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-- Wissenschaftliches Sammelwerk --

Historische Tatsachen Nr. 1

Dipl. Pol. Udo Walendy

Kriegs-, Verbrechens- oder Propagandaopfer?


"Über unser heikles Thema gibt es eine --sagen wir -­
Die in diesem Heft berichteten Tatsachen sind aus verschie­
offizielle Ansicht. Daneben aber gibt es die geschichtliche
denen, auch gegensätzlichen, in- und ausländischen Veröffent­ Wahrheit. Leider sehen sich die offizielle Ansicht und die
lichungen, aus der Anhörung von Zeitzeugen und Sachverstän­ geschichtliche Wahrheit nicht ähnlich! Ich brauche wohl
digen und nach wissenschaftlicher, kritischer Prüfung gewon­ nicht besonders zu betonen, daß die offizielle Ansicht für
nen worden. Ihre Richtigkeit ist nachprüfbar. Vielfache Fußno­ mich kein Gewicht besitzt: sie ist eine politische Wahrheit.
ten weisen dem Leser und Forscher die Richtung. Nach dem Kriege --nach allen Kriegen -- ist die politi­
Über die Selbstverpflichtung des Verfassers und Verlegers
sche Wahrheit Alleinbesitz des Siegers. Ich bin kein Mann
hinaus ist dieses Heft juristisch dahingehend überprüft worden,
der Politik und noch weniger ein Sieger: ich spreche als
daß weder Inhalt noch Aufmachung irgendwelche ERD-Straf­
Historiker und suche daher nur die geschichtliche Wahr­
gesetze verletzen oder sozialethische Verwirrung unter Jugend­
lichen auslösen.
heit, jene Wahrheit, die Jahrhunderte überdauert und sich
immer gleichbleibt. Um diese Wahrheit zu ergründen, muß
man leidenschaftslos, aber sachlich alles prüfen; wie in
Kinder schreien nach Brot. Und dieses Schicksal liegt auf einer Universität."
ihnen nicht auf Grund eigener Fehler oder wegen Übertre­ Paul Rassinier,
"Was nun, Odysseus?", Wiesbaden 1960, S. 13.
tung der Gesetze Gottes oder der Menschen, sondern auf
Grund der schrecklichen Tyrannei des Krieges und einer
intoleranten Lust nach jüdischem Blut. Und warum?
In diesem, dem menschlichen Leben drohenden H..!ll!l:.. Wegen eines Krieges, um die Autokratie in den Staub zu
'-fl:1H1. sind die Feinheiten des philosophischen Unterschie­ stürzen und der Demokratie das Zepter der Gerechtigkeit
des vergessen, vergessen sind die Unterschiede der histo­ zu geben.
rischen Interpretation. Und die Entschlossenheit, den Hilf­ Und in diesem Kriegfür Demokratie kämpften 200.000
losen zu helfen, den Obdachlosen ein Dach über dem Kopf jüdische Burschen aus den Vereinigten Staaten unter dem
zu geben, die Nackten einzukleiden und die Hungrigen mit Sternenbanner. In der 77. Division waren allein 14.000von
Nahrung zu versorgen, wird zur Religion, an deren Altar ihnen, und im Argonner Wald erbeutete diese Division 54
Männer jeder Rasse beten und Frauen jeden Glaubens deutsche Kanonen. Dies zeigt, daß diejüdischenJungs aus
niederknien können. In dieser Kalamität zeifallen die den Vereinigten Staaten im Argonner Waldfür die Demo­
zeitweiligen menschlichen Modegewohnheiten vor den kratie kämpften wie einst Joshua gegen die Amalekiren in
ewigen Wahrheiten des Lebens auseinander, und wir e1Wa­ den Ebenen von Abraham. .. .
chen angesichts der Tatsache, daß wir alle von den Händen Wegen dieses Krieges für die Demokratie sterben�
eines Gottes gemacht sind und wir alle vor dem Tribunal Millionen jüdische Männer und Frauen jenseits des
Gottes am Tage der letzten Abrechnung stehen werden. Ozeans. 800.000 jüdische Babies schreien nach Brot. ...
Und wenn die Abrechnung kommt, wird das bloße Lippen­ (S. 2) Der Krieg ist zu Ende, mit Ausnahme gegenüber
bekenntnis nicht einen Pfennig wiegen. .... den Juden. Das Messer sitzt immer noch an ihrer Kehle,
Und in diesem Geist ist ... das Volk dieses Landes und eine unverständliche und unbegründete jahrhunder­
aufgerufen, sein Geld zu heiligen, indem es 35 Millionen tealte Wollust nachjüdischem Blut öffnet ihre Adern. Die
Dollar imNamen der HumanitätMosesfür die6Millionen Juden in Rumänien, Polen und in der Ukraine werden zu
dem Hungertod geweihten Männer und Frauen spendet. Sündenböckenfür den Krieg gemacht. Seitdem der Waffen­
6 Millionea Männer und Frauen sterben -- 800.000 stillstand unterzeichnet ist, wurden Tausende von Juden in
kleine Kinder schreien nach Brot. der Ukraine als lebende Opfer einer diabolischen Gier und
fanatischen Leidenschaft preisgegeben, -- ihre Kehlen
durchschnitten, ihre Körper von Attentäterbanden und
Copyright
wilder Soldadeska Gliedfür Glied auseinandergerissen ...
by
Von wutenbrannter Absicht bis hin zur wilden Sucht
Verlag für Volkstum und Zeitgeschichtsforschung
D 32590 Vlotho Postfach 1643
erstreckte sich dieses Töten vonJuden, bis innerhalb von 4
1994 Tagen die Straßen von Proskunoff mit Blut rot angelaufen
waren wie die Abflußrinnen eines Schlachthauses. ...
ISSN 0176 - 4144 So wie es in Proskunoff geschehen ist, so ist es auch an
Konten des Verl ages: Postscheck Essen 1 1 6 1 62-433 (BLZ 360 1 00 43) hundert anderen Orten gewesen . ... "1)
Kreissparkasse Herlord 250 00 2532 (BLZ 494 501 20)
Druck: Kölle Druck, D 323 6 1 Pr. Oldendorf 1) The American Hebrew, 3 1 . Oktober 1 9 1 9. USA

Hiatoriache TalBachen Nr. 1


2
Einleitung
Das vorliegende Heft ist eine wis senschaftlich nen zu Glyzerin und anderen Grundstoffen ver­
aufgebe sserte , ergänzte, veränderte und erweiterte kocht. Nach dem Kriege widerrief man das. Anfang
Ausgabe der ursprünglichen Historischen Tatsa­ der zwanziger Jahre entschuldigte sich der briti sche
chen Nr. 1 . Der Verfasser hat sich an den Gliede­ Außenminister im House of Commons (Abgeordne­
rungsaufba u des seinerzeitigen englischen Autoren tenhaus) für die Beleidigung der deutschen Ehre; die
Richard Harwood aus dem Jahre 1975 gehalten und Verunglimpfung sei aus Gründen der Kriegspropa­
dessen Arbeitsleistung mit eingebracht. ganda geschehen, und nun müsse Schluß damit sein.
Bei der Bearbeitung wurden neue Erkenntni sse Nach dem Zweiten Weltkrieg hat es keine derar­
berück sichtigt, aber auch die inzwischen in der Bun­ tigen Erklärungen gegeben. Statt dessen hat die
desrepublik Deutschland veränderte Strafrechtsla­ Greuelpropaganda gegen die Deutschen an Giftig­
ge gegenüber denen, die amtlich al s "offenkundig" keit und Vielgestaltigkeit ihrer Kataloge des Schrek­
ausgewiesene "Tatsachen" bezweifeln, leugnen oder kens ständig zugenommen.
in Abrede stellen. Es kannjedoch nicht angehen, daß "Die in Nürnberg angegebene Zahl (6Millionen) wurde
jeder, der sich überhaupt forschend mit dem gestell­ vom Jüdischen Weltkongreß zu einer Zeit zur Verfügung
ten Thema auseinandersetzt, sich schon dadurch in gestellt, als noch wenige verllq)liche Unterlagen vorhan­
einen Kriminalisierungsdschungel verstrickt und den waren. . . .
angesichts einer solchen Androhung schweigend und Zuerst möchte ich betonen, daß die Anklagevertreter in
in Schuldbewußtsein gekrümmt auf alles das zu Nürnberg keineswegs dessen sicher waren, daß alleJuden
reagieren hätte, was opportunistische "Zeugen" oder tatsllchlich umgekommen waren. . . .
Propagandisten im Schlepptau machtinteressierter Besonders im Fall der Sowjetunion . . . haben wir gegen­
Sieger so daherreden und schreiben. wllrtig keine amtlichen Angaben, auf Grund derer wir die
Nicht bestritten wird, daß der Zweite Weltkrieg Zahl der Überlebenden errechnen kiJnnten. " a>
eineMenschheitskatastrophe größten Ausmaßes war, Obgleich also nachweislich die jüdi sche Verlust­
die weltweit 55 Millionen Menschen das Leben geko­ bilanz vor Kriegsende auf keinerlei gesicherten Er­
stet hat, und daß auch Juden zu den Leidtragenden kenntnissen, sondern ausschließlich auf Kriegspro­
dieser Katastrophe gehört haben. pagandaberichten beruhte, wurde bereits zu j enem
Nun waren allerdings die Führer des Judentum s Zeitpunkt die Zahl von 6 Millionen festgeschrieben.
die ersten Kriegserklärer überhaupt (Daily Ex­ Selbst über Auschwitz hatte die Sowj etführung trotz
press, 24. März 1933), und zwar zu einer Zeit, da mehrfacher Anmahnung monatelang j ede amtliche
Deutschland in die Fesseln des Friedensdiktates von Auskunft verweigert und am 7. Mai 1945 einen total
1919 gezwängt, wehrlo s, wirtschaftlich verelendet, wirren und verlogenen Bericht herausgebracht.
vom Bolschewi smus bedroht und in Bürgerkriegs­ Der angebliche Umfang der j üdischen Verluste,
wirren zerrüttet war. Seit Ende des Ersten Weltkrie­ die nicht als Kriegs-, sondern als Mordopfer ausge­
ges faßten sie sich als Repräsentanten einer welt­ geben wurden, ließ schnell die Sym pathien fti.r das
weit verstreut lebenden "Nation" auf, nahmen als jüdische nationale Heimatland, da s die Juden so
Commitee of Jewish Delegations an der Versailler lange ersehnt hatten, wachsen. Die britische Regie­
Friedenskonferenz teil und setzten sich mit ihren rung tat nach dem Kriege wenig, um die Einwande­
Bedingungen, den dortigen "Frieden" nur als Waf­ rung der Juden nach Palästina zu verhindern, ob­
fenstillstand zu betrachten und die Souveränität der wohl sie diese für illegal erklärt hatte . Und es
besiegten Nationen nicht mehr zuzula ssen, weitge­ dauerte nicht lange, bi s die Zionisten der britischen
hend durch.2> Weder hatten sie für alles das ein Regierung Palästina entrungen hatten und ihren
demokratisches Mandat, noch intere ssierte sie die Staat I srael gründeten.
Einhaltung der Wilson' schen 14 Punkte, unter deren Es ist eine erstaunliche Tatsache , daß das j üdi­
Voraussetzung Deutschland die Waffen niederge­ sche Volk nach dem Zweiten Weltkrieg trotz seiner
legt hatte. sehr hoch veranschlagten Verluste triumphierend in
Tatsächlich i st Greuelpropaganda nichts Neues. Erscheinung trat. Dr. Max Nußbaum, der frühere
Sie hat jeden Konflikt im 20. Jahrhundert begleitet, Oberrabbiner von Berlin, erklärte am 1 1 . April 1953 :
seltsamerweise jedoch ausschließlich auf Seiten der "Die Stellung desjüdischen Volkes ist heute in der Welt
sich "demokratisch" nennenden, schließlich siegrei­ -- trotz der großen Verluste-- zehnmal stllrker als sie noch
chen Staaten. Während des Ersten Weltkrieges wur­ vor 20 Jahren war. "
den die Deutschen beschuldigt, belgisehe B abys zu Die Geschichten um die Ermordung der 6 Millio­
essen, ebenso, sie hätten sich damit vergnügt, diese nen haben für die gestärkte Stellung der Juden in
in die Luft zu werfen und mit ihren Bajonetten der Welt eine bedeutende Rolle ge�pielt. Es handelt
wieder aufzufangen, dann, sie hätten ihre Gefalle- sich hierbei unzweifelhaft um die erfolgreichsten
2) "Unity in dispersion -- a history ofthe worldjewish congress " , New York 1 948, aller Zeiten, was es um so notwendiger macht, sie auf
S . 16, 26, 1 36, 140 +377 +Israel Gutman (Hrsg.), "Enzyklopädie des Holocaust ihre Realitätsbezogenheit hin zu untersuchen.
-- Die Verfolgung und Ermordung der europäischen Juden" , Berlin 1 993, Bd.
III, S. 16 1 3 . 3) Gerald Reitlinger, " Die Endlösung", Berlin 1 953, S. 557 - 558.

3
Inzwi schen hat die deutsche Regierung mehr als nau, Reichsinnenminister und Verfassungsgeber
100 Milliarden DM Wiedergutmachung gezahlt. Das Hugo Preuß , Reichsfinanzminister Rudolf Hilfer­
meiste davon erhielt der Staat Israel , der während ding und viele andere eine maßgebende Rolle in den
des Zweiten Weltkrieges überhaupt nicht be stand, Revolutionen Deutschlands und damit in der Wei­
das übrige ging an einzelne j üdische Forderer. Die marer Republik spielten, trug dazu bei, die National­
hierfür verwe:Q.deten Haushaltstitel der Bundesre­ sozialisten von dem machtvollen intemationalen,
publik, ihrer Länder und Kommunen, aber auch auch mit dem Kommuni smus zusammenarbeiten­
sonstige Sonderrechte , Steuervorteile , Stiftungen den Judentum zu überzeugen. Die Kriegserklärung
usw. sind für die Öffentlichkeit unüberschaubar jener kommunistische n und nicht-kommunistischen
gemacht, so daß die wirkliche Höhe die ser Zahlun­ Kräfte schon zu Beginn der nationalen N euorientie­
gen und gewährten Besitz- und Einflußrechte in rung 193 3 , zumal diese aus den Zwangslagen der
Deutschland nicht zu ermitteln sind. Ein Ende die­ Lebenserhaltung des deutschen Volkes erwachsen
ser Privilegien ist nicht abzusehen. war, verstärkte diese Überzeugung. Von Anfang an
Der mit dieser Thematik dem deutschen Volk ließen diese weltherrschaftsorientierten Politstra­
präsentierte Schuldtitel -- wie es aus verantwortli­ tegen verlauten, daß sie nur mit "bedingungsloser
chen jüdischen Kreisen heißt: "bis zur letzten Gene­ Kapitulation" zufrieden wären.
ration!" -- wird dazu genutzt, jede Art von Vater­
landsliebe, Nationalismus , Selbstbestimmungsrecht Auswanderung = "Vernichtung''?
in Deutschland, aber auch in anderen Ländem zu
untergraben bzw. zu vereiteln. Selbst Briten oder Bereits frühzeitig, lange vor Kriegsbeginn haben
Amerikaner werden als "Rassisten" oder "Anti semi­ jüdische Propagandisten den Nationalsozialisten
ten" diffamiert, sollten sie noch auf Rassebewußt­ unterstellt, die Juden ausrotten zu wollen, obgleich
sein oder aufnationale Eigenständigkeit Wert legen. den Autoren solcher Geschichten bewußt gewesen
Schließlich war "Nazismus" >>''Nationalismus und sein mußte , daß sie Verleumdungen und das betrie­
Rassismus "<<, "und wir alle wissen, was daraus folgte ben, was man gemeinhin "Volksverhetzung" nennt.
-- 6 Millionen Juden w urden vernichtet!" Solange Bereits Anfang 1933 erschien in New York das
ausbleibender Widerstand der Hi storiker einen sol­ groß herausge stellte Buch des deutsch-jüdischen
chen Gedankenkurzschluß ermöglicht, werden die Kommunisten Hans Beimler "4 Wochen in der Hand
Völker in Sklavenketten he rum laufen. von Hitlers Höllenhunden -- Das Nazi-Mörderlager
Wohl jeder wird die Art und Wei se bewundem, in von Dachau" . Er behauptete darin, Dachau sei ein
welcher das j üdische Volk durch viele Jahrhunderte Todeslager. Obgleich er selbst dort wegen seiner
seine Ra sse erhalten hat und diese heute noch rein kommuni stischen Aktivitäten inhaftiert war, ge­
hält. Bei diesem Bemühen wird seit dem Zweiten stand er ein, schon nach 3 Monaten entlassen wor­
Weltkrieg die 6-Millionen -Geschichte im Sinne eines den zu sein. Das "DDR"-Regime verlieh später einen
religiösen Mythos zur Bewahrung rassischer Solida­ Hans-Beimler-Orden "für treue kommunistische
rität für die Juden eingesetzt. Für die anderen Verdienste " , was deutlich macht, daß es sich bei
Völker hingegen hat sie gerrau Gegenteiliges be­ Hans Beimler nicht um einen harmlosen, sandem
wirkt: Zum Kampfum ihre Selbstachtung und Selbst­ durchaus exponierten "Mitkämpfer" gehandelt hat,
bestimmung wurden sie unfähig gemacht. den die Nationalsozialisten sicher, wenn Dachau
wirklich ein Todeslager gewe sen wäre, anders als
Vor dem Kriege mit nur 3 Monaten Haft bestraft hätten.
1936 erschien in Paris als weiteres hierfür typi­
Das Deutschland AdolfHitlers hat von den Juden sches Beispiel das antideutsche Pamphlet von Leon
angenommen, sie würden auch in Zukunft Rechte Feuchtwauger und anderen mit dem Titel "Der gelbe
und Interessen des deutschen Volke s zugunsten Fleck -- Die Ausrottung von 500.000 deutschen Ju­
jener Zionisten oder Intemationalisten prei sgeben den". Obwohl es nicht aufWahrheit beruht, wird von
und verraten, die in ihren imperialstaatlich abge si­ den ersten Seiten an die Vernichtung der Juden
cherten Domizilen den Anspruch in ihrem Namen besprochen und die Auswanderung als "physische
erheben, für sie die Richtlinien des Glaubens und der Vernichtung " der deutschen Juden bezeichnet. Ge­
Politik fe stzulegen. Dieses wurde für unerträglich nauso werden auch die Nazi-Konzentrationslager
gehalten, zumal die Juden während der Notzeit nach für politische Gefangene als Einrichtungen des Völ­
dem Ersten Weltkrieg sich mit Hilfe des Auslandes kermordes angesehen. Besonders Bezug genommen
und gelenkter Einwanderung und Einbürgerung ei­ wird auf die 100 Juden, die noch 1936 in Dachau
nen dominierenden, fremdbestimmten Einfluß na­ einsaßen, von denen 60 schon seit 1933 dort waren.
hezu aufallen Gebieten der deutschen Politik, Geld­ Die Tatsache, daß die weltweit synchron von
wirtschaft, Presse, des Rechtswesens, Rundfunks , privat organisierten und rassisch definierbar vorein­
der Kultur angeeignet haben, obwohl sie n ur unge­ genommenen Medienmanipulatoren gestaltete Pro­
fähr 1% der Gesamtbevölkerung ausmachten. Die paganda gegen Deutschland schon zu so früher Zeit
Tatsache, daß Karl Marx Jude war, und daß Juden Hitler Kriegs- und Völkervernichtungsabsicht un­
wie Rosa Luxemburg, Karl Liebknecht, Kurt Eisner, terstellte, sollte zu äußerster Vorsicht gegenüber
Karl Radek , Reichsaußenminister Walter Rathe- allen derartigen Geschichten veranlassen.

Hiatoriache Tat•achen Nr. 1


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lieh war. Daß die Immigrationsländer unvermögende
oder in akademischen B erufen tätige deutsche Juden
weitgehend ablehnten, vergrößerte die Schwierigkai­
ten. Selbst die briti sche Mandatsmacht ließ nur
geringe Quotenj üdischer Einwanderer nach Palästi­
na hinein.
Die sich auf diese Weise zur internationalen Krise
entwickelnde Situation sollte im Juli 193 8 auf der
Evian-Konferenz geregelt werden, was jedoch miß­
lang. Die nach dem Attentat auf den deutschen
Kommunistische Häftlinge 19331n Sachsenhausen Botschaftsrat v. Rath in Paris inszenierte "Kristall­
nacht" führte zu einer weiteren E skalation der
Die Ermutigung der jüdischen Auswanderung
deutsch-j üdischen Gegensätze und Anstrengungen
sollte nicht verwechselt werden mit dem Zweck der
der Reichsregierung, die Juden zur Auswanderung
Konzentrationslager im Vorkriegs-Deutschland.
zu veranlassen.
Diese waren geschaffen worden, politische Gegner
Am 12.1 1 .1938 fand in Berlin unter Vorsitz von
sowie Kriminelle zu internieren, von denen natür­
Hermann Göring in Anwesenheit z ahlreicher hoher
lich auch einige Juden waren, so wie Hans Beimler.
Vertreter von Staat und Partei eine grundlegende
Entgegen den in der Sowjetunion versklavten Millio­
Besprechung über die se Thematik statt, bei der eine
nen war die Zahl der KZ- Insas sen damals außeror­
Beschlagnahme j üdischen Vermögens in Höhe von 1
dentlich gering. Reitlinger gibt zu, daß diese zwi­
Milliarde RM verfügt wurde, um mit Hilfe dieser
schen 1934 und 19 38 im Reichsgebiet durchschnitt­
Summe in Verbindung mit internationalen Abspra­
lich 20. 000 betrug, zahlreiche Lager von 1933 aufge­
chen die erwünschte Auswanderung finanzierbar zu
löst und nur Dachau und Sachsenhausen "ständig
machen, aber auch der Reichsvereinigung der Juden
beibehalten wurden ". Am 1 7 . 7 . 1937 sei das Lager
in Deutschland für ihre sozialen Unterstützungsauf­
Buchenwald und bald nach dem Anschluß Öster­
gaben finanzielle Mittel zur Verfügung zu stellen. 5 l
reichs das Lager Mauthausen hinzugekommen. Erst
Reichsbankpräsident Hj almar Schacht, zu Verhand­
nach Kriegsbeginn folgte die- Ausweitung dieses
lungen mit Lord Bearstedt und dem Amerikaner.
Lagersystems. 4 l
Ruhlee nach London entsandt, sollte versuchen
Die Nationalsoziali sten wollten die Auswande­ �
diese Absichten zu reali sieren. Die dennoch erfor
rung, nicht jedoch die Ausweisung der Juden aus
derliehen Devisenhilfen wurden von der Jewish
Deutschland. Damit befanden sie sich in Überein­
Agency und von britischer Seite verweigert.
stimmung mit den Grundsätzen de s modernen Zio­
Wenngleich Hj almar Schacht wegen regimefeind­
ni smus . Sein Gründer, Theodor Herzl, hatte ur­
licher Tätigkeiten im Januar 1939 entlassen wurde
sprünglich in seinem Werk "Der j üdische Staat"
Madagaskar als nationale Heim stätte für die Juden
so versuchten Hermann Göring und sein Mini steri �
aldirektor Helmuth Wohltat doch weiterhin mit den
vorge sehen, und die se Möglichkeit wurde von der
Kontaktpersonen in London über eine jüdische Aus­
französischen als auch der polnischen und der NS­
siedlung auch nach Rhodesien und Britisch- Guinea
Regierung -- zumal sie vom französischen Kolonial­
bis spät in den April 1939 hinein zu verhandeln.
minister Moutet Anfang 193 7 selbst angeregt wor­
Auch der Madagaskar-Plan blieb im Ge spräch.
den war -- ernsthaft geprüft. 5 l Die erste Regierung
Die Anstrengungen der Reichsregierung, die Ju­
die den "Madagaskar-Plan" politi sch zu reali siere � den aus dem deutschen Reich zur Auswanderung zu
suchte, war nicht die deutsche, sondern die polni ­
drängen, gipfelten darin, daß von den 1933 in
sche: 193 7 sandte sie Michael Lepecki, begleitet von
Deutschland lebenden 500.000 Juden ( 18 0 . 000 ka­
jüdi �chen Vertretern, nach Madaga skar, um dort
men beim Anschluß Österreichs hinzu) bis Ende
Ansiedlungsmöglichkeiten zu untersuchen.
193 8 knapp 180.000, bis Ende 19::19 zusätzlich 80.000,
Später, im Dezember 1938 , erzählte der französi­
also insge samt 2 6 0 . 000 ausgewandert waren7 l, und
sche Außenminister Georges Bormet dem Reichsau­
zwar unter Mitnahme eines großen Teiles ihres
ßenminister v. Ribbentrop, daß die französische
Vermögens. Sie konnten mit Hilfe eigens zur Förde­
Regierung selbst die Auswanderung von 10 . 000 Ju­
rung der jüdischen Auswanderung in Berlin, Wien
den nach Madagaskar plane. 6 l
und Prag eingerichteten Büros das Land ungehin­
Der weltweitejüdische Wirtschaftsboykott gegen
dert verlassen. Sowohl im Altreich als auch in Öster­
Deutschland von Beginn 1933 an hatte eine derarti­
reich wurden Ausbildungslager geschaffen, wojunge
ge Devisenknappheit bewirkt, daß die unbeschränk­
Juden die Landwirtschaft erlernen sollten, um die
te Mitnahme und Transferierung jüdischen Vermö­
Voraus setzungen für eine neue Exi stenzgründung
gens und die Bezahlung neu zu gründender Existen­
im Immigrationsland zu erleichtern.6l Den Unterla­
zen nur mit der Kopplung von Exportverträgen
gen der Reichsvereinigung der Juden in Deutsch­
möglich wurde und daher außerordentlich beschwer-
land zufolge lebten zu Kriegsbeginn im Deutschen
4) Gerald Reitlinger, "Die SS -- Tragödie einer deutschen Epoche" , Wien_
Reich noch 2 15 .000. 4 l
München - Basel 1 956, S. 253 - 254 + 560 - 56 1

5) Rolf Vogel, " Ein Stempel hat gefehlt", Münche - Zürich 1977, S. 62 + 273. 7) Spiegel-Spezial, "Juden und Deutsche", 2/ 1 992, S. 1 1 1 .
6) Uwe Dietrich Adam, " Judenpolitik im Dritten Reich", Düsseldorf 1 972 , S. 255. 8) Vgl. H T Nr. 6 1 S . 2 9 ff.

5
Der Fortgang des Krieges erzwang den Arbeitsein­
Nach Kriegsausbruch satz der internierten Juden in der Rüstungsindu­
strie. Der Zweifrontenkrieg ließ gar keine sinnlose
Chaim Weizmann hatte als Präsident der Jewish Vernichtung von Arbeitskräften zu. Wo es dennoch
Agency der britischen Regierung bereits am 29.8. 1939 zu Exzessen und Morden gekommen i st, waren un­
-- der Krieg war noch gar nicht ausgebrochen, in tergeordnete Chargen die Verantwortlichen. Sie wur­
Berlin bemühte man sich intensiv um Verhandlun­ den zur Rechenschaft gezogen. Zweifellos hat das
gen mit Polen und briti sche Vermittlung -- den mörderische Kriegsgeschehen vielfach unüberschau­
Kriegsbe schluß des j üdi schen Weltkongres ses an bare Umstände ge schaffen, die eine normale Straf­
der Seite Englands mitgeteilt. Erneut am 5 . 9 . 1939 gerichtsbarkeit überforderte.
erklärte er offiziell im Namen des Weltjudentum s Das Protokoll einer Unterredung zwischen Hitler
Deutschland den Krieg, indem er feststellte, und dem ungari schen Regenten Horthy am 17. April
"daß die Juden auf Seiten Großbritanniens stehen und 1943 enthüllt, daß der Führer persönlich Horthy bat,
an der Seite der Demokratien kämpfen werden. . . . . Die 100.000 ungarische Juden für das "Jäger-Programm"
Jewish Agency ist bereit, sofortige Vereinbarungen über der Luftwaffe freizugeben. Dies geschah, als Deutsch­
den Gebrauch von jüdischer Manneskraft, technischen land verstärkt den alliierten Luftangriffen ausge­
Möglichkeiten, HUfsquellen usw. zu treffen..... " 9> setzt war. 3><8·47 8 >
Alle Juden wurden damit zu Kriegsteilnehmern In Übereinstimmung mit diesem Programm wur­
gegen das Deutsche Reich erklärt. N ach internatio­ den die Konzentrationslager, in denen keineswegs
nalem Recht konnten die Deutschen de shalb die nur Juden einsaßen, in Industrie-Produktionsstät­
Juden al s Angehörige einer feindlichen Macht inter­ ten umfunktioniert. So konnten z . B . die Buna-Gum­
nieren. mi Fabrik in Bergen-Belsen, die Elektrofirma Sie­
Sowohl Großbritannien, als auch Frankreich und mens in Ravensbrück , die I. G.-Farben-Industrie in
die USA haben mit Kriegsbeginn -- auch Holland und Auschwitz sowie zahllose andere Betriebe auch auf
Belgien im Mai 1940 -- selbst in ihren fremdkonti­ Arbeitskräfte der Konzentrationslager zurückgrei­
nentalen Gebieten die Angehörigen der Feindnatio­ fen. Die Deutschen waren bemüht, aus dem Konzen­
nen unverzüglich interniert, die USA sogar ihre trationslager-System soviel wie möglich an wirt­
j apanisch- amerikanischen Staatsbürger. Dies ge­ schaftlicher Lei stung herauszuholen, ein Ziel, das
schah vor den Sicherheitsmaßnahmen gegenüber einem Plan zur Vernichtung widersprach.
den europäischen Juden, wurden diese doch aus
Deutschland erst 2 Jahre nach Kriegsbeginn und V2 Noch immer Auswanderung
Jahr nach Beginn des Rußlandfeldzuges deportiert,"
ermögltcht
und zwar auch aus Vergeltung gegenüber der rigoro-
sen Enteignung und Entrechtung und Zwangsver­
Die militäri sche Niederlage Frankreichs im Jah­
frachtung der 500. 000 Wolgadeutschen nach Sibiri­
re 1940 nutzte man in Berli n für ernsthafte Verhand­
en und Kasachstan aufBefehl Stalins vom 28.8. 194 1!
lungen mit den Franzosen, um die europäischen
Im Gegensatz hierzu konnte für die internierten
Juden nach Madagaskar auswandern zu lassen.3><s.
j apanischen Amerikaner weder ein Feindstaaten­
89> Der Rußlandfeldzug hat neue Verhältni sse ge­
Status (die Japaner haben niemals auch im Namen
schaffen.
der j apanischen Amerikaner Krieg geführt) noch
"Der Krieg gegen die Sowjetunion hat inzwischen die
Vergeltung al s Motiv herangezogen werden. Auf die
Möglichkeit gegeben, andere Territorien für die Endlö­
Briten, die während de s Buren-Krieges alle Frauen
sung zur Verfügung zu stellen. Demgemiiß hat der Führer
und Kinder der Bevölkerung in Konzentrationslager
entschieden, daß die Juden nicht nach Madagaskar, son-
ge sperrt und Tausende dem Hungertod ausgeliefert
hatten, sei hier nur deshalb hingewiesen, weil diese
niemals für den dort verübten Massenmord angeklagt wor­
den waren.
Himmler hatte Mus solini am 1 1 . Oktober 1942 davon
unterrichtet, daß die deutsche Politik gegenüber den Juden
aus Sicherheitsgründen während der Kriegszeit geändert
werden mußte . Er beschwerte sich, daß Tausende von Juden
in den besetzten Gebieten Partisanenkrieg führten, Sabota­
ge verübten und Spionage betrieben. Die Sowjets bestätigten
amtlich, daß nicht weniger als 3 5 .000 europäische Juden
Partisanenkrieg unter Tito in Jugo slawien führten. Diese
zeichneten sich bekanntlich durch besondere Grausamkeit
aus . So wurden die Juden aus Deutschland ab Oktober/
November 194 1 , verstärkt ab Juni 1942, aber auch aus dem
Warthegau in Sperrgebiete , in Arbeits- und Inhaftierungsla­
ger des Baltikum s , Weißrußlands und Polen transportiert.
Cbalm Welzmann:
9) }ewish Chronicle, 8. September 1 939. Er erklärte Deutschland den Krieg

