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«Wenn möglich, bitte wenden …» Diese Worte ertönen aus dem Navigationsgerät des Autos,
wenn man in einer Grossstadt oder anderswo eine falsche Richtung eingeschlagen hat. Noch vor
wenigen Jahrzehnten wäre so etwas undenkbar gewesen. Heute aber führt uns das satellitenge-
stützte Gerät mühelos durch völlig unbekannte Gegenden ans gewünschte Ziel. Und dann freut man
sich, wenn der Satz kommt: «Sie haben Ihr Ziel erreicht.» Diese Technik ist eine grosse Hilfe.
Ein noch viel besseres, himmlisches Navigationssystem ist die Bibel, durch die Gott der Herr zu
uns redet. Der Psalmist fordert uns auf, regen Gebrauch davon zu machen und unseren Lebensweg
dem Vater im Himmel anzuvertrauen: «Befiehl dem HERRN deine Wege und hoffe auf ihn, er wird’s
wohl machen» (Ps 37,5). Wenn wir das tun, werden wir das herrliche Lebensziel ganz gewiss errei-
chen.
Gott redet in direkter Weise durch Sein Wort zu uns. Er kann dies aber auch durch bestimmte
Umstände tun. Und manchmal gebraucht Gott unser Gewissen. Es ist von grosser Wichtigkeit, auf
Seine Stimme zu achten. Und wenn wir einmal falsch gelaufen sind, dann fordert Er uns ebenfalls
Inhalt auf, zu wenden!
In der Bibel finden wir eine sehr interessante Geschichte, die ganz direkt mit göttlicher Navi-
gation zu tun hat: Die Weisen aus dem Morgenland, die den Stern von Bethlehem sahen und sich
Biblische Botschaft durch diese Himmelserscheinung nach Bethlehem führen liessen. In der Vergangenheit haben viele
4 Stern der Hoffnung Wissenschaftler versucht, dieses Phänomen zu erklären, aber sie alle scheiterten. Die Aussage, Ju-
16 Joseph als Vorbild piter und Saturn seien auf einer Bahn zu sehen gewesen, hielt einer genaueren Prüfung ebenso we-
nig stand wie diejenige, es müsse sich wohl um einen Kometen oder Meteoriten gehandelt haben.
Matthäus erwähnt den Stern viermal. Irgendetwas muss am Himmelszelt also sehr hell aufgeleuch-
Im Blickfeld tet haben. Es war das göttliche «Navigationsgerät», ein neues Lichtzeichen (Stern), das eigens für
8 Der Kampf gegen den Gott in der die Reiseroute der Weisen bestimmt war! «Denn bei Gott ist kein Ding unmöglich» (Lk 1,37).
Krippe (Teil I) Sehr interessant ist, dass Gott für den Rückweg der Weisen, nachdem sie Jesus besucht hatten,
13 Ein Gleichnis für die neue Welt ein anderes Navigationsmittel einsetzte: «Gott befahl ihnen im Traum, dass sie sich nicht sollten
14 Der Kampf gegen den Gott in der wieder zu Herodes lenken; und sie zogen durch einen anderen Weg wieder in ihr Land» (Mt 2,12).
Krippe (Teil II) Bei der Geburt unseres Herrn Jesus Christus vor 2 000 Jahren empfingen nur wenige Menschen
ein Zeichen darüber, dass der Sohn Gottes auf diese Welt gekommen war, dass es «Weihnachten»
Mitternachtsruf geworden war: «Das habt zum Zeichen …» (Lk 2,12). Heute sieht die ganze Menschheit Zeichen
bevorstehender endzeitlicher Ereignisse. Es sind besorgniserregende Zeichen. Angst kommt auf:
18 40 Jahre Mitternachtsruf Brasilien
Angst vor der Jahrhunderthitze, Angst vor der Wasserflut, Angst vor Erdbeben, Angst vor Feuers-
19 Brasilien – ein offenes Land!
brunst, Angst vor Polarschmelze, Angst vor unheimlichen Krankheiten. Und nicht zuletzt Angst vor
den Folgen der weltweiten Finanzkrise. In Lukas 21,28 tritt Jesus diesen Ängsten entgegen, wo Er
Fragen – Antworten erklärt, wie diese Ereignisse zu deuten sind: «Wenn aber dieses anfängt zu geschehen, so sehet auf
20 Kirchliche Tradition oder biblische und erhebet eure Häupter, darum, dass sich eure Erlösung naht.»
Wahrheit? Wenn wir die Bibel offenen Herzens lesen, dann erkennen wir: Jesus kann sehr bald wiederkom-
20 Warum kämpfte der Teufel um Moses men. Damals, vor 2 000 Jahren, sahen nur die Weisen den Stern aufleuchten, der zu Jesus führ-
Leiche? te. Heute haben wir alle die Möglichkeit, diesen hell leuchtenden Stern zu sehen. Haben Sie Ihr
21 Vier Fragen zur Endzeit himmlisches «Navigationsgerät» eingeschaltet? Denn möglicherweise muss Gott dem einen oder
anderen unter uns ein «Wenden!» zurufen, weil wir einen falschen Weg eingeschlagen haben. Las-
sen Sie uns achthaben auf das prophetische Wort und auf den «Stern» schauen. Petrus ruft uns zu:
«Ihr tut wohl, dass ihr darauf (auf das prophetische Wort) achtet als auf ein Licht, das da scheint
3 Grusswort
in einem dunklen Ort, bis der Morgenstern aufgehe in euren Herzen»
11 Aufgegriffen (2.Petr 1,19). Dann wird die himmlische Navigation uns sicher ans
15 Streiflicht Ziel führen.
22 Dir kann nur Jesus helfen
22 Impressum In herzlicher Verbundenheit
Stern der
Hoffnung
Einige Weise aus dem Morgenland durften den Stern
des neugeborenen Königs sehen, den «Stern der Hoff-
nung». Wir wollen diese Geschichte unter die Lupe
nehmen und fünf Punkte betrachten: Gnade, Verant-
wortung, Bekenntnis, Freude und Hingabe.
