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Grusswort

Ein Frachtschiff verliert auf der Höhe von Köln bei einem Wendemanöver einen Teil seiner
Ladung. Für die Schifffahrt ist damit der Rhein blockiert; es gibt kein Weiterkommen.
Auf der A1 führt eine Massenkarambolage zu kilometerlangen Staus. Die Autobahn wird
gesperrt.
Anhaltender Schneefall bewirkt die Annullierung zahlreicher Flüge.
Nach einem Brand wird die Eurostar-Verbindung zwischen Grossbritannien und dem
europäischen Festland unterbrochen. Nahezu 20 000 Reisende sitzen fest, unter ihnen auch
mehrere Tausend Rugby-Fans aus Schottland, die in Paris das Finale miterleben wollen: Sie
verpassen so das Ziel, das sie anstrebten.
Da fahre ich mit meinem Auto eine schmale Bergstrasse hinauf. Mein Ziel ist eine
Ferienwohnung. Plötzlich werde ich hinter einer Kurve angehalten: «Hier können Sie nicht
weiterfahren. Da vorne ist ein Unfall passiert.» Kein Weiterkommen, Stopp! …
Havarien, Brände, Unfälle, garstiges Wetter verunmöglichen oft ein Vorwärtskommen.
Inhalt Gesteckte Ziele können nicht erreicht werden. Auf unserem Lebensweg ist das nicht viel
anders. Manchmal durchkreuzen nicht eingeplante Vorkommnisse unseren Weg und machen
das Erreichen eines gesteckten Ziels unmöglich. War es vielleicht die gütige Hand unseres
Herrn, der ins Steuer unseres Lebensschiffs gegriffen hat, weil wir unserer eigenen Absichten
Biblische Botschaft wegen das eigentliche Endziel aus den Augen zu verlieren drohten? Wurden wir vielleicht aus der
4 Die Suche nach dem wahren Leben Bahn geworfen, weil unser Leben anders verläuft, als wir es uns vorgestellt haben? Sind wir gar
16 Der Herr ist mein Hirte gestrandet? Auf unserer Lebensreise gibt es verschiedene Ereignisse, Abschnitte, Etappenziele,
die wir erwarten, auf die wir uns freuen, nach denen wir streben. Der Schulabschluss, das
Ausbildungsdiplom, die Hochzeit, das erste Kind, die neue Wohnung, das Grosseltern-Werden,
Im Blickfeld die Pensionierung – und schliesslich wird einem bewusst, dass nichts mehr da ist, worauf es
8 Falsche Antworten auf richtige Fragen sich zu warten lohnt. Alle Lebensabschnitte, die man sehnlichst erwartete, sind abgehakt,
13 Gott sei Dank, die Ausländer sind da! vorbei. Wirklich? Bei Menschen, die Jesus nicht als ihren Heiland kennen, ist es wirklich so.
Für sie gibt es keine Zukunft mehr, sondern nur noch ein Warten auf das Ende, den Tod. In
14 Mohnhaupt und Klar – Vergebung
und Gnade manchem Altersheimzimmer ist dies eine traurige Tatsache.
Wie anders darf es bei Kindern Gottes sein. Wir warten auf eine herrliche Zukunft: «Wir
warten aber auf einen neuen Himmel und eine neue Erde nach seiner Verheissung, in denen
Mitternachtsruf Gerechtigkeit wohnt» (2.Petr 3,13). Und wir «warten auf die selige Hoffnung und Erscheinung
20 Die Arbeit des Missionswerks der Herrlichkeit des grossen Gottes und unsres Heilandes, Jesu Christi» (Tit 2,13). Warten
Mitternachtsruf in den USA auf Jesus, ausgerichtet sein auf Sein Kommen – möge dieses Ziel in unserem Leben noch
vermehrt Realität werden und uns ein grosser Trost sein, sodass jegliches Warten auf andere
Dinge in den Hintergrund rückt. Wenn der Sinn unseres Lebens nur im Diesseitigen liegt und
unsere Ziele nur irdisch ausgerichtet sind, dann haben wir das wahre Leben verpasst. Denn das
3 Grusswort wahre Leben ist ewig. Paulus ermutigt uns, dem ewigen Ziel nachzujagen: «… und jage nach
11 Aufgegriffen dem vorgesteckten Ziel, nach dem Kleinod, welches vorhält die himmlische Berufung Gottes in
15 Streiflicht Christo Jesu» (Phil 3,14). Dieses Ziel kann uns niemand nehmen. Es ist durchaus möglich, auf
22 Dir kann nur Jesus helfen dem Weg zu irdischen Zielen zu stranden, nicht weiterzukommen, blockiert zu sein, nicht das
22 Impressum zu erreichen, was wir uns vorgestellt haben. Umso mehr leuchtet das himmlische Ziel auf: die
ewige Herrlichkeit!
Vielleicht konnten wir nicht unseren Traumberuf ergreifen. Möglicherweise verlief die
Familiengründung nicht so harmonisch, wie wir es uns ausgedacht hatten. Auch die Zeit nach
unserer Pensionierung haben wir uns ganz anders vorgestellt. Bei solchem Nachsinnen steigen
in unserem Innersten Fragen nach dem Sinn des Lebens auf. Gott
hat ein wunderbares, herrliches Ziel für Ihr und mein Leben: das
wahre Leben hier auf Erden und danach das ewige Leben in der
Herrlichkeit.

In herzlicher Verbundenheit

Eingedenk dessen, dass alle menschliche Erkenntnis


Stückwerk ist (1.Kor 13,9), legen die Autoren
eigenverantwortlich ihre persönliche Sicht dar.

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Biblische Botschaft

Die Suche
nach dem
wahren Leben
Wer sucht heute nicht die besten Spezialisten auf,
wenn ein Glied seiner Familie todkrank ist, um es
wenn möglich von seiner Krankheit heilen zu lassen.
So erging es einem Regierungsbeamten zur Zeit Jesu,
dessen Sohn auf dem Sterbebett lag. Er hatte schon
viel vom Wunderheiler Jesus gehört. So liess er alles
liegen und stehen und suchte – mit Erfolg – Den auf,
der alles vermag und selbst das wahre Leben ist.
Johannes Vogel glaubet ihr nicht! Der königliche Beam-
te spricht zu ihm: Herr, komm hinab,

I
n Johannes 4,43-54 lesen wir: ehe mein Kind stirbt! Jesus spicht zu
«Nach den zwei Tagen aber zog er ihm: Gehe hin, dein Sohn lebt! Der
von dannen und ging nach Galiläa. Mensch glaubte dem Wort, das Jesus
Jesus selbst bezeugte zwar, dass zu ihm sprach, und ging hin. Als er aber
ein Prophet in seinem eigenen Vater- noch unterwegs war, kamen ihm seine
lande nicht geachtet werde. Als er aber Knechte entgegen und verkündigten
nun nach Galiläa kam, nahmen ihn die ihm: Dein Sohn lebt! Nun erkundigte
Galiläer auf, weil sie alles gesehen, was er sich bei ihnen nach der Stunde, in
er zu Jerusalem am Feste getan hatte; welcher es mit ihm besser geworden
denn auch sie waren zum Fest gekom- sei. Und sie sprachen zu ihm: Gestern
men. Er kam nun wieder nach Kana um die siebente Stunde verliess ihn das
in Galiläa, wo er das Wasser zu Wein Fieber. Da erkannte der Vater, dass es
gemacht hatte. Und es war ein könig- eben in der Stunde geschehen war, in
licher Beamter, dessen Sohn lag krank welcher Jesus zu ihm gesagt hatte: Dein
zu Kapernaum. Als dieser hörte, dass Sohn lebt! Und er glaubte samt seinem
Jesus aus Judäa nach Galiläa gekom- ganzen Hause. Dies ist das zweite Zei-
men sei, ging er zu ihm und bat ihn, chen, welches Jesus wiederum tat, als
er möchte hinabkommen und seinen er aus Judäa nach Galiläa kam.»
Sohn gesund machen; denn er lag im
Sterben. Da sprach Jesus zu ihm: Wenn Um unseren Text besser verstehen
ihr nicht Zeichen und Wunder sehet, so zu können, müssen wir uns zuerst ein-

4 MNR > Mai 2007


mal die Vorgeschichte ins Gedächtnis man sagen: Der besondere Heiler, der Im besten Fall hatte man einen Esel oder
rufen. Jesus war zwei Tage in Samaria Kranke gesund macht, dieser berühmte ein Pferd. Aber normalerweise ging man
unterwegs. Dort traf Er die Samariterin Gelehrte kommt in unsere Stadt. Das zu Fuss, und das nicht auf ausgebauten
am Brunnen und bot ihr das Wasser des verspricht Schlagzeilen. Wegen, sondern auf Trampelpfaden. Die
Lebens an. Sie lief dann in die Stadt und Entfernung zwischen Kapernaum und
viele der Samariter nahmen damals Jesus Erlebnis besser als Leben? Kana betrug ca. 30 km und es ging durch
als Messias an. Gleichzeitig wurde er hügeliges Gelände. Das bedeutete, dass
aber in Jerusalem abgelehnt. Man woll- Die Menschen wollen etwas sehen, man einen Tagesmarsch vor sich hatte
te nichts von dem Rabbi wissen, der es vielleicht wollen sie sogar geheilt wer- bei einer Temperatur von ca. 35–40oC.
wagte, nach Samaria zu gehen. den. Gerade bei den kranken Menschen Dieser Regierungsbeamte, der normaler-
Normalerweise machten die jüdi- hatte es sich bestimmt herumgespro- weise Menschen zu sich zitierte, war in
schen Menschen einen grossen Bogen chen, dass Jesus sie gesund machen höchster Verzweiflung.
um Samaria; sie wollten mit den Samari- kann. Sie wollten von
tern nichts zu tun haben. Deshalb war es Jesus etwas sehen.
schon etwas Aussergewöhnliches, dass Da finden wir Be-
ausgerechnet der Jude Jesus aus Naza- geisterung im wahrs-
reth nach Samaria ging. ten Sinne des Wortes,
Jesus wurde schon vorher von Seinem genauso wie heute.
eigenen Volk abgelehnt. Deswegen ging Hauptsache «Action»
er auch nach Samaria. ist angesagt, ein beson-
Die gleiche Situation finden wir noch deres «Event» muss
heute im Volk Israel vor – es lehnt sei- angeboten werden.
nen Messias bis heute ab. Wir müssen Gottesdienst, Bibel-
noch mehr dafür beten, dass jüdische stunde, Gebetsstunde,
Menschen Jesus annehmen. Wochenendbibelschu-
Von Samaria geht Jesus dann nach le – das ist doch alles
Galiläa. Wenn wir uns das einmal auf viel zu langweilig. Und
einer Karte anschauen, ist das eine weite ich weiss, wovon ich
Strecke, die man zu Fuss zurücklegen rede, denn wir stehen
musste. Jesus trifft in Kana ein und die gerade selber in dieser
Menschen dort freuen sich schon. Kana Spannung, für junge
war eine Stadt mitten im Kernland Is- Leute bei uns im Haus
raels und diese Stadt ist Jesus natürlich etwas zu bieten. Damals Das erste Wunder Jesu: Er verwandelte Wasser in Wein
nicht unbekannt. wollten die Menschen
Jesus kennt man auch dort. Warum? etwas sehen, aber nichts von Ihm hören. Wir lesen das in Johannes 4,47. Sein
Wir erinnern uns an Johannes 2,1ff., wo Warum? Weil Jesus nicht nur oberfläch- Junge war krank – sterbenskrank. Jesus
Er Sein erstes Wunder tat und Wasser in lich redete, sondern auch ganz persön- sollte ihn gesund machen. Wir müssen
Wein verwandelte. Der dortigen Hoch- lich wurde. Wenn man jemandem heute uns in die Situation dieses Vaters einmal
zeitsgesellschaft ging ja bekanntlich der sagt: «Du bist ein Sünder», will das doch hineindenken. Er ist dreissig Kilometer
Wein aus. Wir lesen das in Johannes keiner hören. Aber wenn man jeman- zu Fuss gegangen, hat sein Äusserstes ge-
4,45-46: «Als er aber nun nach Galiläa dem sagen würde, dass man ihn heilt geben und dann lesen wir in Vers 48 die
kam, nahmen ihn die Galiläer auf, weil und ihm zeigt, wie das geht, dann will Antwort Jesu auf die Frage des Beamten,
sie alles gesehen, was er zu Jerusalem das jeder mitbekommen. Deswegen sind ob er sein Kind gesund machen könne.
am Feste getan hatte; denn auch sie heute auch Heilungsveranstaltungen mit Jesus sagt: «Wenn ihr nicht Zeichen und
waren zum Fest gekommen. Er kam Wunderheilern überlaufen. Aber da, wo Wunder sehet, so glaubet ihr nicht!» Was
nun wieder nach Kana in Galiläa, wo er es wirklich um Busse geht, wo das Wort muss der Vater wohl gedacht haben. Er
das Wasser zu Wein gemacht hatte. Und Gottes klar gesagt wird, sind die Säle oft gibt sein Äusserstes und dann erhält er
es war ein königlicher Beamter, dessen leer. Wenn Jesus ganz persönlich wird solch eine Antwort. Heutzutage braucht
Sohn lag krank zu Kapernaum.» und dich und mich meint, dann wird ein Kind ja nur einmal ein wenig erhöhte
Wir müssen uns einmal in die da- sich zeigen, ob Jesus immer noch will- Temperatur zu haben und alles wird in
malige Lage hineinversetzen: Damals kommen ist. Ohne Herzenserneuerung Bewegung gesetzt.
gab es keinen Fernseher, kein Internet, gibt es auch keine körperliche Erneu- Vielleicht denken wir: Jesus, ich kann
keine Abwechslung. Nun kommt dieser erung. Wir können uns nicht gesund Dich nicht verstehen, warum gibst Du
Mann, Jesus, und die Einwohner freuen machen lassen, ohne auch unser ganzes diesem Mann solch eine harte Antwort,
sich. Denn es ist ja dieser Wundertäter, Leben, unser Herz von Ihm verändern wo er sich doch so abgemüht hat. Wa-
dieser besondere Rabbiner. Sie hatten es zu lassen. rum diese Reaktion? Doch sind solche
ja alles selbst mit ihren eigenen Augen Aber schauen wir uns weiter die Gedanken über diese Reaktion des
gesehen. Sie kannten ihn von Jerusalem Geschichte im Johannesevangelium an. Herrn nicht Kritik an Ihm, dem Meis-
und dieser Wundertat in Kana, wo er Dieser besondere Regierungsbeamte, ter, der eigentlich alles im Blick hat?
Wasser in Wein verwandelt hatte. um den es in Kapitel 4 geht, kommt Wir kritisieren Jesus so gerne in Seinem
Sie hatten von all den anderen gros- extra von Kapernaum nach Kana. Das Verhalten. Jesus, warum greifst Du nicht
sen Begebenheiten und Wundern ge- war damals jedoch auch für einen Regie- ein? Warum tust Du das? Warum lässt
hört, die Jesus getan hatte. Heute würde rungsbeamten ein beschwerlicher Weg. Du das zu? Auf den Strassen können wir

