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Otto Merki
Sara Janesch
Fokus Sprache
QV Deutsch QV
Prüfungstraining
Sprachbetrachtung
Textproduktion
Mündliche Prüfung
Lösungen © 2016 Verlag SKV AG: Fokus Sprache, Fokus Sprache QV Deutsch, Lösungen
Persönliches Exemplar von Marion Bantli, Zofingen
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Persönliches Exemplar von Marion Bantli, Zofingen
Gerhard Konzett
Otto Merki
Sara Janesch
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Prüfungstraining
Sprachbetrachtung
Textproduktion
Mündliche Prüfung
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Persönliches Exemplar von Marion Bantli, Zofingen
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Persönliches Exemplar von Marion Bantli, Zofingen
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Persönliches Exemplar von Marion Bantli, Zofingen
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Inhalt
2 Repetition: Standardthemen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5
Satzlehre . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5
Das Komma . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7
Richtig schreiben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9
Verb: Indirekte Rede . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10
Verb: Aktiv-Passiv . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11
3 Sprachbetrachtung: Prüfungsserien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13
Digitale Entrückung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13
Die Familie bleibt, was sie nie war . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15
Schriftliche Prüfung
4 Textproduktion: Schreibformen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23
Redigieren: Porträt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23
Redigieren: Stellungnahme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24
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Persönliches Exemplar von Marion Bantli, Zofingen 3
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Persönliches Exemplar von Marion Bantli, Zofingen
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Persönliches Exemplar von Marion Bantli, Zofingen
2 Repetition: Standardthemen
Satzlehre
Das Interview, das unser Korrespondent mit den Gewerkschaftern geführt hatte (welches von unserem
Korrespondenten mit den Gewerkschaftern geführt worden war), wurde im Fernsehen ausgestrahlt.
Zeitenfolge: siehe Kommentar zu 1).
Das Schweizer Zollmuseum, das (welches) idyllisch am Südufer des Luganersees gegenüber Gandria liegt,
ist nur zu Fuss oder ©mit dem
2016 Schiff
Verlag erreichbar.
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Persönliches Exemplar von Marion Bantli, Zofingen
Nach dem Besuch des Zollmuseums (im Zollmuseum) fuhren sie mit dem Schiff nach Lugano.
NB: Das Verb «besuchen» machen wir zum Nomen «Besuch»; das Satzglied darf nicht durch Komma
abgetrennt werden.
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Persönliches Exemplar von Marion Bantli, Zofingen Repetition: Standardthemen 5
Seite 11 4. Umformungen entsprechend den Vorgaben.
Satzglied → Nebensatz: passende Konjunktion und Verb «besuchen»!
Wir freuen uns, dass (wenn) ihr uns bald besucht.
Nebensatz → Satzglied: vom Verb das Nomen ableiten; das Komma entfällt.
Nach der Wahl des neuen Vorstands wurde gefeiert.
Satzfragment → Satzgefüge: Vervollständigung der beiden Aussagen in Form eines Haupt- und eines Nebensatzes.
Wenn das Ende gut©ist, (dann) ist alles gut. (u. Ä.)
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Persönliches Exemplar von Marion Bantli, Zofingen
Satzfragment → vollständiger Satz: Vervollständigung mit Subjekt und verbalem Teil.
Ich wünsche dir / Wir wünschen Ihnen viel Erfolg an der Prüfung! (u. Ä.)
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Persönliches Exemplar von Marion Bantli, Zofingen Repetition: Standardthemen 6
Das Komma
Nichts kleidet einen Coach so schön wie der Erfolg. Nachdem Sean Simpson 2012 in Helsinki mit den
Schweizern erneut den WM-Viertelfinal verpasst hatte , wurde er vor laufender Kamera gefragt , ob er nicht
zurücktreten wolle. Er brachte ob so viel Dreistigkeit des Interviewers kaum einen zusammenhängenden Satz
heraus. Nun eilt er in Stockholm von Sieg zu Sieg , die Journalisten hängen ihm an den Lippen , doch jetzt
wirkt er so souverän wie niemals zuvor.
Als Simpson 2010 als Nationalcoach antrat , tat er dies im Schatten Ralph Kruegers. Es war kein einfaches
Erbe , doch es half , dass das Team , das wenig Kredit genossen hatte , in Mannheim überaus gut spielte.
Simpson brachte einen frischen Wind in die Mannschaft hinein , schrieb den Spielern nicht mehr vor , dass
sie einheitlich gekleidet zum Frühstück kommen müssten , dass sie keine Softdrinks trinken dürften usw.
Vor allem aber überzeugte er mit seiner optimistischen Spielweise.
2. Kommas sind zudem vor und nach Appositionen und vor adversativen Konjunktionen (aber, sondern …)
zu setzen.
Als Simpson damit jedoch in den folgenden Jahren zweimal die Top 8 verpasste , wurde er wieder vom
Schatten Kruegers eingeholt. In Stockholm , der Hauptstadt Schwedens , gelang nun der Befreiungsschlag ,
den Simpson so dringend brauchte. Und diese WM , an der das Schweizer Eishockey-Team die Silbermedaille
erkämpfte , wird noch lange nachstrahlen.
© 2016 Verlag
Der Kanadier , das Gesicht des SKV AG: Fokus Sprache,
derzeitigen SchweizerFokus Erfolgs
Sprache QV Deutsch,
, hat Lösungen fast sein halbes Leben in
inzwischen
Persönliches Exemplar von Marion Bantli, Zofingen
Diensten des Schweizer Eishockeys gestanden. Andy Murray , der frühere ZSC-Coach , hatte an Weihnachten
1984 den 24-jährigen Sean Simpson als Ersatzausländer engagiert , um Druck auf Milan Novy zu machen.
Der verstand die Botschaft sehr wohl , in der Folge stieg der ZSC auch ohne Simpsons Tore auf. Dafür wurde
in jenem Winter der Grundstein für dessen Trainerkarriere gelegt. Weil er nicht als Spieler zum Einsatz kam ,
schickte ihn Murray in der ganzen Schweiz herum , um die Gegner zu beobachten.
Simpson lernte so nicht nur die Geografie seiner neuen Heimat kennen , sondern auch das Eishockey von
einer andern Seite. Es gefiel ihm , die Spiele von aussen zu analysieren , und er notierte alles , was ihm auffiel.
Diese Erfahrung prägte ihn.
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Persönliches Exemplar von Marion Bantli, Zofingen Repetition: Standardthemen 7
Seite 13 3. Kommasetzung mit Begründung
Kurztest
Mathias Seger , Captain der ZSC Lions , als diese mit Simpson im Jahre 2009 die Champions League gewan-
nen , sieht Parallelen zwischen dem damaligen und dem jetzigen Erfolg in Stockholm , die seiner Meinung
nach durchaus mit dem Trainer zu tun haben: «Er ist ein Perfektionist und kann die Mannschaft hervorragend
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auf die Gegner einstellen. WirExemplar
Persönliches wissenvonimmer
Marion genau , was uns erwartet. Das schafft er durch seine akribische
Bantli, Zofingen
Simpson sei durch und durch vom Eishockeyfieber befallen , meint Seger , und könne nur schlecht verlieren.
Und unser Rekord-Nationalspieler fügt hinzu , dass Kritik , die Simpson als ungerechtfertigt empfinde , diesen
masslos ärgere. «Er will immer alles wissen , alle Abläufe unter Kontrolle haben.» Seine Besessenheit könne
allerdings zuweilen auch in Verbissenheit umschlagen. So sei er mitunter dünnhäutig und reagiere auch einmal
recht bärbeissig , doch er spiele nichts vor und zeige es , selbst wenn er schlecht gelaunt sei.
Dazu gibt es zurzeit freilich keinen Grund. Peter Zahner , der CEO der ZSC Lions , glaubt , dass Simpson in
Stockholm auch deshalb so erfolgreich ist , weil er sich von Murray emanzipieren konnte. In den drei Jahren ,
in denen Murray noch als Berater im Nationalteam gewirkt hatte , sei ihm Simpson «wie blockiert» vorge-
kommen. «Jetzt spürt man: Er ist der Chef , die Mannschaft gehört ihm , niemand anderem. Und deshalb hat
sie jetzt auch eine klare Handschrift.»
Acht Spiele – acht Siege! Und zwei Chancen auf eine WM-Medaille! Das hätte sich Simpson wohl nicht
erträumt , als er einst mit 24 Jahren die Schweiz bereisen musste , um für den ZSC die Gegner zu beobachten.
Bewertung
Jedes fehlende und jedes falsch gesetzte Komma zählt als Fehler.
grün: 0 – 1 F.: 6 2 F.: 5.5 Gratulation!
gelb: 3 – 4 F.: 5 5 F.: 4.5 Auf gutem Weg …
orange: 6 – 7 F.: 4 8 F.: 3.5 Gehen Sie den Schwierigkeiten nach!
rot 9 – 10 F.: 3 Arbeiten Sie das Thema mithilfe
von Fokus und Lern-CD intensiv durch!