6
dem nach dem Osten abgeschoben werden sollen. Mada­ Bevölkerung und Auswanderung
gaskar braucht mithin nicht mehrfür die Endlösung vorge­
sehen werden." 3> <S. 89> Jüdische Bevölkerungsstatistiken mit genauen
Die Reichsregierung hat bis Oktober 194 1 die Angaben sind nirgends zugänglich. Schätzungen Iti.r
Auswanderung gefordert. Letztlich hat die Kriegs­ verschiedene Länder ergeben unterschiedliche Zah­
teilnahme der USA die Immigrationen in neutrale len. Unbekannt ist auch, wie viele Juden zwischen
Länder so gut wie unmöglich gemacht. Dennoch 1939 und 1945 ausgesiedelt oder inhaftiert waren.
folgten bis Kriegsende vereinzelte weitere Auswan­ Nach "Chambers Enzyclopaedia" lebten auf dem
derungen und Austauschaktionen über den Balkan, europäischen Kontinent 6 , 5 Millionen Juden. Die
die Schweiz und Portugal . Manchem gelang auch die neutralen schweizer Baseler Nachrichten legten
Flucht. Mindestens rd. 8. 500 Juden gelang es, zwi­ unter Auswertung jüdischer Statistiken dar, daß
schen 1942 bis Kriegsende Deutschland zu verlas­ zwischen 1933 und 1945 = 1 , 5 MillionenJuden nach
sen.10> Am 1 . 9. 1944 waren im Altreich noch 14. 574 England, Schweden, Spanien, Portugal, Australien,
Juden registriert.11> China, Indien, Palästina und in die USA ausgewan­
Einzelheiten über reichseinheitliche Maßnahmen dert waren. Diejüdische New Yorker ZeitungAuf­
unterBerücksichtigung der neuen Kriegslage waren bau bestätigte dies am 1 3 . August 1945.
Thema auf der am 20. Januar 1942 durchgeführten In dieser Zahl inbegriffen sind die ungefähr 400. 000
sogenannten Wannsee-Konferenz unter Vorsitz von Emigranten aus Deutschland vor dem September
Reinhard Heydrich. Da das im N ümberger Wilhelm­ 1939. DerJüdische Weltkongreß hat in seinem Buch
straßen-Prozeß vorgelegte Protokoll dieser Bespre­ "unity in dispersion" zugegeben, daß "es der Mehr­
chung mit Sicherheit eine Nachkriegsfälschung im heit der deutschen Juden gelang, vor dem Ausbruch
Sinne jüdischer Interessen ist, dürften zumindest des Krieges Deutschland zu verlassen". 2> <s. 377>
die dort genannten Auswanderungsquoten von je­ "Heydrich ließ am 4. Juli die »Reichsvereinigung der
nen Fälscherkreisen anerkannt worden sein. Dort Juden in Deutschland« gründen, die von nun an unter
sind jedenfalls genannt: Ausgewandert bis zum seiner Aufsicht die Auswanderung organisierte und bis
3 1 . 10. 1941 seit 1933 = insgesamt 537.000Juden;von 1941 noch rund 100.000Juden aus demAltreich und etwas
diesen stammten aus dem Altreich = rd. 360.000, rd. weniger aus Österreich und dem Protektorat herausbrach­
147.000 aus Österreich und rd. 30. 000 aus dem te. ...
Protektorat Böhmen und Mähren. Der größte Teil der jüngeren und unternehmenden
Noch im Mai 1944 waren dieDeutschen bereit, die Juden war bei Kriegsbeginn bereits ausgewandert. Übrig
Aussiedlung von 1 Million Juden zu genehmigen. geblieben waren in überdurchschnittlichem Maße liltere
Alexander Weisberg, ein bekannter sowjet-jüdi­ und kapitalarme Juden. ...
scher Wissenschaftler, der während der deutschen Im Oktober 1941 befanden sich 164.000 »Rassejuden«
Besetzung in Krakau verblieben war und später im Altreich und über 60.000 in Österreich. "13>
anläßlich der stalinistischen Säuberungen depor­ Aus Polen waren bis kurz vor Ausbruch des Krie­
tiert wurde, verwies darauf,l2> daß auf Himmlers ges ungefähr 500.000 ausgewandert.14>Erwähnt wer­
Veranlassung hin Eichmann den Vorsitzenden der den müssen auch die 120.000 Emigranten, die zu­
jüdischen Gemeinde von Budapest, Joel Brand, nach mindest bis Kriegsende Frankreich, die Niederlan­
Istanbul schickte, um den Alliierten anzubieten, 1 de, Belgien, Italien und andere osteuropäische Län­
Million europäischeJuden ausreisen zu lassen, -- bei der (außer UdSSR) verlassen haben.
Lieferung von 10.000 hierfür und für den Kampf So verringert sich die Zahl der Juden in Europa
gegen die Sowjets benötigten Lastkraftwagen. auf ungefähr 5 Millionen. Doch wir haben weiter zu
Wollte man den "Vemichtungs-Chronisten" glau­ substrahieren: die Juden, die nach dem September
ben, so dürfte im Mai 1944 keine MillionJuden mehr 1939 in die Sowjetunion flüchteten: allein aus Polen
übrig gewesen sein. DieBriten steckten Brand unter 1 . 250. 000. Gerald Reitlinger gibt zu, daß, abgesehen
dem Vorwand, Nazi-Agent zu sein, in Kairo ins von den polnischen Juden, 300.000 Juden aus ande­
Gefängnis. Winston Churchill jammerte zwar laut ren europäischen Ländem zwischen 1939 und 194 1
über dieBehandlung der ungarischen Juden, das sei in den sowjetischen Machtbereich gelangten. Im
"das größte und schrecklichste Verbrechen, was in Magazin Colliers vom 9.Juni 1945 erhöhte Freiling
der gesamten Geschichte der Welt geschehen sei", Foster diese nun 1 . 550.000 in diesowjetische Sphäre
doch erzählte er Chaim Weizmann, daß die Annah­ übergegangenen Juden auf 2 .2 00.000.
me des Angebotes ein Verrat an seinem russischen Im nicht-kommunistischen Europa dürften damit
Verbündeten sein würde. Obwohl der Plan nicht zum ca. 3 - 3,45 - 3 , 5 Millionen Juden verblieben sein.
Tragen kam, zeigte er doch, daß niemand, der eine Doch auch hier geht die Rechnung weiter: Jene
angebliche "totale Vemichtung" durchführt, die Aus­ Juden müssen hiervon abgezogen werden, die in den
wanderung von 1 Million Juden erlauben würde. neutralen und alliierten europäischen Ländem leb­
ten und deshalb nicht den Kriegsfolgen ausgesetzt
10) Wolfgang P.�nz, "Die Juden in Deutschland 1 9 3 3 - 1945 - - Leben unter
waren. Entsprechend dem 1942er "World Almanac"
nationalsozialistischer Herrschaft" , München 1 99 3 , S. 44 1 .
1 1 ) Christian Zentner, "Das Große Lexikon des Dritten Reiches" , München 1 3) Helmut Genschel, " Die Verdrängung der Juden aus der Wirtschaft im Dritten

1985, s. 291. Reich" , Göttingen - Berlin - Frankfurt/M- Zürich 1966, S. 262- 263.

1 2) Alexander Weisberg, "Die Geschichte von Joel Brand" , Köl n 1956. 14) "Gutachten", Institut für Zeitgeschichte, München 1956, S. 80.

7
(Seite 594) betrug die Zahl der Juden in Gibraltar, unbekannt ist. " 15 ) <8- 55 )
England, Portugal , Schweden , Schweiz , Irland und Den 757. 000 im deutsch-be setzten Polen müssen
der Türkei 4 13 . 128. wir die 224.000 Juden, die im Altreich , Österreich,
Böhmen-Mähren und der Slowakei verblieben wa­
Drei Millionen Juden in Europa ren, hinzurechnen, außerdem die 320. 000 französi­
schen Juden, von denen der französische Ankläger
Es verblieben somit - ohne UdSSR -- maximal 3 im Nürnberger Prozeß behauptete, 120 .000 seien
MillionenJuden in deutsch-besetzten Gebieten. Über­ deportiert worden. Reitlinger jedoch schätzt diese
prüfen wir diese Rechnung auf anderem Wege: Zahl auf 50.000. Deportationen aus den skandinavi­
Die Chronisten der Vernichtungsthese behaup­ schen Ländern waren gering, und aus Bulgarien gab
ten, der Krieg mit Polen habe 3 Millionen Juden es überhaupt keine . Zählt man noch die jüdi sche
unter deutschen Einfluß gebracht, die schließlich Bevölkerung in Holland ( 140.000 ), Belgien (40. 000),
alle ermordet worden oder umgekommen seien. Italien (50 . 0 0 0 ) , Jugoslawien (55 . 00 0 ) , Ungarn
Das i st ein großer Irrtum . Die Volk sz ählung in ( 3 8 6 . 000 ) und Rumänien (725.000 ) für 194 1 hinzu, so
Polen von 193 1 wies 2. 732. 600 Juden aus . 15 > <8- 36 > kommt man auf etwas über 3 Millionen vor Beginn
Abgesehen von den ca. 260.000 (in Wirklichkeit ca. des Rußlandfeldzuges. Von diesen Ausgangswerten
5 0 0 . 0 0 0 14)) j üdi schen Emigranten aus Polen bis sind noch Auswanderungen aus diesen Ländern von
Kriegsbeginn gibt Reitlinger zu, daß sich minde­ ungefähr 120.000 zu berücksichtigen.
stens 1 . 1 7 0 . 0 0 0 polnischer Juden in der im Herbst Wie immer man auch rechnet: es befanden sich
1939 besetzten russi schen Zone von Polen befanden. -- ohne Rußland -- 1 940/194 1 maximal 3 Millionen
Diese Zahl muß höher gewesen sein, denn jüdi sche Juden unter deutscher Herrschaft.
Zeugen vor einem amerikanischen Untersuchungs­
ausschuß bestätigten, daß allein ca. 1 Million Juden
aus dem deutsch-besetzten Teil Polens zu den Sowjets
Russische Juden evakuiert
geflohen war und diese ab Frühj ahr 1940 nach Sibi­
Genaue Angaben über die Zahl der russischen
rien deportiert wurde , wo mehr al s 300.000 von
Juden sind unbekannt. Die Volkszählung in der
ihnen umgekommen sind . 16) <8- 35 - 37) In Ost-Polen
UdSSR 1939 wie s 3 . 020. 1 7 1 Juden aus , jedoch ist die
lebten zudem noch weitere 700.000 Juden, so daß
insgesamt 1 . 870. 000 (Sanning zufolge = 1. 7 7 6 . 00016 )
Zahl derer fraglich, die sich lieber als Russen, Ukrai­
ner, Weißrussen usw. ausgaben. 1 8 ) Dasselbe gilt aber
<8- 38)) polnische Juden im sowjetischem Einflußbe­
auch für die dortige Volkszählung 1959, derzufolge
reich waren. Nein : " Über 2 Millionen ".17) Walter N.
2.268.000 Juden in der UdSSR lebten. 19 ) Sanning
Sanning gelangt unter Berücksichtigung polnischer
geht von 5 , 5 Millionen aus. Dadurch werden gewal­
Statistik, Geburtenüberschuß , Auswanderung und
tige Übertreibungen begünstigt. Der jüdische Stati­
Kampfhandlungen im September 1939 zum Ergeb­
stiker Jacob Leszczynski erklärt, daß in den
ni s, daß 1939 nicht mehr als 2 . 6 3 3 . 000 Juden in
später von den Deutschen be setzten russischen Ge­
Polen verblieben waren.16) <8. 38)
bieten 2 . 100. 000 Juden lebten. Dazu kommen die
Nach Abzug der 1 . 776. 000 im sowjeti schen Be­
Juden in den von den Sowjets 1939/4 1 eroberten
reich befindlichen und weiteren 100. 000 polnischen
Gebieten, die laut "Schätzung" in einer neueren
Juden, die im September 1939 nach Rum änien ge­
britischen Publikation20) mit ca. 2 Millionen angege­
flüchtet waren, verblieben unter Berücksichtigung
ben werden ( 1 .270.00 in Polen, 300 .000 in Bessara­
einer kleinen Dunkelziffer allenfalls 757. 000 unter
bien + Bukowina, 250. 000 in Litauen, 95. 000 in
deutscher Herrschaft.16) <8- 39) Das J ewish Joint Distri­
Lettland+ 5 . 000 in Estland). Diese Zahl muß erheb­
bution Committee aus den USA hatte noch im Sep­
lich höher sein, befanden sich doch bereits "über 2
tember 1940 mit Unterstützung der Deutschen stän­
Millionen Juden " im sowjetisch besetzten Ost-Po­
dig 630.000 Personen in über 400 Städten und Dör­
len.m
fern täglich mit Lebensmitteln, Arzneien , Kleidung
usw. versorgt. Mehr polnische Juden waren ihm
Louis Levine, Präsident desjüdisch-amerikani­
sehen Rates für Rußlandhilfe , der nach dem Krieg
offensichtlich nicht bekannt. 16)
eine Rundfahrt durch Rußland machte , gab in sei­
Wenn Reitlinger auf der einen Seite zu dem
nem Bericht über die Lage der dortigen Juden zu,
Ergebni s kommt, daß im deutsch-besetzten Polen
daß die Mehrzahl der Juden mit Beginn des deut­
fast 2 Millionen Juden verblieben waren 15)<8- 36) , so ist
schen Angriffs auf die UdSSR nach dem Osten eva­
diese Zahl zweifellos zu hoch gegriffen. An anderer
kuiert wurde . Am 3 0 . Oktober 1946 erklärte er in
Stelle gibt derselbe jüdische Historiker jedoch zu:
Chicago:
"Das ist insofern ein unaufgeklärtes Kapitel, als auch
die genaue Zahl sowohl der Juden, die in Vorkriegspolen "Bei Kriegsbeginn waren die Juden die ersten, die aus
wohnten, als auch jener, die nach dem 1 . September 1 939 1 8) Salomon Schwarz, "The Jews in the Soviet Union" , Syracuse UniversityPress,
USA 1 95 1 , gefördert vom American Jewish Comrnittee, S. 234 + 54.
sowie nach dem 22. Juni 1 94 1 in deutsche Hände fielen,
°
19) Lione Kochan, "The Jews in Soviet Russia since 1 9 1 7" , London New York
15) G. Reitlinger, " Die Endlösung" , aaü. S. 36, 55, 57, 58 + 57 1 . 0 Toronto 1 970 , published for tlle Institute of Jewish Affairs, Oxford University
16) Walter N . Sanning, " DieAu!lösung des osteuropäischen Judentums", Tübingen Press, S. 3 1 .
1 983, S. 35 39 , 126.
°
20) Michael R. Marrus , "The Nazi Holocaust -- Historical Articles on tlle Destruction
17) Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte, München 1977, S . 130, Fußnote 55. of European Jews", London 1989, Vol. 8/3 , S. 1 0 1 1 .

8
d,_en von den hitleristischen E�ndringli�� e� bedrohten ru� ­ reich nicht 1 ,5 Millionen überstiegen haben.
sischen Westgebieten evaku1ert und ostllch des Urat m
Genau diesen Schluß zog auch die angesehene
Sicherheit gebracht wurden. So wurden 2.000.000 Juden
Zeitung Baseler Nachrichten aus der neutralen
gerettet."
Während Nahum. Goldm.ann nur "Hunderttau­
Schweiz . Am 1 3 . Juni 1946 vermerkte sie unter dem
Titel "Wie hoch ist die Zahl der jüdischen Opfer? '',
sende unserer Brüder" zuge stand, "denen die sowje­
daß rein auf der Grundlage der Bevölkerungs- und
tische Regierung die Möglichkeit gab, den Nazis zu
Auswanderungszahlen ein Verlust von höchstens
entkommen " ( " die Schwe stem" hat er wahrschein­
1 5 Millionen eingetreten sein könnte. Wir werden
lich verge ssen hinzuzurechnen)21 l, so hat der j üdi­
sche Joumalist David Bergelson in der Zeitung

j doch später beweisen, daß hier viel zu hoch gegrif­
fen wurde, zum al sich die Baseler Nachrichten
des Jüdischen Antifa-Komitee s in Kuibyschew Ai­
auf Angaben des Jewish Joint Distribution Commit­
nikeit (zu deutsch: "Einigkeit" ) vom 5 . 12. 1942 (Mos­
tee s von 1 . 559.000 Überlebenden nach dem Kriege
kau) die 2 Millionen bestätigt, als er schrieb:
stützte . Wir werden zeigen, daß allein Wiedergut­
"Dank der Evakuierung konnte die Mehrheit (80%) der
machungsansprüche von jüdischen Überlebenden
Juden aus der Ukraine, Weiß-Rußland, Litauen und Lett­
mehr als das Doppelte dieser Zahl betrugen. Diese
land vor Ankunft der Deutschen gerettet werden."
Inform ationen aber standen der Schweiz im Jahre
Diese Zahl bestätigten auch die j üdischen Exper­
1946 noch nicht zur Verfügung.
ten Josef Schechtmann und Reitlinger, indem
Zu einem gleichlautenden Ergebnis gelangt man
sie darauf verwiesen, daß unter Einschluß des Bal­
auch bei Berücksichtigung der j üdi schen Bevöl­
tikums zwischen 650.000 bis 850.000 sowjeti sche
kerungsentwicklung, die nach dem Kriege erstellt
Juden im deutsch-besetzten Teil Rußlands verblie­
wurde. Der Welt-Almanach von 1938 gibt die Ge­
ben waren. 15 ) (8. 571)
Walter N. Sanning weist im einzelnen nach, daß
samtzahl der Juden mit 15. 588.259 an. 25. Am
Februar 1948 bezieht sich dieNew York Timesauf
die Sowjets aus den von ihnen besetzten Territori n
� eine Minde stanzahl der Juden in der Welt von
(einschließlich Baltikum , Ukraine, B alkan) 3,5 Mil­
15.600.000 und auf ein Maximum von 18.700. 000.
lionen Juden zeitgerecht evakuiert haben, was da­
Diesen Zahlen z ufolge erscheint es unmöglich, daß
durch begünstigt wurde , daß die Juden dort ohnehin
die jüdi schen Kriegsverluste mehr al s einige Hun­
zu 96% in den Städten lebten, im Handel, der Indu-
derttausende betragen.
strie un ··t'1g waren·. 18 l<8.54l
d sta··dt1sc hen Verwa ltung t a
Zieht man von den 1 5 . 5 00 . 000 im Jahre 1938 =
·

"In diesem Zus ammenhang ist der Bericht von Arthur


6 . 000.000 ab, so verblieben 9.500. 000. Dies wiede­
Raymond Davies, einem kanadisch-jüdischen Journali­
rum würde bedeuten, daß die Juden der ganzen Welt
sten, interessant, der während des Zweiten Weltkrieges in
in den 10 Jahren von 193 8 - 1948 über die natürliche
der Sowjetunion als Korrespondent arbeitete und seine
Sterberate noch hinausgehend 7 Millionen Geburten
Eindrücke und Erfahrungen nach dem Krieg in New York
hatten , wodurch sich ihre Ge samz ahl um das 1Y2-
veröffentlichte. Neben seinen lobenden Worten über die
fache vermehrt hätte. Das i st unmöglich.
Tapferkeit der jüdischen Rotarmisten und Partisanen, er­
Nach 1945 kamen Schiffsladungen mit jüdi schen
wähnte er eine im Herbst 1 944 (!) stattgefundene Plenar­
Überlebenden illegal von Europa nach Palästina, die
sitzung des JüdischenAntifaschistischen Komitees, aufder
damals der britischen Regierung erhebliche Schwie­
dessen Sekretär Shachne Epstein von der Evakuierung von
rigkeiten bereiteten. Ihre Anz ahl war so groß , daß
3, 5 Millionen Juden aus den von den deutschen Truppen
das H. M. Stationary Office ( die Kgl . Vorschriften­
besetzten sowJetlsc . htete."16)(8.126)
. . hen Geb'1eten berze
Druckerei) in seiner Veröffentlichung Nr. 190 vom 5.
Die in Westrußland (einschließlich Baltikum usw . )
November 1946 die s als einen "zweiten Exodus "
zurückgebliebenen Juden gehörten zudem meist den
bezeichnete. Hinzu kamen die ungez ählten Über-
älteren Jahrgängen an, bei denen die natürliche
Sterberate relativ hoch anzusetzen i st. , r:=---�--�:LX�..=.:.::i==;=;i;=Q- --=:=--=:=--=::::-====:r
o/ Am 30. Januar 19'72 vel'Schled mein J•<!r7"""rmter M<>�tt,
,
'\1fS er geliebwr V<\tcr und Grossvater
Unmöglicher Geburtenzuwachs )( ARTHUR KINGSLEY
·(früher Dc I<.öni,t3be�. Frankfurt/Main)
drei Woohen vor 5einem 90. Gl''lurl�tng.
Die Deutschen hatten niemals die Kontrolle über
In tiefer Trauer:
6 Millionen Juden. Außerdem ist bekannt, daß eine .:\LICE KINGSLEY
große Anzahl Juden nach 1945 in Europa noch am '100 Fort Washington Avenue,
New York, N. Y.
Leben war. Während Philipp Friedmann auf "wenig­ LEO und EVE LEVJN,
stens 1 .000. 000 Juden, die der schrecklichen Nazi­ geb. Kingsley
Apt. 1110 south,
Hölle entkommen wären", verweist22l, gibt das Je­ 4800 Chicago Beach. Drive,
wishJ oint Distribution Commi ttee hierfür 1. 559. 600 Chicago, Ill. 60015
an. Nimmt man dies als wahr an, so können die ANNE und l\IARTIN KINGSLEJ{
232 Sunset Drive,
jüdischen Kriegstoten im deutschen Herrschaftsbe- Wilmette, Ill. 60091
2 1 ) Nahum Goldmann, "Das jüdische Paradox" , Köln - Frankfurt/M 1978, S . NIN,\. mul RQNNIE
23 1 .
22) Phitipp Friedmann, "Their Brolher's Keeper" , New York 1 957, S . 1 3 . Wurden nur die Namen vernichtet?

9
siedler in die USA, die ungeachtet der amerikani­ "der Preis für die Vernichtung des Nationalsozialismus
sehen Einwanderungsquoten dort ihr Glück such­ und desFaschismus tatsächlich 7 MillionenJuden war, die
ten. Insbesondere die Berücksichtigung dieser Im­ durch den grausamen Antisemitismus ihr Leben verloren
migranten hat diejüdi sche Bevölkerung der Welt auf haben."
15 - 18.000. 000 im Jahre 1948 anschwellen las sen. In der Presse und sonstwo werden oft auch 8 oder
Am 1 6 . 8 . 1963 erklärte David Ben Gurion als Präsi­ sogar 9 Millionen betrauert. Auch Poliakov + Wulf
dent von I srael, daß, obwohl offiziell 5,6 Millionen verwei sen auf die "absolute Möglichkeit von 8 Millio­
Juden in den USA lebten, "die tatsächliche Zahl mit nen " j üdischen Mordopfern, allerdings 1933 - 1939
9.000.000 nicht zu hoch geschätzt sei ".23 l Readers eingerechnet in jene von 1939 - 1945. 24l <S. 238 l Weder
Digest vom Januar 195 7 verwei st unter dem Titel werden diese Zahlenangaben belegt, noch sind sie
"Unsere neuesten Amerikaner" auf die Ankunft die­ auch nur annähernd wahrheitsgemäß.
ser hohenAnzahl Immigranten nach Ende de s Zwei­ Die Geschichte von den 6 Millionen Juden wurde
ten Weltkriege s , als die US-Präsidenten verfügten, bei dem Nürnberger Militärtribunal durch die Aus­
daß von der Einwanderungsquote = 90% der Vi sa an sage de s Dr. Wilhelm Hoettl verfestigt, der be­
displaced persons (Entwurzelte ) aus Zentral- und hauptet hatte , AdolfEichmann habe ihm dies münd­
O steuropa auszugeben seien. lich eingestanden. Hoettl, zwar Gehilfe Eichmanns ,
Ein Ausschnitt von Hunderten, die regelmäßig warjedoch in Wirklichkeit Mitarbeiter des amerika­
auf der Seite mit den Todesanzeigen in der jüdisch­ ni schen Geheim dienstes , also Spion. Hierbei ist al­
amerikani schen Wochenzeitung aus New YorkAuf­ lerdings beachtlich, daß er während des ganzen
bau (16. Juni 1972) erschienen, zeigt, wie j üdi sche Krieges niemal s einen Hinweis auf Judenmorde zu
Immigranten in die USA sofort ihre N amen wechsel­ erbringen in der Lage war, obwohl seine Dienststei­
ten. Ihre früheren, europäi schen Namen erscheinen lung unter Heydrich ihn dazu hätte befahigen müs­
in Klammem ( vgl. S. 9 ) . Ist es so abwegig zu glauben, sen. Nach dem Kriege hat er verschiedene Bücher
daß etliche dieser Leute , deren Namen " ge storben" unter dem Pseudonym Walter Hagen geschrieben.
sind, in den behaupteten 6 Millionen Opfern von Hoettl arbeitete gleichermaßen für den sowjetischen
Europa enthalten sind, was hier absichtsvoll ver­ Spionagedienst, zusammen mit zwei j üdischen Aus­
schleiert wurde? wanderern aus Wien: Ponger und Verber, die wäh­
rend der Voruntersuchungen zum Nürnberger Pro­
zeß als amerikanische Offiziere tätig waren.
Unzuverlässige "Schätzungen" Kurt Gerstein behauptete -- be sser gesagt, man
unterstellte ihm posthum behauptet zu haben, denn
Zu j enen, die durch Herunterschrauben der Ver­ niemand fand ihn nach " seinen Aussagen" mehr
lustz ahl versuchen, sich mehr Glaubwürdigkeit zu lebend vor --, sich als Gegner in die SS eingeschlichen
verschaffen, gehört z . B . der von jüdischen Krei sen zu haben. Dem französischen Befrager Raymond
als "hervorragender Stati stiker" gekennzeichnete Cartier gab er angeblich zu Protokoll, er wisse, daß
Jakob Leszczynski, der sich in New York 1946 auf nicht weniger als 40 Millionen Konzentrationslager­
5 . 978. 000 fe stgelegt hat. 24l<S. 237) insas sen vergast worden seien. In seiner unterzeich­
Gerald Reitlinger -- "ein großer Teil" seine s neten "Denkschrift vom 26 . April 1945 " verringerte
"Beweismaterials " be stand nicht aus Funden und er auf 25 Millionen ( "nicht nur Juden, sondern
Tatort-Untersuchungen, sondern aus "Papieren der vorzugsweise Polen und Tschechen ").26 l
Gestapo "25 l <8·558 l , die er inde s sen nicht auf ihre Auth­ "Die Schwäche des ... Dokuments liegt nicht nur in der
entizität hin überprüft hat -- nennt 4. 194.200 als Disparatheil des Inhalts wie der Form, sondern vor allem
Mindest- und 4 . 5 8 1 .200 als Höchstzahl "verschwun­ in der Tatsache, daß G. in dem Hauptstück aufFranzösisch
dener Juden". Von diesen seien über ein Drittel eine s offenbar nur unvollkommen auszudrücken vermag, was er
natürlichen Tode s ( " Überarbeitung, Seuchen, Hun­ sagen will. Erst recht ist die im Ärzteprozeß vorgelegte
ger+ Elend ") gestorben. 25H8·571 + 573l D amit würde die deutsche Übersetzung (Rückübersetzung?) voller Irrtü­
Zahl der "vorsätzlich vernichteten" Juden -- also
mer. Aber auch eine korrektere Wiedergabe kann nicht alle
weniger als 2/3 der behaupteten "Verschwundenen"
Unklarheiten beseitigen." 26 l
Nun fand man einem ''glücklichen Umstand "
-- auf ca. 2. 796.000 absinken.
Der New Yorker Delegierte zumjüdischen Welt­ zufolge eine "deutsche Parallelfassung von Rottweil,
kongreß in Genf, M. P erlzweig, gab hingegen auf 4. Mai 1945". Sie besteht aus 24 und 10 weiteren
einer Pre ssekonferenz 1948 bekannt, daß nicht unterzeichneten Papieren in Maschinenschrift.
Ihre Glaubwürdigkeit sei damit begründet, daß "sie
23) Deutsche Wochenzeitung, 23. November 1973.
24) Leon Poliakov + Josef Wulf, " Das Dritte Reich und die Juden .. Dokumente sachlich im großen und ganzen identisch " mit der
und Aufsätze" , Berlin 1955, S. 1, 4, 9, 236. 238. + unterzeichneten Fassung sei , zudem "klarer wie
Leon Poliakov, "Harvest of Hate -- The Nazi Program for the Destruction of reicher an jenen Einzelheiten, die nur a uf sehr per­
the Jews of Europe" , New York 1979, S. 196.
sönlicher Kenntnis beruhen können ", auch "wirk­
25) Gerald Reitlinger, " Die Endlösung" , aaü. S. 571,573 +558.-- Die aufS. 573
von Reittinger verwendete Überschrift "Schätzungen über den zahlenmäßi­ lichkeitsnäher durch die Wiedergabe eigentümlicher
gen Umfang der Ausrottungen" ist irreführend. Berücksichtigt man seine Sprechweisen". Auch "fehlt insbesondere die im fran-
26) Hans Rothfels, "Augenzeugenbericht zu den Massenvergasungen",
Ausführungen auf S . 557 ff, so erweist sich, daß unter seiner Überschrift

in: Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte April 1953, S . 177 ff. + 185.


"Ausrottungen" die geschätzten Vermißten zu verstehen sind, die von ihm als
"Verschwundene" bezeichnet werden.