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da. Jesus steht über der Zeit, Er ist allge-
Biblische Botschaft genwärtig. Und das sollte uns zu denken
geben. Auch wenn wir Dinge tun, die
nicht dem Willen Gottes entsprechen.
es doch immer wieder hören: Warum Johannes 4 unter anderem enthalten ist. Gott – Jesus ist auch dann da.
lässt Gott das zu? Wir vergessen dabei Jesus möchte dieses Bild korrigieren, das Heilung wird nicht durch Handauf-
jedoch nur allzu oft, dass Jesus keine die Menschen von Ihm haben. Bevor legung passieren, sondern die Heilung,
Fehler macht. wir zu Jesus kommen, um uns heilen auch in der damaligen Zeit, wird bewirkt
Er macht auch keine Fehler in Ihrem zu lassen, ist es doch viel wichtiger, dass durch das Wort Gottes. Und Gottes bzw.
und meinem Leben. Jesus macht es im- wir ewiges Leben haben, anstatt zuerst Jesu Worte haben Kraft. Jesus spricht
mer richtig. Das ist ein Grundprinzip der unsere Krankheiten heilen zu lassen. und Sie werden gesund – allein durch
Bibel, das wir nicht ausser Acht lassen Das sollte zweitrangig sein. Aber das ist Sein Wort. Er sagt heute zu Ihnen: «Du
dürfen. Jesus sieht diesen Regierungs- typisch menschlich, und wir erinnern sollst leben.» In Johannes 14,19 spricht
beamten und er weiss ja, dass Er den uns an die Geschichte von Lazarus, der Er: «Noch eine kleine Weile, und die
Jungen gesund machen kann oder so- ja sogar schon im Grab gelegen und des- Welt sieht mich nicht mehr; ihr aber
gar wieder von den Toten auferwecken sen Verwesung schon eingesetzt hatte: seht mich, denn ich lebe, und auch ihr
könnte. Denn Jesus ist allmächtig. Jesus «Jesus spricht: Hebet den Stein weg! sollt leben!»
ist alle Gewalt gegeben, im Himmel und Martha, die Schwester des Verstorbe-
nen, spricht zu ihm: Herr, Zweifel an der Garantie des
er riecht schon, denn er ist
schon vier Tage hier» (Joh
Lebens
11,39). Gewiss hat auch Dem Regierungsbeamten sagte Jesus:
Maria, die Schwester der «Gehe hin, dein Sohn lebt!» (Joh 4,50).
Martha und des Lazarus, Ich weiss nicht, wie wir in diesem Mo-
ähnlich gedacht: Herr, ment reagiert hätten. Und was sollte der
warum bist Du nicht eher Vater jetzt tun?
gekommen? Du hättest Das ist wie mit einem Scheck, den
etwas tun können, bevor Sie in die Hand bekommen. Auf die-
Lazarus, Dein Freund, ge- sem Scheck sagt Ihnen Ihr Gegenüber:
storben ist. «Hier hast Du eine Million Euro.» Aber
Jesus möchte uns in irgendwie können Sie das nicht so ganz
Johannes 4 ganz klar zei- glauben. Ab wann glauben Sie, dass Sie
gen, dass Er Gott ist. Hätte diese Million tatsächlich haben? Ab
dieser Mann Jesus als Gott dem Moment, wo es auf Ihrem Kon-
gesehen, dann hätte er erst to ist; dann, wenn Sie den nächsten
Auch in christlichen Kreisen verkommen Gottesdienste etc. immer nach der Vergebung seiner Kontoauszug vor sich haben und unter
mehr zu «Events». «Action» ist angesagt Sünden gefragt. Aber daran anderen Guthabenposten 1 Million Euro
erkennen wir, dass er Ihn in aufgeführt sind. Unfassbar – eine 1 mit
auf Erden: «Jesus trat herzu, redete mit erster Linie als Heiler angesehen hat. sechs Nullen. Neuerdings kann man in
ihnen und sprach: Mir ist gegeben alle Was ist uns wichtig, wenn wir Jesus etlichen Banken über den sogenannten
Gewalt im Himmel und auf Erden» begegnen? Wollen wir zuerst das Irdi- «Multimat» den aktuellen Kontoauszug
(Mt 28,18). Er sieht die Gedanken der sche, das, was vor Augen ist, oder wollen entweder direkt am Bildschirm sehen
Menschen: «… da Jesus ihre Gedanken wir das, was göttlich ist? oder ihn auf Papier ausdrucken. Aber
sah, sprach er: Warum denkt ihr Arges Wollen wir diesen Regierungsbeam- eben: Erst dann, wenn die Million
in euren Herzen?» (Mt 9,4). ten jetzt kritisieren? Ich glaube, dass Euro tatsächlich auf dem Kontoauszug
wäre absolut verkehrt. Kritisieren wir erscheint, glauben Sie daran, dass die-
Ein falsches Bild vom Herrn des erst einmal uns. Fangen wir doch einmal ser Scheck echt war. Vorher haben Sie
bei uns an und fragen uns, was wir getan gedacht: «Hey kneif mich mal, kann das
Lebens hätten. Jesus hörte also die Bitte dieses wirklich sein?»
Wie sieht nun dieser Regierungsbe- Mannes und Er merkte, dass dieser Für den Regierungsbeamten war es
amte Jesus? Sieht er Ihn als Heiler oder Mann, dieser Regierungsbeamte Ihn also eine echte Glaubensprüfung. Er
sieht er Ihn als Sohn Gottes? Will er eine überhaupt nicht kannte. soll dem Wort Jesu, wie einem für ihn
besondere Show oder will er etwas ande- Als Mitglied der damaligen High So- ausgestellten Blankoscheck, gleichsam
res? Dieser Mann glaubt tatsächlich, dass ciety hätte er Jesus eigentlich kennen blindlings vertrauen. Heutzutage an die
Jesus nur heilen kann, bevor sein Sohn müssen. Aber er kannte Ihn nicht und Versprechungen von Regierungsmitglie-
gestorben ist (Joh 4,49). Das ist das, was darüber war Jesus traurig. Dieser Beam- dern zu glauben, ist fast so, als ob man
er bis jetzt von Jesus gehört hat. Und das te meinte, dass Jesus körperlich vor Ort ein Haus auf Sand baute. Aber noch
ist etwas, was heute sehr oft passiert. sein müsste, um seinen Sohn gesund zu verwunderlicher wäre es, wenn ein Re-
Jesus wird in Seiner Macht begrenzt. machen. Aber da liegt gerade der Unter- gierungsbeamter felsenfest auf das Wort
Der Regierungsbeamte begrenzt Jesus schied: Jesus ist der Sohn Gottes. Jesus eines Pastors vertrauen müsste.
in Seiner Macht. ist bei den Seinen. Wann? Was hat Er Aber der königliche Beamte glaub-
Und das ist eigentlich die tiefste gesagt? «Ich bin bei euch alle Tage bis an te der Aufforderung und der Zusage
Botschaft, die in diesem Abschnitt aus der Welt Ende» (Mt 28,20). Er ist immer des Herrn Jesus, dessen Wort in jeder

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Beziehung Heilung ist: «Gehe hin, schaffen, sodass ihr sie ertragen könnt»
dein Sohn lebt!», denn es heisst: «Der (1.Kor 10,13).
Mensch glaubte dem Wort, das Jesus zu Als wiedergeborene Christen haben
ihm sprach, und ging hin» (V 50). Da wir die Verheissung, dass wir ge-
wir eingangs bereits zitiert haben, wie rettet sind: «… auch uns,
diese Geschichte zu Ende ging, wissen die wir tot waren
wir, dass Jesus zu ihm um die siebente durch die Sün-
Stunde gesprochen hatte, also am frühen den, samt
Nachmittag. Dieser Mann konnte also Christus Dem Wort Jesu konnte der Regie-
an jenem Tag den Fussweg zurück nach lebendig rungsbeamte blindlings vertrauen, wie einem
Kapernaum nicht mehr ganz bewältigen. gemacht – aus für ihn ausgestellten Blankoscheck
Er wäre in die Nacht hineingekommen. Gnaden seid ihr
Und nachts zu wandern war in der dama- gerettet» (Eph 2,5).
ligen Zeit nicht möglich. Er musste also Aber wir halten uns nicht immer fröh- wir auch in dieser Situation. Dem Vater
irgendwo Zwischenstation machen. Was lich daran. Wir sind oft überhaupt nicht war es wichtig zu erfahren, ob Jesus die
meinen Sie? Ist er fröhlich nach Hause fröhlich, sondern eher zweifelnd. Wir Wahrheit gesagt hatte. Er merkte also,
gegangen, so wie damals der Kämme- fragen uns: Sollte denn der Herr gesagt dass Jesus recht hatte.
rer aus Äthiopien, von dem es heisst: haben? Sollte das wirklich klappen? Da- Mit jedem Wort hat Jesus bewiesen,
«… er zog fröhlich seines Weges» (Apg bei könnten wir fröhlich sein. Das ist ja wer Er ist, nämlich Gott. Jesus heilte in
8,39)? auch die Anweisung unseres Herrn im erster Linie nicht einzelne Menschen.
Nein, denn bestimmt wurde der Römerbrief: «Seid fröhlich in Hoffnung, Das war nicht Seine Hauptaufgabe.
Regierungsbeamte auf dem Rückweg in Trübsal haltet stand, seid beharrlich im Wie wichtig ist es doch für uns heute
noch von Zweifeln geplagt. Er mag sich Gebet!» (Röm 12,12). Und in 1. Thessa- für Menschen zu beten, damit sie zu-
gefragt haben: «Wird mein Junge wirk- lonicher 5,16 werden wir aufgefordert: erst innerlich geheilt werden, dass sie
lich gesund? Stimmt es, was dieser Jesus «Seid allezeit fröhlich!» Die Knechte rufen zu Jesus kommen und Ihn aufnehmen
gesagt hat?» Plötzlich wird er in seinen dem Regierungsbeamten zu: «Dein Sohn (Joh 1,12), anstatt körperlich gesund
Gedankengängen unterbrochen, denn lebt!» Was muss das für eine Erlösung für zu werden. Wir müssen und dürfen die
er sieht auf einmal seine Knechte auf den Vater gewesen sein! Prioritäten nicht verschieben, gerade
ihn zueilen. Welche Nachricht bringen Das Erste, wonach er fragte, war auch was unser geistliches Leben anbe-
sie ihm wohl? Dieser Mann erlebte eine nicht, ob es seinem Sohn jetzt besser langt. Der Vater erkannte, dass es in der
Glaubensprüfung, die bis zum Äussers- gehe. Nein, es heisst: «Nun erkundigte Stunde geschehen war, als Jesus zu ihm
ten ging. er sich bei ihnen nach der Stunde, in gesagt hatte: «… dein Sohn lebt!» (Joh
welcher es mit ihm 4,50.53). Anschliessend geschah etwas
besser geworden sei» Wunderbares, wurden doch sowohl der
(Joh 4,52). Anders Regierungsbeamte und auch alle seine
ausgedrückt: «Zu Angehörigen gerettet: «… er glaubte
welcher Stunde ist samt seinem ganzen Hause» (V 53). Sie
er heil geworden?» kamen zu Jesus und wurden heil durch
Wie spät war es, als Sein Wort! Das soll uns zum Vorbild
es ihm besser ging? dienen.
Er fragte also nach
dem Zeitraum. Und Ist Erlebnis besser als Leben? Nein,
hier sehen wir auch niemals. Haben Sie ein falsches Bild vom
wieder ein Prinzip Herrn des Lebens? Dann ist Umdenken
Gottes. Wenn Jesus bei Ihnen angesagt. Zweifen Sie niemals
heilt, dann heilt an der Garantie des Lebens! Lassen Sie
Er sofort und nicht uns Jesus anbeten als Den, der Er wirk-
zögerlich. Als wir lich ist. Jesus ist Gott, Er ist allmächtig
Was ist uns wichtig, wenn wir Jesus begegnen? Wollen wir zuerst das Irdi- durch den Glauben und Er ist allgegenwärtig.
sche, das, was vor Augen ist, oder wollen wir das, was göttlich ist? an das Werk Jesu am In Johannes 20,31 heisst es: «Diese
Kreuz auf Golgatha aber sind geschrieben, damit ihr glaubet,
Jeder von uns Kindern Gottes durch- gerettet wurden, geschah diese Rettung dass Jesus der Christus, der Sohn Got-
läuft Glaubensprüfungen. Deswegen für Zeit und Ewigkeit, und zwar sofort tes ist, und dass ihr durch den Glauben
ist es wichtig, dass wir darum beten, und nicht Schritt für Schritt. Sofortige Leben habet in seinem Namen.» Jesus
dass wir sie bestehen. Doch wir dürfen Heilung konnte auch dieser Junge erfah- – wer und was ist Er für Sie? Nur ein
auch wissen, dass Gott uns nicht mehr ren. Doch auch wir können das heute Heiler? Ich hoffe, dass Sie Jesus als Men-
auflädt, als wir ertragen können, steht erleben. Wenn Jesus sagt: «Du sollst schen sehen, dass Sie Ihn aber auch als
doch geschrieben: «Es hat euch bisher leben!», dann lebst Du. Bei Ihm gibt Gott akezeptieren. Ja, als Gott, der Ihnen
nur menschliche Versuchung betroffen. es nur ein Ja oder ein Nein. Ein «Jein» Ihre Sünden vergeben kann und der zu
Gott aber ist treu; er wird nicht zulassen, ist die Erfindung des Teufels. Entweder Ihnen sagt: «Du sollst leben!» Vertrauen
dass ihr über euer Vermögen versucht sind Sie ganz gerettet oder gar nicht. Ein Sie darauf! Es lohnt sich für Zeit und
werdet, sondern er wird zugleich mit Dazwischen gibt es nicht. Jesus macht Ewigkeit! 
der Versuchung auch den Ausgang keine halben Sachen und das merken

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Im Blickfeld

Falsche
Prophezeiung. Denn der Psalmist und
Prophet David bezeugte etwa 1 000
Jahre vor Christi Geburt, indem er

Antworten
auf den Kommenden hinwies: «Er
bewahrt ihm alle seine Gebeine,
dass nicht eines von ihnen zer-

auf richtige
brochen wird» (Ps 34,21). Und
der Prophet Sacharja prophezeite
im Blick auf die Wiederkunft Jesu:

Fragen
«Aber über das Haus David und über
die Einwohner von Jerusalem will ich
den Geist der Gnade und des Gebets
ausgiessen, und sie werden auf mich
In der Zeitschrift «Welt der Wunder» (12/ sehen, den sie durchstochen haben,
06) wurden fünf Fragen in Bezug auf Jesus ja, sie werden um ihn klagen, wie man
Christus gestellt und beantwortet. Obwohl klagt um den eingeborenen Sohn, und
Tatsächlich sie werden bitterlich über ihn Leid tra-
die Fragen gut sind, lassen die Antworten berichtet der gen, wie man bitterlich Leid trägt über
doch zu wünschen übrig und geben ein Apostel Johannes den Erstgeborenen» (Sach 12,10).
eher verführerisches Bild wieder. Im als Augenzeuge: «Als Aus der Seite Jesu floss Blut und Was-
Folgenden zitieren wir die Fragen und sie aber zu Jesus ka- ser heraus. Der Soldat stach mit seiner
men und sahen, dass Lanze von unten in die Seite Jesu, wobei
Antworten und fügen unsere Sicht anhand er schon gestorben es gut möglich ist, dass er den Herz-
der Bibel hinzu. war, zerschlugen sie beutel durchstach, der eine wässrige
ihm die Beine nicht, Flüssigkeit (Lymphflüssigkeit) enthält.