D
ie Weisen aus dem Morgen- der mein Volk Israel weiden soll.› Da
land werden auch Magier ge- rief Herodes die Weisen heimlich zu
nannt. Die Elberfelder-Bibel sich und erkundete genau von ihnen,
nennt sie in einer Anmerkung wann der Stern erschienen wäre, und
morgenländische Priester und Sternkun- schickte sie nach Bethlehem und sprach:
dige. In einer anderen Erklärung werden Zieht hin und forscht fleissig nach dem
sie Mitglieder einer babylonischen Klas- Kindlein; und wenn ihr’s findet, so sagt
se von Weisen genannt, die für ausserge- mir’s wieder, dass auch ich komme und
wöhnliche Einsicht im Zusammenhang es anbete. Als sie nun den König gehört
mit Traum- und Sterndeutung bekannt hatten, zogen sie hin. Und siehe, der
waren. Und diese Weisen durften einen Stern, den sie im Morgenland gesehen
Stern sehen – den Stern des neugebo- hatten, ging vor ihnen her, bis er über
renen Königs, den Stern der Hoffnung. dem Ort stand, wo das Kindlein war. Als
Wie kamen sie dazu? sie den Stern sahen, wurden sie hocher-
«Als Jesus geboren war in Bethlehem freut und gingen in das Haus und fanden
in Judäa zur Zeit des Königs Herodes, das Kindlein mit Maria, seiner Mutter,
siehe, da kamen Weise aus dem Morgen- und fielen nieder und beteten es an und
land nach Jerusalem und sprachen: Wo taten ihre Schätze auf und schenkten
ist der neugeborene König der Juden? ihm Gold, Weihrauch und Myrrhe. Und
Wir haben seinen Stern gesehen im Gott befahl ihnen im Traum, nicht wie-
Morgenland und sind gekommen, ihn der zu Herodes zurückzukehren; und sie
anzubeten. Als das der König Herodes zogen auf einem andern Weg wieder in
hörte, erschrak er und mit ihm ganz Jeru- ihr Land» (Mt 2,1-12).
salem, und er liess zusammenkommen
alle Hohenpriester und Schriftgelehrten Gnade
des Volkes und erforschte von ihnen, wo
der Christus geboren werden sollte. Und Waren es die Weisheit, das astrolo-
sie sagten ihm: In Bethlehem in Judäa; gische Wissen oder gar das Magiertum
denn so steht geschrieben durch den jener Weisen aus dem Morgenland, was
Propheten: ‹Und du, Bethlehem im bewirkte, dass sie den Stern des neugebo-
Hingabe
erschrockenen Zeugnisses der Fürsten vor Seinem Vater und vor allen Engeln
Josaphats über den Herrn? «Da kam der im Himmel bekennen: «Wer nun mich Aus Gnade entdeckten die Weisen
Schrecken des HERRN über alle König- bekennt vor den Menschen, den will den Stern. Und sie erkannten ihre eige-
reiche der Länder, die um Juda herum ich auch bekennen vor meinem himmli- ne Verantwortung, machten sich auf und
lagen, sodass sie nicht gegen Joschafat schen Vater» (Mt 10,32; vgl. Lk 12,8). folgten diesem Stern, und zwar zu einem
kämpften» (2.Chr 17,10). hohen und hehren Zweck. Denn als sie
Genau dasselbe ereignete sich, als die Freude in Jerusalem einzogen, sagten sie: «Wo
Weisen auf ihrer Suche nach dem neu- ist der neugeborene König der Juden?
geborenen König in Jerusalem einzogen Nachdem die Weisen die Stadt Je- Wir haben seinen Stern gesehen im
und ohne viel «Drumherum» über den rusalem und seinen arglistigen König Morgenland und sind gekommen, ihn
neugeborenen König zu sprechen be- verlassen hatten, erreichten sie den anzubeten» (Mt 2,2).
gannen. Das versetzte Herodes in Panik Ort, «wo das Kindlein war». Und «als Das Ziel ihrer langen Reise war, dem
(Mt 2,2-4). Er bangte um seinen Thron sie den Stern sahen, wurden sie hoch- neugeborenen König Ehre zu erweisen,
und wollte seine Macht unter keinen erfreut» (Mt 2,9-10). Ihm zu huldigen und Ihn anzubeten, wie
Umständen an einen anderen – einem Viele Menschen durften das schon sie das dann auch taten. Sie «fielen nie-
neugeborenen – König abgeben. Aber erleben. Dem Stern der Hoffnung zu der und beteten es an und taten ihre
war es, davon abgesehen, nicht etwas folgen, also von ganzem Herzen an Jesus Schätze auf und schenkten ihm Gold,
ganz Besonderes, dass Weihrauch und Myrrhe»
aufgrund der Erwähnung (Mt 2,11).
