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WALLIS
Walliser Bote
Freitag, 17. Dezember 2010
UNTERWALLIS
Hooligan-
Lehrvideo
SITTEN | Nach den Zusam-
menstössen am Sonntag
vor dem Spiel zwischen Xa-
max und dem FC Sitten hat
die Neuenburger Polizei zu
Lehrzwecken ein Video mit
«FC-Sitten-Fans» ins Netz
gestellt. Die Bilder sollen
laut Sprecher der Neuen-
burger Polizei aufzeigen,
was rund um die Fussball-
stadien zwischen Sicher-
heitskräften und Fan-Grup-
pen abgeht. Dies berichtete
das Online-Portal «20 minu-
tes». Die Aufnahmen wur-
den aber auch dafür ge-
macht, um gewalttätige
Fans später identifizieren zu
können. Die veröffentlichten
Sequenzen wurden aller-
dings sorgfältig ausgewählt,
damit unbeteiligte Passan-
ten nicht erkannt werden.
Bei den Krawallen in Neuen-
burg setzten die 70 aufge-
botenen Polizisten Gummi-
geschosse ein, während die
Hooligans mit Steinen und
Flaschen warfen. Autos wur-
den beschädigt. Die Polizei
nahm insgesamt drei Walli-
ser im Alter von 15, 19 und
24 Jahren fest und zeigte
diese an. Ferner wurde den
Hooligans ein einjähriges
Stadionverbot auferlegt.
Integrations-
Broschüre
SITTEN | Mithilfe von zwei
Broschüren will die kanto-
nale Dienststelle für Kultur
Ausländern den Zugang zur
Walliser Kultur erleichtern.
Die Broschüren sind in den
Sprachen portugiesisch und
tamilisch verfasst. Konkret
enthalten diese kulturelle
Angebote der Mediatheken,
Museen sowie des Staatsar-
chivs. Am Samstag, dem 9.
Internationalen tag der Mig-
ranten, werden die Broschü-
ren herausgegeben. Laut
Jacques Cordonier, Chef
der kantonalen Dienststelle
für Kultur, kann die Integra-
tion gefördert werden,
indem der Zugang zu kultu-
rellen Angeboten erleichtert
wird und ein kultureller Aus-
tausch stattfindet.
Schlittenhunde-
Rennen
CHAMPÉRY | Vom 8. bis
am 12. Januar 2011 ist das
Gebiet Portes du Soleil
Gastgeber eines ausserge-
wöhnlichen Events, bei dem
die 25 besten Hundeschlit-
tenfahrer der Welt aufeinan-
dertreffen: La grande
Odyssée. Ein Langstrecken-
rennen nach dem Vorbild
der legendären Yukon
Quest. Letztere wird seit
1984 veranstaltet und soll
an die Pionierzeit erinnern,
als Hundeschlitten im Win-
ter das einzige Verkehrsmit-
tel waren. La grande
Odyssée wird in mehrere
Etappen von jeweils 160
Kilometern aufgeteilt. Ins-
gesamt müssen die Wett-
streiter respektive deren
Hunde eine Distanz von
1000 Kilometern be-
wältigen. Dabei sind die
teilnehmer auf sich selbst
gestellt.
Bildung | Statuten des Vereins der Lehrpersonen an der Primarschule Oberwallis (VLPO) stehen
Geburt mit starken Wehen
BRIG-GLIS | Jetzt ist es defi-
nitiv: Der Zusammen-
schluss des Verbandes
der Kindergarten- und
der Primarschullehrper-
sonen ist vollzogen. Dem
neuen Verein gehören
617 Mitglieder an.
SEBASTIAN GLENZ
Wer sich im Oberwallis mit Leh-
rerverbänden beschäftigt, muss
sich erstmal einen Überblick
verschaffen. Bisher waren im
Dachverband der Oberwalliser
Lehrerinnen und Lehrerorgani-
sation (OLLO) ganze fünf Verei-
ne angeschlossen. Jede Stufe,
sei es auf Kindergarten-, Primar-
oder Orientierungsschul-Ebene
sowie die Sonderpädagogen
und das pensionierte Lehrperso-
nal waren in einem eigenen Ver-
ein organisiert. Das hat sich
nun geändert.
