnahme von Medikamenten
verhalten sollten.

Bei Diabetes, erhöhtem oder zu niedrigen Blutdruck oder Asthma,


sollten entsprechende Befunde Ihres behandelnden Arztes vorliegen.

Achtung: Bei der med. Untersuchung wird auch der


Blutdruck gemessen. Daher sollten Sie bei
Kenntnis dieser Erkrankung entsprechende
Angaben im Fragebogen machen.

Unterlagen über Entwöhnungstherapie

Wenn Sie eine Entgiftung und Entwöhnungstherapie gemacht haben,


müssen Sie die entsprechenden Entlassungsberichte vorlegen. Von
daher ist es wichtig, sollten Ihnen diese Berichte nicht vorliegen,
sich rechtzeitig darum zu kümmern.

Rechtliche Bestimmungen

Die rechtlichen Bestimmungen bei Alkohol im Straßenverkehr sind


umfangreich. Dennoch sollten Sie einen Überblick über diese
Bestimmungen haben.

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Bußgelder bei Alkohol am Steuer

Bußgeld
Verstoß: Alkohol am Steuer Punkte Fahrverbot
(€)
Fahren mit einer
2 500,- 1 Monat
Blutalkoholkonzentration von 0,5 – 1,09 ‰
- bei Eintrag eines vorherigen
2 1.000,- 3 Monate
Alkoholverstoßes
- bei Eintrag zweier vorheriger Alkoholverstöße 2 1.500,- 3 Monate
Fahren mit einer Blutalkoholkonzentration von Freiheits-
Entzug der
1,1 ‰ und mehr (“absolute 3 oder
Fahrerlaubnis
Fahruntüchtigkeit”), wird als Straftat geahndet Geldstrafe
0-‰-Regel als Fahranfänger nicht eingehalten 1 250,- -

Bei Alkoholverstößen im Straßenverkehr wird rechtlich zwischen dem


Tatbestand der Ordnungswidrigkeit und dem Straftatbestand
unterschieden. Schauen wir uns als erstes den Straftatbestand an.

Straftatbestand

Zunächst mal eine Übersicht.

Verstoß Gesetz Sanktionen


- Geldstrafe oder
- Freiheitsstrafe bis zu
einem Jahr
...ohne Gefährdung § 316 StGB
- Entzug der
Fahrerlaubnis
- 3 Punkte
- Geldstrafe oder
Kraftfahrzeug geführt - Freiheitsstrafe bis zu
mit Blutalkohol ab 1,1 fünf Jahren bei
Promille Vorsatz, bis zu zwei
§ 315 c
(absolute ...mit Gefährdung Jahren bei fahrlässiger
StGB
Fahruntüchtigkeit) Gefahrenverursachung
- Entzug der
Fahrerlaubnis
- 3 Punkte
zusätzlich:
...mit Sach- oder § 315 c Schadensersatz- und
Personenschaden StGB Regressansprüche
Dritter
Kraftfahrzeug geführt - Geldstrafe oder
mit Blutalkohol ab 0,3 - Freiheitsstrafe bis zu
Promille mit ...ohne Gefährdung § 316 StGB einem Jahr
alkoholtypischen - Entzug der
Ausfallerscheinungen Fahrerlaubnis

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(relative - 3 Punkte
Fahruntüchtigkeit)
- Geldstrafe oder
- Freiheitsstrafe bis zu
fünf Jahren bei
Vorsatz, bis zu zwei
§ 315 c
...mit Gefährdung Jahren bei fahrlässiger
StGB
Gefahrenverursachung
- Entzug der
Fahrerlaubnis
- 3 Punkte
zusätzlich:
...mit Sach- oder § 315 c Schadensersatz- und
Personenschaden StGB Regressansprüche
Dritter

Was oftmals nicht bekannt ist, dass bei einer Fahrt unter Alkoholeinfluss
schon ab 0,3 Promille der Führerschein eingezogen und die Fahrerlaubnis
entzogen werden kann. Dies gilt, wenn bei der Fahrt alkoholtypische
Ausfallerscheinungen erkannt wurden. Diese können z. B. ein
Auffahrunfall, Rotlichtverstoß oder eine deutlich unsichere Fahrweise sein.

Bei gerichtlichem Entzug der Fahrerlaubnis wird immer eine Sperrfrist von
mindestens 6 Monaten verhängt. War die Fahrerlaubnis vorläufig entzogen
(§ 111a StPO) beträgt die Sperrfrist mindestens 3 Monate (§ 69a Abs. 3
StGB). Hinzu kommt eine Geldstrafe, die in der Regel 40 bis 60
Tagessätze beträgt, wenn es sich um ein Erstdelikt ohne Gefährdung des
Straßenverkehrs handelt. Die Höhe des Tagessatzes entspricht i. d. R.
dem Nettoeinkommen geteilt durch 30. Von dem Nettoeinkommen können
noch abzugsfähige Belastungen abgezogen werden. Diese sind z. B.
Darlehensraten oder Unterhaltszahlungen.

Hier die entsprechenden Paragraphen.

Strafgesetzbuch (StGB)
§ 316 Trunkenheit im Verkehr

(1) Wer im Verkehr (§§ 315 bis 315d) ein Fahrzeug führt, obwohl er
infolge des Genusses alkoholischer Getränke oder anderer
berauschender Mittel nicht in der Lage ist, das Fahrzeug sicher zu
führen, wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe
bestraft, wenn die Tat nicht in § 315a oder § 315c mit Strafe bedroht
ist.
(2) Nach Absatz 1 wird auch bestraft, wer die Tat fahrlässig begeht.

Strafgesetzbuch (StGB)
§ 315c Gefährdung des Straßenverkehrs

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(1) Wer im Straßenverkehr
1. ein Fahrzeug führt, obwohl er
a) infolge des Genusses alkoholischer Getränke oder anderer
berauschender Mittel oder
b) infolge geistiger oder körperlicher Mängel
nicht in der Lage ist, das Fahrzeug sicher zu führen, oder

2. grob verkehrswidrig und rücksichtslos


a) die Vorfahrt nicht beachtet,
b) falsch überholt oder sonst bei Überholvorgängen falsch
fährt,
c) an Fußgängerüberwegen falsch fährt,
d) an unübersichtlichen Stellen, an Straßenkreuzungen,
Straßeneinmündungen oder Bahnübergängen zu schnell
fährt,
e) an unübersichtlichen Stellen nicht die rechte Seite der
Fahrbahn einhält,
f) auf Autobahnen oder Kraftfahrstraßen wendet, rückwärts
oder entgegen der Fahrtrichtung fährt oder dies versucht
oder
g) haltende oder liegengebliebene Fahrzeuge nicht auf
ausreichende Entfernung kenntlich macht, obwohl das zur
Sicherung des Verkehrs erforderlich ist,
und dadurch Leib oder Leben eines anderen Menschen oder fremde
Sachen von bedeutendem Wert gefährdet, wird mit Freiheitsstrafe
bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.
(2) In den Fällen des Absatzes 1 Nr. 1 ist der Versuch strafbar.
(3) Wer in den Fällen des Absatzes 1
1. die Gefahr fahrlässig verursacht oder
2. fahrlässig handelt und die Gefahr fahrlässig verursacht,
wird mit Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahren oder mit Geldstrafe
bestraft.

Strafprozeßordnung (StPO)
§ 111a Vorläufige Entziehung der Fahrerlaubnis

(1) Sind dringende Gründe für die Annahme vorhanden, dass die
Fahrerlaubnis entzogen werden wird (§ 69 des Strafgesetzbuches),
so kann der Richter dem Beschuldigten durch Beschluß die
Fahrerlaubnis vorläufig entziehen. Von der vorläufigen Entziehung
können bestimmte Arten von Kraftfahrzeugen ausgenommen
werden, wenn besondere Umstände die Annahme rechtfertigen,
daß der Zweck der Maßnahme dadurch nicht gefährdet wird.
(2) Die vorläufige Entziehung der Fahrerlaubnis ist aufzuheben,
wenn ihr Grund weggefallen ist oder wenn das Gericht im Urteil die
Fahrerlaubnis nicht entzieht.
(3) Die vorläufige Entziehung der Fahrerlaubnis wirkt zugleich als
Anordnung oder Bestätigung der Beschlagnahme des von einer
deutschen Behörde ausgestellten Führerscheins. Dies gilt auch,
wenn der Führerschein von einer Behörde eines Mitgliedstaates der
Europäischen Union oder eines anderen Vertragsstaates des

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Abkommens über den Europäischen Wirtschaftsraum ausgestellt
worden ist, sofern der Inhaber seinen ordentlichen Wohnsitz im
Inland hat.
(4) Ist ein Führerschein beschlagnahmt, weil er nach § 69 Abs. 3
Satz 2 des Strafgesetzbuches eingezogen werden kann, und bedarf
es einer richterlichen Entscheidung über die Beschlagnahme, so
tritt an deren Stelle die Entscheidung über die vorläufige
Entziehung der Fahrerlaubnis.
(5) Ein Führerschein, der in Verwahrung genommen, sichergestellt
oder beschlagnahmt ist, weil er nach § 69 Abs. 3 Satz 2 des
Strafgesetzbuches eingezogen werden kann, ist dem Beschuldigten
zurückzugeben, wenn der Richter die vorläufige Entziehung der
Fahrerlaubnis wegen Fehlens der in Absatz 1 bezeichneten
Voraussetzungen ablehnt, wenn er sie aufhebt oder wenn das
Gericht im Urteil die Fahrerlaubnis nicht entzieht. Wird jedoch im
Urteil ein Fahrverbot nach § 44 des Strafgesetzbuches verhängt, so
kann die Rückgabe des Führerscheins aufgeschoben werden, wenn
der Beschuldigte nicht widerspricht.
(6) In anderen als in Absatz 3 Satz 2 genannten ausländischen
Führerscheinen ist die vorläufige Entziehung der Fahrerlaubnis zu
vermerken. Bis zur Eintragung dieses Vermerkes kann der
Führerschein beschlagnahmt werden (§ 94 Abs. 3, § 98).

Auf den § 69a StGB gehen wir später noch genauer ein.

Ordnungswidrigkeit

Der wesentliche Unterschied zur Straftat ist, dass die Fahrerlaubnis nicht
entzogen wird und auch keine Sperrfrist verhängt wird, sondern ein
Fahrverbot erteilt wird. Auf den Unterschied zwischen Sperrfrist und
Fahrverbot gehe ich später noch genauer ein. Auch wird keine Geldstrafe
in Tagessätzen, sondern eine Geldbuße verhängt.

Straßenverkehrsgesetz (StVG)
§ 24a 0,5 Promille-Grenze

(1) Ordnungswidrig handelt, wer im Straßenverkehr ein Kraftfahrzeug


führt, obwohl er 0,25 mg/l oder mehr Alkohol in der Atemluft oder 0,5
Promille oder mehr Alkohol im Blut oder eine Alkoholmenge im Körper
hat, die zu einer solchen Atem- oder Blutalkoholkonzentration führt.
(2) Ordnungswidrig handelt, wer unter der Wirkung eines in der
Anlage zu dieser Vorschrift genannten berauschenden Mittels im
Straßenverkehr ein Kraftfahrzeug führt. Eine solche Wirkung liegt vor,
wenn eine in dieser Anlage genannte Substanz im Blut nachgewiesen
wird. Satz 1 gilt nicht, wenn die Substanz aus der
bestimmungsgemäßen Einnahme eines für einen konkreten
Krankheitsfall verschriebenen Arzneimittels herrührt.
(3) Ordnungswidrig handelt auch, wer die Tat fahrlässig begeht.
(4) Die Ordnungswidrigkeit kann mit einer Geldbuße bis zu

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dreitausend Euro geahndet werden.
(5) Das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur wird
ermächtigt, durch Rechtsverordnung im Einvernehmen mit dem
Bundesministerium für Gesundheit und dem Bundesministerium der
Justiz und für Verbraucherschutz mit Zustimmung des Bundesrates die
Liste der berauschenden Mittel und Substanzen in der Anlage zu dieser
Vorschrift zu ändern oder zu ergänzen, wenn dies nach
wissenschaftlicher Erkenntnis im Hinblick auf die Sicherheit des
Straßenverkehrs erforderlich ist.

Unterschied Führerscheinentzug und Fahrverbot

Der Unterschied zwischen einem Führerscheinentzug und einem


Fahrverbot ist oft nicht geläufig. Schauen wir uns zunächst mal die
Entziehung der Fahrerlaubnis an.

Strafgesetzbuch (StGB)
§ 69 Entziehung der Fahrerlaubnis

(1) Wird jemand wegen einer rechtswidrigen Tat, die er bei oder im
Zusammenhang mit dem Führen eines Kraftfahrzeuges oder unter
Verletzung der Pflichten eines Kraftfahrzeugführers begangen hat,
verurteilt oder nur deshalb nicht verurteilt, weil seine
Schuldunfähigkeit erwiesen oder nicht auszuschließen ist, so entzieht
ihm das Gericht die Fahrerlaubnis, wenn sich aus der Tat ergibt, dass
er zum Führen von Kraftfahrzeugen ungeeignet ist. Einer weiteren
Prüfung nach § 62 bedarf es nicht.
(2) Ist die rechtswidrige Tat in den Fällen des Absatzes 1 ein
Vergehen
1.
der Gefährdung des Straßenverkehrs (§ 315c),
2.
der Trunkenheit im Verkehr (§ 316),
3.
des unerlaubten Entfernens vom Unfallort (§ 142), obwohl der
Täter weiß oder wissen kann, daß bei dem Unfall ein Mensch
getötet oder nicht unerheblich verletzt worden oder an
fremden Sachen bedeutender Schaden entstanden ist, oder
4.
des Vollrausches (§ 323a), der sich auf eine der Taten nach
den Nummern 1 bis 3 bezieht,
so ist der Täter in der Regel als ungeeignet zum Führen von
Kraftfahrzeugen anzusehen.
(3) Die Fahrerlaubnis erlischt mit der Rechtskraft des Urteils. Ein von
einer deutschen Behörde ausgestellter Führerschein wird im Urteil
eingezogen.