eines neugeborenen Kö- Und das ist auch der
nigs eine ganze Stadt mit- Zweck unserer Lebensreise
samt Herrscher in grosse als wiedergeborene Chris-
Unruhe geriet? ten. Es wurde uns nicht
Ich möchte es uns allen nur deshalb geschenkt,
ernstlich sagen: Wenn wir den Stern der Hoffnung
den Stern der Hoffnung zu entdecken und an Ihn
entdecken und zum le- zu glauben, damit wir
bendigen Glauben an erlöst würden und ewi-
den Herrn Jesus kommen ges Leben bekämen. Wir
durften, dann sollten wir durften auch deshalb in
auch dazu stehen. Petrus Berührung mit dem Stern
schreibt: «Seid allezeit be- der Hoffnung kommen, um
reit zur Verantwortung vor fortan unserem König in
jedermann, der von euch ganzer Hingabe zu leben.
Rechenschaft fordert über Diese Hingabe, die immer
die Hoffnung, die in euch Dass wir Weihnachten feiern und daran denken dürfen, dass Jesus Christus für uns auf tiefer, inniger und reiner
ist» (1.Petr 3,15). Verste- diese Erde kam, und dass wir an Ihn glauben dürfen, ist nur Gnade des Vaters werden muss, ist der hohe
hen wir, worum es hier Zweck unseres Lebens als
geht? Es geht darum, zu bekennen, dass Christus zu glauben, verschafft uns eine wiedergeborene Christen. Aber wie
wir den Stern der Hoffnung entdecken ungeahnte tiefe und geistliche Freude. sieht diese Hingabe aus, wie wird sie
durften und nun an Ihn glauben. Und je mehr wir uns in echter Hingabe stets tiefer, inniger und reiner?
Es gibt vielleicht Momente in unse- an unseren Herrn halten, desto mehr Was waren die sichtbaren Zeichen
rem Leben, da merken wir: Jetzt muss werden wir diese Freude erfahren. der Anbetung der Weisen an den
ich zu meinem Heiland stehen! Wenn so Paulus war ein Mann, der zeit seines neugeborenen König? Sie brachten
ein Moment gekommen ist, dann sollten Lebens mit grosser Hingabe dem Stern drei Geschenke: Gold, Weihrauch und
wir auch wirklich Farbe bekennen und der Hoffnung gefolgt war. Darum konnte Myrrhe.
uns nicht zurückziehen. Wenn wir uns er auch in der Gefangenschaft, in An- Auch in unserer Hingabe, die immer
zu Ihm bekannt haben, dann wird sich fechtung und Not sagen: «Freuet euch und immer wieder erneuert werden
der Herr auch zu uns bekennen und uns in dem Herrn allewege, und abermals muss, sollten diese drei Elemente un-
bewahren. sage ich: Freuet euch!» (Phil 4,4). Er bedingt dabei sein.
Was geschah mit den Weisen? Sie war ein Mann, der innerlich nicht von
wurden nicht Teil von Herodes’ heim- der Seite seines Herrn wich und daher Gold
tückischem Mordplan. Denn Gott befahl immer wieder über diese tiefe geistliche
ihnen im Traum, nicht wieder zu He- Freude sprechen konnte. Gold ist das edelste Metall. Es wurde
rodes zurückzukehren, dem sie zuvor Abgesehen vom ewigen Leben, das in grossen Mengen für die Stiftshütte
ganz freimütig die Geburt des Königs der König denjenigen schenkt, die Ihm und ihre Geräte sowie für die hohepries-
verkündigt hatten. folgen, schenkt Er uns auch schon in die- terliche Kleidung verwendet. Auch im
Wenn wir uns zu unserem König sem Leben in der Gemeinschaft mit Ihm salomonischen Tempel wurde viel Gold
bekennen, wird Er unseren Namen Stunden der Freude. Und die wollen Sie verarbeitet (vgl. 2.Chr 3,4-10). Dass so-
ligen Räucherwerks. Man musste den kostbarer Narde in ewige Leben haben» Stern der Hoff-
Weihrauch «als Gedenkopfer in Rauch den Sinn, mit dem nung – mit sei-
aufgehen lassen auf dem Altar als ein Maria in Bethanien nem Heiland – in
Feueropfer zum lieblichen Geruch für Jesu Füsse salbte. Was waren die Folgen, Berührung gekommen ist, liegt es in
den HERRN» (3.Mo 2,2). Weihrauch hatte nachdem Maria diese Handlung an Je- seiner Verantwortung, diesem Stern zu
also eine Substanz in sich, die für den sus vollzogen hatte? «Da nahm Maria folgen. Er muss ganz bewusst Ja sagen
Herrn ein lieblicher Geruch war. Damit ein Pfund Salböl von unverfälschter, zu Jesus Christus.
aber dieser liebliche Geruch entstehen kostbarer Narde und salbte die Füsse Bekenntnis: Wenn wir den Stern der
konnte, musste der Weihrauch – dieses Jesu und trocknete mit ihrem Haar seine Hoffnung entdecken und zum lebendi-
weisse Harz – erst einmal verbrannt Füsse; das Haus aber wurde erfüllt vom gen Glauben an den Herrn Jesus kom-
werden. Duft des Öls» (Joh 12,3). men durften, dann sollten wir auch dazu
Weihrauch – bedeutet für uns ganz In dem Moment, als Maria jene unver- stehen und unseren Herrn bekennen.
praktisch: «Herr, ich übergebe mich Dir fälschte, kostbare Narde auf Jesu Füsse Freude: Dem Stern der Hoffnung zu
voll und ganz, ohne jeglichen Abstrich. ausgoss, erfüllte ein herrlicher Duft das folgen, verschafft uns eine ungeahnte
Ich lege mich auf Deinen Altar und sage: ganze Haus. Anders gesagt: Durch diese tiefe und geistliche Freude.
