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Georg Litinas, verantwortlicher Leiter des Büros für internationale Beziehungen, erzählt hier auf eine äußerst interessante und leicht verständlich Art die Entstehungsgeschichte sowie die politischen Programme der griechischen Zentrumsunion (GZU) in Griechenland.
Georg Litinas, verantwortlicher Leiter des Büros für internationale Beziehungen, erzählt hier auf eine äußerst interessante und leicht verständlich Art die Entstehungsgeschichte sowie die politischen Programme der griechischen Zentrumsunion (GZU) in Griechenland.
Georg Litinas, verantwortlicher Leiter des Büros für internationale Beziehungen, erzählt hier auf eine äußerst interessante und leicht verständlich Art die Entstehungsgeschichte sowie die politischen Programme der griechischen Zentrumsunion (GZU) in Griechenland.
GRIECHISCHE ZENTRUMSUNION
GRIECHISCHE DEMGKRATISCHE JUGEND
KOORDINIERUNGSAUSSCHUSS DER PARTEIVERBANDE IN DER BRD
ABTEILUNG INTERNATIONALE BEZIEHUNGEN
Die oriechische umsunion
Ein! kuezer Exkure ier ihre Entstehungsgeschichte und ihr Wirken
a) Die Regierungspolitik der Zentrumsunion
- her Polizeistatt wurde abgeschafft. Fir den Zugang 2u wichti~
gen staatlichen iimtern gab es jedoch selbstverstindlich wei~
terhin die auch in anderen denokratischen Staaten gebriuch~
lichen Priifungen politischer Zuverldssigkeit, wodurch Radikale
von Rechts und von Links ausgeschaltet werden soliten. Die
Gewerkschafts- und Vereinsfreiheit wurde in die Tat umgesetzt.
- Das erklarte Ziel in der AuSenpolitik war sowohl fiir den Vater
Georg als auch fiir Jen Sohn Andreas Papdndreou. die Beibehal-
tung der westlichen Orientferung und das Verbleiben Griechen~
lands in der NATO.
So erklérte A. Papandreou in einer Rede am 1. 3. 1967:
"Wir stellen unsere NATO-Mitgliedschaft nicht in Frage. Gleich-
zeitig verlangen wir aber die AnerKenn ng Griechenlands’ als
eines smivertinen Staates, der bei seinen Bemithungen um ‘den
Fortschritt die Mityliedschaft im westlichen Blndénis~System
gewahlt bat."
Und in einem Artikel in der Zeitung Ethnos vom 23. 5. 1966:
"Es geht schlieBlich um die wirdige Haltung der Zentrunsunion
in der Aufenpolitik. Wir sind mit dem Westen verbiindet und wir
wtinschen, Freunde mit dem Osten zu sein. Wir halten unsere Ver~
pflichtungen als Allijerte ein. Wir fordern jedoch unsere Rech~
té ungeschmalert. Wir sind Verbiindete. Wir sind weder Tribut~
pflichtige noch Satelliten. Bei unseren inneren Problemen,
unserem politischen Leben handelt’es sich um ausschliéplich
eigene Angelegenheiten, um eine ausschlieSlich griechische
Sache. Wi winschen keinerled Einmischung."
Um den wahren Sinn dieser Ruferungen verstindlich zu machen,
zitieren wir die New York Times vom 10. 9. 1967:"Das Bestreben Washinw nt Int es, die Junta irgendvie zur
yey Fossungss
Wiederherstellung eine’ méBigen Regierung au
aringen, un sowohl gen jlttischen als auch den militéri-
auafianke der NATO zu wahren. Bei
schen Zusanmenhalt der
nestinnung von innecer Poli
| diesem delikaten Spie! "7
eines Verbtindeten dur onerikanische Einflus betriichtlich,
denn in der byzantinirslen Holt dex grfechischen Politik
spielen anerikanische wirnlomaten und CIA-Agenten oft eine
' Qbenso wichtige Rolie, wit die griechischen Politiker selbs
Die Frage, weshalh eich nv" “le politische Welt Griechenlands,
wenn therhaupt, im pyeuntivischen Zeitalter befindet, beant~
wortet die gleiche geflind am 17. 12, 1967: "Es gibt eine ..,
uchenkand, @ie einige Verantwortung
der Breignisse tragt, wenn auch
kraft im Nachkriegsgr +
fix den tragischen ver la!
nicht soviel, wie ihre Pelnce behaupten. Sie besteht aus den
ntanten = diplomatischen, militéri-
Missionen der Vereinisi!(!'
schen, geheimdienst Linton! ts
Die-Schulpflicht yund# von chs auf zehn Jahre heraufgcaetzt;
der Schulbosuch gurde mlithrenfxed.-Bin breites, stipendien~
_ System sollte allen yewhiten des Imdes das Hochschtiistudiun
emiiglichen. Die hgneren Mildungsanstalten erhielten mehr
finanzielle MitteL, um, vol Tnteressengruppen unabhiingig, zu
werden. :° 5 wives
= pas reale sozialproaurt wiehs um folgende Ratens 8,6 Prozent
im Jahr 1964; 7,2 proxent 1965 und 8,2 Prozent 1966. Die jghr~
liche Veranderung der “rothandelspreise belicf sich zwischen
1963 bis 1966 auf 2,1 funkte, ale des Verbraucherindex auf
2,4 Punktwerte, - Monthly Statistical Bulletin, Heft 12, De-
zember 1967.