Aus zwei mach eins
Seit dem 1. Oktober bilden die
Kindergarten- und die Primar-
schullehrpersonen zusammen
einen Verband: Den Verein der
Lehrpersonen an der Primar-
schule Oberwallis (VLPO). An
der ausserordentlichen GV vom
Mittwoch wurde nun auch
noch der letzte Akt vollzogen
und die Versammlung, an der
gerade mal 67 Mitglieder teil-
nahmen (über 200 waren ent-
schuldigt), genehmigte die neu-
en Statuten. Damit werden die
Primarschul- und Kindergar-
tenlehrpersonen in Zukunft ih-
re Interessen gemeinsam ver-
treten. Das Zusammenkom-
men macht durchaus Sinn. Mit
dem HarmoS-Konkordat wird
die obligatorische Schulzeit ver-
einheitlicht. Diese ist in drei
Stufen gegliedert: Die zwei Kin-
dergartenjahre und die zwei
ersten Primarschuljahre bilden
die vierjährige Eingangs- oder
Basisstufe. Die folgenden vier
Jahre (heute: 3.–6. Schuljahr)
bilden die Mittelstufe. Darauf
folgt die dreijährige Sekundar-
stufe I. Die Kindergarten- und
die Primarschulstufe rücken al-
so enger zusammen. Zudem hat
sich selbstredend auch die
Ausbildung der (Kindergarten-
Überzeugend daher kam der «Saltina»-Auftritt beim BAZL
in Bern.
Duo an der Spitze. Christine Wenger und Rita Fux-Imstepf teilen sich das Präsidium des Vereins Lehrpersonen
an der Primarschule Oberwallis.
und Primar-)Lehrpersonen an
der Pädagogischen Hochschule
Wallis (PH-VS) angeglichen. Im
VLPO will man nun also ge-
meinsam Stärke zeigen. Analog
dem Unterwallis. Dort sind die
Kindergarten- und die Primar-
lehrpersonen schon seit jeher
im selben Verband organisiert.
Keine leichte Geburt
Ganz reibungslos verlief die
Geburt des VLPO jedoch nicht.
Die Unzufriedenheit über den
Diplomsalat (siehe WB vom 30.
September), juristisches Ab-
stimmungshickhack (benötigte
Zweidrittelmehrheit bei den
Abstimmungen) und eine Wer-
tediskussion hinsichtlich der
Statuten (christliche Grundhal-
tung) prägten die ersten Stun-
den des Vereins. In dieser Hin-
sicht gab besonders der Artikel
3 zu reden. Dort hiess es bisher
unter anderem: Der LVO fördert
eine in christlicher Grundhal-
tung geführte Schule. Neu
heisst es: Der VLPO ist parteipo-
FOtO ZVG
litisch und konfessionell neu-
tral. Eine knappe Mehrheit
sprach sich dafür aus. Der ehe-
malige OLLO-Präsident Peter Ey-
er, der während der Versamm-
lung das Wort ergriff, begrün-
dete den Schritt damit, dass
man selbstverständlich nichts
gegen christliche Werte hätte,
dass man Andersgläubige oder
Konzessionslose aber auch
nicht ausgrenzen wolle.
Grundstein ist gelegt
Die Abstimmung über Artikel 3
war indes nicht die letzte. Ganz
im Gegenteil. Jeder Artikel wur-
de dem Lehrervolk vorgelegt.
Am Schluss war der Grundstein
für den neuen Verein gelegt. Die
beiden Präsidentinnen des Ver-
eins Christine Wenger und Rita
Fux-Imstepf können nun vor-
wärtsblicken und die zukünfti-
gen Herausforderungen tat-
kräftig angehen. Beispielsweise
das Problem der Gleichwertig-
keit der Diplome, das immer
noch nicht ganz gelöst ist. «Zu-
Musik | «Saltina» als Gast beim Bundesamt für Zivilluftfahrt
Mit «Chavez»
beim BAZL
BERN/BRIG-GLIS | Das Blas-
orchester Stadtmusik
«Saltina» trat vergangene
Woche als Gast des Bun-
desamtes für Zivilluft-
fahrt (BAZL) in Bern auf.