Mach Du mit mir, was Du willst.» Liebestat der Maria an ihrem Herrn ging Hingabe: Gerade deshalb sollten wir
Weihrauch – bedeutet auch, endlich ein Duft von Christus aus – denn das unserem König in innigster Hingabe
mit allem Murren und Rebellieren aufzu- wohlriechende Salböl war auf Seinen zugetan sein.
hören. Es bedeutet, von ganzem Herzen Füssen ausgegossen – und erfüllte das Bringen Sie Ihm immer wieder neu
Ja zu sagen zu dem Weg, den der Herr ganze Haus. Und so ging durch das, Gold, Weihrauch und Myrrhe. In diesem
für uns erwählt hat. was Maria tat, ein herrlicher Duft von Sinne wünsche ich Ihnen eine frohe und
Weihrauch – ist das, was Paulus Christus aus. Damit geschah buchstäb- gesegnete Weihnachtszeit.
beschreibt: «Ich lebe, doch nun nicht lich, was Paulus später den Korinthern
I
n einer Islampublikation wird unter 1. Gott ist allwissend … Aber Jesus wie einen Raub festhielt, Gott gleich zu
anderem die Gottheit Jesu infrage war es nicht. sein; sondern er entäusserte sich selbst,
gestellt. Für uns ist das eine Gelegen- Als er über den Jüngsten Tag sprach, nahm die Gestalt eines Knechtes an und
heit, zu den jeweiligen Behauptungen bezeugte Jesus deutlich, dass sein Wis- wurde wie die Menschen; und in seiner
biblisch Stellung zu beziehen. sen begrenzt ist, indem er sagte: ‹Jenen äusseren Erscheinung als ein Mensch
Tag aber oder die Stunde kennt niemand, erfunden, erniedrigte er sich selbst und
«Ist Jesus wirklich Gott? auch nicht die Engel im Himmel, auch wurde gehorsam bis zum Tod, ja bis zum
Ohne Zweifel haben Sie die Behaup- nicht der Sohn, sondern nur der Vater› Tod am Kreuz» (Phil 2,6-8).
tung oft gehört, dass Jesus Gott ist, die (Markus 13,32 und Matthäus 24,36). Jesus war ganz Gott, aber Er wurde
zweite Person in der ‹Heiligen Dreifal- Aber Gott ist allwissend. Sein Wissen um unsertwillen ganz Mensch. Als
tigkeit›. Die Bibel aber, die als Basis für ist grenzenlos. Dass Jesus, wie er selbst Mensch unterstellte Er sich freiwillig
das Wissen um Jesus und die Doktrinen gesteht, nicht weiss, wann der Jüngste allen menschlichen Begrenzungen und
innerhalb des Christentums gilt, sagt das Tag ist, ist ein klarer Beweis dafür, dass war abhängig vom Vater. Doch Er konnte
Gegenteil. Wir ersuchen Sie, Ihre eigene er nicht allwissend ist und daher nicht jederzeit diese Begrenzungen aufheben,
Bibel zu befragen und zu bestätigen, dass Gott ist.»1 um Seine Göttlichkeit zu demonstrieren.
die folgenden Schlussfolgerungen nicht Darum sagte der Herr zum Beispiel auch,
aus dem Zusammenhang genommen Antwort: Es ist wichtig, dass man dass niemand Ihm das Leben nehmen
wurden. nicht einfach nur eine Bibelstelle he- kann, sondern Er es von sich aus lässt,
sowohl sahen als auch hörten, ist ein entstanden ist, und der in Offenbarung Antwort: Alle fünf islamischen Argu-
klarer Beweis dafür, dass Jesus nicht 19,13 «das Wort Gottes» heisst. Dieses mentationen zeigen, dass die göttliche
Gott war.»1 Wort, das Gott ist, wurde sichtbar, in- Menschwerdung nicht verstanden wird.
dem es Fleisch wurde und auf Erden Der Vater war grösser als der Sohn, als
Antwort: Das ist ja gerade der Sinn lebte: «Und das Wort wurde Fleisch Jesus ganz Mensch wurde, um das Er-
der Erlösung, dass Gott sich in Jesus und wohnte unter uns; und wir sahen lösungswerk zu vollbringen. Was die
Christus sichtbar macht und uns nahe seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit Präexistenz Jesu angeht, ist Er mit Gott
kommt! Darum sagt die Bibel: «Weil als des Eingeborenen vom Vater, voller völlig identisch, wie uns die bereits be-
nämlich Gott in Christus war und die Gnade und Wahrheit» (Joh 1,14). Das ist handelten Bibelstellen zeigen. Gerade
Welt mit sich selbst versöhnte, indem der Grund, weshalb Jesus sagen konnte: das erwähnte Wort aus Lukas 18,19
er ihnen ihre Sünden nicht anrechnete «Wer mich sieht, der sieht den Vater» bestätigt die Gottheit Jesu: «Da sprach
und das Wort der Versöhnung in uns (Joh 14,9). In diesem Zusammenhang Jesus zu ihm: Was nennst du mich gut?
