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MH Briefe an Magda Stomps

Die niederländische Religionsphänomenologin Magda A. H. Stomps promovierte


1935 bei Heidegger mit einer Arbeit über „Die Anthropologie Martin Luthers", in
der sie versuchte, die Anthropologie des Reformators in den Kategorien der
Existenzphilosophie zu beschreiben. 1938 veröffentlichte sie zwei
religionsphilosophische Artikel über Heidegger in niederländischer Sprache – „De
philosophie van Martin Heidegger" und „Heideggers verhandeling over de dood en
de theologie" –, später nahm sie eine Lehrtätigkeit in Zutphen (Gelderland) auf.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs lebte sie zunächst in Stolberg (Harz),
dann in Köln und ging 1952 (vermutlich durch die Vermittlung von H. G. Gadamer)
nach Argentinien, wo der Heidegger-Schüler Carlos Astrada an der Universität von
Buenos Aires lehrte.

Stomps, eine ehemalige Schülerin Heideggers, mit der Elfride und Martin eine
langjährige Freundschaft verband.

Freiburg i. B., 25. April 1929. 1 S.


Martin Heidegger: „Am 17. April kam Herr G. Husserl zu uns heraus u. hat an
meinem Schreibtisch das Gutachten geschrieben. Am anderen Tag habe ich es mit
meinem zusammen u. einem Brief [.] abgeschickt. Ich werde gleichzeitig [.]
anfragen, ob das Schreiben eingelaufen ist u. Ihnen dann Bescheid geben [.] P. S.
Meine Vorlesung beginnt am. 2. Mai". – Gerhart Husserl (1893–1973), der Sohn
von Heideggers Lehrer und Vorgänger am Lehrstuhl für Philosophie in Freiburg,
Edmund Husserl, war Professor der Rechte in Kiel, Göttingen und Frankfurt a. M.;
1933 aufgrund des „Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums"
seines Amtes enthoben und vertrieben, emigrierte er in die USA, wo er an der
National University Washington lehrte und 1940 „Philosophy and
Phenomenological Research" (PPR) mitgründete; in den 1950er Jahren schließlich
sollte er nach Deutschland zurückkehren, wo er von der Freiburger Rechtsfakultät
zum Honorarprofessor für Rechtsvergleichung und angloamerikanisches Recht
ernannt wurde. Er gilt als „bedeutender Repräsentant einer phänomenologischen
Rechtsphilosophie" (aus einem Nachruf, abgedr. in: Alexander Hollerbach:
Jurisprudenz in Freiburg. Beiträge zur Geschichte der rechtswissenschaftlichen
Fakultät der Albert-Ludwigs-Universität. Tübingen, Mohr Siebeck, 2007 [=
Freiburger Rechtswissenschaftliche Abhandlungen, Bd. I], SS. 399–400, S. 399;
Erstveröffentlichung in: Juristenzeitung 1974, SS. 36–37).

Freiburg i. B., 17. Dezember 1935. 4 SS


Martin Heidegger:„[.] Langsam entschwinden die älteren Schüler u. Jüngeres will
noch nicht recht nachwachsen. Vielleicht muß jetzt die Philosophie für einige Zeit
vom Schauplatz abtreten u. das schadet auch nichts, wenn sie inzwischen in der
Stille wächst. Es war freilich in den Übungen früher leichter u. fruchtbarer zu
arbeiten, als man nicht jede Kleinigkeit von neuem durchpauken mußte u. Einiges
voraussetzen konnte. Die ganz jungen Semester machen jetzt einen
ausgezeichneten Eindruck, aber sie bleiben nicht lange genug, wenn nicht die
übrigen Fächer in zureichender Weise vertreten sind. Noch liegt die klassische
Philologie hier im Argen. Der unmittelbare Anlaß zu diesem Brief ist, wie ich
gestehe, nicht die Philosophie sondern die – Butterfrage. Unser Ältester ist jetzt [.]
für drei Wochen zu uns in die Ferien gekommen – er war krank u. ist im
allgemeinen sehr der Kräftigung bedürftig. Daher möchte ich Sie bitten, uns wenn
möglich, um die Weihnachtstage auf die Hütte nach Todtnauberg ein Kilo Butter zu
besorgen [.]".

Freiburg i. B., 14. November 1936. 1½ SS


Martin Heidegger: „Ich freute mich, wieder einmal von Ihnen zu höhren [!].
Weniger schön ist allerdings, daß Sie noch immer keine Arbeit gefunden haben.
Selbstverständlich bin ich gern bereit, durch mein Urteil Ihnen bei der
Verlängerung eines Stipendiums behilflich zu sein. Ich weiß allerdings nicht, wie
weit meine Stimme bei den Geldgebern heute noch zählt [.] Ich bitte auch,
herzliche Grüße an Herrn Pos zu bestellen." [Der niederländische Sprachphilosoph
Hendrik Josephus Pos (1898–1955) war ein Schüler von Edmund Husserl
gewesen.] Das Zeugnis ebenfalls für Magda Stomps: „Fräulein Dr. phil. Magda
Stomps hat eine Reihe von Jahren unter meiner Leitung Philosophie studiert und
diese Arbeitszeit mit einer sehr guten Promotionsleistung abgeschlossen [.] Mit
Rücksicht auf einen möglichst sicheren Erfolg [ihrer Untersuchungen „im Umkreis
der bisher geübten Forschungsmethode"] möchte ich daher dringend wünschen,
daß Frl. Stomps in der nächsten Zeit ihre Philosophiestudien wieder hier in
Freiburg unter meiner Leitung aufnehmen könnte [.]"