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Persönliches Exemplar von Marion Bantli, Zofingen Repetition: Standardthemen 8
Richtig schreiben
heisst; Freiburger (Ortsadjektiv auf -er); in dem (Präposition «in» und Relativpronomen «dem» zu Projekt);
Museen (Plural zu Museum); näherzubringen (d. h. verständlicher zu machen); die Alten wie die Jungen;
alle, die/welche; irgendeine
Dass … gespielt wurde (Konjunktion); (das = dies beweisen Texte: richtig); (der) Müssiggang (Nomen,
das Nichtstun und Faulenzen); eher; mitzuhelfen; ihnen (den ärmeren Leuten); allzu viel; bei Laune
(Nomen: die Laune)
Kinderkram; wer (Nominativ) sich als Erwachsener (Nominativ); (gelten, galt) gegolten
Seite 15 Kurztest
Verbesserung der 8 Rechtschreib- und Grammatikfehler:
wer als bärtiger Mann; dem fehlt es an Verstand; mehr als; mit denen (Relativpronomen);
ob das (= dies); privat (Adjektiv);
© 2016 herrschte;
Verlag SKV diese Fragen
AG: Fokus Sprache, … interessieren
Fokus Sprache (Plural)
QV Deutsch, Lösungen
Persönliches Exemplar von Marion Bantli, Zofingen
Bei den Römern (Dativ Plural: -n!); das (= dies) wissen die Forscher; zweckfrei (Adjektiv);
wetteifern; des Zeitvertreibs (Genitiv); von Ovid, (d.h. von) einem Dichter (von wem?)
Männer, die/welche; litten (leiden, litt, gelitten); beim (bei dem) Würfeln; es wurde um Geld gespielt,
was die Spieler in den Ruin trieb; Genaueres (das/etwas Genaueres) wissen wir nicht
Bewertung
Zählen Sie die korrekt verbesserten Wörter aus beiden Teilen zusammen (max. 20 Punkte).
grün: 19 – 20 P.: 6 18 P.: 5.5 Gratulation!
gelb: 16 – 17 P.: 5 15 P.: 4.5 Auf gutem Weg …
orange: 13 – 14 P.: 4 12 P.: 3.5 Gehen Sie den Schwierigkeiten nach!
rot 10 – 11 P.: 3 Arbeiten Sie das Thema mithilfe
von Fokus und Lern-CD intensiv durch!
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Persönliches Exemplar von Marion Bantli, Zofingen Repetition: Standardthemen 9
Verb: Indirekte Rede
Im ersten Abschnitt stehen die Verben der 3. Person Singular, deshalb Konjunktiv 1:
Stamm des Infinitivs mit Konjunktivendungen -e, -est, -e; -en, -et, -en:
die Frau gehöre, ihr Gatte bringe, es gelte, die Frau trete und verwirkliche, was Frau verstehe,
das sei unvorstellbar gewesen.
Im zweiten Abschnitt stehen die Verben der 3. Person Plural, deshalb Konjunktiv 2:
Ableitung vom Präteritum plus Konjunktivendungen -e, -est, -e; -en, -et, -en.
Wichtig: Der Konjunktiv 2 der regelmässigen Verben (rV) stimmt mit dem Präteritum überein;
bei den unregelmässigen Verben (uV) beachten wir die Umlaute a → ä, o → ö, u → ü.
Frauen (gaben →) gäben, sie (nahmen →) nähmen, die Unternehmen (wussten →) wüssten,
so (gingen) gingen sie und (hatten →) hätten, ihr Handeln (legen = rV) legten sie langfristig aus.
sei (1), werde (1) …©(vorgeworfen), opfere (1), sein … wollten (2), landeten (2), stehe (1)
2016 Verlag SKV AG: Fokus Sprache, Fokus Sprache QV Deutsch, Lösungen
hätten (2), möchtenPersönliches
(2) … (verzichten)
Exemplar von Marion Bantli, Zofingen
seien (1) … (geblieben)
habe (1) sich … (verschoben); blieben (2) … (offen)
Kurztest
stabilisierten (2 – rV), vermieden (2 – uV), verstärkten (2 – rV), seien (1), machten (2 – rV)
hänge (1) … ab, zu lügen … vermöchten (2 – uV), lobten (2 – rV), wollten (2 – Mv) … hören
hielten (2 – uV), sage (1), finde (1), brauche (1), sagen … sollten (2 – Mv), fänden (2 – uV)
dienten (2 – rV), sei (1), setzten (2 – rV), gefährdeten (2 – rV), enständen (2 – uV) / oder
ältere Form: entstünden
Bewertung
Zählen Sie die korrekten Lösungen zusammen (max. 20 Punkte).
(Die Verben müssen richtig geschrieben sein.)
grün: 19 – 20 P.: 6 18 P.: 5.5 Gratulation!
gelb: 16 – 17 P.: 5 15 P.: 4.5 Auf gutem Weg …
orange: 13 – 14 P.: 4 12 P.: 3.5 Gehen Sie den Schwierigkeiten nach!
rot 10 – 11 P.: 3 Arbeiten Sie das Thema mithilfe von
Fokus und Lern-CD intensiv durch!
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Persönliches Exemplar von Marion Bantli, Zofingen Repetition: Standardthemen 10
Verb: Aktiv-Passiv
Aktiv Passiv
Präsens Das Team feiert den Sieg. (1 Verb) ← Der Sieg wird vom Team gefeiert. (2 Verben)
Präteritum Man kritisierte den Vorstand. (1) → Der Vorstand wurde kritisiert. (2)
Futur I Man wird den Prokuristen entlassen. (2) ← Der Prokurist wird entlassen werden. (3)
Perfekt 3sat hat das Spiel übertragen. (2) → Das Spiel ist von 3sat übertragen worden. (3)
Plusquamperf. Man hatte verbissen gekämpft. (2) ← Es war verbissen gekämpft worden. (3)
Futur II Sie wird das Spiel kommentiert haben. (3) → Das Spiel wird von ihr kommentiert worden sein. (4)
2. Aktiv-Passiv-Umformungen
Tipp: Beginnen Sie die Aktivsätze mit dem Subjekt (wer macht/hat gemacht …?).
aktiv/passiv Zeitform
Das Bild war von der Galeristin verkauft worden. passiv Plusquamperfekt
Die Galeristin hatte das Bild verkauft.
Das Protokoll wird von ihr verfasst worden sein. passiv Futur II
Sie wird das Protokoll verfasst haben.
Wer hat diesen Unsinn angeordnet? aktiv Perfekt
Von wem ist dieser Unsinn angeordnet worden?
Man muss die Anweisungen neu regeln. aktiv Präsens (muss)
Die Anweisungen müssen neu geregelt werden.
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Der Fall konnte von Persönliches
der KripoExemplar
gelöst von Marion Bantli, Zofingen
werden. passiv Präteritum (konnte)
Die Kripo konnte den Fall lösen.
Der Plan wird von ihm überarbeitet werden. passiv Futur I
Er wird den Plan überarbeiten.
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Persönliches Exemplar von Marion Bantli, Zofingen Repetition: Standardthemen 11
Test
Ihrer Meinung nach muss der Haushalt von der Frau besorgt werden. (= passiv)
첸 Der Haushalt muss ihrer Meinung nach die Frau besorgen.
첸
Ihrer Meinung nach muss die Frau den Haushalt besorgen. 1
첸 Ihrer Meinung nach wird der Haushalt von der Frau besorgt. (auch passiv und Modalverb fehlt)
Dieses Familienmodell konnte nur von besser gestellten Kreisen gelebt werden. (= passiv Präteritum)
첸
Nur besser gestellte Kreise konnten dieses Familienmodell leben. 1
첸 Dieses Familienmodell können nur besser gestellte Kreise leben. (Präsens: falsch)
첸 Besser gestellte Kreise konnten nur dieses Familienmodell leben. (Logik: falscher Bezug)
Auch früher mussten die meisten Frauen einer Erwerbstätigkeit nachgehen. (= aktiv)
첸 Auch früher gingen die meisten Frauen einer Erwerbstätigkeit nach. (aktiv und Modalverb fehlt)
첸 Auch früher wurde von den meisten Frauen einer Erwerbstätigkeit nachgegangen. (Mv fehlt)
첸 © 2016
Auch früher musste Verlag
von denSKV AG: Fokus
meisten Sprache,einer
Frauen Fokus Sprache QV Deutsch, Lösungen
Erwerbstätigkeit nachgegangen werden. 1
Persönliches Exemplar von Marion Bantli, Zofingen
Bewertung
Maximal 20 Punkte (siehe Bewertungshinweise zu den beiden Aufgaben).
grün: 19 – 20 P.: 6 18 P.: 5.5 Gratulation!
gelb: 16 – 17 P.: 5 15 P.: 4.5 Auf gutem Weg …
orange: 13 – 14 P.: 4 12 P.: 3.5 Gehen Sie den Schwierigkeiten nach!
rot 10 – 11 P.: 3 Arbeiten Sie das Thema mithilfe von
Fokus und Lern-CD intensiv durch!
