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Europäisches Patentamt

(19) European Patent Office *EP001348802A1*


Office européen des brevets (11) EP 1 348 802 A1
(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag: (51) Int Cl.7: D21D 1/30


01.10.2003 Patentblatt 2003/40

(21) Anmeldenummer: 03005093.4

(22) Anmeldetag: 07.03.2003

(84) Benannte Vertragsstaaten: (72) Erfinder:


AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR • Gabl, Helmuth, Dipl.Ing.Dr.
HU IE IT LI LU MC NL PT RO SE SI SK TR 8046 Graz (AT)
Benannte Erstreckungsstaaten: • Gorton-Hülgerth, Andreas, Dipl.Ing.Dr.
AL LT LV MK 8010 Graz (AT)

(30) Priorität: 27.03.2002 AT 4802002 (74) Vertreter: Schweinzer, Friedrich


Stattegger Strasse 18
(71) Anmelder: Andritz AG 8045 Graz (AT)
8045 Graz (AT)

(54) Verfahren und Vorrichtung zur Dispergierung eines Papierfaserstoffes

(57) Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Disper- gekennzeichnet, dass der Papierfaserstoff unmittelbar
gierung eines Papierfaserstoffes, bei dem ein vorent- vor Eintritt in die Dispergierzone aufgeheizt wird. Wei-
wässerter Stoff aufgeheizt, gefördert und in einem Di- ters betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zur Durchfüh-
sperger dispergiert wird. Sie ist vornehmlich dadurch rung des Verfahrens.
EP 1 348 802 A1

Printed by Jouve, 75001 PARIS (FR)


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Beschreibung und einem Disperger. Sie ist dadurch gekennzeichnet,