legte» (2.Kor 5,19). führt Johannes 1,18 weiter aus: «Nie- Niemand ist gut als Gott allein!» Wenn
Bereits im Garten Eden wandelte mand hat Gott je gesehen; der eingebo- Jesus nicht auch sich selbst meinen wür-
Gott unter Seinen Geschöpfen und hat- rene Sohn, der im Schoss des Vaters ist, de, hiesse das, dass Er nicht gut wäre.
te ungetrübte Gemeinschaft mit Adam der hat Aufschluss über ihn gegeben.» Da aber deutlich bezeugt wird, dass Er
und Eva, bis die Sünde dazwischentrat Das bedeutet, dass der Sohn und der ohne Sünde lebte, Zeichen tat, die nur Er
und das erste Menschenpaar den Garten Vater vollkommen eins sind, aber auch, tun konnte, und vollkommen unschuldig
D
ie nachfolgende Geschichte eines etwas gibt?» Der Mann im anderen Bett ist jemals zurückgekehrt, um uns zu
Krankenhauspfarrers darf als ein hatte aufmerksam zugehört. Dann sag- sagen, dass es Leben nach der Geburt
Gleichnis aufgefasst werden, das te er: «Ich werde euch eine Geschichte gibt. Dies muss das Ende sein!› So wurde
uns die Wahrheit über Gottes neue Welt erzählen. Diese habe ich einmal gehört der erste verzweifelt und ratlos. ‹Wenn
(Offb 21), die Er für die an Jesus Gläubi- und ich erzähle sie oft mir selbst, weil die Empfängnis in Geburt endet, was ist
gen bereithält, verdeutlichen möchte: es mich daran erinnert, dass Gott immer dann das Ziel vom Leben in der Gebär-
bei mir ist – bevor ich lebte, jetzt und mutter? Es ist sinnlos. Vielleicht gibt es
Als Krankenhauspfarrer treffe ich auch wenn ich nicht mehr da bin. gar keine Mutter.› ‹Aber es muss schon
viele Menschen, die mit mir über alles Es waren einmal Zwillinge, zwei eine Mutter geben›, sagte der andere,
Mögliche reden: Über den Arzt, über das kleine Jungs, die gerade gezeugt worden ‹wie sind wir sonst hierher gekommen?
Essen, darüber, wie unangenehm eine waren und im Verborgenen der Gebär- Wie bleiben wir sonst am Leben?› ‹Hast
Untersuchung war, oder über Ergebnis- mutter heranwuchsen. Sie entwickelten du unsere Mutter schon mal gesehen?›,
se, die eher positiv oder eher negativ sich und wurden sich ihrer Umgebung fragte der erste verzweifelt, ‹vielleicht
ausfielen, über die Kinder zuhause, über bewusst. Sie lachten und sagten: ‹Ach, existiert sie nur in unserer Vorstellung.
die Arbeit, die nicht beendet wurde. Am es ist grossartig, dass wir gezeugt Vielleicht haben wir sie erfunden, weil
Ende eines Tages ging ich noch kurz in wurden! Es ist toll, dass wir leben!› der Gedanke daran uns ein gutes Gefühl
ein Zimmer für zwei Personen. Da lagen Zusammen untersuchten sie die Welt, gibt.›
zwei Männer, ein älterer und ein jünge- in der sie lebten. Als sie die Nabelschnur So kam es, dass die letzten Tage in der
rer. Sie hatten beide am selben Tag eine entdeckten, waren sie sehr froh. ‹Sieh Gebärmutter von Angst und Verzweiflung
Rückenoperation gehabt. Ich setzte mich mal, wie gross die Liebe unserer Mutter erfüllt waren. Schliesslich kam der Tag
auf einen Hocker zwischen die beiden. ist: Sie teilt ihr Leben mit uns!› der Geburt. Als die Jungs mit Mühe ihre
Wir kamen ins Gespräch. «Wenn man Aus Wochen wurden Monate. Die Welt verlassen hatten, öffneten sie ihre
so den ganzen Tag daliegt und die De- Brüder bemerkten, dass sie sich sehr Augen. Und sie weinten vor purer Freu-
cke anstarrt, beginnt man sich zu fragen, veränderten. ‹Was bedeutet das?›, frag- de. Denn was sie sahen, übertraf ihre
worüber man sich eigentlich immer so te der eine. ‹Es bedeutet, dass das Ende kühnsten Träume.» AUTOR UNBEKANNT
Sorgen macht», sagte der Jüngere. «Ich unseres Aufenthalts in dieser Welt bald
habe eine eigene Firma, bin gerade Vater kommt›, antwortete der andere. ‹Aber Die Quelle dieser Geschichte ist
geworden, ich bin ein glücklicher Mann. ich will hier nicht weg, ich will hier für unbekannt. Anschaulich verdeutlicht
Aber wenn der Körper plötzlich nicht immer bleiben›, sagte der eine. ‹Wir sie jedoch die Herrlichkeit, die Gott
mehr funktioniert, weisst du auf einmal, können nicht wählen›, sagte der andere, für Seine Kinder bereitet hat. Denn:
dass Glück auch etwas mit Gesundheit ‹aber vielleicht gibt es ein Leben nach «Was kein Auge gesehen und kein Ohr
zu tun hat. Und das hört irgendwann der Geburt.› ‹Wie kann es da nur Leben gehört hat und in keines Menschen Herz
mal auf, früher oder später, das weiss geben?›, sagte der erste, ‹wir werden die gekommen ist, was Gott denen bereitet
man. Und was dann? Wie weiss ich Schnur loslassen müssen, und wie ist hat, die ihn lieben» (1.Kor 2,9). N.L.