Der bekannte amerikant site Nationalékonom P.A. Samuelson
schrieb am 22, 5, In6/ {n Newsweek: "Die griechische Produk~
tion wuchs schneller al# in jedem anderen europiischen Land.
wel Griechénlands wacistum-stellt das Wachstum sowohl der Ver-
einigten Staaten ale sith dor UGSSR in den Schatten. ... yehSrt
Griechenland in eine peli mit den Wunderlundern Japan und
Israel.~ Georg und Andxeas Papandccou und ihren pelitischen Freunden
; ging es nicht um revolu
xe Vernderungen. Sie wollten
nh anpassen. Der Kinig soll~
te keineswegs gestiirzt weréen: er sollte sich vielmehr aus der
| Griechenland den neuen Vi
| aktiven Politik horaushaiten und nur seine Représentationsaul-
gaben wahrnebm nicht nehy und nicht weniger als
| andere gekr&nte Staatscberhiupter Luropas sein.
Er sollte
Ein solches Programm war fiir die reaktiontre Rechte untraghar.
Es hutte den Verlust ihrer fast abeoluten Macht beder
| intrigierte und schiug offen zuriick, als dem Kénig das Recht
suf Ablehnung von Ministern und der Oberbefehl ther dic Streit~
kréfte streitig gemacht werden sollten.
Andreas Papanéreou wurde mit der "Aspida (= Schila)-Gruppe” in
Verbindung gebracht, die auch den Sturz der Regierung der Zent
trumsunion einleitet. Den Beweis, da8 diese Offiziersgzuppe
kénspirativen Charakter hatte und da8 Andreas Papandreou ihr
politischer Fihrer war, hat uns die reaktionre Rechte bis
heute vorerithalten,
Es ist durchaus wahrscheinlich, dag es diesen Bund gegeben hat.
Wie der Name der Gruppe sagt, war es eine Interessengemeinschaft
et. Sie
von Offizieren gegen den seit lingerer Zeit existierenden Bund
IDEA ~ hofhériger Offizicze ~' dessen Existenz nig’ betritten
wurde. : Oo .
Da8 bei den: Wahlen’ 1961 die radikale Rechte 90 & der Stimmen
bei den Streitkréften, aber nur 43 & bei der Bevélkerung er-
xingen konnte, die erwiesenen WahlfSlschungen auf Gruné des
Planes “Perikles" ~ vom Generalstab ausgearbeitet - und das
kl&gliche Scheitern dieser Gruppe beim Gegenputsch des KOnigs,
liefern ein eindeutiges Zeugnis ther MaSstbe und Kriterien
zur Bef8rderung innerhalb der qriechischen Streitkrifte.
Das Zerwiirfnis mit dem Hof und die Inhomogenit&t der Zentrums~
union, die der Dynanik von Andreas Papandreou nicht gewachsen
war, haben schlieBlich zu ihrem Sturz geftihrt.
Um die Zusammenharige’ zu varstehen, ist es notwendig, kira
ber ihrer Vergangenheit zu verweilen.4
b) Entete!
geechichte
| Georg Papandreou war Minister-Prisid
| Regierung und ibernahm nach der Beendigung des aveiten Welt-
|kxdeges im Oktober 1944 ein Kabinstt, in dem die konmunistisch
| in€iltrierte cht inf Ministerien besaS. Mit einer stir
80.000 gut orcanisierten, bawatin deg
| srprobten Nénnern war eigentlich diese Organisation der be-
ten und im Partisanen
berxechenda Faktor in Griechenland. Papandreou ist es gelungen,
‘in einem meisterhaften politischen Spiel mit cem Abkommen von
'Varkise “im Dezember 1944, diese Krifte zu entwaffnen und zu
eutmachten, Als sie aber das Spiel von Papandreou verstanden
und sich in der Folge weigerten, diese Verbinde aufzul&sen,
suchte die Regierung Papandreous, der auch die Politiker Kane-
lopoulos und Venizelos angehérten, mit Untersttitzung der Anglo-
amerikener die offene Konfrortation, die schlie@lich zum Blc-
gerkrieg ftihrte. -
Danach kam es zu einer Folge rascher Regierungswechsel, bis es
dem Margchell Papago gelang, mit seiner Partei, der “Helleni~
schon Sanmlungsbewegung" 1952 eine stabile Regierung zu bilden.
