Grusswort

Darf ich Ihnen ein Geschenk überreichen? Ich entnehme diese Kostbarkeit der Schatztruhe Got-
tes, der Bibel. Da steht in Klagelieder 3,22-23: «Die Güte des Herrn ist’s, dass wir nicht gar aus
sind, seine Barmherzigkeit hat noch kein Ende, sondern sie ist alle Morgen neu, und deine Treu ist
gross.» Es ist dies eine Zusage Gottes, gleich einem Gutschein, der jedoch nicht verfällt. Es ist ja
öfters so, dass man nicht weiss, was man zum Geburtstag, einem Jubiläum schenken oder bei ei-
ner Einladung mitbringen soll. Mit leeren Händen zu kommen, schickt sich nicht. Aber was nun? Da
gibt es eine gute Alternative: den Gutschein für einen einmaligen Einkauf. Vielleicht haben Sie auch
schon einmal einen solchen Gutschein erhalten. Nicht selten steht ein Verfalldatum darauf. Und
einmal eingelöst, kann der Gutschein nicht nochmals verwendet werden.
Wie ganz anders ist die eingangs erwähnte Zusage Gottes! Jeden Morgen hat sich der Wert
dieses «Gutscheins» gleichsam erneuert. Stellen Sie sich einmal vor, sie hätten ein Stück Papier,
Ihren Gutschein, verwendet und den versprochenen Wert bezogen. Der Gutschein wäre entwertet

Inhalt worden mit dem Stempel «Ware bezogen, Gutschein eingelöst». Doch am nächsten Morgen wäre
dieser Vermerk auf Ihrem Gutschein verschwunden, sodass er wieder eingelöst werden könnte. Und
das ginge nun immer so weiter, jeden Tag aufs Neue. Auf diese Weise würden Sie reich beschenkt
werden. Wie dumm wäre es von Ihnen, wenn Sie nicht jeden Tag davon Gebrauch machen würden.
Biblische Botschaft Sie würden etwas verpassen.
4 Die Nacht ist vorgerückt Nun hat unser himmlischer Vater tatsächlich einen solchen Gutschein für jedes Seiner Kinder
ausgestellt und auch vor Ihre Augen gestellt: «… seine Barmherzigkeit … ist alle Morgen neu …»
16 Trost im finstern Tal
Wenn Sie durch den Glauben an Jesus Christus wiedergeboren sind, dürfen Sie jeden Tag davon
Gebrauch machen!
Als das Volk Israel 40 Jahre durch die Wüste wanderte, empfingen die Israeliten jeden Morgen
Im Blickfeld neu das himmlische Manna. Gott selbst gab ihnen diese Speise. Dabei war es lebensnotwendig,
8 Zur Zeit der letzten Posaune dass die Kinder Israels jeden Tag davon Gebrauch machten, also wirklich hingingen und diese Spei-
10 Alle sprechen vom Klimawandel – se einsammelten. Zurückzugreifen auf das Manna des Vortags war (ausser am Sabbat, am Freitag
die Bibel auch! sammelten sie zwei Rationen ein) nicht möglich, denn es war verdorben und nicht mehr geniess-
15 Wer provoziert hier wen? bar. Im Hebräerbrief wird treffend erklärt: «Indem er sagt: ‹Ein Neues›, macht er das Erste alt. Was
aber alt ist, das ist nahe bei seinem Ende» (Hebr 8,13). Genauso verhält es sich mit der göttlichen
Gnadengabe, der Barmherzigkeit Gottes. Wir dürfen sie jeden Morgen empfangen und in Anspruch
Fragen – Antworten nehmen. Ein Zehren von vergangenen Segnungen, von Gnadengaben, die wir in der vorigen Woche
20 Ersatztheologie empfingen, wird uns nicht wirklich helfen. Da werden wir geistlich Hunger leiden.
Sind Sie heute schon zum Herrn gegangen und vor Ihm stille geworden? Haben Sie Seine Güte,
20 Sind Wiedergeborene Gottes Kinder
Seine Barmherzigkeit geschmeckt? Haben Sie ganz neu dieses grosse Geschenk angenommen?
oder Knechte?
Petrus bringt es in seinem zweiten Brief auf den Punkt: «Nachdem allerlei seiner göttlichen Kraft,
was zum Leben und göttlichem Wandel dient, uns geschenkt ist durch die Erkenntnis des, der uns
berufen hat durch seine Herrlichkeit und Tugend, durch welche uns die teuren und allergrössten
3 Grusswort Verheissungen geschenkt sind, nämlich, dass ihr dadurch teilhaftig werdet der göttlichen Natur,
11 Aufgegriffen so ihr fliehet die vergängliche Lust der Welt» (2.Petr 1,3-4). Das Annehmen des Geschenkes Got-
21 Streiflicht tes, das in Anspruchnehmen Seiner Verheissungen bewirkt Zweifaches in uns: Einerseits werden wir
22 Dir kann nur Jesus helfen mehr und mehr umgewandelt in Sein Bild, Seine göttliche Natur wird in uns sichtbar, und anderer-
22 Impressum seits verlieren wir die vergängliche Lust an dieser Welt. Das ist die Absicht unseres Herrn mit uns.
Er hat alles für uns getan. Alles ist bereit. Die Initiative, das Geschenk anzunehmen, liegt hingegen
bei uns. Lösen Sie den «Gutschein» noch heute ein, morgen ist ein
neuer Tag mit neuen Gnadengaben unseres Herrn. Seine Barmherzig-
keit ist jeden Morgen neu!

In herzlicher Verbundenheit

Eingedenk dessen, dass alle menschliche Erkenntnis

Stückwerk ist (1.Kor 13,9), legen die Autoren
eigenverantwortlich ihre persönliche Sicht dar.

MNR > August 2007 3

 Biblische Botschaft
Die Nacht ist
vorgerückt
TEIL 1
Was ist eigentlich die «angenehme Zeit» (2.Kor 6,2)?
Leben wir heute tatsächlich in der angenehmen Zeit,
wenn wir uns in der Welt umsehen? Jeden Tag hören
wir von Kriegen, Hungersnöten, Terror und Naturereig-
nissen. Experten des Weltklimarates prognostizieren
für die nächsten Jahrzehnte eine Wasserknappheit für
Milliarden von Menschen und sehen Hunderte von
Millionen vom Hungertod bedroht. Ist das die «ange-
nehme Zeit»?
4 MNR > August 2007
Walter Mosimann
W
enn die Bibel vom «Tag des
Heils» redet oder die «an-
genehme Zeit» anspricht,
meint sie die Zeit, in der
das Evangelium von Jesus Christus als
das Licht für die Welt verkündigt wird,
das uns den Tag erhellt und Wasser des
Lebens darreicht. Wenn aber das Evan-
gelium, das Wort Gottes ausbleibt, dann
fehlt das Licht. Es wird dunkel und es
fehlt auch am Wasser des Lebens. Dann
bricht die Finsternis der Nacht herein,
von der Paulus in Römer 13,12 schreibt:
«Die Nacht ist vorgerückt …»
Woran erkennt man die hereinbre-
chende Nacht? Der Tag geht zu Ende,
wenn das Licht der Sonne hinter dem
Horizont verschwindet oder, wie der
Volksmund sagt, «die Sonne unter-
geht». Dann beginnt die Dämmerung,
das Licht wird verschwommen und es
wird zunehmend schwieriger zu erken-
nen, was in der Ferne liegt. Letztlich
wird es so dunkel, dass man auch die
nächste Umgebung nicht mehr klar
erkennen kann.
Die Dunkelheit führt zu Verwechslun-
gen, man läuft Gefahr, die Orientierung
zu verlieren, und erschrickt, wenn sich
im dunklen Gebüsch etwas bewegt,
selbst dann, wenn es ganz harmlos ist.
Gleichzeitig sieht man aber nicht, wo
die Gefahren wirklich sind. Dunkelheit
macht auch schläfrig; die Menschen
werden müde, wirken abgespannt,
sie spüren die zunehmende Kälte der
Nacht. Dieses Naturereignis wiederholt
sich jeden Tag. Bildlich gesprochen lässt
sich dieser Vorgang auf das übertragen,
was sich heute auf unserem Planeten
geistlich vollzieht: Das Licht der Welt
ist Jesus Christus. Ohne dieses Licht ist
es nicht möglich, das Geschehen auf
dieser Welt geistlich zu beurteilen und
die wirklichen Gefahren zu erkennen.
Ohne Jesus herrscht Orientierungslosig-
keit. Man hat Angst und blickt in eine
ungewisse Zukunft.
Wir alle kennen den Ausspruch von
Menschen, die sagen: «Ich weiss nicht
mehr, was ich glauben soll.» Sie suchen
nach Antworten in der Natur, in der Eso-
terik, in der Astrologie, im Übersinnli-
chen und zunehmend in fernöstlichen
Religionen. Man sucht die Zukunft
überall, nur nicht dort, wo sie wirklich
zu finden ist, bei Jesus Christus, dem
Sohn des lebendigen Gottes. Er wird
kaum noch erkannt und immer mehr,
sogar bewusst, abgelehnt. Ohne Jesus
haben wir jedoch dunkle Nacht. Ohne
Ihn fehlt die geistliche Orientierung,
werden wir getäuscht und unterliegen
den Versuchungen dieser Welt. Dunkel-
heit macht schläfrig, macht gleichgültig
und lässt die Liebe in vielen erkalten.
Jesus sagt in Johannes 9,4: «Wir müs-
sen die Werke dessen wirken, der mich
gesandt hat, solange es Tag ist; es kommt
die Nacht, da niemand wirken kann.»
Das ist unser Auftrag: Wir müssen DEN
verkündigen, der selber das Licht ist, der
selber das Wort Gottes ist. Das muss die
zentrale Botschaft in jeder Verkündigung
sein. Dazu gehört aber auch, dass wir
Sein Wort beachten und mit offenen Au-
gen und wachem Geist die wirklichen
Gefahren der Nacht in Seinem Licht se-
hen und erkennen, welche Strömungen
gerade heute gegen den Gott der Bibel
mobil machen und die Gemeinde Jesu
zerstören wollen.
Im ersten Teil dieser Botschaft
möchte ich auf die zwei wesentlichen
Strömungen unserer Zeit eingehen: zum
einen auf den Widersacher, der sich
überhebt über alles, was Gott oder Got-
tesdienst heisst, mit dem Bestreben zur
generellen Verleugnung des Gottes der
Bibel (vgl. 2.Thess 2,4); zum anderen
auf die Absicht verderblicher Irrlehren,
die den Glauben an Jesus Christus in
falsche Bahnen lenken wollen.
Der Gott der Bibel wird verleugnet
Am 1. Juli 1859 hat Darwin die von
ihm entwickelte Evolutionstheorie
öffentlich verlesen und damit gewis-
sermassen die Zielgerade definiert
und die letzte Etappe auf dem Weg zur
Offenbarung des Menschen der Sünde,
des Sohns des Verderbens, eingeleitet.
Das war ein Manifest des Atheismus zur
Verleugnung des Gottes der Schöpfung.
Viele sind irre geworden und haben
angefangen, ihren Glauben an den Gott
der Bibel in Frage zu stellen und haben
ihn letztlich ganz verloren.
Darwin gilt als Vater der Evolutions-
theorie und wird in diesem Zusammen-
hang oft und gerne zitiert. Aber aus
heutiger Sicht war das, was Darwin
getan hat, nur der Anfang. In den Phi-
losophen der Neuzeit hat er seine Nach-
folger gefunden, die ein viel radikaleres
Programm vertreten.
Kaum jemand kennt Richard Dawkins.
Es gibt eine internationale Rangliste von
Personen, die heute weltweit gesehen
den grössten Einfluss auf die Mensch-
heit ausüben. In diesem Ranking be-
findet sich Dawkins auf Platz 3, Papst
Benedikt XVI. lediglich auf Platz 17. Alle
Welt redet jedoch vom Papst. Niemand
spricht von Richard Dawkins. Sein Name
ist so unbekannt wie der Name des An-
tichristen, den niemand kennt, der aber
plötzlich da sein wird.
Richard Dawkins ist der führende Man sucht Antworten im Übersinnlichen und zu-
Kopf der neuen Atheisten-Bewegung. nehmend in fernöstlichen Religionen
Er gilt heute als der weltweit bekann-
teste Gottesleugner, den man «Darwins geschrieben mit dem Titel «Der Gottes-
Rottweiler» nennt. Er ist Professor für wahn» und vollzieht damit eine rigo-
Evolutionsbiologie an der Universität rose Abrechnung mit allen Gläubigen.
in Oxford. Der Unterschied zu Darwin Ein Kollege von ihm, Sam Harris, hat
besteht darin, dass Dawkins die Evoluti- zur gleichen Zeit auch ein Buch ge-
onstheorie nicht nur lehrt, sondern ganz schrieben, das den provokativen Titel
gezielt als Instrument, als ein missiona- trägt «Das Ende des Glaubens und die
risches Mittel verwendet, mit dem er Zukunft der Vernunft». Darin erwähnt
die Menschen zum Atheismus bekehren er, dass der Druck so gross werde, dass
will. Von sich selber sagt er: «Ich bin es einfach peinlich sein werde, an Gott
leidenschaftlich darin, die Leute von der zu glauben. Dieser Druck hat bereits
Tugend des Atheismus zu überzeugen.» Wirkung gezeigt in der von der deut-
Ein weiterer Ausspruch von ihm lautet: schen Bundeskanzlerin Angela Merkel
«Studenten, die der Schöpfungslehre verlesenen Berliner Erklärung zum 50-
zugeneigt sind, würde ich kurzerhand jährigen Jubiläum der Römer Verträge
aus dem Hörsaal (eine Vorstufe der
werfen.» EU-Verfassung),
Dawkins hat Ohne Jesus herrscht Ori- in welcher der
kürzlich ein Buch entierungslosigkeit. Man vorgesehene Got-
tesbezug entfernt
hat Angst und blickt in wurde mit der Be-
eine ungewisse Zukunft gründung, dass der
Name Gottes ein
«Reizwort» sei.
Wer ist dieser Professor? Dawkins
wurde in die Royal Society (= könig-
liche Gesellschaft) aufgenommen, im
Jahr 1995 von seinen Lehrpflichten
als Biologieprofessor entbunden und
auf einen neuen Lehrstuhl berufen, der
ganz speziell für ihn eingerichtet worden
war. Dieser Lehrstuhl trägt den Namen
MNR > August 2007 5