sicher, dass es nach dem Leben noch ein Leben ohne die Nabelschnur unserer
E
ine Schlange namens Äskulapi Matthäus, der an anderen Stellen Brief schreibt Johannes nochmals deut-
ziert die obere Ecke der «Seite für auch Levi genannt wird und von Beruf lich, dass er ein Augenzeuge Jesu war:
Kinder» und wünscht: «Viel Spass Zöllner war, wurde von Jesus höchst- «Was von Anfang war, was wir gehört
mit meiner Seite, Dein Äskulapi.» Dann persönlich in die Nachfolge gerufen haben, was wir mit unseren Augen ge-
heisst es im Text unter anderem: (Mt 9,9). Später wurde er als einer der sehen haben, was wir angeschaut und
«Weihnachten ist der Geburtstag 12 Apostel berufen und ausgesandt (Lk was unsere Hände betastet haben vom
eines besonderen Mannes: Jesus. Ei- 6,15). Sowohl bei der Himmelfahrt Jesu Wort des Lebens» (1.Joh 1,1).
gentlich hiess er Joschua, so lautet sein als auch am Tag von Pfingsten war er
Name auf Aramäisch, der Sprache seiner dabei (Apg 1,13). Lukas hingegen war kein Wegbeglei-
Heimat Galiläa im heutigen Israel. Über Markus war ebenfalls ein Zeitzeuge ter Jesu, aber ein präziser Historiker.
sein Leben wissen wir nicht viel. In der Jesu. Die Ausleger sind sich weitgehend Ausserdem war er ein Gefährte des
Bibel gibt es zwar vier Kapitel darüber. darin einig, dass er der junge Mann war, Apostels Paulus, den er bis zu seinem
Doch die Autoren Lukas, Matthäus, der bei der Gefangennahme Jesu floh Tod begleitete (2.Tim 4,11). Zudem
Markus und Johannes kannten Jesus (Mk 14,51-52). Es war das Haus von war Lukas Arzt (Kol 4,14), was seine
nicht. Erst Jahrzehnte nach seinem Tod Markus’ Mutter in Jerusalem, zu dem akribische Forschung erklären könnte.
schrieben sie auf, was sie von seinen Petrus ging, als er aus dem Gefängnis Zu Beginn seines Evangeliums bezeugte
Freunden gehört hatten. So berichtet befreit wurde (Apg 12,12). Markus war er seine genaue Arbeit: «Nachdem viele
Lukas, dass Jesus in einem Stall nahe ein Cousin von Barnabas (Kol 4,10) es unternommen haben, einen Bericht
der Stadt Bethlehem geboren wurde. und begleitete Paulus und Barnabas über die Tatsachen abzufassen, die unter
Möglich ist aber auch, dass er im Dorf auf ihrer ersten Missionsreise. Später uns völlig erwiesen sind, wie sie uns
Nazareth zur Welt kam, wo seine Eltern schrieb Paulus über Markus: «Nimm diejenigen überliefert haben, die von
lebten …»1 Markus und bringe ihn mit dir! Denn Anfang an Augenzeugen und Diener des
er ist mir nützlich zum Dienst» (2.Tim Wortes gewesen sind, so schien es auch
Beim Lesen dieses Artikels vermisst 4,11). Petrus meinte sehr wahrschein- mir gut, der ich allem von Anfang an
man den Hinweis darauf, dass Jesus
Gottes Sohn ist. Es wird lediglich erklärt, Jesus Christus begründete keine Religion, sondern eine lebendige Gemeinde, zu der jeder Mensch hinzu-
dass Maria und Joseph Seine Eltern sind, getan wird, der an Ihn glaubt.
wodurch man den Eindruck gewinnt,
Er sei als ganz normales Kind wie jedes
andere gezeugt worden. Im weiteren
Verlauf des Textes ist nur von Seinem
Kreuzestod die Rede, ohne die Aufer-
stehung zu erwähnen. Gegen Schluss
schreibt der Autor als Schlange Äskulapi:
«Mit seinen Ideen begründete er eine
neue Religion, das Christentum …»
Es ist tragisch, dass Kindern hier
nur eine Teilwahrheit vermittelt und
die ganze, entscheidende Wahrheit
verschwiegen wird. So bekommt Gross
und Klein ein falsches Bild von Jesus und
wer Er wirklich ist.
Nicht richtig ist auf jeden Fall die
Behauptung, Matthäus, Markus und Jo-
hannes hätten Jesus nicht gekannt. Sie
kannten Ihn nicht nur, sondern lebten
sogar mit Ihm.
J
edes Leben schreibt eine Geschich- «Die Geburt Jesu Christi aber geschah Sind wir behutsam und feinfühlig?
te. Josephs Leben schrieb mit an der auf diese Weise» (V 18).