Bei einer Straftat in Verbindung mit Alkohol im Straßenverkehr, wird also


die Fahrerlaubnis entzogen und der Führerschein eingezogen. Das
bedeutet, dass Ihr Führerschein vernichtet wird und Sie eine neue

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Fahrerlaubnis beantragen müssen. Wird eine neue Fahrerlaubnis erteilt,
bekommen Sie auch einen neuen Führerschein.

Mit dem Entzug der Fahrerlaubnis wird auch eine Sperrfrist verhängt.
Diese ist im § 69a StGB geregelt.

Strafgesetzbuch (StGB)
§ 69a Sperre für die Erteilung einer Fahrerlaubnis

(1) Entzieht das Gericht die Fahrerlaubnis, so bestimmt es zugleich,


daß für die Dauer von sechs Monaten bis zu fünf Jahren keine neue
Fahrerlaubnis erteilt werden darf (Sperre). Die Sperre kann für
immer angeordnet werden, wenn zu erwarten ist, dass die
gesetzliche Höchstfrist zur Abwehr der von dem Täter drohenden
Gefahr nicht ausreicht. Hat der Täter keine Fahrerlaubnis, so wird
nur die Sperre angeordnet.
(2) Das Gericht kann von der Sperre bestimmte Arten von
Kraftfahrzeugen ausnehmen, wenn besondere Umstände die
Annahme rechtfertigen, daß der Zweck der Maßregel dadurch nicht
gefährdet wird.

(3) Das Mindestmaß der Sperre beträgt ein Jahr, wenn gegen den
Täter in den letzten drei Jahren vor der Tat bereits einmal eine
Sperre angeordnet worden ist.

(4) War dem Täter die Fahrerlaubnis wegen der Tat vorläufig
entzogen (§ 111a der Strafprozeßordnung), so verkürzt sich das
Mindestmaß der Sperre um die Zeit, in der die vorläufige Entziehung
wirksam war. Es darf jedoch drei Monate nicht unterschreiten.

(5) Die Sperre beginnt mit der Rechtskraft des Urteils. In die Frist
wird die Zeit einer wegen der Tat angeordneten vorläufigen
Entziehung eingerechnet, soweit sie nach Verkündung des Urteils
verstrichen ist, in dem die der Maßregel zugrunde liegenden
tatsächlichen Feststellungen letztmals geprüft werden konnten.

(6) Im Sinne der Absätze 4 und 5 steht der vorläufigen Entziehung


der Fahrerlaubnis die Verwahrung, Sicherstellung oder
Beschlagnahme des Führerscheins (§ 94 der Strafprozeßordnung)
gleich.

(7) Ergibt sich Grund zu der Annahme, dass der Täter zum Führen
von Kraftfahrzeugen nicht mehr ungeeignet ist, so kann das Gericht
die Sperre vorzeitig aufheben. Die Aufhebung ist frühestens zulässig,
wenn die Sperre drei Monate, in den Fällen des Absatzes 3 ein Jahr
gedauert hat; Absatz 5 Satz 2 und Absatz 6 gelten entsprechend.

Hinweis: Es gibt Möglichkeiten, die Sperrfrist zu verkürzen. Diese


sind je nach Bundesland unterschiedlich geregelt, bzw.
werden unterschiedlich gehandhabt. Die Verkürzung

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beträgt in der Regel ein bis drei Monate. Maßnahmen zur
Sperrfristverkürzung kosten meist 500,00 € und mehr.
Wenn im Wiedererteilungsverfahren eine MPU gefordert
wird, machen diese Maßnahmen, die nur auf eine
Sperrfristverkürzung ausgerichtet sind, meist wenig
Sinn.

Der Abs. 7 ist eine nähere Betrachtung wert. Stellt das Gericht fest,
dass Sie nicht mehr ungeeignet sind ein Kraftfahrzeug zu führen,
kann die Führerscheinstelle auch keine MPU anordnen. Allerdings
kommt es in der Praxis nur äußerst selten vor.

Bei einer Ordnungswidrigkeit nach § 24 StVG wird ein Fahrverbot


verhängt. Geregelt ist dies im § 25 StVG.

Straßenverkehrsgesetz (StVG)
§ 25 Fahrverbot

(1) Wird gegen den Betroffenen wegen einer Ordnungswidrigkeit


nach § 24, die er unter grober oder beharrlicher Verletzung der
Pflichten eines Kraftfahrzeugführers begangen hat, eine Geldbuße
festgesetzt, so kann ihm die Verwaltungsbehörde oder das Gericht
in der Bußgeldentscheidung für die Dauer von einem Monat bis zu
drei Monaten verbieten, im Straßenverkehr Kraftfahrzeuge jeder
oder einer bestimmten Art zu führen. Wird gegen den Betroffenen
wegen einer Ordnungswidrigkeit nach § 24a eine Geldbuße
festgesetzt, so ist in der Regel auch ein Fahrverbot anzuordnen.
(2) Das Fahrverbot wird mit der Rechtskraft der
Bußgeldentscheidung wirksam. Für seine Dauer werden von einer
deutschen Behörde ausgestellte nationale und internationale
Führerscheine amtlich verwahrt. Dies gilt auch, wenn der
Führerschein von einer Behörde eines Mitgliedstaates der
Europäischen Union oder eines anderen Vertragsstaates des
Abkommens über den Europäischen Wirtschaftsraum ausgestellt
worden ist, sofern der Inhaber seinen ordentlichen Wohnsitz im
Inland hat. Wird er nicht freiwillig herausgegeben, so ist er zu
beschlagnahmen.
(2a) Ist in den zwei Jahren vor der Ordnungswidrigkeit ein
Fahrverbot gegen den Betroffenen nicht verhängt worden und wird
auch bis zur Bußgeldentscheidung ein Fahrverbot nicht verhängt,
so bestimmt die Verwaltungsbehörde oder das Gericht abweichend
von Absatz 2 Satz 1, dass das Fahrverbot erst wirksam wird, wenn
der Führerschein nach Rechtskraft der Bußgeldentscheidung in
amtliche Verwahrung gelangt, spätestens jedoch mit Ablauf von
vier Monaten seit Eintritt der Rechtskraft.
(2b) Werden gegen den Betroffenen mehrere Fahrverbote
rechtskräftig verhängt, so sind die Verbotsfristen nacheinander zu
berechnen. Die Verbotsfrist auf Grund des früher wirksam
gewordenen Fahrverbots läuft zuerst. Werden Fahrverbote
gleichzeitig wirksam, so läuft die Verbotsfrist auf Grund des früher

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angeordneten Fahrverbots zuerst, bei gleichzeitiger Anordnung ist
die frühere Tat maßgebend.
(3) In anderen als in Absatz 2 Satz 3 genannten ausländischen
Führerscheinen wird das Fahrverbot vermerkt. Zu diesem Zweck
kann der Führerschein beschlagnahmt werden.
(4) Wird der Führerschein in den Fällen des Absatzes 2 Satz 4 oder
des Absatzes 3 Satz 2 bei dem Betroffenen nicht vorgefunden, so
hat er auf Antrag der Vollstreckungsbehörde (§ 92 des Gesetzes
über Ordnungswidrigkeiten) bei dem Amtsgericht eine
eidesstattliche Versicherung über den Verbleib des Führerscheins
abzugeben. § 883 Abs. 2 und 3 der Zivilprozessordnung gilt
entsprechend.
(5) Ist ein Führerschein amtlich zu verwahren oder das Fahrverbot
in einem ausländischen Führerschein zu vermerken, so wird die
Verbotsfrist erst von dem Tag an gerechnet, an dem dies
geschieht. In die Verbotsfrist wird die Zeit nicht eingerechnet, in
welcher der Täter auf behördliche Anordnung in einer Anstalt
verwahrt wird.
(6) Die Dauer einer vorläufigen Entziehung der Fahrerlaubnis (§
111a der Strafprozessordnung) wird auf das Fahrverbot
angerechnet. Es kann jedoch angeordnet werden, dass die
Anrechnung ganz oder zum Teil unterbleibt, wenn sie im Hinblick
auf das Verhalten des Betroffenen nach Begehung der
Ordnungswidrigkeit nicht gerechtfertigt ist. Der vorläufigen
Entziehung der Fahrerlaubnis steht die Verwahrung, Sicherstellung
oder Beschlagnahme des Führerscheins (§ 94 der
Strafprozessordnung) gleich.
(7) Wird das Fahrverbot nach Absatz 1 im Strafverfahren
angeordnet (§ 82 des Gesetzes über Ordnungswidrigkeiten), so
kann die Rückgabe eines in Verwahrung genommenen,
sichergestellten oder beschlagnahmten Führerscheins
aufgeschoben werden, wenn der Betroffene nicht widerspricht. In
diesem Fall ist die Zeit nach dem Urteil unverkürzt auf das
Fahrverbot anzurechnen.
(8) Über den Zeitpunkt der Wirksamkeit des Fahrverbots nach
Absatz 2 oder 2a Satz 1 und über den Beginn der Verbotsfrist nach
Absatz 5 Satz 1 ist der Betroffene bei der Zustellung der
Bußgeldentscheidung oder im Anschluss an deren Verkündung zu
belehren.

Bei einem Fahrverbot müssen Sie Ihren Führerschein bei einer


Polizeidienststelle, für die Dauer des Fahrverbots, hinterlegen. Wann und
wie lange Sie das Fahrverbot antreten müssen, wird in dem
Bußgeldbescheid festgelegt.

Achtung: Ist die Frist zum Antritt des Fahrverbots abgelaufen,


dürfen Sie kein führerscheinpflichtiges Fahrzeug mehr
führen. Hinterlegen Sie dann Ihren Führerschein nicht
und fahren weiter, werden Sie wegen Fahren ohne
Fahrerlaubnis strafrechtlich belangt.

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Zusammenfassung Führerscheinentzug und Fahrverbot

Wird Ihnen die Fahrerlaubnis strafrechtlich wegen eines Alkoholdelikts


entzogen, wird Ihr Führerschein eingezogen. Gleichzeitig wird eine
Sperrfrist verhängt. Vor Ablauf dieser Sperrfrist darf Ihnen kein neuer
Führerschein, genauer gesagt keine neue Fahrerlaubnis, erteilt werden.

Bei einem Fahrverbot hinterlegen Sie Ihren Führerschein bei einer


Polizeidienststelle. Nach Ablauf des Fahrverbots erhalten Sie Ihre
Fahrerlaubnis wieder zurück.

Tilgungs- und Verwertungsfristen

Die Tilgungs- und Verwertungsfristen sind eine nicht nur komplexe,


sondern auch eine komplizierte Sache. Deshalb haben, aus meiner
Erfahrung heraus, auch so manche Führerscheinstellen unterschiedliche
Sichtweisen, was noch verwertet werden darf und was nicht.

Auch so mancher Fachanwalt für Verkehrsrecht kommt mit den


umfangreichen Bestimmungen oftmals durcheinander. Bevor ich Ihnen
nun erkläre warum das so ist, erhalten Sie zunächst mal einen Überblick
über den § 29 StVG, der die Tilgung regelt.

Straßenverkehrsgesetz (StVG)
§ 29 Tilgung der Eintragungen

(1) Die im Register gespeicherten Eintragungen werden nach Ablauf


der in Satz 2 bestimmten Fristen getilgt. Die Tilgungsfristen betragen

1. zwei Jahre und sechs Monate


bei Entscheidungen über eine Ordnungswidrigkeit,
a) die in der Rechtsverordnung nach § 6 Absatz 1 Nummer 1
Buchstabe s Doppelbuchstabe bb Dreifachbuchstabe bbb als
verkehrssicherheitsbeeinträchtigende oder gleichgestellte
Ordnungswidrigkeit mit einem Punkt bewertet ist oder
b) soweit weder ein Fall des Buchstaben a noch der Nummer 2
Buchstabe b vorliegt und in der Entscheidung ein Fahrverbot
angeordnet worden ist,

2. fünf Jahre
a) bei Entscheidungen über eine Straftat, vorbehaltlich der
Nummer 3 Buchstabe a,
b) bei Entscheidungen über eine Ordnungswidrigkeit, die in der
Rechtsverordnung nach § 6 Absatz 1 Nummer 1 Buchstabe s
Doppelbuchstabe bb Dreifachbuchstabe aaa als besonders
verkehrssicherheitsbeeinträchtigende oder gleichgestellte
Ordnungswidrigkeit mit zwei Punkten bewertet ist,
c) bei von der nach Landesrecht zuständigen Behörde

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verhängten Verboten oder Beschränkungen, ein
fahrerlaubnisfreies Fahrzeug zu führen,
d) bei Mitteilungen über die Teilnahme an einem
Fahreignungsseminar, einem Aufbauseminar, einem besonderen
Aufbauseminar oder einer verkehrspsychologischen Beratung,

3. zehn Jahre
a) bei Entscheidungen über eine Straftat, in denen die
Fahrerlaubnis entzogen oder eine isolierte Sperre angeordnet
worden ist,
b) bei Entscheidungen über Maßnahmen oder Verzichte nach §
28 Absatz 3 Nummer 5 bis 8.