F
rage 1: Überlebte Jesus die sondern einer der Diese Beschreibung des Johannes belegt
Kreuzigung? «Welt der Wun- Kriegsknechte umso mehr, dass Jesus wirklich tot war.
der»: «Immer wieder ist die stach mit einem Als Augenzeuge berichtet er von sich
Behauptung zu hören, dass Jesus am Speer in seine selbst: «… der das gesehen hat, der hat
Kreuz lediglich in ein Koma gefallen Seite, und sogleich es bezeugt, und sein Zeugnis ist wahr,
und im Felsengrab wieder aufgewacht floss Blut und Wasser und er weiss, dass er die Wahrheit sagt,
sei. Das Johannesevangelium betont, heraus. Und der das gesehen hat, damit ihr glaubt.» Aus seinen weiteren
dass ein Legionär Jesus mit der Lanze der hat es bezeugt, und sein Zeugnis ist Schriften und dem überlieferten Zeugnis
in die Seite gestochen habe und aus der wahr, und er weiss, dass er die Wahrheit über ihn geht klar hervor, dass er ein
Wunde Blut und Wasser geflossen sei. sagt, damit ihr glaubt» (Joh 19,33-35). sehr vertrauenswürdiger Apostel war,
‹Das ist ein Zeichen, dass Jesus noch Im Gegensatz zu den zwei Mitgekreu- dessen besondere Liebe zur Wahrheit
lebte›, sagt der Paläoanthropologe Joe zigten, denen man daraufhin die Beine immer wieder betont wird. Sollte er nur
Zias. Was wiederum heisst, dass Jesus zerbrach, erkannten die Kriegsknechte, ein Lügner und Betrüger gewesen sein?
im Grab an einem Organ- oder Kreislauf- dass Jesus bereits gestorben war. Es war Weshalb? Immerhin waren die Apostel
versagen gestorben ist – oder aus dem nicht selten, dass Gekreuzigte mehrere bereit, für diese Wahrheit ihr Leben zu
Koma wieder erwachte.» Tage am Kreuz hingen, bevor sie star- lassen. Wären sie das auch gewesen,
Unsere Antwort: Der Herr Jesus ben. Man brach ihnen die Beine, um wenn alles nur Lüge gewesen wäre?
war bis aufs Blut gefoltert und dann damit den Tod schneller herbeizufüh- Nach jüdischem Recht musste der Tod
ans Kreuz geschlagen worden, wo Er ren. Der Gehängte konnte sich so nicht eines Menschen zweifelsfrei festgestellt
während sechs Stunden hing. Danach mehr abstützen und folglich nicht mehr werden, bevor der Betreffende als tot
stach Ihm ein Soldat mit seinem Speer durchatmen, was den Erstickungstod gelten durfte. Der Tod Jesu war durch
in die Seite, sodass Blut und Wasser nach sich zog. die Feststellung der Soldaten und das
herausfloss. Das bedeutet, dass der Da aber die Soldaten deutlich erkann- anschliessende Durchbohren Seiner
Speer in Jesu Herz oder bis auf den ten, dass Jesus bereits tot war, zerbrach Seite sogar doppelt abgesichert. Hinzu
Grund Seiner Brusthöhle durchdrang. man Ihm die Beine nicht mehr, sondern kommt die Überraschung des Pontius
Das alles soll der Herr überlebt haben stach ihm, vielleicht um völlig sicher Pilatus, der sich darüber wunderte,
und schliesslich im Grab an einem zu gehen oder einfach aus Willkür und dass Jesus bereits gestorben war. Er
Kreislaufversagen gestorben sein? Ist Hohn, in die Seite. Aus welchem Grund liess einen Offizier rufen, welcher der
das nicht eine sehr oberflächliche oder das auch immer einer von ihnen tat, Kreuzigung beigewohnt hatte. Und erst
gar willkürliche Theorie? damit erfüllte er eine jahrhundertealte als dieser den Tod Jesu bestätigte, gab

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er den Leichnam zur Grablegung frei: geweissagt hatte. Das Wort ‹Nazarener› Testament (AT) ist nämlich zu finden,
«… da kam Joseph von Arimathia, ein kommt im Alten Testament nicht vor. dass die Propheten den Herrn Nazoräer
angesehener Ratsherr, der selbst auch Unsere Antwort: Durch den Satz nennen! Dazu kommt noch, dass im
auf das Reich Gottes wartete; der wagte «Und noch an anderer Stelle irrt Mat- AT auch niemals der Name Nazareth
es, ging zu Pilatus hinein und bat um thäus» wird dem Leser suggeriert, Mat- genannt wird. – Matthäus wird sicher
den Leib Jesu. Pilatus aber wunderte thäus habe sich in all seinen Aussagen an Jesaja 11,1 gedacht haben. Dort
sich, dass er schon gestorben sein sollte, geirrt. Aber ist das wirklich so? – Das steht das Wort von dem Spross, der aus
und er liess den Hauptmann herbeiru- Wunder ist ja gerade, dass
fen und fragte ihn, ob er schon lange es Nazareth unter diesem
gestorben sei. Und als er es von dem Namen nicht gab, als die
Hauptmann erfahren hatte, überliess er Prophezeiung gemacht
dem Joseph den Leib. Da kaufte dieser wurde, aber dass die
Leinwand und nahm ihn herab, wickelte Stadt existierte, als Jesus
ihn in die Leinwand und legte ihn in ein geboren wurde, und dass
Grab, das in einen Felsen gehauen war; es sie heute immer noch
und er wälzte einen Stein vor den Ein- unter diesem Namen gibt.
gang des Grabes» (Mk 15,43-46). Auch Pünktlich bei Seinem
Joseph von Arimathia, der eigenhändig Auftreten war die Stadt
den Leichnam Jesu vom Kreuz herab- vorhanden, damit sich
nahm, und Nikodemus bestätigen mit Prophetie erfüllte. Der
ihrer Handlung (sie wickelten den Leib allwissende Gott hatte
des Herrn gemeinsam in leinene Tücher, diese Weissagung Seinen
vgl. Joh 19,39-40) den tatsächlichen Tod Propheten eingegeben.
des Herrn. Aber wie hat sich diese
Auch ausserbiblische Quellen bezeu- Prophezeiung im Blick
gen das Sterben und die anschliessende auf Jesus erfüllt? Naza-
Auferstehung Jesu aus den Toten. So reth bedeutet «Wacht»
schreibt der jüdische Historiker Flavius oder «Wächterin» und
Josephus, dessen Berichterstattungen als ist abgeleitet vom hebräi-
sehr zuverlässig gelten, in seinem Werk schen Wort «nezer», was
«Jüdische Altertümer»: «Zu dieser Zeit «Sprössling» bedeutet. Nazareth
lebte Jesus, ein weiser Mensch, wenn Das «Lexikon der Bibel»
man Ihn überhaupt einen Menschen schreibt über die mögliche Entstehung dem Stamme Isai aufgehen wird: ‹Und
nennen darf. Denn Er war der Vollbrin- von Nazareth: «Nazareth war in der ein Spross wird hervorgehen aus dem
ger ganz unglaublicher Taten und der Eisenzeit, nicht aber in der babylonisch- Stumpf Isais, und ein Schössling aus
Lehrer aller Menschen, die mit Freuden persischen Zeit besiedelt. Die Wieder- seinen Wurzeln wird Frucht bringen.›
die Wahrheit aufnahmen. So zog Er viele gründung erfolgte in späthellenistischer Dieser Spross, welcher der Herr sein
Juden und auch viele Heiden an sich. Er Zeit, wahrscheinlich durch aus Babylon wird, heisst auf Hebräisch nezär. Jesus
war der Christus! Und obwohl Ihn Pila- zugewanderte Glieder der Davidsfami- wird von Jesaja nezär genannt, und Je-
tus auf Betreiben der Vornehmsten un- lie, die dem Ort den Hoffnungsnamen sus heisst von seinem Wohnort Nazareth
seres Volkes zum Kreuzestod verurteilte, ‹Sprossdorf› gaben.» aus Nazarener … Beides: Nazarener und
wurden doch Seine früheren Anhänger Der Apostel Matthäus schreibt: «Und Nazoräer ist dasselbe. Ist es nun nicht
nicht untreu. Denn Er erschien ihnen dort angekommen, liess er sich in einer sehr begreiflich, dass Matthäus die alt-
am dritten Tag wieder als Lebendiger, Stadt namens Nazareth nieder, damit er- testamentliche Bezeichnung Nezär und
wie gottgesandte Propheten dies und füllt würde, was durch die Propheten ge- das neutestamentliche Wort Nazareth
tausend andere wunderbare Dinge von sagt ist, dass er ein Nazarener genannt zueinander in Beziehung bringt?! Dass
Ihm vorher verkündet hatten.»1 werden wird» (Mt 2,23). nur ein des Hebräischen kundiger Leser
Jesus wurde tatsächlich «Nazare- dieses Wortspiel des Matthäus verstehen
Frage 2: Welches war die ner» genannt (vgl. Mk 1,23-24). Die konnte, ist ebenfalls begreiflich!»
Heimatstadt Jesu? «Welt der Emmausjünger sprachen von «Jesus Das Wort nezär (Spross) kommt
Wunder»: «Die Antwort scheint von Nazareth» (Lk 24,19) und auch noch an anderen Stellen in den Pro-
einfach. Der Evangelist Matthäus die Apostel nannten Ihn so (Apg 2,22). pheten vor, so zum Beispiel in Jeremia
schreibt in Kapitel 2,23 über die In einer Überschrift, die er ans Kreuz 33,15: «In diesen Tagen und zu dieser
Heimkehr der Familie von Jesus aus heften liess, schrieb Pilatus: «Jesus, der Zeit werde ich dem David einen Spross
Ägypten: ‹Und er (Josef) kam und Nazarener, der König der Juden» (Joh der Gerechtigkeit hervorsprossen las-
wohnte in der Stadt, die Nazareth heisst, 19,19). Der Herr Jesus nannte sich sel- sen, der wird Recht und Gerechtigkeit
sodass sich erfüllen möge das Wort des ber so: «Ich bin Jesus, der Nazarener, üben im Land.» In Jesaja 53,2 lesen wir
Propheten: Er soll Nazarener heissen.› den du verfolgst» (Apg 22,8). über Den, der kommen würde: «Er ist
Doch ausserhalb des Evangeliums fehlt Doch inwiefern erfüllte sich die alttes- wie ein Trieb vor ihm aufgeschossen
jeder Beleg, dass es diesen Ort zur Zeit tamentliche Prophetie? Der Kommentar und wie ein Wurzelspross aus dürrem
Jesu gegeben hat. Und noch an ande- der Wuppertaler-Studienbibel ist dabei Erdreich. Er hatte keine Gestalt und
rer Stelle irrt Matthäus: Es gab keinen einleuchtend: «Wir fragen, wie hat Mat- keine Pracht. Und als wir ihn sahen, da
Propheten, der diese Ortsbezeichnung thäus das gemeint? Nirgendwo im Alten hatte er kein Aussehen, dass wir Gefal-

MNR > Mai 2007 9


dafür sind wir Zeugen» (Apg 3,14-15).
Im Blickfeld 2. Herodes. Dieser König ist ebenso
für den Tod Jesu verantwortlich, da er
nichts zu Seiner Verteidigung tat. Im Ge-
len an ihm gefunden hätten.» Und im Frage 3: Wer ist schuld an Jesu genteil, er verspottete Ihn und sandte
Buch des Propheten Sacharja heisst es: Tod? «Welt der Wunder»: «So Ihn im Bewusstsein zu Pilatus zurück,
«… sage ihm: So spricht der Herr der steht es in der Bibel: Jüdische dass Er gekreuzigt würde: «Er (Herodes)
Heerscharen: Siehe, ein Mann, Spross Priester schwärzen Jesus beim rö- legte ihm denn auch viele Fragen vor;
ist sein Name! Und es wird unter ihm mischen Statthalter Pontius Pilatus aber er gab ihm keine Antwort. Die
sprossen, und er wird den Tempel des an, und die Juden Jerusalems vertun die obersten Priester aber und die Schrift-
Herrn bauen» (Sach 6,12). Chance, Jesus gegen Barabbas auszutau- gelehrten standen da und verklagten
schen. Damit ist sein Schicksal besiegelt. ihn heftig. Und Herodes behandelte
Doch dieser Ablauf widerspricht der ihn verächtlich und verspottete ihn
historischen Wahrscheinlichkeit. Zur samt seinen Kriegsleuten und schickte
Zeit Jesu war Jerusalem ein Zentrum ihn, nachdem er ihm ein Prachtgewand
des Aufruhrs. Pontius Pilatus wird die hatte anlegen lassen, wieder zu Pilatus»
Verhaftung Christi selbst in die Wege (Lk 23,9-11).
geleitet haben – als Vorsichtsmassnah- 3. Es waren Pilatus, seine Soldaten
me. Und auch den Austausch eines und somit die Römer, die schliesslich
relativ unbedeutenden Rabbi gegen die Kreuzigung durchführten. (Die
den Schwerverbrecher Barabbas hätte Juden selbst durften niemanden kreuzi-
Pilatus wohl nie zugelassen.» gen.) In Lukas 23,24-25- lesen wir: «Da
Unsere Antwort: Wieso stellt man entschied Pilatus, dass ihre Forderung
eine «historische Wahrscheinlichkeit» erfüllt werden sollte, und gab ihnen
(nicht Wirklichkeit) über die histori- den frei, den sie begehrten, welcher
sche Berichterstattung der Bibel, die eines Aufruhrs und Mordes wegen
sich doch immerhin, auch was ihre ins Gefängnis geworfen worden war;
geschichtlichen Angaben angeht, als Jesus aber übergab er ihrem Willen.»
hundertprozentig genau erwiesen hat? Zusammenfassend heisst es in Apos-
Ausserdem ist die Behauptung nicht telgeschichte 4,27-28: «Ja, wahrhaftig,
richtig, dass Jesus ein «relativ unbedeu- gegen deinen heiligen Knecht Jesus, den
tender Rabbi» gewesen sei. Er war im du gesalbt hast, haben sich Herodes und
ganzen Land bekannt und Tausende von Pontius Pilatus versammelt zusammen
Menschen folgten Ihm. Die regierende mit den Heiden und dem Volk Israel,
Oberschicht des Volkes beschäftigte um zu tun, was deine Hand und dein
sich schon lange und sehr eingehend Ratschluss zuvor bestimmt hatte, dass
mit Ihm. Es gab wohl kaum jemanden, es geschehen sollte.»
der nicht von Jesus gehört hatte. Denken Bei all dem dürfen wir nicht überse-
wir nur an die Wunder, die Er tat, an die hen, dass es der Vater im Himmel war,
Speisung der Vier- und Fünftausend, an der Seinen geliebten, eingeborenen
Seinen Einzug in Jerusalem als Messias Sohn opferte, und dass alles unter
«Er ist wie ein Trieb vor ihm aufgeschossen und und vieles andere mehr. Ausserdem Seiner heiligen und erbarmenden Zu-
wie ein Wurzelspross aus dürrem Erdreich» widersprechen sich die Aussagen, lassung geschah. Das wird in Apostel-
dass einerseits Pilatus selbst – quasi geschichte 2,23 so erklärt: «… diesen
Schon damals stiess der Herr gerade als Vorsichtsmassnahme – Jesus habe (Jesus von Nazareth), der nach Gottes
in Seiner Heimatstadt Nazareth auf Un- verhaften lassen und andererseits Jesus festgesetztem Ratschluss und Vorse-
verständnis und Unglauben: «Er zog von ein unbedeutender Rabbi gewesen sein hung dahingegeben worden war, habt
dort weg und kam in seine Vaterstadt; soll. Wenn Er nur ein unbedeutender ihr genommen und durch die Hände
und seine Jünger folgten ihm nach. … Rabbi war, warum dann die Angst vor der Gesetzlosen ans Kreuz geschlagen
Jesus aber sprach zu ihnen: Ein Prophet einem möglichen Aufruhr? und getötet.»
ist nirgends verachtet ausser in seiner Doch wer war schuld an Jesu Tod? Zudem geschah die Opferung Jesu mit
Vaterstadt und bei seinen Verwandten Meines Erachtens müssen wir zwischen Seiner völligen Einwilligung und Bereit-
und in seinem Haus! Und er konnte der Handlung der Kreuzigung und der schaft, sich hinzugeben und diesen Tod
dort kein Wunder tun, ausser dass er Schuld an Jesu Tod unterscheiden. Die auf sich zu nehmen: «Darum spricht er
wenigen Kranken die Hände auflegte Kreuzigung veranlasst bzw. durchgeführt bei seinem Eintritt in die Welt: ‹Opfer
und sie heilte. Und er verwunderte haben drei Gruppen: und Gaben hast du nicht gewollt; einen
sich wegen ihres Unglaubens. Und er 1. die jüdische Oberschicht. Petrus Leib aber hast du mir bereitet. An Brand-
zog durch die Dörfer ringsumher und verkündigte dem jüdischen Volk ohne opfern und Sündopfern hast du keinen
lehrte» (Mk 6,1.4-6). Heute ist es nicht Umschweife: «Ihr habt den Heiligen und Gefallen gefunden. Da sprach ich: Siehe,
anders. Man versucht durch allerlei un- Gerechten verleugnet und verlangt, dass ich komme – in der Buchrolle steht von
mögliche Argumente, dem Herrn das euch ein Mörder geschenkt werde; den mir geschrieben –, um deinen Willen,
abzusprechen, was Er wirklich ist: der Fürsten des Lebens aber habt ihr getötet! o Gott, zu tun!›» (Hebr 10,5-7). Diese
Sohn Gottes und Erlöser. Ihn hat Gott aus den Toten auferweckt; Verse beziehen sich auf Psalm 40.