Hi•tori•che TalBachen Nr. 1


10
zösischen Text eingefügte verallgemeinernde und verweisen auf "mündlich" erteilte Befehle rmd mut­
sehr übertreibende Schätzung der Gesamtzahl an maßen einen Vernichtungsplan, der 194 1 nach Be­
Opfern ". Dennoch: bis 1953 lag "der Öffentlichkeit ginn de s Angriffs auf die Sowjetrmion entstanden
und der geschichtlichen Forschung noch keine zurei­ oder herausgegeben worden sei. Hierbei sei als Stufe
chende Ausgabe vor".26 > 1 die Ermordung der sowjetischen Juden vorgesehen
Seither ist nichts mehr zur Aufklärung hinzuge­ gewesen. Als weitere Stufen eines solchen Plane s
kommen. seien die seit Okt./Nov. 194 1 bzw. März 1942 in
Gerstein behauptete , er habe während des Krie­ Szene gesetzten Deportationen der europäi schen
ges der schwedischen Regierung über einen deut­ Juden nach O sten anzusehen, wobei rmterstellt wird,
schen Baron Informationen über Judenmorde zuge­ daß die Deportierten rmverzüglich ohne Spuren zu
leitet. Aber aus unerklärlichen Gründen wurde sein hinterla ssen " in den Gaskammern von Auschwitz "
Bericht "zu den Akten gelegt und vergessen". Ebenso rmd an anderen Orten verschwrmden seien.
gab er an, er habe im August 1942 den päpstlichen Auch dafür werden keine Beweise erbracht, daß
Nuntius in Berlin über das ganze "Vernichtungspro­ Himmler dem Lagerkommandanten Rudolf Hös s
gramm" unterrichtet, doch die zuständige Person einen solchen Befehl mündlich weitergegeben habe. 28 >
hätte ihn des Hauses verwiesen. Gerstein hat sich in William Shirer schweigt sich in seinem Buch
seinen niedergeschriebenen Erklärungen selbst als "Aufstieg rmd Fall des Dritten Reiche s" über Doku­
Zeugen dieser größten Mas sentötrmgen bezeichnet mentenbewei se aus und vermerkt lediglich, daß ein
( "1 5. 000 an einem einzigen Tage in Belzec "). Nach diesbezüglicher Befehl Hitlers niemals zu Papier
seinen " Schuldbekenntni s sen" erhängte er sich an­ gebracht worden sei. Nicht einmal eine Abschrift sei
geblich im Prison Militaire de Paris am 25. 7 . 1945. entdeckt worden.29> Dafür erwähnt auch er das "Me­
Ein letztes Wort in eigener Sache hat er nicht sagen morandum Görings an Heydrich vom 3 1 . Juli 194 1 " :
können. 26> ". . . beauftrage ich Sie hiermit, alle erforderlichen Vor­
Gersteins fantastische Übertreibrmgen in Ver­ bereitungen . . . für eine Gesamtlösung der Judenfrage im
bindrmg mit der ihm zugedichteten Kronzeugenrolle deutschen Einflußgebiet in Europa zu treffen . ...
haben nur dazu beigetragen, alle Behauptungen Ich beauftrage Sie weiter, mir in Bälde einen Gesamt­
über Ma ssenvernichtrmgen zu bezweifeln. Dennoch: entwurfüber die .... Vorausmaßnahmen zur Durchführung
der evangelische Bischof von Berlin, Dibelius, hielt der angestrebten Endlösung derJudenfrage vorzulegen. "29>
seine Erklärungen für "glaubwürdig"26 >; die Bunde s­ Der Text die ses angeblichen Auftrages ist reich­
regierung tat alles in ihrer Macht Stehende -- rmd tut lich verworren und rmdeutsch. Begriffe wie "Ge­
es nach wie vor - , um die Bevölkerung, vornehmlich samtlösung ", "Gesamtentwurf', "Endlösung", "er-
die Schuljugend, im Sinne solcher erzwrmgener Lü­ forderliche Vorbe­
genge schichten geistig auszurichten. reitungen ", "Vor­
a us m aßnahmen
z u r D u rchfü h ­
Fehlende Beweise
rung " (wie kann
man eine "Vor­
Statt Dokumentennachwei se vermitteln Polia­
a u s m aß n a h m e
kov rmd Wul:f24l lediglich die nach dem Krieg heraus­
z u r D u rchfü h ­
rung vorlegen "? ) u..�.."""'�•
gepreßten Erklärungen von Leuten wie RudolfHöss,
Wilhelm Hoettl , Kurt Gerste in, Otto Ohlendorf, Her­
prasseln da in 2
mann Friedrich Gräbe, Dieter Wisliceny und sonsti­
Sätzen auf Hey­
ge obskure "Zeugen" einschließlich "Erz ählungen
drich hernieder,
von Kindern", aber auch die mit amtlichem Segen
ohne daß erklärt
der Siegermächte seit 1945 vorgelegten, angebli­
wird, was darnn ­
chen "Dokumente " wiej ene über Himmler, "Einsatz­
te r v e r s t a n d e n
gruppenberichte" und andere als "Bewei se" für eine
werden soll. Was
zentrale Vernichtungsplanung der Reichsführung.
Heydrich vorbe­
Gleichermaßen erklären sie kritiklos den hilialt
re i t e n s o l l te ,
aller Verlautbarungen irgendwelcher Sieger-Insti­
machte das Me­
tionen, wie z.B. auch der "Polni schen Kommis sion
morandum weder
zur Untersuchung der deutschen Kriegsverbrechen"
klar, noch konnte
(damals kommrmi sti sch) zu historischen Faktenbe­
es ihm seine eige­
weisen. 24>
ne Auslegrmg frei­
Selbst Reitlinger pflichtet dem britischen Vertei­
stellen. Hieraus
der R. T. Paget bei, daß "die Untersuchungen der
ergibt sich , daß
polnischen Kommissionen nach dem Krieg wenig
Reinhard Hey drlch
Beweiskraft besitzen. "27 l <s. 37 >
Befürworter der
Poliako.v, Reitlinger, auch Fraenkel rmd Manvell jüdischen Auswanderung
27) Gerald Reitlinger, "Die Endlösung" aaü. S. 37, 108 + 90 ff. 28) Heinrich Fraenkel + Roger Manvell , "Heinrich Himmler", London 1 965, S .
1 1 5 - 1 1 8, 1 23 - 1 24, 25 1 .
29) William Shirer, "Aufstieg und Fall des Dritten Reiches", Köl n - Berlin 1 96 1 ,
S . 882 + 88 1 .
11
dieses " Memorandum " von Nachkriegsfäl schern mysteriösen Umständen 1 9 47 plötzlich aufgetauch­
durch und durch "bearbeitet" worden sein dürfte. te und im Nümberger Wilhelmstraßenprozeß als
Das kann kein authentisches Dokument sein! "Dokument NG-2586 G" eingeführte "Sitzungs-Pro­
Realistisch wäre, daß Heydrich für eine reichsein­ tokoll" wurde seitdem als "Beweis" für einen Ver­
heitliche Behandlung der Juden in bezug auf Ar­ nichtungsplan angesehen. Selbst die dort genannten
beitseinsatz , Verpflegungs- und sonstige Versor­ " 1 1 Millionen europäischen Juden ", die die NS­
gungsrationen, Vermögens- und Steuerfragen die Führung ihrer Planung zugrundegelegt habe , veran­
"organisatorischen, finanziellen und materiellen " laßte die genannten Publizisten nicht zur kritischen
Voraussetzungen schaffen sollte (Deportationen stan­ Analyse dieses Papieres.
den zu jenem Zeitpunkt noch nicht zur Debatte). Fraenkel und Manvell schreiben freilich, auf der
Doch selbst in dem fragwürdigen "Memorandum " Wannsee-Konferenz
war nichts von beabsichtigter Ermordung von Men­ "sei direkter Bezug auf das Töten vermieden worden,
schen angedeutet. Dennoch wird der Inhalt de s Heydrich habe der Bezeichnung »Arbeitseinsatz im Osten«
"Memorandums " von unseren neuzeitlichen Histori­ den Vorzug gegeben, " 28J cs . 12 3' 1 24 l
kem so ausgelegt, als habe Göring damit die Ver­ doch verweisen sie in sei tsamer Dialektik an
nichtungsplanung eingeleitet. anderer Stelle auf offenkundige Tötungsabsicht:
Typisch für die tendenziöse Geschichts schrei ­ "... bei der mit den üblichen zynischen Umschreibungen
bung der Genannten in eigener Sache ist auch die über die möglichen Phasen der Endlösung beraten wurde.
Abhandlung der "Aktion Reinhard" : Die verschiedenen Vorschläge, von Tod durch Überarbei­
"Es bestand unter diesem Titel »Aktion Reinhard« ein tung über Deportationen nach dem Osten und Sterilisie­
bis in die diffizilsten Einzelheiten ausgearbeiteter Plan, der rung bis zur Vergasung von 1 1 Millionen Juden und
allerdings erst durchgeführt wurde, als Heydrich -- inzwi­ Menschen jüdischer Abstammung, die nach Heydrichs
schen » Reichsprotektor für Böhmen und Mähren« gewor­ Schätzung in Europa inner- und außerhalb der Gebiete
den -- in Lidize unter den Kugeln von tschechischen Patrio­ unter der Nazi-Herrschaft lebten, wurden behandelt. Ein­
ten fiel. zig die Juden, die in der Industrie arbeiteten, sollten
Als in der Folge die Frage auftauchte, was mit dem vorläufig verschont bleiben. " 28 l es. 25 1 l
Raubgut der ermordeten Juden geschehen sollte, wurden We shalb wir nicht Arbeitseinsatz im Osten als
die dafür ausgearbeiteten Richtlinien zur Erinnerung an tatsächlichen Arbeitseinsa tz annehmen sollten, wird
Heydrich als »Aktion Reinhard« designiert. nicht erklärt.
Grundsächlich waren die Früchte dieser Aktion dem
Nazistaat zugedacht, doch sollten auch die unmittelbar
daran Beteiligten einen Nutzen davontragen. Man billigte Vermutungen
ihnen ein gewisses Vorkaufsrecht zu; ein Privileg, von dem
besonders die deutschen Dienststellen in Polen weitherzig Das Fehlen dokumentarischer Beweise verleite­
Gebrauch machten. " 24 ) es . 9) te die Autoren dazu, vorhandenen Papieren einen
Abgesehen von einigen Sachfehlem Heydrich be­ neuen Sinn zu geben, "Tamsprache" zu unterstellen.
treffend (er war weder durch Kugeln, noch in Lidize "Umsiedlung, Aussiedlung, Evakuierung, Abbef6r­
gefallen) lassen sie den Leser über die sen "Plan, der derung, Abgang, Sonderbehandlung " seien Tamaus­
bis in die diffizilsten Einzelheiten ausgearbeitet " drücke für Vernichtung. Worte werden nicht als das
gewesen sein soll , i m nächsten Abschnitt allerdings genommen, was sie ausdrücken. Gleichermaßen wird
nur "Richtlinien" enthalten habe, völlig im unklaren. mit Himmler-Befehlen verfahren. Auch Reitlinger
Diesen "Plan" gibt es einfach nicht, sandem es folgert aus "nichtssagenden" Worten des Wannsee­
gibt lediglich unter dem Rubrum 6024-PS in den Konferenz-Protokolls romanhaft, es läge auf der
Nümberger Protokollen sub sumierte Papiere, in Hand, "daß ein langsamer Mord einer ganzen Rasse
"
denen formlos "abgelieferte Werte" notiert sind. beabsichtigt war . 27 J cs. 108 l
Auch andere unzusammenhängende Papiere wer­ Der briti sche Historiker David Irving erwähnte
den dieser "Aktion Reinhard" zugerechnet, ohne daß 1988 im Torontoer Zünde I-Verfahren und wiederhol­
bisher Zusammenhänge mit Juden belegt, Befehls­ te dies auch analog in der Einführung zu seinem
wege und organisatorische Strukturen bekannt ge­ Buch "Hitler' s War" (New York 1990), die Israeli s
macht oder gar nachgewiesen sind. seien im Besitz der Tagebücher von Heinrich Himm­
ler, weigerten sich jedoch, irgendetwas von ihrem
Inhalt an die Öffentlichkeit dringen zu lassen. Dar­
Die Wannsee-Konferenz aus sei zu folgem, daß diese Aufzeichnungen keiner­
lei Bestätigungen für den Holocaust enthalten.
Einzelheiten über die Vemichtung der Juden Alles , was nach Überprüfung der dokumentari­
sollen angeblich auf der Wann see-Konferenz in Ber­ schen Ge samtlage bleibt, sind Vermutungen. Unter
lin am 20. Januar 1942 unter Leitung von Heydrich den Tausenden von erbeuteten Papieren der SS,
erörtert worden sein.30l Beamte aller deutschen Mi­ Ge stapo, des Reichssicherheitshauptamte s , den

30) L. Poliakov + J. Wulf, "Das Dritte Reich und die Juden", aaO. S. 1 20 ff +
nisterien waren anwe send, Müller und Eichmann
vertraten da s Geheime Staatspolizeiamt. Das unter G. Reitlinger, "Die Endlösung", aaO. S. 105 ff.

12
Akten aus Himmlers Hauptquartier und Hitlers Auf 6 Millionen Opfer stützte sich die Anklage in
Anweisungen -- und die Deutschen bearbeiteten ihre Nümberg 1945/46. Diese erlangten schließlich dank
Akten sorgfaltig -- gab es weder einen Befehl zur der siegeramtlich verfügten "rechtskräftigen Ent­
Vernichtung der Juden noch einen Hinweis darauf. scheidungen" trotz der von der Pre s se vielerorts
Das Institut für Zeitgeschichte hat zwischenzeitlich he rum gereichten " 10 Millionen" intemationale "Of­
diesen Sachverhalt zugegeben. 31> fenkundigkeit" und damit "Tatsachencharakter", für
Auch wird man zu berücksichtigen haben: den es keiner Beweise mehr bedarf.
"Den ganzen Krieg hindurch blieb die Anzahl der Die Mißachtungjeglicher normal üblichen Rechts­
wirklich deutschen Polizeiformationen, über die Himmler grundsätze war in dem "Londoner Statut" , das die
verfügte, bemerkenswert klein im Vergleich zu den riesigen Siegermächte zur Rechtsgrundlage für die Prozeß­
Unternehmungen in den weiten Gebieten Osteuropas. " 32> führung erklärt haben, in vielfaltigen Artikeln defi­
Dazu kam noch, niert worden. Die Sieger handelten als Ankläger,
"daß Himmler trotz seiner außergewöhnlichen Stellung Richter und Henker in eigener Sache.
von seinen Höheren SS- und Polizeiführern . . . . nicht gut Unter den Richtem befanden sich die Sowj ets.
bedient wurde. " 32> Zu deren unz ählbaren Verbrechen -- mehr als 40
Versuche, "verschleierte Andeutungen" oder so­ Millionen politische Mordopfert -- gehörte auch die
gar "offene Worte" in "geheimen Ansprachen" über Ermordung von 15. 000 polnischen Offizieren und -­
Völkermord, wie sie vomehmlich Himmler in seinen wie sich später herausstellen sollte -- weiteren 1 1.000
"Posener Reden" 1943 nachgesagt werden, sind al s polnischen Zivilisten im Wald von Katyn, nahe Smo­
Fälschungen einzustufen. Ganz und gar unreali­ lensk , und anderen unentdeckt gebliebenen Orten.
sti sch i st, daß Himmler in seinen Reden vor z ahlrei­ Im April 1943 haben die Deutschen dort 4. 500 gefes­
chen hohen Würdenträgem von Staat, Partei, Wehr­ selte Offiziersleichen im Beisein intemationaler Be­
macht und Waffen-SS die "höchst geheime Juden­ obachter exhumieren lassen. Ungeachtet des 1945
vernichtung" in Einzelheiten dargelegt und diese längst erwiesenen Sachverhaltes versuchte der so­
sogar noch aufSchall platten festgehalten haben soll. wjetische Ankläger, dieses Gemetzel in die Verant­
wortung der deutschen Angeklagten zu verwei sen.
Die anderen Richter schwiegen hierzu, widerspra­
Die Nürnberger Prozesse chen aber nicht, so daß " die Öffentlichkeit" weiterhin
"die Deutschen als die Schuldigen" anprangerte.
Die Nümberger Militärtribunal-Prozesse erwie­ Als Richter traten auch die Engländer auf. Groß­
sen sich als schändlichste Rechtskomödie der Ge­ britannien hatte nicht nur Polen zum Krieg aufge­
schichte. Der britische Feldmarschall Montgomery stachelt und Deutschland den Krieg erklärt, san­
schlußfolgerte, die Sieger haben einen verlorenen dem auch den bestialischen zivilen Bombenkrieg
Krieg zum Verbrechen gemacht: begonnen und bis zu den Pho sphor-Feuerstürmen
von Harnburg und Dresden ausgeweitet.
"Zur Partei der Sieger zu gehören ist anscheinend
Auch die Fran zosen als Richter gehörten zu den
gleichbedeutend mit voller Absolution für alle im Krieg
Kriegserklärem.
begangenen Verbrechen. Zur Seite der Verlierer zu gehö­
ren verschlimmert derartige Vergehen anscheinend so Dann saßen dort die Richter aus den USA, des sen
sehr, daß sie exemplarische Bestrafung heischen. Die Präsident schon seit 1 9 3 3 auf die Vernichtung
Deutschlands hingearbeitet, die Kriegsausweitung
Sieger finden, daß sie es sich nur selbst zutrauen können,
und Brutalisierung betrieben sowie die Vertreibung
die durch diese zweifache Schuld geforderte unerbittliche
von Millionen Deutschen aus ihrer Heimat maßgeb­
Gerechtigkeit walten zu lassen. " 33>
Von Anbeginn an wurde der Prozeß für die Durch­ lich unterstützt und so erst ermöglicht hatte.

setzung imperialisti schen Machtstrebens mit Me­ In Nümberg wurden Rechtsgrundsätze nachträg­

thoden zur "Fortsetzung des Krieges mit anderen lich verfügt und Urteile danach ausgerichtet. Män­
ner wurden für "Verbrechen" verurteilt, die ihnen
Mitteln ",S4 > amtlicher Lügen und Fäl schungen ge­
ohne Beweise unterstellt oder aus den ursächlichen
führt.
Kampfzusammenhängen herausgerissen wurden.
In seiner Anklagerede vom 20. November 1945
Vom Sieger unerwünschte Sachverhalte wurden
erklärte Mr. Sidney Alderman, in dem von Deutsch­
ebenso mißachtet, wie überhaupt jegliche Verbre­
land besetzten Europa hätten 9,6 Millionen Juden
chen der Alliierten, auch dann, wenn sie deutschen
gelebt. Bei dieser Zahl wurden
Reaktionen vorausgingen. Die Tribunalrichter wa­
1.) alle jüdischen Auswanderer von 1933 bi s 1 945
ren an keinerlei Beweisregeln gebunden. Von der
und
Anklage eingereichte Dokumente durften auf ihre
2.) alle Juden Rußlands, einschließlich der 2
Echtheit nicht überprüft werden. Sie galten als
Millionen oder mehr, die niemals im deutschen Ein­
"international allgemein bekannte Tatsachen ". Arti­
flußgebiet waren, mitgez ählt.
kel 2 1 de s Londoner Statuts stellte sie unter be son­
31) Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte, München 1 9 8 1 , S. 97. deren Schutz . 35> Angehörige der Siegermächte konn-
32) G. Reitlinger, "Die SS- Tragödie einer deutschen Epoche" , München - Wien
35) !MT, Bd. I, S. 1 0 - 1 8 . -- !MT = " Der Prozeß gegen die Hauptkriegsverbrecher
- Basel 1 956, S. 129, 2 1 8 , 1 3 5 .
3 3 ) F.J.P. Veale, "Der Barbarei entgegen" , Harnburg 1 954, S. 197, 1 9 9 + 2 1 9 .
vor dem Internationalen Militärgerichtshof Nümberg vom 1 4 . November
1 945 - 1. Oktober 1 946", Nürnberg 1947.
34) So der US-Hauptankläger Robert H. Jackson. -- !MT, Bd. XIX, S. 440.

13
ten ungeprüft "glaubwürdige" Bekundungen von sich sor Maurice Bardeehe -- Beobachter der Prozesse
geben. Ihre "schriftlichen Erklärungen" galten als --schrieb: die einzige Sorge dieser Zeugen bestand
"Beweise" und wurden nicht hinterfragt. darin, einen objektiven Eindruck vermitteln zu kön­
Obwohl 2 40 Zeugen im Verlaufe der Prozesse nen und ihren Haß nicht zu offen zu zeigen. 37)
aufgerufen wurden, wurden nicht weniger als 300. 000 Ähnlich verfuhren die Israelis bei dem Prozeß
"schriftliche Erklärungen" durch den Gerichtshof gegen Adolf Eichmann, der den Grundlinien des
zur Unterstützung der Anklage angenommen. Den Londoner Statuts angepaßt war, zumal sie bekannt­
Verteidigern wurde in vielen Fällen ein Kreuzverhör gaben, daß Eichmanns Verteidigerjederzeit abberu­
mit den Zeugen der Anklage verweigert. Unter die­ fen werden könne, "wenn eine nicht zurnutbare Si­
sen Umständen konnte jede rachsüchtige Behaup­ tuation entstehe" , sprich: wenn es seinem Verteidi­
tung aufgestellt werden. ger gelingen würde, seine Unschuld zu beweisen. So
Der Präsident eines der US-Gerichte , Wener­ verzichtete dieser sogar auf Kreuzverhöre der An­
sturm , war von dem Verfahren so angewidert, daß klage-Zeugen. Der Angeklagte konnte keine Entla­
er sein Amt niederlegte und nach Amerika zurück­ stungsdokumente herbeischaffen. "Zeugen der Ver­
flog. Er hinterließ der Chicago Tribune eine Er­ teidigung haben es vorgezogen, fernzubleiben. "38)
klärung, die seine Beanstandungen gegenüber die­
sem Prozeß darlegte. 36)Die Punkte 3-8 sind wie folgt:
(3.) Die Ankläger, anstatt zu versuchen, ein neu­ Geständnisse unter Folter
es richtungsweisendes Recht zu formulieren, sind
nur auf ihren persönlichen Vorteil bedacht und von Erschütternd waren die in Nürnberg augewand­
Rachegefühlen geleitet. ten Methoden, um Schuldgeständnisse vor allem bei
(4.) Die Anklage tut ihr Äußerstes, um es der den SS-Führern herauszupressen, damit dadurch
Verteidigung unmöglich zu machen, ihren Fall vor­ die Anklage der Judenvernichtung untermauert
zubereiten und Beweise herbeizuschaffen. werden konnte.Der amerikanische Senator Joseph
(5.) Die Anklage, angeführt durch General Tay­ McCarthy hatte in einer Erklärung, die er der US­
lor, tat alles in ihrer Macht Stehende, um einen Presse am 20. Mai 1949 übergab, die Aufmerksam­
Beschluß des Gerichts zu verhindern, die Regierung keit auf zahlreiche Fälle von Folter gelenkt, bei
in Washington zu veranlassen, weitere, im Besitz denen widerwärtige Erklärungen herausgeprügelt
der amerikanischen Regierung befindliche Doku­ wurden. Er stellte fest, daß in den Gefängnissen von
mente zur Verfügung zu stellen. Schwäbisch Hall Offiziere der SS-Leibstandarte Adolf
(6.) 90% des Personals des Nürnberger Gerichts­ Hitler geschlagen wurden, bis sie blutüberströmt
hofes bestanden aus politisch oder rassisch vorein­ zusammenbrachen. Als sie hilflos am Boden lagen,
genommenen Leuten. hat man ihnen die Geschlechtsorgane zertrampelt.
(7.) Die Anklage wußte genau , weshalb sie alle In dem berüchtigten Malmedy-Prozeß gegen einfache
Verwaltungsposten des Militär-Gerichtes mit "Ame­ Soldaten hat man diese an der Decke aufgehangen
rikanern" besetzte, deren Einwanderungsbescheini­ und solange geschlagen, bis sie Geständnisse unter­
gungen sehr neu waren und die eine feindliche schrieben, die von ihnen gefordert wurden.
Atmosphäre gegen die Angeklagten schufen. Auf Grundlage derartiger erpreßter "Schuldbe­
(8.) Das Ziel der Nürnberger Prozesse war, den kenntnisse" , wie von dem SS-General Sepp Diet­
Deutschen die V erbrechen ihrer Führer zu zeigen. ... rich und Jochen Peiper, wurde dann die Leibstand­
"Hätte ich 7 Monate früher gewußt, was in Nümberg arte als "verbrecherische Organisation" eingestuft.
passierte, wäre ich niemals dorthingegangen. " SS-General Oswald Pohl, wirtschaftlicher Verwal­
Nach Earl Carrol, einem Rechtsanwalt aus den tungsleiter der Konzentrationslager, wurde sein ei­
USA , waren 60% des B üropersonals des amerikani­ gener Kot ins Gesicht geschmiert und solange ge­
schen Anklägers Juden, die Deutschland 1935 ver­ schlagen, bis er seine "Schuld" bekannte.
lassen hatten. Nicht einmal 10% des US-Personals "Eine Heereskommission unter Führung von Mr. Ju­
des Nürnberger Gerichts waren Amerikaner von stice Gordon Simpson vom Texas Supreme Court unter­
Geburt. Der Bürochef des Anklägers, der im Hinter­ suchte die Beschwerden, die besagten, daß 'Methoden
grund von General •raylor agierte, war Robert M. dritten Grades ' angewendet worden wären. Sie kam zu dem
Kempner, einjüdischer Emigrant und ehemaliger Schluß, daß 'höchst fragwürdige und unverzeihliche Me­
Beamter aus Preußen. Sein Helfershelfer war Mor­ thoden ' angewandt worden wären, um die 'Beweise ' und
ris Amchan. Mark Lautem, der die Prozesse beob­ 'Geständnisse ' zu erlangen, auf denen viele der in dem
achtete, schreibt in seinem Buch: Prozeß ausgesprochenen Todesurteile beruhten. Judge
"Sie sind alle gekommen; die Salomons, die Schlossber­ Edward L. van Roden, der ebenfalls der Kommission
gers, und die Rabinowitsches, Personal desAnklägers.. . "36) angehörte, gab eine genauere Beschreibung. Unter diesen
Es liegt klar auf der Hand, daß der fundamentale 'höchst fragwürdigen Methoden ' nannte er: Prügel und
Rechtsgrundsatz: niemand darf als Richter in seiner brutale Schläge, ausgeschlagene Zähne und gebrochene
eigenen Sache tätig werden, völlig mißachtet wurde. Kiefer; Scheinprozesse, in denen Geistliche durch 'investi-
Doch noch schlimmer: die Mehrheit der Zeugen
37) Maurice Bardeche, " Nürnberg oder das gelobte Land" , Paris 1 94 8 , S. 149.
setzte sich ebenfalls aus Juden zusammen. Profes- 38) Dr. Robert Servatius, "Adolf Eichmann -- Verteidigung Plädoyer", Bad
36) Mark Lautem, "Das letzte Wort über Nürnberg" , S. 56 + 6 8 . Kreuznach 1 96 1 , S. 64.

Hiatoriache Tata<UJhen Nr. 1


14
gators ' dargestellt wurden, Einzelhaft bei gekürzten Ratio­ grausameren Um ständen, al s oben beschrieben, ge­
nen. " 39) fügig gemacht. Wisliceny war ein nervö ses Wrack
Derlei wurde während der Prozesse in Frankfurt und bekam bis zu seiner Hinrichtung stundenlange
und Dachau wiederholt, und viele Deutsche wurden Weinkrämpfe . Obwohl die Um stände , unter denen
für Verbrechen auf Grund ihrer " Geständnis se" ver­ seine Erklärung entstanden war, sie jeder Glaub­
urteilt. Der amerikanische Richter Edward L. V an würdigkeit beraubte, unterstellt Poliakov die sen
Roden, einer der 3 Mitglieder der Simp son Armee Niederschriften im Gefängnis hi storischen Wahr­
Kommission, die gebildet wurde , um die Prozeßfüh­ heitsgehalt, da sie mit Hinweisen auf Tatsachen
rung im Dachau-Prozeß zu untersuchen, entschlei­ angereichert seien. So sei z . B . Himmler ein begei­
erte am 9. Januar 1949 in der Washingtoner Daily sterter Befürworter der j üdischen Auswanderung
News die Methoden, mit welchen die Ge ständnisse gewe sen, die auch w ährend des Krieges fortge setzt
erpreßt wurden. Sein Bericht erschien auch in der wurde. Aber ansonsten sind sie ein typisches kom­
britischen Sunday Pictorial am 23. Januar 1949 . munistisches " Schauprozeß-Ge ständni s " . Die häufi­
Er beschreibt darin, wie verkleidete "Prie ster" die ge Bezugnahme auf Morde an Juden, mit denen so
Beichte abnahmen ; Quälereien mit unter die Finger­ viele SS-Führer wie möglich belastet werden, erre­
nägel getriebenen brennenden Streichhölzern; Aus­ gen ebenso den Verdacht auf Manipulation wie die
schlagen der Zähne und Brechen von Kinnladen; durchgängigen fehlerhaften Darstellungen von Sach­
Einzelhaft und Hungerration. Van Roden: verhalten. Die Falschmeldung gehört dazu, daß in­
"Die Erklärungen, die als Beweis vorgelegt wurden, folge des Polenfeldzuges mehr als 3 Millionen Juden
wurden von Männem erpreßt, die man vorher 3, 4 oder 5 unter deutschen Einfluß gekommen seien.
Monate in Einzel- und Dunkelhaft hatte. ... Die Befrager
stülpten über die Köpfe der Angeklagten schwarze Säcke
und schlugen dann mit Messingstangen in die Gesichter, Die Einsatzgruppen
traten und schlugen mit Gummiknüppeln auf sie ein . . ..
Allen, außer zwei von 1 39 Deutschen, deren Fälle unter­ Auch Wisliceny bezichtigt die Einsatzgruppen
sucht wurden, waren die Hodensäcke so zerschlagen wor­ der systematischen Mas senmordtätigkeit.
den, daß sie nicht mehr zu heilen waren. Das war die Die Einsatzgruppen waren 4 Sondereinheiten,
ständige Behandlungsart unserer amerikanischen Unter­ herausgezogen aus der Ge stapo und dem SS-Sicher­
sucher. . .. heitsdienst, deren Aufgabe es war, im Verlaufe des
"Starke Männer wurden zu zerbrochenen Wracks ge­ Vormarsche s der deutschen Armeen in Rußland
macht. Bereit, jedes Geständnis zu murmeln, das von ihren Parti sanen und kommunistische Kommissare un­
Anklägern gefordert wurde." schädlich zu machen und das Hinterland befrieden
Die hierfür verantwortlichen "amerikani schen" zu helfen. Schon 1939 waren der Roten Armee 34. 000
Untersucher waren: Oberstleutnant Burton F. Ellis politische Kommissare zugeteilt worden, die zu eige­
(Chef des "Kriegsverbrecher-Komitee s " ) und sein ner Befehl sgewalt ermächtigt waren. Der Schuld­
Helfershelfer, Hauptmann Raphael Shum acker, spruch des US-Tribunals von 1947 unterstellte den
Oberstleutnant Robert E. Byrne, Leutnant William 4 Einsatzgruppen, sie hätten im Verlauf des Ruß­
R. Perl , Morris Ellowitz, Harry Thon und Kirsch­ landfeldzuges 1 - 2 Millionen Juden vorsätzlich er­
baum . Der Rechtsberater des Gerichts war OberstA. mordet, weil sie Juden w aren.
H. Rosenfeld. Aus ihren Namen ist zu entnehmen, Die Ermordung sowj etischer Juden durch die
daß die Mehrzahl dieser Leute aus ra ssi schen Grün­ Einsatzgruppen sei der erste Teil in dem Plan gewe­
den voreingenommen,ja vom Haß gezeichnet waren. sen, alle Juden zu ermorden. Teil zwei sei der
Richter Wenersturm : "es waren Juden, und deshalb Transport der europäischen Juden nach Polen gewe­
hätten diese niemals mit der Untersuchung beauf­ sen. Reitlinger führt Hitlers Befehl vom Juli 1 94 1
tragt werden dürfen. " zur Liquidierung der kommunistischen Kommissa­
Die Angeklagten, die nicht gefoltert wurden, stellte re an und folgert daraus einen mündlichen Befehl an
man vor die Alternative, "ein Geständnis abzulegen die Einsatzgruppen, alle Sowjet-Juden zu vernich­
oder Todesstrafe ". 40) ten. 27 l <s . 90 m Für einen mündlichen Vernichtungsbe­
fehl gibt es jedoch ebenfalls keinen Beweis , auch
Die Wisliceny-Erklärung keinen Befehl sempfänger, keinen Zeitpunkt, keine
militäri schen oder organi satorischen Dispositionen.
Während im Rußlandfeldzug nicht mehr als
Das am häufigsten zitierte Dokument zur Unter­
100. 000 Personen, von denen keineswegs alle Juden
stützung der "6 Millionen" ist die Erklärung de s SS­
waren, als Parti sanen und bolschewistische Kom­
Hauptmanns Dieter Wisliceny, ein Helfer von Eich­
missare den Tod gefunden haben dürften, behaupte­
manns Büro und später Leiter der Ge stapo in der
ten die Parti sanen selbst, daß sie eine fünffach
Slowakei. Er wurde von den tschechischen Kommu­
höhere Zahl von deutschen Soldaten ermordet hät­
nisten in einem Gefängnis in Bratislawa unter noch
ten.
39) F.J.P. Veale, " Der Barbarei entgegen" , Harnburg 1 954, S . 229 + 248.
Indem die se Historiker grundsätzlich Hitlers Be­
40) Maurice Bar4eche, "Nümberg oder die Falschmünzer", Wiesbaden 1957, S.
90 - 91. -- Freilich gab es Ausnahmen.
gründung für den Kommissarbefehl -- nämlich die

Hiatoriache Tataachen Nr. 1


15
hältnis se total entstellt habe . 44l William Shirer, der
zwar blindlings sämtliche Aus sagen von Otto Ohlen­
dorf, Herm ann Friedrich Gräbe usw. sowie die in
Nürnberg vorgelegten "Einsatzgruppenberichte" zu