Eintragungen über Maßnahmen der nach Landesrecht zuständigen


Behörde nach § 2a Absatz 2 Satz 1 Nummer 1 und 2 und § 4 Absatz 5
Satz 1 Nummer 1 und 2 werden getilgt, wenn dem Inhaber einer
Fahrerlaubnis die Fahrerlaubnis entzogen wird. Sonst erfolgt eine
Tilgung bei den Maßnahmen nach § 2a Absatz 2 Satz 1 Nummer 1 und
2 ein Jahr nach Ablauf der Probezeit und bei Maßnahmen nach § 4
Absatz 5 Satz 1 Nummer 1 und 2 dann, wenn die letzte Eintragung
wegen einer Straftat oder Ordnungswidrigkeit getilgt ist.
Verkürzungen der Tilgungsfristen nach Absatz 1 können durch
Rechtsverordnung gemäß § 30c Abs. 1 Nr. 2 zugelassen werden, wenn
die eingetragene Entscheidung auf körperlichen oder geistigen
Mängeln oder fehlender Befähigung beruht.
(2) Die Tilgungsfristen gelten nicht, wenn die Erteilung einer
Fahrerlaubnis oder die Erteilung des Rechts, von einer ausländischen
Fahrerlaubnis wieder Gebrauch zu machen, für immer untersagt ist.
(3) Ohne Rücksicht auf den Lauf der Fristen nach Absatz 1 und das
Tilgungsverbot nach Absatz 2 werden getilgt

1. Eintragungen über Entscheidungen, wenn ihre Tilgung im


Bundeszentralregister angeordnet oder wenn die Entscheidung
im Wiederaufnahmeverfahren oder nach den §§ 86, 102 Abs. 2
des Gesetzes über Ordnungswidrigkeiten rechtskräftig
aufgehoben wird,

2. Eintragungen, die in das Bundeszentralregister nicht


aufzunehmen sind, wenn ihre Tilgung durch die nach
Landesrecht zuständige Behörde angeordnet wird, wobei die
Anordnung nur ergehen darf, wenn dies zur Vermeidung
ungerechtfertigter Härten erforderlich ist und öffentliche
Interessen nicht gefährdet werden,

3. Eintragungen, bei denen die zugrundeliegende Entscheidung


aufgehoben wird oder bei denen nach näherer Bestimmung
durch Rechtsverordnung gemäß § 30c Abs. 1 Nr. 2 eine
Änderung der zugrundeliegenden Entscheidung Anlass gibt,

4. sämtliche Eintragungen, wenn eine amtliche Mitteilung über den


Tod des Betroffenen eingeht.

(4) Die Tilgungsfrist (Absatz 1) beginnt

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1. bei strafgerichtlichen Verurteilungen und bei Strafbefehlen mit


dem Tag der Rechtskraft, wobei dieser Tag auch dann
maßgebend bleibt, wenn eine Gesamtstrafe oder eine
einheitliche Jugendstrafe gebildet oder nach § 30 Abs. 1 des
Jugendgerichtsgesetzes auf Jugendstrafe erkannt wird oder eine
Entscheidung im Wiederaufnahmeverfahren ergeht, die eine
registerpflichtige Verurteilung enthält,

2. bei Entscheidungen der Gerichte nach den §§ 59, 60 des


Strafgesetzbuchs und § 27 des Jugendgerichtsgesetzes mit dem
Tag der Rechtskraft,

3. bei gerichtlichen und verwaltungsbehördlichen


Bußgeldentscheidungen sowie bei anderen
Verwaltungsentscheidungen mit dem Tag der Rechtskraft oder
Unanfechtbarkeit der beschwerenden Entscheidung,

4. bei Aufbauseminaren nach § 2a Absatz 2 Satz 1 Nummer 1,


verkehrspsychologischen Beratungen nach § 2a Absatz 2 Satz 1
Nummer 2 und Fahreignungsseminaren nach § 4 Absatz 7 mit
dem Tag der Ausstellung der Teilnahmebescheinigung.

(5) Bei der Versagung oder Entziehung der Fahrerlaubnis wegen


mangelnder Eignung, der Anordnung einer Sperre nach § 69a Abs. 1
Satz 3 des Strafgesetzbuchs oder bei einem Verzicht auf die
Fahrerlaubnis beginnt die Tilgungsfrist erst mit der Erteilung oder
Neuerteilung der Fahrerlaubnis, spätestens jedoch fünf Jahre nach der
Rechtskraft der beschwerenden Entscheidung oder dem Tag des
Zugangs der Verzichtserklärung bei der zuständigen Behörde. Bei von
der nach Landesrecht zuständigen Behörde verhängten Verboten oder
Beschränkungen, ein fahrerlaubnisfreies Fahrzeug zu führen, beginnt
die Tilgungsfrist fünf Jahre nach Ablauf oder Aufhebung des Verbots
oder der Beschränkung.
(6) Nach Eintritt der Tilgungsreife wird eine Eintragung vorbehaltlich
der Sätze 2 und 4 gelöscht. Eine Eintragung nach § 28 Absatz 3
Nummer 1 oder 3 Buchstabe a oder c wird nach Eintritt der
Tilgungsreife erst nach einer Überliegefrist von einem Jahr gelöscht.
Während dieser Überliegefrist darf der Inhalt dieser Eintragung nur
noch zu folgenden Zwecken übermittelt, genutzt oder über ihn eine
Auskunft erteilt werden:

1. an die nach Landesrecht zuständige Behörde zur Anordnung von


Maßnahmen im Rahmen der Fahrerlaubnis auf Probe nach § 2a,

2. an die nach Landesrecht zuständige Behörde zur Ergreifung von


Maßnahmen nach dem Fahreignungs-Bewertungssystem nach
§ 4 Absatz 5,

3. zur Auskunftserteilung an den Betroffenen nach § 30 Absatz 8.

Die Löschung einer Eintragung nach § 28 Absatz 3 Nummer 3


Buchstabe a oder c unterbleibt in jedem Fall so lange, wie der

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Betroffene im Zentralen Fahrerlaubnisregister als Inhaber einer
Fahrerlaubnis auf Probe gespeichert ist.
(7) Ist eine Eintragung im Fahreignungsregister gelöscht, dürfen die
Tat und die Entscheidung dem Betroffenen für die Zwecke des § 28
Absatz 2 nicht mehr vorgehalten und nicht zu seinem Nachteil
verwertet werden. Unterliegt eine Eintragung im Fahreignungsregister
über eine gerichtliche Entscheidung nach Absatz 1 Satz 2 Nummer 3
Buchstabe a einer zehnjährigen Tilgungsfrist, darf sie nach Ablauf
eines Zeitraums, der einer fünfjährigen Tilgungsfrist nach den
vorstehenden Vorschriften entspricht, nur noch für folgende Zwecke
an die nach Landesrecht zuständige Behörde übermittelt und dort
genutzt werden:

1. zur Durchführung von Verfahren, die eine Erteilung oder


Entziehung einer Fahrerlaubnis zum Gegenstand haben,

2. zum Ergreifen von Maßnahmen nach dem Fahreignungs-


Bewertungssystem nach § 4 Absatz 5.

Außerdem dürfen für die Prüfung der Berechtigung zum Führen von
Kraftfahrzeugen Entscheidungen der Gerichte nach den §§ 69 bis 69b
des Strafgesetzbuches an die nach Landesrecht zuständige Behörde
übermittelt und dort genutzt werden. Die Sätze 1 und 2 gelten nicht
für Eintragungen wegen strafgerichtlicher Entscheidungen, die für die
Ahndung von Straftaten herangezogen werden. Insoweit gelten die
Regelungen des Bundeszentralregistergesetzes.

Auch wenn Sie diesen Paragraphen nur kurz überflogen haben, gehe ich
davon aus, dass Sie erkannt haben, warum das mit der Tilgung und
Verwertung komplex und auch kompliziert ist.

Bei der Entscheidung der Behörde, ob eine MPU anzuordnen ist, werden
verschiedene Register herangezogen. Diese sind das
Bundeszentralregister, das zentrale Fahrerlaubnisregister und das örtliche
Fahrerlaubnisregister. Alle haben mehr oder weniger verschiedene
Tilgungs- bzw. Verwertungsfristen.

Nun interessiert Sie vielleicht, ab wann Sie keine MPU mehr auferlegt
bekommen. Gehen wir mal davon aus, dass im Führungszeugnis vom
Bundeszentralregister keine Eintragungen mehr zu finden sind, die
fahreignungsrelevant sind. Das bedeutet nicht, dass im örtlichen
Fahrerlaubnisregister auch keine Eintragungen mehr sind. Das örtliche
Fahrerlaubnisregister ist die Führerscheinakte, die Ihre zuständige
Fahrerlaubnisbehörde führt.

Diese Eintragungen unterliegen einem Verwertungsverbot, wenn mehr als


10 Jahre, nach Wiedererteilung der Fahrerlaubnis vergangen sind und
keine weiteren fahreignungsrelevanten Eintragung erfolgten.

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Beispiel: Wer am 31.01.2008 wegen eines Alkoholdelikts auffällig
wurde und ein Fahrverbot bekam, gilt erst ab dem
31.01.2018 nicht mehr als Wiederholungstäter.

Bei der Versagung, den Entzug oder auf den Verzicht einer Fahrerlaubnis,
beginnt die Frist mit der Wiedererteilung der Fahrerlaubnis.

Beispiel: Wegen einer Trunkenheitsfahrt am 31.01.2008 wurde


Ihnen der Führerschein entzogen. Am 31.01.2009 wurde
Ihnen eine neue Fahrerlaubnis erteilt. Nun dauert es bis
zum 31.01.2019 bis die Trunkenheitsfahrt nicht mehr
verwertet werden darf. Werden Sie am 29.01.2019 mit
0,5 Promille erwischt, sind Sie ein Wiederholungstäter
und müssen zur MPU.

Was ist aber nun, wenn Ihnen nach einem Entzug keine neue
Fahrerlaubnis erteilt wurde. Jetzt kommt der § 69 StVG Absatz 5 ins Spiel.

Bei der Versagung oder Entziehung der Fahrerlaubnis wegen


mangelnder Eignung, der Anordnung einer Sperre nach § 69a Abs. 1
Satz 3 des Strafgesetzbuches oder bei einem Verzicht auf die
Fahrerlaubnis beginnt die Tilgungsfrist erst mit der Erteilung oder
Neuerteilung der Fahrerlaubnis, spätestens jedoch fünf Jahre
nach der Rechtskraft der beschwerenden Entscheidung oder dem
Tag des Zugangs der Verzichtserklärung bei der zuständigen
Behörde.

Was bedeutet nun „spätestens jedoch fünf Jahre“? Spätestens bedeutet


mal sicher, dass 5 Jahre nach Rechtskraft der beschwerenden
Entscheidung die Verwertungsfrist von 10 Jahren beginnt. Das heißt, dass
spätestens nach 15 Jahren die Eintragungen nicht mehr verwertet werden
dürfen. Vorraussetzung ist, dass keine neuen beschwerenden
Eintragungen erfolgen. Eine solche Eintragung könnte z. B. wegen Fahren
ohne Fahrerlaubnis, oder eine Verurteilung wegen einer alkoholisierten
Fahrradfahrt, sein. Spätestens bedeutet aber auch, dass Eintragungen
auch schon früher nicht mehr verwertet werden. Fahrerlaubnisbehörden
entscheiden hier ganz unterschiedlich. Selbst bei ein und der gleichen
Behörde kann es je nach Sachbearbeiter zu unterschiedlichen
Entscheidungen kommen.

Sie sollten sich daher auf keinen Fall darauf verlassen, dass nach 10
Jahren keine MPU mehr gefordert wird. Wie ist nun die Bewertung, wenn
Sie einen Antrag auf Wiedererteilung stellen und Sie diesen zurückziehen,
weil eine MPU gefordert wird. Die Anordnung einer MPU ist eine
erschwerende Entscheidung. Sie kann also die 10-Jahresfrist wieder von
neuem starten. Allerdings kann ich hier auch keine einheitliche Regelung
erkennen. Die Nachfrage bei mehreren Führerscheinstellen und
Fachanwälten ergab auch keine verbindliche Aussage.

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Wenn Sie also wirklich abwarten wollen, bis die Anordnung der MPU nicht
mehr erfolgt, sollten Sie mindestens 15 Jahre vergehen lassen. Also 15
Jahre nach Rechtskraft der letzten Entscheidung, bzw. beschwerenden
Eintragung.

Antragstellung für Führerschein

Nach Ablauf der Sperrfrist bekommen Sie Ihren Führerschein nicht


automatisch wieder. Sie müssen vielmehr einen Antrag auf Neuerteilung
stellen. Diesen Antrag erhalten Sie von Ihrer zuständigen
Führerscheinstelle. Den Antrag können Sie frühestens 6 Monate vor Ablauf
der Sperrfrist stellen.

Achtung: Manche Fahrerlaubnisbehörden nehmen Anträge


frühestens 3 Monate vor Ablauf der Sperrfrist an.
Erkundigen Sie sich daher rechtzeitig bei Ihrer
zuständigen Behörde.

Sie sollten den Antrag allerdings spätestens 10 Wochen vor Ablauf der
Sperrfrist, oder Ende des Abstinenzprogramms, stellen. Sollten im
Bundeszentralregister Eintragen sein, die verkehrsrelevant sind, der
Behörde aber nicht vorliegen, kann es sein, dass die Strafakte vom
zuständigen Gericht angefordert wird. Dies kann zu einer deutlichen
Zeitverzögerung der Bearbeitung des Antrags auf Wiedererteilung führen.
Für diesen Fall sollten Sie daher möglichst frühzeitig den Antrag stellen.

Achtung: Nehmen Sie an einen Abstinenzprogramm teil, müssen


Sie dieses gegebenenfalls verlängern. Nach Abschluss
des Programms müssen Sie innerhalb von 4 Monaten die
MPU absolvieren.

Zur Antragstellung müssen Sie i. d. Regel persönlich erscheinen. Sollte


Ihnen das nicht möglich sein, empfehle ich Ihnen das vorher mit der
Behörde abzuklären.

