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Anarchosyndikalismus
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Der Begriff Anarchosyndikalismus bezeichnet die Organisierung


von Lohnabhängigen, basierend auf den Prinzipien von
Selbstbestimmung, Selbstorganisation und Solidarität.
Ideengeschichtlich stellt der Anarchosyndikalismus eine
Ergänzung des Anarchismus um den revolutionären
Syndikalismus dar.

Inhaltsverzeichnis Anarchosyndikalistische Flagge

1 Mittel und Ziele des


Anarchosyndikalismus
1.1 Soziale Revolution
2 Geschichte
3 Bedeutende Vertreter
4 Literatur
5 Zeitschrift
6 Film
7 Weblinks

Mittel und Ziele des Anarchosyndikalismus


Das Hauptziel des Anarchosyndikalismus ist die revolutionäre Überwindung des Staates und der
kapitalistischen Gesellschaft durch die unmittelbare Übernahme der Produktionsmittel in
gewerkschaftlicher Selbstorganisation. Durch diesen Akt soll die klassen- und staatenlose
Kollektivordnung entstehen. Um dieses Ziel zu verwirklichen, ist der Anarchosyndikalismus bestrebt, die
Arbeiterklasse in allen gesellschaftlichen Lebensbereichen zu organisieren und so eine wirksame
Gegenmacht zu Staat und Kapital zu bilden. Der Begriff Arbeiterklasse umfasst dabei nicht nur
lohnabhängig Beschäftigte (Arbeiter und Angestellte), sondern auch andere gesellschaftliche Gruppen wie
z. B. Arbeitslose, Hausfrauen bzw. -männer oder Schülerinnen und Schüler, also Gruppen, die direkt oder
indirekt am gesamtgesellschaftlichen Produktionsprozess beteiligt sind.

Hauptaktionsfelder des Anarchosyndikalismus sind der Klassenkampf im Betrieb mit den Mitteln der
direkten Aktion, möglichst breitenwirksame Agitation für seine Ziele und Aspekte der Kultur- und
Jugendarbeit. Der Anarchosyndikalismus ist dabei stets bemüht, die Lebensbedingungen der Menschen
konkret zu verbessern: Er fordert mehr Lohn, kürzere Arbeitszeiten, Gleichberechtigung und ein
würdevolles Leben für alle Menschen. Sein endgültiges Ziel bleibt jedoch die soziale Revolution,
weswegen reformistische Tendenzen von der Mehrheit der Anarchosyndikalisten strikt abgelehnt werden.

Soziale Revolution

Im Prozess einer sozialen Revolution soll das kapitalistische System überwunden und der antiautoritäre
Sozialismus aufgebaut werden. Hierzu sollen die Produktionsmittel von den Produzenten kollektiviert und
die Güterproduktion nach dem gesellschaftlichen Bedarf selbstorganisiert werden; dies kann z.B. über den
Weg einer vorstandslosen Genossenschaft angegangen werden, analog den in Argentinien anlässlich der
2001 eskalierten Wirtschaftskrise erfolgreich etablierten Ansätzen. Ziel ist letztlich eine anarchistische
Gesellschaft, in der die materiellen Bedürfnisse eines Jeden gedeckt werden können.

Geschichte
Der Anarchosyndikalismus war, beginnend mit den Vorläufern
der 1880er Jahre über die konkretisierende Debatte beim Kongress
in Amsterdam bis zur Stabilisierung Ende der 1930er Jahre, eine
äußerst einflussreiche und mitgliederstarke Bewegung. Von 1904
bis 1949 erschien in vier Folgen die anarchosyndikalistische
Zeitschrift Die Internationale. So vereinte die Anfang der 1920er
Jahre gegründete anarchosyndikalistische
Gewerkschaftsinternationale IAA auf Anhieb ca. 1,4 Mio.
Menschen. Die stärkste anarchosyndikalistische Organisation jener
Tage war die spanische CNT, in der sich Ende der 1930er Jahre
etwa zwei Mio. Mitglieder vereinigten, bevor es dem spanischen
Faschismus gelang, sie zu zerschlagen und in den Untergrund zu
zwingen.

Während des spanischen Bürgerkrieges (1936-39) wurde die Idee


der sozialen Revolution auf breiter Basis umgesetzt. In der kurzen
Zeitspanne von 1936 bis 1937 wurden fast die gesamte Demonstration argentinischer
katalanische Agrarproduktion, die Schwerindustrie, das öffentliche Anarchosyndikalisten der FORA
Verkehrssystem und weite Teile des Dienstleistungssektors von
den Arbeitenden selbstverwaltet. In einigen Wirtschaftszweigen wie der Schwerindustrie oder der
Agrarproduktion konnten dabei zum Teil starke Produktionssteigerungen erzielt werden, was unter
anderem zur Folge hatte, dass erstmals in der Geschichte Kataloniens die Versorgung der gesamten
Bevölkerung mit Grundnahrungsmitteln sichergestellt werden konnte. Diese selbstverwaltete Wirtschaft
wurde allerdings nach kurzer Zeit zunächst von den stalinistischen Anhängern der PCE und später unter
der Diktatur Francos restlos zerschlagen.