10 MNR > Mai 2007


Aufgegriffen
Die Australische Christliche Lobby
(ACL) beobachtet mit Sorge die Einführung
eines Gremiums aus Imamen in Westaustra-
lien, das in zivilrechtlichen Streitfragen zwi-
schen Muslims schlichten soll. Das komme
einer «pseudolegalen Einführung der Sharia
in Australien gleich», warnte Jim Wallace,
Direktor der ACL, in Canberra. «Das austra-
lische Rechtssystem sollte in gleicher Wei-
se für alle Australier gelten. Wir sollten es
nicht einem anderen System von Werten und
Glaubenstraditionen überlassen, nicht ein-
mal in zivilrechtlichen Angelegenheiten», so
Wallace.

«Es ist unser Licht, das wir fürchten,


nicht unsere Dunkelheit» (Nelson Mandela).

Nach Ansicht des britischen Popstars


Elton John sollten Religionen wegen ihrer
Schwulenfeindlichkeit verboten werden.
Mit 13 Jahren wird ein jüdischer Junge religionsmündig, das heisst, er kommt in die Verantwortung des
Gesetzes; er wird von einem Knaben zu einem «Sohn des Gesetzes» (Bar Mitzvah)
Das Verhältnis zwischen Katholiken und
Jesus verliess Seine göttliche Herr- der hat ewiges Leben und kommt nicht
Angehörigen der Freikirchen hat sich in den
lichkeit und nahm bei Seiner Geburt ins Gericht, sondern er ist vom Tod zum vergangenen 40 Jahren entscheidend ge-
Menschengestalt an, um als Gott für Leben hindurchgedrungen» (Joh 5,24). wandelt: Aus Gegnern wurden Glaubens-
eine sündige, verlorene Welt sterben geschwister. Darauf hat der baptistische
zu können (vgl. Phil 2,5-8). Frage 4: War Jesus ein Glo- Kirchenhistoriker Prof. Erich Geldbach (Mar-
Wer ist nun letztlich schuld an Jesu betrotter? «Welt der Wunder»: burg) hingewiesen.
Kreuzigung? Diese ganze Tragik wird «Erstaunlich: Das Neue Testament
in Römer 4,25 so zusammengefasst: erzählt viel über die Kindheit und Die Zehn Gebote Gottes sind deshalb so
«… ihn (den Herrn Jesus), der um unse- die letzten Jahre Jesu. Doch über die
eindeutig, weil sie nicht erst auf einer Kon-
rer Übertretungen willen dahingegeben rund 20 Jahre dazwischen verliert es kein
ferenz beschlossen wurden (Konrad Ade-
und um unserer Rechtfertigung willen Wort. Kann es sein, dass er in dieser Zeit
auferweckt worden ist.» Unsere Sünde seine Heimat verlassen hatte? Was dafür nauer).
und Schuld haben Ihn gekreuzigt. Die spricht: Durch Jerusalem verlief damals
Sünde, die seit dem Sündenfall Adams eine internationale Handelsstrasse, die «Wenn im Glauben Ebbe ist, steigt oft in
auf jeden Menschen kommt, und die bis nach Indien führte. Interessanterwei- der Sünde die Flut» (Charles Haddon Spur-
unzähligen Tatsünden jedes einzelnen se gibt es im indischen Himalaya ein bud- geon).
Menschen jeder Generation haben Jesus dhistisches Kloster, dessen Schutzpatron
zum Opferlamm gemacht. Gottes Liebe ein Magier ist, der angeblich über Wasser
und Gerechtigkeit kann Sünde nicht laufen konnte.» Seit Anfang Jahr läuft das christliche
tolerieren, sie muss gerichtet werden. Unsere Antwort: Es ist gar nicht nö- Magazin «Club 700» auf Bibel TV. Marc Villi-
So kam Jesus als Sündloser in die Welt, tig, dass die Bibel uns über die Jugend- ger ist Produzent der Sendung, die aus Ame-
um sich zur Sünde machen zu lassen zeit Jesu berichtet; das bedeutet jedoch rika stammt und im deutschsprachigen Eu-
und die Sünden der Menschen aller keinesfalls, dass Er etwa Israel verlassen ropa für frischen Wind sorgt. Im Interview
Zeiten auf Seinen Leib zu nehmen und hätte. Das Wort Gottes lässt uns aber verrät Villiger, weshalb Bibel TV vom neuen
ans Kreuz zu tragen (2.Kor 5,21; 1.Petr über die drei wichtigsten Stationen im Konzept sehr angetan ist und weshalb seine
2,24). Nun gilt: So wie wir durch Adam Leben Jesu, die zu unserer Erlösung Moderatoren vor der Kamera beten.
alle zu Sündern werden, kann nun jeder dienen, nicht im Unklaren:
durch den Glauben an Jesus vor Gott 1. Die Bibel bezeugt Seine Geburt in
gerecht werden. Das Gericht, das uns Bethlehem, die damit zusammenhängen- In Rumänien wurde ein orthodoxer Pries-
treffen sollte, hat Jesus am Kreuz frei- de Flucht nach Ägypten und Seine frühe ter zu 14 Jahren Haft verurteilt. Er hatte vor
willig auf sich genommen. Deshalb kann Kindheit in Nazareth (Mt 1 und 2). zwei Jahren bei einer 23-jährigen Nonne eine
Er zu Recht sagen: «Wer mein Wort hört 2. Die Bibel bezeugt Seinen Auftritt Teufelsaustreibung vorgenommen, an deren
und dem glaubt, der mich gesandt hat, als 12-Jähriger im Tempel (Lk 2). Mit 13

MNR > Mai 2007 11


Folgen sie starb. Während des Exorzismus Im Blickfeld
war die Frau an ein Kreuz gefesselt. Drei Ta-
ge bekam sie keine Nahrung. Das Gericht in
der ostrumänischen Stadt Vaslui verurteilte Jahren wird ein jüdischer Junge religi- seine Hände geschehen? Ist dieser nicht
auch eine Äbtissin und drei Nonnen als Mit- onsmündig, das heisst, er kommt in die der Zimmermann, der Sohn der Maria,
täterinnen zu fünf bis acht Jahren Haft we- Verantwortung des Gesetzes; er wird von der Bruder von Jakobus und Joses und
gen Freiheitsberaubung mit Todesfolge. einem Knaben zu einem «Sohn des Ge- Judas und Simon? Und sind nicht seine
setzes» (Bar Mitzvah). Die Bar-Mitzvah- Schwestern hier bei uns? Und sie nah-
Feier ist sozusagen die jüdische Version men Anstoss an ihm.» Die Menschen
Eine ganzseitige Zeitungsanzeige von der Konfirmation. Von diesem Zeitpunkt kannten Jesus offensichtlich von Seiner
Schwulen und Lesben in Österreich zeigt an mussten die Männer dreimal im Jahr Jugend her, die Er in Nazareth verbracht
eine Marienskulptur und den Text: «Hat sie zum Tempel nach Jerusalem reisen: zum hatte, und brachten Ihn mit Seinem Pfle-
einen Mann gebraucht, um zu einem Kind Fest der ungesäuerten Brote bzw. Passah, gevater und seinen Halbgeschwistern in
zum Fest der Wochen (Pfingstfest) und Verbindung. Daraus wird deutlich, dass
zu kommen? – Wir verlangen keine Wunder.
zum Laubhüttenfest (vgl. 5.Mo 16,16). Jesus in Nazareth aufwuchs. Überdies
Aber das Recht auf künstliche Befruchtung
Die meisten Jungen feierten ihr erstes steht auch Folgendes geschrieben (was
und Adoption.» Mit diesem Inserat in der Ta- Fest bereits mit 12 Jahren, um sich rituell in den Ohren heutiger Menschen fast
geszeitung Standard warb die Homosexuelle auf Bar-Mitzvah vorzubereiten (vgl. Mt unglaublich klingen mag): «Und er ging
Initiative Wien (HOSI) für den Zugang lesbi- 21,15). Vielleicht sollte die Zahl 12 an mit ihnen (Seinen Eltern) hinab und kam
scher Paare zur Fortpflanzungsmedizin sowie die 12 Stämme Israels erinnern, die im nach Nazareth und war ihnen untertan»
für die Erlaubnis für gleichgeschlechtliche Gesetz vor Gott stehen? Die Bar-Mitzvah- (Lk 2,51).
Paare, Kinder zu adoptieren.

Nach einem Zeitungsbericht treten


muslimische Kurden in grösserer Zahl zum
Christentum über. Dieses Phänomen soll
mittlerweile «üblich» geworden sein. Allein
in der kurdischen Stadt Ardabil im Iran soll
es mehr als 1 000 Konvertiten und in Rania
weitere 300 geben. Offenbar wurden kurdi-
schen Behörden Anträge zur Gründung eige-
ner Kirchen gestellt.

«Ich bete seit zwei Jahren für weniger Das Kreuz – das bedeutendste Symbol der Christenheit
Diebstähle», sagt der Schweizer Restaurant-
Besitzer Rolf Hiltl. Seither habe es nur noch Feier kommt zwar in der Bibel so nicht Ausserbiblischen Quellen zufolge soll
einen Fall gegeben. vor, aber es ist möglich, dass sie zur Zeit der Apostel Thomas zur Verkündigung
Jesu bereits Tradition war; denn es gab des Evangeliums in Richtung Osten ge-
damals unter den Römern ebenfalls ein zogen und bis nach Indien gekommen
In Köln hat der katholische Pfarrer Franz Volljährigkeitsritual. sein. Das würde erklären, weshalb es in
Meurer eine Sonntagskollekte für den Bau ei- 3. Jesus begann Seinen öffentlichen Indien christliche Überlieferungen gibt
ner Moschee gespendet. «Ist doch klar, dass Dienst als Messias mit ungefähr 30 Jah- – die wahrscheinlich im Laufe der Zeit
ren (vgl. Lk 3,21-23). Er wirkte bis zu verdreht wurden.
wir denen helfen», sagte Meurer. Die Ent-
Seinem Tod ca. 3 Jahre später. Im Alter
scheidung sei einstimmig durch den Pfarrge-
von 30 Jahren wurde ein Israelit dienst- Frage 5: Wie sah das Kreuz
meinderat und den Kirchenvorstand seiner
tauglich für die Arbeit an der Stiftshütte aus, an das Jesus geschlagen
Gemeinde St. Theodor getroffen worden. (4.Mo 4,1-3). Von daher ist es erklärlich, wurde? «Welt der Wunder»:
dass Jesus ebenfalls mit 30 erstmals öf- «Das Kreuz ist eines der bedeu-
fentlich auftrat. tendsten Symbole der Christenheit.
Darf die evangelische Kirche in ihren
Dass Jesus vor dieser Zeit Seine Doch es wird nicht so ausgesehen ha-
Publikationen vor «Bioenergie-Kursen», Ru-
«Vaterstadt» Nazareth kaum verlassen ben, wie wir es aus der Kirche kennen.
tengehen und Räucherritualen einer Semi- hat, macht Markus 6,1-3 deutlich: «Und Hunderttausende Menschen wurden
naranbieterin warnen? Das Verwaltungsge- er zog von dort weg und kam in seine von den Römern gekreuzigt. Die wa-
richt München sagt nein. Das Gericht hat in Vaterstadt; und seine Jünger folgten ihm ren dabei äusserst fantasiereich. Viele
einem Beschluss der bayerischen Landeskir- nach. Und als der Sabbat kam, fing er wurden kopfüber gekreuzigt. Manche
che und ihrem Sektenbeauftragten Wolfgang an, in der Synagoge zu lehren; und viele, an einem Kreuz, das wie ein T aussah.
Behnk untersagt, kritische Beurteilungen die zuhörten, erstaunten und sprachen: Der Querbalken war schräg. Oder gab es
über die Anbieterin solcher Kurse zu veröf- Woher hat dieser solches? Und was ist gar keinen? Schon damals war Palästina
fentlichen. das für eine Weisheit, die ihm gegeben waldarm. Warum also hätte man wert-
ist, dass sogar solche Wundertaten durch volles Holz für die Hinrichtung eines in