In dieser Bewa
kandidierte auch Georg Papandreou. Nach dem Tod vor’ Papagos und
ng, gedacht als Bollwerk gegen den Konmunismus,
nachdem der Ktnig gegen dis politischen Gepflogenheiten den un-
bedevtenden Verkehrsminister’ Karamanlis mit der Regierungsneu~ *
bildung beauftragte und dieser diese Partei zu einer Netional-
Radikalen Union umberannte mit deutlicn rechtsragikalen Ztgen,
fiel eine Anzahl fthrender Politiker ab un@ bildete ein zex-
splittertes Aggreqat der Mitte.
Die Unfahigkeit der Mitte durch ihre Zersplitterung, den Extre~
misten von Rechts und Links wirksam entgegenzutreten, gipfelte
in dem grotesken Wahlergebnis von 1958, in dem die prokommuni-
stische EDA mit 79 von insgesamt 300 Abgeordneten (24 Prozent
dex’ Wihlerstimen) die stirkste Oppositionsfzaktion vor den
Liberalen Georg Papandrcous mit 36 und den Agrardemokraten mit
10 Abgeordneten bildete. Der’ hohe Stimmenanteil der EDA (sonst
nie ther 15 Prozent) war allerdings auch der repressiven, poli~
zeistaatlichen Politik Karamanlis zu verdanken. Schon damals
nannten sich Liberale und Agrardemokraten Zentrum.Vor den,Wahion im g
Gen noch dazu die Liberal~
@enokratische und die
mpartei und griindeten nun offiziall
die Zentrunsunion. Zuntichst sah es wie ein Rbaeordneten-Konglo~
ames
erat aus, und Georg Papandreou ffhrte den Vorsitz als"?
inter pares" in einem Pihrungegremiun mit Sofokles Venizelos,
Stefanos Stefanopoules, Georg Mavros usw.. Mit seinem aufer~
ordentlich entwickelten Spiirsinn ftir die lioffnungen und Winsche
des Volkes und seiner gefiirchteten Redegewandtheit gelang ihn
ex Dugchbruch, und so errang ex fir die Zentrumsunion bei den
Wahlen 1963 eine ftir griechische Verhiltnisse auferst seltene
Mel:chedt von 53 &.
Die Zentrumsunion zog mit 172 von 300 Abgeordneten in das Par~
lament.
Eine lose Mitte-Links-Koalition hatte eine 2/3 Mehrheit im
Parlament und somit auch die Macht, alle nur erdenklichen En-
derungen durchzusetzen.
Obschon Georg Papandreou sowohl von den Rechtsradikalen durch
ihze Reaktion als auc von den Linken durch verlockende Ange-
bote dazu bewogen wurde, hat er es vorgezogen, einen “Zwei-~
Erontenkamp£" durchzuftthren; uné@ dies war nicht nur sein ed<
ner Wille sondern der der ganzen Fraktion.
g) Die Zentrumsunion als Partei im Exil : fe
‘obwohI die Zentrumsunion eine verh#ltnisnBig sehr junge Partet
ist und das Exil sie vor neve, untiberwindbar erscheinende Auf-
gaben gestellt hat, kann sie und die Griechische Demokratische
Jugend mit Befriedigung und Genugtuung auf das in den drei
Jahren nach dem Putsch Geleistete zuriickblicken.
Trotz Pressionen ~ PaSentzug, Devisensperre und Verfolgungen
der Familienangein6rigen in Griechenland beléuft sich die Mit~
gliederzahl auf 1,08 % der Griechen in West~Europa.
GroBkundgebungen haben dazu gezeigt, daf diese Zaki mit dom
Faktor 5.bis 7 multipliziezt werden soli, wenn es um die wahre
St8xke unserer Organisation geht, von der Tatsache cu schw igen,
daf in ca. 150 Grofstadten Europas von Rom bis Stockholm und
von Wien bis London Massen mobilisiert werden kénnen, mit zu--
s&tzlich korrespondierenden Organisationen in Kanada, USA und
Australien.Die Zentrumsunion ist somlt die stirkste und aktivste Partei
kommmnistischen EDA. Dieser
Verteil ist jedock mit hohen finanziellen Belastungen ver!
den, wenn man bedenkt, da® allein ftir cine Sitzung des Exeku-
tivkomitees die neun Mitglied
im Ausiand, verfolgt von der pr
aus flinf Lindern anreisen
en.
Die Hauptanstrengungen der Arbeit im Bx:
drei Richtungen konzentriert worden.