Benötigte Unterlagen

Bei allen Fahrerlaubnis-Klassen:

 Personalausweis oder Reisepass


 biometrisches Passfoto
 Gerichtsentscheidung über den Entzug der Fahrerlaubnis (Datum
der Rechtskraft muss ersichtlich sein)

Bei den Klassen A, A2, A1, AM, B, BE, L, T:

 Sehtestbescheinigung eines Augenarztes oder Augenoptikers

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 wenn Ihr Führerschein vor dem 1. August 1969 ausgestellt
wurde: Nachweis über eine Ausbildung in "Erster Hilfe"

Bei den C-Klassen:

 Bescheinigung über die Untersuchung des Sehvermögens durch


einen Augenarzt oder Betriebs-/Arbeitsmediziner (Formblatt zum
Download erhältlich)
 Bescheinigung über eine ärztliche Untersuchung zur
gesundheitlichen Eignung (Formblatt zum Download erhältlich)
 Nachweis über Ausbildung in „Erster Hilfe“

Bei den D-Klassen:

 Bescheinigung über die Untersuchung des Sehvermögens durch


einen Augenarzt oder Betriebs-/Arbeitsmediziner (Formblatt zum
Download erhältlich)
 Bescheinigung über eine Untersuchung zur gesundheitlichen
Eignung wahlweise durch eine amtlich anerkannte
Untersuchungsstelle für Fahreignung oder durch einen Betriebs-
/Arbeitsmediziner
 Nachweis über Ausbildung in „Erster Hilfe“

Hinweis zur Gültigkeitsdauer von Nachweisen

Bei Antragstellung nicht älter als ein Jahr:

 ärztliche Untersuchung zur gesundheitlichen Eignung


 Untersuchung zur gesundheitlichen Eignung durch eine amtlich
anerkannte Untersuchungsstelle für Fahreignung oder durch
einen Betriebs-/Arbeitsmediziner

Bei Antragstellung nicht älter als zwei Jahre:

 Sehtest eines Augenarztes oder Augenoptikers


 Untersuchung des Sehvermögens durch einen Augenarzt oder
Betriebs-/Arbeitsmediziner

Ohne zeitliche Begrenzung:

 Ausbildung in „Erster Hilfe“

Hinweis:
Seit 2015 gibt es einen einheitlichen Erste Hilfe Kurs. Der kleine
Kurs „Lebensrettende Sofortmaßnahmen“ ist entfallen. Mit Wirkung
zum 19.03.2019 müssen Bewerber, die den kleinen Kurs vor dem
01.04.2105 absolviert haben, eine Bescheinigung über den neuen
Erste Hilfe Kurs (1 Tag 9 x 45 Min.) vorlegen.

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Führungszeugnis

Die Führerscheinstelle benötigt auch ein aktuelles behördliches


Führungszeugnis. Dieses wird entweder durch die Behörde
eingeholt, oder Sie müssen es selbst beantragen. Hier gibt es keine
einheitliche Regelung.

Kosten

Die Kosten, die die Führerscheinstelle für das Antragsverfahren in


Rechnung stellt, sind sehr unterschiedlich. Meist belaufen sich diese
auf ca. 160,00 Euro, können aber auch deutlich über 200,00 Euro
liegen.

Begutachtungsergebnisse

Je nachdem wie ein Gutachten ausfällt, wird Ihnen die Fahrerlaubnis


erteilt und ein neuer Führerschein ausgestellt, oder auch nicht.

Es gibt drei Möglichkeiten, wie das Gutachten ausfallen kann.

1. positives Gutachten

Bei einem positiven Gutachten konnten die Eignungszweifel


ausgeräumt werden. Wenn sie das Gutachten bei Ihrer
Fahrerlaubnisbehörde vorlegen, kann diese Ihnen eine neue
Fahrerlaubnis erteilen.

Meist auf der letzten Seite des Gutachtens finden Sie die
Beantwortung der Fragestellung. Hier steht dann folgendes:

Wir beantworten die behördliche Fragestellung wie folgt:

Es ist nicht zu erwarten, dass Herr xyz zukünftig ein Fahrzeug unter
Alkoholeinfluss führen wird. Es liegen keine Beeinträchtigungen vor,
die das sichere Führen von Kraftfahrzeugen in Frage stellt.

Dieser Textbaustein kann je nach Begutachtungsstelle etwas


unterschiedlich sein. Es kommt aber immer auf das, hier fett
gedruckte, Wort „nicht“ an.

Ist Ihr Checkkartenführerschein noch nicht da, können Sie sich auch
eine vorläufige Fahrerlaubnis ausstellen lassen.

2. negatives Gutachten

Bei einem negativen Ausgang der Begutachtung konnten die


Eignungszweifel nicht ausgeräumt werden. Sie sollten sich möglichst

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schnell mit einem fachkundigen Berater besprechen, ob sie das
Gutachten abgeben. Hierzu sind Sie nicht verpflichtet.

Achtung: Ist das Gutachten in Ihrer Führerscheinakte, werden alle


Ihre Angaben bei der nächsten Begutachtung verwertet.

Bei der Beantwortung der Fragestellung fehlt dann das Wort „nicht“.
Somit heißt es dann:

Es ist zu erwarten, dass Herr xyz auch zukünftig ein Fahrzeug unter
Alkoholeinfluss führen wird.

3. negatives Gutachten mit Kurszuweisung

In diesem Fall bestehen noch Eignungsbedenken, die allerdings


durch einen Kurs zur Wiederherstellung der Kraftfahreignung (§ 70
FeV) ausgeräumt werden können. Die Fahrerlaubnisbehörde muss
allerdings zustimmen, was sie in der Regel auch macht. Das
bedeutet aber auch weitere Kosten von ca. 500,00 €.

Solche Kurse gibt es nur für Alkohol- oder Drogendelikte. Für


Mehrfachpunktetäter gibt es diese Möglichkeit nicht.

Sie müssen dann keine weitere MPU mehr machen und bekommen
Ihren Führerschein, wenn Sie die Teilnahmebescheinigung vorlegen.

Die Beantwortung der Fragestellung könnte dann wie folgt


aussehen:

Es ist zu erwarten, dass Herr xyz auch zukünftig ein Fahrzeug unter
Alkoholeinfluss führen wird. Die im Gutachten festgestellten
Eignungsmängel können aber durch einen Kurs zur
Wiederherstellung der Kraftfahreignung ausgeräumt werden.

Begutachtungsstellen für Fahreignung

Allgemeines über Begutachtungsstellen

Als ich 1996 angefangen habe, Personen auf die MPU vorzubereiten, gab
es nur den TÜV, die AVUS GmbH und die PIMA GmbH, als Träger von
Begutachtungsstellen. Im Laufe der Zeit kamen dann immer mehr Träger
hinzu. Einige sind wieder verschwunden, oder wurden dann von anderen
Trägern aufgekauft. So wurde z. B. die PIMA GmbH und die MPU GmbH
vom TÜV Süd aufgekauft und zur pima-mpu GmbH zusammengeführt.

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An die Träger für Begutachtungsstellen werden hohe Ansprüche gestellt
und sie müssen amtlich anerkannt sein. Die Zulassung als
Begutachtungsstelle für Fahreignung erfolgt durch das Bundesamt für
Straßenwesen (BASt). Die einzelnen Niederlassungen müssen dann noch
von der je nach Landesrecht zuständigen Behörde anerkannt werden.

Mit der Aufforderung eine MPU vorzulegen erhalten Sie meist auch eine
Liste von anerkannten Begutachtungsstellen, die meist nur die am nächst
gelegenen auflistet. Grundsätzlich dürfen Sie aus allen in Deutschland
anerkannten Begutachtungsstellen wählen.

Hinweis: Die Ihnen zugestellte Liste stellt also keine Verpflichtung


dar, eine der aufgeführten Stellen auswählen zu müssen.

Unterschiede zwischen den Begutachtungsstellen

Theoretisch sollte es egal sein, bei welcher Begutachtungsstelle Sie sich


untersuchen lassen. Alle müssen sich ja an die Vorgaben der
Beurteilungskriterien halten. Dennoch gibt es deutliche Unterschiede.

Diese Unterschiede möchte ich Ihnen hier aufzeigen, damit Sie eine
Entscheidungshilfe haben, wo Sie sich begutachten lassen.

Ein großer Unterschied besteht in der Quote von negativen Gutachten mit
Kurszuweisung. Bei Trägern von Begutachtungsstellen, die Tochterfirmen
unterhalten, die entsprechende Kurse anbieten, liegt die Quote bei ca. 15
%. Im Gegensatz hierzu hat die IBBK eine Quote von < 1%. Die IBBK
unterhält keine Tochterfirma, die Nachschulungskurse anbietet. Gleiches
gilt auch für die AVUS und ProSecur.

Da stellt sich die Frage, was ist denn nun besser? Wenn Sie sich
ausschließlich mit Hilfe dieses Buches auf die MPU vorbereitet haben, sind
Ihre Chancen auf ein positives Gutachten schon ganz gut. Wenn Sie aus
gutachterlicher Sicht aber das ein oder andere noch nicht so richtig
erklären können, sollten Sie auf jeden Fall die Kriterien für ein negatives
Gutachten mit Kursempfehlung erfüllen. Das bedeutet, Sie müssen nur
noch diesen Kurs besuchen und bekommen dann Ihre Fahrerlaubnis
erteilt. Dies gilt allerdings nur, wenn Sie nicht abstinenzbedürftig sind.

Zu den Begutachtungsstellen mit Tochterfirmen gehören z. B. alle TÜV-


Stellen und auch die DEKRA. Entscheiden Sie, ob Sie die
Wahrscheinlichkeit einer Kurszuweisung als Risiko, oder als Chance sehen.

Oftmals hört man auch von Bekannten, dass es besser sei, sich nicht vor
Ort begutachten zu lassen. Da ich aus Augsburg bin, weiß ich dass gerne
Ulm als Ort zur Begutachtung empfohlen wird. Aus Ulm weiß ich, dass hier
gerne München empfohlen wird. Und jetzt raten Sie mal, was die

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Münchener empfehlen. Die Münchener meinen, dass Augsburg die richtige
Wahl wäre.

Interessant in diesem Zusammenhang ist, dass viele Begutachtungsstellen


nur an ein oder zwei Werktagen in der Woche Termine anbieten. Das hat
zur Folge, dass Gutachter mal in der einen und am nächsten Tag in einer
anderen Begutachtungsstelle ihrer Arbeit nachgehen. Es sind also meist
die gleichen Gutachter, die mal in Augsburg und mal in München und mal
in Ulm sind. Das gilt natürlich auch für andere Orte.

Die Empfehlungen von Bekannten, das ist gut oder schlecht, helfen Ihnen
also bei der Auswahl einer Begutachtungsstelle nicht.

Wenn Sie sich nicht für eine Stelle mit Tochterfirma entscheiden, könnte
einer der folgenden Träger Ihr Interesse wecken.

IBBK-GmbH Institut für Beratung-Begutachtung-


Kraftfahrereignung GmbH

Die IBBK GmbH unterhält 3 Begutachtungsstellen (Köln, Stuttgart,


Nürnberg). Die Gutachter sind angewiesen, sich in der Bewertung
der Befunde strikt an die Beurteilungskriterien zu halten. Ob Sie sich
mit fachlicher Hilfe, Ihrer gebildeten Großmutter oder mit Hilfe
dieses Buches vorbereitet haben, ist nicht so ausschlaggebend.
Wichtig ist, dass Sie die persönlichen Bedingungen und die
Veränderungen gut beschreiben können. Auch sollten Sie Ihre
Selbsteinstufung klar erklären können. Dazu gehört z. B. bei der
Einstufung „Missbrauch“, dass Sie diesen von einer Abhängigkeit
differenzieren können. Ihre Angaben werden gleich am PC
mitgeschrieben und danach ausgedruckt. Sie haben dann die
Möglichkeit sich alles noch mal durchzulesen und eventuell zu
ergänzen.

In letzter Zeit habe ich einige Rückmeldungen von Kunden erhalten,


die einen Gutachter der IBBK Nürnberg als sehr unfreundlich
empfunden haben. Diese haben sich teilweise durch das Verhalten
des Gutachters einschüchtern lassen und hatten das Gefühl, nicht so
frei reden zu können.

AVUS GmbH

Die AVUS GmbH, bei der der ADAC beteiligt ist, besteht bereits seit
1993. Derzeit unterhält die AVUS GmbH 13 Begutachtungsstellen.
Für mein Empfinden sind die Gutachter etwas abstinenzlastig. Bei
Promillewerten mit einer 2 vor dem Komma und bei
Wiederholungstätern wird gerne ein abstinentes Trinkverhalten
verlangt. Seit Anfang 2017 wird auch eine kostenlose

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Tonbandaufzeichnung des psychologischen Untersuchungsgesprächs
angeboten. Damit soll verhindert werden, dass im Gutachten
Angaben gemacht werden, die Sie so nicht gesagt haben. Mein
Eindruck ist, dass dadurch die Gutachter etwas pingeliger geworden
sind. Grundsätzlich kann ich aber die AVUS GmbH empfehlen.

pima-mpu GmbH

Wie eingangs schon erwähnt, ist die pima-mpu GmbH ein


Zusammenschluss zwischen der ehemaligen Pima GmbH und der
MPU GmbH und gehört der TÜV Süd Life Service GmbH. Die Firma
hat selbst keine Tochterfirma mit Kursangeboten. Für
Süddeutschland besteht allerdings eine indirekte Verknüpfung mit
der Pluspunkt GmbH über die Mutterfirma. Von daher besteht
zumindest für Süddeutschland das Risiko, oder eben die Chance, ein
negatives Gutachten mit Kurszuweisung zu erhalten. Auch hier wird
das psychologische Gespräch mitgeschrieben und zum Durchlesen
ausgedruckt. Wer hier sein Abstinenzprogramm machen will, sollte
sich vorher über die Einbestellzeiten informieren. Manche Standorte
sind hier eingeschränkt.

In letzter Zeit vermehren sich allerdings Hinweise, dass bei


wiederholter Auffälligkeit mit Alkohol im Straßenverkehr, pauschal
eine Abstinenz gefordert wird. Daher kann ich die pima-mpu GmbH
nur eingeschränkt empfehlen.