dass das Förderaggregat mindestens einen Einlass
[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Disper- (Stutzen bzw. Einlassöffnungen) für Dampf aufweist.
gierung eines Papierfaserstoffes, bei dem ein vorent- Damit kann kurz vor dem Disperger der Papierfaserstoff
wässerter Stoff aufgeheizt, gefördert und in einem Di- 5 aufgeheizt werden und ein zusätzliches Heizaggregat
sperger dispergiert wird. Sie betrifft auch eine Vorrich- entfallen.
tung zur Durchführung des Verfahrens. [0010] Wenn erfindungsgemäß das Förderaggregat
[0002] Ein derartiges Verfahren bzw. eine derartige als Mischschnecke ausgebildet ist, kann eine gleichmä-
Vorrichtung sind z.B. aus der NO 302 186 B1 bekannt. ßige Durchmischung mit Dampf und damit eine gleich-
Hier wird der Papierfaserstoff nach einer Entwässe- 10 mäßige Aufwärmung erreicht werden.
rungsschnecke einer Heizschnecke zugeführt, von wo [0011] Wird gemäß einem weiteren Merkmal der Er-
der aufgeheizte Stoff in die Stopfschnecke für einen Di- findung mindestens ein Stutzen als Vakuumanschluss
sperger eingebracht wird. Im Disperger erfolgt dann die ausgebildet, so kann eine gezielte Dampfführung und
Dispergierung. Nachteilig ist insbesondere der hohe ap- eine optimaler Wärmeübertragung erzielt werden.
parative Aufwand und auch Platzbedarf einer solchen 15 [0012] Werden die Stutzen am Gehäuse des Förder-
Anlage. Weitere derartige Verfahren bzw. Vorrichtungen aggregates, beispielsweise Mischschnecke, angeord-
sind z.B. aus der DE 199 54 246 A1 bekannt. Einerseits net, so kann eine gute Aufwärmung erzielt werden.
wird hier eine Anlage analog zur NO 302 186 B1 be- [0013] Eine besonders vorteilhafte Weiterbildung der
schrieben, andererseits als weitere Möglichkeit die di- Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass das För-
rekte Zufuhr von Dampf zwischen die Mahlplatten des 20 deraggregat, beispielsweise Mischschnecke eine Hohl-
Dispergers vorgesehen. Letztere hat den Nachteil, dass welle aufweist, wobei die Hohlwelle Dorne zur Einmi-
nur eine kurze Verweilzeit möglich ist und dadurch keine schung aufweisen können. Damit kann der Dampf ge-
vollständige und gleichmäßige Aufwärmung erzielt wer- zielt entlang des Förderweges zugeführt werden, was
den kann. zu einer gleichmäßigeren Verteilung und somit Aufwär-
[0003] Ziel der Erfindung ist es daher ein Verfahren 25 mung führt.
vorzuschlagen, mit dem eine gute und gleichmäßige [0014] Sind die Einlassöffnungen der Dorne auf un-
Aufheizung mit geringem apparativen Aufwand gewähr- terschiedlichen Radien des Förderaggregats, beispiels-
leistet werden kann und gegebenenfalls noch zusätzlich weise Mischschnecke, vorgesehen, so ist die Einbrin-
Chemikalien vor der Dispergierung zugegeben werden gung von Dampf bzw. Chemikalien auch über den Quer-
können. 30 schnitt der Förderschnecke gleichmäßig möglich.
[0004] Die Erfindung ist daher dadurch gekennzeich- [0015] Die Erfindung wird nun anhand der Zeichnun-
net, dass der Papierfaserstoff unmittelbar vor Eintritt in gen beispielhaft beschrieben, wobei Fig. 1 eine Anlage
die Dispergierzone aufgeheizt wird. Damit kann ein zu- nach dem Stand der Technik, Fig. 2 eine Draufsicht auf
sätzliches Aggregat, wie eine Heizschnecke, eingespart eine erfindungsgemäße Vorrichtung, Fig. 3 eine Ansicht
werden, wobei trotzdem eine vollständige Durchwär- 35 von Fig. 2 gemäß Pfeil III, Fig. 4 einen Schnitt durch eine
mung aller Partikel gewährleistet wird. Somit kann der erfindungsgemäße Vorrichtung, Fig. 5 eine schemati-
Dispergierzone ein gut aufgewärmter Papierfaserstoff sche Darstellung einer Variante der Erfindung, Fig. 6 ei-
zugeführt werden. ne spezielle Ausgestaltung der Erfindung und Fig. 7 ei-
[0005] Wenn nach einem vorteilhaften Merkmal der nen Schnitt durch Fig. 4 mit einer weiteren Variante der
Erfindung der Papierfaserstoff während der Aufheizung 40 Erfindung darstellt.
durchmischt wird, kann eine sehr gleichmäßige Aufwär- [0016] In Fig. 1 ist eine Anlage nach dem Stand der
mung erreicht werden. Technik dargestellt, bei der eine Schneckenpresse 1 zur
[0006] Erfolgt die Aufheizung des Papierfaserstoffs Entwässerung der Papierfasersuspension vorgesehen
durch Dampf und ist gleichzeitig am Förderaggregat ein ist. Die entwässerte Suspension wird dann mit einer
Vakuum angelegt, so kann der Dampf gezielt geführt 45 Konsistenz von ca. 20 - 35 %, vorteilhaft 25 -30 %, über
und der Wärmeübergang zum Papierfaserstoff optimiert einen Schacht 2 einer Heizeinrichtung 3 mit rotierenden
werden. Schaufeln zugeführt. Anschließend fällt die aufgeheizte
[0007] Weiters ist es vorteilhaft, wenn der abgekühlte Suspension in eine Schnecke 4 zur Zuführung zum Di-
Überschussdampf nach Durchströmung der Papier- sperger 5. Der Dampf wird der Heizeinrichtung 3 durch
stoffsuspension abgeleitet wird. 50 eine Dampfleitung 6 zugeleitet, wobei auch ein Teil be-
[0008] Bei vielen Anwendungen kann es vorteilhaft reits in den Schacht 2 eingeführt werden kann. Die zu
sein, wenn zusätzlich Chemikalien in den Papierfaser- behandelnde Suspension wird über einen Einlassstut-
stoff eingemischt werden. Durch die gleichzeitige Auf- zen 7 der Schneckenpresse 1 zugeführt und tritt als
heizung und Zuführung von Chemikalien kann eine Pfropfen 8 am Ende aus. Der Pfropfen 8 am Ende der
gleichmäßige Reaktion erreicht werden. 55 Schneckenpresse 1 dient hier als Dampfsperre.
[0009] Weiters betrifft die Erfindung eine Vorrichtung [0017] Fig. 2 zeigt eine Draufsicht auf eine erfin-
zur Dispergierung eines Papierfaserstoffes, mit einer dungsgemäße Vorrichtung. Hier wird ebenfalls die zu
Zufuhreinrichtung für Dampf, einem Förderaggregat behandelnde Papierstoffsuspension in einer Schnek-