Auch in Deutschland spielte der Anarchosyndikalismus während der heftigen Streiks und Kämpfe in den
Nachwirrungen der Novemberrevolution von 1918 für kurze Zeit (vor allem im Ruhrgebiet bei der
Niederschlagung des rechtsextremen Kapp-Putsches während des Ruhrkampfes) eine wichtige Rolle. Die
anarchosyndikalistische FAUD vereinte in den Jahren 1920 bis 1923 etwa 150.000 bis 200.000 Menschen
in ihren Reihen, verlor danach allerdings rapide an Mitgliedern. Nach der NS-Machtübernahme wurden
bis 1936/37 die letzten arbeitsfähigen Untergrundzellen zerschlagen.

Ein ähnliches Schicksal blühte in und nach dem Zweiten Weltkrieg fast allen anarchosyndikalistischen
Organisationen in Europa, viele wurden zerschlagen und fast alle verloren ihre Massenbasis. Einzig die
schwedische SAC konnte ihre intakte Organisationsstruktur bewahren, musste jedoch für ihren
reformorientierten und sozialpartnerschaftlichen Kurs viele ihrer Prinzipien sowie ihre Mitgliedschaft in der
IAA aufgeben.

Trotz seines Niedergangs gab es nach dem Zweiten Weltkrieg


einige Versuche, den Anarchosyndikalismus wiederzubeleben. So
konnte die spanische CNT nach dem Ende der Franco-Diktatur
den Untergrund verlassen und sich formell neugründen. In
Frankreich gründete sich die CNT-F, die seit dem Generalstreik
Mitte der 1990er massiven Zulauf an Mitgliedern verzeichnen
kann, jedoch nach einer Spaltung teilweise ebenfalls die
Internationale ArbeiterInnen-Assoziation verlassen musste. In
Deutschland gründete sich 1977 die FAU, eine
anarchosyndikalistische Gewerkschaftsinitiative, die an die
Streik von Mitgliedern der CNT
Tradition der FAUD anschließen will. Auch sie wächst − nach
gegen Mercadona
eigenen Angaben − seit Mitte der 1990er kontinuierlich.

Dem Anarchosyndikalismus nahe stehen die unionistischen IWW und die internationale Strömung des
Rätekommunismus. So kommt es vor, dass Anhänger dieser Strömungen in denselben Organisationen
zusammenarbeiten. In Deutschland geschieht dies zeitweilig zwischen der FAU und der IWW. In
Österreich zwischen der FAS und der IWW.

Bedeutende Vertreter
Noam Chomsky
Buenaventura Durruti
Luis Andrés Edo
Werner Henneberger
Albert de Jong
Anselmo Lorenzo
Gildardo Magaña
Willi Paul
Fernand Pelloutier
Rudolf Rocker
Helmut Rüdiger
Alexander Moissejewitsch Schapiro
Antonio Díaz Soto y Gama
Augustin Souchy
Clara Gertrud Wichmann