12 MNR > Mai 2007


den Augen der Römer kleinen Fisches
verschwenden sollen?»
Unsere Antwort: Dass das Kreuz nicht
so aussah, wie es allgemein dargestellt
wird, ist richtig. Es war sicher nicht
von einem Zimmermann zurechtgesägt
und fein säuberlich gehobelt worden.
Eher entspricht der Liedtext, in dem
von dem «altrauen Kreuz» die Rede ist,
der Wahrheit. Dass es allerdings einen
Querbalken hatte, scheint zu stimmen,
denn es heisst in Johannes 19,17: «Und
er selbst trug sein Kreuz und ging hinaus
nach der Stätte, genannt Schädelstätte,
die auf Hebräisch Golgatha heisst.» In
der Regel trugen die Verurteilten den
Querbalken zur Hinrichtungsstätte, an
welcher der senkrechte Balken bereits
vorhanden war. Nach Johannes 20,25
wurde Jesus an Händen und Füssen
ans Kreuz genagelt. Die Nägel wurden
nicht in die Handflächen, sondern in die
Handgelenke, ca. 1 cm hinter der Hand-
fläche getrieben. Dabei wurde der grösste
Nerv, der durch die Hand läuft – Nervus
medianus –, zerstört, was unsägliche
Schmerzen verursachte. 1969 machte
man übrigens in Givat Ha-Mivtar (nord-
östlich von Jerusalem) einen grausigen
Gott sei Dank, die
Fund. Unter Särgen aus der herodiani-
schen Zeit fand man die Gebeine eines
Mannes mit dem Namen Jehochanan
(Johannes) Ben-Hazkul. Dessen rechtes
Ausländer sind da!
Fersenbein ist seitlich von einem 11 Nein, keine Sorge, ich bin weder ideologisch verblendet noch ein
Zentimeter langen Nagel durchbohrt, Sozialromantiker. Jedoch ist es nicht von der Hand zu weisen, dass laut
was für eine Kreuzigung spricht. den Statistiken der Ausländeranteil in gewissen Gebieten und Stadtteilen
In Bezug auf die Kreuzigung Jesu ausserordentlich hoch ist. Aber halten wir doch ein wenig inne und
Christi heisst es in Kolosser 2,14: «Er
hat den Schuldschein gegen uns ge- betrachten wir die ganze Angelegenheit einmal aus einem anderen
löscht, den in Satzungen bestehenden, Blickwinkel.
der gegen uns war, und ihn auch aus

W
unserer Mitte fortgeschafft, indem er ir Christen haben den klaren auch nicht Ihr Auftrag ist, kann ich nicht
ihn ans Kreuz nagelte.» Auftrag vom Sohn Gottes, Je- beurteilen.
Friedrich von Bodelschwingh, der sus Christus: «So geht nun hin Ausserdem, so mögen Sie argumen-
sich um Jesu willen Zeit seines Lebens und macht zu Jüngern alle Völker, und tieren: «Ich muss nicht nach Indone-
um Kranke, Arbeits- und Obdachlose tauft sie auf den Namen des Vaters und sien oder sonst wohin gehen. Nein,
kümmerte, philosophierte nicht über des Sohnes und des Heiligen Geistes das Missionsfeld liegt doch direkt vor
das stellvertretende Leiden und Sterben und lehrt sie alles halten, was ich euch meiner Haustür.» Das ist in der Tat nur
des Sohnes Gottes am Kreuz, sondern befohlen habe» (Mt 28,19-20). zu wahr. Aber anstatt nun zu schimpfen
betete an mit den Worten: Gut, packen wir also die Koffer und wie ein Rohrspatz, dass so viele Auslän-
fliegen nach Pakistan! Oder wie wäre der – und dazu noch Ungläubige – in
«Nun in heil’gem Stilleschweigen es mit Ostanatolien, Nigeria, Kasachs- unser schönes Land kommen, sollten
stehen wir auf Golgatha. tan oder Bosnien? Nepal soll ebenfalls wir Gott vielmehr «Danke!» sagen.
Tief und tiefer wir uns neigen ganz nett sein, auch wenn dort immer Immerhin kommt Er unserer Faulheit
vor dem Wunder, das geschah, wieder Missionare und Entwicklungs- und Bequemlichkeit entgegen, indem
als der Freie ward zum Knechte helfer umgebracht werden. Es gibt so Er Menschen aus den Völkern, die wir
und der Grösste ganz gering, viele Länder auf dieser Erde, in denen eigentlich evangelisieren sollten, zu uns
als für Sünder der Gerechte zahlreiche Menschen noch nichts von schickt. So müssen wir uns gar nicht erst
in des Todes Rachen ging.» N.L.  Jesus gehört haben und wo einem prak- auf die beschwerliche und gefährliche
tizierenden Christen offene Ablehnung Reise dorthin begeben. Menschen aus
1
Flavius Josephus, Jüdische Altertümer, 18. Buch, 3. oder purer Hass entgegenschlägt. Zu aller Herren Länder leben mitten unter
Kap., 3. Absatz gefährlich? Nicht mein Aufttrag? Nun, uns, die sonst nie mit dem Evangelium
gefährlich ist es tatsächlich. Ob es jedoch erreicht würden. Anatolien und Alba-

MNR > Mai 2007 13


Im Blickfeld
nien, über 2 000 km von uns entfernt,
liegen nun vor der Haustür. Sollten wir
uns als Christen nicht darüber freuen?
Fazit: Ein Ausländerproblem – insbe-
sondere mit Muslims – haben wir doch
nur, weil wir uns selber nicht mehr auf
unser christliches Fundament besinnen.
Wäre Deutschland noch ein wahrhaft
christliches Land, in dem die Menschen
dem Namengeber ihrer Religion – Jesus
Christus – wirklich dienten und darauf
ausgerichtet wären, Gott wohlgefällig zu
leben, ihren Glauben bezeugten, Jesus
verherrlichten und sich auf das Wort
Gottes, die Bibel, stützen würden,

Mohnhaupt und Klar –


dann dürften wir froh und dankbar
sein für jeden Andersgläubigen, der
sich in unser Land begibt. Denn diese
Ausländer würden dann zwangsläufig
mit dem Evangelium, das heisst der
Vergebung und Gnade
Ein Ausländerproblem «Und sie taten nicht Busse, weder über ihre Mordtaten, noch über ihre
– insbesondere mit Mus- Zaubereien, noch über ihre Unzucht, noch über ihre Diebereien» (Offb 9,21).

I
lims – haben wir doch m Zusammenhang mit den ehemali- In theologischer Hinsicht kann nur
nur, weil wir uns selber gen RAF-Terroristen Brigitte Mohn-
haupt und Christian Klar ist in der
Gott dem Sünder vergeben, weil ein
sündiger Mensch sich in erster Linie ge-
nicht mehr auf unser Vergangenheit viel von Vergebung und gen Gott selbst vergangen hat. Hat nun
christliches Fundament Gnade geschrieben und gesprochen wor-
den. Auch vom christlichen Standpunkt
Gott Brigitte Mohnhaupt und Christian
Klar vergeben und sie somit von ihren
besinnen aus wurde diskutiert, inwieweit die Haft- Sünden (Mord, Terror, Lüge, Widerstand
entlassung von Brigitte Mohnhaupt und gegen die Staatsgewalt, Gotteslästerung
eine eventuelle Begnadigung von Christi- usw.) befreit bzw. begnadigt? Welches
Guten Nachricht, und mit der Heiligen an Klar gerechtfertigt sei oder nicht. sind denn die Voraussetzungen für Ver-
Schrift im Allgemeinen konfrontiert. Für Nun, wer kann überhaupt vergeben? gebung und Gnade?
uns wiedergeborene Christen gilt also: Eigentlich nur der, gegen den man sich 1. Glaube an Den, der einem Verge-
nicht den Zustrom von Ausländern vergangen hat. Die beiden RAF-Ter- bung und Gnade zusprechen kann
bekämpfen, sondern der Gottlosigkeit roristen haben sich nicht nur gegen 2. Sündenerkenntnis und damit ein-
im eigenen Land entgegenwirken und die Staatsgewalt vergangen, sondern hergehende Busse (Reue, Umkehr)
jede Gelegenheit nutzen, Menschen darüber hinaus auch Menschenleben 3. Bitte um Vergebung und Gnade:
(egal welcher Nation und Religion ) ausgelöscht. Der Staat kann die Verbre- «Wenn wir aber unsere Sünden beken-
Jesus Christus klar und deutlich zu chen, die gegen ihn begangen worden nen, so ist er treu und gerecht, dass er
bekennen. sind, vergeben. Aber er ist nicht befugt, uns die Sünden vergibt und uns reinigt
Die Apostel Petrus und Johannes für die verübten Morde Vergebung aus- von aller Ungerechtigkeit» (1.Joh 1,9).
proklamierten vor dem Hohen Rat, der zusprechen. Die Getöteten sind hierzu Alle drei Voraussetzungen sind offen-
ihnen untersagt hatte, im Namen Jesu zu natürlich nicht mehr in der Lage, sodass sichtlich weder bei Brigitte Mohnhaupt
reden oder zu lehren: «Denn es ist uns es deren Hinterbliebenen obliegt, den noch bei Christian Klar erfüllt, denn:
unmöglich, nicht von dem zu reden, was Peinigern zu vergeben. Ein solcher Akt 1. Beide glauben nicht an Jesus Chris-
wir gesehen und gehört haben!» (Apg der Barmherzigkeit, der Vergebung tus, was die theologische Voraussetzung
4,20). Trotz massiver Drohungen der und Gnade wäre in der Tat ein zutiefst für Vergebung und Gnade wäre (vgl. z.B.
damaligen religiösen Obrigkeit konnte christliches Verhalten. Doch das fällt Mt 9,2.6). Aber selbst juristisch gesehen
der Lauf des Evangeliums nicht gestoppt den Hinterbliebenen schwer, denn die verhält es sich wie folgt: BeideVerbre-
werden: «… sie hörten nicht auf, jeden Mörder haben sich noch nie bei ihnen cher bekämpften den Staat, von dem
Tag im Tempel und in den Häusern zu entschuldigt. Auch sonst gibt es bis sie nun Gnade erhoffen. Sie sind auch
lehren und das Evangelium von Jesus, heute keinerlei Anzeichen dafür, dass nach wie vor in ihrer Gesinnung gegen
dem Christus, zu verkündigen» (Apg Brigitte Mohnhaupt und Christian Klar diesen Staat gerichtet (sie glauben nicht
5,42). T.L.  ihre Taten bereuen würden und einen an ihn). Ihre Äusserungen in naher Ver-
Sinneswandel vollzogen hätten. gangenheit belegen dies.

14 MNR > Mai 2007


2. Sowohl theologisch als auch juris-
tisch haben sich beide Linksextremisten Streiflicht
bis heute nicht von ihren Taten distan-
ziert. Von Reue ist weit und breit keine
Spur zu sehen!
3. Die Bitte um Gnade ist bei Chris-
tian Klar zwar erfolgt; aber sie ist schon
Echter Glaube
aufgrund der nicht erfüllten Bedingungen In England wurde einst ein Prediger von einem Atheisten aufgefordert, mit ihm in öffentlicher
(Punkte 1 und 2) – zumindest theologisch Versammlung darüber zu disputieren, ob es einen Gott gebe oder nicht. Der Prediger antwortete
gesehen – irrelevant. Dann ist dieses ihm: «Wozu sollen wir lange disputieren? Bringen Sie mir 12 Leute, die durch ihren Unglauben von
Gnadengesuch an die falsche Adresse
ihren sündigen Gewohnheiten befreit und bessere Menschen geworden sind. Ich werde meiner-
gerichtet. Theologisch wie juristisch
betrachtet wäre das Begehren – welches seits mit Freuden 12 Leute bringen, die durch den Glauben an den lebendigen Gott von ihren Ge-
formell an den Bundespräsidenten gerich- bundenheiten frei und andere Menschen geworden sind.» Daraufhin liess der Atheist nichts mehr
tet werden muss – glaubwürdiger und von sich hören. Denn er wusste: Er müsste lange suchen, bis er zwölf – ja auch nur einen Einzigen
moralisch vertretbarer, wenn zuerst ein – finden würde, bei denen der Unglaube diese Wirkung hervorgebracht hätte.
«Gnadengesuch» an die Hinterbliebenen
Der Glaube an Jesus ist das einzige Mittel, um Menschen von ihren Gebundenheiten frei zu
der sinnlos Ermordeten erfolgt wäre.
Wenn dem Gnadengesuch von Chris- machen. Allein der Glaube vermag Berge zu versetzen (Mt 21,21) – Berge von Schuld, Sünde und
tian Klar stattgegeben würde, wäre das Not. Doch auf wen soll dieser Glaube ausgerichtet sein? Die Bibel gibt darauf folgende Antwort:
weder theologisch noch juristisch vertret- «Ohne Glauben aber ist es unmöglich, ihm wohl zu gefallen; denn wer zu Gott kommen soll, muss
bar. Bei Brigitte Mohnhaupt liegt der Fall glauben, dass er ist und die, welche ihn suchen, belohnen wird» (Hebr 11,6). Biblischer Glaube ist
juristisch gesehen anders, weil es sich bei
nichts Schwammiges, Undefinierbares, sondern er umfasst eine Person und deren Werk. Petrus
ihr nicht um ein Gnadengesuch, sondern
um eine Haftentlassung nach Ablauf der drückt es wie folgt aus: «… wir haben geglaubt und erkannt, dass du der Christus, der Sohn des
Mindesthaftstrafe handelt. Theologisch lebendigen Gottes bist» (Joh 6,69). Dieser Glaube ist nicht vererbbar. Gott hat keine Enkelkinder.
ist diese Angelegenheit jedoch genauso Vielmehr fragt Gott nach Ihrem ganz persönlichen Glauben, der so beschrieben wird: «Glaube an
zu betrachten wie bei Christian Klar (s. den Herrn Jesus, so wirst du gerettet werden!» (Apg 16,31). Glaube ist eine Herzenssache: «Wenn
Punkte 1-3), auch wenn vom juristischen
du von ganzem Herzen glaubst …» (Apg 8,37). Das grosse Thema dieses biblischen Glaubens ist
Standpunkt aus einer weiteren Verwah-
rung Brigitte Mohnhaupts nichts im Wege eine Person und Ihr Werk: Jesus Christus! So bezeugt zum Beispiel Martha: «Ich glaube, dass du
gestanden hätte. der Christus bist, der Sohn Gottes, der in die Welt kommen soll» (Joh 11,27). Echter Glaube hat
Doch wo auch immer Brigitte Mohn- folgenden Inhalt: «Diese aber sind geschrieben, damit ihr glaubt, dass Jesus der Christus ist, der
haupt und Christian Klar – man beachte Sohn Gottes, und damit ihr durch den Glauben das Leben habt in seinem Namen» (Joh 20,31).
den Vornamen Christian – die letzten
Jahre ihres Lebens verbringen werden:
Echter Glaube baut auf die Tatsache von Johannes 1,29: «Siehe, das ist Gottes Lamm, das der
Es sollte unser Gebet sein, dass beide Welt Sünde trägt!» Durch solchen Glauben ist Sündenvergebung persönlich erfahrbar: «Und als
ihre Sünden erkennen und dazu getrie- er (Jesus) ihren Glauben sah, sprach er zu ihm: Mensch, deine Sünden sind dir vergeben!» (Lk
ben werden, sich an den Einen zu wen- 5,20). Echter Glaube entsteht dort, wo Gottes Wort, die Bibel, gepredigt wird: «Demnach kommt
den, der allumfängliche, ewige Gnade der Glaube aus der Predigt, die Predigt aber durch Gottes Wort» (Röm 10,17). Dabei stützt sich
und ewiges Leben schenken kann und
will – Jesus Christus! Denn Gott will
dieser Glaube weder auf eigene menschliche Erfahrung noch auf philosophische Meinungen und
nicht den ewigen Tod des Sünders, son- Ansichten, sondern vielmehr auf die Realität Gottes – offenbart in der Bibel: «Denn euer Glaube
dern dass dieser von seinen bösen Wegen sollte nicht auf Menschenweisheit, sondern auf Gotteskraft gegründet sein» (1.Kor 2,5). Solcher
umkehrt und lebt (vgl. Hes 18,23). Auch Glaube kann auf Dauer nicht geheim bleiben, nein, er muss sichtbar werden: «Denn wenn du mit
im Neuen Testament ist dieser Wille des deinem Munde Jesus als den Herrn bekennst und in deinem Herzen glaubst, dass Gott ihn von den
Ewigen fest verankert: Gott, unser Ret-
ter, «will, dass alle Menschen gerettet
Toten auferweckt hat, so wirst du gerettet» (Röm 10,9). Dabei wird dieser Glaube ganz praktisch
werden und zur Erkenntnis der Wahr- und erweist sich durch entsprechende Werke des Glaubens: «Willst du aber erkennen, du eitler
heit kommen. Denn es ist nur ein Gott Mensch, dass der Glaube ohne Werke fruchtlos ist?» (Jak 2,20). Echter Glaube ist ein Geschenk
und ein Mittler zwischen Gott und den Gottes: «Denn aus Gnade seid ihr gerettet worden durch den Glauben, und das nicht aus euch:
Menschen, der Mensch Christus Jesus, Gottes Gabe ist es» (Eph 2,8). Solcher Glaube erfährt die tägliche Unterstützung Gottes, sagt
der sich selbst als Lösegeld für alle gege-
ben hat. Das ist das Zeugnis zur rechten doch Jesus Christus selber: «Ich aber habe für dich gebetet, dass dein Glaube nicht aufhöre» (Lk
Zeit» (1.Tim 2,3-6). Und wie diese von 22,32). Und solch ein Glaube beweist sich auch unter schwierigen Umständen: «Es ist aber der
Gott gewollte Errettung jedes einzelnen Glaube ein Beharren auf dem, was man hofft, eine Überzeugung von Tatsachen, die man nicht
Menschen geschehen soll, ja muss, geht sieht» (Hebr 11,1). «Hier ist die Standhaftigkeit und der Glaube der Heiligen» (Offb 13,10). Ech-
klar aus den Worten des Heilandes Jesus ter Glaube ist ein Überwinderglaube: «Denn alles, was aus Gott geboren ist, überwindet die Welt;
Christus hervor: «Ich bin der Weg und
die Wahrheit und das Leben; niemand und unser Glaube ist der Sieg, der die Welt überwunden hat» (1.Joh 5,4). Und dieser Glaube wird
kommt zum Vater als nur durch mich!» einmal das Ziel erreichen, denn es steht geschrieben: «Weil ihr das Endziel eures Glaubens da-
(Joh 14,6). T.L.  vontragt, nämlich die Errettung eurer Seelen» (1.Petr 1,9). – Ist das auch Ihr Glaube? S.R. 