Weitere Informationen hierzu auf meiner Homepage:


https://www.mpu-beratungsstellen.de/aktion-gutachtenpruefung/

ProSecur GmbH

Die ProSecur GmbH ist an den Standorten Frankfurt a. R., München


und Saarbrücken ansässig. Die Gutachter haben eine sehr
lebensnahe Einstellung und differenzieren daher sehr sorgfältig, ob
eine Abstinenzbedürftigkeit besteht. Auch bei Promillewerten knapp
über 2 Promille, wird nicht grundsätzlich ein abstinenzbedürftiges
Alkoholproblem gesehen. An den Standorten Frankfurt und München
kann die Terminvergabe derzeit bis zu 8 Wochen betragen.

Es gibt noch einige weitere Begutachtungsstellen für Fahreignung. Zu


diesen kann ich aber keine Empfehlung schreiben, da ich noch zu wenige
Rückmeldungen habe, um eine Aussage treffen zu können.

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MPU Gebühren

Die Kosten einer MPU waren, bis zum 01.08.2018, in der


Gebührenordnung für Maßnahmen im Straßenverkehr (GebOSt)
festgelegt.

Laut § 65 Übergangsbestimmungen des StVG, ist die Verbindlichkeit seit


dem 01.08.18 aufgehoben.

Hier heißt es unter Abs. 5:

(5) Bis zum Erlass einer Rechtsverordnung nach § 6f Absatz 2,


längstens bis zum Ablauf des 31. Juli 2018, gelten die in den
Gebührennummern 451 bis 455 der Anlage der Gebührenordnung
für Maßnahmen im Straßenverkehr vom 25. Januar 2011 (BGBl. I S.
98), die zuletzt durch Artikel 3 der Verordnung vom 15. September
2015 (BGBl. I S. 1573) geändert worden ist, in der am 6. Dezember
2016 geltenden Fassung festgesetzten Gebühren als Entgelte im
Sinne des § 6f Absatz 1. Die Gebührennummern 403 und 451 bis
455 der Anlage der Gebührenordnung für Maßnahmen im
Straßenverkehr sind nicht mehr anzuwenden.

Das bedeutet, dass die Träger von Begutachtungsstellen für Fahreignung,


die Gebühren frei bestimmen können. Wie sich die Kosten einer MPU nun
entwickeln bleibt abzuwarten.

Fast alle Träger haben die Gebühren, zum Teil deutlich erhöht. Für MPU
Betroffene gilt, dass Sie sich zunächst über die Kosten einer MPU
informieren müssen. Bevor Sie eine Begutachtungsstelle auswählen,
sollten Sie also vorher nachfragen, welche Kosten anfallen.

Folgende Gebühren galten, bis zum 01.08.2018, für Untersuchungen der


amtlich anerkannten Begutachtungsstellen für Fahreignung:

Auszug Gebührenordnung für Maßnahmen


Betrag netto MwSt Betrag
im Straßenverkehr (GebOST)
medizinisch-psychologische Gutachten nach den
451 §§ 2a und 4 Absatz 10 StVG sowie § 11 Absatz
3, den §§ 13 und 14 FeV
körperliche und geistige Beeinträchtigungen (§
11 Absatz 3 i. V. m. Absatz 2 FeV),
451.1 204,00 38,76 242,76
ausgenommen neurologisch-psychiatrische
Beeinträchtigungen
neurologisch-psychiatrische Beeinträchtigungen
451.2 289,00 54,91 343,01
(§ 11 Absatz 3 i. V. m. Absatz 2 FeV)
Auffälligkeit bei der Fahrerlaubnisprüfung (§ 11
451.3 220,00 41,80 261,80
Absatz 3 Nummer 3 FeV)
Tatauffällige (allgemein, ausgenommen
Gebührennummern 451.5 und 451.6; § 11
292,00 55,48 347,48
451.4 Absatz 3 Nummer 4 und 5, Absatz 10 Nummer 2
FeV und § 2a Absatz 4 und 5 sowie § 4 Absatz

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10 StVG)
451.5 Alkoholauffällige (§ 13 Nummer 2 FeV) 338,00 64,22 402,22
Betäubungsmittel- und Medikamentenauffällige
451.6 338,00 64,22 402,22
(§ 14 FeV)
Soweit von der Begutachtungsstelle selbst ein
Drogenscreening durchgeführt wird, erhöht sich 128,00 24,32 152,32
der Betrag um 128,00 Euro.
für die
Fragestellung mit der höchsten Gebühr
Untersuchungen bei Mehrfachfragestellungen (§
451.7 den vollen Satz; für alle weiteren
11 Absatz 6 FeV)
Fragestellungen insgesamt 1/2 der
hierfür geltenden höchsten Gebühr
1/2 bis 2/3 der jeweiligen Gebühr nach
451.8 Teiluntersuchungen oder Nachuntersuchungen
den Nummern 451.1 bis 451.6

Derzeit liegt die durchschnittliche Gebühr bei 631,00 € für eine einfache
Alkoholfragestellung. Je nach Begutachtungsstelle fallen noch Kosten für
ein Zweitgutachten an. Diese betragen dann meist 20,00 Euro.

Hier noch eine Übersicht der alten und neuen MPU Gebühren. Die neuen
Gebühren sind als Mittelwert zu verstehen und können, je nach
Begutachtungsstelle, geringfügig nach oben oder unten abweichen.

Begutachtungsanlass alt neu

Alkohol 430,00 € 630,00 €

Drogen 560,00 € 780,00 €

Punkte 350,00 € 570,00 €

Straftaten 350,00 € 570,00 €

Alkohol + Punkte 610,00 € 915,00 €

Alkohol + Punkte + Straftaten 790,00 € 1.200,00 €

Drogen + Punkte 735,00 € 1.065,00 €

Drogen + Alkohol + Straftaten 910,00 € 1.350,00 €

Eine ausführliche Übersicht der gesamten Kosten in Verbindung mit einer


MPU finden Sie hier:

https://www.mpu-idiotentest-fragen.de/mpu-info/mpu-kosten/

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Auflistung der Begutachtungsstellen


geordnet nach Postleitzahlen

Alle Angaben stammen von den jeweiligen Trägern der


Begutachtungsstellen für Fahreignung.
Stand: Januar 2020 (Quelle: BAST)

Begutachtungsstelle für Fahreignung der Begutachtungsstelle für Fahreignung der


TÜV SÜD Life Service GmbH ABV Gesellschaft für Angewandte
Wiener Platz 6 Betriebspsychologie
01069 Dresden und Verkehrssicherheit mbH
Telefon: 0351 / 43834812 Kesselsdorfer Straße 2-6
01159 Dresden
Telefon: 0351 / 4820796

Begutachtungsstelle für Fahreignung des Begutachtungsstelle für Fahreignung des


DEKRA e.V. Dresden DEKRA e.V. Dresden
Köhlerstraße 18 Brauhausstraße 12
01239 Dresden 01662 Meißen
Telefon: 0351 / 2855183 Telefon: 03521 727572

Begutachtungsstelle für Fahreignung des Begutachtungsstelle für Fahreignung der


DEKRA e.V. Dresden TÜV SÜD Life Service GmbH
Löbauer Straße 75 Wallstraße 14
02625 Bautzen 02625 Bautzen
Telefon: 03591 / 27819 Telefon: 03591 / 326460

Begutachtungsstelle für Fahreignung des Begutachtungsstelle für Fahreignung der


DEKRA e.V. Dresden ABV Gesellschaft für Angewandte
Gewerbeweg 7 Betriebspsychologie
03044 Cottbus und Verkehrssicherheit mbH
Telefon: 0355 / 8773256 Vetschauer Straße 17
03048 Cottbus
Telefon: 0355 / 25241

Begutachtungsstelle für Fahreignung der Begutachtungsstelle für Fahreignung des


TÜV SÜD Life Service GmbH TÜV Thüringen e.V.
Chopinstr. 4 Gutenbergplatz 1d
04103 Leipzig 04103 Leipzig
Telefon: 0341 / 2306287 Telefon: 0341 / 22287810

Begutachtungsstelle für Fahreignung der Begutachtungsstelle für Fahreignung der


pima-mpu GmbH ABV Gesellschaft für Angewandte
Universitätsstr. 14 Betriebspsychologie
04109 Leipzig und Verkehrssicherheit mbH
Telefon: 0341 / 46259843 Prager Straße 60
04317 Leipzig
Telefon: 0341 / 2254500

Begutachtungsstelle für Fahreignung des Begutachtungsstelle für Fahreignung des


DEKRA e.V. Dresden TÜV Thüringen e.V.
Torgauer Straße 235 Wilhelm-Külz-Str. 4
04347 Leipzig 04552 Borna
Telefon: 0341 / 2593966 Telefon: 03431 / 607956

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Ausgabe: 08/21, Nr. a65721-07282
Begutachtungsstelle für Fahreignung des Begutachtungsstelle für Fahreignung des
TÜV Thüringen e.V. DEKRA e. V. Dresden
Bahnhofstraße 31 Gewerbering 8
04720 Döbeln 04860 Torgau
Telefon: 03431 607956 Telefon: 03421 / 72780

Begutachtungsstelle für Fahreignung des Begutachtungsstelle für Fahreignung der


DEKRA e.V. Dresden TÜV NORD Mobilität GmbH & Co. KG
Elsterstraße 21 Magdeburger Str. 23
04910 Elsterwerda 06112 Halle (Saale)
Telefon: 0353 / 3488428 Telefon: 0345 / 2029101

Begutachtungsstelle für Fahreignung der Begutachtungsstelle für Fahreignung des


pima-mpu GmbH DEKRA e.V. Dresden
Ernst-Kamieth-Str. 11 Schieferstraße 2
06112 Halle 06126 Halle
Telefon: 0345 / 2036240 Telefon: 0345 / 6914151

Begutachtungsstelle für Fahreignung der Begutachtungsstelle für Fahreignung des


TÜV NORD Mobilität GmbH & Co. KG DEKRA e.V. Dresden
Göpenstraße 27 Am Junkerswerk 1
06526 Sangerhausen 06847 Dessau-Roßlau
Telefon: 0345 / 2029101 Telefon: 0340 / 5505234

Begutachtungsstelle für Fahreignung des Begutachtungsstelle für Fahreignung des


DEKRA e.V. Dresden TÜV Thüringen e.V.
Dessauer Straße 267 Kepplerstraße 40
06886 Wittenberg 07545 Gera
Telefon: 03491 / 429651 Telefon: 0365 / 7351250

Begutachtungsstelle für Fahreignung des Begutachtungsstelle für Fahreignung des


DEKRA e.V. Dresden TÜV Thüringen e.V.
Steinweg 24 Leutragraben 2-4
07743 Jena 07743 Jena
Telefon: 03641 / 219335 Telefon: 03641 / 399752

Begutachtungsstelle für Fahreignung der Begutachtungsstelle für Fahreignung des


TÜV SÜD Life Service GmbH DEKRA e.V. Dresden
Bahnhofstraße 68-70 Olzmannstraße 22
08056 Zwickau 08060 Zwickau
Telefon: 0375 / 2701242 Telefon: 0375 / 5083133

Begutachtungsstelle für Fahreignung der Begutachtungsstelle für Fahreignung des


TÜV SÜD Life Service GmbH DEKRA e. V. Dresden
Klostermarkt 1 Hammer Straße 66
08523 Plauen 08527 Plauen
Telefon: 03741 / 2802911 Telefon: 03741 / 452130

Begutachtungsstelle für Fahreignung der Begutachtungsstelle für Fahreignung des


TÜV SÜD Life Service GmbH DEKRA e.V. Dresden
Bahnhofstr. 18 Neefestraße 131
09111 Chemnitz 09119 Chemnitz
Telefon: 0371 / 6752710 Telefon: 0371 /3513233

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Ausgabe: 08/21, Nr. a65721-07282
Begutachtungsstelle für Fahreignung des Begutachtungsstelle für Fahreignung der
TÜV Thüringen e.V. ABV Gesellschaft für Angewandte
Schillerstraße 17 Betriebspsychologie
09599 Freiberg und Verkehrssicherheit mbH
Telefon: 03731 / 2017144 Karl-Marx-Allee 3
10178 Berlin
Telefon: 030 / 2475780

Begutachtungsstelle für Fahreignung des Begutachtungsstelle für Fahreignung der


DEKRA e.V. Dresden TÜV NORD Mobilität GmbH & Co. KG
Warschauer Straße 32 Wichertstraße 14a
10243 Berlin 10439 Berlin
Telefon: 030 / 20053813 Telefon: 030 / 2091680

Begutachtungsstelle für Fahreignung der Begutachtungsstelle für Fahreignung der


AVUS GmbH TÜV NORD Mobilität GmbH & Co. KG
Carmerstraße 1 Hohenzollerndamm 28a
10623 Berlin 10713 Berlin
Telefon: 030 / 4372723 Telefon: 030 / 2091680

Begutachtungsstelle für Fahreignung der Begutachtungsstelle für Fahreignung der


ias Aktiengesellschaft pima-mpu GmbH
Hauptstr. 117 Ritterstraße 3
10827 Berlin 10969 Berlin
Telefon: 030 / 54783197 Telefon: 030 / 69569080

Begutachtungsstelle für Fahreignung der Begutachtungsstelle für Fahreignung der


ias Aktiengesellschaft AVUS GmbH
Allee der Kosmonauten 47 Frühlingstraße 8
12681 Berlin 13158 Berlin
Telefon: 030 / 54783197 Telefon: 030 / 4372723

Begutachtungsstelle für Fahreignung der Begutachtungsstelle für Fahreignung der


pima-mpu GmbH TÜV NORD Mobilität GmbH & Co. KG
Florastr. 44 Seeburger Str. 8
13187 Berlin 13581 Berlin
Telefon: 030 / 91746886 Telefon: 030 / 2091680

Begutachtungsstelle für Fahreignung der Begutachtungsstelle für Fahreignung des


pima-mpu GmbH DEKRA e.V. Dresden
Französische Str. 19 Verkehrshof 11
14469 Potsdam 14478 Potsdam
Telefon: 0331 / 2308970 Telefon: 0331 / 8886016