"histo schen Tatbeständen" erklärte , gesteht den­
noch Ubertreibungen und Tatbestandsverdrehun­
gen ein.45)
Täter, deren unterstellte Mordopfer ebenfalls kei­
ne Spuren hinterlassen haben, seien 4 Einsatzgrup­
pen vom B altikum bis zum Schwarzen Meer mit
einem Personalbestand von maximal insgesamt 2.400
bis 4.000 Mann inclusive "einheimischen Hilfspolizi­
sten, die wenig gesiebt und ausgebildet waren". 46)
" Und trotz allem ist es Tatsache, daß viele hochgestellte
deutsche Zeugen nie etwas von den Einsatzgruppen gehört
hatten. Diese zur Auskiimmung des gesamten Etappenge­
Otto Ohlendorf. -- In seinem Prozeß 1 948 gab er zu
Protokoll,"daß aUe vorgehenden Erklärungen ihm unter bietes im besetzten Rußland bestimmte Truppe bestand aus
Druck abgepreßt worden und ohnejeden Wett wären. "4 1 ) weniger als 3. 000 Mann und ein paar Frauen. Daß eine
solche Truppe laut Heydrichs Statistiken in 6 Monaten
nahezu Vz Million Juden und Zigeuner und Hunderte soge­
sowj etischen Mordbefehle gegen die Intelligenz Eu­
nannter Kommissare exekutiert haben sollte, ist unglaub­
ropas, speziell die deutsche -- verschweigen, verdre­
haft; die Einsatzgruppen konnten das alles nicht ganz
hen sie die historischen Zusammenhänge.
"Nichts deutete daraufhin, daß der Einbruch deutscher allein vollbracht haben . ...
Die Einsatzgruppen waren dazu entsendet worden, die
Truppen in die Sowjetunion eine letzte und grundsätzliche
politische Verwaltung vorzubereiten. " 47 >
Entscheidung über das Schicksal der europiiischen Juden
Angesichts der Himmler zugeschriebenen Aufga­
heraufbeschwor. " 42)
ben mutet es grotesk an, daß ausgerechnet dieser
W �lter N. Sanning führt eine sowjetisch-jüdi­
Reichsführer-SS "den ganzen Krieg hindurch" nur
sche Uberlebendenstati stik aus Moskau 1949 an42l
über eine "bemerkenswert kleine Anzahl wirklich
derzufolge -- obgleich die Rückwanderungen au �
deutscher Polizeiformationen verfügte im Vergleich
dem Innern Rußlands erst begonnen haben -- die
zu den riesigen Unternehmungen in den weiten
jüdi schen Bevölkerungsz ahlen einer beachtlichen
Gebieten Osteuropas". 4 7 ) (S. 1 29>
Anz ahl rus si scher Städte in etwa denen der Vor­
Erich v. Manstein , von den meisten Fachleuten
�riegszeit entsprachen und folgert aus z ahlreichen
als der beste deutsche Heerführer des Krieges aner­
Uberprüfungen,
kannt, wurde ebenfalls einem schändlichen "Kriegs­
"daß die große Masse der unter deutsche Herrschaft
verbrecher-Prozeß " unterworfen. Hierbei spielte eine
gekommenen * Million Juden den Krieg überlebt hat. " 43l
Rolle , daß die Einsatzgruppe D unter Ohlendorf
Niemals hat es auch nur die kleinste stati­
seiner Heeresgruppe zugeteilt war. 15 der 17 Ankla­
stische Grundlage für die den Einsatzgrup­
gepunkte trug die sowjetrus sische , 2 ihre polnische
pen unterstellte Mordziffer von 1 2 Millionen -

Satelliten-Regierung vor. Nur 1 Zeuge wurde zur


Juden gegeben! Die jüdischen Autoren Poliakov
Beweisführung bei die sem Prozeß zugelassen, aber
und Wulf beriefen sich auf die Erklärung des zweifel­
seine Aussagen waren so unbefriedigend, daß die
haften amerikanischen Spions , Doppelagenten Wil­
Anklage ihn zurücknehmen mußte . Glaubwürdig­
helm Hoettl . Ihm hätte Adolf Eichmann die Ermor­
keit wurde dagegen 800 eidesstattlichen Versiche­
dung von 6 Millionen Juden "eingestanden" , wobei er
rungen geschenkt, die nur vom Hörensagen ausgin­
hinzugefügt habe , von diesen gingen allein 2 Millio­
gen, ohne daß das Gericht nachprüfte , wer sie abge­
nen auf das Konto der Einsatzgruppen. Hoettl über­
geben hatte und ob sie wahr waren. Die Anklage
trafdamit sogar "die Schätzungen" de s sowjetischen
zeigte eide s stattliche Erkl ärungen von Ohlendorf
Anklägers Rudenko. Selbst der amerikanische Ge­
und anderen SS-Führem vor. Der Verteidiger von
richtshof, der Ohlendorf verurteilte , schenkte die­
Generalfel dmarschall Manstein, Reginald Paget,
sen Angaben keinen Glauben.
forderte ihr Erscheinen im Zeugenstand. Das ameri ­
ri
Der b ti sche Jurist R.T. Paget kam nach einge­
kani sche Tribunal lehnte d i e s a b . Paget erklärte
henden Uberprüfungen zu dem Schluß , daß das
daraufhin, daß die Zurückweisung der Zeugen durch
Nürnberger Gericht, indem es die Zahlen der sowje­
das Gericht nur aus Furcht darüber ge schehen sei,
tischen Anklage und williger Zeugen übernahm , die
Verluste beliebig aufgebläht und zusätzlich noch die 44) R.T. Paget, " Manstein, seine Feldzüge und sein Prozeß" , Wiesbaden 1 952, S .
mit diesen Opfern zusammenhängenden Kriegs ver- 1 9 9 - 200.
45) W i l liam Shirer, "Aufstieg und Fall des Dritten Reiches · · , aaO. S . 1 86 + 880.
4 1 ) Paul Rassinier, " Das Drama der Juden Europas" , Hannover 1965, S. 5 1 . 4 6 ) H e l mut Krau s n i c k + H a n s - H e i nri ch W i l h e l m , " D i e Truppe des
42) Uwe Dietrich Adam, "Judenpolitik i m Dritten Reich " , Düsseldorf 1972, S . Weltanschauungskrieges -- Die Ei nsatzgruppen der Sicherheitspolizei und
333. des SD 1 9 3 8 - 1 942" , Stuttgart 1 9 8 1 , S . 287 + 3 3 6 .
4 3 ) Walter N . Sanning, " Die Auflösung" , aaO. S . 1 2 8 + 1 29. 4 7 ) Gerald Reitl i nger, " D i e S S -- Tragödie einer deutschen Epoche", aaO. S . 1 86
+ 1 29.

Hislorisehe Tatsachen N r . 1
16
daß die Zeugen vor Gericht offenlegen würden, mit machen, wurde von diesen als Verräter getötet.
welchen Methoden die eide sstattlichen Erklärungen "Zweifellos lauteten ihre (der Einsatzgruppen) Befehle,
aus ihnen herausgepreßt worden waren. Manstein Terror durch Terror zu bekämpfen."
wurde von 8 Anklagepunkten freigesprochen, ein­ Veale findet es grote sk, daß unmenschliche Ver­
schließlich der 2 polnischen, weil , wie Paget sagte , brechen der Partisanen lobenswerte Taten sein sol­
"sie offensichtlicher Schwindel waren, und man sich len, nur weil die Sieger sie verübt haben. 39> <s. 24 8 >
darüber wundern mußte, daß sie überhaupt vorge­ Ohlendorf klagte vor seiner Hinrichtung in einem
bracht worden seien ". erbitterten Schreiben die Alliierten des Schwindels
und der Heuchelei an, weil die Deutschen die Kriegs­
Der Otto Ohlendorf Prozeß gesetze einhielten und in Mißachtung die ses Sach­
verhaltes dennoch der Verbrechen bezichtigt und
Der aufschlußreichste Prozeß in dem Einsatz­ verurteilt wurden, während sie einem vertierten,
gruppen-Fall in N ürnberg war der gegen SS-General sowj etischen Feind gegenüberstanden, der jegliche
Otto Ohlendorf, Leiter des SD, der die Einsatzgrup­ Kriegsgesetze grundsätzlich mißachtet hatte.
pe D in der Ukraine geleitet hatte , und Feldmar­
schall von Mansteins 1 1 . Annee zugeteilt war. Wäh­ Der Oswald Pohl Prozeß
rend der letzten Kriegsjahre war er im Reichswirt­
schaftsmini sterium als Experte für Außenhandel Sowohl der Fall der Einsatzgruppen als auch der
tätig. Ohlendorfwar allen zuvor beschriebenen Miß­ O swald Pohl Prozeß 1948 wurden in Nümberg mit
handlungen ausgesetzt worden. den gleichen Methoden wie die übrigen Militärtribu­
"Er war ganz offensichtlich ein Mann, der keinerlei nalverfahren abgehandelt. Oswald Pohl war bis 1934
Hemmungen hatte, jeweils genau das zu sagen, was seine Leiter der Finanzverwaltung der deutschen Kriegs­
vorgesetzte Stelle von ihm hören wollte. Die Amerikaner marine, bis Himmler um seine Versetzung in die SS
fanden in ihm den vollkommenen Zeugen. " 44> ersuchte . Elf Jahre lang war er der Hauptverwal­
In seiner eidesstattlichen Erklärung vom 5. No­ tungschef der gesamten SS als Leiter des SS-Wirt­
vember 1945 war er veranlaßt. worden, zuzugeben, schafts- und Verwaltungsamtes, das 194 1 auch mit
daß alleine unter seinem Kommando 90. 000 Juden der Produktivität des Konzentrationslager- Systems
getötet worden seien. betraut wurde.
Ohlendorf kam erst 1948 vor Gericht. In seiner O swald Pohl war ein feinfühliger und intellektu­
Verteidigungsrede widerlegte er die Behauptungen eller Mensch, der im Verlauf seiner inhaftierung ein
desjüdischen Staatssekretär für Wiedergutmachung zerbrochener Mann wurde. Wie Senator McCarthy
bei der bayerischen Staatsregierung, Philipp Auer­ betonte , hatte Pohl seine ihn belastenden Erklärun­
bach, der zu der damaligen Zeit Wiedergutmachung gen einschließlich der Behauptung , er habe in
für "1 1 Millionen Juden " gefordert hatte . "Nicht der Auschwitz 1944 eine Gaskammer gesehen, unter­
kleinste Teil " hätte je ein Konzentrationslager ge se­ schrieben, nachdem er schweren Folterungen a usge­
hen! Ohlendorf erlebte noch vor seiner Hinrichtung setzt worden war. Pohl dementierte später sein
im Jahre 195 1 , wie Auerbach wegen Betruges und "Geständnis". Während das Tribunal den Angeklag­
Fälschung von Dokumenten verurteilt wurde. ten als Teufel in Menschenge stalt hinstellte , entla­
Ohlendorferklärte dem Gericht, seine Einheiten steten ihn sämtliche Zeugen, die ihn persönlich
hätten oftmals Massaker von aufgebrachten Ukrai­ gekannt hatten.
nern an Juden verhindem müssen. Die personell So betonte auch Heinrich Hoepker, ein regimekri­
ohnehin schwach ausgestatteten Einsatzgruppen46 + tischer Freund seiner Gattin, der in der Zeit von 1 942
47> hätten alle zusammen genommen nicht mal 1;4 der bis 1 945 ständig Verbindung mit ihm hatte , daß Pohl
Zahl ausgeschaltet, die das Gericht unterstellt hat. ein ausgesprochen seriöser und ruhiger Herr war.
Er betonte, der rechtswidrig von den Bolschewisten Während eines Besuche s im Frühjahr 1944 bemerk­
begonnene und grausam au sgeweitete Parti sa­ te Hoepker, wie läs sig, entspannt und ohne Furcht
nenkrieg, den er zu bekämpfen hatte , habe einen vor ihren Aufsehem KZ-Häftlinge außerhalb des
wesentlich höheren Blutzoll von der deutschen Wehr­ Lagers arbeiteten. Hoepker bestätigte , daß Pohl
macht gefordert, als seine Bekämpfung dem Gegner nichts gegen die Juden hatte und auch seiner Gattin
zugefügt habe. Die sowjeti sche Regierung brüstete nicht verwehrte, ihre j üdische Freundin Annemarie
sich später selbst, 500. 000 deutsche Soldaten durch Jacques zu Hause zu empfangen. Noch 1945 war
Parti sanen umgebracht zu haben.4 8 > Hoepker überzeugt, daß der Verwalter der Konzen­
Auch Franz Stahlecker, Leiter der Einsatzgruppe trationslagerein humaner, gewissenhafter und treuer
A im Baltikum , wurde durch Partisanen 1942 getö­ Diener seiner Aufgabe war. Als er später von der
tet. Der englische Jurist F.J.P. Veale verwies darauf, Anklage gegen Pohl und seine Mitarbeiter hörte,
daß bei dem Kampf in Rußland kein Unterschied hatte er kein Verständni s für die Amerikaner. Frau
festzustellen war, wer zu den Partisanen und wer Pohl stellte fest, daß ihr Gatte auch angesichts der
zur friedfertigen Bevölkerung gehörte , denn jeder Widerstände bi s zum März 1945 seine Gewissenhaf­
Russe, der sich weigerte, bei den Partisanen mitzu- tigkeit behielt, als er das Lager in Bergen-Bel sen
48) P.K. Ponomarenko, "Sowjetische Partisanen" , Moskau 1 96 1 besichtigte , wo zu der Zeit eine Typhus-Epidemie

Hiatoriache Tataachen N r . 1
17
herrschte. War bis dahin das Lager ein Modell an 30 Millionen Slawen -- z u vemichten.49>
Sauberkeit und Ordnung gewesen, so haben die Hermann Göring zieh ihn im Gerichtssaal der
gegen Kriegsende herrschenden chaotischen Zustän­ Lüge. Himmlers StabschefKarl Wolff wies ebenfalls
de unregulierbare Verhältni s se geschaffen, die auch die Erklärung Bach-Zelew skis zurück und erklärte,
Pohl nicht mehr ändem konnte. Himmler habe lediglich davon gesprochen, daß der
Der hochangesehene Verteidiger Dr. Alfred Seidl Krieg in Rußland sehr viele Verluste -- "Millionen
bemühte sich intensiv um Pohl's Freispruch. Seidl Tote" -- kosten würde , -- ein gewaltiger Unterschied.28>
1 15 )
(8.
war seit Jahren ein Freund des Angeklagten und von
der Unschuld seines Mandanten überzeugt. Auch Ein weiterer offensichtlicher Schwindel war die
das schließliehe Todesurteil gegen Oswald Pohl konn­ Behauptung Bach-Zelewskis, Himmler habe am 31.
te Seidl nicht umstimmen. Dr. Seidl warf der Ankla­ August 1942 persönlich einer Exekution von 100
ge vor, nicht in der Lage gewesen zu sein , auch nur Juden durch eine Einsatzgruppe in Minsk beige­
einen einzigen Bewei s für die alliierten Vorwürfe wohnt, bei der er beinahe ohnmächtig geworden sei.
eine s von O swald Pohl gekannten oder gar unter­ Es ist j edoch nachgewiesen, daß sich Himmler zu
stützten Massenmordplanes gegenüber Juden oder dieser Zeit in seinem Hauptquartier in Schitomir in
sonstwem zu erbringen. der Ukraine aufgehalten hatte. 50>
SS-Obersturmbannführer Kurt Schmidt-Kle­ Während die "Historiker" begierig die Aussagen
venow, juristi scher Beamter im SS-Wirtschafts- und Bach-Zelew ski s kolportierten5 1 ), widerrief Bach-Ze­
Verwaltungsamt, betonte in seiner eidesstattlichen lewski im April 1959 vor einem westdeutschen Ge­
Erklärung vom 8. August 1947, daß Pohl dem Ge­ richt seine Nümberger Zeugenaussage . Er gab zu,
richtsoffizier de s Reichskriminal-Polizeiamtes, Kon­ daß seine früheren Darlegungen nicht den Tatsa­
rad Morgen, dessen Aufgabe es war, Unregelmäßig­ chen entsprochen haben, und er sie nur gemacht
keiten in den Konzentrationslagem zu untersuchen, habe, um zu überleben. Ungeachtet de ssen blieb die
seine volle Unterstützung gegeben hatte. Pohl habe Wahrheit in den Geschichtsbüchem vergewaltigt.
die Lagerführungen veranlaßt, die Gerichtshoheit Die Aussagen von Bach-Zelewski werden weiterhin
über die Lager mit den örtlichen Polizeidienststellen als "Beweise" gegen Himmler verwendet.
gemeinsam auszuüben, um die Di sziplin des Lager­ Anders liegt der Fall des "Regime-Gegners", Fe­
personals besser als bisher zu gewährleisten. lix Kersten , Himmlers Masseur. Er neigt zwar
Daraufhin wurde die se eidesstattliche Erklärung dazu, die Internierung der Juden mit deren Vemich­
aus den veröffentlichten Dokumenten der "Prozesse tung gleichzusetzen, verweist auf sein Wissen in der
gegen die Kriegsverbrecher" de s Nümberger Mili­ Umgebung Himmlers und beteuert, daß weder Hit­
tärgerichtshofes 1946 bi s 1949 aussortiert. ler noch Himmler die Vernichtung der Juden, statt
Später wird noch auf den Fall de s Lagerkomman­ dessen deren Auswanderung betrieben hätten.52>
danten T<arl Koch verwiesen, des sen von einem SS­ Doch die Glaubwürdigkeit dieses Mannes wird
Gericht verhängten Todesurteil Pohl nach Kenntnis dadurch zerstört, daß er als Sündenbock für "die
der Aktenlage voll zugestimmt hatte. Vernichtungsabsicht" Dr. Goebbels vorführt. Wie
absurd dieser Vorwurf ist, ergibt sich schon daraus,
daß der Reichsminister für Volksaufkl ärung und
Weitere präparierte Zeugen Propaganda über keinerlei Machtmittel verfügt hat­
te, um eine solche Absicht zu veranlassen oder gar zu
Die Nümberger Anklage präsentierte eine Fülle
verwirklichen.
von außergewöhnlichen und unrealisti schen "eides­
Verwie sen sei noch auf die vielen Tausend fal­
stattlichen Erklärungen", ohne auf die Umstände
schen, schriftlich ausgefertigten "eidesstattlichen
aufmerksam zu machen, unter denen sie zustande­
Erklärungen" -- zumeist "Hören-Sagen Dokumente"
gekommen waren. Typisch für diese Art "Beweismit­
--, die vom Nümberger Gerichtshof angenommen
tel" ist die Zeugenaussage des SS-Generals Erich
wurden, ohne daß dieser ihren Inhalt oder deren
von dem Bach-Zelewski. Ihm wurde Erschießen
Verfasser überprüft hätte.
angedroht, weil er im August 1944 mit seiner SS­
Eine typische eide sstattliche Erklärung dieser
Brigade aus Weißrussen die polnische Partisanen­
Art, welche die Anklage während des Konzentrati­
Revolte in Warschau niederge schlagen hatte . Man
onslager-Prozesses von 1947 vorbrachte, und unter
unterbreitete ihm die Aus sicht, das gegen ihn vorge­
deren Verwendung SS-Obergruppenführer Kalten­
sehene Strafmaß abzumildem, wenn er sich zur
brunner zum Tode verurteilt wurde, war die von
"gewünschten Mitarbeit" bereitfände. Im Ergebnis
Alois Hoellriegel, einem Mannschaftsdienstgrad
dieser "Bearbeitung" meinte B ach-Zelewski, den
des Konzentrationslagers in Mauthausen in Ö ster­
Reichsführer-SS belasten zu sollen. Am Vorabend
reich. Hoellriegel hatte angeblich gesehen, wie Kal­
des Rußlandfeldzuge s , im März 194 1 , so gab er an,
tenbrunner an einer Massenvergasung in Mauthau-
sei er Zeuge gewesen, wie Heinrich Himmler in der
Wewelsburg di. e Höheren SS-Führer von der Absicht 49) IMT, Bd. IV, S. 5 3 5 - 536.
50) Kurt Vowinckel, "Die Wehrmacht i m Kampf', Bd. 4 , S. 275 .
unterrichtet habe , im Zuge des bevorstehenden Ruß­
5 1 ) Willi Frischauer, u . a . "Himmler: Der üble Geist des Dritten Reiches" , London
landfel dzuges die Völker Osteuropas -- wenigstens 1 953, S. 1 4 8 ff.
52) Felix Kersten, "Memoiren 1 940 - 1945", London 1 946, S. 1 1 9 ff.

18
gung echt war, als er selbst nach Otto Ohlendorfs
Erklärung über die Einsatzgrup pen und Rudolf
Hö ss' Zeugenaussage über Auschwitz weiterhin die
behauptete Vernichtung der Juden al s Propaganda­
Erfindung bezeichnete.
"Die Angaben stünden in allzu großem Widerspruch zu
allem, was er wisse." 53>
Die Vorhaltung im Kreuzverhör, ob er den Befehl
Hitlers gekannt habe , von dem Rudolf Hö s s sprach,
dem zufolge Juden zu ermorden seien, beantwortete
Hans Fritz sche :
"Ich erk/iire unter meinem Eid, diesen Befehl kannte ich
nicht. Wenn ich ihn gekannt hiitte, hiitte ich demjenigen,
der ihn gab, nicht eine Stunde liinger Gefolgschaft gelei­
stet. " 54>
Während die j üdischen Autoren versuchen, Gö­
ring in die Vemichtungsgeschichte mit hineinzuzie­
hen, zeigt C harles Bewley auf, daß keinerlei Be­
wei s zur Aufrechterhaltung dieser Anklage in Nüm­
Relchsml,trschall Hermann Görl ng wies die 6-Mllllonen- berg gefunden worden i st. 55> Ankläger und Richter
Anklage als Propaganda-Erfind ung zurück. hätten sich sonst nicht auf die Floskel zurückgezo­
gen, Göring hätte es auf Grund seiner Stellung
sen teilgenommen habe. Wenn auch diese Erklärung
wissen müssen, sondem hätten ihm nachgewiesen,
ein Jahr später im Pohl-Prozeß wieder aufgetischt
daß er von den Judenmorden gewußt und selbst
wurde, so konnte die Verteidigung diese j edoch dort
damit zu tun gehabt hätte , wie schon der Anschein
durch den N achweis abwehren, daß sie unter Folter
mit der Beauftragung Heydrichs zur Erstellung ei­
zustande gekommen war und falsch ist. Im übrigen
nes " Gesamtentwurfes zur Endlösung" erweckt wur­
wies die Verteidigung nach, daß alle Todesfälle in
de .
Mauthausen von den örtlichen Polizeidienststellen
Ernst Kaltenbrunner, Nachfolger Heydrichs
überprüft und in dem Lagerregi ster eingetragen
als Leiter des Reichssicherheitshauptamtes und in­
worden waren. Die Verteidigung stützte sich zudem
folge des Tode s von Himmler Hauptangeklagter der
auch auf zahlreiche Erklärungen ehemaliger Häft­
SS ' stand bis zu seiner Hinrichtung der Anklage des
linge von Mauthausen -- ein Lager hauptsächlich für
Völkermordes ebenso verständnislos wie Göring ge-
Kriminelle --, die das menschlich-korrekte Verhal ­
genüber. Er vertraute Fritzsche an, daß die Anklage
ten der Wachmannschaften bestätigten.
die Technik anwandte, Zeugen zu beeinflus sen, Be­
wei se zu unterdrücken, fal sche Behauptungen vor­
Alliierte Anklage unglaubwürdig zutragen und Gegenbewei se zu unterbinden, was
gerrau den Vorwürfen von Richter Wenersturm und
SS-Brigadeführer Heinz Fanslau -- Frontoffi­ Van Roden entspricht.
zier der Waffen-SS --, der die mei sten der Konzen tra­ Die Vertreter des amerikanischen Judentum s,
tionslager selbst während der letzten Kriegsjahre Stephen Wise56> und Jo seph M . Proskauer ( Präsident
inspiziert hatte, erhielt Hunderte von eide sstattli­ des American Jewish Committee), hatten im März
chen Erklärungen ehemaliger Häftlinge , die zu sei­ 1943 die USA und Großbritannien aufgefordert,
nen Gunsten aussagten, als sie erfuhren, daß er einen Appell an Deutschland zu richten, die Juden
unter Anklage stand, an der Ermordung von Juden ausreisen zu lassen. Der britische Außenmini ster
beteiligt gewesen zu sein. Als er die Anklage schrift Anthony E den lehnte am 2 7 . 3 . 1943 mit dem Bemer­
gegen das Personal der Konzentrationslager im Zu­ ken ab, "die Türkei wolle nicht mehr Leute Eures
satz -Prozeß Nr. IV in Nümberg am 6. Mai 194 7 Volkes aufnehmen. "57> Sie wußten also selbst, daß
gelesen hatte , erklärte er: ihnen -- zumindest bis zu diesem Zeitpunkt -- keine
"Das kann nicht möglich sein, denn ich selbst hätte Vernichtungsabsicht Hitlers bekannt war, obgleich
davon etwas wissen müssen!" ihre Zeitungen, ja sogar ihre Regierungen schon
Die angeklagten deutschen Führer wiesen die 1942 , insbe sondere in jener 1 7 . Dezember-Erklä­
Alliierten-Anklagen insbesondere im Hinblick auf rung 1942 eine Millionen-Vernichtung und noch
den Vorwurf der Judenvemichtung zurück. weitergehende Planung behauptet hatten.
Hans Fritzsche, vor Gericht als der höchste
Beamte und beste Propagandi st vom Goebbels-Mini­ 53) Hans Fritzsche, " Das Schwert auf der Waage" , London 1 95 3 , S. 1 1 8.
sterium, wies gegen Ende des Prozesses darauf hin, 54) IMT, Bd. XVII, S. 1 9 1 .
55) Charles Bewley, "Hermann Göring" , Göttingen 1 956, S . 323.
56) Gründer + streitbarer Vertreter der zionistischen Bewegung in den USA,
daß keine genügenden Untersuchungen über diese
Anklage unternommen worden sind. vertrat 1 9 1 9 die zionistischen Interessen auf der Versruller Fnedenskonferenz,
Er glaubte auch Reichsmarschall Herm� n Gö­ 1936 Mitbegründer des World Jewish Congress
57) David S. Wyman, "The Abandonment of the Jews", New York 1984, S. 97,
1 1 4, 1 4 3 + 1 89.
ring, daß seine zum Ausdruck gebrachte Uberzeu-

19
Mllllonen hier, Millionen dort
Auschwitz und das
polnische Judentum Doch nicht nur in Auschwitz sollen Millionen
Menschen vernichtet worden sein, hier jedoch etli­
Gezielt wurde 1944/1945 die Aufmerksamkeit chen Schreibem zufolge = 4 - 5 Millionen. 4 Millionen
der Weltöffentlichkeit auf die in Osteuropa befindli­ war jedenfalls die sensationelle Zahl, welche die
chen Konzentrationslager, speziell Auschwitz als Sowjetregierung amtlich bekanntgegeben hat, nach­
Zentrum der Vernichtung von Millionen Juden, ge­ dem sie das Lager von einer eigenen "gerichtsmedi­
lenkt, weil jeder genau wußte, daß ausgerechnet in zini schen Kommi ssion" hatte "untersuchen" lassen.
dem von den Sowjets beherrschten Territorium nie­ Es waren dieselben Leute mit den gleichen Metho­
mand nachprüfen könnte, ob es sich um wahre den, die den Deutschen das Massaker von Katyn in
Meldungen oder propagandistische Lügen handeln die Schuhe geschoben haben, obgleich auch ihnen als
würde. In der Tat erlaubten die Russen keine einzige Verantwortlicher hierfür das NKWD bekannt war.
intemationale Inspektion in Auschwitz bis Kriegsen­ Ihnen zur Seite gesellten sich ihre Satellitenregime.
de und darüber hinaus , ja sie antworteten mehrere Insbesondere Polen machte es ihnen gleich, indem es
Monate nicht einmal auf wiederholte Anfragen aus eine "Hauptkommission zur Untersuchung der fa­
London, was sie denn nun am 2 7 . 1 . 1945 in Auschwi tz schi sti schen Kriegsverbrechen" einsetzte, die dann
vorgefunden haben. Erst Y2 Jahr nach der Befreiung jeweils die politi sch erwünschten Ergebnisse zutage
haben sie den Sperrbezirk wieder aufgehoben, den förderte .56)
sie um Auschwitz-Birkenau gelegt hatten. Eine in­ Alle von den kommuni stischen Regimen O steuro­
temationale Untersuchungskommi ssion wurde aber pas in die Welt gestreuten Nachrichten wurden
auch dann nicht eingeladen. Die westlichen Regie­ blindgläubig von den "westlichen Demokraten" ebenso
rungen haben ihrerseits keinerlei Ersuchen dieser dogmatisch, also keinen Widerspruch, keine Unter­
Art an die Sowjets gerichtet. Sie wußten inzwischen suchung duldend, übemommen.
schon Be scheid, was sie von alledem zu halten hat­ Kein einziger Augenzeuge der behaupteten "Ver­
ten! gasungen" -- es traten einige in Prozessen auf, meist
Solltejemand in Zweifel ziehen, daß die Russen zu blieben sie für die Öffentlichkeit anonym -- hat
grotesken Tatsachenverdrehungen fähig sind, so glaubwürdige, widerspruchsfreie Angaben gemacht.
sollte er sich j ener großen Denkmäler erinnem, die Jedenfalls wurde keiner von ihnen einem neutralen
an den Stellen errichtet wurden, wo Tausende von Kreuzverhör unterzogen oder einer Meineidhaftung
Menschen in Rußland durch Stalins Geheimpolizei unterworfen.
ermordet wurden -- und die Inschriften auf die Benedikt Kautsky , der 7 Jahre in Konzentrati­
"Opfer der deutsch-faschistischen Truppen des Zwei­ onslagem verbrachte, -- 3 davon in Auschwitz --, war
ten Weltkrieges " verwei sen. 1946 noch ehrlich genug fe stzustellen:
Die Wahrheit über Auschwitz ist die , daß es das "Ich war in großen deutschen Konzentrationslagern.
größte und wichtigste industrielle Konzentrations­ Jedoch ich muß die Wahrheit zugeben, daß ich in keinem
lager war, da s alle Arten von Material für die Kriegs­ Lager und zu keiner Zeit die Einrichtung einer Gaskammer
industrie erzeugte. Dem Lager ange schlossen waren vorgefunden habe. " ss )
Fabriken für die Benzingewinnung aus Kohle und Kautsky, der im Oktober 1942 von Buchenwald
die Erzeugung von synthetischem Gummi der I.G.­ nach Auschwitz -Buna (Monowitz ) geschickt wurde,
Farben-Industrie, in denen u . a . auch Häftlinge ar­ um dort zu arbeiten, hebt in seinem Buch hervor, daß
beiteten. Auschwitz erhielt ebenso eine landwirt­ bis zum Kriegsende die politischen wie kriminellen
schaftliche Forschungsstation, B aumschulen und KZ-Häftlinge in der Kriegsindustrie eingesetzt wor­
Tierzuchtabteilungen sowie Waffenfabriken von den waren. Er versäumt allerdings, dies in Überein­
Krupp . Alle großen Firmen hatten dort Zweigwerke , stimmung mit der gleichzeitig behaupteten Vemich­
und die SS eröffnete sogar eigene Fabriken. Berichte tungspolitik an den Juden zu bringen. Schrieb er
von Himmlers Lagerbesuchen zeigen, daß der Haupt­ doch in der Neuauflage seines Buches 196 1, daß
zweck seiner Inspektionen war, die industrielle Wirk­ allein in Auschwitz , Maj danek und Treblinka "6
samkeit sicherzustellen. Al s er, begleitet von Direk­ Millionen vergast " worden sein sollen. Er berief sich
toren der I.G. -Farben, im März 194 1 Auschwitz zwar auf seine Eigenschaft als Erlebniszeuge , doch
be sichtigte , befahl er, das Lager für 100.000 Gefan­ schilderte er in die sem Zusammenhang Sachverhal­
gene auszulegen, um die se als Arbeitskräfte für die te , die
IG-Farbenindustrie und andere Betriebe einsetzen
58) Benedikt Kautsky, "Teufel und Verdammte" , Zürich 1 946, S. 272 - 273 . -- Wir
zu können, weil derartige Arbeitseinsa tzmöglichkei­ konnten diese Aussage nicht überprüfen, da offenbar diese Auflage aus den
ten an anderen Orten schon aus Gründen des inzwi­ deutschen Bibliotheken entfernt worden zu sein scheint. Wie immer dem auch
schen ausgeweiteten alliierten zivilen Bombenkrie­ sei: Kautsky konnte schon deshalb keine "Gaskammer" gesehen haben, weil
ges nicht gegeben waren . Diese Planung stimmte er niemals in Birkenau gewesen war, wie er selbst schreibt.
Paul Rassinier bezog sich auf dieses Buch aus der Schweiz 1946 und bestätigt
zumindest nicht mit einer beabsichtigten Vemich­
die Aussage Kautsky's, keine Gaskammer je gesehen, sondern nur von ihnen
tung von Millionen Gefangenen überein. gehört zu haben: "Was ist Wahrheit? -- Die Juden und das Dritte Reich", Leoni
198 1 , s. 89.