Biblische Botschaft
«Public Understanding of Science»; sein oder Gottesdienst heisst, und sich selber
Auftrag besteht darin, im einfachen Volk in den Tempel Gottes setzt. Professor
das Verständnis für die Wissenschaft zu Richard Dawkins hat seinem «Tempel»
wecken und zu fördern, wobei es für einen besonderen Namen gegeben, be-
ihn nur eine Wissenschaft gibt, die da zeichnet er doch die Universität von Ox-
heisst «Evolution als Beweis dafür, dass ford als das «Jerusalem der Atheisten»
es keinen Gott gibt». und er selber trägt den Titel «Charles
Dawkins sieht seine Berufung in der Simonyi, Professor of the Public Under-
Verkündigung des Atheismus mit Zielen, standing of Science».
die er selber so definiert: Wer ist nun dieser Charles Simonyi?
«Ich greife keine spezielle Version Es ist der Name des Mannes, der als
von Gott oder Göttern an. Ich greife milliardenschwerer Initiant an der
GOTT an, alle Götter, alles und jedes Universität von Oxford den extra für
Übernatürliche.» Dawkins geschaffenen Lehrstuhl ins
Eltern, die ihre Kinder im christli- Leben gerufen und ihn mit 1,5 Millionen
chen Glauben erziehen, wirft er vor, englischen Pfund finanziert hat. Simonyi
«Kindesmisshandlung zu begehen» ist derselbe Mann, auf dessen ausdrück-
und verlangt, dass Kindererziehung im lichen Wunsch Prof. Richard Dawkins
christlichen Glauben nicht mehr tole- als führender Kopf der Atheisten auf
riert werden darf. diesen Lehrstuhl berufen wurde.
Das wird verlangt von einem Mann, Es stellt sich die Frage, weshalb Char-
der viel grösseren Einfluss auf die les Simonyi ein so grosses Interesse an
diesem Lehrstuhl
hat. Er stammt
ursprünglich aus
Ungarn, hat in
Amerika technische
Mathematik studiert
und bei Microsoft die
Entwicklergruppe
für Anwendungspro-
gramme aufgebaut;
unter seiner Leitung
sind die weltweit be-
kannten EXCEL- und
WORD-Programme
hervorgegangen.
Heute besitzt er ein
eigenes Software-
Von der Politik wird immer lauter danach verlangt, dass jedes Kind einen Unternehmen. Vor
Krippenplatz hat. Mit dem Ziel, die Kinder dem Einfluss christlicher Elterns Monaten wurde sein
möglichst früh zu entziehen Name in den Medien
mehrmals genannt,
Menschheit ausübt als der Papst. Wenn allerdings in einem anderen Zusammen-
wir das hören, dann verstehen wir, hang. Er ist am vergangenen Ostersams-
weshalb die Politik immer lauter danach tag als der fünfte Weltraumtourist mit
verlangt, dass bald für jedes Kind ein einer russischen SOJUS-Trägerrakete
Krippenplatz, das heisst ein Platz für die zur internationalen Raumstation ISS
ausserschulische Betreuung, vorhanden abgeflogen und am 21. April wieder auf
sein muss. Es gibt Bestrebungen, dass die Erde zurückgekehrt. Für ihn war es
dies bereits ab dem ersten Lebensjahr eine 14-tägige Urlaubsreise, für die er
möglich werden soll. Das aber ist nicht die Summe von etwa 25 Millionen US-
von ungefähr, sondern hat System und Dollar bezahlt hat.
ist aus der unsichtbaren Welt gesteuert
mit dem Ziel, die Kinder dem Einfluss 666 – eines Menschen Zahl
christlicher Eltern möglichst früh zu
entziehen. Als ich mich mit diesen beiden Män-
Es offenbart sich der Widersacher, nern befasste, musste ich an das Tier
der sich über alles überhebt, was Gott aus dem Meer mit 7 Häuptern und 10
6 MNR > August 2007
Kronen denken , das «auf seinen Häup-
tern einen Namen der Lästerung» hat,
das «sein Maul auf(tat) zu Lästerungen
gegen Gott, zu lästern seinen Namen
und seine Hütte und die im Himmel
wohnen» (vgl. Offb 13,1-6). In Bezug
auf dieses Tier steht weiter Folgendes
geschrieben: «Und es wurde ihm gege-
ben, dem Bild des Tieres Geist zu geben,
so dass das Bild des Tieres auch redete
und machte, dass alle, welche das Bild
des Tieres nicht anbeteten, getötet wur-
den. Und es macht, dass sie allesamt, die
Kleinen und die Grossen, die Reichen
und Armen, die Freien und Knechte,
sich ein Malzeichen geben an ihre rech-
te Hand oder an ihre Stirn, und dass
niemand kaufen oder verkaufen kann,
er habe denn das Malzeichen oder den
Namen des Tieres oder die Zahl seines
Namens. Hier ist Weisheit! Wer Verstand
hat, der überlege die Zahl des Tieres;
denn es ist die Zahl eines Menschen,
und seine Zahl ist 666» (V 15-18).
Die Nacht ist vorgerückt. Wir befin-
den uns auf der letzten Wegstrecke. Das
Bild des Tieres nimmt Gestalt an. Bevor
der Antichrist sich aber vollends offenba-
ren kann, muss das ihn noch aufhaltende
Element hinweggetan werden (2.Thess
2,7); dann erst werden diejenigen getö-
tet, die das Bild des Tieres nicht anbeten
(Offb 13,15), weil sie im Glauben am
Gott der Bibel festhalten. Und wer sich
dann weigert, das Malzeichen an die
rechte Hand oder an die Stirn anzuneh-
men, das heisst wer im Glauben an Jesus
als Sohn Gottes festhält, der wird nicht
mehr kaufen und verkaufen können
(V 17). Damit man aber die herausfil-
tern kann, die dann nicht mehr kaufen
und verkaufen dürfen, braucht es ein
Programm: die Zahl eines Menschen.
Deshalb ergeht die Aufforderung: «Wer
Verstand hat, der überlege die Zahl des
Tieres …» Wir sind aufgefordert, uns
diese Zahl zu überlegen. Johannes hat
3 gleiche Ziffern gesehen, 3-mal die 6.
Ich überlege und frage mich, weshalb
sich zwei ideologisch so unterschiedli-
che Männer verbrüdert haben? Welches
war die Motivation zu dieser Verbrüde-
rung? Auf der einen Seite ein Philosoph
und Biologe, der sein Maul auftut zu
Lästerungen gegen Gott und alles, was
Gottesdienst heisst. Auf der anderen
Seite ein abstrakter Mathematiker, ein
weltweit bekannter Softwareunterneh-
mer. Derjenige, welcher als Philosoph
und Gottesleugner das, was in Offen-
barung 13 steht, radikal umsetzen will,
wird von dem auf den «Thron» gerufen,
der als Softwareunternehmer das, was in
Offenbarung 13 steht, umsetzen war mir sehr zugetan und bemüht,
kann. mich von den Lehren des Koran
Wir wollen und dürfen nicht zu überzeugen. Er wollte mir
spekulieren, aber das tun und glaubhaft machen, dass meine
beachten, was in Offenbarung Vorfahren Muslime gewesen
13,18 steht: «Wer Verstand hat, seien. Das beweise schon mein
der überlege die Zahl des Tie- Familienname Mosimann, der
res; denn es ist die Zahl eines ähnlich klinge wie Moselmann
Menschen», das heisst nichts oder Muslimann. Damals hatte ich
Übersinnliches, eine natürliche noch dunkle Haare und trug einen
Zahl. Es ist ein mathematisches, Vollbart. Es fehlte mir nur noch
ein menschliches Programm. die «Kafiya», das rot-weisse Kopf-
Das Duo Dawkins und Si- tuch für Männer, und schon hätte
monyi zeigt uns eine mögliche ich – zumindest äusserlich – wie
Darstellung von dieser «Zahl ein echter Muslim ausgesehen.
eines Menschen», und zwar in Dieser Gelehrte hat mir damals
einer Deutlichkeit, wie es ohne die Moschee auch hinter den Ku-
Computerprogramme noch für lissen gezeigt. Nachher begaben
keine Generation vor uns mög- wir uns auf eine Sitzbank, wo er
lich war. Wir können nur staunen mir etwas für mich damals völlig
über das, was Johannes vor bald Neues erzählte: Mohammed sei
2 000 Jahren auf Patmos gesehen zwar der letzte Prophet, Jesus
hat. Das war keine menschliche aber der grösste, weil Er am Ende
Offenbarung und müsste jeden der Tage ein zweites Mal auf die
Zweifler zutiefst von der Wahr- Im Gebetssaal der Umayyaden-Moschee in Damaskus. Im Sarko- Erde komme und dann als der
heit der Bibel als Gottes Wort phag (Bild) soll der Schädel Johannes des Täufers aufbewahrt sein verheissene Mahdi-Messias die
überzeugen. ganze Welt zum Islam bekehren
Wir befinden uns geistlich gesehen in werde.
Durch verderbliche Irrlehren … einer Abenddämmerung, wo es dunkel Ich sehe den Gelehrten noch heute
und immer schwieriger wird, zwischen vor mir, wie er mit erhobenen Händen
… versucht der Feind, den Glauben der Wahrheit und der Lüge zu unter- zu einem der Minarette emporschaute
an Jesus Christus in falsche Bahnen scheiden; wo verderbliche Irrlehren und mit bewegter Stimme sagte: «Dort
lenken. Doch das wird von Gott in der eingeführt werden und der Weg der oben erwarten wir, dass Jesus zu uns
letzten Zeit ganz bewusst verwendet, Wahrheit verlästert wird (vgl. 2.Petr. kommt!» Das Minarett, zu dem er da-
um die Spreu vom Weizen zu trennen, 2,1-2). mals aufschaute, trägt den Namen «Je-
steht doch geschrieben: «… weil sie die Es vergeht kaum ein Tag, ohne dass in sus-Minarett» – für Muslime ist es ein
Liebe zur Wahrheit nicht angenommen den Medien in der einen oder anderen Tor zwischen Himmel und Erde. Wer im
haben, damit sie gerettet würden, darum Weise über den Islam berichtet wird Internet nach der Umayyaden-Moschee
wird ihnen Gott kräftige Irrtümer sen- mit dem Bestreben, einen Konsens in Damaskus sucht, findet dazu Bilder
den, dass sie der Lüge glauben» (2.Thess zwischen der Bibel und dem Koran zu dieses islamischen Bethauses mit vier
2,10-11). finden. Dazu möchte ich Beispiele er- grossen Toren und dem Gebetssaal, der
Heute geschieht dieses Täuschungs- wähnen, die für mich mit persönlichen eine Länge von 140 m aufweist. Dort
manöver des Feindes auf eine ganz Erlebnissen verbunden sind. Zuerst sieht man im Bild auch die zu dieser Mo-
raffinierte Weise, indem er den histori- etwas zur Vorgeschichte: schee gehörenden drei Minarette; eines
schen Jesus als vorbildlichen Menschen Im 7. und 8. Jahrhundert n.Chr. hat davon ist in weisser Farbe gehalten und
mit sozialem Gewissen hinstellt. Man das Kalifat der Umayyaden die Ober- trägt den Namen «Jesus-Minarett». Dort
spricht bereits von Jesulogie und ver- häupter des sunnitischen Islam gestellt; erwarten die Muslime in Damaskus die
deckt damit die wahren Absichten, die ihr Machtanspruch hat sich damals bis Wiederkunft von Jesus als dem verheis-
zum Ziel haben, die Stellung von Jesus nach Spanien ausgebreitet. Sie traten senen Mahdi.
als Sohn des lebendigen Gottes auszu- aber schon früh in Opposition zu Mo- Der Islam ist letztlich immer eine
blenden. Man trennt Ihn vom Gott der hammed und verlegten den Hauptsitz Imitation des Christentums, was ge-
Bibel, und schon passt Sein Name in das nach Damaskus. Ihre Opposition ging rade in Damaskus besonders deutlich
Bild von verderblichen Irrlehren. so weit, dass sie sogar den Enkel von zum Ausdruck kommt. Davon zeugt
Ein reformierter Pfarrer hat mir Mohammed, den Sohn von Ali, ermordet zum Beispiel auch der Sarkophag im
kürzlich geschrieben, dass viele Chris- haben. Im Jahre 750 n.Chr. wurde dann Zentrum des grossen Gebetssaals, in
ten nicht wüssten, dass Jesus auch im ihre Vorherrschaft gebrochen, geblieben dem der Schädel des dort hoch verehr-
Koran eine hohe Stellung einnehme, ist eine Minderheit und die Moschee in ten Johannes des Täufers aufbewahrt
die zweithöchste nach Mohammed. Damaskus, eine der ältesten und gröss- sein soll. 
Dadurch versuchte er mir darzulegen, ten Moscheen der Welt.
dass die Unterschiede zwischen dem Ich habe diese Moschee vor einigen (Mehr dazu erfahren Sie in der September-Ausgabe,
Christentum und unseren «islami- Jahren mehrmals besucht und hatte dort in der wir den zweiten Teil dieser prophetischen
schen Freunden» doch gar nicht so guten Kontakt zu einem islamischen Ge- Botschaft abdrucken.)
gross seien. lehrten. Wir haben uns ausgetauscht. Er