MNR > Mai 2007 15


Biblische Botschaft

Der Herr ist


Marcel Malgo

E
in Psalm Davids. Der Herr ist
mein Hirte; mir wird nichts

mein Hirte
mangeln. Er weidet mich auf
einer grünen Aue und führet
mich zum frischen Wasser. Er erqui-
cket meine Seele; er führet mich auf
rechter Strasse um seines Namens
willen. Und ob ich schon wanderte im
finstern Tal, fürchte ich kein Unglück;
Viele wiedergeborene Christen und selbst Na- denn du bist bei mir, dein Stecken und
dein Stab trösten mich. Du bereitest vor
menschristen kennen Psalm 23. Manche können mir einen Tisch im Angesicht meiner
ihn sogar auswendig. Aber ob alle die zahlreichen Feinde. Du salbest mein Haupt mit Öl
und schenkest mir voll ein. Gutes und
geistlichen Kostbarkeiten entdeckt haben, die er Barmherzigkeit werden mir folgen mein
Leben lang, und ich werde bleiben im
enthält? In den Monaten Mai bis November die- Hause des Herrn immerdar» (Ps 23).

ses Jahres wird Marcel Malgo unseren Lesern und «Ein Psalm Davids.» Psalm 23 ist ge-
wiss der bekannteste und berühmteste
Leserinnen die meist verborgenen Schätze dieses aller Psalmen. Wenn David in ihm das
Bild eines Hirten benutzte, der seine
Psalms vor Augen führen. Schafe weidet, dann wusste er, worü-
ber er sprach. Denn er war selber ein
Schafhirte.
Als der Prophet Samuel den Jüngling
David zum König salben wollte, musste
man diesen erst von den Schafen wegho-

16 MNR > Mai 2007


len: «Samuel sprach zu Isai: Sind das die Schafe ihm folgen und ihm gehorchen. ersten Kommen Jesu so «verschmachtet
Knaben alle? Er aber sprach: Es ist noch Das ist auch in der Nachfolge Jesu so. und zerstreut» umher? Weil sie ihrem
übrig der jüngste; und siehe, er hütet die Ganz klar geht das aus Seinen Worten Herrn untreu geworden waren und da-
Schafe. Da sprach Samuel zu Isai: Sende in Johannes 10 hervor, wo der Herr rum auch keinen Hirten mehr hatten.
hin und lass ihn holen; denn wir werden von der herrlichen Bewahrung: «Ich Fazit: Wer den Herrn verneint, muss
uns nicht setzen, bis er hierher komme» bin der gute Hirte» (V 11.14), von den guten Hirten entbehren!
(1.Sam 16,11). Mit Bezug darauf wird Seiner Allwissenheit: «… und kenne Wenn Sie in Ihrem Glaubensleben
in Psalm 78,70-71 berichtet: «Und (der die Meinen …» (V 14), aber auch vom eine unselige Trennung zwischen
Herr) erwählte seinen Knecht David und Gehorsam wahrer Nachfolge spricht: dem Hirten Jesus und dem Herrn Je-
nahm ihn von den Schafställen; von den «Die Schafe hören seine Stimme; und sus vollziehen, wenn Sie den Hirten
säugenden Schafen holte er ihn, dass er er ruft seine Schafe mit Namen und führt lieben, dem Herrn aber widerstehen,
sein Volk Jakob weiden sollte und sein sie hinaus. Und wenn er seine Schafe dann wundern Sie sich nicht, wenn
Erbe Israel.» hinausgelassen hat, geht er vor ihnen Sie schliesslich auch Seiner Bewahrung
Es wird in der Bibel nicht gesagt, ob her, und die Schafe folgen ihm nach; und Fürsorge verlustig gehen. Denn
David diesen herrlichen Psalm 23 beim denn sie kennen seine Stimme» (V 3-4). Ihr guter Hirte will auch Ihr Herr sein;
Hüten der Schafe dichtete. Jedenfalls Aber ist das in Seiner weltweiten Ge- wir können diese beiden in unserem
hatte er aber mit den grünen Auen, meinde auch überall der Fall? Nein, Glaubensleben nicht von-
dem frischen Wasser, dem Stecken und eben nicht! So manches Schaf irrt einander trennen.
Stab als Schafhirte ständig zu tun. von Zeit zu Zeit ab! Wenn ein Kind Diese geistliche Wahr-
Gottes aber gemerkt hat, dass es vom heit erklärt uns der Herr
Einleitende Gedanken zu Psalm 23 Weg der Nachfolge abgekommen ist Jesus sehr deutlich: «Ich sage hinfort
– sei es durch Gedanken, Tat- oder nicht, dass ihr Knechte seid; denn
Zu manchen Bibelstellen, die uns et- Unterlassungssünden –, dann gibt es ein Knecht weiss nicht, was sein
was verheissen, gibt es einen Schlüssel, nur eines: so schnell als möglich zum Herr tut. Euch aber habe ich gesagt,
um das von Gott Versprochene auch zu guten Hirten, dem Herrn Jesus, zu- dass ihr Freunde seid; denn alles,
empfangen. Ein klassisches Beispiel da- rückkehren und Ihm die Sünde bzw. was ich von meinem Vater gehört
für ist Psalm 50,15: «… und rufe mich Sünden bekennen, damit das Blut habe, habe ich euch kundgetan»
an in der Not, so will ich dich erretten, Jesu von aller Sünde reinigen kann (Joh 15,15). Darüber dürfen wir
so sollst du mich preisen.» Diese wun- (vgl. 1.Joh 1,7.9). uns von ganzem Herzen freuen.
derbare Verheissung hat schon man- In alter Zeit musste Gott der Doch wir sind nicht einfach so
chem Kind Gottes in der Not geholfen. Herr über Sein Volk Israel kla- «Freunde» des Herrn,
Aber es wird ein Schlüssel benötigt, um gen: «Denn mein Volk sondern nur dann,
den vollen Segen zu empfangen. Wir fin- ist wie eine verlo- wenn wir Ihm
den ihn in Vers 14: «Opfere Gott Dank rene Herde …» gehorchen:
und bezahle dem Höchsten deine Ge- (Jer 50,6), und: «Ihr seid mei-
lübde …» Das Bindewort «und» («und «… meine Schafe ne Freunde,
rufe mich an in der Not …») macht den sind zerstreut … wenn ihr tut,
Zusammenhang dieser beiden Verse und gehen irre hin was ich euch
deutlich. Wer also will, dass der Herr ihn und wieder auf den gebiete» (V 14).
aus der Not errettet, muss den Schlüssel Bergen …» (Hes Auch hier ist der
zu dieser «Tür des Segens» benutzen: 34,5-6). Weshalb Vers 14 der Schlüs-
«Opfere Gott Dank und bezahle dem solch ernste Wor- Zu manchen Bibelstel- sel zu Vers 15.
Höchsten deine Gelübde.» te? Warum irrte len, die uns etwas ver- Jesus ist nicht nur
damals das Volk der gute Hirte, der
Der Schlüssel zu Psalm 23 umher? Weil es heissen, gibt es einen Seine Schafe auf
seinen Herrn ver- Schlüssel, um das von einer grünen Aue
In Psalm 23,1 steht Davids gewaltiges lassen und deshalb weidet und zum
Zeugnis: «Der Herr ist mein Hirte …» auch keinen wah- Gott Versprochene auch frischen Wasser
(V 1). Wer ist Davids Hirte? Der Herr! ren Hirten mehr zu empfangen führt, sondern Er
Manchmal vergessen wir, dass Jesus hatte. Und so ist ist auch der Herr,
Christus nicht nur unser Hirte, son- es bis heute ge- der von den Sei-
dern auch unser Herr ist. Dabei sind blieben: Wo man Gott nicht wirklich in nen Hingabe und Gehorsam fordert! Zu
wir durch Sein Blut teuer erkauft. Dass allen Lebenslagen als Herrn akzeptiert, Recht wird landauf und landab gepredigt,
Er als guter Hirte Tag und Nacht Seine muss man sich nicht wundern, wenn dass Gott Liebe und barmherzig ist und
bewahrende Hand über uns hält und man den guten Hirten schmerzhaft auch gerne vergibt. Aber das ist nur die
uns leitet, gefällt uns. Aber dass Er als entbehren muss. eine Seite des Evangeliums. Die Schrift
Herr über jeden Bereich unseres Leben Als der Heiland auf dieser Erde war sagt nicht nur: «Gott ist Liebe» (1.Joh
bestimmen kann, passt uns nicht immer und Sein Volk Israel sah, wurde Er sehr 4,16), sondern auch: «Er ist der Herr,
so gut. traurig: «… da er das Volk sah, jammer- unser Gott; er richtet in aller Welt» (Ps
Ein Hirte hütet und beschützt zwar te ihn desselben; denn sie waren ver- 105,7).
seine Herde, er führt und leitet seine schmachtet und zerstreut wie die Scha- Wenn Sie zur Herde Christi gehören,
Schafe aufopfernd und in grosser Ge- fe, die keinen Hirten haben» (Mt 9,36). weil Sie durch das Blut Jesu teuer erkauft
duld; aber er erwartet auch, dass seine Warum irrten die Schafe Israels beim und Sein Eigentum geworden sind, stelle

MNR > Mai 2007 17


benskampf fast zu Boden drückt. Was
Biblische Botschaft tut Er dann? Er versucht uns, auf grüne
Auen und zu frischen Wassern zu füh-
ren. Das war auch immer wieder das An-
ich Ihnen die sehr ernste Frage: Ist Er, Vers 7 lesen wir von der Aussendung der liegen des Herrn für Israel, weshalb Er
der gute Hirte, auch der Herr in Ihrem zwölf Jünger, um im Namen Jesu Christi Seinem Volk zum Beispiel zurief: «Denn
Leben? Ist Er Herr in Ihrer Familie, in grosse Taten zu vollbringen: «Er berief so spricht der Herr Herr, der Heilige in
Ihrer Ehe, über Ihre Zeit, in Ihrem Beruf, die Zwölf und hob an und sandte sie Israel: «‹Wenn ihr umkehrtet und stille-
über Ihr Geld, über Ihr Auto, über Ihren je zwei und zwei und gab ihnen Macht bliebet, so würde euch geholfen; durch
Leib, ja in all Ihren Entscheidungen? Ja? über die unsaubern Geister.» Die Zwölf Stillesein und Hoffen würdet ihr stark
Dann ist Jesus Christus, der gute Hirte, gehorchten und führten diesen wichti- sein›» (Jes 30,15).
in dem «die ganze Fülle der Gottheit gen Auftrag aus: «Und sie gingen und In unserer Zeit gibt es mehr gestresste
leibhaftig» wohnt (Kol 2,9), auch Ihr predigten, man solle Busse tun, und und ausgebrannte Kinder Gottes als je
Herr. Dann dürfen Sie zuversichtlich trieben viele Dämonen aus und salbten zuvor! Das sogenannte Burnout-Syn-
mit David sprechen: «Der Herr ist mein viele Kranke mit Öl und heilten sie» drom ist unter Christen mehr verbrei-
Hirte.» (V 12-13). Anschliessend kamen sie zu tet, als uns lieb ist. Manche unserer
Jesus zurück, um Ihm freudig alles zu Glaubensgeschwister liegen regelrecht
«… mir wird nichts mangeln» berichten: «Und die Apostel kamen bei am Boden, sind niedergeschlagen oder
Jesus zusammen und bereits depressiv.
Mit diesen Worten schliesst der ers- verkündeten ihm Und es kommt so-
te Vers von Psalm 23. Wem wird nichts alles, was sie getan gar vor, dass sie in
mangeln? Dem wiedergeborenen Chris- und gelehrt hatten» solchen Phasen zu
ten, dem der gute Hirte auch gleichzeitig (V 30). War der Suchtmitteln wie
Herr ist. In diesem Zusammenhang ist Herr nun glücklich Alkohol oder Tab-
auch Psalm 34,10-11 aufschlussreich: darüber? Und trieb letten greifen, um
«Fürchtet den Herrn, ihr seine Heili- Er sie gleich darauf etwas zur Ruhe zu
gen! denn die ihn fürchten, haben an, so weiterzuma- kommen. Dass dies
keinen Mangel. Reiche müssen dar- chen? Nein. Her- jedoch ein äusserst
ben und hungern; aber die den Herrn mann Menge über- gefährlicher Bume-
suchen, haben keinen Mangel an setzt den Vers 31 rang ist, liegt auf
irgendeinem Gut.» so: «Da sagte er zu der Hand. Dabei
Darum: Vertrauen Sie sich Ihrem ihnen: ‹Kommt ihr könnten sie jederzeit
guten Hirten an und seien Sie Ihrem für euch allein mit bei Jesus, ihrem gu-
Herrn untertan! Es wird sich dann mir abseits an einen ten Hirten, Zuflucht
beispielsweise Philipper 4,19 erfüllen: einsamen Ort und finden. Denn unser
«Mein Gott aber wird all eurem Mangel ruht dort ein wenig Herr hat für Seine
abhelfen nach seinem Reichtum in Herr- aus!›» In der Lud- gestressten Kinder
lichkeit in Christus Jesus.» wig-Albrecht-Bibel So manches Schaf irrt von Zeit zu Zeit ab! nur einen Wunsch
lauten diese Worte Wenn ein Kind Gottes gemerkt hat, dass es vom – wie damals bei
«Er erquicket meine Seele» Jesu: «‹Kommt, Weg der Nachfolge abgekommen ist, dann gibt den abgearbeiteten
lasst uns allein in es nur eines: so schnell als möglich zum guten Jüngern: sie zur
In Psalm 23,2-3 lesen wir: «Er weidet eine menschenlee- Hirten, dem Herrn Jesus, zurückkehren Ruhe zu bringen,
mich auf einer günen Aue und führet re Gegend gehn: und zwar bevor sie
mich zum frischen Wasser. Er erquicket da ruhet ein wenig!›» Der Herr Jesus unter der Arbeitslast und den Alltagsnö-
meine Seele.» Das alles zeugt von inne- selbst führte Seine Jünger «auf grüne ten zusammenbrechen. Er will immer so
rer Ausgeglichenheit, Ruhe in der Seele Auen und zum frischen Wasser», um handeln, wie es in Jesaja 42,3 geschrie-
und von einem Herzen, das stille gewor- ihre Seelen zu erquicken. Er nahm sie ben steht: «Das geknickte Rohr wird er
den ist vor dem Herrn. Überall im Welt- gleichsam an der Hand und führte sie an nicht zerbrechen, und den glimmenden
geschehen machen sich Stress, Hektik einen stillen Ort, der Ihm bekannt war. Docht wird er nicht auslöschen.» Doch
und Ruhelosigkeit breit und das macht So fuhren sie, zusammen mit Jesus, «in sehr viele wollen sich von Ihm nicht hel-
auch vor dem christlichen Lager nicht einem Boot an eine einsame Stätte für fen lassen oder haben den guten Hirten
Halt. Unser grosser Vorteil als Christen sich allein» (V 32). schlichtweg aus den Augen verloren.
besteht jedoch darin, dass wir Jesus im War es denn nicht gut, was die Jünger
Glauben bitten dürfen, uns Seine Ruhe für Jesus getan hatten? Doch, selbstver- «Eines aber ist Not …»
und Seinen Frieden zu schenken. Mehr ständlich, denn immerhin hatte Er sie
denn je brauchen wir heute die in den selbst ausgesandt. Aber weshalb ging Viele Christen mühen sich nach
Versen 2 und 3 beschriebenen grünen Er denn nicht auf das ein, was sie Ihm eigenen Vorstellungen ab, ohne nach
Auen, das frische Wasser und die Erqui- erzählten? Warum führte Er sie statt- dem Willen des Herrn gefragt zu haben.
ckung für unsere Seele. dessen zu einem Ruheplatz? Weil der Das Volk Israel meinte auch, ohne den
Der gute Hirte will die Seinen nicht Herr genau wusste, dass Seine Jünger Herrn auskommen zu können. Dabei
quälen, sondern ihnen immer wieder ausgelaugt und müde waren. Es ist Ihm wollte Gott Sein vom eigenen Kämpfen
die nötige Ruhe verschaffen. Das sehen auch bekannt, wenn wir gestresst und müdes Volk auf grüne Auen und zu
wir zum Beispiel in Markus Kapitel 6. In abgekämpft sind, wenn uns der Glau- stillen Wassern führen: «Wenn ihr um-