Geschichte Jesu: «Die Geburt Jesu Josephs Leben schrieb mit an der Ge- 3. Joseph stellte Gott
Christi aber geschah auf diese Wei- schichte Jesu. Sein Handeln gehört zum
se: Als nämlich seine Mutter Maria bekannten Geschehen bei der Geburt
über sein Gerechtigkeits-
mit Joseph verlobt war, noch ehe sie unseres Herrn. Josephs Handeln wurde empfinden
zusammengekommen waren, erwies zu einem tragenden Element. Die Ge- «Während er aber dies im Sinn
es sich, dass sie vom Heiligen Geist burt Gottes im Fleisch ist untrennbar hatte, siehe, da erschien ihm ein Engel
schwanger geworden war. Aber Joseph, mit diesem Mann verbunden, obgleich des Herrn im Traum, der sprach: Joseph,
ihr Mann, der gerecht war und sie doch er nicht Sein «leiblicher Vater» ist. Sohn Davids, scheue dich nicht, Maria,
nicht der öffentlichen Schande preisge- Gott will auch uns heute in Sein deine Frau, zu dir zu nehmen; denn was
ben wollte, gedachte sie heimlich zu Wirken mit einbeziehen. Die Geschich- in ihr gezeugt ist, das ist vom Heiligen
entlassen. Während er aber dies im te des Evangeliums geschieht auf diese Geist» (V 20).
Sinn hatte, siehe, da erschien ihm ein Weise. Es geschieht da, wo wir sind, wo Als Gott in Josephs Gedankengänge
Engel des Herrn im Traum, der sprach: wir leben und wo wir arbeiten. hineinfunkte, ging Joseph ohne «Wenn»
Joseph, Sohn Davids, scheue dich nicht, Auch unser Leben schreibt eine und «Aber» darauf ein. Wir lesen nicht,
Maria, deine Frau, zu dir zu nehmen; Geschichte. Ist es die Geschichte Jesu dass er selbst irgendein Wort sprach. Er
denn was in ihr gezeugt ist, das ist vom Christi? tat einfach, was Gott ihm sagte, glaubte
Heiligen Geist. Sie wird aber einen Sohn alles und handelte danach. Das war
gebären, und du sollst ihm den Namen 2. Joseph handelte vorbildlich zweifellos kein einfacher Schritt und
Jesus geben, denn er wird sein Volk ret- mit manchen Unannehmlichkeiten
ten von ihren Sünden. Dies alles aber ist «Als nämlich seine Mutter Maria mit verbunden.
geschehen, damit erfüllt würde, was der Joseph verlobt war, noch ehe sie zusam- Joseph liess sich seine Gedanken
Herr durch den Propheten geredet hat, mengekommen waren, erwies es sich, durchkreuzen. Kann Gott uns in schwie-
der spricht: ‹Siehe, die Jungfrau wird dass sie vom Heiligen Geist schwanger rigen Lagen herumlenken? Lassen wir
schwanger werden und einen Sohn ge- geworden war. Ihn unsere Gedan-
bären; und man wird ihm den Namen Aber Joseph, ihr ken durchkreuzen?
Immanuel geben›, das heisst übersetzt: Mann, der ge- Wie handeln wir, wenn Stellen wir die For-
‹Gott mit uns.› Als nun Joseph vom
Schlaf erwachte, handelte er so, wie ihm
recht war und sie
doch nicht der öf-
wir Gottes Wege nicht derungen Seines
Heiligen Geistes
der Engel des Herrn befohlen hatte, und fentlichen Schande verstehen? Wie handeln über unser ge-
nahm seine Frau zu sich; und er erkann-
te sie nicht, bis sie ihren erstgeborenen
preisgeben wollte,
gedachte sie heim-
wir, wenn wir meinen, im trübtes Gerechtig-
keitsempfinden?
Sohn geboren hatte; und er gab ihm den lich zu entlassen» Recht zu sein? Ist die Liebe unser
Namen Jesus» (Mt 1,18-25). (V 18-19). höchstes Gebot?
40 Jahre Mitternachtsruf
nachtsrufs zu beginnen. Ich war gerade
fünf Monate alt. In Brasilien machten
sie im Missionsseminar der New Tribes
Brasilien
Mission in Jacutinga (Minas Gerais) ein
siebenmonatiges Sprachstudium. Sie
lebten, studierten und arbeiteten dort
mit etwa 70 Jugendlichen aus ganz
Markus Steiger, Porto Alegre RS Brasilien.
Wim Malgo wollte ursprünglich die
10.
Kongress über das zum 40jährigen Jubiläum war ein Arbeit auf die deutschen Kolonien be-
prophetische Wort. Bei Galaabend. Beim festlichen Essen bei schränken. So begann mein Vater sie in
strahlendem Wetter trafen Kerzenschein wurden die Teilnehmer Rio Grande do Sul, Santa Catarina und
sich über 620 Teilnehmer in Águas de durch ein vielfältiges und ungezwun- Paraná mit seinem VW-Käfer zu besu-
Lindóia, wo während der vier Kongress- genes Programm geführt. Nach Dieter chen. 1968 stiessen Werner und Ursula
tage Norbert Lieth, Arno Froese, Meno Steiger sprachen Norbert Lieth und Arno Beitze sowie Renate Linder zum Werk.