MNR > August 2007 7

 Im Blickfeld
Zur Zeit der letzten
Posaune
An zwei Stellen im Neuen Testament erklärt der Apostel Paulus die
Entrückung der Gemeinde und an beiden Orten wird eine Posaune erwähnt.
Im Folgenden wollen wir der Frage nachgehen, was diese Posaune bedeuten
könnte.
D
em Apostel Paulus wurde durch
den Geist Gottes das Geheimnis
über die Entrückung der Ge-
meinde offenbart, worüber er in seinem
ersten Brief an die Korinther schreibt:
«Siehe, ich sage euch ein Geheimnis:
Wir werden zwar nicht alle entschlafen,
wir werden aber alle verwandelt werden,
plötzlich, in einem Augenblick, zur Zeit
der letzten Posaune; denn die Posaune
wird erschallen, und die Toten werden
auferweckt werden unverweslich, und
wir werden verwandelt werden. Denn
dieses Verwesliche muss Unverweslich-
keit anziehen, und dieses Sterbliche
muss Unsterblichkeit anziehen» (1.Kor
15,51-53).
Bei diesem Geheimnis handelt es
sich um eine verborgene Wahrheit, die
im Alten Testament noch nicht bekannt
war und erst im Neuen Testament ge-
lüftet wurde. Ersichtlich wird das aus
Epheser 3,4-6, wo es um das Geheimnis
8 MNR > August 2007
des Leibes der Gemeinde geht, die aus
Juden und Heiden besteht: «Daran könnt
ihr, wenn ihr es lest, meine Einsicht in
das Geheimnis des Christus erkennen,
das in früheren Generationen den
Menschenkindern nicht bekannt
gemacht wurde, wie es jetzt seinen
heiligen Aposteln und Propheten durch
den Geist geoffenbart worden ist, dass
nämlich die Heiden Miterben und mit
zum Leib Gehörige und Mitteilhaber sei-
ner Verheissung sind in Christus durch
das Evangelium.»
Es gibt noch weitere Geheimnisse,
die im Neuen Testament offenbart wer-
den, auf die wir aber (um beim Thema
der Entrückung zu bleiben) nicht näher
eingehen wollen. So gab es zwar die alt-
testamentlichen Personen Henoch und
Elia, die entrückt wurden; aber eine Ent-
rückung für die gesamte Gemeinde war,
wie übrigens die Gemeinde selbst, ein
Geheimnis. Die Entrückung wurde erst-
Die Ruinen von Korinth
mals von Jesus angedeutet (Joh 14,1-3),
vom Apostel Paulus als Geheimnis gelüf-
tet (1.Kor 15,51-52) und im ersten Brief
an die Thessalonicher (1.Thess 4,13-18)
noch etwas detaillierter erklärt.
Sowohl im ersten Korinther- als
auch im ersten Thessalonicherbrief ist
die Rede von einer Posaune: «… plötz-
lich, in einem Augenblick, zur Zeit der
letzten Posaune; denn die Posaune
wird erschallen, und die Toten werden
auferweckt werden unverweslich, und
wir werden verwandelt werden» (1.Kor
15,52). «… denn der Herr selbst wird,
wenn der Befehl ergeht und die Stimme
des Erzengels und die Posaune Gottes
erschallt, vom Himmel herabkommen,
und die Toten in Christus werden zuerst
auferstehen. Danach werden wir, die wir
leben und übrig bleiben, zusammen mit
ihnen entrückt werden in Wolken, zur
Begegnung mit dem Herrn, in die Luft,
und so werden wir bei dem Herrn sein
allezeit» (1.Thess 4,16-17).
Was ist nun mit dieser Posaune
gemeint? Um darauf eine Antwort zu
bekommen, sollten wir uns das his-
torische Umfeld ansehen, in dem die
Menschen lebten, an die der Apostel
damals seinen Brief richtete. Er schrieb
an Heidenchristen in zwei römischen
Provinzen. Über das damalige Korinth
lesen wir: «Nachdem 146 v.Chr. der
Achäische Bund einen Krieg an Spar-
ta erklärte, führte es zu militärischen
Zusammenstössen mit den römischen
Armeen. Die siegreichen Römer unter
dem Kommando des Feldherrn Lucius
Mummius belagerten Korinth, das zum
Zentrum des antirömischen Widerstan-
des wurde, und zerstörten es im glei-
chen Jahr. Wenn es auch archäologische
Hinweise für eine minimale Besiedlung
in den darauffolgenden Jahren gibt, kam
es 44 v.Chr. zu einer Neugründung der
Stadt durch Gaius Iulius Caesar als rö-
mische Bürgerkolonie unter dem Namen
Colonia Laus Iulia Corinthiensis. Laut
dem römischen Historiker Appian setz-
ten sich die Siedler aus Freigelassenen
aus Rom zusammen. Unter den Römern
wurde es Regierungssitz für die Provinz
Achaea im südlichen Griechenland.»1
Neben anderen Gruppen wie Juden,
einer dünnen Schicht von Phöniziern
(Phönizien, im heutigen Libanon ge-
legen), Phrygiern (aus Thrakien und
Makedonien stammendes indogermani-
sches Volk) und Orientalen wurde die
Stadt Korinth durch römische Veteranen
belebt, die Julius Cäsar dort angesiedelt
hatte. William Barclay schreibt dazu:
«Die römischen Soldaten erhielten nach
Ablauf ihrer Dienstzeit das Bürgerrecht
und bekamen in einer neugegründeten
Stadt Grundbesitz zugewiesen, sodass sie
sich dort niederlassen konnten. Derartige
Kolonien gab es in allen Gegenden des
römischen Weltreiches, und die altge-
dienten Soldaten, die sich durch treue
Dienste Bürgerrecht erworben hatten,
bildeten das Rückgrat dieser Städte.»2
Mit der Stadt Thessalonich verhielt es
sich ähnlich. Sie lag an der Via Egnatia,
dem Hauptverkehrsweg zwischen Rom
und Byzanz, und war Hauptstadt der
römischen Provinz Macedonia. Der ma-
kedonische König Kassandros gründete
die Stadt 315 v.Chr. und benannte sie
nach dem Namen seiner Gattin Thessa-
lonike, einer Halbschwester Alexanders
des Grossen.
Wir müssen also folgenden Zusam-
menhang festhalten: Paulus verfasste
seinen Brief an Personen, die überwie-
gend aus Heidenchristen bestanden,
deren Städte stark von Römern durch-
setzt und von Rom beeinflusst waren.
Die römische Kultur und das römische
Militärwesen waren ihnen bestens ver-
traut, es gehörte quasi zu ihrem Alltag.
Paulus schreibt bei seinen Ausfüh-
rungen über die Entrückung von einer
Posaune, die erschallt, ohne sie näher
zu beschreiben oder die Anzahl der Po-
saunen zu erwähnen. Weshalb wohl?
Weil sie vielleicht gar nicht nötig war? als ein Bild für die Entrückung der Gläu-
Jedenfalls war dem Apostel der römische bigen gebrauchte: «Denn wir wissen:
Hintergrund bekannt, mit dem die Ein- Wenn unsere irdische Zeltwohnung ab-
wohner von Korinth und Thessalonich gebrochen wird, haben wir im Himmel
bestens vertraut waren. Sie kannten die einen Bau von Gott, ein Haus, nicht mit
Gepflogenheiten der römischen Armee Händen gemacht, das ewig ist. Denn in
sehr gut, lebten doch viele Veteranen diesem (Zelt) seufzen wir vor Sehnsucht
unter ihnen und waren sie doch ständig danach, mit unserer Behausung, die vom
von römischen Truppen umgeben. Himmel ist, überkleidet zu werden – so-
Wenn der Herr für Seine Gemeinde fern wir bekleidet und nicht unbekleidet
kommt, wird die Posaune erschallen. erfunden werden. Denn wir, die wir in
Die Posaune bzw. das Signalhorn war dem (Leibes-) Zelt sind, seufzen und sind
im römischen Militär ein wichtiges Si- beschwert, weil wir lieber nicht entklei-
gnalinstrument und wurde täglich zur det, sondern überkleidet werden möch-
Befehlsmitteilung gebraucht. ten, sodass das Sterbliche verschlungen
Polybius war ein griechischer Histo- wird vom Leben. Der uns aber hierzu
riker der Antike, der durch sein Haupt- bereitet hat, ist Gott, der uns auch das
werk, die «Historiai», berühmt wurde. Unterpfand des Geistes gegeben hat»
Darin beschreibt er in 40 Büchern die (2.Kor 5,1-5). Paulus vergleicht den Leib
Universalgeschichte Roms vom Beginn mit einem Zelt und sagt, er möchte viel
des 1. Punischen Krieges bis zur Zerstö- lieber überkleidet, das heisst entrückt, als
rung Karthagos und Korinths (264 bis entkleidet werden, was Sterben bedeuten
146 v.Chr.). Unter anderem erwähnt er würde. Es ist die Sehnsucht jedes Chris-
auch den «Ausmarsch ten, dass sein irdisches
des Heeres in der Zelt nicht durch den
Republik»: «Der Auf- Tod, sondern durch die
bruch aus dem Lager Entrückung abgebro-
geht folgendermassen chen wird.
vor sich. Nach dem Die letzte Posaune
ersten Signal brechen (1.Kor 15,52) ist an-
sie die Zelte ab und scheinend gleichzu-
packen ihr Gepäck. setzen mit der dritten
Übrigens darf niemand Posaune im römischen
ein Zelt aufschlagen Militär, die den Befehl
oder abbrechen, ehe zum Abmarsch erteilte,
dies mit den Zelten der und mit der «Posaune
Tribunen und des Feld- Gottes» in 1. Thes-
herrn geschehen ist. salonicher 4,16. Der
Beim zweiten Signal Sinn besteht meines
legen sie das Gepäck Die letzte Posaune (1.Kor 15,52) ist Erachtens darin, dass
auf die Lasttiere, beim gleichzusetzen mit der dritten Posaune Paulus durch den Hei-
dritten müssen die im römischen Militär, die den Befehl ligen Geist an damals
ersten antreten und zum Abmarsch erteilte durchaus gängige Ge-
das ganze Lager sich in bräuche anknüpfte und
Bewegung setzen.»3 erklärte: Wenn Gott den Befehl erteilt,
Das dritte Signal war gleichzeitig das die Posaune erschallt, dann setzt sich
letzte. Sehr wahrscheinlich baute der die Gemeinde in Bewegung, um in den
Apostel seine Botschaft über die Ent- Himmel zu «marschieren». Bei der
rückung auf diesem für die Empfänger Wiederkunft Christi zur Entrückung
des Briefes vertrauten Hintergrundwis- Seiner Gemeinde werden diejenigen
sen auf. Denn nicht umsonst spricht Gläubigen, deren «Zelt» zuvor bereits
Paulus in 1. Thessalonicher 4,16 von durch den Tod abgebrochen wurde, mit
einem Befehl, der unmittelbar mit der denen vereinigt, deren «Zelt» plötzlich
Stimme des Erzengels und dem Schall durch die Entrückung verwandelt wird,
der Posaune verbunden ist. Er verwen- und «so werden wir bei dem Herrn sein
det dabei die Befehlssprache, die im allezeit» (vgl. 1.Thess 4,16-18).
römischen Militär gang und gäbe war: Maranatha, komme bald, Herr Je-
1. der Regierungsbefehl, 2. der Ruf eines sus! N.L. 
Offiziers und 3. der Posaunenstoss zur
Befehlsübermittlung an das Heer. 1
http://de.wikipedia.org
Überdies ist es gewiss nicht belanglos, 2 William Barclay, Briefe an die Korinther, S. 11
dass Paulus den Abbruch der Zelte, der 3 http://elearning.unifr.ch/antiquitas/index.php
ebenfalls aus dem Militärwesen stammt,
MNR > August 2007 9
 Im Blickfeld

Alle sprechen vom Klima-

wandel – die Bibel auch!
Zurzeit beherrschen Themen wie «Klimawandel», «Klimaerwärmung» oder «Klimaschutz» sowohl
Politik als auch Medien und Kirchen. Ja, der Klimawandel ist zu einem «Megathema» geworden.
Nichts, so ist immer wieder zu hören, bedrohe die Menschheit stärker als die Klimaerwärmung.
Ist das wirklich so?

D
ie Welt denkt apokalyptisch.
Nach dem UNO-Klimabericht ti-
telte die Bild-Zeitung in grossen
Buchstaben: «Nur noch 13 Jahre.» Im
deutschen Wochenmagazin «Der Spie-
gel» lautete die Überschrift: «Achtung
Weltuntergang!», und in einem anderen
Blatt hiess es: «Vor uns die Sintflut.»
Laut dem UNO-Klimabericht muss der
CO2-Ausstoss dringend verringert wer-
den, um den «Untergang der Erde» zu
verhindern. Der UNO-Generalsekretär
Ban Ki Moon sagte: «Der Klimawandel
bedroht die Menschheit so sehr wie
die Kriege.» Solche und ähnliche Mei-
nungen zum Klimawandel haben sich
mittlerweile weltweit durchgesetzt. Die
Welt, die das biblische Christentum als
Schwarzmalerei und Endzeit-Panikma-
che verschrien hat, überbietet sich auf
einmal selbst mit apokalyptischen Aus-
drücken. Sie schürt damit die Panik bis
hin zur Hysterie, eine Schwarzmalerei
übertrifft die andere. Trotzdem können
bibelgläubige Christen ganz ruhig und
gelassen bleiben.
Filmschauspieler, die Filmindustrie
als solche, Musikstars, Schriftsteller
und Politiker, sie alle machen sich stark
für den Klimaschutz der Erde. Es findet
deswegen geradezu eine Mobilmachung
statt, sodass man von einem regelrech-
ten Medienphänomen sprechen kann.
Sogar die englische Königin ist mit von
der Partie, wie aus einem Bericht aus
dem ersten Quartal dieses Jahres her-
vorgeht:
«Die britische Königin setzt Zeichen
in Sachen Klimaschutz. Für ihre geplante
Flugreise in die USA spendet sie zum
Ausgleich für die entstehenden Treib-
hausgase an Umweltschutz-Projekte.
Dafür werde die Menge des gesamten
Kohlendioxid-Ausstosses, der bei ihren
Flügen über den Atlantik und zurück
sowie innerhalb der USA entfällt, be-
rechnet und entsprechend ‹wieder gut
gemacht›, erklärte eine Sprecherin des

