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Die junge Sibel will sich von den Fesseln ihrer Familie be-
freien, und das geht nur per Selbstmord oder durch die
Heirat mit einem Türken. Der abgebrannte Säufer Cahit ist
dafür genauso gut geeignet wie jeder Andere, doch die re-
sultierende Zweckehe kann nur für kurze Dauer das Leben
der beiden vereinfachen, bis zart knospende Zuneigung
füreinander die nächste persönliche Katastrophe herauf
beschwört. Drogen, Gewalt, Sex und Liebe: “Gegen die Wand” fängt schonungslos in bru-
tal-realistischen und kraftvollen Bildern das stete Taumeln von Sibel und Cahit zwischen
Lebenshunger und Selbstzerstörung ein und verdeutlicht eindringlich die Identitätskrise
einer ganzen Generation von Einwandererkindern, die in Deutschland zwischen zwei Kul-
turen aufgewachsen sind. Brillant verquickt Akin auch in seiner Inszenierung deutsche
und türkische Einflüsse und macht so aus “Gegen die Wand” nicht nur thematisch einen
der bedeutendsten und beeindruckendsten europäischen Filme der letzten Jahre.
mi 20.01.10 • 20 uhr • cafÉ duckdich, vtr • cineforum franÇaise
“odette toutlemonde” 1,- €
cidre
Original mit
franz. Untertiteln (f 2006, 100 min.)