Begutachtungsstelle für Fahreignung des Begutachtungsstelle für Fahreignung der


DEKRA e.V. Dresden ABV Gesellschaft für Angewandte
Friedrichshafener Straße 52 Betriebspsychologie
14772 Brandenburg und Verkehrssicherheit mbH
Telefon: 03381 / 769215 Lindenstraße 26
15230 Frankfurt / Oder
Telefon: 0335 / 2847068

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Ausgabe: 08/21, Nr. a65721-07282
Begutachtungsstelle für Fahreignung des Begutachtungsstelle für Fahreignung der
DEKRA e.V. Dresden ABV Gesellschaft für Angewandte
Walther-Bothe-Straße 75 Betriebspsychologie
16515 Oranienburg und Verkehrssicherheit mbH
Telefon: 03301 / 606283 Havelberger Straße 84
16928 Pritzwalk
Telefon: 03395 / 7091804

Begutachtungsstelle für Fahreignung der Begutachtungsstelle für Fahreignung des


pima-mpu GmbH DEKRA e.V. Dresden
Woldegker Straße 4 Stettiner Straße 25
17033 Neubrandenburg 17291 Prenzlau
Telefon: 0395 / 57078272 Telefon: 03984 / 718539

Begutachtungsstelle für Fahreignung der Begutachtungsstelle für Fahreignung des


TÜV NORD Mobilität GmbH & Co. KG DEKRA e.V. Dresden
Grimmerstraße 4-6 Charles-Darwin-Ring 7
17489 Greifswald 18059 Rostock
Telefon: 03834 / 501343 Telefon: 0381 / 4054644

Begutachtungsstelle für Fahreignung der Begutachtungsstelle für Fahreignung des


TÜV NORD Mobilität GmbH & Co. KG DEKRA e.V. Dresden
Platz der Freundschaft 1 Rotdornweg 12
18059 Rostock 18439 Stralsund
Telefon: 0381 / 12837710 Telefon: 03831 / 3569049

Begutachtungsstelle für Fahreignung der Begutachtungsstelle für Fahreignung der


TÜV NORD Mobilität GmbH & Co. KG pima-mpu GmbH
Dr.-Külz-Straße 20 Arsenalstraße 7
19053 Schwerin 19053 Schwerin
Telefon: 0385 / 7582100 Telefon: 0385 / 59187998

Begutachtungsstelle für Fahreignung der Begutachtungsstelle für Fahreignung der


pima-mpu GmbH TÜV NORD Mobilität GmbH & Co. KG
Lilienstraße 19 / Spitalerstraße 14 Glockengießerwall 3
20095 Hamburg 20095 Hamburg
Telefon: 040 / 30382727 Telefon: 040 / 4230200

Begutachtungsstelle für Fahreignung des Begutachtungsstelle für Fahreignung der


DEKRA e.V. Dresden AVUS GmbH
Wandalenweg 10 Steindamm 9
20097 Hamburg 20099 Hamburg
Telefon: 040 / 23603720 Telefon: 040 / 3899010

Begutachtungsstelle für Fahreignung der Begutachtungsstelle für Fahreignung der


AVUS GmbH TÜV NORD Mobilität GmbH & Co. KG
Schlossmühlendamm 4 Lüneburger Straße 25
21073 Hamburg - Harburg 21073 Hamburg - Harburg
Telefon: 040 / 7662270 Telefon: 040 / 4230200

Begutachtungsstelle für Fahreignung der Begutachtungsstelle für Fahreignung der


TÜV NORD Mobilität GmbH & Co. KG pima-mpu GmbH
Salzstraße 21 Bleckeder Landstr. 37
21335 Lüneburg 21337 Lüneburg
Telefon: 040 / 4230200 Telefon:
04131 / 7090655

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MPU Idiotentestfragen Alkohol
Ausgabe: 08/21, Nr. a65721-07282
Begutachtungsstelle für Fahreignung des Begutachtungsstelle für Fahreignung der
DEKRA e.V. Dresden pima-mpu GmbH
Moorhof 7a Königstraße 101-105
22399 Hamburg 23552 Lübeck
Telefon: 040 / 69457611 Telefon:
0451 / 39689989

Begutachtungsstelle für Fahreignung der Begutachtungsstelle für Fahreignung der


TÜV NORD Mobilität GmbH & Co. KG pima-mpu GmbH
Werner- Kock- Straße 4 Sophienblatt 46
23554 Lübeck 24103 Kiel
Telefon: 0431 / 6666860 Telefon:
0431 / 66846880

Begutachtungsstelle für Fahreignung der Begutachtungsstelle für Fahreignung der


TÜV NORD Mobilität GmbH & Co. KG TÜV NORD Mobilität GmbH & Co. KG
Sophienblatt 30 Friedrich-Ebert-Straße 5
24103 Kiel 25421 Pinneberg
Telefon: 0431 / 6666860 Telefon: 040 / 4230200

Begutachtungsstelle für Fahreignung der Begutachtungsstelle für Fahreignung der


TÜV NORD Mobilität GmbH & Co. KG TÜV NORD Mobilität GmbH & Co. KG
Esmarchstraße 50 Schobüller Straße 38-40
25746 Heide 25813 Husum
Telefon: 0431 / 6666860 Telefon: 0431 / 6666860

Begutachtungsstelle für Fahreignung der Begutachtungsstelle für Fahreignung der


pima-mpu GmbH TÜV NORD Mobilität GmbH & Co. KG
Bahnhofplatz 4 Wallstraße 11
26122 Oldenburg 26122 Oldenburg
Telefon: 0441 / 96038497 Telefon: 0441 / 2182954

Begutachtungsstelle für Fahreignung der Begutachtungsstelle für Fahreignung des


TÜV NORD Mobilität GmbH & Co. KG DEKRA e.V. Dresden
Mühlenstraße 157 An der Feuerwache 2
26789 Leer 27570 Bremerhaven
Telefon: 0421 / 334955 Telefon: 0471 / 9244671

Begutachtungsstelle für Fahreignung der Begutachtungsstelle für Fahreignung des


TÜV NORD Mobilität GmbH & Co. KG DEKRA e.V. Dresden
Elbestraße 30 Bahnhofsplatz 21
27570 Bremerhaven 28195 Bremen
Telefon: 0421 / 334955 Telefon: 0421 / 63929890

Begutachtungsstelle für Fahreignung der Begutachtungsstelle für Fahreignung der


pima-mpu GmbH TÜV NORD Mobilität GmbH & Co. KG
Bahnhofstraße 28-31 Schüsselkorb 26 / 27
28195 Bremen 28195 Bremen
Telefon: 0421 / 43483690 Telefon: 0421 / 334955

Begutachtungsstelle für Fahreignung der Begutachtungsstelle für Fahreignung der


TÜV NORD Mobilität GmbH & Co. KG pima-mpu GmbH
Ludwig-Hölty-Straße 8 Georgstraße 13
29225 Celle 30177 Hannover
Telefon: 0511 / 76350630 Telefon: 0511 / 12312618

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MPU Idiotentestfragen Alkohol
Ausgabe: 08/21, Nr. a65721-07282
Begutachtungsstelle für Fahreignung der Begutachtungsstelle für Fahreignung der
MPUmax GmbH TÜV NORD Mobilität GmbH & Co. KG
Große Packhofstraße 27/28 Prinzenstraße 5
30159 Hannover 30159 Hannover
Telefon: 0511 / 21935830 Telefon: 0511 / 76350630

Begutachtungsstelle für Fahreignung der Begutachtungsstelle für Fahreignung der


TÜV Technische Überwachung Hessen TÜV NORD Mobilität GmbH & Co. KG
GmbH Hannoversche Straße 36
Bahnhofstraße 4 31134 Hildesheim
30159 Hannover Telefon: 05121 / 1021990
Telefon: 0511 / 7122644

Begutachtungsstelle für Fahreignung der Begutachtungsstelle für Fahreignung des


TÜV Technische Überwachung Hessen DEKRA e.V. Dresden
GmbH Liebigstraße 4
Bernwardstraße 11 32052 Herford
31134 Hildesheim Telefon: 05221 / 973670
Telefon: 0180 / 2883860

Begutachtungsstelle für Fahreignung der Begutachtungsstelle für Fahreignung der


TÜV NORD Mobilität GmbH & Co. KG TÜV Technische Überwachung Hessen
Markt 28 GmbH
32423 Minden Simeonsplatz 17
Telefon: 0521 / 9892940 32423 Minden
Telefon: 0180 / 2883890

Begutachtungsstelle für Fahreignung des Begutachtungsstelle für Fahreignung der


DEKRA e.V. Dresden TÜV NORD Mobilität GmbH & Co. KG
Lange Straße 79 Emilienstraße 33
32756 Detmold 32756 Detmold
Telefon: 05231 / 302570 Telefon: 05231 / 3026699

Begutachtungsstelle für Fahreignung der Begutachtungsstelle für Fahreignung der


TÜV NORD Mobilität GmbH & Co. KG TÜV NORD Mobilität GmbH & Co. KG
Borchener Straße 2 Herforder Straße 1-3
33098 Paderborn 33602 Bielefeld
Telefon: 05251 / 141151 Telefon: 0521 / 9892940

Begutachtungsstelle für Fahreignung der Begutachtungsstelle für Fahreignung der


TÜV Technische Überwachung Hessen AVUS GmbH
GmbH Lange Straße 9
Feilenstraße 1 34131 Kassel
33602 Bielefeld Telefon: 0561 / 8167677
Telefon: 0521 / 96776970

Begutachtungsstelle für Fahreignung der Begutachtungsstelle für Fahreignung der


TÜV Technische Überwachung Hessen TÜV Technische Überwachung Hessen
GmbH GmbH
Werner- Hilpert- Straße 25 - 27 Kirchstraße 7
34117 Kassel 34497 Korbach
Telefon: 0561 / 97915140 Telefon: 0561 / 97915140

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Ausgabe: 08/21, Nr. a65721-07282
Begutachtungsstelle für Fahreignung der Begutachtungsstelle für Fahreignung der
TÜV NORD Mobilität GmbH & Co. KG TÜV Technische Überwachung Hessen
In der Badestube 60 GmbH
35039 Marburg Alicenstraße 4a
Telefon: 069 / 2578130 35390 Gießen
Telefon: 0641 / 982290

Begutachtungsstelle für Fahreignung des Begutachtungsstelle für Fahreignung der


TÜV Thüringen e.V. TÜV Technische Überwachung Hessen
Bahnhofstraße 79 GmbH
35390 Gießen Eduard-Kaiser-Straße 8
Telefon: 0641 / 97207930 35576 Wetzlar
Telefon: 0641 / 982290

Begutachtungsstelle für Fahreignung der Begutachtungsstelle für Fahreignung des


TÜV Technische Überwachung Hessen TÜV Thüringen e.V.
GmbH Dudenstraße 26
Bahnhofstraße 26 36251 Bad Hersfeld
36037 Fulda Telefon: 06621 / 7991200
Telefon: 0661 / 50093866

Begutachtungsstelle für Fahreignung der Begutachtungsstelle für Fahreignung der


TÜV NORD Mobilität GmbH & Co. KG TÜV Technische Überwachung Hessen
Weender Landstraße 3 GmbH
37073 Göttingen Stumpfebiel 7-9
Telefon: 0551 / 49567810 37073 Göttingen
Telefon: 0561 / 97915140

Begutachtungsstelle für Fahreignung der Begutachtungsstelle für Fahreignung der


pima-mpu GmbH TÜV NORD Mobilität GmbH & Co. KG
An der Martinikirche 3 Kurt-Schumacher-Straße 21
38100 Braunschweig 38102 Braunschweig
Telefon: 0531 / 1205842 Telefon: 0531 / 707333

Begutachtungsstelle für Fahreignung der Begutachtungsstelle für Fahreignung der


TÜV Technische Überwachung Hessen TÜV NORD Mobilität GmbH & Co. KG
GmbH Porschestraße 78
Creteilpassage 4-6 38440 Wolfsburg
38226 Salzgitter Telefon: 05361 / 6093930
Telefon: 0180 / 2883800

Begutachtungsstelle für Fahreignung der Begutachtungsstelle für Fahreignung des


TÜV NORD Mobilität GmbH & Co. KG DEKRA e.V. Dresden
Geheimrat-Ebert-Straße 3 Am Sülzegraben 15
38640 Goslar 38820 Halberstadt
Telefon: 0511 / 76350630 Telefon: 03941 / 681730

Begutachtungsstelle für Fahreignung der Begutachtungsstelle für Fahreignung der


pima-mpu GmbH TÜV NORD Mobilität GmbH & Co. KG
Otto-von-Guericke-Str. 86a Julius Bremer-Str. 8
39104 Magdeburg 39104 Magdeburg
Telefon: 0391 / 56395936 Telefon: 0391 / 597480

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MPU Idiotentestfragen Alkohol
Ausgabe: 08/21, Nr. a65721-07282
Begutachtungsstelle für Fahreignung des Begutachtungsstelle für Fahreignung des
DEKRA e.V. Dresden DEKRA e.V. Dresden
Am Großen Silberberg 5 Clausewitzstraße 3
39130 Magdeburg 39576 Stendal
Telefon: 0391 / 532823 Telefon: 03931 / 70152523

Begutachtungsstelle für Fahreignung der Begutachtungsstelle für Fahreignung der


ABV Gesellschaft für Angewandte AVUS GmbH
Betriebspsychologie Friedrich-Ebert-Straße 32
und Verkehrssicherheit mbH 40210 Düsseldorf
Charlottenstraße 49 Telefon: 0211 / 17930280
40210 Düsseldorf
Telefon: 0211 / 55780144

Begutachtungsstelle für Fahreignung der Begutachtungsstelle für Fahreignung der


pima-mpu GmbH TÜV NORD Mobilität GmbH & Co. KG
Konrad-Adenauer-Platz 12 Konrad- Adenauer- Platz 11
40210 Düsseldorf 40210 Düsseldorf
Telefon: 0211 / 9365437 Telefon: 0211 / 9365670