10 MNR > August 2007

Buckingham-Palastes. … Zum Zeichen
ihres Umweltbewusstseins will die Kö-
nigin bei dem US-Besuch … zwei Bäume
pflanzen. Die ‹Queen in Grün›, wie bri-
tische Medien sie bereits nennen, folgt
damit zum ersten Mal öffentlich dem
Beispiel ihres Sohnes Prinz Charles.
Der Thronfolger setzt sich seit langem
für den Umwelt- und Klimaschutz ein.
Allerdings war Charles … in die Kritik
geraten, als er zur Entgegennahme eines
Umweltpreises mit grosser Begleitung in
die USA flog, ohne dafür CO2-Kompen-
sationen zu leisten.»1
Würden wir einen so engagierten
Kampf gegen die Sünde führen und uns
für biblische Werte einsetzen, wäre es um
das Gesellschaftsklima besser bestellt.
Jemand meinte, dass sich aus der
ganzen «Hysterie» um die Umwelt
auch eine neue Religion basteln liesse.
Ich frage mich allerdings, ob das nicht
schon geschehen ist. Denn der Mensch
hat Gott den Rücken gekehrt und die
Schöpfung zum Gott erklärt. Die Kirchen
werden immer leerer, die Kirchenaus-
tritte nehmen zu und anstelle von Gott
wird der Schöpfung Gottesdienst er-
wiesen: «… und haben die Herrlichkeit
des unvergänglichen Gottes vertauscht
mit einem Bild, das dem vergänglichen
Menschen, den Vögeln und vierfüssigen
und kriechenden Tieren gleicht. … sie,
welche die Wahrheit Gottes mit der
Lüge vertauschten und dem Geschöpf
Ehre und Gottesdienst erwiesen an-
statt dem Schöpfer, der gelobt ist in
Ewigkeit. Amen!» (Röm 1,23.25). Jetzt,
wo es der Schöpfung (ihrem «Gott») an
den Kragen geht, schreien alle auf, weil
sie meinen, das Leben hinge von der
Schöpfung ab.
Natürlich steht ausser Zweifel, dass
das Klima bedroht ist und die Umwelt
verrücktspielt.
Nur: Während die
einen die Sachla- Wer eine «Umweltsünde»
ge aufbauschen,
versuchen andere,
begeht, ist schlechter
dran als ein Ehebrecher
oder Dieb
die Gemüter zu beschwichtigen. Wie-
der andere nehmen den Klimawandel
auf ihre politische Traktandenliste und
nicht wenige versuchen, daraus Kapital
zu schlagen.
Das globale Klima auf der Erde verän-
dert sich tatsächlich. Denken wir nur an
den Treibhauseffekt (die durchschnittli-
che Temperatur stieg im 20. Jahrhundert
um 0,5 Grad). Auch die Statistiken über
Hitzewellen, Dürren, Schmelzen der Eis-
kappen und Gletscher, Sturmfluten und
anderes mehr sind deutliche Anzeichen
dafür. Die Schuld für diese ganze Mise-
re sucht man im CO2-Ausstoss (CO2 =
Kohlendioxid), Methan- oder Lachgas,
in fluorierten Kohlenwasserstoffen, den
Abgasen von Autos und der Industrie,
in Sprühdosen, ja selbst in den Kuhfla-
den. Wer eine «Umweltsünde» begeht,
ist schlechter dran als ein Ehebrecher
oder Dieb.
Versagt die Christenheit oder nutzt
sie die Chance? «Auch die Kirchen
haben sich längst in die Klimaschutzbe-
wegung eingereiht. Nun machen auch
immer mehr Evangelikale gegen die
Erderwärmung mobil.»2 Am diesjäh-
rigen Kirchentag, der im Juni in Köln
stattfand, wurde bei einem dreitägigen
«Klimazentrum»-Forum über die Konse-
quenzen der Erderwärmung diskutiert.
Seit Ende April dieses Jahres gibt es eine
bundesweite «Klima-Allianz», in der
unter anderem «Brot für die Welt», die
Diakonie Katastrophenhilfe, der Evan-
gelische Entwicklungsdienst (EED) und
das Nordelbische Missionszentrum ver-
treten sind.2 Auch von katholischer Seite
her gibt es entsprechende Initiativen.
Unter den Evangelikalen in den USA
gibt es bereits Vorstösse in Richtung
Reduzierung von Treibhausgasen. Und
in der Schweiz
hat sich Ende
2006 eine Ar-
beitsgemeinschaft
«Klima, Energie,
Aufgegriffen
Viele Europäer haben weiterhin «klassi-
sche» antijüdische Ansichten und Vorurteile.
Dies ergab eine Studie der Anti-Defamation
League (amerikanische Menschenrechtsor-
ganisation), die eine Umfrage in Deutsch-
land, Frankreich, Italien, Polen und Spanien
durchgeführt hatte. Die stärksten antijüdi-
schen Vorbehalte haben der Studie zufolge
Polen und Spanier, die wenigsten dagegen
Deutsche und Franzosen.
Eine Extremistengruppe drohte Modera-
torinnen des palästinensischen Fernsehens
mit dem Tod, falls sie sich nicht an eine strik-
te islamische Kleiderordnung halten würden.
Die Warnung zeigte sofort Wirkung.
Die Verfolgung von Christen nimmt im-
mer grössere Ausmasse an. Sie findet welt-
weit statt, vor allem aber in muslimischen
Ländern. … Nirgends geniessen Muslime
mehr religiöse und politische Freiheit als in
den liberalen Demokratien der westlichen
Welt. Dagegen werden Christen in wachsen-
dem Masse rund um die Welt verfolgt. «Open
doors», eine wohltätige Organisation, die sich
für bedrängte christliche Gemeinden und In-
dividuen einsetzt, spricht von einer der «gra-
vierendsten Ungerechtigkeiten» der Welt, die
gleichwohl kaum wahrgenommen werde.
Die ultraorthodoxe Schass-Partei hat
messianischen Juden und Christen mit ei-
nem Gesetzesentwurf den Kampf angesagt.
Wer auch nur versucht, einen Juden zu be-
kehren, soll ins Gefängnis kommen.
Ein neues Lesebuch aus der palästinen-
sischen Autonomie für die 12. Klasse lehrt
die Schüler, dass der Hass auf Israel und sei-
ne Zerstörung religiöse Pflichten seien.
Ahmad Bahr, Sprecher des palästinen-
sischen Legislativrates und Mitglied der Ha-
mas, rief vor kurzem in seiner Freitagspredigt
im Sudan zu Allah, er möge alle Juden töten.
Die Predigt wurde vom sudanesischen Fern-
sehen übertragen.
«Wer meint, dass wir Pressefreiheit ha-
ben, weiss nicht, wovon er redet», sagte ein
palästinensischer Kameramann aus Rafah
im Gazastreifen, der seit über 11 Jahren als
selbstständiger Reporter arbeitet.
MNR > August 2007 11
 «Echte Geduld ist nicht leidsames Dul-
den, sondern tatkräftiges Ausharren.» Paul
Conrad.
Muammar al-Ghaddafi, Libyens Staats-
chef, ist an russischen Waffen interessiert.
Vor allem geht es bei den Verhandlungen um
Luftabwehrraketen sowie MiG- und Suchoi-
Kampfflugzeuge. Kommt der Deal zustande,
wird Libyen der zweitwichtigste Abnehmer
russischer Waffen in Nordafrika.
Fluchen und Vulgärausdrücke sind im US-
Fernsehen wieder erlaubt. Ein Berufungsge-
richt erklärte eine Auflage der Fernmeldeauf-
sicht für nichtig, berichtet Spiegel Online.
«Die Titanic wurde von Profis gebaut, die
Arche Noah von Amateuren.»
Die grösste Entbindungsklinik in Mai-
land will die Kruzifixe an den Wänden der
Krankenzimmer durch Bilder der Mutter Got-
tes ersetzen. Dadurch soll vermieden wer-
den, dass sich die wachsende Zahl muslimi-
scher Patienten diskriminiert fühlt, berichtet
«La Repubblica».
Die USA und die EU heben ihren Boykott
gegen die palästinensische Regierung wieder
auf. Der Schritt soll Palästinenserchef Mah-
mud Abbas (Fatah) stärken.
Der UN-Sicherheitsrat hat die Katjuscha-
Angriffe auf Nordisrael einstimmig verurteilt.
Die Mitglieder versicherten der libanesischen
Armee erneut ihre Unterstützung für die Be-
mühungen, Stabilität und Sicherheit in ihrem
Land zu gewährleisten.
UN-Generalsekretär Ban Ki-Moon hat
den Menschenrechtsrat kritisiert, weil die-
ser Israels Aktionen unter Dauerbeobachtung
stellen will. Gleichzeitig wurden die Diktatu-
ren Kuba und Weissrussland von einer ent-
sprechenden Liste gestrichen.
Der Verband evangelischer Freikirchen
und Gemeinden in der Schweiz (VFG) wird die
Volksinitiative «Gegen den Bau von Minaret-
ten» nicht unterstützen. Mit seiner Stellung-
nahme vermehrt er die Stimmen aus evange-
lischer Warte gegen die von der freikirchlich
verwurzelten EDU mitgetragenen Initiative.
12 MNR > August 2007
Im Blickfeld
Umwelt» (AKU) innerhalb der
Evangelischen Allianz gebildet.
Doch auffallend ist, dass man in
Kirchenkreisen weitgehend un-
erwähnt lässt, was die Bibel dazu
zu sagen hat. So aber überlässt
man die Menschheit der Angst,
Ungewissheit und der Trost- und
Hoffnungslosigkeit. Würde man
auf die Bibel hinweisen, käme es
wahrscheinlich zu echten Verän-
derungen, denn das Umdenken
würde an anderer Stelle gesche-
hen. Doch während die Welt
von apokalyptischen Szenarien
umgetrieben wird, schweigt die
Christenheit. Der eigentliche
Auftrag der Verkündigung des
Evangeliums von Jesus Christus
wird kaum mehr wahrgenom-
men, geschweige denn konse-
quent umgesetzt. Wir sollten Etwa 90 Obst- und Gemüsearten sowie auch ein grosser Teil
uns jedoch im Klaren darüber des Viehfutters werden hauptsächlich von Bienen bestäubt
sein, dass wir die Natur ohne
Gott unmöglich retten können. allein das rasante Bienensterben die
Ernährung der Menschheit ernsthaft
Gott redet auch durch Naturereig- gefährden. Denn etwa 90 Obst- und
nisse. Der Klimawandel gehört zu den Gemüsearten sowie auch ein grosser Teil
prophetischen Zeitzeichen, über die des Viehfutters werden hauptsächlich
uns die Bibel informiert. Sie kündigen von Bienen bestäubt. Etwa ein Drittel
uns das nahende Gericht Gottes und der menschlichen Nahrung soll direkt
die Wiederkunft Jesu zur Aufrichtung oder indirekt von Honigbienen abhän-
Seines Reiches an. gig sein.3 Das zurzeit fast überall zitierte
Uwe Simon Netto schreibt: «Als Wort Einsteins gibt zu denken: «Wenn
Christen wissen wir, dass es uns nicht die Biene von der Erde verschwindet,
zusteht, über den Termin der Apokalypse dann hat der Mensch nur noch vier
zu spekulieren (Apg.1,7). Aber die Zei- Jahre zu leben.»
chen sind dergestalt, dass es mehr denn Ein übers Radio ausgestrahlter UNO-
je ratsam erscheint, unsere Lampen parat Klimabericht lautet: «Protokoll einer
zu halten (Mt 25,7). … Zu viele Signale angekündigten Katastrophe. Die Konse-
schüren den Verdacht, dass sich Fürch- quenzen der globalen Erwärmung lassen
terliches zusammenbraut.»3 sich auch mit einem schnellen Umsteu-
Was uns das prophetische Wort Got- ern in der Klimapolitik nur noch mil-
tes über die Zeit vor der Wiederkunft dern. … Die Folgen der Erderwärmung
Jesu ankündigt, wird immer deutlicher für die Menschen sind drastisch: Der
erkennbar und greift bereits heute in Klimarat rechnet mit mehr Todesfällen,
unsere Zeit hinein. Nehmen wir nur Verletzungen und Erkrankungen durch
einmal das rätselhafte Bienensterben in Hitzewellen, Überschwemmungen,
den USA, das nun auch in Europa zu be- Stürmen, Waldbränden und Dürren, zu
obachten ist, besonders in der Schweiz, viel oder zu wenig Wasser. Der Klimarat
in Deutschland, Frankreich und Spani- sagte zudem ein grosses Artensterben
en. Seit Oktober 2006 starben in vielen voraus. Durch einen weltweiten Tem-
US-Bundesstaaten bis zu 60 Prozent, an peraturanstieg von 2,5 Grad bis zum
der Ostküste Nordamerikas und in Texas Ende des Jahrhunderts würden bis zu
sogar mehr als 80 Prozent der Bienen- 30 Prozent der Tier- und Pflanzenarten
völker. Es ist darüber hinaus weltweit vom Aussterben bedroht sein …»4
zu beobachten, dass auch andere Insek- Es gibt Umwelt-Experten, die keine
tenarten, die eine bestäubende Funktion Theologen sind, die aber im Gegensatz zu
haben, verschwinden. Jedenfalls kann den Theologen von «Plagen in biblischen
Ausmassen» sprechen. Das Interessante
an dem Bericht über das Bienensterben
und dem UNO-Klimabericht ist nämlich,
dass in beiden von einer Aussterbequo-
te von etwa einem Drittel die Rede
ist. Lassen wir hierzu das letzte Buch
der biblischen Bücher sprechen und
das prophetische Wort Gottes zu Wort
kommen: «… der erste Engel stiess in
die Posaune, und es entstand Hagel und
Feuer, mit Blut vermischt, und wurde auf
die Erde geworfen; und der dritte Teil
der Bäume verbrannte, und alles grüne
Gras verbrannte. Und der zweite Engel
stiess in die Posaune, und es wurde etwas
wie ein grosser, mit Feuer brennender
Berg ins Meer geworfen; und der dritte
Teil des Meeres wurde zu Blut, und der
dritte Teil der Geschöpfe im Meer, die
Leben hatten, starb, und der dritte Teil
der Schiffe ging zugrunde. Und der dritte
Engel stiess in die Posaune; da fiel ein
grosser Stern vom Himmel, brennend
wie eine Fackel, und er fiel auf den
dritten Teil der Flüsse und auf die Was-
serquellen; und der Name des Sternes
heisst Wermut. Und der dritte Teil der
Gewässer wurde zu Wermut, und viele
Menschen starben von den Gewässern,
weil sie bitter geworden waren. Und der
vierte Engel stiess in die Posaune; da
wurde der dritte Teil der Sonne und der
dritte Teil des Mondes und der dritte
Teil der Sterne geschlagen, damit der
dritte Teil von ihnen verfinstert würde
und der Tag für den dritten Teil seiner
Dauer kein Licht habe, und die Nacht in
gleicher Weise. Und ich sah und hörte ei-
nen Engel, der in der Mitte des Himmels
flog und mit lauter Stimme rief: Wehe,
wehe, wehe denen, die auf der Erde woh-
nen, wegen der übrigen Posaunenstösse
der drei Engel, die noch in die Posaune
stossen sollen!» (Offb 8,7-13).
Seit einigen Jahren beobachten Forscher rätselhafte Eruptionen
auf der Sonne
In einem christlichen
Nachrichtenblatt wurde
berichtet, dass seit et-
lichen Jahren Forscher
Phänomene auf der
Sonne beobachteten,
die sie sich nicht mehr
erklären könnten. Es ist
die Rede von rätselhaf-
ten Sonneneruptionen.
Am 31. Oktober 2002
soll es sogar eine Doppe-
leruption gegeben haben.
Die Sonne schleudert
unglaubliche Energie-
mengen in den Kosmos,
die immer schneller die In den Ozeanen türmen sich Wellen mittlerweile bis zu 30 Metern
Erde erreichen. Das von in die Höhe
der Sonne ausgespuckte
Protonenmaterial braucht normaler- Kräfte des Himmels werden erschüttert
weise etwa zwei bis drei Tage, um werden» (Lk 21,25-26). Es scheint ganz
die Erde zu erreichen. Doch im Januar so, als ob wir die ersten Anzeichen davon,
2005 dauerte es nur dreissig Minuten, gleichsam als Vorboten von dem zu Er-
bis der Protonenstrom, der auch als wartenden, bereits zu spüren bekämen.
Sonnenwind bezeichnet wird, auf den Tatsächlich ist eine starke Ratlosigkeit in
Globus auftraf. Es heisst, dass dadurch der Klimapolitik festzustellen sowie eine
die Grundfesten der «Weltraumwetter- Furcht in unserer Gesellschaft vor dem,
Theorie» erschüttert seien. Seit den was noch kommen soll.
1990er-Jahren sei eine Zunahme von Über die tieferen Ursachen. Natür-
ungewöhnlichen und heftigen Sonnen- lich gibt es ernst zu nehmende wissen-
aktivitäten zu verzeichnen; auch die schaftliche Erklärungen, denn zweifellos
Zahl der Naturkatastrophen schnelle haben Strahlen, Wellen, Abgase usw. Ein-
seitdem in die Höhe. Es sei abzusehen, fluss auf unsere Umwelt. Aber das sind
dass weiterhin mit extremen Sonnen- nur Folgen tiefer liegender Ursachen und
phänomenen zu rechnen sei. Ab 2008 wir sollten den Mut haben, uns auch die-
soll eine neue Periode von Sonnenakti- sen zu stellen:
vitäten starten. • Das Umweltklima stimmt nicht
Auch das Meer verhalte sich immer mehr, weil das Seelenklima nicht mehr
seltsamer. So meldete das deutsche Bun- stimmt.
desamt für Seeschifffahrt im November • Der Klimawandel ist eine Folge des
2006 die höchste Seegangsmessung Gesinnungswandels der Menschheit.
seiner Geschichte. Zehn Meter hohe • Die Umweltbelastung ist eine Folge
Wellen türmten sich in der Nordsee der Sündenbelastung.
auf. Ein spezielles Messsystem der US- • Die Schöpfung wird unruhig, weil
Marine misst in den Ozeanen die Krone der Schöpfung den Schöpfer
mittlerweile Wellen von bis verleugnet.
zu 30 Metern Höhe. Auch die Rolf Höneisen schreibt: «… das
Wirbelstürme tobten immer Grundproblem der Menschheit ist
länger mit immer zerstöreri- nicht der Klimawandel, sondern der
scher Kraft.5 fehlende Herzenswandel, der (von uns,
Davon hat der Herr Jesus d. Red.) ein neues Denken von Gott,
schon vor bald 2 000 Jahren dem Schöpfer, verlangt. Durch Ihn und
in Seiner Endzeitrede gespro- zu Ihm hin ist alles geschaffen worden:
chen: «… es werden Zeichen ‹Er ist vor allem, und alles besteht durch
geschehen an Sonne und Mond ihn› (vgl. Kol 1,17). Nicht durch den
und Sternen, und auf Erden Menschen.»6
Angst der Heidenvölker vor Immer wenn das Ausmass der Sünde
Ratlosigkeit bei dem Tosen des einen unumkehrbaren Höhepunkt er-
Meeres und der Wogen, da die reichte, griff der Schöpfer in die Natur
Menschen in Ohnmacht sinken ein. Denken wir an:
werden vor Furcht und Erwar- • die Sintflut, weil «des Menschen
tung dessen, was über den Erd- Bosheit sehr gross war auf Erden»
kreis kommen soll; denn die (1.Mo 6,5);
MNR > August 2007 13

