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Bestimmen Sie die Wortarten!

Der älteste Sohn meiner Freundin bleibt


Art Adj Subst possA Subst Verb
wegen seiner Erkältung heute zu Hause.
Präp possA Subst Adv Präp Subst
Dank deiner freundlichen Hilfe
Präp possA Adj Subst
konnte ich das Problem schnell lösen.
Verb Pron Art Subst Adv Verb
Vielen Dank für deine Hilfe!
Adj Subst Präp possA Subst
Wann kommt der Zug denn an?
Pron Verb Art Subst ModP Verb
Oh, das Fahrrad steht an der Uni
Part Art Subst Verb Präp Art Subst
und wird dort wohl verrosten.
Konj Verb Adv ModP Verb
Was war die Quintessenz der
letzten Sitzung?
 Substantiv
 Verb
 Adjektiv
 Adverb (inkl. Adjektivadverb)
 Artikelwort (vs. Pronomen!)
 Pronomen
 Konjunktion
 Präposition
 Partikel (inkl. Interjektion; vs. Adverb!)
 Numeral
Das Adjektiv:
4 Gebrauchsweisen
 attributiver Gebrauch (Er hat ein
schnelles Auto.)
 adverbialer Gebrauch (Das Auto fährt
schnell.)
 prädikativer Gebrauch (Das Auto ist
schnell.)
 substantivierter Gebrauch (Die
Schnellsten waren bereits im Ziel.)
Verbklassen
(nach Bußmann 2002)

 Vollverb (selbständige lexikalische Bedeutung, bildet


syntaktisch das Zentrum des Prädikats)
 Unser Chor singt a capella.
 Ich koche heute Nudeln.
 Modalverb (drückt in Verbindung mit einem Infinitiv
modale Bedeutungsaspekte aus; spezifizieren das Verhältnis
zwischen Subjekt und Verbalvorgang)
 dürfen, mögen, können, müssen, sollen, wollen
 Magst du morgen zum Kaffee vorbeikommen?
 Ich will aber keinen Kuchen essen.
 Modalitätsverb (fordern einen Infinitiv mit zu;
spezifizieren ebenfalls modale Aspekte)
 scheinen, bleiben, drohen, versprechen, wissen…
 Die Dame wusste sich zu helfen.
 Es scheint kälter zu werden.
Verbklassen
(nach Bußmann 2002)

 Hilfsverb (abgeschwächte lexikalische Bedeutung; dienen


zur Bildung von Tempus- und Genus-verbi-Formen)
 haben, sein, werden
 Peter ist gestern zu Anna gefahren.
 Die Reihe wird von de Gruyter publiziert.
 Kopulaverb (verfügen nur über eine relativ vage
Eigenbedeutung; dienen dazu, die Verbindung zwischen
Subjekt und Prädikativ herzustellen)
 sein, werden, bleiben, erscheinen, heißen
 Mein Name ist Bond, James Bond. (vgl. türk.: Adım Bond,
James Bond.)
 Er heißt James Bond.
 Er bleibt immer cool.
Verbklassen
(nach Bußmann 2002)
 Funktionsverbgefüge (syntaktische Fügung aus
einem präpositionalen Objekt und einem
Funktionsverb)
z.B. zur Aufführung bringen
 „Die ursprüngliche Verbbedeutung von aufführen
erscheint durch Nominalisierung als Abstraktum
(Aufführung), und ein (sinnschwaches) Ersatzverb in
Hilfsverbfunktion (bringen) stellt die grammatische
Verbindung zwischen Subjekt und präpositionalem
Objekt her.“ (Bußmann 2002: 231)
(Amts- und Fachsprache)
 Er hat seiner Tochter die Erlaubnis gegeben.
 Das Theaterstück war etwas in Vergessenheit geraten.
 Sie hat einige Korrekturen vorgenommen.
(Vgl. ausführlicher: Helbig und Buscha 2001: 68-94.)
Achtung!!!

 Sie ist gestern früh angekommen.


 Hilfsverb
 Sie sind beide ziemlich schlau.
 Kopulaverb

 Ich bleibe hier.