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Persönliches Exemplar von Marion Bantli, Zofingen Repetition: Standardthemen 12
3 Sprachbetrachtung: Prüfungsserien
Digitale Entrückung
Allgemeiner Bewertungsgrundsatz: Es werden nur ganze Punkte vergeben. Die Aufgaben müssen nicht nur
inhaltlich, sondern auch sprachlich korrekt sein: Grammatik (vollständige Sätze, falls verlangt; Fälle, Zeitformen
usw.), Rechtschreibung, Zeichensetzung.
Bei den Aufgaben 1, 3, 4, 5, 7, 14 und 15 wird der 2. Punkt nur erteilt, wenn dieser Grundsatz erfüllt ist.
Seite 21 1. Durch die digitalen Medien werden wir dem wirklichen Leben mehr und mehr entrückt.
Unser soziales Leben verlagert sich zunehmend in den digitalen Raum. (u. Ä.) 2
2. nein (Z. 34ff. – falsch: er findet auch Zustimmung); nein (Z. 47ff. – falsch: nicht der Verfasser
des Artikels); ja (entspricht Z. 53ff.), ja (entspricht Z. 68ff.) 4
3. Die Schweiz ist bald vollständig mit Smartphones usw. eingedeckt. / Bald verfügen alle
Schweizer Jugendlichen und Erwachsenen über Smartphones etc. (u. Ä.) 2
Sie entwickeln kein Mitgefühl für andere / nehmen nicht Anteil an deren Empfindungen. (u. Ä.) 2
4. Coolness und Beliebtheit dank Onlinepräsenz. / Ohne Onlinepräsenz keine Coolness. (u. Ä.) 2
Seite 22 5. (Wenn er) sich nicht als Spassmacher verstellt / sein wahres Gesicht zeigt, … (u. Ä.) 2
10. Bewertung: Die Kommafehler (d. h. fehlende und überflüssige Kommas) werden von den
10 Punkten abgezählt. 10
Die Avantgarde hat bisher versagt. Schriftsteller Rainald Goetz war Ende der 1990er einer der
ersten prominenten Blogger Deutschlands , beschäftigte sich dann aber doch lieber mit konven-
tionellen Polit- und Wirtschaftsthemen. Lady Gaga ist auf Twitter , Facebook und in ihrem Fan-
forum , wo ihr die Anhänger als «Mutter Gaga» huldigen , zwar eine digitale Eminenz. Ihren
Eurotrance-Nummern und ihren Texten ist das aber nicht im Geringsten anzumerken. Und für
eine Band wie Kraftwerk , die die Roboterisierung und die Anfänge des PCs vertonte , bedeute-
te die Internet-Ära gar das künstlerische Aus. Auf eine visionäre Behandlung des Webs warten
die Kraftwerk-Fans seit zwanzig Jahren vergeblich.
Eine Erklärung für diese Zurückhaltung findet sich bei Arnold Gehlen (1904 – 1976) , einem bril-
lanten Technikphilosophen. In seinem Werk «Die Seele im technischen Zeitalter» erklärt Gehlen
die Schwierigkeit , der modernen Industrie- und Konsumgesellschaft künstlerisch beizukommen.
Die Industrialisierung habe die Welt «entsinnlicht» und habe ihr ein normiertes Äusseres auf-
geprägt. Spätestens nach Einsteins Relativitätstheorie habe man sich von der Vorstellung trennen
müssen , «dass die Welt , in der alle Leute leben , auch allen Leuten begreiflich sein müsse».
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Persönliches Exemplar von Marion Bantli, Zofingen Sprachbetrachtung: Prüfungsserien 13
Die Künste , denen jahrhundertealte Orientierungspunkte abhandengekommen waren , mussten
sich neu erfinden , wollten sie die fundamentalen Umwälzungen nicht einfach ignorieren.
Abstrakte Malerei , atonale Musik oder die kalt sezierende Lyrik eines Gottfried Benn – für
Gehlen sind sie künstlerische Reaktionen auf die Entsinnlichung der Welt durch die Industriali-
sierung und die Laborexperimente der Naturwissenschaften.
14. Das Smartphone wird vom Humoristen Szekely als grösstes Übel unserer Zeit angeprangert.
Vom Humoristen Szekely wird das Smartphone als grösstes Übel unserer Zeit angeprangert. 2
Selbst die traditionelle Presse hat seine Kritik aufgegriffen und publiziert. 2
Bereits mehrere Millionen klickten den Kurzfilm «I forgot my Smartphone» an.
Den Kurzfilm «I forgot my Smartphone» klickten bereits mehrere Millionen an. 2
Seite 25 15. (In Japan warnen) die Behörden die Bevölkerung davor, dass sie das Handy auf den
Perrons benutzt / das Handy auf den Perrons zu benutzen. 2
(Auf den Trottoirs) haben die Kollisionen von Passanten zugenommen, seit das Handy
aufgekommen ist / seit es das Handy gibt. 2
___
max. Punkte: 60
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Persönliches Exemplar von Marion Bantli, Zofingen
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Persönliches Exemplar von Marion Bantli, Zofingen Sprachbetrachtung: Prüfungsserien 14
Die Familie bleibt, was sie nie war
Allgemeiner Bewertungsgrundsatz: Es werden nur ganze Punkte vergeben. Die Aufgaben müssen
nicht nur inhaltlich, sondern auch sprachlich korrekt sein: Grammatik (vollständiger Satz, falls verlangt;
Fälle, Zeitformen usw.), Rechtschreibung, Zeichensetzung.
Bei den Aufgaben 3, 4, 14 und 15 gibt es jeweils den 2. Punkt nur, wenn dieser Grundsatz erfüllt ist.
2. nein (23 f. – falsch: nur Verdacht), ja (entspricht Z. 33 ff.), nein (45 ff. – falsch: nicht die Familie,
sondern der Begriff «Familie»), ja (vgl. Z. 51 ff.), nein (falsch, vgl. Z. 55 ff.) 5
3. In der (sogenannten) «traditionellen Familie» leben die (verheirateten) Eltern mit den
Kindern zusammen. / Damit meint man eine Kernfamilie mit Mutter, Vater und Kindern. (u. Ä.) 2
Seite 28 5. Bewertung: Es müssen jeweils beide Wörter durchgestrichen sein, sonst wird der Punkt
nicht vergeben.
verbindlich (Z. 11) höflich – gültig – freundlich – verpflichtend 1
heimisch (Z. 46 f.) heimatlich – heimlich – üblich – vertraut 1
vornehmlich (Z. 67) besonders – hauptsächlich – elegant – fein 1
8. Bewertung: Die Fehler (fehlende und überflüssige Kommas) werden von den 8 Punkten abgezählt. 8
Auch die traditionelle Familie hat eine wirtschaftliche Funktion , gehört sie doch mit zu den Vor-
aussetzungen für ein kapitalistisches , global ausgerichtetes und auf den Markt setzendes Wirt-
schaftssystem. Heute wird von der Familie erwartet , dass sie die Kinder so erzieht , damit sich
diese später möglichst reibungslos in die Arbeitswelt einpassen. Doch anders als in früheren Zeiten
geschieht dies auf der Grundlage einer strikten Arbeitsteilung zwischen den Geschlechtern.
Dabei obliegen sowohl die emotionalen als auch die erzieherischen Arbeiten der Frau , die dafür
jedoch nicht direkt entlöhnt wird. Finanziert wird sie vom Partner , welcher sich mittels Eheverspre-
chen dazu verpflichtet hat. Eine nach marktfremden Prinzipien funktionierende Institution sichert
so das Funktionieren des marktwirtschaftlichen Systems , und zwar auf der Grundlage der finan-
ziellen Abhängigkeit der Ehefrau von ihrem Partner – ein Paradox.
In der Gesellschaft hat sich dieses Ideal nicht lange halten können , in den Köpfen hingegen
schon. Nachdem sich in den 1970er-Jahren neue Familienformen abzuzeichnen begonnen hatten ,
erhoben sich auch schon bald erste Stimmen , die diesen Wandel als Zerfallserscheinung
interpretierten.
Beachten Sie: Satzglieder und Attribute nicht abtrennen!
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Persönliches Exemplar von Marion Bantli, Zofingen Sprachbetrachtung: Prüfungsserien 15
Seite 30 12. bedeute; zeigten; äusserten; sprächen; heisse 5
13. Nachrichten / Botschaften / Neuigkeiten 1
Gefahr / Schwierigkeiten / Bedrängnis 1
Beziehung 1
14. Vertrauen und Stabilität werden nach landläufiger Meinung von der Familie garantiert.
Nach landläufiger Meinung werden Vertrauen und Stabilität von der Familie garantiert. 2
In der öffentlichen Diskussion verbindet man diese Werte mit der «traditionellen Familie».
Diese Werte verbindet man in der öffentlichen Diskussion mit der «traditionellen Familie».
Man verbindet in der öffentlichen Diskussion diese Werte mit der «traditionellen Familie». 2
Früher wurde von der Familie kaum ein Anspruch auf liebende Fürsorge gestellt.
Von der Familie wurde früher kaum ein Anspruch auf liebende Fürsorge gestellt.