Im Blickfeld
• Sodom und Gomorra: «… ihre Sün-
de ist sehr schwer» (1.Mo 18,20);
• und die Offenbarung spricht über
fürchterliche Entwicklungen in der Na-
tur wegen einer Menschheit, die nicht
mehr bereit ist, zu Gott umzukehren;
diese liegen dem Gericht Gottes zu-
grunde (Offb 9,20-21; 16,9.11).
Im Buch Hosea finden wir einen be-
deutungsvollen Hinweis, der auch auf
unsere Zeit zutrifft. Kapitel 3 endet mit
dem Satz: «… am Ende der Tage», und in
Kapitel 4 geht es wie folgt weiter: «Hört
das Wort des Herrn, ihr Kinder Israels!
Denn der Herr hat einen Rechtsstreit
Die meisten Menschen
leben in die falsche
mit den Bewoh- Richtung. Sie sind zwar
nern des Landes,
weil es keine
unterwegs, aber ohne
Wahrheit, keine Gott kommen sie immer
Liebe und keine
Gotteserkenntnis
weiter vom Ziel weg
im Land gibt. Flu-
chen und Lügen, Morden, Stehlen und
Ehebrechen hat überhand genommen,
und Blutschuld reiht sich an Blutschuld.
Darum trauert das Land, und alle müs-
sen verschmachten, die darin wohnen;
die Tiere des Feldes und die Vögel des
Himmels; und auch die Fische im Meer
werden dahingerafft» (Hos 4,1-3). Im
Zusammenhang mit Kapitel 3 betrach-
tet, findet das Ganze in einer Zeit statt,
in der Israel als Staat wieder existiert.
In der Folge wird es dann zum Herrn
zurückfinden (vgl. Hos 3,5); schon heute
spricht man von über 5 000 jüdischen
Menschen, die Jesus als ihren Messias
erkannt und angenommen haben.
Anhand von zwei weiteren Beispielen
sehen wir, wie Sünde und Naturereignis-
se in Verbindung stehen:
• Im Buch Jeremia spricht der Herr
durch den Propheten: «Wie lange
soll das Land noch trauern und das
Gewächs auf dem ganzen Feld ver-
dorren? Infolge der Bosheit derer, die
darin wohnen, werden Vieh und Vögel
weggerafft; denn sie sagen: Er wird un-
14 MNR > August 2007
ser Ende nicht sehen! (Oder: Er sieht
nicht, was wir tun)» (Jer 12,4).
• «Denn das Land ist voll von Ehebre-
chern; denn das Land trauert wegen
des Fluches, die Auen der Steppe sind
verdorrt; ihr Treiben ist böse, und sie
missbrauchen ihre Macht» (Jer 23,10).
Wir müssen uns nichts vormachen,
denn es wird mit der Umwelt nicht
besser werden; die Bibel prophezeit
uns deutlich, dass es noch viel schlim-
mer kommen wird. Ein Grossteil der
Menschheit hat den Herrn als Schöpfer
losgelassen und die Evolution zum Gott
gemacht. Dieser Gesinnungswandel hat
verheerende Folgen für das gesellschaft-
liche Leben, zum Beispiel in Bezug auf
Ethik, Moral und das soziale Verhalten.
Die letzte Zuflucht. Der Mensch
wird die Umwelt nicht retten können.
Nein, er kann
nur sich selbst in
Sicherheit brin-
gen, und zwar bei
Dem, der alles er-
schaffen hat. Über
den Herrn Jesus
Christus heisst
es: «Dieser ist das
Ebenbild des un-
sichtbaren Gottes,
der Erstgeborene,
der über aller Schöpfung ist. Denn in
ihm ist alles erschaffen worden, was
im Himmel und was auf Erden ist, das
Sichtbare und das Unsichtbare, seien es
Throne oder Herrschaften oder Fürsten-
tümer oder Gewalten: alles ist durch ihn
und für ihn geschaffen; und er ist vor
allem, und alles hat seinen Bestand in
ihm» (Kol 1,15-17).
Bei einem Bombenhagel keinen
Luftschutzkeller aufzusuchen, wäre
fatal. Ebenso töricht wäre es, bei einem
Schiffsunglück kein vorhandenes Ret-
tungsboot zu besteigen. Eine unverzeih-
liche Dummheit aber besteht darin, bei
den deutlichen Anzeichen unserer Zeit,
die auf das nahende Gericht hinweisen,
den rettenden Herrn nicht aufzusuchen!
Die Kinder des aufrührerischen Korah,
der mit anderen Rebellen einem furcht-
baren Gericht Gottes anheimfiel, beten
Gott in grosser Ehrfurcht an und singen:
«Gott ist unsere Zuflucht und Stärke, ein
Helfer, bewährt in Nöten. Darum fürch-
ten wir uns nicht, wenn auch die Erde
umgekehrt wird und die Berge mitten
ins Meer sinken» (Ps 46,2-3). Der gan-
ze Kosmos und unsere Erde sind nicht
sich selbst überlassen, sondern Dem, der
alles mit Seinem mächtigen Arm trägt:
«… und trägt alle Dinge durch das Wort
seiner Kraft; er hat sich, nachdem er die
Reinigung von unseren Sünden durch
sich selbst vollbracht hat, zur Rechten
der Majestät in der Höhe gesetzt» (Hebr
1,3).
Nach den apokalyptischen Gerichts-
ereignissen und Seiner Wiederkunft
wird Jesus diese Welt regenerieren.
Dann wird das Land voll von der Er-
kenntnis des Herrn sein und dieser Se-
gen wird sich auch auf die Schöpfung,
die Natur und die Tierwelt legen: «Sie
werden nichts Böses tun noch verderbt
handeln auf dem ganzen Berg meines
Heiligtums; denn die Erde wird erfüllt
sein von der Erkenntnis des Herrn, wie
die Wasser den Meeresgrund bedecken»
(Jes 11,9; Röm 8,18-22).
Innerer Richtungswechsel ist nö-
tig. Es ist mir schon verschiedentlich
passiert, dass ich auf einer längeren Au-
tofahrt an ein Autobahnkreuz kam, wo
ich – in Gedanken versunken – nicht auf
die Hinweisschilder achtete und demzu-
folge in die falsche Richtung fuhr. Statt
dem Ziel näher zu kommen, entfernte
ich mich immer mehr von ihm. Nach-
dem ich meinen Irrtum bemerkt hatte,
nahm ich die nächstmögliche Ausfahrt,
kehrte um, fuhr wieder bis zum besagten
Autobahnkreuz zurück und spurte dort
in die Autobahn ein, die mich in die
richtige Richtung führte. Gott sei Dank,
dass ich unversehrt und noch rechtzeitig
das Ziel erreichte.
Die meisten Menschen leben in die
falsche Richtung. Sie sind zwar un-
terwegs, aber ohne Gott kommen sie
immer weiter vom Ziel weg. In Jesus
Christus gibt uns Gott die Gelegenheit
zu einem Ausweg bzw. einer Ausfahrt,
die zum richtigen Ziel führt. Wir dürfen
die Spur wechseln und umkehren. Dies-
bezüglich lesen wir in Apostelgeschichte
11,18: «Diese Worte überzeugten sie.
Sie lobten Gott und verkündeten: ‹Gott
hat allen Menschen den Weg zur Um-
kehr gezeigt, den einzigen Weg, der zum
Leben führt.›» N.L. 
1
Focus-Online, 25.4.2007
2
IdeaSpektrum Nr. 20/2007
3
factum Nr. 4/2007
4
Schweizer Radio DRS, 7.4.2007
5
Topic, Mai 2007
6
factum Nr. 3/2007
Wer provoziert hier wen?
Es herrscht Empörung darüber, dass die britische Königin Salman Rushdie
zum Ritter schlug; es hagelt Proteste auf den Strassen und in den
Ministerien.
E
ine renommierte Tageszeitung be-
richtete: «Nach Pakistan ergreift
auch der Iran politische Mass-
nahmen, um gegen den Ritterschlag
des Schriftstellers Salman Rushdie
durch die Queen zu protestieren. Der
Ritterschlag sei eine Provokation für
eineinhalb Milliarden Muslime, wurde
dem Botschafter nach amtlichen Anga-
ben im Aussenministerium vorgehalten.
Der indischstämmige Rushdie, Autor der
‹Satanischen Verse›, war … in London
geehrt worden. Wegen des Romans
hatte der iranische Revolutionsführer
Ayatollah Khomeini 1989 eine als Fat-
wa bezeichnete Todesdrohung gegen
Rushdie ausgesprochen. Sie zwang den
Autor, jahrelang im Verborgenen unter
Polizeischutz zu leben. Die britische Re-
gierung äusserte sich ‹tief besorgt› über
die Proteste gegen den Ritterschlag.»1
Das Vorgehen der Muslime gegen
Salman Rushdie und die Fatwa, die
gegen ihn ausgesprochen wurde, sind
eine Provokation für die 2,1 Milliarden
Christen und richten sich zudem gegen
jede Ethik, Gerechtigkeit und Moral. Es
ist wahrscheinlich kaum zu beschreiben,
welchen Ängsten dieser Mann in den
Jahren seit 1989 ausgesetzt war, wie
seine Familie litt und welcher Druck
ständig auf ihm lastete. Jahrelang im
Verborgenen unter Polizeischutz zu
stehen und seines Lebens nicht mehr
sicher sein zu können, kommt einer psy-
chischen Folter gleich. Dass die Rechte
Englands, eines christlichen Staates mit
Meinungsfreiheit, von Khomeini und
seinen Anhängern einfach missachtet
wurden, ist grenzenlose Arroganz.
Nun regen sich islamische Extremis-
ten, welche die Menschenrechte mit
Füssen treten, darüber auf, dass Salman
Rushdie eine Ehrung zuteil wurde. Aber
niemand scheint das Recht zu haben,
sich über die beispiellosen Grausamkei-
ten des Islam aufzuregen. Im Gegenteil,
je mehr man die Wahrheit sagt, desto
gefährlicher wird das Leben. Was für
eine verdrehte Welt?!
Nachfolgend geben wir einen Auszug
aus einem Artikel weiter, dessen Autor
wir nicht nennen. Dieser Mann ist Is-
lamexperte, steht seit Jahrzehnten im
missionarischen Dienst in muslimischen
Ländern und spricht sehr gut Arabisch:
«Die ‹satanischen Verse› stehen im
Koran und stammen von Mohammed
selbst, was viele Muslime nicht wissen.
Salman Rushdie
Die Schuld Salman Rushdies besteht le-
diglich darin, die Tatsache bekannt ge-
macht zu haben, dass es im Koran nicht
nur sogenannte ‹Offenbarungen Allahs›
gibt, sondern auch satanische Verse.
Diese Verse stehen in einem geschichtli-
chen Zusammenhang. Die Kaufleute von
Mekka verfolgten Mohammed, weil er
ihre Götter (Polytheismus = Glaube an
viele Götter, d.Red.) verachtete. Sie ver-
folgten und töteten verschiedene seiner
Nachfolger. Daraufhin sagte Mohammed
seinen Leuten, dass sie doch zu den
Christen nach Abessinien gehen sollten.
Dort könnten sie um Asyl bitten. Diese
würden sie sicher aufnehmen, da sie gut
und freundlich seien. Mohammed sagte
ihnen weiter, dass wenn er dann erstarkt
sei, sie wieder zu ihm zurückkommen
sollten, damit seine Armee gross werde.
So gingen sie nach Abessinien und wur-
den dort tatsächlich aufgenommen und
nicht versklavt.
In Mekka wurde der Druck auf Mo-
hammed so gross, dass er nachgab und
zustimmte, dass es neben Allah eine
Frau gebe und die beiden zwei Töchter
miteinander hätten: Manat und Osa.
Daher wurden die ‹Satanischen Ver-
se› geschrieben. Indem Mohammed
bekannte, dass Allah nicht einzig sei,
sondern eine Frau und Kinder habe,
war er wieder ein Polytheist, der an
viele Götter glaubte.
Als die Asylanten in Abessinien das
hörten, sagten sie: ‹Wenn der Islam er-
laubt, an viele Götter zu glauben, kön-
nen wir ja wieder zurückkehren; dann
hört die Verfolgung auf und wir können
ungehindert Handel treiben und unsere
Felder bestellen.› Aber Mohammed hat-
te inzwischen wieder ‹Busse› darüber
getan, den gesamten Islam verraten zu
haben, und schrieb daraufhin einen
Entschuldigungsvers in Sure 22,52-53
(nicht in jedem Koran gleich): ‹Alle Pro-
pheten, selbst Isa (Jesus), der Sohn der
Maria, sind von Satan versucht worden
Wütende Proteste nach Rushdies Ritterschlag
und haben von ihm Worte inspiriert
bekommen, die sie als Wahrheit ange-
sehen haben. Und wenn ihnen das nun
nicht klar war, dann gibt ihnen Allah
nachher eine bessere Inspiration, die
die satanisch inspirierten Verse aufhebt.›
Mohammed gab damit zu, dass er nicht
unterscheiden konnte, was von Gott
oder von Satan stammte. ‹Aber›, sagt
er, ‹Gott hat sich über mich erbarmt
und die Sache wieder zurechtgerückt:
Es gibt nur einen Gott und keine Frau
und Töchter Gottes.›
Der springende Punkt bei dieser Ge-
schichte ist: Salman Rushdie und jeder,
der diese Texte liest, kann feststellen,
dass es im Koran selbst, nach islamischer
Aussage, nicht nur eine Offenbarung von
Gott, sondern auch von Satan gibt. Da-
her bezeichnet man sie als ‹satanische
Verse›.
Aber hier drängt sich natürlich die
Frage auf: Wenn Mohammed nicht
einmal unterscheiden konnte, was
nun von Gott und was von Satan kam,
stammen dann im Koran nicht viele, ja
vielleicht sogar alle Verse aus satanischer
Quelle?
Weil er diese Idee publik gemacht
hatte, wurde Salman Rushdie zum Tode
verurteilt.» N.L. 
1
Die Welt, 21.6.2007
MNR > August 2007 15
 Biblische Botschaft
Marcel Malgo

W
ährend wir in der Juli-
Ausgabe von der Gegen-
wart des guten Hirten
sprachen («… denn du
bist bei mir …») und dass Seine Schafe
deswegen kein Unglück zu fürchten
bräuchten, wenden wir uns nun den
Instrumenten der Tröstung zu, dem
Stecken und dem Stab des Herrn. Weil
in der Bibel kein Wort zu viel und keines
zu wenig steht, muss es sich dabei um
zwei verschiedene Dinge handeln.