Hiatoriache Tat•achen N r . 1
20
a) naturgesetzlich völlig ausgeschlos sen waren, wird oft behauptet, viele Gefangene seien gar nicht
wie z.B . , daß "gut ernährte Leichen von selbst brann- registriert worden, doch niemals hat das irgendeiner
ten ", nachdem sie stapelweise auf Holz gelegt und bewie sen. Mehr oder weniger wurde eine große
anfangs mit Petroleum übergos sen worden waren, Anz ahl der Lagerinsas sen während des Kriege s ent­
oder die lassen oder woandershin trans portiert, und am
b) durch die amerikani schen Luftbilder von 1 944 Schluß wurden 8 0 . 000 im Januar 1945 vor dem
eindeutig widerlegt sind, wie z . B . daß "die ganze russischen Angriff we stwärts evakuiert, während
Umgeb ung von Auschwitz 1 944 tage- und wochen- 223 . 000 überlebt haben.62l
lang auf Kilometer von mit Ruß und Asche durch- Reitlinger behauptet, im Sommer 1 944 seien nicht
setzten Rauchwolken " verhangen war und "nachts weniger als 3 0 0 . 000 ungari sche Juden binnen 46
die Flammen brannten ". 59) Tagen in Auschwitz umgebracht worden. 63) Das wäre
Die Vernichtungen in Auschwitz sollen zwischen beinahe die ge samte jüdische Bevölkerung von Un­
März 1942 und Oktober 1944 stattgefunden haben. gam, die 380.000 zählte. Doch nach dem zentralsta­
Geht man von den behaupteten 4 Millionen aus , so ti stischen Büro in Budapest gab es 1945 in Ungam
würde das die Vemichtung und Be seitigung von 260. 000 Juden. Dies stimmt grob mit der Zahl des
125. 000 pro Monat und 4. 166 pro Tag bedeuten, -- Joint Distribution Committee überein, welche s die
über 2Y2 Jahre lang, ununterbrochen, ohne Feierta- Zahl von 220 .000 angibt, so daß nur 120.000 als dort
ge , Winter- , Schlechtwetter- oder sonstige Pausen. nicht mehr vorhanden regi striert wurden. Von die-
Das ist so lächerlich, daß es kaum
zurückgewiesen werden muß . Und ====--
����-�·-�-���·r· �- �-����������;=::=��
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6. 000 Menschen spurlos zum Ver- t .. CHELMNo g
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schwinden gebracht worden seien.

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Obgleich die Auschwitz erobemde
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Rote Armee dort keine Gaskammem _ , . ,. . ·····"·::;
zur Menschenvernichtung vorgefun- '�;,<.':{�� '•"· :!:�: .r·>... . . ··,,.�: . ,,�":
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mem als auch die "4 Millionen dort DACIIAII [::.,� I -Ii•.[ 1::.,� 1
vernichteter Juden" zum fe sten Be- ·\···:··�·<·,./'•":;..:' •.,; .�1) MAUTHAUSEN g Exterminat<>n camp

standteil der alliierten Propaganda 0 Molo> 200

und Anklage gegen Deutschland ge­ 0 KilomelnJs 300

macht. Seltsamerweise liegen die " Todeslager"


Olga Lengyeljedoch sprengt auch alle im kommunistisch besetzten Os teuropa
die se Dimension.60l Sie gibt an, in
Auschwitz inhaftiert gewesen zu sein, und versi­ sen waren 35.000 Flüchtlinge vor dem kommunisti­
chert, daß man dort nicht weniger al s "720je Stunde " schen Regime , weitere 25.000 wurden in Rußland
verbrennen konnte , "das sind 1 7. 280 im 24-Stun­ festgehalten, weil sie in deutschen Arbeitsbataillo­
den-Betrieb ". Sie behauptet auch, zusätzlich seien nen gearbeitet hatten. Damit verbleibt nur ein Rest
8.000 Menschen täglich in "Todesgräben " verbrannt von 60.000 fehlenden ungarischen Juden, aber M. E .
worden. So wurden "in runden Zahlen über 24. 000 Namenyi schätzt, daß 60. 000 Juden a u s Deutsch­
Leichenjeden Tag beseitigt ". 60l Das würde eine jähr­ land nach Ungam zurückkehrten. Reitlinger meint,
liche Rate von über 8,5, zwischen März 1942 und diese Zahl sei zu hoch.64l Vielleicht. Aber man muß
Oktober 1944 über 21 Millionen Menschen bedeu­ auch zusätzliche Auswanderungen von ungarischen
ten, 6 Millionen mehr als die ganz e j üdische Weltbe­ Juden während de s Krieges in Betracht ziehen.65 l
völkerung überhaupt betrug. Demnach müssen also die Verluste der ungarischen
Obwohl in Auschwitz allein einige Millionen ge­ Juden tatsächlich sehr niedrig gewesen sein.
storben sein sollen, muß Reitlinger zugeben, daß nur
62) Aufbau, eine jüdisch-amerikanische Wochenzeitung aus New York am
363. 000 Lagerinsa ssen während der Zeit zwischen
3 . 8 . 1 990, zitiert in der Deutschen Nationalzeitung, München am 4.3. 1994.
Januar 1940 und Februar 1945 in den Lagerli sten Zahl der Überlebenden vom Leiter der geschichtlichen Abteilung des
standen 61), und keinesfalls waren das alle s Juden. E s Auschwitz-Museums, Franciszek Piper, in dpa + Silddeutsche Zeitung, 1 9.

..
Juli 1990 unter "Auslandnachrichten".
59) Benedikt Kautsky, "Teufel und Verdanunte", Wien 1 96 1 , S . 265 267 . 63) Gerald Reitlinger, " Die SS Alibi einer Nation", aaO. , S. 156.
+
·

60 ) Olga Lengyel , "Five Chimneys: The Story o f Auschwitz", Chicago 1 947 64) Gerald Reitlinger, "Die Endlösung" , aaO. S. 497.
London 1959 ("Fünf Schornsteine . . . " ) + S. 80 8 1 .
· 65) Bericht des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz, Band 1, S. 649. ··

6 1 ) Gerald Reitlinger, " Die SS, Alibi einer Nation", S. 268 ff. Genauer Titel siehe Fn. 8 1 )

Histori•che Tat•achen N r . 1
21
Ein ehrHcher Augenzeuge ge steckt worden und "angesichts des ganzen Lagers
total ausgebrannt " sein67l, doch Christophersen sah
dieses alle s nicht. Obwohl diese Vemichtungsrnaß­
Thies C hrist op hersen hatte in Auschwitz an
der Erforschung des synthetischen Gummis für das nahrne öffentlich, "angesichts des Lagers" stattge­
Kaiser-Wilhelrn Institut rnitzuarbeiten. Er verbrach­ funden haben soll, wurde sie angeblich nur von
te das ganze Jahr 1944 dort und besuchte während einem jüdischen Zeugen gesehen, einem gewissen
dieser Zeit alle Einzellager des großen Komplexe s Dr. Bendel. 67 l Diese Angelegenheit ist typisch. Wenn
einschließlich Birkenau. Bewei sführung gefordert wird, folgen Ausflüchte.
"Ich war in Auschwitz, und zwar von Januar 1 944 bis Das Gebäude "wurde zerstört", das Dokument "ist
zum Dezember 1 944. Nach dem Kriege hörte ich von den verlorengegangen oder von den Nazis vemichtet"
Massenmorden, die angeblich von der SS an den gefange­ der Befehl "wurde rnündlich gegeben" , "in Tamspra �
nen Juden verübt worden seien. Ich war hass erstaunt. ehe verfaßt" , " alle Spuren sind verbrannt, zerrnah­
Trotz aller Zeugenaussagen, aller Zeitungsberichte und len, als Kunstdünger verstreut oder in Flüssen ver­
Rundfunk- und Fernsehsendungen glaube ich auch heute senkt" , "Haare als Haarfüßlinge für V-Boot-Besat­
nicht an die Greueltaten. Ich habe dies auch.immer wieder zungen verarbeitet" und natürlich auf dem Meeres­
und überall gesagt. Doch es war zwecklos. Keiner wollte boden unauffindbar.
mir glauben. . . . Heute wird den Besuchem von Auschwitz I ein
Ich habe während meiner Zeit in Auschwitz nicht die rekonstruierter Ofen sowie ein großer separat nach
geringsten Anzeichen von Massenvergasungen bemerkt. dem Krieg errichteter Schomstein, der gar keine
Auch ein Geruch von verbranntem Fleisch, der oft über Verbindung zum Ofen hat, gezeigt und ihnen so
dem Lager gelegen haben soll, ist eine glatte Lüge. In der "demonstriert" , daß hier die ersten großen Massen­
Nähe des Hauptlagers (Auschwitz 1 ) war eine große Be­ vergasungen durchgeführt worden seien. Zwar ha­
schlagsschmiede. Der Geruch vom Einbrennen der Hufei­ ben die sowjetischen Befreier arn 2 7 . 1 . 1945 keine
sen war natürlich nicht angenehm. " 66 l Gaskarnrnem gefunden, was jedoch die sowjetische
Reitlinger berichtete von 5 Hochöfen und 5 Koh­ "Untersuchungskornrnission" nicht hinderte , in ih­
lengruben des Industriereviers Auschwitz , die für rem Bericht vorn 7. Mai 1945 zu beteuern,
sich allein genommen schon einige s an Geruchstof­ "die technische Expertenkommission habe sich verge­
fen beitragen. Thies Christophersen be stätigt das wissert, daß in der Zeit, da das Lager Auschwitz bestand,
Vorhandensein von Krematorien, die deutschen Schlächter in diesem Lager nicht weniger als
"denn hier lebten 200.000 Menschen und injeder Groß­ 4 Millionen Bürger vernichtet haben. "
stadt mit 200.000 Einwohnern gäbe es auch ein Kremato­ Inzwischen -- im Jahre 1993 -- wird in jüdischen
rium. Natürlich sterben auch Menschen hier, aber nicht Kreisen "ge schätzt" ( über Einzelheiten solcher
nur Häftlinge. DieFrau des Obersturmführers A. ( Christo­ "Schätzungen" schweigen sich die gentlernen aus),
phersens Vorgesetzter) ist auch hier gestorben. . . . 1,2 - 1 , 6 Millionen seien in Auschwitz-Birkenau
In Auschwitz gab es keine Geheimnisse. Im September ermordet worden. Jene Kreise berichten gleichzei­
1 944 kam eine Kommission des Internationalen Roten tig, kurz vor Eintreffen der Russen hätten
Kreuzes nach Auschwitz zur Besichtigung. Sie interessierte "weibliche und männliche Sonderkommandos die
sich aber mehr für das Lager in Birkenau. Wir hatten auch Krematorien aufgeräumt, sie mit menschlicher Asche
sehr viele Besichtigungen in Raisko. " 66 l gefüllt, mit Erde bedeckt und bepflanzt ", 68 l
Die fortwährenden Be suche durch Fremde ver­ obgleich niemand das gesehen und bestätigt hat,
tragen sich nicht mit geheimer Mas senrnordpraxis : die Trümmer der Krematorien hingegen ohne Erde
"Die Tatsache, daß es möglich war, jederzeit Besuch und sonstigem hereingetragenen Inhalt von jeder­
unserer Angehörigen zu empfangen, zeigt die Offenheit der mann noch Jahrzehnte nach Kriegsende zu inspizie­
Lagerverwaltung. Wäre Auschwitz ein großes Vernich­ ren sind.
tungslager gewesen, dann hätten wir bestimmt nicht Besu­ Der einzige Angeklagte , der im Frankfurter
che unserer Angehörigen empfangen können. " 66 l Auschwitz -Prozeß von 1963 nicht mehr auftreten
Christophersen hörte nach dem Kriege, daß in der konnte , war Richard Baer, letzter Lagerkornman­
Nähe des H auptlagers ein Gebäude mit gewaltigen dant von Auschwitz . Obwohl bei guter Gesundheit,
Schomsteinen vorhanden gewesen sei. war er plötzlich im Gefängni s "unter sehr geheimnis­
"Das sollte angeblich das Krematorium sein. Es tut mir vollen Umständen " ge storben, bevor der Prozeß be­
sehr leid, aber als ich im Dezember 1 944 das Lager in gann. 69 l Baers plötzlicher Tod vor seiner Zeugenaus­
Auschwitz verließ, habe ich dieses Gebäude dort nicht sage ist außerordentlich verdächtig, zurnal die Pari­
gesehen. " 66 l ser Zeitung Rivarol berichtet, er habe darauf be­
Ob gewaltige Schomsteine oder nicht, sie sollen standen, daß
jedenfalls Reitlinger zufolge "die größten Rauchwol­ "er während der ganzen Zeit, als er die Leitung des
ken ausgestoßen " haben, und das Krematorium 111 Lagers Auschwitz hatte, es niemals eine Gaskammer gege-
soll arn 6. Oktober 1 944 von Häftlingen in Brand
68) Israel Gutmann (Hrsg.), "Enzyklopädie des Holocaust -- Die Verfolgung und
66) Tbies Christophersen, " Die Auschwitzlüge, ein Erlebnisbericht" , Mohrkirch
·-
Ermordung der europäischen Juden", Tel Aviv, deutsch o.J + 0., Bd. I unter
1 973, s. 1 6, 22 - 27, 33 . 3 7 .
67) Gerald Reitlinger, " Die Endlösung", aaO. S. 4 5 2 + 5 1 1 + 5 1 9 .
"Auschwitz" S. 1 1 8 - 1 1 9 .
69) Deutsche Wochenzeitung, Rosenheim, 27.7. 1973.

Hiatoriache Tat•achen N r . 1
22
Million insg. nach Besetzung Ost-Polens im Herbst
194 1 ) nahezu die Hälfte , 400 . 0 0 0 , im Ghetto von
Warschau in einer Größe von ungefähr 8 ,5 km2 um
da.s mittelalterliche Ghetto herum zusarnmenge­
faßt. Die übrigen lebten im September 1940 entwe­
der bereits im Bereich de s Generalgouvernements
oder waren dorthin umgesiedelt worden.
Im Sommer 1942 befahl Hirnrnler die Verlegung
aller polnischen Juden in übersichtlichere und für
kriegswichtige Produktion rationeller und geräwni­
ger eingerichtete sowie für die Sicherheitsüberwa­
chung geeignetere Haftlager im Raum Lublin. Das
entsprach durchaus der Kriegslage, zurnal nicht nur
die Betriebe innerhalb des Ghettos in ihrer unwirt­
schaftlichen und beengten Ausstattung den Anfor­
derungen des Kriegsbedarfs nicht mehr entspra­
chen, sondern sich auch innerhalb de s Ghettos ein
nicht mehr überschaubarer Schmuggel an Waffen
und gefälschten Auswei sen sowie Untergrundarbeit
Jü dische Polizei bei der Kontrolle
gegen die deutsche Besatzungsmacht bis hin zu
des Schwarzen Marktes Im Warschauer Ghetto heim tückischen Mordserien an deutschen und polni­
sehen Verwaltungsbeamten entwickelt hatte. Die­
ben hatte, noch daran glaube, daß es solche Dinge gegeben ser vorn Ghetto aus unter Zuhilfenahme unterirdi­
habe. Von dieser Aussage würde ihn nichts abbringen. " scher Kanäle ge steuerte Partisanenkrieg hatte auf
die ganze Stadt Warschau übergegriffen und ist erst
nach dem Aufstand in seinem gewaltigen Umfang
Das Warschauer Ghetto erkennbar geworden.
Die dramatisch rasch näher rückende Front im
Das polnische Judentwn habe, so die Chronik, am Osten führte schließlich auch zu überstürzten Trans­
mei sten unter der deutschen Vernichtungspolitik porten in den Rawn Treblinka, was vielfaltigen
gelitten, nicht nur in Auschwitz , sondern auch in Greuelberichten Nahrung gab. Mag manche s hier­
einer Vielz ahl von Todeslagern, wie Treblinka, Sobi­ über auch noch nicht aufgeklärt sein, so steht doch
bor, Belzec , Maj danek, Chelmno und anderen obsku­ fest, daß sich bei Treblinka/Malkinia ebenfalls ein
ren Plätzen. Zudem ist die beabsichtigt gewesene großes Durchgangslager befunden hatte, das die
und anfangs plangemäß durchgeführte Aussiedlung Sowjets unmittelbar nach der Eroberung zwn Ver­
der Juden aus dem Warschauer Ghetto durch die schwinden gebracht haben, gewiß in der Absicht, die
Deutschen 1942 als Maßnahme zur "Vernichtung inzwi schen um Treblinka kolportierten Geschichten
der polnischen Juden" bezeichnet worden, obwohl nicht in Frage zu stellen. Vorn Juli bis Oktober 1942
die Verhältnisse damal s ganz andere waren. wurden über 3/4 der Einwohner de s Warschauer
Al s die Deutschen im September 1939 Polen be­ Ghettos ohne Korn plikationen umgesiedelt, über­
setzten, haben sie die Juden aus Sicherheitsgründen wacht von der jüdischen Polizei.
nach und nach unter judeneigener Verwaltung in Nach 6 Monaten -- arn 19. April 1943 --, als nur
Ghettos zusarnrnengefaßt. Die Judenräte hatten auch noch 60.000 Juden im Ghetto verblieben waren,
für die Arbeitsproduktivität zu sorgen. So entstan­ brach die bewaffnete Rebellion aus . Der Aufstand
den in den Ghettos zahlreiche Betriebe , die auch für begann, als zivile j üdische Kampfgruppen SS- und
die deutsche Wehrmacht tätig waren. Jüdische Poli­ Miliz -Männer, die eine Gruppe für die Aus siedlung
zei stellte die Ordnung sicher. In den Ghettos wurde vorgesehener Juden bewachten, be schos sen und tö­
sogar eigenes Gel d ausgegeben. teten. Als SS-Gruppenführer Stroop das Ghetto mit
Ob die se s Sy stem recht oder unrecht war, kann Panzerwagen befuhr, kam auch er sofort unter Feu­
hier nicht zur Debatte stehen, -- es war als Maßnah­ er und verlor 12 Mann. Der langfristig vorbereitete
me im Kriege verständlich und sogar für die osteu­ Aufstand im Ghetto wurde von der polnischen Hei­
ropäischen Juden sowohl in Rußland als auch in m atarmee und der PPR -- Polzka Partia Robotnicza
Polen bis 1914 üblich. Gewiß ist das Ghetto eine --, der kommunistischen Arbeiterpartei, unterstützt
unfreundliche Einrichtung, doch es ist trotz Kriegs­ und erwies sich somit al s Teil der Gesamtkriegfüh­
verhältnis se nicht barbarisch und keine Einrich­ rung gegen das Deutsche Reich und nicht als Spon­
tung, wn eine Rasse zu vernichten. Es entsprach tanreaktion gegen deutsche Völkermordabsichten
sogar derjüdischen Mentalität, wie es selbst hochge­ an den Juden. Jede Armee der Welt hätte unter
stellte Juden nach dem Zweiten Weltkrieg zugaben. gleichen oder ähnlichen Verhältnissen versucht, ei­
In Polen wurden von den etwa 7 5 7 . 000 polnischen nen solchen Aufstand niederzuschlagen. Die Viel­
Juden unter deutscher Besatzung 1939/1940 ( 1 - 1 Y2 z ahl der im Ghetto getarnt gewesenen Bunker in

23
Verbindung mit dem aus ihnen hartnäckig geführ­
ten Widerstand führte schließlich zur totalen Zerstö­ Belastende "Erinnerun gen"
rung des Ghetto s von Warschau. Die deutschen und
polnischen Verluste bei den Kämpfen, die 4 Wochen Was die Presse mit dem Sieg der Alliierten begie­
dauerten, betrugen 10 1 Mann Tote und Verwundete. rig als Ausdruck der politischen Willensträger kol­
Die hohe Zahl der jüdischen Opfer, die auf 12.000 portierte , fand zunehmend Eingang in die Literatur,
Menschen geschätzt wird, erklärt sich aus ihrer in Bro schüren und Bücher, wodurch mehr und mehr
hartnäckigen Weigerung, die als Bunker ausgerü­ die Glaubwürdigkeit der einstigen tagespolitischen
steten Wohnbezirke zu verlassen und den für sie Zweckmeldungen verdichtet wurde. In diesem Spek­
aussichtslos gewesenen Kampf aufzugeben. 56.056 trum bildeten die Illustrierten und Paperbackausga­
Einwohner wurden gefangengenommen und in das ben eine besondere Multiplikatorrolle. Die Meinungs­
Generalgouvernement ausgesiedelt. Viele Juden in­ industrie präsentierte in den 50-er Jahren zuneh­
nerhalb des Ghettos hatten den auf sie ausgeübten mend "Memoiren" . Hierbei gibt es zwei Hauptgrup­
Terror der Kam pforganisationen abgelehnt. pen : solche ehemaliger SS-Männer, Lagerkomman­
danten, obskurer "Täter" bzw. "Mittäter" und jene
blutrünstigen "Erinnerungen" ehemaliger und an­
PlötzHche Überlebende geblicher Konzentrationslager-Häftlinge.
Der ersten Sorte ist das herausragende Beispiel
Das American Jewish Joint Distribution Commit­ von Rudolf Höss "Kommandant von Auschwitz "
tee hat dem Nürnberger Militärtribunal mitgeteilt, zuzuordnen, das von der polnisch-kommunistischen
daß 1945 in Polen nur noch 80.000 Juden verblieben Regierung ursprünglich in polnisch herausgegeben
wären , zu denen auch jene sich in Deutschland und worden war. Höss , von 1940 bi s 1942 Lagerkomman­
Österreich aufhaltenden "Displaced Person s " , die dant von Auschwitz , wurde im Mai 1945 von einem
entwurzelten Personen gehörten. Diese Behaup­ jüdi sch-britischen Rollkommando in Schle swig-Hol­
tung widersprach allein schon den von Briten und stein brutal zusammengeschlagen und festgenom­
Amerikanern festgenommenen Juden bei Schwarz ­ men, nach einiger Zeit dem Nürnberger Militärtri­
marktgeschäften. Eigentümerlieherweise gelang e s bunal vorgeführt, anschließend den polnischen Korn­
dem neuen kommunisti schen Regime in Polen nicht, munisten übergeben und nach dem in Polen ver­
ein großes Judenpogrom in Kielce am 4. Juli 1946 zu hängten Todesurteil 1 94 7 hingerichtet.
verhindern, woraufhin plötzlich mehr als 150. 000 Jahre später erst erschienen plötzlich "seine
polnische Juden nach We stdeutschland flohen. Sie Memoiren". Der Tote konnte sich nicht dagegen
wurden in Rekordzeit ohne viel Aufsehen zu erregen verwahren. Mag sein, daß Etliches tatsächlich von
nach Palästina und den USA verbracht. Im Amerika­ ihm in der Haftzelle niedergeschrieben worden ist.
rusch-Jüdischen Jahrbuch 1948 bis 1949 wurde die Freiwillig kann das jedenfalls kaum geschehen sein.
Zahl der jüdisch- polni schen Überlebenden schließ­ Daß er dort die Zahl der unter seinem Befehl bzw.
lich mit 390. 000 angegeben. Das ist schon ein gewi s­ nach seiner Kenntni s in Auschwitz ermordeten Ju­
ser Fortschritt gegenüber den ursprünglichen 80.000. den gegenüber seiner Nürnberger Aussage 1946 um
Inzwischen sind wir auf das Einge ständnis von mehr als 1 Million verringerte -- es verblieben 1,35
800.000 überlebenden polni schen Juden, ja "2 Mil­ Millionen, in Nürnberg hatte er 2 , 5 Millionen be­
lionen Holocaust- Überlebenden " gestoßen. 7 0) Wal ter hauptet --, be sagt für den Authentizitätswert der der
N. Sanning gelangte nach umfassenden Überprü­ Öffentlichkeit vorgelegten Schreiberei nichts. We­
fungen auf 2,4 Millionen überlebende Juden aus sentliche s jedenfall s dürften andere nach seinem
den be setz ten Ländern Europas außerhalb der Tod in diese "Memoiren" hineinmanipuliert haben.
UdSSR und zusätzlich 4,3 Millionen in Rußland Zeit und Gelegenheit dazu hatten sie j a , und die
wiedergefundene Juden. 7l) Wir dürfen weitere Ände­ Verwendung jeglicher Lügen für ihren politischen
rungen im Laufe der Zeit erwarten. Kampf schrieb ihnen bekanntlich die kommunisti­
Allein für die Lager in und um Auschwitz finden sche Ideologie und Staatsordnung vor.
wir das Einge ständnis des langj ährigen polnischen Adolf Eichmann's "Erinnerungen" sind nicht
Museum sdirektors Franciszek Piper, daß 220.000 besser. Vor seinem gesetzwidrigen Menschenraub
bis 230. 000 Häftlinge (nicht nur Juden) überlebt durch ein jüdi sche s Geheimkomm ando am Abend
haben, 72l während die j üdi sche Enzyklopädie die s des 1 1 . Mai 1960 in Argentinien hatten nur wenige
nur 65.000 Juden zuge steht, wobei nur 7 . 650 Kranke von ihm gehört. Er war tatsächlich eine vergleichs­
und Erschöpfte von den Sowjets in den Auschwitz ­ weise unwichtige Person, Leiter des Büros B 4 im
Lagern vorgefunden worden sein sollen. 68) Amt iV ( Gestapo ) des Reichssicherheitshauptamtes.
70) Vgl. S. 40. Sein Büro überwachte die Transporte von Juden, die
7 1 ) Walter N. Sanning, " Die Auflösung des osteuropäischen Judentums" , aaO. S.
242 + 1 5 8 + Jochen v . L a n g , " Das Ei chmann- Protokoll
als feindliche Ausländer betrachtet wurden. Eine
Flut von unausgegorene :m" . Schwindel über Eich­
- ­

Tonbandaufzeichnungen der israelischen Verhöre" , Berlin 1 982, S . 95.


72) Franciszek Piper, " Ilu ludzi zginelo w KL Auschwitz?", Wydawnictwo m ann überschwemmte die Welt 1960, von der wir als
Panstwowego Muzeum w Oswiecimiu 1 992, S. 1 23 . + Gazeta Wyborcza, Beispiel "Eichmann, Die Wahrheit de s Wilden" von
Zeitung der Solidarnocz, deren Chefredakteur der j üdische Historiker Adam
Michnik ist. Vgl . The Washington Times v. 1 7. Juli 1 990 + Süddeutsche
C omer Clarke, speziell ein Zitat aus dem dortigen
Zeitung, Nr. 1 64, 1 9.7. 1 990, S. 8. + Vgl. Fn. 62)
Kapitel "Stromlinienf6rmiger Tod und wilde Sexor-

24
gien" (S. 124) anführen wollen: Oktober 197 1 herausgegeben und sollen angeblich
"Die Orgien dauerten oft bis 6 Uhr in der Frühe, einige von einer Serie Interviews mit Stangl im Gefängnis
Stunden, bevor er wieder den nächsten Haufen Opfer in den stammen. Einige Tage nach dem Interview starb er.
Tod schickte. " Man kann dem Daily Telegrap h Magazine für
Seltsamerweise erschienen die angeblichen "Me­ einige Eingeständni s se dankbar sein, so z .B . , daß
moiren" von Adolf Eichmann plötzlich in der Zeit "die Beweise, die im Verlaufe des Prozesses vorgelegt
seiner Abschiebnng nach Israel. Sie wurden, ohne wurden, nicht bewiesen haben, daß Stangl selbst besondere
kritisch untersucht worden zu sein , von der ameri­ Mordtaten vollbracht hat ",
kanischen Zeitschrift Life am 2 8 . November und 5 . nnd daß der Bericht über Stangl' s Taten in Polen
Dezember 1960 veröffentlicht, nnd sollen angeblich "teilweise Machenschaften waren" .
von Eichmann einem Journalisten in Argentinien Ein typi sches Bei spiel für diese "Machenschaf­
kurz vor seiner Festnahme übergeben worden sein ten" ist die Beschreibnng von Stangl' s erstem Be such
-- ein erstaunliches Zusammentreffen. Andere Quel ­ in Treblinka. Al s er dort in die Eisenbahnstation
len verweisen darauf, daß es sich um einen Bericht einfuhr, habe er angeblich "Tausende von Leichen"
Eichmann' s aus dem Jahre 1955 an einen "Mittäter" ge sehen, die an den Schienen lagen, "Hunderte, nein
handelt, doch keiner konnte die se Person identifizie­ Tausende von Leichen ü berall, stinken, verwesen" .
ren. Kriegsverbrechensforscher wiede rum behaup­ "In dem Bahnhof stand ein Zug voll mit Juden, einige
teten, sie hätten in den Archiven der US-Kongreß­ tot, andere noch lebend . . . Es sah so aus, als ob er schon
Bücherei die "vollständige Akte " über Eichmanns einige Tage dort stand. "
Abteilnng gefunden, und das mehr als 15 Jahre nach Als Stangl angeblich aus seinem Wagen trat,
dem Kriege. Die "Memoiren" wurden so belastend watete er "/:mietief in Geld" .
wie möglich verfaßt. Ihre auf Betrug angelegte Dar­ "Ich wußte nicht, wohin ich mich wenden, wohin ich
stellung kann auf Grund verschiedener Fehler über­ gehen sollte. Ich watete in Papiergeld, Münzen, Edelstei­
führt werden. Z.B. habe Himmler schon im April nen, Juwelen und Kleidern. Sie waren überall auf dem
1944 das Oberkommando über das Ersatzheer über­ Boden verstreut. "
nommen, obwohl die s erst nach dem Juli-Putsch Das Bild wurde noch biz arrer durch "Nutten von
gegen Hitler ge schah, ein Umstand, der Eichm ann Warschau, total betrunken" , die auf der anderen
bekannt gewesen sein mußte. Seite de s Stacheldrahtes "tanzten, sangen und Mu­
Bezeichnend für das mit der Eichmann Entfüh­ sik machten".
rnng verbnndene hintergründige Geschehen ist ein Al s Stangl gefragt wurde , weshalb die Juden
Brief von Eichmann, den er angeblich freiwillig vernichtet worden seien, versteigt er sich in die
geschrieben und seinen Häschem in Buenos Aire s ebenfalls nnrealistische Fantasterei:
übergeben haben soll. Es braucht kaum betont zu "Sie wollten das Geld der Juden; die rassische Angele­
werden, daß die jüdische Herausgeberschaft deut­ genheit kam erst an zweiter Stelle. "
lich hervortritt. Nichts beweist die menschliche Die Serie des Interview s muß anscheinend in
Leichtgläubigkeit mehr, als der Satz "ich übergebe außerordentlich zweifelhafter Weise geendet haben.
diese Erklärung aufgrund meines eigenen, freien Al s er gefragt wurde , ob er denke , daß "da irgendein
Willens" . Bezeichnend ist auch seine Erklärnng , daß vernünftiger Sinn in diesem Terror gewesen sei", soll
er angeblich bereit sei , vor einem Gerichtshof in der frühere Kommandant geradezu im Sinn jüdi­
Israel zu erscheinen, "so daß den kommenden Gene­ scher Wnnschpropaganda geantwortet haben:
rationen ein wahres Bild übermittelt werden kann". "Ja, ich bin sicher, daß da ein Sinn darin steckt.
Ohne den Eichmann-Prozeß in I srael hier nnter­ Vielleicht sollten damit die Juden zusammengeschweißt
suchen zu können, sei doch darauf hingewiesen, werden, um ein Volk zu schaffen, damit sich jeder zu dem
daß , abgesehen von der dortigen Verwendung zahl­ anderen bekennen konnte. " ·

loser Dokumentenfalschungen, Zeugemnani pulatio­


nen, Behinderung der Verteidignng usw. die Londo­
ner Jewis h Ch ronicle vom 2. September 1960 Best-Seller
auch auf "Dritte- Grad-Folter-Methoden" hinwies,
die während Eichmanns Gefangenschaft angewandt
"Das Tagebuch der Anne Frank" zählt zu den
wurden, um ihn "zur Mitarbeit" zu bewegen.
berühmtesten "Memoiren über die Untugenden des
Nazismus " . Zuerst herausgegeben im Jahre 1952,
wurde es sofort ein B est-Seller, seitdem wurde es in
TrebUnka-Machenschaften 40 Auflagen in Paperback-Form veröffentlicht. Auch
wurde ein erfolgreicher Hollywood-Film daraus ge­
Die letzten vor Herausgabe dieser Arbeit 1975 macht. Auf Grund der Urheberrechte hat Otto
erschienenen "Erinnerungen" sind die von Franz Frank , der Vater des Mädchens, ein Vermögen ge­
Stangl, dem ehem aligen Komm and anten von macht. Buch, Bühnenstück nnd Film haben, zumal
Treblinka in Polen, der im Dezember 1970 zu lebens­ alles auf den Appell an das Gefühl der Menschen
länglicher Haft verurteilt wurde . Sie wurden durch abge stellt wurde, tatsächlich Millionen beeinflußt,
das Londoner Daily Telegraph Magazine am 8 . nnd zwar in der ganzen Welt.