Begutachtungsstelle für Fahreignung der Begutachtungsstelle für Fahreignung der


pima-mpu GmbH ABV Gesellschaft für Angewandte
Hindenburgstraße 140 Betriebspsychologie
41061 Mönchengladbach und Verkehrssicherheit mbH
Telefon: 02161 / 827830 Steinmetzstraße 41
41061 Mönchengladbach
Telefon: 02161 / 822137

Begutachtungsstelle für Fahreignung der Begutachtungsstelle für Fahreignung der


ABV Gesellschaft für Angewandte TÜV NORD Mobilität GmbH & Co. KG
Betriebspsychologie Kleine Klotzbahn 23
und Verkehrssicherheit mbH 42105 Wuppertal
Schloßbleiche 42 Telefon: 0202 / 94647901
42103 Wuppertal
Telefon: 0202 / 2549936

Begutachtungsstelle für Fahreignung der Begutachtungsstelle für Fahreignung der


TÜV NORD Mobilität GmbH & Co. KG AVUS GmbH
Bismarckstraße 55-57 Martinstraße 1
42853 Remscheid 44137 Dortmund
Telefon: 0231 / 91443034 Telefon: 0231 / 3954500

Begutachtungsstelle für Fahreignung der Begutachtungsstelle für Fahreignung der


pima-mpu GmbH TÜV NORD Mobilität GmbH & Co. KG
Kampstraße 45 Hansastraße 7-11
44137 Dortmund 44137 Dortmund
Telefon: 0231 / 95656536 Telefon: 0231 / 91443034

Begutachtungsstelle für Fahreignung der Begutachtungsstelle für Fahreignung der


pima-mpu GmbH TÜV NORD Mobilität GmbH & Co. KG
Huestraße 5 Kurt-Schumacher-Platz 9
44787 Bochum 44787 Bochum
Telefon: 0234 / 6105350 Telefon: 0234 / 2987557

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Ausgabe: 08/21, Nr. a65721-07282
Begutachtungsstelle für Fahreignung der Begutachtungsstelle für Fahreignung des
ABV Gesellschaft für Angewandte DEKRA e.V. Dresden
Betriebspsychologie Huyssenallee 3
und Verkehrssicherheit mbH 45128 Essen
Lindenallee 10 Telefon: 0201 / 4389020
45127 Essen
Telefon: 0201 / 2698163

Begutachtungsstelle für Fahreignung der Begutachtungsstelle für Fahreignung der


TÜV NORD Mobilität GmbH & Co. KG pima-mpu GmbH
Kurfürstenstraße 27 Löhrhof 4
45138 Essen 45657 Recklinghausen
Telefon: 0201 / 8301919 Telefon: 02361 / 9378188

Begutachtungsstelle für Fahreignung der Begutachtungsstelle für Fahreignung der


TÜV NORD Mobilität GmbH & Co. KG TÜV NORD Mobilität GmbH & Co. KG
Springstraße 12 Brinkstraße 16
45657 Recklinghausen 46325 Borken
Telefon: 02361 / 902077 Telefon: 0231 / 91443034

Begutachtungsstelle für Fahreignung des Begutachtungsstelle für Fahreignung der


DEKRA e.V. Dresden ABV Gesellschaft für Angewandte
Schaffeldstraße 1 Betriebspsychologie
46395 Bocholt und Verkehrssicherheit mbH
Telefon: 02871 / 23906200 Schwanenstraße 19
47051 Duisburg
Telefon: 0203 / 2808817

Begutachtungsstelle für Fahreignung der Begutachtungsstelle für Fahreignung des


TÜV NORD Mobilität GmbH & Co. KG DEKRA e.V. Dresden
Hansastraße 1-3 Carl-Peschken-Straße 15
47058 Duisburg 47441 Moers
Telefon: 0203 / 3635390 Telefon: 02841 / 914200

Begutachtungsstelle für Fahreignung der Begutachtungsstelle für Fahreignung der


TÜV NORD Mobilität GmbH & Co. KG pima-mpu GmbH
Am Bückelewall 92a Ostwall 32-34
47608 Geldern 47798 Krefeld
Telefon: 02831 / 923490 Telefon: 02151 / 1504418

Begutachtungsstelle für Fahreignung der Begutachtungsstelle für Fahreignung der


ABV Gesellschaft für Angewandte pima-mpu GmbH
Betriebspsychologie Windthorststr. 8
und Verkehrssicherheit mbH 48143 Münster
Ostwall 29 Telefon: 0251 / 4828593
47798 Krefeld
Telefon: 02151 / 7670372

Begutachtungsstelle für Fahreignung der Begutachtungsstelle für Fahreignung des


TÜV NORD Mobilität GmbH & Co. KG DEKRA e.V. Dresden
Berliner Platz 30 Klöcknerstraße 3
48143 Münster 49090 Osnabrück
Telefon: 0251 / 4143212 Telefon: 0541 / 9121950

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MPU Idiotentestfragen Alkohol
Ausgabe: 08/21, Nr. a65721-07282
Begutachtungsstelle für Fahreignung der Begutachtungsstelle für Fahreignung der
TÜV Technische Überwachung Hessen TÜV NORD Mobilität GmbH & Co. KG
GmbH Rheinische Straße 15
Möserstraße 52-54 49084 Osnabrück
49074 Osnabrück Telefon: 0541 / 5823402
Telefon: 0180 / 2883890

Begutachtungsstelle für Fahreignung des Begutachtungsstelle für Fahreignung der


DEKRA e.V. Dresden ABV Gesellschaft für Angewandte
Kolpingstraße 3-5 Betriebspsychologie
49377 Vechta und Verkehrssicherheit mbH
Telefon: 04441 / 999050 Burgmauer 4
50667 Köln
Telefon: 0221 / 91284710

Begutachtungsstelle für Fahreignung der Begutachtungsstelle für Fahreignung der


pima-mpu GmbH TÜV NORD Mobilität GmbH & Co. KG
Hohe Straße 69-71 Hohe Straße 111
50667 Köln 50667 Köln
Telefon: 0221 / 2589244 Telefon: 0221 / 2724290

Begutachtungsstelle für Fahreignung der Begutachtungsstelle für Fahreignung des


IBBK GmbH DEKRA e.V. Dresden
Marzellenstraße 23 Hugo-Eckener-Straße 26
50668 Köln 50829 Köln
Telefon: 0221 / 9228875 Telefon: 0221 / 1795877

Begutachtungsstelle für Fahreignung des Begutachtungsstelle für Fahreignung der


DEKRA e.V. Dresden ABV Gesellschaft für Angewandte
Otto-Grimm-Straße 1 Betriebspsychologie
51373 Leverkusen und Verkehrssicherheit mbH
Telefon: 0214 / 32844712 Kleinmaschierstraße 40-46
52062 Aachen
Telefon: 0241 / 4017450

Begutachtungsstelle für Fahreignung der Begutachtungsstelle für Fahreignung der


pima-mpu GmbH TÜV NORD Mobilität GmbH & Co. KG
Theaterstraße 54-56 Warmweiherstraße 38
52062 Aachen 52066 Aachen
Telefon: 0241 / 16035880 Telefon: 0241 / 4099290

Begutachtungsstelle für Fahreignung des Begutachtungsstelle für Fahreignung der


DEKRA e.V. Dresden pima-mpu GmbH
Poststraße 19 Maximilianstraße 20
53111 Bonn 53111 Bonn
Telefon: 0228 / 9087880 Telefon: 0228 / 3728320

Begutachtungsstelle für Fahreignung der Begutachtungsstelle für Fahreignung der


TÜV NORD Mobilität GmbH & Co. KG ABV Gesellschaft für Angewandte
Kölnstraße 3 Betriebspsychologie
53111 Bonn und Verkehrssicherheit mbH
Telefon: 0228 / 90243550 Gangolfstraße 6
53111 Bonn
Telefon: 0228 / 6480351

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MPU Idiotentestfragen Alkohol
Ausgabe: 08/21, Nr. a65721-07282
Begutachtungsstelle für Fahreignung der Begutachtungsstelle für Fahreignung der
ABV Gesellschaft für Angewandte TÜV SÜD Life Service GmbH
Betriebspsychologie Theodor-Heuss-Allee 22
und Verkehrssicherheit mbH 54292 Trier
Güterstraße 29 Telefon: 0651 / 17049910
54295 Trier
Telefon: 0651 / 1462190

Begutachtungsstelle für Fahreignung der Begutachtungsstelle für Fahreignung der


ABV Gesellschaft für Angewandte AVUS GmbH
Betriebspsychologie Münsterplatz 1
und Verkehrssicherheit mbH 55116 Mainz
Industriestraße 16 Telefon: 06131 / 2131090
54634 Bitburg
Telefon: 0651 / 1462190

Begutachtungsstelle für Fahreignung der Begutachtungsstelle für Fahreignung der


pima-mpu GmbH ABV Gesellschaft für Angewandte
Umbach 8 Betriebspsychologie
55116 Mainz und Verkehrssicherheit mbH
Telefon: 06131 / 1449970 Kaiser-Wilhelm-Ring 6
55118 Mainz
Telefon: 06131 / 965050

Begutachtungsstelle für Fahreignung der Begutachtungsstelle für Fahreignung der


ABV Gesellschaft für Angewandte ABV Gesellschaft für Angewandte
Betriebspsychologie Betriebspsychologie
und Verkehrssicherheit mbH und Verkehrssicherheit mbH
Feckweilerhaide 15 Bahnhofplatz 9
55765 Birkenfeld 56068 Koblenz
Telefon: 06782 / 993114 Telefon: 0261 / 9215680

Begutachtungsstelle Begutachtungsstelle für Fahreignung der


für Fahreignung der TÜV NORD Mobilität GmbH & Co. KG
TÜV Technische Überwachung Hessen Hindenburgstraße 6
GmbH 57072 Siegen
Hohenzollernstr. 64 Telefon: 0271 / 2382191
56068 Koblenz
Telefon: 0180 / 2883850

Begutachtungsstelle für Fahreignung der Begutachtungsstelle für Fahreignung der


pima-mpu GmbH TÜV NORD Mobilität GmbH & Co. KG
Wilhelmstraße 122 Elberfelder Straße 95
57518 Betzdorf 58095 Hagen
Telefon: 02741 / 937930 Telefon: 0231 / 91443034

Begutachtungsstelle für Fahreignung der Begutachtungsstelle für Fahreignung der


pima-mpu GmbH TÜV NORD Mobilität GmbH & Co. KG
Altenaer Str. 1 Westring 2
58507 Lüdenscheid 59065 Hamm
Telefon: 02351 / 661867 Telefon:02381 / 3046585

Begutachtungsstelle für Fahreignung der Begutachtungsstelle für Fahreignung der


TÜV Technische Überwachung Hessen TÜV NORD Mobilität GmbH & Co. KG
GmbH Bahnhofstraße 74-78
Bahnhofstraße 4 59423 Unna
59065 Hamm Telefon:02303 / 490014
Telefon: 0180 / 2883890

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MPU Idiotentestfragen Alkohol
Ausgabe: 08/21, Nr. a65721-07282
Begutachtungsstelle für Fahreignung der Begutachtungsstelle für Fahreignung der
TÜV NORD Mobilität GmbH & Co. KG pima-mpu GmbH
Am Handwerk 4 Am Berhardbrunnen 1
59494 Soest 59555 Lippstadt
Telefon: 02921 / 3442091 Telefon: 02941 / 202942

Begutachtungsstelle für Fahreignung der Begutachtungsstelle für Fahreignung der


TÜV NORD Mobilität GmbH & Co. KG AVUS GmbH
Clemens-August-Straße 15 Am Salzhaus 4
59821 Arnsberg 60311 Frankfurt
Telefon: 02931 / 788616 Telefon: 069 / 1338870

Begutachtungsstelle für Fahreignung der Begutachtungsstelle für Fahreignung der


pima-mpu GmbH ProSecur GmbH
Am Hauptbahnhof 8 Kaiserstraße 42
60329 Frankfurt 60329 Frankfurt
Telefon: 069 / 27135641 Telefon: 069 / 26095031

Begutachtungsstelle für Fahreignung der Begutachtungsstelle für Fahreignung der


TÜV NORD Mobilität GmbH & Co. KG TÜV Technische Überwachung Hessen
Karlstraße 12 GmbH
60329 Frankfurt Kaiserstraße 72
Telefon: 069 / 2578130 60329 Frankfurt
Telefon: 069 / 9788240

Begutachtungsstelle für Fahreignung des Begutachtungsstelle für Fahreignung der


DEKRA e.V. Dresden TÜV NORD Mobilität GmbH & Co. KG
Borsigallee 24b Geleitstraße 6
60388 Frankfurt 63065 Offenbach
Telefon: 069 / 42083250 Telefon: 069 / 2578130

Begutachtungsstelle für Fahreignung der Begutachtungsstelle für Fahreignung der


Absolut Diagnostics GmbH TÜV Technische Überwachung Hessen
Kurt-Blaum-Platz 7 GmbH
63450 Hanau Daimlerstraße 5
Telefon: 06181 / 4285513 63450 Hanau
Telefon: 0180 / 2883850

Begutachtungsstelle für Fahreignung der Begutachtungsstelle für Fahreignung der


TÜV SÜD Life Service GmbH TÜV Technische Überwachung Hessen
Weißenburger Straße 38 GmbH
63739 Aschaffenburg Adelungstraße 23
Telefon: 06021 / 309411 64283 Darmstadt
Telefon: 06151 / 859393

Begutachtungsstelle für Fahreignung der Begutachtungsstelle für Fahreignung der


TÜV NORD Mobilität GmbH & Co. KG TÜV Technische Überwachung Hessen
Ellenbogengasse 6 GmbH
65183 Wiesbaden Stielstraße 1a
Telefon: 069 / 2578130 65201 Wiesbaden
Telefon: 0611 / 1888528