Stecken und Stab

Die damaligen Hirten, wie David,
trugen sowohl eine Keule als Vertei-
digungswaffe gegen Räuber oder wilde
Tiere als auch einen Stab zum Gehen,
Aufstützen oder Ausruhen. Die Keule
war in der Regel knapp einen Meter lang
und bestand aus zähem Eichenholz mit
einem verdickten Ende. Der Stab war
etwas länger und jeweils mit einem bo-
gen- oder T-förmigen Griff versehen.
Wenn in Psalm 23 von «Stecken und
Stab» die Rede ist, könnten wir darin
also die Verteidigungswaffe (Stecken)
und den Stab zum Gehen, Aufstützen
oder Ausruhen sehen. Dass mit dem
«Stecken» in der Bibel tatsächlich eine
Waffe gemeint ist, ersehen wir zum

Trost im
Beispiel aus 2. Samuel 23,21, wo von
Benaja, einem der Helden Davids, gesagt
wird: «Er erschlug auch einen ägypti-
schen Mann, einen Riesen, der hatte

finstern Tal
«Und ob ich schon wanderte im finstern Tal, fürchte
ich kein Unglück; denn du bist bei mir, dein Stecken
und dein Stab trösten mich. Du bereitest vor mir
einen Tisch im Angesicht meiner Feinde. Du salbest
mein Haupt mit Öl und schenkest mir voll ein»
(Ps 23,4-5).
einen Spiess in seiner Hand. Er aber
ging zu ihm hinab mit einem Stecken
und riss dem Ägypter den Spiess aus der
Hand und durchbohrte ihn mit dessen
eigenem Spiess.»
Ohne Zweifel hatte auch der Hirte Da-
vid sowohl einen Stecken als auch einen
Stab bei sich, als er seine Schafe hütete.
Womit hätte er sonst einen Löwen oder
Bären erschlagen können? Als er sich
anschickte, gegen Goliath zu kämpfen,
König Saul darüber aber sehr im Zweifel
war, sagte David: «Dein Knecht hütete
die Schafe seines Vaters; und kam dann
ein Löwe oder ein Bär und trug ein Schaf
weg von der Herde, so lief ich ihm nach,

16 MNR > August 2007

schlug auf ihn ein und errettete es aus
seinem Maul. Wenn er aber auf mich los-
ging, ergriff ich ihn bei seinem Bart und
schlug ihn tot. So hat dein Knecht den
Löwen und den Bären erschlagen …»
(1.Sam 17,34-36). David benützte dazu
eine Keule (Stecken) aus Eichenholz.
Wenn David im Psalm 23 über einen
Stecken und Stab spricht, dann spricht
er von zwei Dingen: einer Art Waffe
(Stecken, Keule) und über einen Hirten-
stab. Damit haben wir eine wunderbare
geistliche Wahrheit vor uns: Der Stecken
des guten Hirten symbolisiert nichts
anderes als völlige Bewahrung vor dem
Feind und Sein Stab weist – trotz des
finsteren Tales und des Kampfes – auf
Ruhe und Frieden hin, heisst es doch
daran anschliessend: «Du bereitest vor
mir einen Tisch im Angesicht meiner
Feinde.»
Im Gegensatz zum barmherzigen
guten Hirten, dem Herrn Jesus, von
dem geschrieben steht: «Das geknickte
Rohr wird er nicht zerbrechen, und den
glimmenden Docht wird er nicht auslö-
schen» (Jes 42,3), greift der Feind, Satan,
die durch das Blut Jesu Erlösten immer
dann heftig an, wenn sie sowieso schon
«geknickt» sind und gleichsam nur noch
«glimmen» oder anders ausgedrückt,
wenn sie sich ohnehin in irgendeinem
finsteren Tal befinden.
Sollten Sie sich, liebes Kind Gottes,
momentan in einem finsteren Tal be-
finden, so verzweifeln sie nicht, denn
es gilt: Je mehr der Feind wütet, desto
mehr werden Sie sowohl den Trost
durch den «Stecken» als auch durch
den «Stab» des guten Hirten erfahren.
Ja, sie werden vielleicht gerade in die-
sen Nöten, im allergrössten Sturm und
grausigsten Unwetter, wie nie zuvor den
Schutz des Herrn Jesus und Seine Ruhe
und Seinen Frieden verspüren.
Trost durch den Stecken und Stab
des guten Hirten
Inspiriert durch den Heiligen Geist
schreibt David: «… dein Stecken und
Stab trösten mich.» Weshalb werden uns
hier sowohl Stecken als auch Stab des
guten Hirten zugesichert? Und warum
wird uns auch gesagt, dass uns daraus
Trost zukommen wird, wenn wir uns im
finstern Tal befinden?
In der Praxis sieht es zwar oft so aus,
dass wir den Stecken und Stab des guten
Hirten nicht immer gleich bemerken. Ja,
es geht uns meist so wie König Hiskia,
der durch schwere Krankheit in ein
finsteres Tal geriet und in seiner Not
sprach: «Siehe, um Trost war mir sehr
bange.» Erst im Nachhinein konnte er
rühmen: «Du aber hast dich meiner See-
le herzlich angenommen» (Jes 38,17).
Unserer Meinung nach müsste der Herr
immer sofort sichtbar eingreifen, wenn
wir durch schwere Anfechtungen und
Nöte zu gehen haben. Doch der Trost
kommt uns nicht erst dann zu, wenn wir
vom Stecken und Stab Jesu berührt wer-
den oder wenn wir etwas vom Ende des
dunklen Tales bzw. vom Licht am Ende
des Tunnels sehen. Nein, Trost fliesst
uns schon im Glauben an die Zusage
von Stecken und Stab des guten Hirten
zu. Auch hier gilt: «… ohne Glauben ist
es unmöglich, Gott zu gefallen» (Hebr
11,6). Wenn wir das erfassen, werden
wir kraft dieses verheissenen Trostes
– trotz Ungemach und Leid – tapfer auf
dem Glaubensweg weitergehen. Ein
Liederdichter, der gewiss schon viele
dunkle Täler durchwandert hat, rühmt
glaubensvoll: «Du führst mich doch zum
Ziele, auch durch die Nacht.»
In Psalm 23,4 wird bei der Erwäh-
nung von «Stecken» und «Stab» des
guten Hirten von «Trost» gesprochen.
Darauf dürfen wir unsere Hoffnung set-
zen, ja daran müssen wir glauben, wenn
wir uns im finstern Tal befinden. Wir
dürfen den Herrn bei Seinem Wort neh-
men: «Herr, Du hast gesagt …» So hat
es auch einer der Psalmisten gemacht:
«Gedenke des Wortes an deinen Knecht,
auf welches du mich hoffen liessest!»
(Ps 119,49). Er spricht hier über eine
göttliche Zusage an ihn, welche sich
noch nicht erfüllt hat. Aber der Psal-
mist empfängt trotzdem schon Trost,
weil er sich an eine unverbrüchliche
Zusicherung des Herrn hält.
Tatsächlich fühlen wir uns im finstern
Tal manchmal recht einsam und fragen
uns, ob der Herr überhaupt gegenwärtig
ist, wo sich denn Sein Stecken und Stab
befinden, mit denen Er uns trösten will.
Aber wie Sie sich in Bedrängnissen auch
fühlen mögen, so haben Sie doch bereits
durch die unverbrüchliche Zusage des
Ewigen, dass der Stecken und Stab des
guten Hirten Sie gerade im finstern Tal
trösten will, einen grossen Trost, auch
wenn Sie das im Moment nicht verspü-
ren. Wenn Sie sich von ganzem Herzen
an den Worten «… dein Stecken und
dein Stab trösten mich» festhalten, so
wird das Ihr Herz erwärmen und erfreu-
en. Denn dieser Trost besteht nicht da-
rin, dass wir ihn besonders fühlen oder
erleben, sondern in der gewissen Zusi-
cherung des Herrn. Auch der Psalmist
triumphierte, nachdem er den Herrn
an Seine Zusage erinnert hatte: «Das ist
mein Trost in meinem Elend, dass dein
Wort mich erquickt» (Ps 119,50).
Ein falscher Stecken und ein
falscher Stab
Wie überall, besonders jedoch im fins-
tern Tal, dürfen wir als Kinder Gottes
die auf uns lauernden Gefahren nicht
unterschätzen. Was ich damit meine,
möchte ich mit einer Begebenheit im
Leben Jesu unterstreichen: Der Heiland
kam mit Seinen Jüngern in die Gegend
von Cäsarea Philippi, wo Er sie fragte:
«Das geknickte Rohr wird er nicht zerbrechen, und
den glimmenden Docht wird er nicht auslöschen»
«Für wen halten die Leute mich, den
Sohn des Menschen?» (Mt 16,13). Sie
antworteten Ihm: «Etliche sagen, du
seiest Johannes der Täufer; andere aber
Elia; noch andere Jeremia oder einer der
Propheten» (V 14).
Als die Menschen damals so über
Jesus redeten, sprachen sie zwar über
Seine Person, hatten Ihn vor Augen,
machten sich über Ihn Gedanken – aber
sie schossen mit ihren Meinungen am
Ziel vorbei. Es ging ihnen zwar schon
um Ihn, den Herrn; sie gelangten jedoch
nicht in das Kraftzentrum Seiner Gegen-
wart. Mit ihren Vermutungen, dass Er
Johannes der Täufer, Elia, Jeremia oder
einer der Propheten sei, erreichten sie
zwar gleichsam ein bestimmtes Niveau,
aber sie erreichten nicht Ihn selbst.
Denn Jesus war weder Johannes noch
Elia noch irgendjemand anders.
Es ist im Leben eines Kindes Got-
tes ein grosses Verhängnis, wenn es
zwar über Christus spricht, aber mit
seinen Worten und Taten – vielleicht
MNR > August 2007 17