Ein Anspruch auf liebende Fürsorge wurde früher von der Familie kaum gestellt. 2
Seite 31 15. (Dabei spielte die weibliche Emanzipationsbewegung) eine Rolle, die nicht unterschätzt
werden darf / die man nicht unterschätzen sollte / die nicht zu unterschätzen ist. 2
Obschon sich die Gesellschaft in den letzten Jahrzehnten rasant gewandelt hat, …
Obwohl der gesellschaftliche Wandel in den letzten Jahren rasant war, (ist es auch heute
noch für Frauen nicht immer leicht, Familie und Beruf unter einen Hut zu bringen.) 2
___
max. Punkte: 60
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Persönliches Exemplar von Marion Bantli, Zofingen
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Persönliches Exemplar von Marion Bantli, Zofingen Sprachbetrachtung: Prüfungsserien 16
Freitag der Dreizehnte – ein Unglückstag?
Allgemeiner Bewertungsgrundsatz: Es werden nur ganze Punkte erteilt. Die Aufgaben müssen nicht nur
inhaltlich, sondern auch sprachlich korrekt sein: Grammatik (vollständiger Satz, falls verlangt; Fallendungen,
Zeitformen usw.), Rechtschreibung, Zeichensetzung.
Bei den Aufgaben 4, 14 und 15 gibt es den 2. Punkt nur, wenn dieser Grundsatz erfüllt ist.
Seite 34 4. Die Zahlen haben eine besondere/sinnbildliche Bedeutung / eine Bedeutung, die über
die blosse Zahl hinausweist. (u. Ä.) 2
7. Doppelausdrücke: mit Müh (Mühe / Müh') und Not; Hab und Gut 2
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Persönliches Exemplar von Marion Bantli, Zofingen Sprachbetrachtung: Prüfungsserien 17
11. Bewertung: Die Adjektive müssen richtig geschrieben sein.
bedeutendsten; meistgelesenen / am meisten gelesenen 2
14. Wie aus einer repräsentativen Meinungsumfrage hervorgeht, … / Wie eine repräsentative
Meinungsumfrage zeigt / ergeben hat, … (u. Ä.) 2
dass / wonach Freitag der 13. eine angeblich unheilbringende Wirkung hat / habe
dass Freitag der 13. Unheil bringt / bringe
die / welche Freitag dem 13. eine unheilbringende Wirkung zuschreiben / zuschrieben. (u. Ä.) 2
Seite 36 15. Das Bewusstsein vieler Menschen ist im Mittelalter vom Aberglauben geprägt worden.
Im Mittelalter ist das Bewusstsein vieler Menschen vom Aberglauben geprägt worden. 2
Die Philosophen der Aufklärung sagten im 18. Jahrhundert dem Aberglauben den Kampf an.
Im 18. Jahrhundert sagten die Philosophen der Aufklärung dem Aberglauben den Kampf an. 2
Seite 37 17. Bewertung: Kommafehler (fehlende und überflüssige Kommas) von den 10 Punkten abziehen 10
Will man italienischen Medien glauben , soll eine junge Frau indirekt Schuld an der katastropha-
len Havarie vom 13. Januar 2012 tragen , weil sie mit ihrem Gelächter den Capitano bei seiner
«Verneigung» vor der Insel Giglio abgelenkt habe , wenn auch unabsichtlich. Schon kurz nach
dem Unfall kamen Gerüchte auf , dass sich der Kapitän in weiblicher Gesellschaft befunden und
sich an der Bar ein paar Gläser Wein genehmigt habe.
Für Entsetzen hat aber vor allem das in den Medien veröffentlichte Telefonat zwischen Francesco
Schettino und dem
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Verlag der Hafenbehörde
SKV AG: in Livorno
Fokus Sprache, Fokus Sprache gesorgt , das
QV Deutsch, darauf schliessen lässt ,
Lösungen
Persönliches Exemplar von Marion Bantli, Zofingen
dass der Kapitän die kenternde Costa Concordia verlassen hatte , während sich ein Grossteil der
Passagiere noch auf dem Schiff befand. Damit hat er gegen das eiserne Gesetz der Schifffahrt
verstossen , dass der Käpitän als Letzter ein havariertes oder sinkendes Boot verlässt. Schettino
hatte sich verplappert , als er sagte , dass er keine Ahnung habe , wie das Schicksal der Men-
schen an Bord aussehe , da er nicht mehr auf dem Schiff sei. Da riss dem leitenden Beamten
der Hafenbehörde der Geduldsfaden , sodass er lauthals in den Hörer donnerte: «Gehen Sie an
Bord , verdammt noch mal!» Dieser Spruch hat bereits Kultstatus erlangt , schon findet er sich
auf italienischen T-Shirts («Vada a bordo, cazzo!»). Der erwähnte Beamte heisst übrigens Gregorio
de Falco und wird inzwischen in Italien als Held verehrt.
___
max. Punkte: 60
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Persönliches Exemplar von Marion Bantli, Zofingen Sprachbetrachtung: Prüfungsserien 18
Die mächtigste Droge der Welt
Allgemeiner Bewertungsgrundsatz: Es werden nur ganze Punkte vergeben. Die Aufgaben müssen
nicht nur inhaltlich, sondern auch sprachlich korrekt sein hinsichtlich Grammatik (vollständiger Satz,
falls verlangt; Fallendungen, Zeitformen usw.), Rechtschreibung und Zeichensetzung.
Bei den Aufgaben 14 und 16 gibt es den 2. Punkt nur, wenn dieser Grundsatz erfüllt ist.
2. ja (Z. 10 ff.), ja (Z. 12 f. und 27 ff.), nein (Z. 23 f. – falsch: erst seit dem 19. Jahrhundert),
nein (Z. 30 f. – «fast»! nur Nachteile), ja (Z. 67 ff.) 5
3. Gegensatz 첸
«niederlassen» ↔ «abheben» 1
Metapher 첸
übertragene Bedeutung von «niederlassen» (ansiedeln) und «abheben»
(im Rauschzustand) 1
4. …, dass der Konsum weiter zunahm / dass die Russen noch mehr tranken. (u. Ä.) 1
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Persönliches Exemplar von Marion Bantli, Zofingen Sprachbetrachtung: Prüfungsserien 19
Seite 41 10. verhinderte; anzutrinken; vergessen; enthemmt 4
14. Der US-Kongress hatte das Alkoholverbot am 16. Januar 1920 in Kraft gesetzt.
Am 16. Januar 1920 hatte der US-Kongress das Alkoholverbot in Kraft gesetzt. 2
Herstellung und Verkauf von berauschenden Flüssigkeiten wurden im ganzen Land verboten.
Im ganzen Land wurden Herstellung und Verkauf von berauschenden Flüssigkeiten verboten. 2
Die Prohibition ist 1933 vom amerikanischen Präsidenten aufgehoben worden.
1933 ist die Prohibition vom amerikanischen Präsidenten aufgehoben worden.
Vom amerikanischen Präsidenten ist 1933 die Prohibition aufgehoben worden. 2
Seite 43 15. (Eingewanderte Iren brannten Whisky,) während / (wohingegen) die Italiener Wein kelterten. 1
NB: «während» kann nicht nur zeitlich, sondern auch als Ausdruck des Gegensatzes
verwendet werden.
16. Der US-Kongress verbot (es), Alkohol herzustellen und zu verkaufen / dass Alkohol hergestellt
und verkauft wurde. 2
Wie aus einem Bericht der Weltgesundheitsorganisation WHO hervorgeht, …
Wie die Weltgesundheitsorganisation WHO berichtet, kämpfen 76 Millionen Menschen
mit schweren Alkoholproblemen. 2
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Die steinerne Seele der Schweiz
Allgemeiner Bewertungsgrundsatz: Es werden nur ganze Punkte erteilt. Die Aufgaben müssen
nicht nur inhaltlich, sondern auch sprachlich korrekt sein hinsichtlich Grammatik (vollständiger Satz,
falls verlangt; Fallendungen, Zeitformen usw.), Rechtschreibung und Zeichensetzung.
Wo vollständige Sätze verlangt sind (Aufgaben 7, 8, 14, 15), gibt es den zweiten Punkt für die
sprachliche Korrektheit bei inhaltlich richtiger Lösung.
Seite 45 1. 첸
Was wäre die Schweiz ohne Gotthard?
(Der Text handelt von der Bedeutung des Gotthards für die Schweiz.) 1
3. falsch (Z. 3 ff. – nicht der Pass entscheidet …), falsch (Z. 16 f. ob solcher! Schwarzweiss-
bilder), richtig (Z. 28 ff.), richtig (Z. 42 ff.), falsch (Z. 58 – nur der Sage zufolge) 5
7. Sie hatten sich verrechnet, da / weil sie die Volksmeinung ignoriert hatten / nicht auf die
Stimme des Volkes gehört hatten. (und entsprechende Lösungen) 2
8. Die Verschiebung des Steins kostete 335 000 Franken. / Den Stein zu verschieben(,)
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kostete 335 000 Franken. / Es kostete 335 000 Franken, den Stein zu verschieben.
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2
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Seite 48 13. geriet; gestellt; erfolgte; erlegen 4
14. Obschon / Obwohl die Eingabefrist unglaublich kurz war, (trafen sieben Offerten ein.) 2
Da / Weil technische Schwierigkeiten auftraten / aufgetreten waren, (verzögerten sich die
Bauarbeiten.) 2
15. Die ruinösen Vertragsbedingungen waren von Favre unter dem Konkurrenzdruck
akzeptiert worden.