18 MNR > Mai 2007


kehrtet und stillebliebet, so würde euch der Alltagshektik zur Ruhe zu finden. Ströme des lebendigen Wassers fliessen.»
geholfen; durch Stillesein und Hoffen Dazu müssen Sie ein ganzes Ja geben; Oder denken wir an Offenbarung 22,17:
würdet ihr stark sein.» Doch das Volk es muss Ihnen ein Herzensanliegen sein, «… der Geist und die Braut sprechen:
war widerspenstig: «Aber ihr wollt nicht wieder ganz neu zur Ruhe kommen zu Komm! Und wer es hört, der spreche:
und sprecht: ‹Nein, sondern auf Rossen wollen. Komm! Und wen dürstet, der komme;
wollen wir fliehen …›» (Jes 30,15-16). und wer da will, der nehme das Wasser
Wir müssen es wollen und Ja sagen, Tiefe Ruhe durch Gemeinschaft mit des Lebens umsonst» (vgl. Ps 36,10).
wenn der gute Hirte uns zur Ruhe füh- Schliesslich will der gute Hirte auch
ren möchte!
Jesus unsere Seelen erquicken. Diese Erqui-
Als der Herr Jesus bei den Schwestern Es geht nicht darum, vieles aus der ckung finden wir nur in Ihm selbst:
Martha und Maria in Bethanien weilte, Bibel nur zu wissen, sondern es auch «Kommet her zu mir alle, die ihr müh-
mühte sich Martha sehr ab, um den zu tun: «Seid aber Täter des Worts und selig und beladen seid; ich will euch
Herrn würdig zu bedienen; Maria aber nicht Hörer allein; sonst betrügt ihr erquicken» (Mt 11,28).
setzte sich ihrem Gast zu Füssen und euch selbst» (Jak 1,22). Was erlebte Wie geht das alles aber ganz praktisch
hörte Ihm zu. Martha blickte verärgert Maria ganz praktisch, als sie sich dem vor sich? Der gute Hirte sucht das durch
auf ihre Schwester und bat den Herrn, Herrn zu Füssen setzte und Seiner Rede Sein Blut teuer erkaufte Menschenkind
Maria zu sagen, dass sie ihr doch helfen zuhörte? Sie trat in eine ganz neue und auf und bietet sich ihm selbst an. Da-
möge (Lk 10,40). Doch der Herr Jesus tiefe Gemeinschaft mit dem Herrn. Ge- mals in Bethanien stand Er persönlich
richtete folgende Worte an sie: «Martha, vor Maria und Martha.
Martha, du machst dir Sorge und Unru- Auch jetzt weiss Er, wie
he um vieles; eines aber ist Not. Maria es Ihnen geht, wie es an
aber hat das gute Teil erwählt; das soll Ihrem Arbeitsplatz und
nicht von ihr genommen werden!» in Ihrer Familie aussieht.
(V 41-42). Heute bietet Er sich Ihnen
Hier haben wir in Martha eine ziem- mittels des geschriebenen
lich gestresste Christin vor uns. Und ich Wortes an. Er selbst hat ge-
bin überzeugt, dass der Herr Jesus unter sagt: «Sie (die Schrift) ist’s,
anderem deshalb zu Besuch gekommen die von mir zeugt» (Joh
war, um Martha, die sich «Sorge und 5,39). Und in Lukas 24,27
Unruhe um vieles» machte, zur Ruhe heisst es: «… er fing an bei
zu bringen. Aber es gelang Ihm nicht. Mose und allen Propheten
Warum nicht? Weil sie einfach nicht zur und legte ihnen aus, was
Ruhe geführt werden wollte. Martha Mehr denn je brauchen wir heute die grünen Auen, das frische Was- in der ganzen Schrift von
war nicht bereit, mit ihrer gewohnten ser und die Erquickung für unsere Seele ihm gesagt war.»
Lebensweise zu brechen, obwohl das Ich bin überzeugt da-
für sie eine grosse Befreiung gewesen nau darum geht es Jesus auch, wenn Er von, dass ein Kind Gottes, das durch
wäre. als der gute Hirte Sie auf einer grünen irgendwelche Umstände des Lebens in
Von dieser «Martha-Haltung» wird Aue weiden, Sie zum frischen Wasser grosse Unruhe geraten ist, durch den
heute so manches Kind Gottes be- führen und Sie dort erquicken will. Heiligen Geist mehr denn je zum guten
herrscht: Ohne auf den Herrn hören Er selbst ist die «grüne Aue», das «fri- Hirten hingezogen wird. Es ist dann so,
und Seinen Willen tun zu wollen, sche Wasser» und die «Erquickung» für wie wenn der Heilige Geist dem Betref-
verausgabt man sich im Beruf, im Fa- unsere Seele: Wenn wir uns eine «grü- fenden sagen würde: «Was du brauchst,
milienleben, im Dienst für den Herrn ne Aue» vorstellen, dann denken wir an sind grüne Auen und frisches Wasser.»
– und steht vielleicht kurz vor einem eine saftige, grüne Wiese im Talgrund, Und Er drängt das Kind Gottes, die
Nervenzusammenbruch. Dabei möchte die eine tiefe Ruhe ausstrahlt. Es wird Schrift zu öffnen, in der Jesus es bereits
der Herr den betreffenden Menschen ja gesagt, dass die Farbe Grün beruhige. erwartet. Wenn Sie ein inneres Drängen
schon lange auf grüne Auen und zum Und diese beruhigende grüne Farbe hat verspüren, in der Bibel zu lesen, dann
frischen Wasser führen, um seine Seele sehr mit der Ruhe in Person, mit Jesus tun Sie es! Der gute Hirte wird Sie dann
zu erquicken. zu tun. Wir hören Ihn sagen: «Nehmt zu grünen Auen und frischem Wasser
Maria hingegen ergriff – als Jesus bei auf euch mein Joch und lernt von mir; führen, um Sie dort zu erquicken!
ihnen zu Gast war – die Gelegenheit denn ich bin sanftmütig und von Herzen David war auch einmal ausgelaugt,
beim Schopf und wollte unbedingt demütig; so werdet ihr Ruhe finden für mut- und kraftlos: «David geriet in
hören, was Jesus zu sagen hatte: «Und eure Seelen» (Mt 11,29). Jesus Christus grosse Bedrängnis, weil die Leute ihn
sie (Martha) hatte eine Schwester, die selbst lädt Sie ein, zu Ihm und somit zur steinigen wollten … David aber stärkte
hiess Maria; die setzte sich dem Herrn echten Ruhe zu kommen. sich in dem Herrn, seinem Gott» (1.Sam
zu Füssen und hörte seiner Rede zu» Weiter will uns der gute Hirte «zum 30,6). Ich darf ebenfalls bezeugen, dass
(V 39). In Maria sehen wir ein zur Ruhe frischen Wasser» leiten. Das führt uns mich der Herr, wenn ich mich jeweils
gekommenes Kind Gottes. Sie liess sich Johannes 7,37-38 vor Augen: «Aber leer und ausgebrannt fühlte, durch Sein
durch den Herrn auf grüne Auen und am letzten Tage des Festes, der am wunderbares Wort ganz neu gestärkt
zu frischen Wassern führen und wurde herrlichsten war, trat Jesus auf, rief und und ermutigt hat. Denn der gute Hirte
durch Ihn erquickt. Das ist es, was der sprach: Wen da dürstet, der komme zu selbst hat mich durch Sein Wort ganz
gute Hirte auch Ihnen so gerne geben mir und trinke! Wer an mich glaubt, wie neu in Seine Ruhe hineingeführt. 
möchte. Es ist allerdings nicht leicht, in die Schrift sagt, von des Leibe werden

MNR > Mai 2007 19


Mitternachtsruf
ein angenehmes, ja fast egozentrisches
Motiv für unseren Dienst hin. Niemand
auf dieser Welt kann sagen, was genau da-
hintersteckt. Wir können nicht erahnen,
wie sich unsere Arbeit auswirkt. Und wir
wissen auch nicht, welche Belohnung auf
uns wartet. Nur eines wissen wir mit Si-
Ausgabe des ameri- cherheit: «Denn Gott ist nicht ungerecht,
kanischen «Mitter- dass er euer Werk und die Arbeit der Lie-
nachtsruf» be vergässe …» (Hebr 6,10).
Die Ereignisse während der vielen
Jahre gehen kaum spurlos an einem
vorbei – gerade auch im Hinblick darauf,
dass es selbst mit zunehmendem Alter
unbedingt notwendig ist, Ihm beharrlich
zu dienen.

Kurzer Rückblick
Von 1968 bis 1970 verteilten wir
eifrig unsere Zeitschrift «Midnight
Call», wo immer es sich ergab. Zumeist
reagierten die Menschen allerdings ab-
weisend, mitunter sogar unverschämt.
Trotzdem liessen wir uns nicht entmu-
tigen und druckten im Januar 1970
die erste «Midnight Call»-Ausgabe in
amerikanischem Englisch. Ihr Titel war

Die Arbeit des Missions-


provokativ und mag heute prophetisch
klingen: «Communism is Doomed
to Fail» (Der Kommunismus ist zum

werks Mitternachtsruf in
Scheitern verurteilt). Diese Behauptung
war zu jener Zeit sehr gewagt, denn der
Kommunismus war auf dem Vormarsch;

den USA
die Sowjetunion sicherte hinter dem be-
rüchtigten Eisernen Vorhang in vielen
Ländern ihre Vormachtstellung. Solche
prophetische Aussagen trugen jedoch

M
ittlerweile sind fast 40 Jahre und zitierte dann 1. Korinther 15,58: wesentlich dazu bei, die Botschaft von
vergangen, seit die erste Aus- «Darum, meine geliebten Brüder, seid «Midnight Call» in Amerika zu verbrei-
gabe von «Midnight Call» – fest, unerschütterlich, nehmt immer zu ten und zu verankern.
der englischsprachigen Version der in dem Werk des Herrn, weil ihr wisst, 1979 verlegten wir unseren Haupt-
Zeitschrift «Mitternachtsruf» – erschien. dass eure Arbeit nicht vergeblich ist im sitz von Hamilton (Ohio) nach Colum-
Erarbeitet wurde die erste Nummer im Herrn!» «Nehmt immer zu in dem Werk bia (South Carolina). 1980 schliesslich
Jahr 1967 von zwei tapferen jungen des Herrn» wurde zu einem wichtigen begann unser Zweig, das heute sehr
Britinnen, die mit ihren Ehemännern Leitvers für unsere Arbeit. Selbstver- beliebte Magazin «News From Israel»
in der Schweiz lebten: Judith Fankhau- ständlich gingen wir im Laufe der ver- (Nachrichten aus Israel) herauszugeben.
ser und Ann Schildknecht-Fankhauser. gangenen vier Jahrzehnte durch viele Der Herr bestätigte damit erneut unsere
Ann übersetzt auch heute noch fleissig Höhen und Tiefen. Doch wenn wir das Aufgabe. Allmählich gerieten wir aber
Artikel vom Deutschen ins Englische, Erreichte nüchtern analysieren, bleibt in Platznot, sodass wir uns nach einem
die von Mitternachtsruf-Mitarbeitern nur eine Erkenntnis: Es ist Seine Füh- anderen Standort umschauten.
verfasst werden. rung, Seine Gnade, Sein Werk. 1994 konnten wir ein gut 28 Hektar
Wim Malgo, der Gründer unseres Da ist aber noch mehr. Der Versteil grosses Grundstück erwerben – lediglich
Missionswerks, begrüsste die Leser «… weil ihr wisst, dass eure Arbeit nicht etwa 400 Meter von den bestehenden
mit den Worten «Liebe Freunde …» vergeblich ist im Herrn!» weist uns auf Büros entfernt. In der Folge liessen

20 MNR > Mai 2007


wir dort einen modernen Stützpunkt
errichten (etwa 3 000 Quadratmeter).
So haben wir sowohl die räumlichen als
auch die technischen Möglichkeiten, ge-
rade in dieser Endzeit in dem Werk des
Herrn zuzunehmen.