Biblische Botschaft
aus Menschenfurcht – etwas anderes
aussagt. Gerade im finstern Tal ist es
eine nicht zu unterschätzende Gefahr,
wenn einem Christen schwerwiegende
Probleme und Nöte zu schaffen machen,
er aber den Glauben nicht aufbringen
kann, auf die Hilfe des Herrn zu warten.
Denn auch der Feind bietet seine «Hil-
fe» in Form von «Stecken» und «Stab»
in den verschiedensten Variationen
meistens dann an, wenn Kinder Gottes
im Glauben schwach oder gar wankend
geworden sind. Von dieser «Hilfe», die-
sem «Rohrstab», sagte der Herr durch
den Propheten Hesekiel: «… weil sie
(Ägypten) für das Haus Israel ein Rohr-
stab gewesen sind. Wenn sie dich in die
Hand nahmen, so knicktest du ein und
durchstachst ihnen die ganze Schulter;
und wenn sie sich auf dich lehnten, so
zerbrachst du und machtest ihre Lenden
wanken» (Hes 29,6-7). Wer sich als Kind
Gottes in Nöten befindet und sich auf
einen solchen «Rohrstab» des Feindes
stützt, kommt leicht vom Weg des guten
Hirten ab und gelangt auf einen Weg, der
ihm zwar gut erscheinen mag, es jedoch
in die Irre führt (vgl. Spr 16,25). Das
deshalb, weil es in der Trübsal seine gan-
ze Zuversicht nicht mehr auf den guten
Hirten allein, auf den Trost durch Seinen
Stecken und Stab
setzte, sondern
eine schnellere «Du führst mich doch
Lösung aus der ge-
genwärtigen Not
zum Ziele, auch durch
suchte. die Nacht»
Doch wenden
wir uns nun noch
einmal den Menschen zu, die sich frag-
ten, wer Jesus eigentlich sei. Indem sie
unseren Herrn damals mit Johannes dem
Täufer, Elia, Jeremia oder einem anderen
Propheten zu identifizieren versuchten,
bedachten sie Jesus dadurch zwar mit
nicht geringer Ehre. Dennoch redeten
und lebten sie an Ihm, dem Heiland,
vorbei.
Es war durchaus nichts Geringes, dass
sie von Jesus sagten, Er sei Johannes der
Täufer. Denn von diesem im ganzen
Volk bekannten Mann (Mk 1,5), den
Herodes hatte enthaupten lassen (Mt
14,10), sagte Jesus: «Er ist mehr als
ein Prophet» (Mt 11,9). Auch dass die
Menschen den Herrn Jesus damals mit
Elia verglichen, war zumindest sehr
beeindruckend. Denn von Elia lesen
wir: «… es sprach Elia, der Tischbiter,
18 MNR > August 2007
aus Tischbe in Gilead zu Ahab: So wahr
der Herr, der Gott Israels, lebt, vor dem
ich stehe: Es soll diese Jahre weder Tau
noch Regen kommen, ich sage es denn»
(1.Kön 17,1). Elia war mit grösster
Vollmacht ausgestattet. Und indem die
damaligen Menschen den Herrn Jesus
diesem Mann gleichstellten, zollten sie
Ihm allergrösste Achtung. Aber dennoch
genügte das nicht, um dem guten Hir-
ten selbst zu begegnen. Wieder andere
sagten von Jesus, er sei Jeremia. Jeder
andere als Jesus hätte sich geschmeichelt
gefühlt, denn Gott selbst hatte diesem
Propheten gesagt: «Siehe, ich setze dich
heute über Völker und Königreiche, dass
du ausreissen und einreissen, zerstören
und verderben sollst und bauen und
pflanzen» (Jer 1,10). Das klingt doch
fast nach einem Blankoscheck mit
allen Vollmachten; und in der Tat
zählte Jeremia zu den grössten
Propheten des Alten Bundes.
Dennoch war Jeremia nicht
annähernd der Heiland
selbst, weshalb die
Menschen nicht
zu Ihm, dem
Sohn Got-
tes, fan-
den.
Und
indem
einige von
Jesus dachten,
er könnte auch
irgendein ande-
rer der Propheten sein, schossen sie
weit am Eigentlichen vorbei. Überdies
sagten die Juden nicht so schnell von
jemandem, er sei ein Prophet, weil sie
genau wussten, dass wahre Propheten
von Gott selbst gesandt waren: «… ich
sandte immer wieder zu euch alle meine
Knechte, die Propheten, und liess euch
sagen: ‹Tut doch nicht solche Gräuel,
die ich hasse›» (Jer 44,4). Ist es nicht
tragisch, dass die meisten der damaligen
Juden den Herrn Jesus zwar mit grosser
Ehre bedachten, aber trotzdem an Ihm,
dem wahren Messias, vorbeilebten?
Ganz ähnlich vollzieht es sich bei
nicht wenigen Christen, wenn sie sich
im finstern Tal befinden. Statt sich auf
die Zusage des guten Hirten zu ver-
lassen, dass Sein Stecken und Stab sie
trösten will, greifen sie nach anderen
verheissungsvollen Stecken und Stäben,
die vermeintliche Hilfe versprechen. So
erging es einmal einer mir bekannten,
schwer kranken Glaubensschwester.
Sie raffte ihre letzten Kräfte zusammen
und reiste nach Afrika, um – wie sie
hoffte – mittels des Gebetes einiger
vollmächtiger Brüder wieder gesund
zu werden. Doch was geschah? Als sie
wieder nach Hause kam, wurde sie ins
Krankenhaus eingeliefert und starb.
Hatte sie irgendetwas falsch gemacht?
Als sie um Genesung rang, meinte sie
damals zwar Jesus. Aber als sie mit letz-
ter Kraft nach Afrika reiste, baute sie
nicht in erster Linie auf Jesus, sondern
auf die Vollmacht von Glaubensbrüdern;
sie ging nicht zu Jesus selbst, sondern
befahl sich vertrauensvoll der Gebets-
macht eines «Johannes’ des Täufers»,
«Elias», «Jeremias» oder irgendeines
der anderen «Propheten» an.
Zweifellos hatten die dor-
tigen Glaubensbrüder
für ihre schwer kranke
Glaubensschwester
im Namen Jesu zum
himmlischen Vater um
Genesung gerufen.
Aber – lebte dieses
vor den Toren der
Ewigkeit stehen-
de Kind Gottes
in Europa
nicht unter
demselben
Himmel,
der sich
auch über Afrika
wölbt? War es
nicht derselbe Gott, der
das Gebet des Glaubens auch
in Europa hören würde?
Ohne Zweifel hilft der Herr oft,
indem Er die Hände von Menschen
benützt, um uns zu helfen, sei es durch
das Salben mit Öl im Namen Jesu und
durch das Glaubensgebet der Ältesten
(Jak 5,14ff.); wenn Er will, kann Er aber
auch Medikamente und Ärzte gebrau-
chen, um Krankheiten zu heilen. Und
wenn wir weder ein noch aus wissen,
sei es in finanziellen oder anderen Be-
langen, gebraucht der Herr zweifellos
auch gläubige Brüder oder Schwestern,
um uns seelsorgerlich oder anderswie
zu helfen. Wenn wir uns aber in einem
finstern Tal befinden und die Hilfe nicht
in allererster Linie vom Herrn erbitten
und erwarten, sondern beginnen, uns
auf Glaubensgeschwister zu verlassen,
dann sind wir auf dem Holzweg! Denn
weil wir uns in der Not an einen «Johan-
nes den Täufer», «Elia», «Jeremia» oder
einen anderen «Propheten» gewandt ha-
ben und nicht an den Herrn selbst, sind
wir – um es so auszudrücken – am guten
Hirten selbst vorbeigegangen.
Ich erinnere hier an das tragische
Ende des anfänglich sehr gesegneten
Königs Asa, über den geschrieben steht:
«Asa wurde krank an seinen Füssen im
neununddreissigsten Jahr seiner Herr-
schaft und seine Krankheit nahm sehr
zu; und er suchte auch in seiner Krank-
heit nicht den Herrn, sondern die Ärz-
te» (2.Chron 16,12). Es war sicher kein
Fehler, dass Asa die Ärzte konsultierte;
aber wie aus diesem Text ersichtlich ist,
suchte er nicht in erster Linie den Herrn,
sondern nur noch die Ärzte.
Wer sich auf Menschen verlässt …
Solches Fehlverhalten findet übrigens
nicht nur im finstern Tal statt, sondern
auch im ganz «normalen» Alltag des
Christen. Denn wenn der Herr auf das
Gebet hin nicht sofort eingreift, be-
steht die Gefahr, sich auf «gestandene»
Glaubensgeschwister («Johannes den
Täufer», «Elia», «Jeremia» usw.) zu
verlassen und so an Jesus, dem wahren
Herrn und Gott (Joh 20,28), bei dem
allein wahre Hilfe zu finden ist, vorbei-
zuleben.
Anlässlich einer Evangelisation be-
kehrten sich zwei junge Männer auf-
grund der Predigt eines sehr begnadeten
Evangelisten. Sie dankten dem Herrn
Jesus inbrünstig für ihre Errettung,
jubelten über ihre Bekehrung – und
folgten dem Evangelisten nach. Überall
wo dieser Mann predigte und Seelen
zum Kreuz rief, waren auch diese zwei
jungen Männer unter den Zuhörern. Das
ging so lange, bis der eine zum anderen
sagte: «Du, mir reicht’s – der hält ja an
jedem Ort die gleiche Predigt!»
Was hatten diese beiden jungen
Männer verkehrt gemacht? Indem sie
dem Evangelisten, der sie zum Heiland
führen durfte, überallhin nachreisten,
folgten sie gleichsam «Johannes dem
Täufer», «Elia», «Jeremia» oder einem
der «Propheten» nach, nicht aber dem
guten Hirten selbst.
Heute hört man von älteren Gläubi-
gen manchmal die Worte: «Ja, früher, als
die alten, bewährten Brüder noch unter
uns waren, da herrschte Erweckungsluft;
da geschahen geistliche Wunder; da war
alles anders; da konnte Gott wirken!» Es
ist ganz klar, dass wir von Glaubensge-
schwistern, die in enger Verbindung mit
ihrem Herrn und Gott standen, vieles
lernen dürfen. Ich bin selber immer
wieder neu beeindruckt von ihrem
Wirken und ihren Schriften. Aber: Sie
sind nicht mehr da; wir müssen ohne sie
auskommen. – Als die Menschen damals
über Jesus sagten, Er sei «Johannes der
Täufer; andere aber Elia; noch andere
Jeremia oder einer der Propheten», da
hatte Herodes den Täufer Johannes be-
reits enthaupten lassen (Mt 14,10) und
Elia, Jeremia und die anderen Propheten
lebten lediglich in den Schriften und in
den Herzen der Menschen.
Jesus Christus, der Sohn Gottes
Als der Herr Jesus Seine Jünger fragte:
«Ihr aber, für wen haltet ihr mich?» (Mt
16,15), antwortete Ihm Petrus: «Du bist
der Christus, der Sohn des lebendigen
Gottes!» (V 16).
Wenn wir uns als Christen im fins-
tern Tal befinden, brauchen wir nicht
irgendjemanden, sondern den Herrn Je-
sus, den guten Hirten selbst, der durch
Seinen Geist immer gegenwärtig ist (Mt
28,20), sowie auch den wahren Trost
durch Seinen Stecken und Stab. Jede
andere Hilfe und jeder «gestandene»
Christ wäre lediglich das Nächstbeste.
Ja, wehe uns, wenn wir uns in erster
Linie auf bewährte Gläubige verlassen
und nicht auf den guten Hirten selbst!
Denn dann trifft das Wort aus Jeremia
2,13 auf uns zu: «Denn mein Volk tut
eine zwiefache Sünde: Mich, die leben-
dige Quelle, verlassen sie und machen
sich hie und da ausgehauene Brunnen,
die doch löcherig sind und kein Wasser
geben.»
Wählen Sie den Stecken und Stab
des guten Hirten, wenn Sie sich in
einem finstern Tal befinden und Trost
brauchen; nur Sein Stecken und Stab
verschaffen Ihnen wirkliche Hilfe!
Der mächtige Stab Gottes
Als das Volk Israel während seiner
Wüstenwanderung in Refidim anlang-
te, geriet es dort in ein sehr finsteres
Tal. Denn es heisst: «Da kam Amalek
und kämpfte gegen Israel in Refidim»
(2.Mo 17,8). Als Israel wie aus heite-
rem Himmel von seinem Erzfeind, den
Amalekitern, angegriffen wurde, hatte es
schwere Stunden vor sich. Aber gerade
in jenem finstern Tal durfte Israel den
Schutz des Herrn erfahren, bekamen die
Israeliten doch gerade in jener aussichts-
losen Situation den Stecken und Stab des
himmlischen Hirten trostvoll zu spüren.
Mose, der Führer des Volkes, wies Josua
an: «Erwähle uns Männer, zieh aus und
kämpfe gegen Amalek. Morgen will ich
oben auf dem Hügel stehen mit dem
Stab Gottes in meiner Hand» (V 9).
In diesem «Stab Gottes» haben wir
eine herrliche Veranschaulichung des
Steckens und Stabs des himmlischen
Hirten, der Siegesmacht des Heilands.
Denn dieser Stab Gottes, der beim
brennenden Dornbusch in der Wüste
zur Schlange und dann wieder zum
Stab geworden war, bedeutete in der
Hand Moses ein sichtbares Zeichen
der Gegenwart des Herrn. Auf Gottes
Wenn Er will, kann Er aber auch Medikamente und
Ärzte gebrauchen, um Krankheiten zu heilen
Befehl hin: «… diesen Stab nimm in
deine Hand, mit dem du die Zeichen
tun sollst» (2.Mo 4,17), tat Mose damit
auch Wunder vor dem Pharao Ägyptens,
die schliesslich zum Auszug des Volkes
Israel führten. Und diesen selben Stab,
das sichtbare Zeichen der Kraft des All-
mächtigen, den Stab des guten Hirten,
hatte Mose in der Hand, als er «oben
auf dem Hügel» stand und betete.
Mose musste zwar sehr kämpfen im
Gebet; aber er hatte den Stab Gottes
in der Hand und deshalb war ihm der
Sieg über die Feinde Israels gewiss! Es
heisst: «So blieben seine Hände (Moses
Hände mit dem Stab Gottes) erhoben,
bis die Sonne unterging. Und Josua
überwältigte Amalek und sein Volk …»
(2.Mo 17,12-13).
Es mag sein, dass Sie in Ihrem fins-
tern Tal momentan viel Kampf und
Gegenwind verspüren. Aber wenn Sie
im Glauben den Stecken und Stab des
guten Hirten in Ihren Händen halten, ist
Ihnen der Sieg sicher; sie werden trotz
Kampf und Streit bei Ihrem Heiland zur
Ruhe kommen! 
MNR > August 2007 19
 Fragen – Antworten
1882 begann die Sammlung der Juden zurück in ihre Heimat, 1948 kam es zur Staatsgründung Israels
Ersatztheologie
Grundsätzlich halte ich Ihre Verkün-
digung für wichtig, notwendig und in
aller Regel auch für richtig. Hinsichtlich
Ihrer Antwort auf die Frage, wer die Frau
in Offenbarung 12 sei (Januar-Ausgabe
2007), darf ich Ihnen jedoch etwas
widersprechen. Die Frau, das ist die
Kirche, die Braut Christi, das geistliche
Israel. Die Offenbarung richtet sich al-
lein an Seine Gemeinde. Die Gemeinde
wird mit Weib, Jungfrau, Braut und Hure
beschrieben.
E s wird wohl immer so sein, dass
auch Christen verschiedener Mei-
nung sind. Wichtig ist, dass wir Jesus
Christus als Fundament unseres Lebens
und als Garantie des ewigen Lebens ha-
ben. Sein Evangelium ist die erlösende
Botschaft.
In der von Ihnen erwähnten Ausgabe
unserer Zeitschrift habe ich meine Er-
kenntnis dargelegt und ich bin nach wie
vor der Meinung, dass die Frau Israel
symbolisiert.
Es ist ein fataler Fehler, dass die
Grosskirchen und andere christliche
Kreise Israel vergeistlichen und alles auf
sich selbst beziehen. Diese sogenannte
Ersatztheologie führte zu den schreck-
lichen Verfolgungen der Juden in der
20 MNR > August 2007
Inquisitionszeit bis hin zum Holocaust
im Zweiten Weltkrieg. Man sprach Isra-
el jedes geistliche Recht ab und schrieb
es der Kirche zu. Gott aber macht in den
Kapiteln 9 bis 11 des Römerbriefes sehr
deutlich, dass das reale Israel, das heisst
das Judentum, im Nahen Osten eine Zu-
kunft hat. Jesus hat gesagt: «Ihr werdet
mich von jetzt an nicht mehr sehen, bis
ihr sprechen werdet: ‹Gepriesen sei der,
welcher kommt im Namen des Herrn!›»
(Mt 23,39). Das Wörtchen «bis» wirft
die ganze Ersatztheologie über den
Haufen. Der Herr hat Sein Heilsziel mit
Israel nie aus den Augen verloren und
nie aufgegeben, sondern lediglich für eine
bestimmte Zeit aufgeschoben, «bis» die