Von Favre waren die ruinösen Vertragsbedingungen unter dem Konkurrenzdruck
akzeptiert worden.
Unter dem Konkurrenzdruck waren von Favre die ruinösen Vertragsbedingungen
akzeptiert worden. 2
Der Bundesrat stellte den Bau wegen der enormen Mehrkosten infrage (in Frage).
Wegen der enormen Mehrkosten stellte der Bundesrat den Bau infrage (in Frage). 2
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4 Textproduktion: Schreibformen
Redigieren: Porträt Seite 56
kommt näher, erschrocken blicken die Passagiere von den Zeitungen auf, recken neugierig
ihre Hälse und man spührt eine kollektive Anspannung. Ein junger Mann geht langsam durch spürt
den Pendlerzug und debatiert laut und intensiv. Was für ein wirrer Typ, scheinen manche zu debattiert
denken, und setzen sich Vorsichts halber in einen anderen Zugsteil. vorsichtshalber
Als der junge Mann näher kommt, kann ich verstehen, was er sagt. Seine Stimme ist laut, er
disskutiert engaschiert und sehr energisch. Es geht zuerst um chemische Elemente, dann um diskutiert – engagiert
Antriebsmaschienen und schliesslich um Risiken und Chancen der Atomenergie sowie um Antriebsmaschinen
die Möglichkeiten eines Atomausstiegs. Die Mitreisenden vertiefen sich in ihre Zeitung oder
studieren eingehend ihr Billet. Mütter nehmen ihre Kleinkinder auf den Schoss, und Hunde- Billett
besitzer ziehen ihre Hunde unter die Sitzbank. Niemand riskiert einen Blick auf den Mann,
um nicht in diese intensifen Debatten verwickelt zu werden. Der Mann sucht aber keinerlei intensiven
Er ist gross gewachsen und schlaksig. Seine Hautfarbe ist käsig und bleich. Er schaut einem einen (Akk.)
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nicht an, sein Haar könnten dringend einen Haarschnitt vertragen, es ist ungekämmt, und
Persönliches Exemplar von Marion Bantli, Zofingen könnte
er macht mit dieser Frisur einen verwahrlosten Eindruck. Das wird noch unterstützt durch
die Kleidung, wo in einem ungepflegtem Zustand ist. An der Kleiderwahl selber ist modisch die – ungepflegten
nichts auszusetzen: Die farbige Sportjacke ist aktuell geschnitten und teuer, aber die schwe-
ren Schuhe mit offenen Schuhbändeln starren aus Dreck. Es ist gerade diese achtlose Schlam- vor
pigkeit, auf die mehr als die Hälfte der Passagiere massiv irritiert reagieren. reagiert (Hälfte = Sing.)
Wer regelmässig auf dieser Strecke unterwegs ist, erschreckt nicht, sondern denkt nur, ach erschrickt
der. Ich höre genauer hin und bin wieder einmal beeindruckt, über wie viel Wissen er verfügt
und wie logisch seine Ausführungen tönen. Trotzdem wage ich es nicht, ihn anzusprechen,
weil ich nicht weiss, ob er einem wahrnehmen würde. Während er weitergegangen ist, einen (Akk.) – weitergeht
(Gleichzeitigkeit)
betrachte ich ihn genauer und merke, dass es ihm nicht nur massiv schlechter als auch
schon geht, sondern er am maximalsten Tiefpunkt steht; vor allem scheint er tief in seiner maximalen (= Superlativ)
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Persönliches Exemplar von Marion Bantli, Zofingen Textproduktion: Schreibformen 23
Etwas wehmütig denke ich an die Begegnung vor etwa einem Jahr zurück, als er mit seiner
Gitarre am Bahnhof auf einem Bank sitzte und in ein Gespräch mit einem Tourist vertieft einer (Sitzbank = fem.) –
sass – Touristen (Dat.)
war, dem er auf Englisch erklärte, er hört je nach Krankheitsschub und Medikamenten- höre (Konjunktiv)
Seit ich ihn so erlebt habe, fürchte ich mich nicht mehr um ihm. Er mag ein wirrer Typ sein, vor
aber er ist nicht gefährlich; vielmehr merkt man, dass da ein intelligenter, gebildeter Mensch
unter einer Krankheit leidet. an
Wer nicht in der Nähe einer Behinderteneinrichtung wohnt oder in einem sozialen Beruf
heutzutage –
arbeitet, kommt heut zu Tage selten in Berührung mit Menschen wie ihm, der nicht in seine die … (Menschen = Plural)
Normvorstellungen passt. Umso stärker irritiert uns jeder, der anderst ist. Unsere Irritation passen – anders
Dabei würde sich keiner nach dem wirren Typen aus der S29 umdrehen, wenn er in ein
Smartphone spricht; vielmehr würden die Leute sich höchstens ärgern, dass sich da einer spräche (Konjunktiv)
wieder so wichtig nimmt und ununterbrochen jemandem anrufen muss. jemanden (Akk.)
Die Bilder von verwahrlosten, ausgemergelten Pferde, wo als Rindfleisch deklariert auf Pferden (Dativ) – die – in
Fertighamburgern landeten, haben vielen Konsumenten den Appetitt verderbt. Die dadurch Appetit – verdorben
aufgerüttelten Fleischesser geraten auch von einer anderen Seite mehr und mehr unter Druck:
Früher waren Vegetarier etwas besonderes, während heute alle Welt von Veganern spricht. Besonderes (Nominalisierung)
Kann man in einer Zeit, in der es Mode ist, nicht nur mit den Verzehr toter Tiere, sondern auf
überhaupt auf tierische Produkte zu verzichten, noch Fleisch essen, ohne ein schlechtes
Gewissen zu haben? Oder anders gefragt: Haben Fleischfresser Blut an den Mündern und an
den Händen?
Ich sage, was seit ihr für Warmduscher; man kann, weil der Mensch war schon immer ein seid – Schwächlinge – weil ...
Fleischfresser war (NS)
Fleischfresser, er hätte andernfalls auch gar nicht überleben gekonnt, bis er sich als Acker- können
bauer versuchte. Und noch dann ermöglichte nur das halten von Haustieren eine zuverlässige Halten (Nominalisierung)
Ernährungslage. Ohne abschätzend zu klingen, stellt sich doch die Frage: Wozu sollte man abschätzig / abwertend
Hühner halten, wenn man weder sie essen will, geschweige denn ihre Eier – wie die Veganer?
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Persönliches Exemplar von Marion Bantli, Zofingen Textproduktion: Schreibformen 24
Fleischkonsum gilt als einen wichtigen Bestandteil unserer Kultur: Nicht umsonst heisst es ein wichtiger (Nom.)
«Züri Gschnätzlets», genauso wie sich der St. Galler mit der Olmabratwurst identifiziert.
Und während wir in der Wintersaison in geschmolzenem Käse rühren , träumen wir von der Komma zw. NS und HS
kommenden Grillsaison. Dass mit dem Cervelat ein billiges und eher minderwertiges Fleisch-
produkt zu unserem Nationalgericht wurde, beweist der Stellenwert von Fleisch. den (Akk.)
Fleisch ist ausserdem ein wunderbarer Geschmacksverstärker, das sich zum Beispiel daran was / das zeigt sich
zeigt, dass Bohnen erst mit Speck so schmeckt , wie sie sollten. schmecken – Komma vor 2. NS
Zudem sterben Tiere sowieso – was soll man dann mit ihnen machen? Soll man sie etwa
kremieren, wie das bei Haustieren immer häufiger gewünscht wird? Ich halte die Vermensch-
lichung von Tieren für ein Unsinn, der weder den Tieren noch den Menschen dient. Bei der einen (Akk.)
Familie eines Kollegen, die auf einem Bauernhof Viehwirtschaft betreiben, darf seine Schwes- betreibt (Fam. = Sing.)
ter den Kuhkälbchen jeweils einen Namen geben. Das Mädchen geniesst es, ihre Lieblings- seine
namen auszuwählen. Die männlichen Stierkälbchen bleiben hingegen unbenennt, denn es ist männlichen – unbenannt / namenlos
der Lauf der Natur, dass sie nicht auf dem Hof aufwachsen, sondern beim Metzger landen.
Gegen Lebensmittelskandale ist kein Kunde gefeiht. Es gab in der Vergangenheit auch schon gefeit
Skandale, weil Frostschutzmittel in Wein gelang. Das Einzigste, das einen als Konsument gelangte/gelangt war –
Einzige, was
vor diesen Fallen bewahrt, ist Vorsicht und ein gesundes Misstrauen. Zudem muss man auch
bereit sein, einen fairen Preis zu bezahlen , wenn man fair produzierte Ware (Fleisch oder Komma vor NS
Gemüse) erhalten möchte. Ein schlechtes Gewissen spührt man nur, wenn man Fleisch isst spürt
Einen wichtigen ethnischen Punkt ruften Vegetarier und Veganer aber zurecht wieder in ethischen – riefen – zu Recht
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Persönliches Exemplar von Marion Bantli, Zofingen Textproduktion: Schreibformen 25
6 Texte zum Trainieren
Die folgenden Lösungen sind in einem überschaubaren Umfang gehalten. Es versteht sich von selbst, dass Lehrpersonen,
Expertinnen und Experten zusätzliche Fragen stellen und z. T. ausführlichere Lösungen finden.