Literatur
Gerhard Aigte: Die Entwicklung der revolutionären syndikalistischen Arbeiterbewegung
Deutschlands in der Kriegs- und Nachkriegszeit (1918-1929). Bremen 2005.
A.G Amsterdam/FAU Bremen (Hrsg.): Notes From The Class Struggle. Small group workplace
organising in present-day Germany and the Netherlands. Amsterdam/Bremen 2007.
Franz Barwich/Studienkommision der Berliner Arbeiterbörsen (1923): 'Das ist Syndikalismus'. Die
Arbeiterbörsen des Syndikalismus. Reprint, Verlag Edition AV, Frankfurt 2005, ISBN 3-936049-
38-6
Walther L. Bernecker: 'Reiner' oder 'syndikalistischer' Anarchismus. Syndikat-A Verlag, Moers
2006.
Harald Beyer Arnesen: Anarcho-Syndicalism: A Historical Closed Door…or Not?
(http://www.syndicalist.org/archives/llr14-24/22g.shtml)
Hans Manfred Bock: Syndikalismus und Linkskommunismus von 1918 bis 1923 – ein Beitrag zur
Sozial- und Ideengeschichte der frühen Weimarer Republik; Erstauflage 1969, aktualisierte
Neuauflage 1993, Darmstadt, Wissenschaftliche Buchgesellschaft, ISBN 3-534-12005-1.
Hans Manfred Bock: Anarchosyndikalismus, in: Historisch-kritisches Wörterbuch des Marxismus,
Bd. 1, Argument-Verlag, Hamburg, 1994, Sp. 216-220.
Helge Döhring: Damit in Bayern Frühling werde! Die syndikalistische Arbeiterbewegung in
Südbayern von 1914 bis 1933. Verlag Edition AV, Lich/Hessen, ISBN 978-3-936049-84-8
Helge Döhring: Die Presse der syndikalistischen Arbeiterbewegung in Deutschland 1918 bis 1933,
Edition Syfo 1, Moers 2010, ISBN 978-3-9810846-8-9
Helge Döhring: Syndicalism and Anarcho-Syndicalism in Germany: An Introduction. Bremen
2006.
Helge Döhring: Syndikalismus im 'Ländle'. Die FAUD in Württemberg 1918 bis 1933. Verlag
Edition AV, Lich/Hessen 2006, ISBN 3-936049-59-9
FAU-Bremen (Hrsg.): Die CNT als Vortrupp des internationalen Anarcho-Syndikalismus. Die
Spanische Revolution 1936 - Nachbetrachtungen und Biographien. Verlag Edition AV, Lich 2006,
ISBN 978-3-936049-69-5
FAU-Bremen (Hrsg.): Kurze Einführung in die Geschichte des Anarcho-Syndikalismus und der
FAU-IAA. Bremen 1998.
FAU-Bremen (Hrsg.): Syndikalismus - Geschichte und Perspektiven. Bremen 2005.
FAU-Bremen (Hrsg.): Syndikalismus - Geschichte und Perspektiven. Ergänzungsband. Bremen
2006.
FAU-Bremen (Hrsg.): Klassenkampf im Weltmaßstab, aus der Reihe: Syndikalismus - Geschichte
und Perspektiven. Bremen 2006.
FAU-Bremen (Hrsg.): Syndikalismus und Räterevolution in Bremen 1918/19. Mit einem Streifzug
über die Gedenkfeierlichkeiten auf dem "Waller Friedhof" bis heute. Bremen 2008.
Dan Jakopovich: Revolutionary Unionism: Yesterday, Today, Tommorrow
(http://www.wpunj.edu/newpol/issue43/Jakopovic43.htm)
Gaston Leval: Das libertäre Spanien. Das konstruktive Werk der Spanischen Revolution (1936-
1939). Verlag Association, Hamburg 1976.
Martin Veith: Die anarcho-syndikalistische Gewerkschaft. Bremen 2000.
Milly Witkop-Rocker, Hertha Barwich, Aimée Köster u.a.: Der Syndikalistische Frauenbund.
Herausgegeben von Siegbert Wolf. Klassiker der Sozialrevolte Bd. 17. Unrast Verlag, Münster
2007, ISBN 978-3-89771-915-6

Zeitschrift
Von 1904 bis 1949 erschien in vier Folgen die anarchosyndikalistische Zeitschrift Die Internationale. Die
Folge 1 war das Organ der I.A.A. von 1924 bis 1926. Redakteur war Augustin Souchy. Online verfügbar
(http://ur.dadaweb.de/dada-p/P0001622.shtml) .

Film
Vivir la utopía - Die Utopie leben! Film von Juan Gamero, 1997. (Film über den spanischen
Anarchismus von circa 1870 bis um 1939, anhand von Interviews und historischen Dokumenten).
Inhaltsbeschreibung (http://deu.anarchopedia.org/Die_Utopie_leben) auf anarchopedia.org
Die lange Hoffnung Online verfügbar (http://www.youtube.com/watch?v=YJtomKNCEj8) . Die
Filmemacher begleiteten sechs Wochen lang Clara Thalmann und Augustin Souchy in die Gegend
Kataloniens, wo beide zwischen 1936 und 1939 aktiv an den Kämpfen gegen Franco und an der
Kollektivierung der anarchistischen CNT, der einzigen sozialen Revolution von unten,
teilgenommen haben.

Weblinks
Commons: Anarchosyndikalismus (//commons.wikimedia.org/wiki/Category:Anarcho-
Syndicalism?uselang=de) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Gewerkschaft Freie Arbeiterinnen- und Arbeiter-Union (http://www.fau.org/)


Internationale ArbeiterInnen-Assoziation (IAA) (http://www.iwa-ait.org/)
anarchosyndikalistisches Informationsportal (http://anarchosyndikalismus.org/)
Anarchosyndikalismus (http://www.anarchismus.at/anarchosyndikalismus.htm)
Textarchiv zum Anarchosyndikalismus (http://www.anarchismus.at/anarchosyndikalismus.htm)
Anarchosyndikalistisches Info- und Nachrichtenportal (http://www.syndikalismus.tk/)
Informationsportal zur Geschichte der syndikalistischen Arbeiterbewegung
(http://www.syndikalismusforschung.info/)

Normdaten (Sachbegriff): GND: 4128073-8 (http://d-nb.info/gnd/4128073-8)


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Sozialismus Gewerkschaftswesen

Diese Seite wurde zuletzt am 31. Oktober 2012 um 12:33 Uhr geändert.
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