Hiatoriache Tataachen N r . 1
25
Das Tagebuch der Alme Frank wurde an das Harnburg einen Lehrer, der das behauptet hat und dafür
Publikum als das wirkliche Tagebuch eines jungen, schwer bestraft wurde. ... Mir ist aufgefallen, daß, wenn
jüdischen Mädchens aus Ainsterdarn verkauft, wel­ man dieses Buch in verschiedenen Sprachen liest, sie auch
ches es im Alter von 12 Jahren geschrieben habe , als dem Inhalt nach verschieden sind, und wenn man diese
es sich mit seiner Familie und 4 anderen Juden im Veröffentlichungen wiederum mit einem anderen Buch
Hinterzimmer eines Hause s während der deutschen "Spur eines Kindes" von dem Deutschen Ernst Schnabel
Besatzung versteckt hielt. Zufallig wurden sie fest­ (1 959) vergleicht, so findet man, daß die Handschrift, die
genommen, nach Auschwitz , später nach Bergeu­ der Anne Frank zugeschrieben wird, von einem zum ande­
Belsen verbracht, wo die 14-Jährige an Typhus ver­ ren Mal unterschiedlich ist. Hier also 2 Arten der Hand-
starb. Nachdem Vater Otto Frank bei Kriegsende
schrift von Anne Frank: Die eine (Bild 2) ist lt. Angabe
aus dem Lager befreit worden und in sein Haus in
des Vaters von Anne Frank die letzte Seite ihres
Manuskripts, die andere (Bild 1 ) bezeichnet Life nach
Angabe von Schnabel als die richtige, dazu ein ihr
gewidmetes Bild. ... Ich möchte nur, daß man mir
sagen könnte, daß diese 2 Handschriften der gleichen
Person gehören, denn ich verstehe nichts von Grapho­
logie. Daraus allein kann ich dann auf die Echtheit des
Dokumentes schließen. " 7 3 >
Aus dem Inhalt konnte selbst Paul Rassinier
nichts politisch-hi storisch Nennenswertes her­
ausfinden, obgleich die sem Tagebuch der Nim­
bus eines Beweisdokumentes für die Juden­
Ausrottungspolitik der Reichsregierung ange­
dichtet wird. 74 >
Eine kurze Bemerkung darf noch zu einem
anderen "Tagebuch" gernacht werden, das nicht
� lange nach dem der Anne Frank veröffentlicht
wurde und den Titel "Notizen aus dem War­
schauer Getto : Das Journal des Emm anuel
Zwei verschiedene Handschriften der 12jährigen Anne Frank? Ringelblum" (New York , 1958 ) trägt. Ringel-
blum war ein Führer im Sabotagekampf gegen die
Ain sterdarn zurückgekehrt war, fand er das Tage­
Deutschen in Polen, ebenso in der Revolte im War­
buch seiner Tochter, versteckt im Dachsparren.
schauer Ghetto 1 943, bevor er festgenommen und
Mit der Authentizität des Tagebuches der Anne 1944 hingerichtet wurde. Das "Ringelblurn-Jour­
Frank befaßte sich zuerst das schwedische Journal
nal " , welches Gerüchte über die Vernichtung der
Fria Ord im Jahr 1959. Es stellte fe st, daß der Juden in Polen als Tatsachen schildert, erschien
jüdische Romanschreiber Meyer Levin das Tage­
unter der gleichen kommunistischen Leitung wie die
buch drarnaturgisch zur Bühnenreife verarbeitet
sogenannten Hö ss-Mernoiren. Mc . Graw-Hill , der
hat und in einem Prozeß gegen Otto Frank den Lohn
Herausgeber der amerikanischen Ausgabe , gab zu,
für seine Arbeit -- 50.000 Dollar - - erstreiten mußte .
daß ihm der Zugang zu dem unzensierten Original­
Das arnerikanische Economic Council Letter re­ Manuskript in Warschau verweigert wurde. Uns
sümierte arn 15.4. 1959 : liegt daher mit ziemlicher Sicherheit eine "gesäuber­
"Die westliche Welt ist seit einigen Jahren auf ein te" Ausgabe der kommunistischen Regierung in War­
jadisches Mtidchen auftnerksam gernacht worden durch ein schau von 1 952 vor.
Mittel, das vorgibt, ihre selbst geschriebene Geschichte zu Alle derartigen Publikationen, die aus kommuni­
sein, Anne Franks Tagebuch. Jede literarisch informierte sti schen Quellen stammen, sind als Geschichtsdoku­
Untersuchung von diesem Buch wUrde gezeigt haben, daß rnente wertlos!
es unmöglich das Werk eines Teenager gewesen sein konn­
te."
Über diesen Prozeß wurde leider nichts Weiteres
veröffentlicht, so auch nichts darüber, ob das Tage­
Massenhaft Romane
buch nun authentisch oder überarbeitet der Öffent­
lichkeit bekannt gernacht worden war. Die Mehrz ahl der nach dem Krieg aufblühenden
Paul Ra ssinier zog aus der Konsequenz , daß es Sensationsliteratur über die Konzentrationslager
um die Frage der Echtheit dieses Tagebuches z ahl­ stammt ausj üdischer Feder. Erfüllungsgehilfen fan­
lose Prozes se stets mit obsiegenden Urteilen für den sich in Vielzahl ein, bereit, jede Fantasiege-
Vater Otto Frank gegeben hat, folgende Schlußfolge­
rung: 73) Paul Rassinier, " Das Drama der Juden Europas" , Hannover 1965, S. 52 - 53.
"Es sei ferne von mir zu behaupten, daß dieses Beweis­ 74) Ein umfassendes Konzentrat der Anne-Frank-Prozeßakten 1 959 - 1 992 in:
Gerd Knabe : "Die Wahrheit über das Tagebuch der Anne Frank", Knüllwald
stack eine Fälschung wäre! Es gibt in der Nähe von
1 994.

Hiatoriache Tataochen N r . 1
26
schichte zu kolportieren und neue Schrecken zu Zustände in den sowjetischen Gulag-Lagem erlebt
"enthüllen" , wobei Fakten beliebig mit Märchen hatte, wurde sie im August 1940 von der Sowjetuni­
vermischt zu werden pflegen. Wir haben die se Arten on nach Deutschland überstellt und in das deutsche
schon mehrfach vorgeführt: Olga Lengyel's absur­ Frauenlager Ravensbrück eingeliefert. Sie stellte
de "5 Schomsteine " gehören ebenso dazu ( "24. 000 fest, daß sie die einzige Jüdin in ihrer Gruppe von
Körper wurdenjeden Tag verarbeitet "), wie "Arzt in Gefangenen aus Rußland war, die nicht sofort von
Auschwitz " von Miklos Nyiszli , offensichtlich eine der Gestapo entlassen wurde. Ihr Buch wei st tref­
erfundene Person, oder "Die s war Auschwitz , die fend auf die Unterschiede zwischen den Lagem
Geschichte eines Mörderlagers" von Philipp Fried­ Sowjetrußlands und Deutschlands hin. Verglichen
man und so weiter usw . . mit dem Schmutz, der Unordnung und dem Hunger­
Das letzte i n die sem Reigen ist "Für die ich lebte " tode in sowjetischen Lagem fand sie Ravensbrück
von Martin Grey (Bodley Head, 1973), der vorgibt, sauber, menschlich und gut verwaltet. Regelmäßige
einen Erfahrungsbericht über das· Lager Treblinka Bäder und saubere Bettwäsche schienen ihr nach
in Polen zu geben. Grey befaßte sich früher in Ame­ ihren früheren Erfahrungen als Luxus, und ihre
rika mit dem Verkauf von gefal schten Antiquitäten, erste Mahlzeit mit Weißbrot, Wurst, süßer Hafer­
bevor er sich den Konzentrationslager-Erinnerun­ flockensuppe und Trockenobst veranlaßte sie , eine
gen zuwandte . Jedoch die Um stände, welche die Mitgefangene zu fragen, ob der 3. August 1940 ein
Veröffentlichung seines Buche s begleiten, ähneln Feiertag wäre oder es sonst irgendeinen besonderen
den anderen. Sogar Juden, die aufgescheucht waren Anlaß für diese Ko st gäbe . Sie beobachtete , daß die
wegen des Schadens , den das Buch anrichtet, pran­ Baracken in Ravensbrück bemerkenswert groß wa­
gerten das Buch als schwindelhaft an und bezweifel­ ren im Gegensatz zu den überfüllten Dreckhütten in
ten, ob der Autor überhaupt jemals in Treblinka den sowj etischen Lagem. Mit dem sich seit Beginn
gewesen sei. Die britische Rundfunkgesellschaft BBC 1945 abzeichnenden chaotischen Ende des Krieges
drängte ihn u.a. mit der Frage in die Enge , weshalb erlebte sie den ständigen Niedergang der Zustände
er 28 Jahre gewartet habe , bevor er mit seinen im Lager und führte dies auch auf diese Ursache
Erlebnissen an die Öffentlichkeit trat. zurück.
Die Londoner Jewish Chronicle wei st in ihrer Ein Bericht, der im Gegensatz zu der sonst übli­
Besprechung von Grey' s Buch am 30.3. 1973 auch auf chen Propaganda steht, ist der von Charlotte Bor­
widersprüchliche Angaben über die Gaskammem mann "Die Gestapo läßt bitten" . Sie war kommuni­
hin: stische politische Gefangene und ebenfalls in Ra­
"Grey erinnert sich, daß die Böden der Gaskam­ vensbrück intemiert. Ihre wichtigste Enthüllung
mern schräg waren, während andere Überlebende, dürfte sein, daß genau überlegte und aufhetzende
die sie gebaut hatten, darauf bestanden, daß sie Gerüchte über "Vergasungen" von den internierten
gerade waren. " Kommunisten in Umlaufgesetzt wurden. Die Grup­
Obwohl Jewish Chronicle das Buch von Grey pe akzeptierte auch nicht Margarete Buher-Neu­
rundweg verdammte , trug sie dennoch dazu bei , die mann, weil sie in sowj etischen Straflagem verbannt
6 Millionen z.B. mit der Formulierung abzustützen: gewesen war. Charlotte Bormann wurde nicht er­
"Nahezu 1. 000. 000 Menschen wurden in Treblin­ laubt, bei dem Rastadt-Prozeß in der franzö si schen
ka im Laufe eines Jahres ermordet. Täglich wurden Besatzungszone über das Lagerpersonal auszusa­
18. 000 in die Gaskammern geschickt. " gen. Das übliche Schicksal derer, die nicht willens
Wenn j eden Tag 18. 000 Menschen dort ermordet waren, die Lügenparolen der Sieger widerspruchs­
worden sein sollen, dann würde die Zahl von 1 los nachzuplappem.
Million in schon 56 Tagen erreicht worden sein und
nicht erst "im Verlaufe eines Jahres "! 1 8 . 000 jeden
Tag würden "im Verlaufe eines Jahres " dann 6.480. 000
ausmachen. Oder soll das zum Ausdruck bringen, Überlastete Reichsbahn
daß die 6 Millionen bereits binnen 12 Monaten allein
schon in Treblinka zu Tode gebracht wurden? Was
Colin Cross bemerkt in seinem Buch "Adolf
ist dann mit den 1 oder 4 Millionen in Auschwitz?
Hitler" scharfsinnig,
Derartiges zeigt uns , wie leichtfertig, um nicht ge­
"das Hin- und Helfahren von Millionen Juden durch
wissenlos zu sagen, mit Tausenden und Millionen
Europa, um sie dann zu ennorden, in der Zeit eines
umgegangen wird in der Hoffnung, die Hörer und
hoffnungslosen Kriegszustandes, war vom Standpunkt der
Leser denken nicht nach oder sie sind so wehrlos
Vernunft aus nutzlos. " 7 5l
gemacht, daß sie Kritik nicht wagen.
Auch unsere Vemunft plagt sich mit der Frage , ob
Gelegentlich erscheinen Bücher ehemaliger Kon­
es möglich war, daß auf dem Höhepunkt des Kriege s ,
zentrationslager-Insassen, die völlig unterschiedli­
a l s die Deutschen einen hoffnungslosen Kampf zum
che Verhältnis se schildem. Ein Beispiel ist Marga­
Überleben an zwei Fronten führten, sie Millionen
rete Buher-Neumann mit ihrem Buch "Unter
von Juden meilenweit zu aufwendigen "Schlacht-
zwei Diktatoren" (London 1950). Als deutsch-j üdi­
sche Frau, diej ahrelang die brutalen und primitiven 75) Colin Cross, "Adolf Hitler", London 1973 , S. 307.

27
häusern" verfrachten konnten, wie die britische Pres­ schrieb:
se nahezu alle Plätze im deutsch-be setzten Polen "Diese Lager wurden zuerst als solche in Deutschland
bereits 1942 bezeichnete. Um 3 oder 4 Millionen dargestellt, wie Dachau, Be/sen, Buchenwald, Sachsen­
Juden nach Auschwitz , 1 Million nach Treblinka hausen und Dora, aber es wurde bald klargestellt, daß es
allein zu verfrachten (unterstellt, eine derartige dort keine systematische Vernichtung gab. Dann wurde die
inflatorische Anzahl sei überhaupt in Europa vor­ Aufmerksamkeit aufAuschwitz, Treblinka, Belzec, Chelm­
handen gewesen, was nicht der Fall war), würde eine no, Janowska, Tarnow, Ravensbrück, Mauthausen Bre­
untragbare Kapazitätszumutung für das deutsche zenzca und Birkenau gelenkt, was allerdings diese Liste
Verkehrswesen gewesen sein, das bereits infolge der nicht ersch6pft, die notwendig wäre. " 79 )
weit auseinandergezogenen rus sischen Front und Ehrliche Beobachter unter den britischen und
der der deutschen O stbahn von den Partisanen amerikanischen Besatzungstruppen in Deutschland
ständig zugefügten Verluste über alles erträgliche gaben alsbald zu, daß in den Endmonaten des Krie­
Maß überlastet w ar. Es besteht kein Grund zu der ges viele Häftlinge an Krankheiten und Hunger
Annahme, daß die tüchtigen Deutschen mit solch ge storben waren. Beweise für "Gaskammern" hat­
zweckfremden Dispositionen ihre militärische Ope­ ten sie keine gefunden. Aus diesem Grunde wurden
rationsf"ahigkeit gelähmt hätten. die Ostlager der russischen Besatzungszone, wie
Andererseits erscheint der Transport von 3 6 3 . 000 Auschwitz und Treblinka, nach und nach in den
Gefangenen nach Auschwitz im Verlauf des Kriege s Vordergrund geschoben, als schreckliche Mittelpunk­
sinnvoll, weil die Heranführung von Arbeitskräften te der Vernichtung (obwohl es niemandem erlaubt
an nicht bombengef"ahrdete Industriestandorte bei war, sie zu besichtigen), und diese Tendenz hält bis
gleichzeitiger Absicherung gegen feindliche Diver­ zum heutigen Tage an. Hier, in diesen Lagern, soll
sionsakte als kriegsnotwendige Maßnahme anzuse­ alles das geschehen sein, -- in "Gaskammern", die
hen ist. Eine nach Kriegsbeginn zunächst eingelei te­ gleichzeitig 1.000 bis 2.000 gefaßt hätten.
te Konzentrierung der Juden in Ghettos unter eige­ Stephen F. Pinter, der 6 Jahre nach dem Kriege
ner Verwaltnng wurde alsbald aufgegeben zugnn­ als Rechtsberater ftir das US-Kriegsmini sterium
sten der Verteilnng in zahlreiche kleine Arbeitsla­ innerhalb der Besatzungstruppen in Deutschland
ger, die in Polen z . B . von der "JUS" , der jüdi schen nnd Ö sterreich diente, veröffentlichte in der weit
Unterstütznngsstelle sogar bis 1944 mit ausländi­ verbreiteten katholi schen Zeitung Our Sunday
schen Hilfsgütern beschickt wurden. 76l Visitor am 14. Juni 1959 folgendes :
"Ich war nach dem Kriegefür 1 7 Monate in Dachau als
Arbeits- oder Rechtsanwaltfür das US-Kriegsministerium und kann be­
stätigen, daß es dort in Dachau keine Gaskammern gab.
''Todeslager'' ? Was dort Besuchern und Touristen irrtümliche1weise als
Gaskammern gezeigt wird, war ein Krematorium. Ebenso
gab es in keinem Konzentrationslager in Deutschland eine
Die Zustände in den deutschen Konzen­
trationslagern sind ebenso maßlos über­
trieben worden, wie auch alle anderen
Aktivitäten der deutschen Führung. Im
Jahre 1945 behauptete die Alliierte Propa­
ganda, alle deutschen Konzentrationsla­
ger seien "Tode s-Lager" gewesen. William
Shirer relativierte als erster, als er schrieb :
·�n sich waren sämtliche Konzentrations­
lager Todeslager". 77l Auch dies ist völlig
nnwahr und wird selbst von den Holo­
caust-Chronisten nicht mehr vertreten.
Shirer setzte sich nicht ernsthaft damit
auseinander, sondern folgte auch hier den
IMT-Propagandapostulaten. Unter den
Worten "an sich " kann sich j eder vorstel­
len, was er will. Wenn auch Shirer mehr­
fach Eugen Kogon zitiert, der die Gesamt­
zahl der Toten auf 7. 125.000 in allen
Lagern beziffert 78l, so gibt Shirer doch in
einer Fußnote zu, daß diese Zahl "unzwei­
felhaft zu hoch sei ".
US-Historiker Harry Eimer Harnes
76) Bundesarchiv Koblenz: R 52 III/5 1/1 Heimkehr der Konzentrationslager-Insassen im Jahre 1945
77) William Shirer, "Aufstieg und Fall des Dritten Reiches", aaO. S . 884.
78) Eugen Kogon, "Die Theorie und Praxi s der Hölle", Ne w York 1 950 , S. 227 . 79) Harry Ei mer Barnes, Rampart Journal, Sommer 1 967.

Hiatoriache Talaochen N r. 1
28
Gaskammer. Uns wurde erzählt, daß es in Auschwitz eine in sowjetischen Lagern, konnten von der Hilfsahtei­
Gaskammer gab, aber weil das in der sowjetischen Besat­ lung des Roten Kreuzes Lebensmittelpakete , Klei­
zungszone lag, war es uns nicht erlaubt, diese zu besichti­ der und Arzneien empfangen. Die Staatsanwalt­
gen. Was mir wtihrend der 6 Nachkriegsjahre in Deutsch­ schaft führte in j edem Falle von Festnahmen aus
land und Österreich möglich war festzustellen, ist, daß kriminellen Gründen eingehende Untersuchungen
etliche Juden getötet worden waren, aber die Zahl von 1 durch. Nicht anders als in anderen Ländern. Auch
Million wurde bestimmt niemals erreicht. Jch habe Tausen­ gab es Verurteilungen entsprechend geltender Ge­
de von Juden vernommen, ehemalige Insassen von Konzen­ setze und Entlassungen nach Strafverbüßung.
trationslagern in Deutschland und Österreich, und ich In der Begründung des Auschwi tz-Prozesses 1965
halte mich selbstfür einen Fachmann auf diesem Gebiet. " wurde bestätigt, daß keinerlei Häftlingsmißhand­
Das ist eine völlig andere Geschichte als die lungen erlaubt waren und ständige Belehrungen
übliche Propaganda. Pinter unterscheidet, wie es an darüber stattfanden, diejeder einzelne schriftlich zu
sich selbstverständlich wäre, Krematorien von Gas­ be stätigen hatte. 80 l Gelegentlich gab es Unge setz­
kammern. Beide al s Synonyme darzustellen ist üble lichkeiten, aber solche Fälle wurden meist sofort u.a.
Diffamierung. Gleiches gilt für die irreführende Be­ auch von SS-Richter Dr. Konrad Morgen des Reichs­
zeichnung "Gasofen" , sofern dieser eine "Ga skam ­ kriminal-Polizeiamtes untersucht und geahndet. Den
mer" andeutet, in der Menschen zu Tode gebracht Lagerkommandanten von Buchenwald, Karl Koch,
worden sein sollen. In Krematorien werden nach wie hat Morgen 1943 wegen nachgewiesener Häftlings­
vor Verstorbene verbrannt, unabhängig davon, auf tötung zum Tode verurteilt. Prozeß und Urteil wur­
welche Weise sie gestorben waren. Vor allem in den damals auf dem Dienstweg allen Dienstgraden
Seuchen- oder Gebieten mit hohem Grund wasserpe­ des Wachpersonals bekanntgemacht. Auch O swald
gel -- beides war in Auschwitz gegeben -- erwiesen Pohl , der Verwaltungsleiter der Konzentrationsla­
sich Krematorien zur Verbrennung von Leichen als ger, der in Nürnberg so grausam behandelt wurde,
unerläßlich. war für diese Todesstrafe eingetreten.
Der deutsche Erzbischof von München, Kardi­ Während des Krieges sind SS-Gerichte häufig in
nal Faulhaber, unterrichtete die Amerikaner, daß den Lagern tätig gewesen, um Übergriffe zu ahnden
während der alliierten Luftangriffe im September und zukünftige zu verhindern. Mehr als 800 Verfah­
1944 auf München 30. 000 Menschen getötet wur­ ren waren bi s Kriegsende anhängig. Morgen sagte in
den. Der Erzbischofbat die deutschen Behörden, die Nürnberg aus, daß er mit Hunderten von Insassen
Leichen der Opfer im Krematorium in Dachau ver­ vertraulich die Zustände in den Lagern be sprochen
brennen zu lassen. Man gab ihm jedoch Bescheid, habe. Er sah wenige , die unterernährt waren, außer
dies sei nicht möglich, weil das Krematorium nur in den Krankenhäusern, und fand, daß Arbeitseifer
eine Brennstelle habe und diese für die Einäsche­ und -Ergebnis der Häftlinge we sentlich geringer
rung so vieler Luftkriegsopfer bei weitem nicht aus­ ausfielen, al s sie im normalen Arbeitsprozeß außer­
reiche. Wie sollte ein solches Krematorium 238.000 halb der Lager üblich waren.
jüdische Leichen geschafft haben, von denen die Das Lager Dachau mag tatsächlich als typisch für
Amerikaner 1945 behaupteten, sie seien dort ver­ die Art der Internierung angesehen werden. Pflicht­
brannt worden? Wenn das hätte ermöglicht werden arbeit in Fabriken und Anlagen war kriegsbedingt.
sollen, dann hätte man das Krematorium für 326 Kommunistenführer Ernst Ruff bezeugte in seiner
Jahre ohne Unterbrechung arbeiten lassen müssen, eidesstattlichen Erklärung am 18. April 194 7 in
und es wären 530 Tonnen Asche erzeugt worden. Nürnberg, daß die Behandlung bei der Arbeit und im
Lager Dachau menschlich war. Der vom 20. Mai
1940 bis zum 29. April 1945 in Dachau inhaftiert
gewesene polnische Untergrundführer Jan Piecho­
MenschHebe Bedingungen wiak bezeugte am 2 1 . März 1946, daß die Gefange­
nen dort von diszipliniertem SS-Personal gut behan­
Die Lebensbedingungen während der Kriegszeit delt wurden. Berta Schirotschin, während des
in Deutschland sind in unzähligen Büchern gespen- ganzen Krieges im Verpflegungslager in Dachau
l.ti sch verfälscht worden. Der Bericht des Roten tätig, bezeugte, daß die arbeitenden Insassen bis
Kreuzes, der weiter unten untersucht wird, zeigt zum Anfang des Jahres 1945, trotz der anwachsen­
aufschlußreich, daß während des ganzen Kriege s den Mängel in Deutschland, um 10 Uhr an j edem
die Lager gut verwaltet waren. Die darin arbeiten­ Morgen ihr zweites Frühstück erhielten.
den Insassen erhielten sogar während der Jahre Im allgemeinen belegen Hunderte von eidesstatt­
1943 und 1944 täglich nicht weniger als 2. 750 Kalo­ lichen Erklärungen in Nürnberg die menschlichen
rien, was das Doppelte an Nahrung dessen war, was Zustände in den Konzentrationslagern, aber Ge­
der Durchschnittsbürger im besetzten Deutschland wicht wurde nur denen beigemessen, die eine schlech­
nach dem Kriege erhielt. Die Internierten waren te deutsche Verwaltung wiederspiegelten und für
unter ständiger ärztlicher Aufsicht, und diejenigen, Propaganda-Zwecke gebraucht werden konnten. Ein
die krank wurden, kamen in ein lagereigene s Kran­
kenhaus. Alle Internierten, im Gegensatz zu denen 80) Landgericht Franlcfurt/M 20.8. 1 965 = AZ : 50/4 Ks 2/6 3 , Seite 43 + 52.

Hiatori•che Tat.achen Nr. 1


29
Studium der Dokumente legt offen, daß jüdische dem Lager Verbrechen gegeben hatte ". Gleichwohl ,
Zeugen, die ihre Deportation ablehnten und daher in so schreibt Dr. Barton, sei nach der Befreiung alles
den Lagern interniert wurden, die schlechten Aspek­ so arrangiert worden,
te ihres dortigen Lebens übertrieben, während In­ "daß die meisten annehmen konnten, der Zustand der
sassen anderer Nationalitäten, die aus politischen Insassen sei von den Deutschen absichtlich herbeigeführt
Gründen interniert waren, im allgemeinen mehr ein worden.
ausgeglicheneres Bild darstellten. Die Insassen gaben bewußt Beispiele von Brutalität und
Nachlässigkeit an, und die das Lager besuchenden Journa­

Unvermeidbares Chaos listen aus verschiedenen Ländernformten ihre Schilderun­


gen entsprechend den Notwendigkeiten der Propaganda in
der Heimat. "
Die allgemein korrekten Verhältni sse in den deut­
Dennoch hebt Dr. Barton hervor, daß die Sterb­
schen Konzentrationsl agern brachen gegen Ende
lichkeit und die Krankheiten unter den Um ständen
des Krieges nach und nach zusammen. Der Bericht
unvermeidlich waren, und daß sie auch nur während
des Roten Kreuzes erklärt, daß die großflächigen
der Frühj ahrsmonate des Jahres 1945 vorkamen.
Luftbombardements der Alliierten das Transport­
"Aus Besprechungen mit Gefangenen ging hervor, daß
und Nachrichten-System des Reiches zerstörten.
die Zustände im Lager bis Ende 1 944 keineswegs schlecht
Lebensmittel erreichten die Lager nicht mehr, und
waren. Die Baracken lagen zwischen Kiefernbäumen, und
der Hunger forderte eine wachsende Zahl von Op­
jede war mit Toiletten, Waschbecken, Dusche und Heizöfen
fern. Diese s.?hreckliche Lage wurde in den Lagern
eingerichtet.
noch durch Uberbelegung, Bombentreffer auf Was­
Deutsche Militärärzte erzählten mir, daß es seit Mona­
ser- und Elektrizitätsleitungen usw . und dadurch
ten immer schwieriger wurde, Lebensmittel ins Lager zu
hervorgerufene Typhus-E pidemien verschlimmert.
schaffen. Auf alles, was sich aufden Autobahnen bewegte,
Die Überbelegung war durch die Räumung der Lager
wurde geschossen. . . Ich war erstaunt, noch 2 3 Jahre alte
im Osten, wie z . B . Auschwitz , entstanden , als die
-

Unterlagen von großen Mengen an Lebensmitteln zu fin­


gehfähigen Gefangenen wegen des sowj etischen Vor­
den, die täglich gekocht und verteilt wurden. Seitdem
m arsche s we stwärts in M arsch gesetzt wurden. Ko­
widerspreche ich der allgemeinen Meinung, daß es eine
lonnen solcher erschöpfter Menschen kamen dann in
beabsichtigte Hungerpolitik gegeben habe. Das wurde
einigen deutschen Lagern, wie Bergeu-Belsen und
auch durch die große Zahl von gut ernährten Insassen
Buchenwald, an, die schon selbst unter unzumutba­
bestätigt. Weshalb litten dann so viele an Unterernäh­
ren Belastungen standen.
rung ? Die Hauptgründe für diesen Zustand in Bergen­
Schon am 1 3 . April 1944 hatten die Engländer das
Eeisen waren Krankheiten, starke Überbelegung durch die
Lager Bergeu-Belsen bombardiert und dabei 8 Häft­
übergeordnete Verwaltung, das Fehlen von Gesetz und
linge getötet, 40 schwer oder leicht verwundet. Wei­
Ordnung innerhalb der Baracken und mangelhafte Versor-
tere 1 1 waren kurz darauf verstorben.81)
Unzweifelhaft haben diese fürchterlichen alliier­
ten Luftbombardements einige Tausend KZ-Häft­
linge das Leben gekostet, auch in Buchenwald und
Nordhausen, viele von ihnen sogar noch kurz vor
Kriegsende . Hier wurden die Fotographien von Da­
hingeschiedenen erstellt, auf denen Bulldozer Hau­
fen von Leichen in große Gruben schoben. Diese
Foto s wurden als "Beweise " für die allerorten in den
deutschen Konzentrationslagern angeblich üblich
gewesenen Zustände ausgegeben, wobei die Macht­
strukturen der Sieger gewährlei steten, daß solche
Darstellungen ohne Widerspruch blieben.
Eine erstaunlich ehrliche Beschreibung der Zu­
stände in Bergeu-Belsen 1945 erschien in "Purnell 's
Hi story ofthe Second World War" (Vol . 7 , Nr. 15) von
Dr. Russell Barton , später Abteilungsleiter und
beratender Psychiater in Severalls Hospital Es sex
der einen Monat nach dem Kriege im L ger al ; �
Medizinstudent verbrachte. Sein Bericht schil dert
die wahren Ursachen der Sterblichkeit in solchen
Lagern gegen Ende des Krieges. Brigadier Glyn
Hughes , der briti sche Militärarzt, der 1945 das
Kommando von Bergen-Belsen übernommen hatte
war, Barton zufolge, nicht überzeugt, "daß es dort i�
Gesunde und freudige Insassen von Dacbau
81) Bundesarchiv Koblenz: NS 1913558. nach der Entlassung

30
gung mit Lebensmitteln, Wasser und Medikamenten. " den völkerrechtlichen Bestimmungen entsprach.
Die fehlende Ordnung, die zu Aufruhr bei der Der Bericht unterteilt 2 Arten von Zivilgefangenen:
Lebensmittelverteilung führte , wurde von den Bri­ ( 1 ) Zivilisten, die aus verwaltungsrechtlichen Grün­
ten mit Maschinengewehrfeuer und Panzem, die im den umgesiedelt wurden (Kriminelle ), und (2) jene,
Lager umherfuhren, wiederherge stellt. deren Festsetzung aus politischen oder rassischen
Abgesehen von den unvermeidbaren Todesfallen Gründen erfolgte, weil sie als Gefahr für den Staat
unter diesen Um ständen schätzt Glyn Hughes, oder die Besatzungsstreitkräfte angesehen wurden. 83>
"daß ungefähr tausend Menschen durch die Freund­ (S. 7 3 )

lichkeit der englischen Soldaten getötet worden sind, weil "Diese Personen galten nach allgemeinen Gesetzen aus
diese ihnen ihre eigenen Rationen und Schokolade gaben. " Sicherheitsgründen als Verhaftete bzw. Gefangene . " 83 > <8·
Die hungergeschwächten Häftlinge hatten diese 7 4)
Nahrungsum stellung nicht vertragen. Der Bericht gibt zu, daß sich die Deutschen zu­
Weniger freundlich war, daß die Amerikaner, die nächst aus Gründen der Sicherheit und ausgebliebe­
das Desinfektionsmittel DDT in überreichlichen ner Gegenseitigkeit durch die Alliierten hinsichtlich
Mengen zur Verfügung hatten, dies nicht dem Roten der von ihnen inhaftierten deutschen Zivilgefange­
Kreuz zur Verteilung an die befreiten KZ-Lager, nen weigerten, dem Roten Kreuz die Inspektion der
zumal im Bereich der Verbündeten, zur Verfügung Gefangenen zu gewähren. Doch im Herbst 1942
stellten. So starben in Bergen-Bel sen allein binnen erteilte die deutsche Führung dem Komitee diese
der ersten Woche nach der Befreiung täglich 3. - wichtige Genehmigung. Ab August 1942 konnte es in
4.000 seuchenkranke Häftlinge. 82 > den größeren Konzentrationslagem Lebensmittel­
Pakete verteilen, und "vom Februar 1 943 ab wurde
diese Erlaubnis auf alle Lager und Gefängnisse
ausgedehnt ". 83> <s. 7 4 > Das Komitee stellte bald die
Anerkennung durch das Verbindung zu allen Lagerkommandanten her und
Rote Kreuz organisierte Lebensmittel- und Hilfsprogramme, die
bis in die letzten Monate des Jahres 1945 funktio­
Die Thematik des mit derjüdischen Bevölkerungs­ nierten.
gruppe zusammenhängenden Ge schehens während Dankesbriefe auch von jüdi schen Internierten
des Zweiten Weltkrieges i st in einem sachgerechten bestätigten den ordnungsgemäßen Empfang der
Bericht des Intemationalen Komitees vom Roten Hilfslieferungen. Der Bericht stellt fest, daß
Kreuz über seine Arbeit im Zweiten Weltkrieg er­ "täglich bis zu 9. 000 Pakete gepackt wurden. Vom
faßt. Herbst 1 943 bis zum Mai 1 945 wurden insgesamt 1 . 1 12.000
Die Autorengruppe dieses 3-bändigen Berichts 83 > Pakete mit einem Gesamtgewicht von 4. 500 t zu den Kon­
unter Leitung von Frederic Siordet erklärt einlei­ zentrationslagern geschickt. " 83> <s. 78 + 80l
tend, der Bericht habe zum Ziel , in der Tradition de s Außer Lebensmittel erhielten die Intemierten
Roten Kreuzes Neutralität zu wahren. Hierin liegt Bekleidung und Medikamente:
sein großer Wert. "Pakete wurden gesandt nach: Dachau, Buchenwald,
Das Intemationale Komitee vom Roten Kreuz Sangershausen, Sachsenhausen, Oranienburg, Flossen­
berief sich auf die Genfer Militärkonvention von bürg, Landsberg a. Lech, Flöha, Ravensbrück, Hamburg­
1929, um Zugang zu den Zivilgefangenen zu erhal­ Neuengamme, Mauthausen, Theresienstadt, Auschwitz,
ten, die in Mittel- und We steuropa von den deut­ Bergen-Be/sen, in Lager bei Wien und in Mittel- und Süd­
schen Behörden intemiert worden waren. Im Gegen­ Deutschland. Die Hauptempfänger waren Belgier, Hollän­
satz dazu war es dem Komitee nicht möglich, Zugang der, Franzosen, Griechen, Italiener, Norweger, Polen und
in die Sowjetunion zu erhalten. Die Millionen Zivil­ staatenlose Juden. " 83 > <S. 83 >
und Militärgefangenen in der Sowjetunion, deren Im Verlauf des Krieges
Lebensbedingungen bei weitem als die schlechte­ "war das Komitee in der Lage, HUfslieferungen von
sten bekannt waren, blieben völlig vonjeder neutra­ über 20 Millionen Schweizer Franken, die durch jüdische
len Inspektion abgeschottet. Wohlfahrts- Organisationen in der ganzen Welt gesammelt
Der Rot-Kreuz-Bericht stellt zunächst klar, daß waren, besonders durch das Amerikan Joint Distribution
die Intemierung der Juden als feindliche Ausländer Commitee von New York, zu verschicken und zu verteilen. "
84 )
82) British Red Cross (Hrsg.), "Over to You'', NorthWest Commission, Order of
St. lohn, No. 2, August 1 945 + William M. Schnyler (Hrsg.), "American
Das American Joint Di stribution Committee un­
Yearbook 1 944", New York 1 945, S . 824 : "Im Frühsommer 1 944 gab es terhielt bis Eintritt der USA in den Krieg Anfang
genug DDT, um monatlich 50 Millionen Soldaten zu schützen . . . . Nichts Dezember 1 94 1 in Berlin ein Büro. Das Internatio­
davon wird zum zivilen Gebrauch ausgegeben. "
nale Rote Kreuz beschwerte sich, daß nicht die
83) Report of the Joint Relief Commission of the International Red Cross 1 9 4 1 -
Reichsregierung ihr Hilfsprogramm behindere, son­
1945", Genf 1 948, basierend auf: "Documents sur l'activite du CICR en faveur
des Civils detenues dans les camps de concentration en Allemagne 1 939 · dem die Blockade Europas durch die Alliierten.
1945" (Dokumente über die Tätigkeit des IRK zugunsten von in Deutschland Seine meisten Einkäufe tätigte es in Rumänien,
in den Konzentrationslagern festgehaltenen Zivilisten 1 939 - 1945), Genf Ungam und der Slowakei.
1 946, hier zitiert: Band III S . 73, 74, 78, 80, 83. + "Interarrna Caritas ", Genf
1 947. 84) Report, ebenda, Band I, S . 644, 204, 646, 645, 64 8.