Leitfragen
2. Was erfahren Sie alles über die Direktorin Zhang, und wie lässt sich ihr Verhalten erklären?
Die Direktorin ist verantwortlich für die Stipendien, hält regelmässig ihren Mittagsschlaf (von 11 bis 14 Uhr), reagiert
unwirsch auf «störende» Besucher zur falschen Zeit (und sie scheint jede Zeit als falsch zu empfinden), pflegt ihr
morgendliches Tai-Chi, lässt sich von einer Masseurin pflegen und scheint ständig beschäftigt und schwer erreichbar.
Sie sitzt in einem mit Plunder vollgestopften Büro, plaudert gern mit Kolleginnen – und ist immer beschäftigt, was nicht
heisst, dass sie arbeitet.
Ihr unfreundliches Verhalten ist auf die Störung des täglichen Rhythmus zurückzuführen. Sie scheint mit sich selbst so
beschäftigt, dass sie jede Unterbrechung, jede «Ausseneinwirkung» verärgert.
3. Was für ein Bild Chinas zeichnet der Text? Welche Textabsicht ist zu erkennen?
© 2016 Verlag SKV AG: Fokus Sprache, Fokus Sprache QV Deutsch, Lösungen
– Z. 17: «Der kollektive Mittagsschlaf
Persönliches mag modern
Exemplar klingen…»
von Marion – Wie wird der einstige Mittagsschlaf heute auf
Bantli, Zofingen
Englisch bezeichnet?
Powernap: kurzer Tages- oder Mittagsschlaf; ähnlich auch: chillen; Chill-out: sich erholen, ausruhen, faulenzen,
«relaxen»
– Was ist mit «Planwirtschaft» gemeint?
Mit der Gründung der Volksrepublik 1949 begann in China die von einer staatlichen Stelle zentral gelenkte und
geplante Volkswirtschaft. Ziel war es, Produktion, Preise, Löhne, Gehälter, Investitionen usw. für mehrere Jahre
festzulegen, z. B. in Fünfjahresplänen. Seit Ende der 1980er-Jahre ist diese Wirtschaftsform reformiert und offener
geworden.
– Welches Problem der Arbeitshaltung der Direktorin und vieler chinesischer Menschen zeigt der Autor auf?
Wichtig ist, den schönen Schein der permanenten Beschäftigung zu wahren; die Produktivität oder die Leistung sind
zweitrangig: Man wahrt das Gesicht, indem man «irgendetwas tut», dessen Sinn nicht unbedingt mit der Position
oder der Aufgabe im Zusammenhang steht.
– Mit welchen Argumenten oder Beispielen beweist der Autor die Textintention?
Er will beweisen, dass auch Chinesen «ganz normale Menschen» sind und nicht nur die immer und überall emsig
Schuftenden, wie dieses Bild in Europa oft verbreitet wird. Dazu fügt er mehrere Beispiele an: Man döst, macht Pause,
schläft, wenn sich die Gelegenheit dazu ergibt, z. B. in der Mittagspause. Auf dem Land geht es weit ruhiger und
gelassener zu und her als in den hektischen Städten. Auch verweist er auf die Geschichte, nämlich auf die Jahre der
Planwirtschaft und auf die Eremiten.
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Persönliches Exemplar von Marion Bantli, Zofingen Texte zum Trainieren 26
5. Wie gliedert der Autor den Text?
Z. 01 – 16: Direktorin Zhang und der Mittagsschlaf
Z. 17 – 32: Hintergrund Planwirtschaft
Z. 33 – 41: Hektik der Städte als Gegensatz zu den verschlafenen Dörfern
Z. 42 – 48: Kunst des Müssiggangs
Z. 49 – 53: Direktorin Zhangs Beschäftigungen – Die Anekdote mit der Direktorin wirkt wie eine Klammer,
da von ihr im erstem und im letzten Abschnitt die Rede ist.
7. Vergleichen Sie diesen Text mit «Wir finden schon was!» Suchen Sie je zwei Gemeinsamkeiten und Unterschiede.
Gemeinsamkeiten: eine (immer noch) ferne, fremde und vor allem andere Kultur und unsere Bilder von ihr – die Themen
Arbeit und Beschäftigung – die Themen Musse und Müssiggang – die Einstellung zur Arbeit – fragwürdige Verallge-
meinerungen: die Chinesen, die Amerikaner; Problem der «Nationalcharaktere» oder der Mentalität
Unterschiede: «Faulheit» wird in China im Verborgenen gepflegt, in den USA ist sie in jeder Hinsicht verpönt. Man ist in
China zwar beschäftigt, leistet aber nicht unbedingt etwas; in den USA hingegen wird immer ein Profit angestrebt.
Randfragen
A Wer erzählt?
Der Ich-Erzähler ist höchstwahrscheinlich der Autor.
C Was für ein Bild der chinesischen Menschen vermittelt dieser Abschnitt?
Chinesen sind «ganz normale Menschen», die ihre Ruhe suchen, gern faulenzen – die hart und emsig arbeiten,
wenn es notwendig ist, sonst aber© 2016 Verlag SKV AG: Fokus Sprache, Fokus Sprache QV Deutsch, Lösungen
nicht.
Persönliches Exemplar von Marion Bantli, Zofingen
H Erläutern Sie die drei markierten Begriffe in diesem Abschnitt aus dem Textzusammenhang.
Müssiggang: Untätigkeit, Nichtstun, Faulheit, Bequemlichkeit; Sprichwort: Müssiggang ist aller Laster Anfang.
Eremitendasein: Dasein eines Eremiten, eines Einsiedlers; jemand, der (aus religiösen Gründen) von der Welt abgeschieden,
allein und zurückgezogen lebt
Ungnade: das Wohlwollen, die Gunst verlieren
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Persönliches Exemplar von Marion Bantli, Zofingen Texte zum Trainieren 27
Hemingway hätte es gefallen Seite 70
Leitfragen
4. Sprachliche Eigenheiten:
Der Autor arbeitet mit Wiederholungen und einem sehr unterschiedlichen Wortschatz: Er verwendet Fremdwörter,
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mundartliche und umgangssprachliche
Persönliches Ausdrücke sowieBantli,
Exemplar von Marion Modewörter:
Zofingen Finden Sie entsprechende Beispiele und
beschreiben Sie die Wirkung dieser Stilmittel.
– Fremdwörter
hymnischer Essay (Z. 2: überschwänglicher, ausdrucksvoller, feierlicher, pathetischer Aufsatz), Tragödie (Z. 9: Schau-
spiel von der Niederlage oder vom Untergang eines Menschen), Triumph (Z. 9: Freude über einen Sieg, einen Erfolg),
archaisch-universeller Kern (Z. 27: ursprünglich-allgemein menschlicher Kern), Trivialisierung (Z. 38: Vereinfachung
bis zur Banalität oder Primitivität), Vehemenz (Z. 42: Heftigkeit), Urbanität (Z. 47: städtische Atmosphäre), Publikums-
evolution (Z. 51: langsamer Wandel, Veränderung des Publikums; Gegensatz: Revolution), korrumpieren (Z. 58: be-
stechen), intakt (Z. 67)
Wirkung: Mit den Hinweisen auf die beiden Schriftsteller und mit den Fremdwörtern wird eine kulturell-gesellschaft-
liche Sicht der Leistungen und Probleme des Festes eingenommen. Auch zielt der Autor damit auf ein anspruchsvolle-
res Publikum ab, dem er eine vertiefte Analyse, Hintergrundinformationen sowie verschiedene Perspektiven bieten
will – und nicht nur den Bericht über einen sportlich-traditionellen Grossanlass.
– Mundart und Umgangssprache
Mehl für Sägemehl, rutzen, murksen, aushebeln, bodigen, Gegner plätten, Sunnyboy, Zuschauer aufheizen, Liveüber-
tragung, das Drumherum
Wirkung: Die Ausdrücke und Formulierungen lockern den Text auf und bilden einen Kontrast zu den Fremdwörtern.
Zudem zeugen sie von einer gewissen Fachkompetenz des Autors.
– Modewörter
Sunnyboy, mega, ethno, Indie-Rock-Shirt
Wirkung: aktuell, als Gegensatz zur Tradition des Anlasses
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Persönliches Exemplar von Marion Bantli, Zofingen Texte zum Trainieren 28
6. Beschreiben Sie die Struktur (Aufbau, Gliederung) des Textes.
Z. 01 – 03: Peter Bichsels Zitat
Z. 04 – 19: Interesse des Publikums und historischer Bezug
Z. 20 – 34: Ernest Hemingway und Vergleich mit anderen Sportarten
Z. 35 – 62: Kommerzialisierung und Gefahren
Z. 63 – 69: Intakter Kern und Zweifel an der sozialen Idylle
Randfragen
B Die hervorgehobenen Ausdrücke gehören nicht unbedingt zur Hoch- oder Standardsprache, sondern …
zur Mundart und sind in die Schriftsprache übertragen worden.