 Vollverb
 Er bleibt unser Freund.
 Kopulaverb
 Das bleibt abzuwarten.
 Modalitätsverb
Vollverb, Modalverb, Modalitätsverb,
Hilfsverb, Kopulaverb oder Funktionsverb???
 Das habe ich so nicht gesagt.
 Hilfsverb
 Der schiefe Turm von Pisa drohte mal wieder
umzufallen.
 Modalitätsverb
 Kannst du mir beim Kochen helfen?
 Modalverb
 Mein Bruder ist wirklich ein toller Läufer.
 Kopulaverb
 Schwimmst du gerne im Meer?
 Vollverb
 Sie hat mir das Versprechen gegeben, das nie wieder
zu tun.
 Funktionsverbgefüge
Was ist ein Satz??? (vgl. Bünting
und Bergenholtz 1995: 19-27)
 Es schneit.
 Gestern hat es geregnet.
 Gaby hoffte, dass sie pünktlich kommen würde.
 Ich hoffe, dich morgen wieder zu treffen.
 Er wünschte, er wäre schneller gewesen.
 Die junge Frau, die dort steht, ist meine Schwester.
 Gehst du mit?
 Hau ab!
 Milch.
 Weil ich Hunger hatte.
 Die Frau, die dir den Rücken zukehrt.
 "Dann hat er vorwurfsvoll das Heft auf meinen Tisch gelegt, das
Aufsatzheft – auf dem grauen Etikett steht: Deutsche Aufsätze von Siggi
Jepsen –, ist gruβlos zur Tür gegangen, enttäuscht, gekränkt in seiner
Güte; denn unter den Strafen, die man uns gelegentlich zuerkennt, leidet
Joswig, unser Lieblingswärter, empfindlicher, auch länger und folgenreicher
als wir." (Siegfried Lenz (1998): Deutschstunde. München: dtv, 7.)
Satzdefinitionen
 „ein sprachliches Gebilde, das einen seelischen
Vorgang verkörpert“ (O. Behaghel, 1926)
 „Ein mit Worten ausgedrücktes Urteil ist ein Satz.“
(K.F. Bachmann, 1828)
 „Reden heiβt Gedachtes aussprechen. Jeder Gedanke
verbindet einen Gegenstand mit einer Vorstellung,
jeder Satz der Rede fordert daher ein Subjekt und ein
Prädikat.“ (J. Grimm, 1837)
 „Was keine finite Verbform enthält, ist der
morphologischen Beschaffenheit nach kein Satz.“ (A.
Noreen, 1923)
 “A sentence is a construction, which, in the given
utterance, is not part of any larger construction.” (L.
Bloomfield, 1926)
Satzdefinitionen

 Gegliedertheit in Subjekt und Prädikat,


 Vollständigkeit, d.h. Vorhandensein mind.
eines finiten Verbs und eines Subjekts,
 relative Selbständigkeit/Abgeschlossenheit,
 Ausdruck eines Gedankens

Außerdem wird unterschieden zwischen


Sätzen, die in Texten geäußert werden (
parole), und theoretisch generierbaren,
grammatisch korrekten Sätzen ( langue).
Bauen Sie aus den folgenden einfachen
Sätzen möglichst nur einen komplexen.
 Das ist Paul.
 Paul ist mein Bruder.
 Er studiert Sport.
 Er bewegt sich sehr gern.
 Er faulenzt aber auch gern.
 Er wohnt in Köln.
 Köln liegt am Rhein.
Satzarten/Satztypen

Um im Deutschen die Satzart zu bestimmen, müssen


mehrere Kriterien beachtet werden:

 Verbstellung (V1-, V2-, Verbletztsatz bzw. Stirnsatz,


Kernsatz, Spannsatz),
 Modus des Verbs,
 Intonation,
 Satzschlusszeichen.
Satzarten