Unsere Aufgabe
Das Besondere am Missionswerk
Mitternachtsruf bzw. an Midnight Call
Ministries ist die Verkündigung des pro-
phetischen Wortes, das ein wesentlicher
Bestandteil des Evangeliums Jesu Christi
ist. Die Christenheit als Ganzes – das
schliesst uns mit ein – steht in Gefahr,
nicht das vollständige Wort Gottes vom
1. Buch Mose bis zur Offenbarung zu
verkündigen. Wir sind aber verpflich-
tet, allen Menschen die Botschaft der
Errettung und die Wiederkunft Jesu zu Die MNR-Druckerei in South Carolina
predigen, uns auf Sein Erscheinen vor-
zubereiten und vor Irrlehren zu warnen.
Das haben wir bis heute getan und wir
werden es auch weiterhin tun.
Wir sollten uns davor hüten, uns
von gegenwärtigen Umständen und
Gefahren wie zum Beispiel Terroris-
mus oder Islamismus beeinflussen zu
lassen. Die Gemeinde Jesu opponierte
seinerzeit ebenfalls stark gegen den
Kommunismus. Heute müssen wir
jedoch einsehen, dass dafür viel Zeit,
Energie und Geld verschwendet wur-
de. Der Kommunismus lehnt sich gegen
Gott auf und erklärt: «Gott ist tot.» Gott
hingegen geduldete sich 70 Jahre lang,
um dann zu sagen: «Der Kommunismus
ist tot.» Das sollte uns lehren, uns nicht
von weltlichen, vorübergehenden Um-
ständen verzehren zu lassen. Unsere
Botschaft ist himmlisch und ewig. Die
kurze Zeit, die wir auf dieser Erde le-
ben, sollten wir nutzen, um uns auf die Auch im religiösen Bereich beo- Ebenso müssen wir die schlauen Ma-
Ewigkeit vorzubereiten. bachten wir einen Geist der Verein- chenschaften Satans, des Vaters der
heitlichung. Zwar gibt es noch viele Lüge, klar aufdecken. Warnungen vor
Unsere Arbeitsweise Hindernisse, doch letztlich wird dieses Irrlehren und Irrlehrern – und seien
Einheitsstreben zur Erfüllung von Offen- sie noch so populär – sind denn auch
Die Literaturarbeit ist durch Gottes barung 13 führen: «… Und die ganze ein wesentlicher Teil unserer Arbeit.
Führung seit den Anfängen unseres Erde sah verwundert dem Tier nach. … Unser Herr Jesus Christus, der uns die
Dienstes der Hauptpfeiler unserer Und alle, die auf der Erde wohnen, ganze Zeit über mit Seiner Gegenwart
Verkündigung. Ein weiteres, sehr wirk- werden es anbeten … Und es verführt gesegnet hat, ist die einzige Garantie für
sames Mittel, um das uns vom Herrn die, welche auf der Erde wohnen …» unser Weiterbestehen. So dürfen wir mit
anvertraute Wort weiterzugeben, ist das (V 3.8.14). dem Apostel Paulus vertrauensvoll sagen:
Aufnehmen von gesprochenen Predig- Nur dank der unermesslichen Gnade «Denn ich bin gewiss, dass weder Tod
ten auf CD. Darüber hinaus finden so Gottes dürfen wir laut und überzeugend noch Leben, weder Engel noch Fürstentü-
gut wie jedes Jahr Prophetiekonferenzen die Wahrheit ausrufen: Nur der persönli- mer noch Gewalten, weder Gegenwärti-
statt, hauptsächlich in South Carolina. che Glaube an Jesus Christus kann einen ges noch Zukünftiges, weder Hohes noch
Dass wir uns heute am Ende der Menschen vor dem kommenden Gericht Tiefes, noch irgendein anderes Geschöpf
Endzeit befinden, ist offensichtlich: bewahren! Wir werden weiterhin das uns zu scheiden vermag von der Liebe
Die gesamte Welt vereinigt sich. Zu prophetische Wort verkündigen und Gottes, die in Christus Jesus ist, unserem
erkennen ist dies insbesondere an der dadurch unsere Mitchristen ermahnen, Herrn» (Röm 8,38-39). ARNO FROESE 
Europäischen Union. sich für Sein Kommen bereitzuhalten.

MNR > Mai 2007 21


Vorschau Dir kann nur Jesus helfen
Die nächste Ausgabe erscheint am 26.05.2007,
mit u.a. diesem Thema*:
«Der Judasbrief – eine geistliche Himmelwärts
Wettervorhersage»
*Änderungen vorbehalten
Die Christenheit feiert in diesem Monat den Tag der Himmelfahrt Jesu Christi. Ob die
Obrigkeit den Feiertag als solchen respektiert oder ob sie unseren Arbeitseinsatz fordert,
ändert nichts an der Tatsache, dass es ein hoch bedeutsamer Tag ist. Denn Jesus Christus
Impressum ist an diesem Tag von der Erde weg himmelwärts gefahren: «… er (Jesus) wurde vor ihren
Augen emporgehoben, und eine Wolke nahm ihn auf vor ihren Augen weg» (Apg 1,9). Die-
ser Tag ist der biblisch-kalendarisch festgesetzte vierzigste Tag nach Ostern, genau dem
Missionswerk und Verlag Mitternachtsruf
www.mitternachtsruf.ch
Bericht der Bibel entsprechend.
GRÜNDER Wim Malgo (1922-1992)
So ein Feiertag mitten in der Woche ist sehr willkommen. Er kommt speziell all jenen
VORSTAND Peter Malgo, Norbert Lieth, Conno Malgo, gelegen, die aus dem Auffahrtstag einen Ausfahrtstag machen wollen. Aber was bedeutet
Jonathan Malgo Ihnen Jesu Himmelfahrt? Glauben Sie daran? Wer der Heiligen Schrift glaubt, erfährt die
SCHWEIZ Missionswerk Mitternachtsruf, Ringwiesenstrasse 12a,
8600 Dübendorf, Tel.: (0041) 044 952 14 14 Wahrheit und bekommt ein neues Weltbild, das der Realität Gottes entspricht. Der Mensch
DEUTSCHLAND Mitternachtsruf Zweig Deutschland e.V., ist nicht zur Eigenmächtigkeit geschaffen, sondern als Beziehungswesen zu seinem Schöp-
Kaltenbrunnenstr. 7, 79807 Lottstetten, Tel.: (0049) 07745 8001 fer – daher auch sein aufrechter Gang (im Gegensatz zur Tierwelt). Sogar die Vögel sind
ORGAN Der «Mitternachtsruf» erscheint monatlich. Er ist aus-
serdem in englischer, französischer, holländischer, italienischer, erdwärts orientiert. Gott will, dass der Mensch durch den göttlichen Odem und den ihm
portugiesischer, rumänischer, spanischer, tschechischer und
ungarischer Sprache erhältlich.
geschenkten Verstand seinen Blick nicht nur auf das Geschaffene richtet. Der Mensch soll
REDAKTION (Adresse Schweiz) Tel.: (0041) 044 952 14 16,
den Schöpfer nicht nur erahnen, sondern Ihn real erfahren. Deshalb will Gott, dass der
Fax: (0041) 044 952 14 05, E-Mail: redaktion@mnr.ch, Mensch sich himmelwärts orientiert und seinen Blick vertrauensvoll zu Ihm erhebt. Aber
Mitarbeiter: Brigitte Hahn, Werner Huber, Elke Lieth, Norbert Lieth,
Conno Malgo (Ltg.), Fredy Peter, Markus Senn, Elsbeth Vetsch der in Sünde gefallene Mensch senkt schuldbewusst seinen Blick. Das war schon beim Bru-
LAYOUT (Adresse Schweiz) E-Mail: layout@mnr.ch, dermörder Kain so: «Da sprach der Herr zu Kain: Warum bist du so wütend, und warum
Mitarbeiter: Daniel Malgo, Gabriel Malgo, Jonathan Malgo
senkt sich dein Angesicht? Ist es nicht so: Wenn du Gutes tust, so darfst du dein Haupt
SEELSORGERLICHE FRAGEN (Adresse Schweiz) Tel.: (0041) 044
952 14 08, E-Mail: seelsorge@mnr.ch, Mitarbeiter: Werner Huber, erheben?» (1.Mo 4,6). So verhielten sich nach Kain alle Menschen aller Zeiten. Schon ein
Marcel Malgo, Samuel Rindlisbacher, Elsbeth Vetsch,
Kind senkt den Kopf und kann dem Vater nicht mehr in die Augen schauen, wenn es un-
ADMINISTRATION, VERLAG UND ABONNEMENTE (Adressen Schweiz
und Deutschland siehe oben) Tel. Schweiz: 044 952 14 15, gehorsam war. Das können Eltern aus eigener Erfahrung bestätigen. Aber Gott sei Dank
Fax Schweiz: 044 952 14 11, Tel. Deutschland: 07745 8001,
Fax Deutschland: 07745 201, Tel. alle anderen Länder: 0041 44 kam Jesus vom Himmel, um uns durch Sein Sterben am Kreuz von Golgatha von unserer
952 14 15, Fax alle anderen Länder: 0041 44 952 14 11, E-Mail:
verlag@mnr.ch, Mitarbeiter: Hannelore Dölker, Ruth Dölker,
Sündenschuld zu befreien. So darf der Mensch, dem solche Gnade widerfahren ist, seinen
Martina Lang, Thomas Lieth, Elishevah Malgo, Marianne Malgo, Blick wieder dankbar und vertrauensvoll himmelwärts zu seinem Retter und Erlöser richten.
Peter Malgo, Stephan Nabulon, Susanne Peter, Beatrice Rindlis-
bacher, Esther Roos, Rebeca Winkler In Jesus Christus liegt auch Ihre Chance zur Rettung Ihrer Seele!
TECHNISCHER DIENST Nathanael Winkler, Markus Hollenweger Der Gott entfremdete Mensch aber erdreistet sich, in eigener Regie an Gott vorbei auf-
ISRAELREISEN (Adresse Schweiz) Tel: (0041) 044 952 14 18, wärts zu streben. So war es beim Turmbau zu Babel, so ist es heute, wenn ein Mensch
Fax: (0041) 044 952 14 19, E-Mail: reisen@beth-shalom.ch, Mit-
arbeiter: Fredy Peter, Fredi Winkler (Haifa, Israel) die Faust gegen Den erhebt, den er leugnet. Der verführte, ehrgeizige Mensch drängt an-
BUCHHALTUNG (Adresse Schweiz) E-Mail: buchhaltung@mnr.ch, gesichts rasanter Entwicklung in Wissenschaft und Technik in uferlose Abenteuer, die er
Mitarbeiter: Wafa Malgo; Treuhandstelle: HWT, 8305 Dietlikon
letztlich nicht mehr im Griff hat.
STUDIO (Adresse Schweiz) E-Mail: studio@mnr.ch, Mitarbeiter:
Govert Roos, Stephan Rindlisbacher Das nahende Ende dieser Weltzeit nötigt uns – und damit auch Sie, liebe Leserin, lie-
SENIORENZENTRUM ZION Ringwiesenstr. 14, 8600 Dübendorf, ber Leser –, unsere geistliche Ausrichtung zu überprüfen. Fokussieren wir unseren Blick auf
Tel: (0041) 044 802 18 18, Fax: (0041) 044 802 18 19, E-Mail:
post@seniorenzentrum-zion.ch, Mitarbeiter: Silvia Bättig, Ursula Den, der das Weltall und auch alle unsere Geschicke fest in Seinen Händen hält. Kolosser
Dürr, Walter Dürr, Astrid El Khouri, Walid El Khouri 3,1-2 ermahnt uns: «… sucht das, was droben ist, wo der Christus ist, sitzend zur Rechten
BEGEGNUNGSZENTRUM E-Mail: begegnungszentrum@mnr.ch,
Tel: (0041) 044 952 14 67, Fax: (0041) 044 952 14 11, Mitarbei- Gottes. Trachtet nach dem, was droben ist, nicht nach dem, was auf Erden ist.» Nur im
ter: Andreas Klinner, Traude Klinner Glauben an den im Himmel thronenden Gottessohn bekommen wir die rechte Orientierung;
HOTEL BETH-SHALOM P.O.Box 6208, Haifa-Carmel 31061, Israel,
Tel: (00972) 04 8373 480, Fax: (00972) 04 8372 443, E-Mail:
und dadurch wird unser Leben zielgerichtet. Hebräer 12,2 ermutigt uns: «Lasst uns … hin-
beth-shalom-israel@mnr.ch, Leitung: Fredi und Beate Winkler schauen auf Jesus, den Anfänger und Vollender des Glaubens; der … sich zur Rechten des
EINZAHLUNGEN Schweiz: Postscheckkonto 80-47476-4 Zürich,
oder Zürcher Kantonalbank, 8330 Pfäffikon ZH, Konto-Nr. 1152-
Thrones Gottes gesetzt hat.»
0472.519, BC-Nr. 752. Trotz Jesu Himmelfahrt ist die unsichtbare Verbindung mit Seinen Kindern Realität,
Deutschland: Sparkasse Hochrhein, Waldshut, BLZ 684 522 90,
Konto 06-600 530 oder Postbankkonto 3911-709 Stuttgart, denn das Wirken des Heiligen Geistes ist nicht an die Naturgesetze gebunden. Diese Ver-
BLZ 600 100 70, «Missionswerk Mitternachtsruf» Zweig Deutsch- bindung ist sogar derart stark, dass Jesus – wer weiss wie bald! – die Seinen durch die
land e.V., Geschäftsstelle DE 79807 Lottstetten
Österreich: Postscheckkonto 438 5903, Allgemeine Sparkasse Entrückung himmelwärts holt! Vor Jesu Himmelfahrt bekamen wir Seine Zusage: «Ich gehe
Linz, «Für Konto 0000-118902 Missionswerk Mitternachtsruf»
DRUCK EKM-Nyomda, Palóc utca 2, HU 1135 Budapest
hin euch die Stätte zu bereiten. Und wenn ich hingehe euch die Stätte zu bereiten, so will
ABONNEMENTSPREIS JÄHRLICH Schweiz CHF 18.–, Deutschland ich wiederkommen und euch zu mir nehmen, auf dass ihr seid, wo ich bin» (Joh 14,2-3).
EUR 12.–, Europa und Mittelmeerländer EUR 18.–, Übersee EUR
24.–. Abonnemente laufen ein Jahr (beginnend jeweils Januar) und
Darum richten Kinder Gottes ihre Blicke himmelwärts zu Dem, der sie eines Tages zu sich
werden automatisch um ein weiteres Jahr verlängert, wenn sie nicht heimholen wird. Dieses Ereignis (vgl. 1.Thess 4,15-17) wird in Bälde stattfinden. So ermu-
einen Monat vor Jahresende gekündigt werden.
tigt uns der Himmelfahrtstag, den Glaubensblick auf das himmlische Ziel zu lenken. Neh-
ZWEIGSTELLEN-VERZEICHNIS www.mitternachtsruf.ch/weltweit
men Sie doch die Einladung Jesu an und übergeben Sie die Führung Ihres Lebens vertrau-
INITIALEN DER AUTOREN IN DIESER AUSGABE
N.L. = Norbert Lieth; T.L. = Thomas Lieth; ensvoll dem erhöhten Herrn und Heiland! B.V. 
S.R. = Samuel Rindlisbacher; B.V. = Burkhard Vetsch

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