C «wegen ihm» klingt umgangssprachlich; eleganter ausgedrückt könnte ein Wort stehen, nämlich …
seinetwegen
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Schuhputzer liebt Anwältin Seite 72
Leitfragen
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Randfragen
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Persönliches Exemplar von Marion Bantli, Zofingen Texte zum Trainieren 31
Firmen reissen sich um Junge Seite 74
Leitfragen
1. Fassen Sie den Text in eigenen Worten kurz zusammen und erläutern Sie, was die Grafik darstellt.
Die Schweiz steht vor dem Problem, dass die Zahl der neuen Erwerbstätigen kleiner ist als die Zahl derer, die aus dem
Beruf ausscheiden. Dies führt zu einem erheblichen Arbeitskräfte-, vor allem aber Fachkräftemangel.
Die Grafik zeigt, dass im Jahr 2013 der Anteil der Erwerbstätigen bei den 40- bis 54-Jährigen sowie bei den 55- bis
64-Jährigen überdurchschnittlich hoch war, bei den «Neueinsteigern», den 15- bis 24-Jährigen, unterdurchschnittlich tief.
Dies lässt den Schluss zu, dass mit dem Ausscheiden der älteren Generationen deutlich zu wenig jüngere Fachkräfte
nachrücken.
4. Sprachliche Eigenheiten:
– Welche Fremdwörter entdecken Sie?
Demografie-Falle, Personaldienstleister (Z. 3: Firma, die alle Leistungen im Zusammenhang mit Personal anbietet,
z. B. Personalsuche, -vermittlung, -coaching, -leasing sowie Outplacement u. a.), rekrutieren, Finanzmarktinfrastruktur-
Betreiberin, Junior Development Program, lancieren (Z. 10: bekannt machen), Loyalität, spezifisch, Trainee-Programme,
Generation Y, Fluktuationsrate (Z. 34: Die Zahl der Austritte, bezogen auf den durchschnittlichen Personalbestand,
gilt als ein Faktor für Arbeitszufriedenheit)
– Wie wirken die Zahlen auf ©Lesende?
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Persönliches Exemplar von Marion Bantli, Zofingen
Die Zahlen verdeutlichen das Problem; sie sind (oder scheinen) objektiv und unwiderlegbar. Dennoch lassen sie sich je
nach Sichtweise interpretieren. Zudem ist bei Zahlen immer zu fragen, wie sie von wem wann und zu welchem Zweck
erhoben worden sind.
– «Die Demografie-Falle schnappt zu»; «die Reissleine ziehen»; «eine Offensive starten»; «bei der Stange halten» –
Wie wirken diese Formulierungen, und was ist ihnen gemeinsam?
Diese bildlichen Ausdrücke oder Formulierungen werden als Metaphern bezeichnet und erhöhen die Anschaulichkeit
und Lebendigkeit.
5. Bestimmen Sie die Textsorte und erläutern Sie die Gliederung (Struktur) des Textes.
Hier liegt ein informativer Sachtext vor, der das Problem mit einem Diagramm visuell verdeutlicht.
Z. 01 – 06: Beschreibung des Problems
Z. 07 – 25: Massnahmen der Firmen
Z. 26 – 35: Generation Y
Z. 36 – 41: Mitarbeitende als Wettbewerbsfaktor; Rolle der älteren Angestellten
6. Entwickeln Sie Ideen, wie sich jüngere Mitarbeitende finden lassen und wie ältere weiterhin motiviert und
im Unternehmen gehalten werden können.
Individuelle Lösungen.
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Persönliches Exemplar von Marion Bantli, Zofingen Texte zum Trainieren 32
Randfragen
J Erläutern Sie, warum gute Mitarbeitende einer der «entscheidenden Wettbewerbsfaktoren für
Unternehmenserfolge» sind.
Wie im Teamsport muss sich jede und jeder auf die andere, den anderen verlassen können und darf erwarten, dass alle ihr
Bestes geben – zum Wohl des Unternehmens und des eigenen Arbeitsplatzes.
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Laura de Weck: Big Data Seite 76
Leitfragen
2. Was erfahren Sie über die beiden Figuren, und wie wirken die beiden auf Sie? Beweisen Sie Ihre Aussagen mit
Textstellen.
Anna joggt (oder gibt’s zumindest vor), plant eine Geburtstagsparty, nutzt Facebook, schreibt SMS und Mails – und
verteidigt die Freiheit: «Wenn du dem Menschen die Freiheit raubst, geht alles kaputt» (Z. 51).
Stefan ist misstrauisch, kontrolliert Annas SMS und E-Mails – und rechtfertigt sein Handeln mit dem Selbstschutz (Z. 59 f.).
– Welche Fehler begeht Stefan?
Er kontrolliert Annas elektronische Spuren und folgt ihr im Auto; er überprüft ihre Geldausgaben. Er deutet alle
Indizien falsch und scheint davon überzeugt, ja fast besessen zu sein, dass Anna ihn betrügt. Sein Misstrauen verstellt
ihm die Sicht auf jede andere Ursache oder Möglichkeit des Handelns von Anna.
– Wie lässt sich erklären, dass Anna am Ende «ausrastet»?
Stefan fehlt jegliche Einsicht in sein falsches Handeln; er argumentiert und verteidigt sich weiterhin, ohne zuzuhören.
Nach dem Kommunikationsquadrat Schulz von Thuns befindet er sich auf einer völlig beschränkten Sachebene, er lässt
die Beziehungsseite ausser Acht und stellt sich als überlegen dar – sein Betonen der Sicherheit und seine Kontrollsucht
lassen allerdings einen ängstlichen, verunsicherten Charakter hinter einer künstlichen Fassade vermuten. Er will bei
Anna Schuldgefühle wecken. Auch beim Zuhören vernachlässigt er die Beziehungsebene.
4. Die Autorin und Schauspielerin Laura de Weck hat diesen Text im Zürcher Tages-Anzeiger 2013 als Kolumne
veröffentlicht. Die Form des Dialogs ist für Kolumnen eher ungewöhnlich.
– Was genau ist das Problem, auf das die Autorin aufmerksam machen will (Textintention/-absicht)?
Das Problem sind die Abhörmethoden der Spionagedienste, im konkreten Fall der US-amerikanischen National Secu-
rity Agency NSA im Jahr 2013/14. Die «grosse Weltpolitik» stellt die Autorin am Beispiel einer Zweierbeziehung dar:
Wie viel kann, darf und muss man anderen vertrauen? Wie viel Kontrolle erträgt eine Partnerschaft? Wie gehen wir
mit Freiheiten um?
– Welche Merkmale sind typisch für eine Kolumne – und treffen hier nur zum Teil zu?
Kolumnen sind (1) kurze Meinungsbeiträge, meist in Zeitungen. Sie nehmen ein (2) aktuelles Problem auf, das sie (3)
pointiert beleuchten. Sie sind kaum länger als eine Zeitungsspalte und erscheinen (4) üblicherweise regelmässig –
z. B. täglich oder wöchentlich – an der gleichen Stelle unter der gleichen Kolumnenbezeichnung.
Häufig schreiben (5) bekannte Autorinnen und Autoren oder Fachleute oder Prominente, die das Thema besonders
gut kennen. Die Leserschaft (6) kennt einzelne Autorinnen und Autoren (sogenannte Starkolumnisten), die (manchmal
abwechselnd) ihre Texte publizieren (feste Namenskolumnen). Kolumnen sind (7) ein wichtiges Traditions- und Kun-
denbindungselement. «Man» kennt z. B. die Autorin und wartet gespannt auf einen neuen Text – vergleichbar mit
berühmten oder prominenten Bloggern.
Ungewöhnlich ist hier die gewählte Form des Dialogs, sodass diese Kolumne wie ein literarischer Text, wie ein kleines
Theaterstück wirkt. Wird der Dialog tatsächlich von zwei Personen gespielt, so kann diese Form als Sketch bezeichnet
werden. Sketche sind u. a. gespielte Witze, die in Satire- oder Comedy-Programmen beliebt sind und mit einer meist
witzigen Pointe enden.
Zum vollen Verständnis sind auch ein gewisses Hintergrundwissen und der Zeitbezug von Vorteil, z. B. die NSA-Affäre
um den Whistleblower Edward Snowden.
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Persönliches Exemplar von Marion Bantli, Zofingen Texte zum Trainieren 34
5. Sprachliche Eigenheiten oder Stilmittel:
– Welche Modewörter fallen Ihnen auf? Wo erkennen Sie Umgangssprache?
Modewörter: Whistleblower, cool
Umgangssprache: joggen, Handy, Mail (statt E-Mail), abschalten (sich erholen), rumliegen, keinen Bock mehr haben,
kaputtgehen, stockschwul (stock- wirkt umgangssprachlich verstärkend wie völlig, z. B. stockdunkel)
[Ausdrücke wie vö … (geln) und Ar … (schloch) bezeichnet der Duden als derb. Die Wörter zählen zur Vulgärsprache.]
– Wie beurteilen Sie die Sätze am Anfang, Z. 1 – 9?