einfacher Satz komplexer Satz


•Aussagesatz
•Fragesatz
•Aufforderungssatz
•Wunschsatz
Parataxe Hypotaxe
•Ausrufesatz  Hauptsatz,  Hauptsatz,
Hauptsatz Nebensatz
•syndetisch •syndetisch
•asyndetisch •asyndetisch
Einfache und komplexe Sätze
 einfacher vs. komplexer Satz (besteht aus mehreren Teilsätzen)
 Dies ist ein einfacher Satz.
 Dieser Satz ist komplex, weil er aus zwei Teilsätzen besteht.
 Hauptsatz („selbständig“) vs. Nebensatz („abhängig“)
 Ich liebe die Mensa, weil das Essen einfach lecker ist.
 Ich wollte fragen, ob ich deinen Nachtisch noch mitessen kann.
 Kriterium der syntaktischen Einbettung
 Parataxe bzw. Satzreihe (Nebenordnung) vs. Hypotaxe bzw. Satzgefüge
(Unterordnung)
 Dies ist ein Hauptsatz, und der zweite Hauptsatz ist ihm nebengeordnet.
 Dies ist ein Beispiel für Unterordnung, weil der Nebensatz vom Hauptsatz abhängt.
 syndetisch vs. asyndetisch (verbunden vs. unverbunden)
 Wird ein Satz ohne Konjunktion gebildet, spricht man von einer asyndetischen
Konstruktion.
 Weil dieser Satz mit weil beginnt, nennt man die Satzkonstruktion syndetisch.
 Sonderfall: Schaltsatz (Satz als Parenthese in einem anderen Satz):
Ich sage – und davon bin ich überzeugt – dass wir uns das nicht leisten können.
Satzarten
 Aussagesatz/Deklarativsatz
Ich taufe dich auf den Namen Johannes.
 Fragesatz/Interrogativsatz
 Entscheidungsfrage/Ja-Nein-Frage/V1-Frage
Stimmt das?
 Alternativfrage:
Machst du einen Kurs, oder bringst du dir das Blindtippen
selbst bei?
 Ergänzungsfrage/W-Frage/V2-Frage
Wer hat das denn gesagt?
 Aufforderungssatz/Imperativsatz
 Lass das doch jetzt endlich!
 Wunschsatz/Optativsatz
 Wenn ich doch den Optativ verstünde!
 Ausrufesatz/Exklamativsatz
 Nein, was bist du groß geworden!
Klassifizierung von Nebensätzen
 nach der Stellung: Vorder-, Nach-, Zwischensatz
 Obwohl es regnete, gingen sie spazieren.
 Sie gingen spazieren, obwohl es regnete.
 Sie gingen, obwohl es regnete, spazieren.
 nach der Einbettungstiefe: Nebensatz 1., 2., x-ten Grades
 Er hat versprochen, dass er kommen würde (NS 1. Grades), wenn ich ihn
darum bitte (NS 2. Grades).
 nach ihrem Einleitewort (Konjunktionalsatz, Relativsatz,
Pronominalsatz, uneingeleiteter Nebensatz, s.o.)
 Konjunktion: Er gähnt, weil er müde ist.
 Relativpronomen: Das ist die Frau, die uns helfen wird.
 Interrogativpronomen: Ich weiß nicht, was er meint.
 uneingeleitet: Er sagt, er weiß es nicht.
 nach ihrem Satzgliedstatus (Subjektsatz, Objektsatz, Adverbialsatz…)
 nach ihrer Semantik: indirekter Fragesatz, Kausal-, Temporal-,
Konditional-, Final-, Konsekutiv-, Konzessiv-, Modalsatz
Klassifizierung von Nebensätzen
nach ihrer Semantik
 Indirekter Fragesatz: Ich weiß nicht, ob das stimmt.
 Kausalsatz (Ursache): Er trinkt, weil er Durst hat.
 Temporalsatz (Zeitpunkt und Zeitraum): Nachdem sie
sich die Zähne geputzt hatte, ging sie ins Bett..
 Konditionalsatz (Bedingung): Wenn du brav bist,
bekommst du ein Eis.
 Finalsatz (Zweck): Er lernt fleißig, damit er eine gute
Klausur schreibt.
 Konsekutivsatz (Folge): Er war so groß, dass er aus der
Regenrinne saufen konnte.
 Konzessivsatz (Einschränkung): Obwohl sie keine Lust
hatte, half sie ihrem Vater im Garten.
 Modalsatz (Art und Weise): Er löste das Problem, indem
er seinen Freund um Hilfe bat.
Erweiterte Infinitive und Partizipien

 Er befürchtete, den Ansprüchen nicht zu genügen.


 Heftig nach Luft schnappend, tauchte sie wieder auf.

 enthalten weder Subjekt noch finite Verbform


 können aber Objekte zu sich nehmen
 Zwischenstatus zwischen Wortgruppe und Nebensatz

 Neue Rechtschreibung???
 Viele versuchen ? sie zu ignorieren.
 Lange ist darum gekämpft worden ? die alte Rechtschreibung
beizubehalten.
 Lisa ? vor Aufregung stotternd ? schloss sich ihrem Protest an.
 Sie demonstrierten ? um die neue R. wieder abzuschaffen.
Erweiterte Infinitive und Partizipien

 Er befürchtete, den Ansprüchen nicht zu genügen.


 Heftig nach Luft schnappend, tauchte sie wieder auf.

 enthalten weder Subjekt noch finite Verbform


 können aber Objekte zu sich nehmen
 Zwischenstatus zwischen Wortgruppe und Nebensatz

 Neue Rechtschreibung???
 Viele versuchen sie zu ignorieren.
 Lange ist darum gekämpft worden, die alte Rechtschreibung
beizubehalten.
 Lisa, vor Aufregung stotternd, schloss sich ihrem Protest an.
 Sie demonstrierten, um die neue R. wieder abzuschaffen.
 Erweiterte Infinitive und Partizipien müssen nicht mehr durch Komma
abgetrennt werden, es sei denn, sie haben ein Korrelat im Trägersatz
oder sie fallen aus der Satzkonstruktion heraus oder sie sind mit um,
ohne, statt, anstatt, außer, als eingeleitet.

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