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Christen und Muslime um 1095 Der Kreuzzugsgedanke

Das Christentum vor dem Aufruf zum Kreuzzug - geistige Grundlage für die Expeditionen
- Lebenswelt sehr „kleinräumig“: wichtig sind Familie, Dorf, der eigene Pfarrsprengel - große Anzahl von Quellen (v.a. Urkunden und Briefe von Kreuzfahrern)
- kein „einheitliches Europa“: griechischer Osten (Konstantinopel) / lateinischer Westen (Rom) - gerechter, heiliger Krieg als Werkzeug Gottes → Kreuzzug als verdienstvolle
- Zersplitterung des Karolingerreichs: Frankreich & Heiliges Römisches Reich Gewaltanwendung

Die islamische Welt um 1095 Theoretische Grundlage: Augustinus (354-430)


- ab 632: arabisch-islamische Expansion - Theorie des „gerechten Krieges“ (bellum iustum)
- 1095: Reich von der Straße von Gibraltar (Spanien) bis zum indischen Subkontinent - Vier Kriterien: ① Kriegserklärung durch eine legitime Autorität; ② gerechtfertigter
- drei große Machtsphären: Seldschuken (Iran), Fatimiden (Kairo), Almoraviden (westl. Kriegsgrund; ③ Fehlen einer anderen Lösungsmöglichkeit; ④ angemessene
Maghreb & Spanien) → Machtkä mpfe im Innern Kriegsführung
- Kriegsführung für Augustinus ein „Akt der Nächstenliebe“
„Ungewaschene Rohlinge“ und „Götzenverehrer“
- Kenntnis des anderen sehr gering: Verzerrung und/oder Desinteresse an Fakten
- Islam: „häretischer Ableger des Christentums mit Mohammed als Antichrist“
- Lateinisches Christentum: „unintelligente, rohe und ungewaschene Barbaren“

Wieso das Schwert im Namen Gottes ergreifen?

Ritterstand
- Ritterliches Bewusstsein → Ideale
- Verchristlichung des Ritterstandes → miles Christi
- Familienbewusstsein: bedrohte Christen sind „Blutsverwandte“
- Lehnswesen & Ehrvorstellung: Palästina ist das „Eigentum des Herrn“ aus welchem
Jerusalem Christus vertrieben worden sei und somit entehrt
- Heilige Stadt für Christen, Juden und Muslime
- vereinzelt: wirtschaftliche Faktoren & Siedlungsbestreben (erst nach dem Errichten der
Christentum Kreuzfahrerstaaten)
- Bedeutung der Jerusalemwallfahrt in der christlichen Pilgertradition
- Grab Christi Spirituelle Unruhe
- Vergebung der Sünden
al-quds („Heiligtum“) - Seelenheil
- Todesort Christi
- Ziel der Nachtreise Mohammeds Spätere Motivationen
- Schauplatz des Jüngsten Gerichts - Prestige des heimgekehrten Kreuzfahrers
- nach Mekka und Medina drittwichtigstes Pilgerzentrum des Islam - Reise- und Abenteuerlust
- Familientradition

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Logistik eines Kreuzzuges Der Erste Kreuzzug (1095-1099)

Finanzen Der Aufruf Urbans II., 27.11.1095 in Clermont


- teures Kriegsgerät
- Ritter mussten zudem für ihre Knechte aufkommen - Aufruf in vier abweichenden Fassungen überliefert
- Verkauf oder Verpfändung des Besitzes → Klöster deutliche Gewinner - Aufruf sich dem Kreuzzug anzuschließen (Z. 2-17)
- Seelenheil: beträchtliche Geldmittel zur Jenseitsvorsorge - Versprechen eines Ablasses (Z. 18-25)
- Dringlichkeit der Läuterung (Z. 26-Ende)
Verwaltung - Widerhall massiv → „Deus vult“
- eigene Burg/Ländereien → kompetenter und vertrauenswü rdiger Stellvertreter
- Sicherheit der Daheimgebliebenen? August 1096: Aufbruch ins Heilige Land
- Anführer: hochadlige, bedeutende Fürsten (Raimund IV. von Toulouse, Gottfried von
Logistik Bouillon, Robert II. von der Normandie)
- haltbare Nahrungsmittel (Käse, Pökelfleisch, Bohnen) - Schätzung: 30.000-70.000 Mann
- Transport → Kreuzfahrer reisten zumeist ü ber das Meer: Flotten meist von Genua, Venedig - Oktober 1097: Belagerung von Antiochia
oder Marseille gestellt, selten eigene Flotten (Richard I. Löwenherz) - 1099: Eroberung Jerusalems

Ritterorden Errichtung der Kreuzfahrerstaaten


- Finanzen & Transport im späteren Verlauf von Ritterorden vor Ort koordiniert - Königreich Jerusalem
- Fürstentum Antiochia
Militär - Grafschaft Edessa
- Heere meist verschiedene Kontingente → Befehlsstrukturen absprechen - Grafschaft Tripolis
- Disziplinierungsmaßnahmen

1147-1291: Kreuzzüge im Vorderen Orient

- Geschichtsschreibung zählt generell 7 Kreuzzüge zwischen 1095 und 1270


(Nummerierung der Kreuzzüge, welche von Königen angeführt wurden)
- weitere Kreuzfahrerstaaten
- Entstehung der Ritterorden (Templer, Malteser…)
- 1190-1192: Friedrich I. Barbarossa (HRR), Richard I. Löwenherz (England) und Philipp II.
Augustus (Frankreich) → grö ßtes Kreuzfahrerheer des Mittelalters
- 13. Jahrhundert: kleinere Kreuzzüge, punktuelle Expeditionen mit begrenztem Zielen
- 1204: Plünderung Konstantinopels durch die Kreuzritter
- 1291: Fall von Akkon → Ende der Kreuzfahrerstaaten
„Institutionalisierung der Kreuzzüge“ (ab Papst Innozenz III., 1216)
„Europäische Kreuzzüge“
- rechtlicher Status des Kreuzfahrers klar definiert → unterstehen dem kirchlichen Recht
- Schulden und Zinszahlungen während Abwesenheit gestundet
- Finanzierung ab dem 12. Jahrhundert zunehmend durch die Kirche → Kreuzzugszehnt - Iberische Halbinsel: Reconquista
- Plenarablass & Teilablass - Heidnische Slawen im Ostseeraum
- Kreuzzugspredigten als „Werbung“ - Häretiker: Katharer & Albigenser in Frankreich, Hussiten (Böhmen)

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