Kalisher, Eros Pasquini und Reinhold Fe- Froese aus ihrer Sicht über die Arbeit Zu dritt führten sie Evangelisationen,
derolf die Vorträge hielten. Mit dabei wa- und wie alles begann. Sie brachten uns Freiversammlungen und Einsätze in
ren auch Sonja und Erich Maag mit zwei mit erfrischenden Erzählungen ihrer Schulen durch. Überall boten sie deut-
ihrer Mitarbeiter aus Uruguay. Ernst und Erinnerungen herzlich zum Lachen. sche Literatur, Schallplatten, Tonbänder
Elvira Kraft kamen aus São Paulo. Von Dann wurde eine 25minütige DVD über und Kassetten an. Durch diese Einsätze
unserem Zweig in Porto Alegre kamen die Geschichte des Mitternachtsrufs in erkannten sie sehr schnell, wie wichtig
die beiden langjährigen Mitarbeiter Dona Brasilien gezeigt. es ist, alles in der Landessprache anbie-
Erica aus der Buchbinderei und Pacheco, ten zu können. Am 24. August 1968
unser Schneider und Falzer, mit. Jubiläumsfeier in Porto Alegre. fand dann die Gründungsversammlung
Als Programmleiter Jamil Abdalla Damit auch in Porto Alegre die Men- des «Chamada» statt.
fragte, wer zum ersten Mal mit dabei schen die Mission besser kennenlernen 1970 wurde das Missionsgelände in
sei, hoben fast 30 Prozent der Gäste und die Bekannten mitfeiern konnten, Porto Alegre gekauft und 1971-1972
die Hand. Der besondere Höhepunkt hatten wir einen Saal gemietet und zu wurden die ersten Holzhäuser für das
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in Grossteil der bunt-gemischten unterstellen und die Aktualität der Gottes eingesetzt werden. Später sass
Bevölkerung hat eine gewisse biblischen Botschaft, speziell des pro- ich «mutterseelenallein» in einer Ecke
Gottesfurcht, seien es Katho- phetischen Wortes, betonen. der noch total leeren, von Missionaren
liken oder sogar die Spiritisten und gemauerten und gezimmerten Missi-
solche, die den afrikanischen Kulten Das Evangelium erreicht die letzten onsdruckerei und baute am Leuchttisch
anhängen. Brasilianer sind bekanntlich Indianer Brasiliens. Wer sich einmal mitsamt Regalen … Dann erlebten wir
leicht zugänglich und erzählen einem gut darüber informiert, wie die Indianer die gesamte Pionierphase und wie die
schon nach 5 Minuten «ihr ganzes wirklich leben und an was sie glauben, benötigten Maschinen nach und nach
Leben». Offen ja, sowohl für Gutes erkennt: Das Bild des glücklichen Wilden, zusammenkamen. Später kamen dann
als auch für Schlechtes. Hier schiessen der harmonisch und friedlich über das die Reisen durch ganz Brasilien hinzu,
alle möglichen mystischen Kreise und grüne Paradies wacht, ist ein Wunsch- um unsere Literatur direkt zu verbreiten
Gemeinden wie Pilze aus dem Boden. denken, eine Utopie, die von Anthropolo- und den einheimischen Christen mit bi-
Gesunde biblische Lehre ist leider oft gen und Zivilisationsmüden vorgegaukelt blischer Unterweisung und Vorträgen
nicht das Thema, dafür rücken Heilung, wird. Jesus hat prophezeit, dass das Evan- weiterzuhelfen. Aus meinen «geplan-
mehr Geld und Konfliktlösungen an ers- gelium auf der ganzen Welt verkündigt ten» 5 Jahren Missionsarbeit sind, bis
ter Stelle. Die Jagd nach dem Segen und wird, und in Brasilien dringt die frohe jetzt, 34 geworden.
angenehmen religiösen Gefühlen wird Botschaft immer mehr in die letzten Mit dankbarem Herzen dürfen wir auf
durch stark manipulierte «Gottesdiens- Winkel. Nicht zuletzt durch die zum insgesamt 40 Jahre des brasilianischen
te» gefördert; die Leute werden mehr Teil gläubige Flussbevölkerung, durch Zweigs unseres Missionswerks zurück-
zur Dopamin-Ausschüttung gereizt, an- Holzfäller, Goldsucher, das Militär sowie blicken. Wir sind davon überzeugt, dass
statt eines echten Wirkens des Heiligen durch Erdöl- und Bodenschatzforscher in dieser besonderen Zeit, in der wir le-
Geistes. Und hier haben wir als Mis- ergeben sich immer mehr Kontakte mit ben, der Auftrag unseres Missionswerks
sionswerk den wichtigen Auftrag, klar den Indianern. Wir dürfen auf keinen Fall immer wichtiger wird! Der Süden Brasi-
die biblische Botschaft zu verkündigen. alle Kontakte als schädlich verwerfen! liens, speziell unser Staat Rio Grande do
Viele Menschen sind dafür landesweit Sul mit seiner Hauptstadt Porto Alegre,
sehr dankbar. Durch regelmässige «Verachte nicht den Tag der ge- ist bei vielen als «Missionsfriedhof» be-
Aussendienste, Gemeindeeinsätze und ringen Anfänge!» (vgl. Sach 4,10). rüchtigt. Das unterstreicht umso mehr
Reisen mit dem Missionsmobil Verbus Schon während meiner Ausbildung im Gottes Barmherzigkeit und Durchtragen
erhalten wir neue Kontakte. Wir wollen Trainingszentrum ergaben sich Gelegen- in all diesen Jahren, nicht zuletzt auch
dabei die Wahrhaftigkeit der Bibel auf heiten für grafische Gestaltungsarbeiten. dank der vielen Gebete und Gaben un-
den Leuchter stellen, unser Leben der Nach einer Schriftsetzerlehre konnte serer Missionsfreunde!
Autorität Gottes und Seines Wortes nun Gelerntes direkt für das Reich