1) Antidiktatorischer Kampf mit moralischer und finanzieller(7)
Unterstittzung der Opfer der Diktatur. Gleichzeitig Sffent~
lichkeits~ und Aufkldrungsarbeit iiber die Gefahren des To~
talitarismus von Links oder von Rechts. Bezeichnend hi
war die scharfe und eindeutige Verurteilung der Besetzung
der Tschechoslowakei durch alle Sprecher dieser Partei.
Sie sind aber auch nicht mlide geworden, zu betonen, das
die Duldung und Untersttitaung totalitdrer Regime in Europa
auf jeden Fatt nicht im Interesse der Ruropder und threr
Benithungen um Anntherung und Entopannung sind.
Dies ist wiederholt’ in Denkschriften an die Parlamentarier
der Burop#ischen Institutionen dokunentiert worden. Bis
heute tiberwiegt die Meinung, daB eine unblutige Riickkehr
zur Demokrstie méglich ist, wenn unsere auf der Grundlage
der demokratischen Solideritit Verbtindeten eben diese, Prin=.
zipien in voller Tragweité Wirklichkeit werden. liégen. pot
Ansicht von Herrn Eric Blumenfeld MGB, eine Isolierung der
Obristen innerhalb der Allianz in wixtschaftlicher und mi-
litdrischer Hinsicht wire die beste Voraussetzung fiir einen
unblutigen Machtwechsel, wird weit und breit zugestinmt. In
diesem Falle waren alle Exponenten der Partei bereit, die im
ideologischen und politischen Programm diesbeztiglich verkiin=
‘deten Thesen als Garantien zu wiederholen.
Hit Bestirzung stellen wir jedoch taglich deutlicher fest,
a8 der Militur-Apparat der NATO der politischen Kontrolle
‘entgleitet und giele verfolgt, die bei seiner Griindung be~
stimmt nicht anvisiert worden waren.3)
dem Sturz eines Regimes schon geschichtlich begxtindst und
vagebundierené lermassen fiir Remagogie und Klientel~
wirtschaft eine besonders leichte Boute sind, wird versucht,
durch Kongresse, geordnete Debatten, Abstinmungen und 1
shien
besonders bei den Arbeitern dos Geftthl der Par
it und der aktiven, politischen Mithestimmung 2u exwecken
und zu pflegen. Dazu helfen auch unsere regelmisig o
nenden Zeitschriften.
sine
shGrig-
schei~
Soziale Ausbildung
Die Unterschiede zwischen der griechischen Provinz und einer
deutschen Grofstadt und die divergierenden Lebensgewohnhei-
ten, potenziert durch Vorurteile beiderseits, spiegein’ sich
eindeutig im tigiichen Leben. Es wird versucht, soziale
irukturen gu analysieren und tther Vor- und Nachteile ou
reden.
Wichtiger ist jedoch die soziale Betrewung. Die von der
Botschaft und den Konsulaten eingesetzten Betreuer erfiilien
aber mehr Spitzeldiehste als ihre Aufgaben. Auf dicsem Ge~
biet entsteht momentan cine Licke, da die Mittel nicht mehr
vorhanden sind,wm si¢ auszuitillen. ”
Das bisher Geleistete ist mit sehr grofen finanziellen Be-
lastungen verbunden gewésen, Fiir eine ordnungsgemffe Erle~
digung dieser Arbeiten kinnen die Mittel ontweder gar nicht
odex nicht mehr aufgebracht werden.
Es fehlen Schreibmaschinen, Abzugs~ und Vervielfiltigungs-
geriite, Schreib- und Druckmaterialien, Pest- und Telefon-
auslagen, Riumlichkeiten und Reisebeihilfen.
Es wire unwahr, zu behaupten, da@ die Unkosten unserer Ar-
beit nicht zum Teil subventioniert wurden. Seitens der SPD,
die momentan die einzige Partei ist, die uns beisteht, haben
wir sporadisch Zuwendungen bekommen. So auch von den Gewerk:
schaften. Diese Hilfen sind aher bei weitem nicht so grof,
wie es manchmal in der Presse erscheinen mag.
Am wirksamsten kann dem dadurch abgeholfen werden, dasI. Eine Anzahl von stip
Il. Wirtschafte- und Entw
en und
cklungstechnische Studien an uns
| vergeben verden,
| IX. 4m Rahwen der Jugendazheit unser Wirken ale fSrdexungs~
i wirdig enerkannt und unterstlitat wira,
IV. die Orts- und Landesve:
stinmte Sume monatlich
nde geb:
werden, cine be~
£ unser Konto zu tiberweisen,
V. Réume zur Abhaltung von Tagungen und Seminaren zur Ver~
figung gestellt werden,
Karlsruhe, den 7. April 1970
Dipl.-Ing. Georg Litinas Tel.: 608-2466 Universitat
Kolberger-Strafe 16 A 693520 Privat