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Ägyptisches Museum Berlin

Das Ägyptische Museum heißt mit vollständigem Namen „Ägyptisches Museum und
Papyrussammlung“ der Staatlichen Museen zu Berlin. Es befindet sich seit August 2005 für vier
Jahre im Obergeschoss des Alten Museums auf der Berliner Museumsinsel. 2009 soll es wieder in
das Neue Museum umziehen.
Das Museum ging aus der 1828 auf Empfehlung Alexander von Humboldts gegründeten
ägyptischen Abteilung der Kunstsammlungen König Friedrich Wilhelm III. hervor.
Erster Leiter dieser Abteilung, die zunächst im Schloss Monbijou untergebracht war, wurde
Giuseppe Passalacqua, ein Kaufmann aus Triest, dessen archäologische Sammlung den Grundstock
der Abteilung bildete. Die Expedition unter Karl Richard Lepsius von 1842 bis 1845 brachte viele
weitere Sammelstücke nach Berlin.
1850 erhielt das Museum ein eigenes neues Gebäude auf der Museumsinsel, das heute im
Wiederaufbau befindliche Neue Museum des Architekten Friedrich August Stüler. James Simon
schenkte dem Museum 1920 neben anderen Stücken die Büste der ägyptischen Königin Nofretete,
das bekannteste Exponat der Sammlung. Simon hatte die Grabungen Ludwig Borchardts im
ägyptischen Tell el-Amarna finanziert und die Fundstücke nach Deutschland gebracht.
Durch den Zweiten Weltkrieg wurde die Sammlung auseinandergerissen. Das Neue Museum wurde
1943 stark beschädigt und zahlreiche Ausstellungsstücke verbrannten. Die Sammlung wurde an
verschiedene Orte ausgelagert. Die Büste der Nofretete überstand den Krieg in einem Salinestollen
in Thüringen und wurde später nach Wiesbaden gebracht.
Der Hauptteil der Sammlung befand sich in Ost-Berlin und wurde ab 1958 im Bodemuseum wieder
ausgestellt. In West-Berlin wurde der Rest der Sammlung, der aus Westdeutschland zurückkehrte,
seit 1967 im Stülerbau gegenüber dem Schloss Charlottenburg ausgestellt.
Nach der Wiedervereinigung wurden beide Sammlungen wieder zusammengefügt.
Die Sammlung im Bodemuseum wurde in den 1990er Jahren wegen Sanierungsarbeiten
geschlossen. Im August 2005 zog die Sammlung aus Charlottenburg auf die Museumsinsel zurück,
zunächst ins Alte Museum wo bis 2009 ein repräsentativer Querschnitt der Sammlung unter
Ausnahme der Großobjekte gezeigt wird. Der Hauptteil der für die ständige Ausstellung
vorgesehenen Exponate wird 2009 wieder ihren ursprünglichen Platz im dann wieder aufgebauten
Neuen Museum finden. Allerdings kann auch dort ein Großteil der monumentalen Plastik und
Architektur aus Platzmangel nicht gezeigt werden, darunter das Kalabscha-Tor und der Tempelhof
aus dem Totentempel Sahures. Diese sollen nach dem Masterplan Museumsinsel erst sehr viel
später im noch zu bauenden und umstrittenen vierten Flügel des Pergamonmuseums gezeigt
werden.

http://de.wikipedia.org/wiki/%C3%84gyptisches_Museum_in_Berlin#Geschichte

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