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kenpresse 1 entwässert und über einen Schacht 2 einer del 15 wird durch eine Wand 18 gestützt, so dass sich
Stopfschnecke 8' bzw. in weiterer Folge einem Förder- ein Hohlraum 19 bildet. Aus der Hohlwelle 13 tritt der
aggregat 9, das als Zuführschnecke ausgeführt sein Dampf durch Öffnungen 20 in den Hohlraum 19 und wird
kann, einem Disperger 5 zugeführt. dann durch Einlassöffnungen 21, 21' in die Papierstoff-
[0018] Weiters sind hier Leitungen 10, 10' erkennbar, 5 suspension geführt. Je nach Lage der Einlassöffnungen
über die der Papierstoffsuspension Dampf bzw. Chemi- 21, 21' kann dies auch an verschiedenen Stellen des
kalien zugeführt werden können. Als Chemikalien kom- Querschnittes des Förderaggregats 9, insbesondere
men sowohl flüssige oder gasförmige Bleich- als auch Zuführschnecke, erfolgen.
Hygienechemikalien wie z.B. Peroxid, Natronlauge, [0024] Fig. 7 entspricht einem Schnitt entlang Linie
Chlor, Ozon oder Dispergiermittel in Frage. 10 VII-VII in Fig. 4. Die innerhalb des Schneckenmantels
[0019] Fig. 3 zeigt eine Ansicht von Fig. 2 gemäß Pfeil 12 laufende Hohlwelle 13 weist mehrere Dorne 16 auf,
III. Die Schneckenpresse 1 ist über einen Schacht 2 mit die unterschiedliche Längen haben können. Zur Dampf-
der Stopfschnecke 8' verbunden. Die Papierstoffsus- zufuhr in die Suspension sind die Dorne 16 mit Einlas-
pension wird weiters dem Förderaggregat 9, insbeson- söffnungen 21, 21' versehen, die eine Verteilung über
dere Zuführschnecke zugeleitet, wobei die Stopf- 15 den Querschnitt des Förderaggregats 9 gewährleisten.
schnecke 8' auch als Dampfsperre für den durch Leitung Auch können die Dorne 16 an ihrem oberen (von der
10 zugeführten Dampf dient. Hinter der Zuführschnecke Welle entfernten) Ende offen sein.
ist dann der Disperger 5 angeordnet.
[0020] In Fig. 4 ist ein Schnitt durch eine Vorrichtung
gemäß der Erfindung dargestellt. Man erkennt die Ein- 20 Patentansprüche
mündung der Stopfschnecke 8' und einen Zuführteil des
Förderaggregats 9. Zur Dampfzufuhr können Stutzen 11 1. Verfahren zur Dispergierung eines Papierfaserstof-
am Mantel 12 am Beginn des Förderaggregats oder fes, bei dem ein vorentwässerter Stoff aufgeheizt,
Stutzen 11' oder 11" im Endteil des Förderaggregats an- gefördert und in einem Disperger dispergiert wird,
gebracht sein. Durch diese Stutzen können auch alter- 25 dadurch gekennzeichnet, dass der Papierfaser-
nativ Chemikalien zugeführt werden. Wird das Förder- stoff unmittelbar vor Eintritt in die Dispergierzone
aggregat, insbesondere Schnecke, mit einer Hohlwelle aufgeheizt wird.
13 ausgestaltet, so kann auch Dampf bzw. Chemikalien
in Richtung 14 durch die Hohlwelle 13 eingebracht wer- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn-
den. Besonders vorteilhaft ist es, wenn zwischen den 30 zeichnet, dass der Papierfaserstoff während der
Schneckenwendeln 15 Dorne 16 vorgesehen sind. Auf Aufheizung durchmischt wird.
diese Weise kann der Dampf auch einfach über den
Querschnitt der Schnecke gleichmäßig verteilt einge- 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge-
bracht werden. kennzeichnet, dass die Aufheizung des Papierfa-