Am Jahresendanlass des BAZL
gelangte unter anderem auch
das Stück «Geo Chavez» des Bri-
ger Musikers und «Saltina»-Di-
rigenten Eduard Zurwerra zur
Aufführung.
Die Komposition erlebte
am 25. September in Brig an-
lässlich der Feierlichkeiten zum
100-Jahr-Jubiläum des ersten
Alpenüberflugs durch Geo Cha-
vez ihre Uraufführung. Nach
einleitenden Worten von Alois
Zurwerra, dem Bruder des Kom-
FOtO WB
dem werden wir uns nächstens stand. Zwar ist man damit ange-
mit dem Lehrerstatut, dem messen vertreten, will heissen,
Besoldungsgesetz, der Stunden- man hat die unterschiedlichs-
reduktion und dem Lehrplan ten Ausblidungswege im Vor-
21 auseinandersetzen», so Fux- stand mit dabei (Lerjen: Kinder-
Imstepf. Arbeit ist genügend garten, Fux-Imstepf: Zusatzaus-
vorhanden, leider fehlt es aus bildung, Lambrigger: Semi-
Sicht der Präsidentinnen noch narist, Dani: Technisches
an Vorstandsmitgliedern. Mit Gestalten, Wenger: PH), trotz-
Orlando Lambrigger, Christine dem möchte man den Vorstand
Dani und Jeaninne Lerjen noch ausbauen, um die Arbeit
vervollständigen nur gerade auf mehrere Schultern zu ver-
drei weitere Leute den Vor- teilen.
Die Oberwalliser Lehrerverbände
Oberwalliser Lehrerinnen und Lehrerorganisation (OLLO)
Die OLLO ist die Sektion Wallis von Lehrerinnen und Lehrern
Schweiz (LCH). Sie umfasst das deutschsprachige Lehrperso-
nal der Vorschul-, der Primarschul-, der Sonderschul- und der
Orientierungsschulstufe im Wallis. 95,3 Prozent der Lehrperso-
nen deutschsprachiger Schulen der obligatorischen Schulzeit
(plus Kindergarten) sind in der OLLO.
Zum Dachverband gehören die Stufen- und Fachverbände:
Der Verein der Lehrpersonen an der Primarschule Oberwallis
(VLPO): 617 Mitglieder.
Der Verein sonderpädagogischer Lehrpersonen Oberwallis
(VSLO): 136 Mitglieder.
Der Verein der Lehrerinnen und Lehrer an der Walliser Orientie-
rungsschule (VLWO): 300 Mitglieder.
ponisten, führte die «Saltina» sen Zweifel am Gelingen des
im Theatersaal des Hotels Natio- Vorhabens darstellen. Der ei-
nal das Stück auf. Diese Kompo- gentliche Überflug mündet mu-
sition ist so angelegt, dass der sikalisch in einem furiosen Al-
Zuhörer die verschiedenen Pha- legro, mit welchem an die Tur-
sen des legendären Alpenüber- bulenzen in der Gondoschlucht
flugs durch Geo Chavez musi- gedacht wird. Das Ziel vor Au-
kalisch miterleben kann. Das gen, ertönt am Schluss die ita-
Werk beginnt mit der peruani- lienische Nationalhymne, wel-
schen Nationalhymne, einge- che sich mit dem Walliserlied
bettet in südamerikanische und zuletzt der schweizeri-
Volksmusik, womit an das Hei- schen Nationalhymne ver-
matland Chavez’ erinnert wird. mischt.
Daran anschliessende Variatio- Der konzertante Abste-
nen der Melodien «Wenn ich ein cher nach Bern, nur einen Tag
Vöglein wär» und «Lüeged vo nach dem Adventskonzert in
Bärg ins Tal» stellen Chavez’ Brig, kam bei den Mitarbeitern
Traum vom Fliegen dar. Es fol- des BAZL und den Gästen bes-
gen Motive, welche die damali- tens an und wird auch den Mit-
ge Volksfeststimmung, Chavez’ gliedern der «Saltina» in guter
erste Flugversuche sowie des- Erinnerung bleiben. | wb