Zeit kommt, wo Er zu Seinem Volk zu-
rückkehrt. 1882 begann die Sammlung
der Juden zurück in ihre Heimat, 1948
kam es zur Staatsgründung Israels, 1967
zur Wiedereinnahme Jerusalems, 2004
wurde der jüdische Hohe Rat (Sanhedrin)
wieder eingesetzt. Dies alles sind nicht zu
ignorierende Etappen auf dem Weg zur
Rückkehr Jesu nach Israel. Das jüdische
Volk, das Ihn einst ablehnte, wird in der
Zukunft rufen: «Gepriesen sei der, wel-
cher kommt im Namen des Herrn!»
Ich erlaube mir, Ihnen in diesem
Zusammenhang mein Buch «Warum
gerade Israel?» zur Lektüre zu empfeh-
len, das demnächst in unserem Verlag
erscheint. N.L. 
Sind Wieder-
geborene Gottes
Kinder oder
Knechte?
In Johannes 15,14-15 sagt Jesus:
«Ihr seid meine Freunde, wenn ihr tut,
was ich euch gebiete. Ich sage hinfort
nicht, dass ihr Knechte seid; denn
ein Knecht weiss nicht, was sein Herr
tut. Euch aber habe ich gesagt, dass
ihr Freunde seid; denn alles, was ich
von meinem Vater gehört habe, habe
ich euch kundgetan.» Und an anderer
Stelle heisst es, dass wir Gottes Kinder
sind. Bei uns in der Gemeinde wird im-
mer wieder vom Knecht gesprochen. Es
wird gesagt, es sei Hochmut, wenn man
sich nicht als Knecht sehe, denn ein
Knecht sei nicht grösser als sein Herr.
Bin ich als wiedergeborener Mensch
nun Gottes Kind oder Knecht? Die Sa-
che bringt mich ganz durcheinander.
E s ist immer gefährlich, eine biblische
Wahrheit auf Kosten von anderen
biblischen Wahrheiten ins Zentrum
zu rücken! Gottes Wort sagt klar, dass
ein Mensch in dem Moment, wo er
Jesus Christus in sein Herz und Leben
aufnimmt, ein Kind Gottes wird: «Wie
viele ihn aber aufnahmen, denen gab er
Macht, Gottes Kinder zu werden, denen,
die an seinen Namen glauben» (Joh 1,12).
«Denn ihr seid alle durch den Glauben
Gottes Kinder in Christus Jesus» (Gal
3,26). Dass dem so ist, kann jedes Got-
teskind bezeugen, denn: «Ihr habt nicht
einen knechtischen Geist empfangen,
dass ihr euch abermals fürchten müsstet;
sondern ihr habt einen kindlichen Geist
empfangen, durch den wir rufen: Abba,
lieber Vater! Der Geist selbst gibt Zeug-
nis unserm Geist, dass wir Gottes Kinder
sind» (Röm 8,15-16, vgl. auch V 14).
Die Gotteskindschaft ist ein Beweis
der Liebe Gottes: «Seht, welch eine
Liebe hat uns der Vater erwiesen, dass
wir Kinder Gottes heissen sollen! Da-
rum erkennt uns die Welt nicht, weil
sie Ihn nicht erkannt hat» (1.Joh 3,1).
Diese Tatsache hat herrliche Konse-
quenzen: «Sind wir aber Kinder, so sind
wir auch Erben, nämlich Gottes Erben
und Miterben Christi, wenn wir denn
mit ihm leiden, damit wir auch mit zur
Herrlichkeit erhoben werden» (Röm
8,17). Wären wir nur Knechte, wären
wir armselige Geschöpfe ohne jegliche
Zukunftsperspektive. Der Himmel bliebe
uns auf ewig verschlossen: «Der Knecht
bleibt nicht ewig im Haus; der Sohn
bleibt ewig» (Joh 8,35).
Heute sind wir allesamt noch un-
scheinbare, mit allerlei charakterlichen
Schwachheiten behaftete Menschen,
aber das wird sich ändern – und wie!
«Meine Lieben, wir sind schon Gottes
Kinder; es ist aber noch nicht offenbar
geworden, was wir sein werden. Wir wis-
sen aber: wenn es offenbar wird, werden
wir ihm gleich sein; denn wir werden ihn
sehen, wie er ist» (1.Joh 3,2).
Das Vorrecht und die Würde, ein Kind
des allmächtigen Gottes zu sein, nimmt
uns aber auch in die Pflicht: «Als gehorsa-
me Kinder gebt euch nicht den Begierden
hin, denen ihr früher in der Zeit eurer
Unwissenheit dientet» (1.Petr 1,14). «So
folgt nun Gottes Beispiel als die geliebten
Kinder» (Eph 5,1). Das heisst mit anderen
Worten: «Ein jeglicher sei gesinnt, wie
Jesus Christus auch war» (Phil 2,5). Wie
«Der Knecht bleibt nicht ewig
im Haus; der Sohn bleibt ewig»
war Er gesinnt? Er «entäusserte sich selbst
und nahm Knechtsgestalt an, ward gleich
wie ein andrer Mensch und an Gebärden
als ein Mensch erfunden; er erniedrigte
sich selbst und ward gehorsam bis zum
Tode, ja zum Tode am Kreuz» (Phil 2,7-
8). Diese Selbsterniedrigung bezieht sich
nicht allein auf die Menschwerdung und
den Kreuzestod Jesu, sondern auf Sein
ganzes Erdenleben, Seinen Lebensstil
sowie Seinen Umgang mit den Mitmen-
schen. Denken Sie nur einmal an die
Fusswaschung: Statt dass die Jünger Ihm
in der orientalischen Hitze die Wohltat
einer Fusswaschung erwiesen, wusch
Er sie ihnen! Der Herr liess sich nicht
bedienen, sondern diente Seinen Jüngern
wie ein Knecht seinem Herrn. Und bei
anderer Gelegenheit sagte Er Ihnen:
«Wer unter euch der Erste sein will, der
sei euer Knecht» (Mt 20,27). In diesem
Sinn sind wir als Gotteskinder also auch
Knechte, aber niemals in unserer Stellung
vor Gott! Da sind und bleiben wir Seine
Kinder. E.V. 
Streiflicht
Was ist Gnade?
Wie eine Bostoner Zeitung berichtete, wollten zwei Verlobte in einem Hotel der dortigen Stadt
ihre Hochzeit feiern. Die Rechnung für das geschmackvoll ausgesuchte Menü und die Dekoration
belief sich auf 13 000 US-Dollar. Die Hälfte dieses Betrages wurde angezahlt. Als die Einladun-
gen an die Gäste verschickt werden sollten, überlegte es sich der Bräutigam anders und liess sei-
ne Braut sitzen. Diese ging wütend zum Hotel, um das Essen abzubestellen, was aber nicht mehr
möglich war. Weil sie es sowieso bezahlen musste, entschloss sie sich zu einer ungewöhnlichen
Party: Da sie einmal in einem Obdachlosenheim gelebt hatte, verschickte sie Einladungen an
Hilfsorganisationen und Obdachlosenheime in der ganzen Stadt. Und die Eingeladenen kamen:
Penner, Verkrüppelte, Behinderte, Süchtige und Notleidende. Ihnen wurden auserlesene Speisen
serviert, Kellner im Frack reichten nach und eine Big-Band sorgte für zusätzliche Stimmung.1
So wie diese Penner, Verkrüppelten, Behinderten und Süchtigen unverdienterweise zu diesem
Fest eingeladen wurden, so möchte Gott uns seine Gnade zusprechen. Dabei ist «all-inclusive»
(alles inklusiv): Vergebung jeder auch noch so grossen Schuld, Annahme an Kindesstatt und da-
mit verbunden ein unvergängliches Erbe, Gemeinschaft mit Gott, ein sinnvolles Leben und dazu
die Hoffnung, einmal in alle Ewigkeit bei Ihm in der Herrlichkeit zu sein. Das ist Gnade.
Aber Gnade ist noch viel mehr, bedeutet Gnade doch auch, dass Gott uns nicht das geben will,
was uns eigentlich zustünde: Unvergebene Schuld würde das ewige Getrenntsein von Gott, die
ewige Verdammnis verdienen. Diesen Lohn für unsere Auflehnung gegen Ihn – unsere Sünden und
Verfehlungen, unsere Verdorbenheit – hätten wir alle verdient. Gott ist heilig und alle Menschen
sind Sünder: «Denn es ist hier kein Unterschied: sie sind allesamt Sünder und ermangeln des
Ruhmes, den sie bei Gott haben sollten» (Röm 3,22-23). Die Verdammnis ist der gerechte Lohn
für unsere Sünden, unsere Verdorbenheit und Verfehlungen. Doch gerade vor dieser Verdammnis
will uns Gott in Seiner Gnade bewahren. Von diesem Ernst und dieser Gnade Gottes lesen wir:
«Denn der Lohn der Sünde ist der Tod; aber die Gnadengabe Gottes ist das ewige Leben in Chris-
tus Jesus, unserem Herrn» (Röm 6,23).
Dieses ewige Leben in Christus Jesus ist Gnade. Gott will sie uns schenken, die wir die Ver-
dammnis verdient haben. Die Gnade annehmen muss jedoch jeder selber, wie wir es auch bei der
eingangs erwähnten ungewöhnlichen Party gesehen haben: Sowohl der Penner als auch der Ver-
krüppelte mussten die Einladung persönlich annehmen und zum Fest kommen. So ist auch die
göttliche Gnade immer ein persönliches Reden an uns: «Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig
und beladen seid; ich will euch erquicken» (Mt 11,28). Gnade ist personifiziert in Jesus Christus.
Die Bibel sagt: «Denn es ist erschienen die heilsame Gnade Gottes allen Menschen» (Tit 2,11).
Für alle, welche die Gnade annehmen, wird sie zu einer wundervollen Handreichung Gottes, zum
herrlichen Segen. Gnade wird ein tägliches Nehmen aus Seiner Fülle. Ja, Seine Gnade wird auch
mit unseren Gebundenheiten fertig. Seine Gnade hält und trägt uns. In der Gnade begegnet uns
Gott in Seinem Wohlwollen, Seinem Erbarmen. Die göttliche Gnade bringt uns Gottes Gunst und
Herablassung. In Seiner Gnade trägt Er das ganze Weltall mit Seinem kräftigen Wort (vgl. Hebr
1,3). Gnade ist der Tau auf den Feldern, der Regen auf dürrem Land, die Luft zum Atmen. So ist
die Gnade Gottes Arm, der sich uns entgegenstreckt, am eindrücklichsten offenbart in Seinem
Sohn Jesus Christus.
Es liegt im Wesen der Gnade, dass sie sich niemandem aufdrängt. Doch jedem, der sich auf
sie einlässt, offenbart die Gnade das Wesen und Werk Jesu Christi. Dabei eignet die Gnade einem
solch wiedergeborenen Christen alles Lebensnotwendige zu; sie hält ihn im Leben und trägt ihn
im Tod. Dazu befähigt die Gnade zum Dienst. Und letztlich krönt die Gnade den Begnadigten und
spricht ihm sogar noch Lohn zu: «Da sprach sein Herr zu ihm: Recht so, du tüchtiger und treuer
Knecht, du bist über wenigem treu gewesen, ich will dich über viel setzen; geh hinein zu deines
Herrn Freude!» (Mt 25,21). S.R. 
1
aus «Gnade» von Philipp Yancey
MNR > August 2007 21
 Vorschau Dir kann nur Jesus helfen
Die nächste Ausgabe erscheint am 28.08.2007,
mit u.a. diesem Thema*:
«Die Nacht ist vorgerückt (Teil 2)» Weizen oder Spreu?
*Änderungen vorbehalten Früchte sind etwas Köstliches! Jede Frucht trägt zudem etwas Besonderes in sich: einen oder
mehrere Kerne – Samenkörner. Diese haben mit dem Fruchtträger, der Pflanze oder dem Baum,
überhaupt keine Ähnlichkeit. Doch aus Erfahrung wissen wir, dass dieser unansehnliche Same,
Impressum wenn er gesät wird, zur genau gleichen Pflanze wird, egal ob er winzig klein oder gross ist. Die
Orchideen produzieren zum Beispiel mikroskopisch winzige Staubkörnchen, während die Kokos-
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www.mitternachtsruf.ch palme punkto Grösse den Rekord der Samen der Welt hält: die Kokosnuss. Jedes Samenkorn
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vierung des unglaublich dynamischen Keimungsprozesses dienen, verbunden mit der richtigen
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Bei uns Menschen ist das anders. Denn der Mensch ist in seinem Kern nicht gut, wie das der
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menschlichen Herzens ist böse von Jugend auf» (1.Mo 8,21. Und sie sagt ebenfalls, dass sich
sischer, rumänischer, spanischer, tschechischer und ungarischer
Sprache erhältlich.
während unserer Lebenszeit entscheidet, welche Frucht wir tragen wollen: ob Frucht für das ewige
REDAKTION (Adresse Schweiz) Tel.: (0041) 044 952 14 16, Leben im Himmel oder aber für die ewige Verlorenheit in der Hölle, in der Gottesferne. Gott stellt
Fax: (0041) 044 952 14 05, E-Mail: redaktion@mnr.ch,
Mitarbeiter: Brigitte Hahn, Werner Huber, Elke Lieth, Norbert Lieth, uns dabei die leicht verständliche Illustration eines Bauern vor Augen, der sein Getreide erntet
Conno Malgo (Ltg.), Markus Senn, Elsbeth Vetsch
und es dann auf der Tenne drischt. Zu biblischen Zeiten wurde das Getreide geworfelt, das heisst,
LAYOUT (Adresse Schweiz) E-Mail: layout@mnr.ch,
Mitarbeiter: Daniel Malgo, Gabriel Malgo, Jonathan Malgo es wurde in die Luft geworfen. Was mit dem Wind wegflog, die Spreu und Teile des Strohs, war
SEELSORGERLICHE FRAGEN (Adresse Schweiz) Tel.: (0041) 044 wertlos. Nur die schweren Körner, aus denen das begehrte Mehl gewonnen werden konnte, fielen
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Marcel Malgo, Samuel Rindlisbacher, Elsbeth Vetsch, neben dem Bauern auf den Boden. Mit dem Getreide war allerdings auch ein ähnlich aussehendes
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und Deutschland siehe oben) Tel. Schweiz: 044 952 14 15, Unkraut (Lolch) gewachsen. Dessen Samen sahen fast wie Getreidekörner aus, aber ihre Frucht
Fax Schweiz: 044 952 14 11, Tel. Deutschland: 07745 8001,
Fax Deutschland: 07745 201, Tel. alle anderen Länder: 0041 44 war viel leichter als das Getreide. Beim Worfeln wurde das Unkraut vom Wind «enttarnt». Nur die
952 14 15, Fax alle anderen Länder: 0041 44 952 14 11, E-Mail: echte Frucht hatte Bestand!
verlag@mnr.ch, Mitarbeiter: Hannelore Dölker, Ruth Dölker, Martina
Lang, Thomas Lieth, Elishevah Malgo, Marianne Malgo, Peter Malgo, In Matthäus 3,12 lesen wir von Jesus: «Seine Worfschaufel ist in seiner Hand, und er wird sei-
Stephan Nabulon, Fredy Peter, Susanne Peter, Beatrice Rindlis-
bacher, Esther Roos, Rebeca Winkler ne Tenne durch und durch reinigen und seinen Weizen in die Scheune sammeln, die Spreu aber
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Nathanael Winkler wird er mit unauslöschlichem Feuer verbrennen.» Welch eine Tragik! Wie wird es da einmal um
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BUCHHALTUNG (Adresse Schweiz) E-Mail: buchhaltung@mnr.ch, dass einige «religiös» veranlagt sind, während die anderen einfach nichts mit Gott anfangen kön-
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STUDIO (Adresse Schweiz) E-Mail: studio@mnr.ch, Mitarbeiter: nen? Nein, alle Menschen haben die gleiche Voraussetzung und demzufolge die gleiche Verant-
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beth-shalom-israel@mnr.ch, Leitung: Fredi Winkler, Beate Winkler
44). Wie unser Leib ein Samenkorn für die Herrlichkeit wird, steht in Johannes 1,12 geschrieben:
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automatisch um ein weiteres Jahr verlängert, wenn sie nicht einen sein Leben kein himmlisches Samenkorn ist, sondern eines, das der ewigen Verlorenheit entge-
Monat vor Jahresende gekündigt werden.
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INITIALEN DER AUTOREN IN DIESER AUSGABE
und Ihn einlädt, in sein Herz einzuziehen. Er, und nur Er (!), kann etwas komplett Neues schaffen!
R.F. = Reinhold Federolf; N.L. = Norbert Lieth; Er allein vermag Menschen mit dem heiligen Gott zu versöhnen. R.F. 
S.R. = Samuel Rindlisbacher; E.V. = Elsbeth Vetsch

22 MNR > August 2007