Der Text beginnt – wie Alltagsgespräche meistens – mit Satzfragmenten: Dies sind keine vollständigen Sätze.
6. Eine anspruchsvolle Bonusfrage: Was ist mit dem Titel «Big Data» gemeint?
Mit Big Data ist das Sammeln grosser Datenmengen aus vielfältigen Quellen gemeint, die mit neuen Methoden erfasst,
gespeichert, analysiert und visualisiert werden können. Ziel ist das Erkennen von Verhaltensmustern.
Für Unternehmen können sich Wettbewerbsvorteile, Einsparungspotenziale und neue Geschäftsfelder ergeben. So kann
z. B. mit Cumulus-Punkten das Verhalten der Konsumenten sehr genau erkennbar gemacht werden.
In der Wissenschaft können grosse Datenmengen miteinander verknüpft werden und durch statistische Auswertungen
neue Erkenntnisse ermöglichen, z. B. Krebsdatenbank.
Der Staat kann Daten für die Verbrechens- und bei der Terrorismusbekämpfung nutzen.
Randfragen
A Wie stellt Stefan die Fragen? Und wie fühlt sich Anna dabei – vermutlich?
Er fragt wie ein Verhörrichter – und Anna fühlt sich «ausgequetscht».
E Anna bezeichnet Stefans Verhalten als «paranoid». Erläutern Sie das Adjektiv aus dem
Textzusammenhang.
Stefan wirkt wie jemand, der sich in seiner Sicherheit bedroht fühlt, seine Partnerin kontrollieren und über ihre Kontakte
Bescheid wissen will («Kontrollfreak»). Das Adjektiv «paranoid» bedeutet krankhaft misstrauisch; das Nomen «Paranoia» steht
für Wahnvorstellung.
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thok: Winnetou Seite 78
Leitfragen
2. Was genau erfahren Sie über die zwei Figuren bzw. Personen? Und was nicht?
Der «Ich-Erzähler» scheint die Verkäuferin während der Arbeit genau zu beobachten und ihren Arbeitsrhythmus zu
kennen. Er kauft – seit drei Jahren – Unmengen von farbigen Kuverts, nutzt Wikipedia, sobald er nicht mehr weiter
weiss, schaut gern aus dem Fenster und trägt eine Meerschweinchenfrisur. Er reagiert positiv auf Farben, vor allem auf
Sepia.
Die Detailhandelsfachfrau ist wunderschön, die schönste Frau – kann aber auch nerven. Ein Stammkunde, der täglich
Kuverts kauft, fällt ihr anscheinend nicht auf. Sie reagiert auf Malerei, auf Künstler, die Farbe Sepia – und sieht gern aus
dem Fenster.
Auffällig ist hier vor allem, was nicht zu erfahren ist: Alter, Aussehen (Grösse, Augen- und Haarfarbe, Kleidung), Ort
und Zeit der Handlung, Beruf und Lebensumstände des Ich-Erzählers. Völlig unklar bleibt, was denn so schön ist an der
Verkäuferin: Die Lesenden können ihre Wünsche, Träume, Vorstellungen von Schönheit in die Figur projizieren.
© 2016
4. Welche Textsorte liegt hier vor? Verlag SKVSie
Nennen AG:mindestens
Fokus Sprache, Fokus
dreiSprache QV Deutsch, Lösungen
Merkmale.
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Eine Kurzgeschichte:
– Abrupter Einstieg – Pointe am Schluss
– Nur zwei Figuren, von denen nur das Wichtigste und Notwendigste bekannt ist
– Die Figuren sind Typen, keine psychologisch ausgereiften Charaktere.
– Kurz, leicht überschaubar
– Sprachlich wenig anspruchsvoll
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Hintergrundinformation: Diese Kurzgeschichte entstammt einer Anthologie aus dem Jahr 2012, in der verschiedene
Autorinnen und Autoren mit Wohnsitz in der Schweiz kurze Texte veröffentlicht haben, die das Wort «Sepia» enthalten.
Sepia-Effekt: Fotos, die 60 Jahre und älter sind, weisen heute einen gelbbraunen Farbstich auf; nahezu alle Digital-
kameras erzeugen diesen Effekt auch. Der warme Sepia-Farbton wirkt nostalgisch. Möglicherweise lässt sich dies auf
die Kurzgeschichte übertragen: Der Ich-Autor sucht die grosse Liebe seines Lebens – die es so aber nicht (mehr) gibt.
Schliesslich wissen wir nicht, wie der Kinobesuch endet.
Randfragen
B Woher weiss «er», dass nebenan die Frau seines Lebens arbeitet?
Seine Gefühle «wissen» es einfach, ohne tiefere oder genauere Begründung.
F Wenn jemand einen anderen Menschen ausforscht, verfolgt, gar belästigt, ist von … die Rede.
Stalking bezeichnet das zwanghafte Verfolgen und Terrorisieren von bestimmten Personen, z. B. aus Rachegründen oder
aufgrund einer unerwiderten Liebe; das Wort stammt aus dem Englischen und bedeutet «nachstellen, verfolgen».
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Martin Suter: Die Frauenfrage Seite 80
Leitfragen
3. Was erfahren Sie über die anderen Figuren, und in welchen Beziehungen stehen sie zu Geri Weibel?
Freddy Gut ist ein «Oberguru», an dessen Urteilen und Aussagen sich Geri orientiert – auch gegen seine eigenen
Wünsche oder Gefühle. Freddy spannt ihm Ada aus.
Heidi Schmid geht ihren eigenen Weg und entspricht nicht mehr dem «Style-Ideal» der trendigen Clique.
Susi Schläfli weint sich bei Geri© 2016 Verlag SKV AG: Fokus Sprache, Fokus Sprache QV Deutsch, Lösungen
aus, doch wegen eines angeblich nesselartigen Ausschlags wird nicht mehr aus der
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Nacht. Evi Schlegel sucht vor dem zudringlichen Alfred «Izmir» Huber bei Geri Weibel Sicherheit und Schutz – im eigenen
Schlafsack. Ada, die umwerfend aussehende Koreanerin, geht mit ihm essen – doch er lässt sie wegen einer Anspielung
Freddys fallen. Man sieht sie später mit Freddy.
Über Robi Meili, Alfred «Izmir» Huber und Carl Schnell ist nichts zu erfahren: Sie dienen als «Staffage».
5. Welche Textsorte liegt hier vor? Nennen Sie mindestens drei Merkmale.
Martin Suters «Frauenfrage» ist ein literarischer oder fiktionaler Text, eine Kurzgeschichte.
Merkmale: abrupter Einstieg – Pointe am Schluss; wenige Figuren, von denen nur das Wichtigste und Notwendigste
bekannt ist; Personen oder Figuren sind Typen, keine psychologisch ausgereiften Charaktere; kurz und leicht überschau-
bar; sprachlich wenig anspruchsvoll; offener Schluss: Wie geht’s mit Geris Liebesleben weiter?
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– Martin Suters Kurzgeschichten zeichnen sich durch Ironie aus. Suchen Sie zwei ironische Textstellen und
erläutern Sie, was daran ironisch gemeint ist.
Ironie kommt aus dem Griechischen und bedeutet «Verstellung, Unwissenheit». Die einfachste Form der Ironie ist,
dass das Gegenteil des Gesagten gemeint ist – und dies vermögen die Lesenden oder das Publikum zu erkennen.
Eine Lehrperson sagt z. B. zu einem Lernenden: «Sie sind wirklich ein Deutsch-Genie!» Und alle erkennen – am Ton,
an der Mimik, an der Gestik, aufgrund der Situation –, dass das Gegenteil gemeint ist.
Z. 1 ff.: «Falls jemand daran zweifeln sollte: Geri Weibel steht auf Frauen. Dass sie keine grosse Rolle spielen …» –
Dieser fast bedrohliche Anfang wird im Folgenden relativiert, denn niemand scheint dies zu erkennen, vor allem
nicht die Frauen. Sein Verhalten wirkt dermassen seltsam, verkrampft, verklemmt, vielleicht auch verunsichert und im
Innersten ängstlich, dass keine Frau bei ihm bleibt.
Z. 15 f.: «So wurde Heidi die erste Frau, die er um ein Haar …» – Aber letztlich steht er nicht zu ihr, und auch seine
Attraktivität vermag nicht zu überzeugen.
Z. 18 f.: «Dabei ist Geri alles andere als gefühlskalt. Er kann sich aus dem Stand verlieben. Heftig, und auch mehrmals
am gleichen Abend.» – Und dies lässt auf keine grossen oder gar dauerhaften Gefühle schliessen, sondern eher auf
eine Gefühlsverwirrung oder ein Gefühls-Chaos.
Z. 35 f.: «Doch Geri Weibel, der Mann, zu dem keine nein sagen kann, weil er keine fragt …» – Die Begründung der
Aussage (der Kausalsatz mit weil) lässt Geri als lächerlichen Schwächling erscheinen, was durch das Bild des entschei-
dungsschwachen Haremsbesitzers noch verstärkt wird.
Z. 37 ff.: Alle drei Frauen, mit denen er die Bar verlassen hat, finden jeweils einen anderen offensichtlichen Vorwand,
um ihn auf Distanz zu halten.
Randfragen
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