Begutachtungsstelle für Fahreignung der Begutachtungsstelle für Fahreignung der


ProSecur GmbH TÜV SÜD Life Service GmbH
Reichsstraße 16 Dudweilerstraße 2a
66111 Saarbrücken 66111 Saarbrücken
Telefon: 0681 / 9602020 Telefon: 0681 / 3797412

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MPU Idiotentestfragen Alkohol
Ausgabe: 08/21, Nr. a65721-07282
Begutachtungsstelle für Fahreignung der Begutachtungsstelle Dr. Mahnke & Partner
ABV Gesellschaft für Angewandte GmbH der
Betriebspsychologie ABV Gesellschaft für Angewandte
und Verkehrssicherheit mbH Betriebspsychologie
Bismarckstraße 56 und Verkehrssicherheit mbH
67059 Ludwigshafen Bismarckstraße 56
Telefon: 0621 / 5290833 67059 Ludwigshafen
Telefon: 0621 / 581721

Begutachtungsstelle für Fahreignung der Begutachtungsstelle für Fahreignung der


ABV Gesellschaft für Angewandte TÜV SÜD Life Service GmbH
Betriebspsychologie Bahnhofstraße 22
und Verkehrssicherheit mbH 67655 Kaiserslautern
Bahnhofstraße 28 Telefon: 0631 / 3039411
67655 Kaiserslautern
Telefon: 0631 / 30327602

Begutachtungsstelle für Fahreignung der Begutachtungsstelle für Fahreignung der


pima-mpu GmbH TÜV SÜD Life Service GmbH
Willy-Brandt-Platz 6 Kaiserring 30
68161 Mannheim 68161 Mannheim
Telefon: 0621 / 4006640 Telefon: 0621 / 1260718

Begutachtungsstelle für Fahreignung der Begutachtungsstelle für Fahreignung der


ias Aktiengesellschaft ABV Gesellschaft für Angewandte
Augustaanlage 7-11 Betriebspsychologie
68165 Mannheim und Verkehrssicherheit mbH
Telefon: 0621 / 71880840 Römerstraße 16
69115 Heidelberg
Telefon: 06221 / 3383690

Begutachtungsstelle für Fahreignung des Begutachtungsstelle für Fahreignung der


Universitätsklinikum Heidelberg IBBK GmbH
Institut für Rechtsmedizin und Königstraße 4
Verkehrsmedizin 70173 Stuttgart
Voßstraße 2 Telefon: 0711 / 9978855
69115 Heidelberg
Telefon: 06221 / 568951

Begutachtungsstelle für Fahreignung der Begutachtungsstelle für Fahreignung der


pima-mpu GmbH TÜV SÜD Life Service GmbH
Königstraße 20 Arnulf-Klett-Platz 3
70173 Stuttgart 70173 Stuttgart
Telefon: 0711 / 6744009 Telefon: 0711 / 9071180

Begutachtungsstelle für Fahreignung der Begutachtungsstelle für Fahreignung der


AVUS GmbH TÜV SÜD Life Service GmbH
Seelbergstr. 14 Europaplatz 5
70372 Stuttgart 72072 Tübingen
Telefon: 0711 / 520890-3 Telefon: 07071 / 9425844

Begutachtungsstelle für Fahreignung der Begutachtungsstelle für Fahreignung der


TÜV SÜD Life Service GmbH TÜV SÜD Life Service GmbH
Karlstraße 19 Weidenfelder Straße 2
72336 Balingen 73430 Aalen
Telefon: 07433 / 968211 Telefon: 07361 / 5248780

© 25.03.16 by Martin Formann (aktuell 02.08.2021) 137


MPU Idiotentestfragen Alkohol
Ausgabe: 08/21, Nr. a65721-07282
Begutachtungsstelle für Fahreignung der Begutachtungsstelle für Fahreignung der
TÜV SÜD Life Service GmbH pima-mpu GmbH
Berliner Straße 4 Kaiserstraße 30
73728 Esslingen 74072 Heilbronn
Telefon: 0711 / 39692711 Telefon: 07131 / 9199670

Begutachtungsstelle für Fahreignung der Begutachtungsstelle für Fahreignung der


TÜV SÜD Life Service GmbH ias Aktiengesellschaft
Bahnhofstraße 19-23 Steinhäuserstraße 19
74072 Heilbronn 76135 Karlsruhe
Telefon: 07131 / 5912211 Telefon: 0721 / 82040

Begutachtungsstelle für Fahreignung der Begutachtungsstelle für Fahreignung der


TÜV SÜD Life Service GmbH ABV Gesellschaft für Angewandte
Bahnhofplatz 8 Betriebspsychologie
76137 Karlsruhe und Verkehrssicherheit mbH
Telefon: 0721 / 9137930 Rathausplatz 2
76829 Landau
Telefon: 06341 / 5586725

Begutachtungsstelle für Fahreignung der Begutachtungsstelle für Fahreignung der


TÜV SÜD Life Service GmbH TÜV SÜD Life Service GmbH
Okenstraße 18 Erzbergerstraße 2
77652 Offenburg 78224 Singen
Telefon: 0781 / 289385 Telefon: 07731 / 996366

Begutachtungsstelle für Fahreignung der Begutachtungsstelle für Fahreignung der


TÜV SÜD Life Service GmbH ias Aktiengesellschaft
Bismarckallee 7f Wentzinger Straße 7 a
79098 Freiburg 79106 Freiburg
Telefon: 0761 / 3877110 Telefon: 0761 / 2088831

Begutachtungsstelle für Fahreignung der Begutachtungsstelle für Fahreignung des


pima-mpu GmbH DEKRA e.V. Dresden
Sendlinger Straße 24 Bayerstraße 15
80331 München 80335 München
Tel.: 089 / 32166760 Telefon: 089 / 54479380

Begutachtungsstelle für Fahreignung der Begutachtungsstelle für Fahreignung der


ProSecur GmbH TÜV SÜD Life Service GmbH
Schwanthalerstraße 32 Goethestraße 4
80336 München 80336 München
Telefon: 089 / 45205678 Telefon: 089 / 54542850

Begutachtungsstelle für Fahreignung der Begutachtungsstelle für Fahreignung der


ias Aktiengesellschaft ABV Gesellschaft für Angewandte
Lothstraße 19 Betriebspsychologie
80797 München und Verkehrssicherheit mbH
Telefon: 089 / 121146170 Schönstraße 12a
81543 München
Telefon: 089 / 21588604

© 25.03.16 by Martin Formann (aktuell 02.08.2021) 138


MPU Idiotentestfragen Alkohol
Ausgabe: 08/21, Nr. a65721-07282
Begutachtungsstelle für Fahreignung der Begutachtungsstelle für Fahreignung der
pima-mpu GmbH AVUS GmbH
Candidplatz 13 Weißenburger Straße 43
81543 München 81667 München
Telefon: 089 / 65308547 Telefon: 089 / 4895660
Begutachtungsstelle für Fahreignung der Begutachtungsstelle für Fahreignung der
TÜV SÜD Life Service GmbH TÜV SÜD Life Service GmbH
Münchener Straße 27 Altstadt 362
83022 Rosenheim 84028 Landshut
Telefon: 08031 / 359008 Telefon: 0871 / 9236410

Begutachtungsstelle für Fahreignung der Begutachtungsstelle für Fahreignung der


BAD Gesundheitsvorsorge und ias Aktiengesellschaft
Sicherheitstechnik Am Stein 9
GmbH 85049 Ingolstadt
Zentrum Mühldorf Telefon: 0841 / 88655330
Trausnitzstraße 11
84453 Mühldorf
Telefon: 08631 / 1847463

Begutachtungsstelle für Fahreignung der Begutachtungsstelle für Fahreignung der


TÜV SÜD Life Service GmbH BAD Gesundheitsvorsorge und
Am Stein 7 Sicherheitstechnik
85049 Ingolstadt GmbH
Telefon: 0841 / 88135711 Vöttinger Straße 2a
85354 Freising
Telefon: 0991 / 36281060

Begutachtungsstelle für Fahreignung der Begutachtungsstelle für Fahreignung der


pima-mpu GmbH TÜV SÜD Life Service GmbH
Schaezlerstraße 2 Halderstraße 16
86150 Augsburg 86150 Augsburg
Telefon: 0821 / 2461636 Telefon: 0821 / 3432911

Begutachtungsstelle für Fahreignung der Begutachtungsstelle für Fahreignung der


AVUS GmbH TÜV SÜD Life Service GmbH
Hindenburgstraße 2b Bodmanstraße 4
86807 Buchloe 87435 Kempten
Telefon: 08241 / 960 0242 Telefon: 0831 / 5215410

Begutachtungsstelle für Fahreignung der Begutachtungsstelle für Fahreignung der


TÜV SÜD Life Service GmbH TÜV SÜD Life Service GmbH
Haußmannstraße 4 Friedhofstraße 9
87700 Memmingen 88212 Ravensburg
Telefon: 08331 / 92508511 Telefon: 0751 / 3594811

Begutachtungsstelle für Fahreignung der Begutachtungsstelle für Fahreignung der


pima-mpu GmbH TÜV SÜD Life Service GmbH
Neue Straße 22 Hirschstraße 22
89073 Ulm 89073 Ulm
Telefon: 0731 / 1537573 Telefon: 0731 / 3793480

Begutachtungsstelle für Fahreignung der Begutachtungsstelle für Fahreignung der


pima-mpu GmbH TÜV SÜD Life Service GmbH
Marienstr. 2 Königstorgraben 7
90402 Nürnberg 90402 Nürnberg
Telefon: 0911 / 4319803 Telefon: 0911 / 9446711

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MPU Idiotentestfragen Alkohol
Ausgabe: 08/21, Nr. a65721-07282
Begutachtungsstelle für Fahreignung der Begutachtungsstelle für Fahreignung der
AVUS GmbH IBBK GmbH
Ritter-von-Schuh-Platz 3 Pillenreuther Straße 14
90459 Nürnberg 90459 Nürnberg
Telefon: 0911 / 9944007 Telefon: 0911 / 4392747

Begutachtungsstelle für Fahreignung des Begutachtungsstelle für Fahreignung der


TÜV Thüringen e.V. TÜV SÜD Life Service GmbH
Nürnberger Str. 16 Schillerstraße 13
91052 Erlangen 92637 Weiden
Telefon: 09131 / 9779280 Telefon: 0961 / 4163119

Begutachtungsstelle für Fahreignung der Begutachtungsstelle für Fahreignung der


TÜV SÜD Life Service GmbH pima-mpu GmbH
Friedensstr. 6 Paracelsusstraße 1
93047 Regensburg 93053 Regensburg
Telefon: 0941 / 5867710 Telefon: 0941 / 3820384

Begutachtungsstelle für Fahreignung der Begutachtungsstelle für Fahreignung der


TÜV SÜD Life Service GmbH BAD Gesundheitsvorsorge und
Ludwigstraße 2 Sicherheitstechnik
94032 Passau GmbH
Telefon: 0851 / 9313810 Ulrichsberger Straße 17
94469 Deggendorf
Telefon: 0991 / 36281061

Begutachtungsstelle für Fahreignung der Begutachtungsstelle für Fahreignung der


TÜV SÜD Life Service GmbH TÜV SÜD Life Service GmbH
Zieglerstraße 2b Wittelsbacherring 10
94469 Deggendorf 95444 Bayreuth
Telefon: 0991 / 2979170 Telefon: 0921 / 7599550

Begutachtungsstelle für Fahreignung der Begutachtungsstelle für Fahreignung des


TÜV SÜD Life Service GmbH TÜV Thüringen e.V.
Ludwigstraße 25 Löwenstraße 13
96052 Bamberg 96450 Coburg
Telefon: 0951 / 29605981 Telefon: 09561 / 2313731

Begutachtungsstelle für Fahreignung des Begutachtungsstelle für Fahreignung der


DEKRA e.V. Dresden pima-mpu GmbH
Neustadter Straße 115 Haugerring 6
96515 Sonneberg 97070 Würzburg
Telefon: 03675 / 756123 Telefon: 0931 / 3532299

Begutachtungsstelle für Fahreignung der Begutachtungsstelle für Fahreignung des


TÜV SÜD Life Service GmbH TÜV Thüringen e.V.
Bahnhofstraße 11 Kaiserstraße 15
97070 Würzburg 97070 Würzburg
Telefon: 0931 / 3213611 Telefon: 0931 / 35986178

Begutachtungsstelle für Fahreignung der Begutachtungsstelle für Fahreignung des


TÜV SÜD Life Service GmbH TÜV Thüringen e.V.
Fischerrain 2 Bahnhofsplatz 1
97421 Schweinfurt 97424 Schweinfurt
Telefon: 09721 / 5415311 Telefon: 09721 / 476250

© 25.03.16 by Martin Formann (aktuell 02.08.2021) 140


MPU Idiotentestfragen Alkohol
Ausgabe: 08/21, Nr. a65721-07282

Begutachtungsstelle für Fahreignung der Begutachtungsstelle für Fahreignung des


TÜV SÜD Life Service GmbH DEKRA e.V. Dresden
Daimlerstraße 7 Würzburger Straße 37
97980 Bad Mergentheim 98529 Suhl
Telefon: 07931 / 9883210 Telefon: 03681 / 890271

Begutachtungsstelle für Fahreignung des Begutachtungsstelle für Fahreignung der


TÜV Thüringen e.V. pima-mpu GmbH
Am Köhlersgehäu 58 Anger 43
98544 Zella-Mehlis 99084 Erfurt
Telefon: 03682 / 452644 Telefon: 0361 / 6026801

Begutachtungsstelle für Fahreignung des Begutachtungsstelle für Fahreignung des


TÜV Thüringen e.V. DEKRA e.V. Dresden
Anger 74 St.-Christophorus-Straße 3
99084 Erfurt 99092 Erfurt
Telefon: 0361 / 6461031 Telefon: 0361 / 7432470

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