Hi.torische Tatsachen Nr. 1


31
Den Delegierten des IRK war es möglich, das Juden protestierte es gegen "den barbarischen Luft­
ausschließlich für Juden vorgesehene und von unge­ krieg der Alliierten ". 88) In einem Schreiben an das
fahr 40.000 Juden aus verschiedenen Ländern be­ Deutsche Auswärtige Amt vom 2. 10. 1944 verwies
wohnte und von ihnen verwaltete Lager Theresien­ das IRK auf den bevorstehenden Zusammenbruch
stadt bis zum 6. April 1945 zu besichtigen. Sie des deutschen Verkehrssystems und die hierdurch
vermerkten die Vorzugsbedingungen , die dort zu erwartende Hungersnot für die gesamte Bevölke­
herrschten. 85) rung.
Das Komitee vermerkte auch, daß das fa schi sti­ In dem 3-bändigen Bericht mit seinen 1.600 Sei­
sche Rumänien unter Ion Antonescu ermöglicht habe, ten ist kein Hinweis auf eine von der Reichsregie­
seine Hilfe bis zur sowjetischen Besetzung auf183. 000 rung beabsichtigt gewesene Vernichtung von Juden
rum änische Juden zu erweitern. Das IRK beklagte oder auf "Ga skammern" enthalten. Wenn die Dele­
sich bitter, daß es niemals E rfolg hatte , "irgend gierten dem Bericht zufolge sogar Waschplätze, Ba­
etwas nach Rußland zu senden " . 86 ) Die gleiche Lage deeinrichtungen, Duschen und Wäschereien in den
traf auch für die Lager in Deutschland nach ihrer Lagern inspizieren und sich darum kümmern konn­
"Befreiung" durch die Russen zu. Das Komitee er­ ten, welche Installationen zu reparieren oder zu
hielt sogar bis zur ru s s i schen Be setzung aus erweitern seien89), so ist daraus zu folgern, daß sie
Auschwitz beachtliche Mengen Post. Auch die Be­ nicht nur einen oberflächlichen Eindruck von den
mühungen des IRK, den unter den Sowjets in Lagern erhalten haben und auch hätten Gerüchten
Auschwitz verbliebenen Internierten Hilfe zu sen­ nachgehen können, die sich gerade um Duschen, aus
den, blieb zum Scheitern verurteilt. denen angeblich Giftgas strömen sollte, rankten. Die
Für die Unterstützungsarbeit in Polen sind die aus der neutralen Schwei z kommenden und mit
Darlegungen des Komitee s aufschlußreich, die sich internationalen Informationen ausgestatteten IRK­
mit der "Jüdischen Unterstützungshilfe" (J.U.S.) (S. Delegierten haben nicht einmal Andeutungen für
2 1 1 ff) befassen. Hier wird auf4 7 j üdische Arbeitsla­ solche Gerüchte gefunden. Dabei vermerkt der Be­
ger verwiesen, die zumindest bis Ende 1943 unter richt durchaus, daß Juden, ebenso wie viele Angehö­
jüdischer Selbstverwaltung ständig mit Hilfsliefe­ rige anderer Nationalitäten, Härten und Entbeh­
rungen aus dem Ausland (hauptsächlich Lebens-, rungen erlitten. Da die meisten der jüdi schen Lager­
Arznei- und Desinfektionsmittel ) versorgt wurden. ärzte , so der Bericht, zur Bekämpfung der Typhus­
Ein weiterer, erst 1972 herausgegebener Bericht des Epidemien in O steuropa eingesetzt waren, war es
IRK87) verweist auf 10 Arbeitslager mit etw a 15.000 ihnen unmöglich, die 1945 gegen Kriegsende in den
Internierten "aller Nationalitäten, jedoch meist aus Lagern ausgebrochenen Epidemien zu bekämpfen. 84)
(S. 204 )
Ungarn und Polen ", die noch am 26.4. 1 945 im In­
nern Deutschlands voll funktionsfahig waren. In diesem Zusammenhang sei auf eine Schätzung
Einer der wichtigsten Aspekte des Roten-Kreuz­ von Medizinern verwiesen, die ein Schweizer Akade­
Berichtes ist, daß er die w ahre Ursache der Todesfal­ miker in seiner Dissertation anführt, derzufolge
le klarstellt, die unzweifelhaft gegen Ende des Krie­ während des Zweiten Weltkrieges vornehmlich in
ges in den Lagern eingetreten waren. Osteuropa -- Konzentrationslager eingeschlossen -­
"Angesichts der chaotischen Zustände in Deutschland ca. 2 Millionen Menschen an Typhus gestorben sei­
nach der Invasion, während der letzten Kriegsrrwnate, als en90 ) ; zweifellos waren viele davon Juden. Und Ty­
die Lager keinen Lebensmittelnachschub mehr erhielten, phus ist nun einmal eine Seuche , die sich durch
forderte die Hungersnot eine steigende Zahl von Opfern. mangelnde Hygiene und Hunger ausbreitet. Waren
Die deutsche Regierung, selbst alarmiert durch diese Lage, auch die Lebensmittelrationen im deutschen Herr­
benachrichtigte endlich das Rote Kreuz am 1. Februar schaftsbereich allgemein knapp, so waren sie doch
1 945. . . Im März 1 945 ergaben Besprechungen zwischen bei noch halbwegs intakt gebliebenen Heimatkriegs­
dem Präsidenten des Internationalen Komitees vom Roten verhältnissen -- so auch in Polen -- erheblich höher
Kreuz und dem General der SS Kaltenbrunner entscheiden­ auch bei KZ-Häftlingen und Juden als in den ersten
de Ergebnisse. Nachkriegsverhältnissen für die Allgemeinheit. Man­
Die Hilfsleistungen konnten ab sofort durch das Komi­ gelnde Hygiene der damaligen osteuropäischen Be­
tee selbst verteilt werden und es war je einem Delegierten völkerung hingegen konnten die Deutschen trotz
des Roten Kreuzes erlaubt, im Lager zu bleiben. . . " 83) es. 83 ) aller Bemühungen nicht verhindern. Viele Deutsche
Sicherlich waren die deutschen Behörden be­ wurden selbst Opfer dieser Seuche. Auch ihre Ar­
müht, die Lage zu verbes sern, soweit das möglich beitsprogramme litten dadurch erheblich. Sie konn­
war. Das IRK bestätigt auch, daß die Lebensmittel­ ten also keinerlei Interesse an solchen Epidemien
lieferungen zu dieser Zeit wegen der alliierten Luft­ haben, die bis Kriegsende nie ganz zu überwinden
angriffe auf das deutsche Verkehrsnetz eingestellt waren. Ihre Toten können jedenfalls auf kein "Ver­
werden mußten. Im Intere sse auch der internierten nichtungsprogramm" gebucht werden!

85) Report, ebenda, Band III, S. 75 + Band I, S. 642.


86) Report, ebenda, Band II, S. 62. 88) IRK, "Inter Arma Caritas ", Genf 1 947, S. 78.
87) "The Work of the ICRC for Civilian Detainees in German Concentration 89) Band III, S . 594.
Camps from 1 939 to 1 945", Genf 1 972, S. 124. 90) Hans-Rudolf Meier, "Fleckfieberforschung" , Zürich 1 96 1 , S. 2 1 .

Hi.tori•che Tat•achen Nr. 1


32
Gefälschte Fotografien dokumente für die Geschichts schreibung?", Vlotho I
We ser 1973 sei ein Beispiel hier hervorgehoben:
Die Herkunft de s ersten Bildteiles. Es i st schlicht
Nicht nur solche Zustände wie bei Kriegsende in gemalt. Doch noch deutlicher und sofort als Fäl­
Bergen-Belsen wurden schamlos für Propaganda­ schung zu erkennen ist der untere Bild teil . Er wurde
Zwecke ausgebeutet. Die Kriegs- und Nachkriegs­ einfach in den ersten Teil hineinmontiert, die Lei ­
propagandisten machten auch umfas senden Ge­ chen den stehenden Häftlinge vor die Füße gelegt.
brauch von gefalschten Verbrechens-Fotografien und Das Grauen sollte noch schrecklicher aussehen. Nur
-Filmen. Der außergewöhnliche Zustand, in dem vergaß man auf Schatten und Sonstiges, z . B . den
sich Bergeu-Bel sen befand, traf tatsächlich nur auf plötzlich fehlenden Hintergrund zu achten, -- und
einige Lager zu. Die mei sten Lager entgingen den auch auf die Intelligenz der Betrachter. Diese offen­
schlimmsten Schwierigkeiten, und die Mehrzahl der sichtliche Fälschung erscheint aufSei te 3 4 1 im Buch
Insassen überlebte in gutem Ernährungszustand. "Macht ohne Moral : eine Dokumentation über die
SS " , Frankfurt 1957, von R. Schnabel mit der
Überschrift "Mauthausen " . Walendy gibt 18 wei ­
tere Beispiele in Sclmabels Buch an.
Den oberen Teil des Bilde s , also die stehenden
"nackten Häftlinge" , hatte die franzö sische Ankla­
gebehörde in ihrer Dokumentation F 32 1 (Eugene
Aroneau "Konzentrationslager" ) 1945 beim Mili ­
tärgerichtshof in Nürnberg eingereicht; es wurde
von diesem im Band XXX . Seite 42 1 als Dokument
bewertet und festgehalten. Es wurde übernom ­
men u.a. von Heinz Kühnrich "Der KZ-Staat",
Berlin 1960, S. 81; Vaclav Berdych "Mauthausen",
Prag 1959; Robert Neumann "Hitler, Aufstieg und
Untergang de s Dritten Reiches", München 196 1. ­
- Ein Beispiel für unz ählige.
Die Fälschung von Kriegszeit-Fotografien i st nichts Neues.
Der Leser sei auf Artbur Ponsonby ' s Buch "Falschheit im
Kriege " , London 1928, verwie sen, in dem gefal schte Fotografien
über angebliche deutsche Greueltaten im Ersten Weltkrieg
zusammengestellt sind, -- "Leichenfabriken zur Herstellung
von Seife " , "gekreuzigte Kanadier", " abgehackte Hände belgi ­
scher Kinder" usw . . Dies waren -- indes stümperhafte -- Vorläu­
fer für die Propaganda gegen die "Nazi s " .
Einen ersten Fall von Bild- und Film-Fäl schung prangerte
die briti sche Zeitung Catholic Herald am 29. Oktober 1948
an. Sie berichtet, daß in Kas sel , wo jeder deutsche Erwachsene
gezwungen wurde , den Horror-Film von Buchenwald anzuse­
hen, ein Arzt aus Göttingen sich selbst auf der Leinwand
wiedererkannte , wie er auf die am Boden liegenden Opfer
blickte. Nachdem sich seine Aufregung gelegt hatte , empörte er
sich über diese Machart, denn die se Film szene stamme aus
Dresden nach den verheerenden briti sch-amerikanischen Bom­
benangriffen vom 13. Februar 1945, wo er selbst al s Arzt
eingesetzt gewesen war. Bei den Luftangriffen auf Dre sden
waren 250. 000 bis 3 50 . 000 Menschen, zumeist Frauen und
Kinder um s Leben gekommen. Die Leichen der Opfer waren auf
Roste gelegt und zu 400 - 500 mit Flammenwerfern verbrannt
worden, was einige Wochen dauerte. Der Buchenwaldfilm wur­
de dann aus dem Verkehr gezogen. Man hat später solche
drastischen Wiedererkennungsmöglichkeiten vermieden und
Gefälschtes Greueltaten-Foto. Die Körper im Fälschungen völlig neu angefertigt.
Vordergrund wurden aufmontiert. "Menschenseife" präsentierte der sowj etische Anklagever­
treter in Nürnberg 1945/46 erneut in Nachahmung de s briti­
Man ersieht die s selbst bei den Befreiungs­ schen "Leichen-Fabrik"-Märchens aus dem Ersten Weltkrieg.
bildem der Häftlinge von Dachau, Buchen­ Er bewies damit, wie abgefeimt und primtiv das Niveau jener
wald und sogar Auschwitz. war, die sich anmaßten, über Deutschland zu Gericht zu sitzen.
Aus der Broschüre des Verfas sers "Bild- Die amerikani schen und britischen Ankläger waren nicht bes-

Hiatoriache Tal•achen N r . 1 33
amerikani sche bzw. ausländische Staatsbürger be­
ser: Sie prä sentierten "Lampenschirme aus Men­
handelt. Sie wurden im Lager Vittel im SüdenFrank­
schenhaut" , " Schrumpfköpfe " , " Gaskammern" ( sol­
reichs als amerikanische Fremde gehalten. 84) <s. 64 5 )
che Attrappen ließen die Amerikaner von deutschen
"Bis März 1 945", sagt der Bericht des IRK, "konn­
Kriegsfangenen in Dachau und Mauthausen, die
ten die Juden Ungarn verlassen, wenn sie ein Visum
Sowjets in Oranienburg bauen, die Polen m Auschwitz
für Palästina ha tten " . 84 l <S . 648 ) Sogar nach Ablösung
"rekonstruieren" ), was sich alles später als Schwin­
der Horthy-Regierung 1944 im Anschluß an den
del herausstellte.
Versuch, mit der Sowjetunion einen Waffenstill­
War die Bildfalschungsproduktion der Alliierten
stand abzuschließen, wurde die Auswanderung der
bereits während des Krieges voll im Gange , so wurde
Juden fortge setzt. Das Rote-Kreuz-Komitee bemüh­
sie nach Kriegsende erst richtig ausgeweitet und in
te sich um Zusagen von England und den USA,
die "wissenschaftliche Literatur" eingeschleust. Die
"jedwede Hilfe zu geben, die Auswanderung der
totale Konformität mit den sowj etischen Berufs­
Juden aus Ungarn zu ermöglichen " .
schwindlern und den weltweit mächtigen j üdischen
Der britische Historiker F.J.P. Veale hat darauf
Lobbii sten sorgte für kritiklose Übernahme aller,
hingewiesen, daß der im September 1944 in Quebec
auch der übelsten, Machwerke als "authenti sche
von Präsident F.D. Roosevelt sowie später auch von
Fotografien", sofern sie geeignet waren, die deutsche
W. Churchill gebilligte Morgenthau-Plan "eine weit
Geschichte zu verunglimpfen. Diese Art der "psycho­
größere Verminderung der deutschen Bevölkerung
logischen Kriegführung" erstreckte sich natürlich
und weit längere und ausgedehntere Leiden vorgese­
auch auf die normalen Dokumentenfalschungen.
hen hat, alsjemals den Nazis angelastete Kriegsver­
Eigens hierfür hatten die westlichen Alliierten ihre
breche n " , denn nach eigenem Eingeständnis der
"dokumentenherstellenden Ateliers" ge schaffen:
Alliierten wären dem Morgenthauplan nach Beendi­
"Das jüdische DP-Lager Föhrenwald - Wolfratshau­
gung des Krieges wenigstens 40 Millionen Deutsche
sen, 20 km von München entfernt gelegen, beherbergte die
zum Opfer gefallen. 92 l
größten Dokumentenfälscher- und Fotomontage-Ateliers
im besetzten Deutschland. Gegründet 1 945 und aufgelöst
1 948 ging ein Teil an die C1A in Deutschland, ein Teil Kein Augenzeuge
wurde nach Washington geschickt und der größte Anteil für Gaskammern
ging nach Tel Aviv. " 91 l
Der französi sche Historiker Professor Paul Ras­
sinier, selbst Insasse verschiedener Konzentrati­
Nicht alle waren interniert onslager, hat um der Gerechtigkeit und Wahrheit
willen nach intensiver Forschungsarbeit bi s zu sei­
Band III des Rot-Kreuz-Berichtes, Kapitel 3 ( 1. nem Tode im Jahre 1966 mehrere Bücher veröffent­
Jüdische Zivilbevölkerung) behandelt "die Hilfe, die licht, die Grundlage für eine Revisionismusforschung
demjüdischen Teil der freien Bevölkerung " gegeben über die Kriegsverbrechensthematik darstellen.
wurde. In diesem Kapitel wird eingestanden, daß bei Von 1933 bis 1943 war Rassinier Professor für
weitem nicht alle europäischen Juden in Konzentra­ Geschichte am College d'enseignement general in
tionslagern festgehalten wurden, sondern viele auch, Belfort, Academie de Besan� on. Während des Krie­
wenngleich unter gewissen Beschränkungen, als ges leistete er Widerstandsarbeit, bi s er am 30.
Teil der freien Bevölkerung lebten. Dies steht im Oktober 1943 von der Gestapo verhaftet wurde, die
Gegensatz zu der " Gründlichkeit" eine s angeblichen ihn bis 1945 in die Konzentrationslager Buchenwald
"Vernichtungsprogramme s". Der Bericht stellt fest, und Dora schickte. Ende des Krieges bekam er
daß zum Beispiel in der Slowakei eine große Anzahl Typhus, der seine Gesundheit so zerstörte, daß er
der dortigen jüdischen Minderheit die Erlaubnis seinen Lehrbetrieb nicht wieder aufnehmen konnte.
hatte, im Lande zu bleiben. Bis Ende August 1944, Nach dem Kriege wurde Rassinier mit der Medaille
als der Aufstand gegen die deutschen Truppen aus­ de la Resistance und der Reconnaisance Fran� aise
brach, wurde dies als ein für Juden -- insbesondere ausgezeichnet und in die französische Abgeordne­
auch aus Polen -- verhältnismäßig sicheres Gebiet ten-Kammer gewählt, aus der er von den Kommuni­
angesehen. 84l <s. 646l sten im November 1946 wieder hinausgeschmissen
Nicht nur, daß eine beachtliche Zahl von Juden wurde.
die Internierung vermeiden konnte. Sogar Auswan­ Rassinier nahm dann sein großes Werk in Angriff,
derungsmöglichkeiten gab es für Juden noch über eine system ati sche Analyse, besonders in bezug auf
den Dezember 194 1 hinaus vereinzelt bi s zum die angebliche "Vernichtung" der Juden. Die Tatsa­
Kriegsende über Ungarn, Rumänien, die Türkei und che vor Augen, daß Reisende mei stens mit Wunder­
Schweiz . Auch die polnischen Juden, die vor der erzählungen zurückkommen, betitelte er sein erstes
deutschen Besetzung nach Frankreich gekommen Buch mit "Die Lüge des Odysseus".93 l
waren und ein Visum für die USA oder Südamerika Eine s der vielen Verdienste von Ra ssinier's Ar-
erhalten hatten, wurden von den Deutschen als 92) F.J.P. Veale, "Der Barbarei entgegen" aaü. S. 1 7 .
9 3 ) Paul Rassinier, " Die Lüge des Odysseus " , Paris 1 949, Wiesbaden 1959, S.
9 1 ) J.G. Burg, "Sündenböcke", München 1 9 80, S . 1 5 5 . 1 54, 1 89.

34
beit ist, daß er das Märchen von der allgemeinen "Teufel und Verdammte " , konnte er befragen. Er
deutschen Schlechtigkeit ge s prengt hat, und er hatte ge schrieben, daß Millionen von Juden in
entschleiert, wie histori sche Wahrheit in einen un­ Auschwitz vernichtet worden seien. Doch auch Kauts­
durchdringlichen Nebel von Parti sanen-Propaganda ky konnte Ra s sinier nur dahingehend unterrichten,
versenkt und schließlich total entstellt der Öffent­ daß er selbst niemal s eine Gaskammer gesehen
lichkeit wieder übergeben wurde . Ras sinier verweist habe und seine Inform ationen auf dem beruhen, was
das Schicksal der Juden während des Zweiten Welt­ andere "ihm erzählt haben " . 94> <s . 89>
krieges in den Schicksalsrahmen der gesamten euro­ Die Goldmedaillie für die Vernichtungsliteratur
päischen Völker, stellt Sachverhaltsverdrehungen verlieh Rassinier dem Dr. Miklos Nyiszli für sein
mittels gerrauer statistischer Analysen bloß , geht Buch "Arzt in Auschwitz " . Wei sen doch hier Fäl­
Gerüchteerz ählern nach und versucht sie -- meist schungen von Tatsachen , offensichtliche Widersprü­
vergebens -- zu finden und gibt Lageberichte auf che und schamlo seste Lügen nach, daß der Autor von
Grund eigenen Erlebens und eigener Dokumenten­ Plätzen spricht, die er niemals gesehen hat.95 > Die­
prüfung. sem "Arzt von Auschwitz " zufolge seien 41;2 Jahre
Bis zu seinem Tode untersuchte Ra ssinier die lang Tag für Tag 25. 000 Juden vernichtet worden,
gesamte Vernichtungs-Literatur und hinterfragte was freilich die "24. 000 täglich für 2 112 Jahre " der
die Autoren. Olga Lengyel bei weitem übertrifft. Dies würde
David Rousset mit seinem Buch "Das andere bedeuten, daß es in Auschwitz bis 1945 = 4 1 Millio­
Königreich" , New York 1947, war der erste, den er nen Opfer gegeben habe , das 2Y2-fache der jüdischen
sich vornahm , hatte die ser doch behauptet, daß es in Weltbevölkerung der Vorkriegszeit. Al s Ras sinier
Buchenwald Gaskammern gegeben habe. Da er selbst versuchte , Nachforschungen über diesen komischen
Insasse von Buchenwald gewesen war, konnte er "Zeugen" anzustellen, wurde ihm erzählt, "daß er
unschwer nachweisen, daß David Rous set Märchen schon vor der ersten Veröffentlichung seiner Aussage
erzählte. verstorben sei ". 95 > <s. n >
Abbe Jean Paul Renard war der nächste. Sei­ Rassinier hat nicht geklärt, ob Miklos Nyiszli mit
nem Buch "Ketten und Lichter" ( "Chal:nes et Lumie­ Nicolae Nyiszli identisch ist, der für den IG-Farben
res " , Paris 194 7) zufolge hatte er Abertausende in die Prozeß am 8. Oktober 1 94 7 eine eide sstattliche
Gaskammern von Buchenwald gehen sehen. Auf Erklärung unterzeichnet hat (er war nicht persön­
Anfrage Ras siniers , worauf er eine solche Behaup­ l i c h e r s c h i e nen ) , d i e e b e n fall s s c h a ue r l i c h e
tung stütze, antwortete Renard, Fal schmeldungen enthielt wie z .B . : "Transporte mit
"das sei eine literarische Wendung, und da diese Dinge 200 - 300 Häftlingen aus Monowitz, die bei IG­
doch irgendwo vorgekommen sind, ist es kaum von Bedeu­ Farben gearbeitet hatten ", seien vergast worden; er
tung. " 93) (8. 154) habe "nach vollendeter Vergasung Zyklon B-Kerne
Später bestätigte er seine "Kenntnis" auf Grund in der Hand gehab t " ( er w äre daran sofort ge stor­
von Hören-Sagen. "In Wirklichkeit hat er von alle­ ben); "Die Feuer der Kre matorien sowie der offenen
4
dem nichts gesehen . " 93 > <8· 1 5 > zwei Gräber " hätten Tag und Nacht gebrannt und
Ras sinier überprüfte dann Denise Dufournier's seien "auf eine Entfernung von 30 k m " sichtbar
Buch "Ravensbrück : Das Tode slager der Frauen", gewesen, "Essensträger vom Sonderkommando der
London 1948 . Und wieder fand er, daß die Autorin Krematorien " seien täglich ins Lager Birkenau ge­
keinen anderen Beweis für Gaskammern hatte als kommen und hätten "ständig Kontakt mit dortigen
unbestimmte "Gerüchte" , welche Charlotte Bormann Häftlingen " gehabt. 96>
als von kommunistischen Gefangenen mutwillig aus­ Seit dem Kriege hat Rassinier tatsächlich
gestreut bezeichnete. ganz Europa in der Suche nach j emandem
Ähnlich analysierte er Philipp Friedmann' s bereist, der nun tatsächlich Augenzeuge von
"Dies war Auschwitz: Die Geschichte de s Mörderl a­ Gaskammer-Tötungen gewesen war. Er hat
gers" , New York 1946 und Eugen Kogon's "Die Theo­ nicht einen einzigen gefunden. Er stellte fest,
rie und Praxis der Hölle " , New York 1950. Überall daß kein einziger der Autoren, die behaupten, daß
fand er, daß kein einziger dieser Autoren selbst je die Deutschen Millionen von Juden vernichtet hät­
eine Ga skammer gesehen hat , noch irgendeinen ten, auch nur in der Lage war, realistisch Lage und
Augenzeugen herbeischaffen konnte, der als Augen­ Bauwerk einer Ga skammer zu beschreiben, ge­
zeuge dafür aus Auschwitz in Frage kommen konnte. schweige denn einen Augenzeugen zu beschaffen. 95 >
Schließlich wendet sich Ras sinier auch gegen (8. 97)

Eugen Kogon's Behauptung, der verstorbene Janda Nachforschungen an Ort und Stelle haben erge­
Weiß habe ihm unter vier Augen ge sagt, "Angehöri­ ben, daß Gaskammern im Gegensatz zu den Erkl ä­
ger des Sonderkommandos der Gaska mmern in rungen zahlreicher Überlebender in Buchenwald,
Auschwitz " gewesen zu sein. Da er tot war und Eugen Bergen-Belsen, Ravensbrück, Dachau, Dora oder
Kogon der einzige war, "der ihn getroffen hat ", konn­ Mauthausen in Österreich reine Erfindungen waren
te Ras sinier dieser Mitteilung nicht nachgehen.9 3 > <s .
94) Paul Rassinier, "Zum Fall Eichmann -- Was ist Wahrheit?" , aaO. S. 86, 89, 90.
189)
95) Paul Rassinier, "Das Drama der europäischen Juden" aaO. S. 65 ff. , 94, 97.
Benedikt Kautsky hingegen, den Autor von 96) Staatsarchiv Nümberg, KV-Prozesse, Fall VI, ZD- 1 2, Dok. Ni- 1 1 7 1 0, S . 2
- 5.