[0021] Wird der Dampf über die Stutzen 11, 11' oder 35 serstoffs durch Dampf erfolgt.
11" eingebracht, kann auch an die Hohlwelle 13 ein Va-
kuum (entgegen Richtung 14) angelegt werden. Alter- 4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, da-
nativ kann durch die Hohlwelle 13 Dampf eingebracht durch gekennzeichnet, dass gleichzeitig am För-
und vorteilhafterweise durch Stutzen 11 abgesaugt wer- deraggregat ein Vakuum angelegt ist.
den. In diesem Fall können durch die Stutzen 11' bzw. 40
11" Chemikalien zugegeben werden. Anschließend wird 5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, da-
die Suspension dem Disperger 5 gut durchwärmt und durch gekennzeichnet, dass der abgekühlte
durchmischt zugeführt. Überschussdampf nach Durchströmung der Pa-
[0022] Fig. 5 zeigt schematisch den Aufbau der erfin- pierstoffsuspension abgeleitet wird.
dungsgemäßen Vorrichtung, wobei Dampf in Richtung 45
14 durch die Hohlwelle 13 zugeführt wird. Über die Län- 6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, da-
ge der Welle tritt der Dampf an verschiedenen Stellen durch gekennzeichnet, dass während der Aufhei-
gleichmäßig aus. Die Papierstoffsuspension hat hier ei- zung zusätzlich Chemikalien in den Papierfaser-
ne Temperatur von ca. 20 bis zu 80 °C, meist 40 - 60 stoff eingemischt werden.
°C. Der überschüssige Dampf wird dann durch die Stut- 50
zen 11, 11' bzw. 11" abgesaugt. Die Stutzen 11, 11', 11" 7. Vorrichtung zur Dispergierung eines Papierfaser-
können auch als am Schneckenmantel 12 angebrachte, stoffes, mit einer Zufuhreinrichtung für Dampf, ei-
ganz oder teilweise um den Umfang reichende, Kanäle nem Förderaggregat und einem Disperger, da-
ausgeführt sein. Vor dem Eintritt in die Dispergierzone durch gekennzeichnet, dass das Förderaggregat
weist die Papierstoffsuspension dann eine Temperatur 55 (9) mindestens einen Einlass (Stutzen 11, 11',
größer 85 °C auf. 11" bzw. Einlassöffnungen 21, 21') für Dampf auf-
[0023] Fig. 6 zeigt eine Möglichkeit der Dampfzufuhr. weist.
Die auf der Hohlwelle 13 angebrachte Schneckenwen-

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8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekenn-


zeichnet, dass das Förderaggregat (9) als Misch-
schnecke ausgebildet ist.

9. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch ge- 5


kennzeichnet, dass mindestens ein Stutzen (11,
11', 11") als Vakuumanschluss ausgebildet ist.

10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 9, da-


durch gekennzeichnet, dass die Stutzen (11, 11', 10
11") am Gehäuse (12) des Förderaggregates (9),
beispielsweise Mischschnecke, angeordnet sind.

11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 10, da-


durch gekennzeichnet, dass das Förderaggregat 15
(9), beispielsweise Mischschnecke, eine Hohlwelle
(13) aufweist.

12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekenn-


zeichnet, dass die Hohlwelle (13) Dorne (16) zur 20
Einmischung aufweist.

13. Vorrichtung nach Anspruch 11 oder 12, dadurch


gekennzeichnet, dass die Einlassöffnungen (21,
21') auf unterschiedlichen Radien des Förderaggre- 25
gats (9), beispielsweise Mischschnecke, vorgese-
hen sind.

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