Hi•tori•che Tat•achen Nr. 1


35
oder von den Attrappen herrührten, die Amerikaner Belzec , Maj danek und Sobibor bestätigte, der eben­
Wld Rus sen nach Kriegsende mit Hilfe deutscher falls aufmysteriöse Wei se in Frankreichs Gefängnis­
Gefangener in Dachau, Mauthausen und Oranien­ mauern um s Leben gekommene Kurt Gerstein ist.
burg errichtet oder die Polen in Auschwitz "rekon­ Behauptete er -- bzw. behauptete "man" , er habe
struiert" haben. Bekanntlich konnten sich die se Art ge sagt - - , 40 Millionen seien vernichtet worden, so
Zeugen bewußt sein, daß ihre Aus sagen nicht rechts­ steht in seiner ersten Wlterschriebenen Denkschrift
verbindlich zu sein brauchten und sie daher alles, "25 Millionen ". Immerhin 15 Millionen, = 1x die
was sie gegen die Deutschen vorzubringen gedach­ jüdi sche WeltbevölkerWlg insgesamt weniger. Wei­
ten, gefahrlos in die Welt setzen konnten. Ja, es war tere Abstriche machte er in seiner "zweiten Denk­
sogar opportun für sie, ihrer Fantasie in dieser schrift" bzw. "Parallelfas sWlg"26l. Diese Dokumente
Richtung unbegrenzten Bewegungsspielraum Wld wurden al s so zweifelhaft ange sehen, daß sie nicht
Ausdruck zu geben. einmal im Nürnberger Gerichtshof zugel as sen wur­
Rassinier weist darauf hin , daß, obgleich derarti­ den. Dennoch werden sie weiter in drei verschiede­
ge Zeugen längst mit stichhaltiger BeweisführWlg nen Formen in Umlauf gebracht, eine in deutsch (in
widerlegt sind, sie sich in keiner Wei se daran stören den Schulen verteilt) und zwei in französisch, die alle
Wld ihre alten abstrusen Geschichten wei terverbrei­ nicht untereinander übereinstimmen. Die deutsche
ten. Sie scheuen sich sogar nicht, solche Geschichten Ausgabe diente als "Beweis" im Eichm ann-Prozeß
noch Jahre später, wie z . B . u.a. beim Eichm ann­ 196 1.97)
Prozeß, erneut als wahr aufzutischen. Kein Gericht Endlich lenkte Profes sor Rassinier die Aufmerk­
hat bislang solche Zeugen unter MeineidhaftWlg samkeit auf ein wichtiges Eingeständni s des Dr.
gesetzt und ihnen derartige Lügen übelgenommen. Kubovy, Direktor de s Weltzentrum s für jüdische
Im Gegenteil belegten die Gerichte statt dessenjene Zeitgeschichte in Tel-A viv, das er in Die wiederge­
mit Strafe , die nachwie sen, daß die Gaskammern fundene Erde am 15. Dezember 1960, machte. Dr.
Fiktionen waren. Kubovy erkennt an, daß nicht ein einziger Befehl von
Was die ö stlichen Lager in Polen betrifft, zeigt Hi tler, Himmler, Heydrich oder Göring zur Vernich­
Ras sinier, daß der einzige Zeuge , der das Vorhan­ tung der Juden gefunden worden ist. 94l <s. 90'
densein von Gaskammern in Treblinka, Chelmno,

Verringerte Verlustzahlen

Seitdem bewegen sich die offiziellen Verlustz ah­ "Zeugen" in der Art, wie eben beschrieben, gegeben
len ständig abwärts, und zur Zeit sind sie bei 20.600 wurde, denn sie sind alle voller Widersprüche, Über­
angelangt, deren Mehrz ahl gegen Ende de s Krieges treibungen und Fal schhei ten. Ras sinier schließt auch
an Typhus Wld HWlger ge storben war. Diese Defla­ aus, daß Aus sagen zur Untermauerung der 6 Millio­
tion auf 10% der ersten Zahl wird sich zweifellos nen von solchen Leuten wie Höss, Hoettl , Wi sliceny
noch weiter verstärken und eines Tage s aufdie Zahl Wld Höllriegel, Eichmann, die mit ihren Todesurtei­
von 6 Millionen auswirken. len zu rechnen hatten, oder darauf hofften, begna­
Paul Ra ssinier weist nach eingehender stati sti­ digt zu werden, Wld die Marterungen ausgesetzt
scher Analyse nicht nur eine Vernichtungsplanung waren, oder diese ständig zu erwarten hatten, ir­
der ReichsregierWlg, sondern auch die auf einem gendeinen hi stori schen Wert hätten.
solchen Vorwurf fußende Vernichtungsz ahl von 6 Die Zahlen über die Dachauer Verluste sind ty­
Millionen als unrealisti sch zurück. Um diese Propa­ pisch für die ÜbertreibWlgen, die später drastisch
gandazahl glaubwürdig zu machen, sei bereits die verringert werden mußten. Im Jahre 1946 enthüllte
Zahl der jüdi schen BevölkerWlg Europas vor dem Philip Auerbach, j üdischer Staatssekretär in der
Kriege dadurch verfälscht worden, daß man weder bayerischen Regierm1g -- er wurde Jahre später
die umfangreichen Auswanderm1gen vor und wäh­ überführt, WiedergutmachWlgsgelder für nicht vor­
rend des Kriege s berück sichtigt habe, aber auch handen gewe sene Juden gefordert zu haben -- in
nicht jene Juden , die in den sowj eti schen Machtbe­ Dachau eine Gedenktafel mit dem Text:
reich geflohen waren oder dort umgebracht wurden "Dieses Gebiet soll im Gedächtnis behalten we rden
bzw. dort umgekommen oder auch zu Beginn des als ein Schrein, wo 238. 000 Menschen ve rbrannt wur­
Rußlandfeldzuges aus den "westlichen Grenzbezir­ den. "
ken" Rußlands evakuiert worden sind. Auch wurde Pa stor Niemöl ler wiederholte Auerbachs er­
die Zahl der 1945 überlebenden Juden verschleiert schwindelte "238.000" dortigen Tote, wohingegen
oder verfäl scht. Das war die Methode , die der Jewish Bischof Neuhäußler von München in einer Rede in
World Congress -- Jüdi scher Welt-Kongreß -- ange­ Dachau feststellte, daß dort 3 0 .000 Menschen "von
wandt hat. insgesamt 200. 000 Personen aus 38 Nationen, die
Unahhängig hiervon weist Ras sinier entschieden dort interniert waren ", gestorben seien.98l <S. 13 14 l ·

jede ge schriebene oder gehörte "Zeugenaussage " 97) Henri Roques, " Die Geständnisse des Kurt Gerstein", Leoni 1 986.
über die 6 Milli onen zurück, die durch irgendeinen 98) Paul Rassinier, "Das Drama der Juden Europas " , aaO. S. 1 3 - 14, 1 62, 2 1 7, 239
+ 257 . 260.

36
Nach Angaben des Sonderstande samtes der Stadt vorhanden gewesen behaupteten Einrichtungen un­
Dachau waren von 188.000 Häftlingen zwischen terzubringen, die auch notwendig gewesen wären,
1933 und 1945 = 20. 000 verstorben. 991 um Massenvernichtungen durchführen zu können.
Rassinier weist daraufhin, daß die verschiedenen Die Schlucht Babi Jar bei Kiew ist ein ähnlicher
jüdischen Instanzen -- wie z.B. der amerikani sche Fall. Die Behauptungen über 3 3 . 7 7 1 dort binnen 2
Rat der Juden (repräsentiert von Prof. Raul Hilberg Tagen Ende September 194 1 ermordete ,Juden bzw.
+ Shalom Baron als Gutachter), das zeitgenössi sche bis 1943 von rund 100. 000 dort umgebrachter Men­
jüdische Weltdokumentationszentrum (Verfasser der schen durch die Deutschen hat sich als eindeutig
dortigen Statistiken = "die Poliakov Cliq ue "), das unwahr herausgestellt. Ähnliches gilt für die angeb­
Institut für jüdische Angelegenheiten in New York ­ lichen mehr als 600.000 Mordopfer von Belczek und
- zu erstaunlichen Differenzen in den Zahlen der und weitere Hunderttausende an vielen anderen
überlebenden Juden kommen, ohne daß dies bei Plätzen.
irgendj emandem von ihnen zu einer Differenz in der Auch die drasti sche Verringerung der neuerli­
Todesrate von 6 Millionen führt. So schwanken die chen "Schätzung" über die Auschwitz -Verluste ist
Überlebenden-Zahlen aus diesen j üdischen Quellen aufsehenerregend, wie sie u. a. durch die Beseitigung
für Polen zwischen 50.000, 400 .000, 700.000 + der Gedenktafeln für die "4 Millionen" seitens der
1.980.960; für Rußland zwischen 500.000 + 2,6 Mil­ polnischen Museumsverwaltung 1990 zum Ausdruck
lionen; für Lettland zwischen 0 + 85.000; für zahllose kommt.
andere Länder zwischen 0 + Millionen. 98 l es. 162 21 7 l +

"Wir können beze ugen, daß es mindestens 4. 524. 1 08 Deportationen


europiiischen Juden frUh genug gelang auszuwandern,
bevor sie festgehalten und in Konzentrationslage r de ­ = kriegsbedingte Reaktionen
portiert wurden. Und wir können diese denjenigen hin­
zujUgen, die die Historiker und Statistiker der Inte rnatio­ Professor Rassinier erinnert daran, daß die inter­
nalen Zionistischen Bewegung in Europa 1 945 lebend national organisierten Juden im Namen des Weltju­
wiedergefunden haben. " 98 l C S . 25 7 ) deutum s dem Deutschen Reich bereits am 24. März
Rassinier schlußfolgert: Hätten die jüdischen Or­ 1933 den Krieg erklärt haben und dies bei Ausbruch
ganisationen in ihren offiziellen Forschungsinstitu­ des Konfliktes zwischen Deutschland und Polen
ten ehrliche Untersuchungsbefunde und Statisken noch einmal in zwei gesonderten Erklärungen des in
herausgebracht, al so na türliehe Geburten- und Ster­ London residierenden Präsidenten der Jewish Agen­
beraten, Auswanderungen, sowjeti sche Deportatio­ cy, Chaim Weizmann, -- wiederum im Namen des
nen und ihre Opfer, die Unzuverl ässigkeit sowjeti­ Weltj udentums -- bekräftigten. Daß die in Deutsch­
scher Veröffentlichungen, Schwierigkeiten in der land lebenden Juden auf Grund dieser Kriegserklä­
Übe rprüfung der Definitionskriterien für Juden zwi­ rungen, die sie als "Kriegführende" expressis verbis
sehen Religion, Ras se und Staatsangehörigkeit, mit einschlossen, als "feindliche Ausländer" betrach­
Namensveränderungen nach Kriegsende usw. be­ tet und interniert wurden, entspricht durchaus den
rücksichtigt, so hätte von Anfang an die Ablehnung internationalen Völkerrechtsregeln. Man beschloß
der Hi storiker gegenüber solchen Methoden vermie­ daher in Berlin, nach der bereits schon seit 1938
den werden können. Statt dessen mußten diese sich nach und nach durchgeführten Ausschaltung auch
mit naturwissenschaftlich unmöglichen Geschich­ aus der Wirtschaft gegen sie zahlreiche Sicherungs­
ten, mit Unterlassen konkreter neutraler Untersu­ maßnahmen durchzufuhren und sie schließlich Ende
chungen und damit verbunden fehlenden Funden, 194 1 - Sommer 1942 nach Polen bzw. Weißrußland
Dokumenten und sonstigen Beweismitteln sowie zu deportieren und dort in mehr oder weniger ge­
mit gef'al schten Dokumenten und fragwürdigsten schlossenen Arbeitslagern zu internieren.
Zahlenbehauptungen auseinandersetzen, die jeder Deportationen waren zu Beginn des Krieges kei­
Ernsthaftigkeit entbehren. Dieses unredliche Ver­ neswegs geplant. Der Entschluß hierzu wurde vor­
wirrspiel führten Anklage und Gericht im Jerusale­ nehmlich al s Vergeltung für die Zwangsverschik­
mer Eichmann-Prozeß 196 1 fort. kung der rd. 500.000 Wolgadeutschen und zusätzli­
chen ca 250.000 übrigen Rußlanddeutschen aus ih­
"Heute, nachdem ich alle damalsfehlenden Dokumente
in Händen habe, kann man sagen, daß -- berechnet nach rer jahrhundertealten Heimat nach Sibirien und
den internen Informationen des Zeitgenössischen Weltdo­ Kasachstan gefaßt, die der sowjetische Diktator
kumentationszentrums -- die Zahl der Opfer 1. 485. 292 Stalin bereits E nde Juni 194 1 begonnen, aber erst
beträgt und nach denen des Herrn Rauf Hilberg 896. 892. " am 28.8. 194 1 durch die Veröffentlichung des ent­
98 ) (S . 260) sprechenden Dekretes öffentlich bekanntgemacht
Hinzu kommt die wissenschaftliche Aufklärung hatte. Diese war bekanntlich unter unmenschlich­
vieler Tatkomplexe oder angeblicher Tatkomplexe sten Bedingungen bei gleichzeitig totaler Enteig­
wie z.B. Treblinka, wo mit Hilfe der Luftbilder aus nung des noch verbliebenen kärglichen privaten
den Jahren 1944 nachgewie sen werden konnte, daß Besitz standes aller und mit Überführung ins Gulag­
das Lager viel zu klein war, um überhaupt die als Straflagersystem durchgeführt worden. Daß dabei
99) Paul Rassinier, "Was nun, Odysseus?", Wiesbaden 1 960, S . 66.
führende Vertreter des Rußlanddeutschtums will-

Historische Tatsachen Nr. 1


37
kürlieh erschossen wurden und eine nie ermittelte Tatkomplexe noch eingehender Aufklärung bedür­
Anzahl dieser Menschen als Folge dieser Aktionen fen.
umgekommen ist, gehörte bereits zur seit J ahrzehn­ Große Beachtung schenkt Professor Rassinier
ten geübten Praxi s derartiger sowj etischen "Säube­ der Art , in welcher die übelsten Greuelmeldungen
rungen". Auch die offizielle Auflösung der Wolgare­ aus sämtlichen Quellen der Alliierten einschließlich
publik durch den Obersten Sowjet am 7 . 9 . 194 1 be­ der be sonders verlogenen Sowj etunion leichtfertig
siegelte die Endgültigkeit der Volksgruppen-Ver­ ausgebeutet werden. Daß die alliierte Kriegspropa­
nichtungs-Maßnahmen. 100> ganda grundsätzlich auf einen solchen Betrug ange­
Welche Zusammenhänge auch immer noch zu­ legt war, ergibt sich aus ihrer Konzeption von selbst:
sätzlich für die Deportationen der Juden aus Deutsch­ Man wollte den Krieg unter allen Um ständen gewin­
land, schließlich auch anderen westeuropäischen nen und verachtete um dieses Zieles willen Moral
Ländem eine Rolle spielen ( "Widerstandskämpfer" und Wahrheit in jedweder Form. Und man führte
Admiral Canaris als deutscher Abwehrschef spielte den Krieg zur Ausweitung der eigenen Macht, also
in dieser Beziehung eine besonders üble Rolle mit um vermeintlicher Vorteile willen (Herrschaft über
der von ihm gefordeten Kennzeichnung und Konzen­ Deutschland und andere Länder, Landraub usw.).
trierung der Juden unter Berufung auf Geheim­ Die ungeminderte, j a geradezu gesteigerte Fortset­
diensterkenntnisse): sie erfolgten eindeutig erst Mo­ zung dieser so auf Lügen fundierten Kriegspropa­
nate , das Gros ein ganzes Jahr lUWh der sowj eti­ ganda in Friedenszeiten, in denen es keine weiteren
schen, für die Gesamtheit der Wolga- und übrigen Territorien z u erobern , feindliche politis che
Rußlanddeutschen durchgeführten existenzvemich­ Machtträger niederzuwerfen gab, kann doch nur
tenden Maßnahme. Zielorte für die deportierten dann einen Sinn haben, wenn die an den Schalthe­
Juden waren das B altikum, Weißrußland im Raum beln dieser Politik sitzenden Kräfte sich dennoch
Minsk, Galizien, aber auch die bekannten Stätten in weitere Vorteile versprechen. Daß dazu die dauer­
Polen wie Lodz , Auschwitz , Chelmno , Belzec, Maj da­ hafte Zermürbung, Zerrüttung, Niederhaltung des
nek, Lublin, Treblinka und so weiter. Dort sollten sie besiegten Gegners gehört, versteht sich ebenfall s
das Kriegsende abwarten bis zur Wiederaufnahme von selbst, doch reicht dies nicht zur Erklärung aus.
intemationaler Verhandlungen, die dann über ihre Der Besiegte hat die an ihm verübten Verbrechen,
Zukunft entscheiden sollten. 10 u u. a. den Großraub seiner östlichen Provinzen als
Der Befehl zur konzentrierten Zusammenfassung "rechtmäßige Maßnahmen" zu akzeptieren, und zwar
der Juden im östlichen Europa ( "Gesamtlösung" ) dauerhaft, eben weil seine "Schuld" so gewaltig,
wurde dem Chef de s Reichssicherheitshauptamtes, einmalig dargestellt, in immer weitere Dimensionen
Reinhard Heydrich, von Reichsmarschall Hermann ausgeweitet i st, und Widerspruch strafrechtlich,
Göring gegeben. Er sah die Überwachung, den ge­ weil "kriminell ", geahndet werden kann.
schlossenen Arbeitseinsatz und -- wie in Theresien­ Rassinier hebt femer hervor, wie nach 1950 eine
stadt -- ein eigene s j üdisches Gemeindeleben für die Flut von fabrizierter Vemichtungs-Literatur unter
nichtarbeitsfahigen, älteren Juden vor. So gab es Anwei sung von zwei Organisationen erschien, die so
auch im Nachgang zu diesem Befehl keine zentralen bemerkenswert zusammenarbeiteten, daß man glau­
Vorbereitungen, Planungen, Maßnahmen, Geheim­ ben könnte, sie stünden unter einer einzigen Lei­
absprachen, technische Studien oder Entwicklun­ tung. Eine war das "Komitee zur Untersuchung von
gen, Ortserkundungen für irgendwelche Vernich­ Kriegsverbrechen" , eingerichtet unter kommunisti­
tungsabsichten. Jedenfalls i st derlei nie nachgewie­ scher Herrschaft in Warschau, und das andere war
sen worden. Bei der Vielzahl der später bekanntge­ das "Weltzentrum für jüdische Zeitgeschichte und
wordenen Widerstandskräfte innerhalb des deut­ Dokumentation" in Paris und Tel-A viv. Ihre Veröf­
schen Machtbereiches muß es schon verwundem, fentlichungen erschienen in einem günstigen politi­
daß kein einziger dieser "Kämpfer" einen Dienstweg schen Klima, und für die Sowjetunion war der Zweck
oder Zeitpunkt, Maßnahmen für einen mit den De­ einfach der, alle s undjedes auf die "verbrecherischen
portationen im Zusammenhang stehenden oder auch Nazi s" abzuwälzen, um die Aufmerksamkeit der
hiervon unabhängigen Völkermord an den Juden Weltöffentlichkeit von ihren eigenen Expansivzielen
nachzuwei sen in der Lage war. Hinweise und Nach­ und Verbrechen abzulenken. Die Herrschaften in
wei se für den Holocaust kamen jedenfalls nicht von Warschau handelten bekanntlich nach dem Willen,
ihnen. Gleichermaßen erstauniich ist, daß die Sowjets der ihnen von Moskau aufgetragen worden war.
nirgendwo ein Massengrab, das diesen Vorwurf vor Es dürfte für jeden denkenden Menschen selbst­
der ganzen Welt beweisen könnte, exhumiert haben. verständlich sein, daß der Zusammenbruch des so­
Diese Darlegungen, die sich aus Rassiniers Arbei­ wjeti schen Herrschaftssystem s , das auf der lügen­
ten ergeben, sollen nicht in Abrede stellen, daß durchsetzten Ideologie des "Dialektischen Materia­
ungezählte Juden im Verlauf des Krieges -- auch als lismus " aufgebaut war und kraft de s daraus folgen­
Folge deutscher Maßnahmen -- umgekommen sind den "demokrati schen Zentrali smus" in die totale
und daß viele der dem "Holocaust" zugeordneten Diktatur des skrupellosen Massenmörders Stalin
100) Vierteljahrshefteflir Zeitgeschichte, München 1 982, S. 3 1 4. ausmündete, auch Folgerungen für die dort verfüg­
101) Paul Rassinier , "Was ist Wahrheit?" , aaü. S. 1 1 5 . 1 1 6 . ten Sprachregelungen, Wertordnungen, Rechtsbe-

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griffe, die Geschichtsschreibung haben muß . Bis zur längst wissenschaftlich widerlegt sind.
Stunde sind diese notwendigen Revi sionen der so­ Und was die "undankbare Rolle des Anklägers "
wjetischen Kriegspropaganda hin zur sachlich kor­ anbetrifft, in die die jüdi schen Geschichtsschreiber
rekten Geschichts schreibung noch nicht vollzogen "gezwungen " seien, so steht dem die historische
worden. Mo skau ließ bislang lediglich - - jedenfalls Tatsache gegenüber, daß gerade Angehörige jener
1988 -- für seine russi schen Leute die Ge schichtsprü­ Leute es w aren, die die Rolle des Ankl ägers und
fungen an den Schulen wegen "allzu vieler Lügen in Kriegserklärers schon zu Zeiten übemommen ha­
den Geschichtsb üchern " ausfallen. 1 02 ) Die notwendi­ ben , da ihnen diese wegen mangelnder Zuständig­
gen Auswirkungen auf die westlichen Gechichtsbü­ keit und erfundener oder verdrehter Sachverhalte
cher werden nicht ausbleiben können. Auch Strafge­ gar nicht zustand und Konflikte erst auf Grund einer
setze können das nicht verhindem. solchen ungerechtfertigten Anmaßung entstanden
sind.

Neutrale Geschichtsschreibung Schlußfolgerung


oder scheinheilige Ausrede?
Mehr oder weniger stillschweigend wurden in
Jerusalem und Polen 50 Jahre nach Kriegsende auch
Leon Poliakov und Josef Wulf haben am besten offizielle Schätzungen der Verluste an gesonderten
formuliert, wie sich Hi storiker unter dem Anschein Plätzen nach unten korrigiert. Unsere Analyse der
der Neutralität und Obj ektivität aus der Affäre Bevölkerungs- und Auswanderungs-Statistik, eben­
ziehen, um sich ja nicht mit Sachverhalten auseinan­ so die Untersuchungen der SchweizerBaselerNach­
dersetzen zu müssen, die nun einm al zum Pflichten­ richten sowie j ene von Profes sor Ras sinier zeigen,
kreis verantwortungsbewußter Historiker gehören: daß die Zahl der j üdischen Verluste die Grenze von
der Begutachtung historischer Faktenlagen von al­ 1 , 5 Millionen nicht überschritten haben könnte.
len Seiten. So dienten sie der eigenen Sache , wenn Es ist deshalb bemerkenswert, daß das Weltzen­
sie unter dem Vorwand vermerkten: trum für j üdische Zeitgeschichte und Dokumentati ­
" Ohne den entsp rechenden Abstand ist in diesem Fall
on in Pari s j etzt feststellt, daß 1.485. 292 Juden aus
eine Geschichtsschre ibung besonders schw ierig und den verschiedenartigsten Gründen während des Zwei­
heikel. Doch kommt noch e in weiteres e rschwe rendes ten Weltkriege s verstorben bzw. umgekommen sei­
Moment hinzu. Einejüdische Fede r - - und wenn sie noch en, also auch aus natürlichen Tode sursachen, im
so gewissenhaft s e in will - - m uß, in die undankbare Rolle Kampf in den Reihen der Roten Armee oder der
.
des Anklägers gezwungen, Gefahr laufen, den rechten anderen alliierten Truppen, Bombenkrieg usw .. 98) <s
Ton zu verfehlen . . . . Aus diesem Grunde wurde die e inzig 260)
vollkommen neu trale und vorurte ils lose Form einer "12 . 000 bis 1 5. 000 deutsche Juden waren es, die zwi­
Sammlung von Dokumenten und unbeeinflußbaren Zeu­ schen April und Juli 1 945, aus Unterg rund, Ehen mit
genaussagen, die größtenteils aus den A rchiven des Nichtjuden und Lagern auftauchend, ihren deutschen Mit­
Dritten Reiches selbst stammen, gewäh lt. "
10 3 ) bürgern gegenüberstanden. . . . Zehn tausende jüdische dis­
Diese scheinheilige Flo skel enthebt sie und ihre s­ placed persans konfrontierten die Militärverwaltungen
gleichen der kritischen Nachprüfungspflicht aller und die deutschen Gemeinden mit unerwarteten Proble­
von ihnen vorgelegten Dokumente und Zeugenaus­ men. Ende 1 946 gibt es etwa 250. 000 Juden in West­
deutschland. 104)
sagen , mit denen sie und ihre Ge sinnungsgenos sen "
Geschichte schreiben. So brauchten sie sich auch Zweifello s sind einige Hunderttausend Juden im
nicht mit der Tatsache auseinanderzusetzen, daß Verlaufe des Zweiten Weltkrieges gestorben bzw.
die Siegennächte eine ungeheure Fülle von Doku­ umgekommen, zweifellos auch etliche als Opfer nicht
menten gefälscht, andere vernichtet, Zeugen " son­ zu rechtfertigender Morde. Der Zusammenhang mit
derbehandelt" , ihren Besatzungstribunalen einsei­ einem Krieg, der weltweit 55 Millionen unschuldiger
tiges Recht oktroyiert und ihnen die Nachprüfung Opfer auf allen Seiten gekostet hat, i st offensicht­
aller amtlich vorgelegten Pa piere verboten haben. lich. Um die s Ge schehen im richtigen Verhältnis zu
Gerade auf diese Wei se lassen sich aber histori ­ sehen, sei als Beispiel angeführt, daß über 1 Million
sche Faktenlagen beliebig verändem , j a ins Gegen­ deutscher Zivili sten allein den alliierten Luftangrif­
teil verkehren. Und da bis auf den heutigen Tag an fen , weitere ebenso unschuldige 3 ,28 Millionen der
dieser Methode festgehalten wurde , somit eine gei ­ bestialischen Ausmordungspoli tik anläßlich der Ver­
stige Auseinandersetzung in Wirklichkeit gar nicht treibung aus den ostdeutschen Heimatgebieten ge­
stattfindet, wird die Menschheit nach wie vor mit gen Ende des Kriege s zum Opfer fielen, über 1
Dogmen konfrontiert, die von den Siegennächten Million deutsche Kriegsgefangene , weil sie bewußt
für die Durchsetzung ihrer Interes sen geschaffen dem Hungertode ausge setzt wurden, und Hundert­
und beibehalten wurden, obgleich sie in der Sache tausende andere nach Kriegsende rachsüchtiger Sie-
1 02) Rheinische Post, Düsseldorf, 1 6 . Juni 1 9 88 unter Bezug nahme auf lswestija 1 04) Frank Stern, "Im Anfang war Auschwitz - - Antisemitismus und
und Utschitelslcaja Gazeta, Moskau. Philosemitismus im deutschen Nachkrieg " , Schriftenreihe des Instituts für
103) Leon Poliakov I Josef Wulf, "Das Dritte Reich und die Juden" aaO., S. 1 . Deutsche Geschichte, Universität Tel Aviv, Nr. 1 4 , Gedingen 1 99 1 , S . 1 5 .

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r---- - - - - - - - - - - - - - �
'
Das Wort "Holocaust" wurde im Zweiten Weltkrieg Jüdische Überlebende 1945/46
erstmals vomsowjetisch-jüdischen Anti -Faschistischen "Die Sekre täre des britisch -ame rikanischen
Komitee aus Moskau am Heiligabend 1 942 verwendet, Un tersuchungskomite es fü r das e u ropä ische
als die deutsche Katastrophe von Stalingrad offenbar Judenproblem, Leslie Rood und Beeley, erklärten
wurde und als die ersten und letzten Bomben auf Tel laut United Press auf einer Pressekonferenz, augen­
Aviv fielen. Der Begriff "Holocaust" wurde am 24. scheinlich wünschten alle Juden Polen zu verlassen,
Dezember 1 942 in einer Ausgabe der Daily News wo sich noch schätzungsweise 800. 000 befänden.
Bulletin der Jüdischen Telegraphen-Agentur im Zu­ Beide erklärten, das Komitee habe die Lage in der
s ammenhang mit einer Beschreibung verwendet, der­ ame rikanischen, b ritischen und französischen
zufolge "die Nazis ihre Opfer in einen großen kochen­ Besatzungszone untersucht, die sowjetrussische Zone
den Bottich (boiler) warfen, der es ennöglichte, das jedoch nicht bereist, da do rt keine größeren
gewonnene heiße Fett für das Feuer unterhalb des Judenkonzentrationen vorhanden seien und die
boilers zu verwenden. (which was usedfor rendering Sowjetrussen das Betreten ihrer Zone nicht gestattet
hog fat and built a roaring fire underneath it). Alte hätten. Die Zahl der Juden in Deutschland belaufe
l. li'rauen und Kinder kamen in diesem Holocaust um. " I sich auf annähernd 70. 000 entwurzelte und 12.000
�· - - - - - - - - - - - - - - - - - "
gerwillkür erlagen. deutsche Juden. "
Keesing, "Archiv der Gegenwart", 1 5 . Februar 1946, S. 651 B.
Am 19. Januar 1955 veröffentlichte die neutrale
schweizer Zeitung Die Tat einen Überblick über alle
"Bei Kriegsende wurden aufdem Boden des Altreichs
Verluste während des Zweiten Weltkriege s, basie­
etwa 50. 000 jüdische Überlebende vorgefunden . . . .
rend aufden Zahlen des Internationalen Roten Kreu­
Schon am I. Oktober I 946 befanden sich dagegen
zes. Sie stellte darin fest,
insgesamt 2 I 8. 000 jüdische DP's in Westeuropa,
"daß die Zahl der Opfer, die aus Gründen politischer,
davon I 55. 000 in den deutschen Westzonen "
rassischer oder religiöser Verfolgungen sowie in Gefäng­ Viertelsjahrshefte für Zeitgeschichte, München 1977, S. 1 24.
nissen oder Konzentrationslagern zwischen I 939 und I 945
entstanden waren, um 300. 000 liegt ". "Aber I 945 gab es an die 600. 000 jüdische KZ­
Von diesen, die nur Opfer aus dem deutschen Überlebende, die kein Land aufnehmen wollte . . . .
Herrschaftsbereich enthalten, waren jedoch keine s­ Zuvor hatte die israelische Regierung den 4 Alli­
falls alle Juden. ierten diplomatische Noten übennittelt. Darin erklär­
Das Jewi sh Distribution Committee schätzte die te sie, daß die Aufnahme einer halben Million jüdi­
Zahl der Überlebenden in Europa auf nur 1 - 1,5 scher KZ- Überlebender I V2 Milliarden Dollar erfor­
Millionen, doch ist eine solche Zahl heute unan­ dern würde. . . . "
nehmbar. Das wird auch durch die wachsende Zahl Nahum Goldmann, "Das jüdische Paradox" ,
von Juden bewiesen, die an die westdeutsche Regie­ Köln - Frankfurt/M 1 978, S . 2 6 3 + 170.

rung für ihre Verluste Wiedergutmachungsansprü­


che stellten, für Schäden oder Leiden , die sie tat­
Über 2 Millionen
sächlich oder angeblich zwischen 1939 - 1945 erlitten Holocaust-Überlebende
hatten. Daß hierbei Verluste und Schäden unter ''Herr Bubis kennt die Fakten nicht"
Ausklammerung der kriegsbedingten Zusammen­ Wer der Meinung ist, die Lage hätte nicht schlim­
hänge , die einseitig und dogm atisch Deutschland mer werden können, möge sich daran erinnern, daß
angelastet werden, bemessen wurden, liegt auf der immerhin über 2 Millionen Juden HitZers Gemetzel
Hand. Bis zum Jahre 1965 hatte sich die Zahl der eben doch überlebt haben, dank der Hilfe der Bischö-
Antragsteller innerhalb von 10 Jahren verdoppelt fe, Priester und Laien. "
und die Zahl von 3 , 375 Millionen erreicht. 105) 1985 Weltbild, Augsburg, 1 5 . April 1 994 Nr. 9, S. 2 1 .
waren es schon 6 7 Millionen Wiedergutma­
-

chungsanträge , wie aus einem Schreiben des Bun­ und Gesundheitsschäden, Verdienstausfall für be­
desministeriums der Finanzen vom 18.9. 1985 mit rufliche N achteile usw . . Wie auch immer dies aufzu­
dem AZ: VI A 4 - 0 1478 - L 4/8 5 , unterzeichnet I .A. schlüsseln wäre -- amtlicherseits wird eine solche
Oldenburg, hervorgeht. 106 ) Aufschlüsselung der Ö ffentlichkeit vorenthalten --,
Auch aus diesem Sachverhalt ergibt sich, wie hier so muß auch berücksichtigt werden, daß für Anträge
mit fiktiven Zahlen operiert worden ist und weiter­ die ser Art den Antragstellern keine so Strenge Be­
hin operiert wird. Da die Antragsteller nahezu aus­ wei spflicht auferlegt wurde wie bei den heimatver­
schließlich Juden sind, besteht kein Zweifel, daß die triebeneu Deutschen, sondern auch unüberprüfbare
Mehrheit von 3 Millionen Juden, die der NS-Herr­ Zeugenbekundungen ausreichten.
schaft in Europa ausgesetzt waren, tatsächlich über­ Letzte Nachricht: Die in Tel Aviv erscheinenden
lebt haben dürfte, wobei freilich nicht auszuschlie­ Israel Nachrichten vom 22. April 1993 zitierten
ßen ist, daß unter die genannte Zahl von Wiedergut­ das demographische Zentrum des russischen Parla­
machungsanträgen Mehrfachanträge ein und der­ mentes, demzufolge in den GUS-Staaten, also den
selben Personen fallen, z . B . für Sach-, Vermögens- Nachfolgestaaten der ehemaligen Sowjetunion, 5
Millionen Juden leben würden, "weitaus mehr als
1 05) Aufbau, -- zentrale jüdische Wochenzeitung, New Y ork, 30. Juni 1 965
1 06) V gl. Faksimile in HT Nr. 49, S. 35. früher von Israel geschätzt_ "

Histori•che Ta.t•achen Nr. 1


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