Freiburg i. B., 4. Januar 1938. 2 SS.


Martin Heidegger: „Ihren Vortrag fand ich erst gestern Abend bei der Rückkehr
von der Hütte vor. In aller Eile habe ich ihn durchgeprüft. Die Anlage ist gut u. die
Ausführung in den Grenzen des Möglichen verständlich [.] Über Einzelheiten
können wir dann eingehender sprechen, wenn Sie wieder einmal hier sind [.] Mit
herzlichem Gruß u. Dank für Ihre Bemühungen um meine philos. Versuche | Martin
Heidegger | Ich ‚male’ der Lesbarkeit wegen in lateinischer Schrift."

Freiburg i. B., 15. Dezember 1939 3½ SS


Martin Heidegger: „Heute kam Ihr Brief mit der Ankündigung des
Molkereipäckchens. Wir danken Ihnen herzlich dafür; aber wir sind mit Fett
genügend durch die Zuteilung versorgt. Wenn Sie uns dagegen etwas Thee
besorgen könnten, wäre das sehr schön; nicht als Luxus sondern als Hilfe bei der
vermehrten Arbeit. Wie Sie vielleicht gehört haben, ist jetzt die
Trimestereinteilung eingeführt; das bedeutet für die Lehrer, daß die Zeit für die
Forschung u. Vorbereitung der Vorlesungen wesentlich verkürzt ist. Da wir aber
doch dasselbe wie bisher leisten wollen, werden die Kräfte noch anders
beansprucht. Und dabei ist bei längerer Arbeitszeit, zumal ich nicht rauche, ein
Anregungsmittel schon wichtig. Als Herr Pos [d. i. der niederländische
Sprachphilosoph Hendrik Josephus Pos, 1898–1955] zum letzten Mal hier war,
versuchte ich ihm unsere Lage und die Lage Europas klar zu machen; ich sagte
ihm damals schon, daß die Holländer mit ihren abgestandenen,demokratischen’
Vorstellungen höchstens in Allem zu spät kommen. Diesen Leuten werden ja die
Augen noch aufgehen; genau so wie den Engländern, die, ganz unabhängig vom
einzelnen Verlauf u. Ausgang dieses Krieges, sich plötzlich in einer neuen Welt
vorfinden werden, der sie sich nicht entziehen können. – Wie mag es Ihnen u.
Ihren Angehörigen gehen? Unser jüngerer Sohn Hermann steht als Fahnenjunker
bei einem Infanterieregiment. Jörg, der Maschinenbau studiert, steckt z. Zt. im
Examen [.] Im Januar beginnt hier wieder der Universitätsbetrieb. Die jungen
Menschen sind geistig so wach, daß ich staune, weil sie oft in den Übungen so
schläfrig erscheinen. Die Briefe der Schüler von der Front sind sehr erfreulich u.
zeigen ein anderes geschichtliches Verantwortungsbewußtsein als die kläglichen
Ergüsse der holländischen Humanisten, die nicht ahnen, wo die Wirklichkeit ist
[.]".

Freiburg i. B., 21. März 1940 3¾ SS.


Martin Heidegger: „[.] Im nächsten Trimester werde ich das erste Buch von
Nietzsches W[ille] z[ur] M[acht] behandeln, nachdem ich in früheren Semestern
das III. Buch ausführlich interpretierte. In den Übungen behandle ich eine rein
systematische Frage: Zeit und Raum. Außerdem muß ich an Neuauflagen von
‚Was ist Metaphysik?’ u. vom Kantbuch denken, die seit einiger Zeit vergriffen
sind; auch S[ein] u[nd] Z[eit] wird neu aufgelegt. Diese doch nicht gerade leichten
Sachen werden demnach wie andere eifrig studiert. An den Aristoteles Übungen
hatten die Leute viel Interesse, nur sind die Texte nicht ganz leicht, so daß mit der
sorgfältigen Übersetzung schon viel Zeit in Anspruch genommen wird. Der
Freiburger Frühling zögert immer noch; im Schwarzwald liegt nicht mehr viel
Schnee; aber über Ostern wollen wir auf die Hütte. Unsere Söhne sind beide an
der Front; da sie nicht rauchen, ist ihnen die Schokolade eine gute Dreingabe [.]".

Freiburg i. B., 22. Juni 1940. 1¾ SS


Martin Heidegger: „[.] In meiner Arbeitsgemeinschaft behandle ich die ‚Physik’ des
Aristoteles; zum letzten Mal habe ich sie in Marburg 1928 behandelt. Es ist
eigentlich ein Grundbuch der Einführung in die Metaphysik; u. ich habe den
Eindruck, daß die Leute, darunter auch einige aus früheren Übungen sind, ganz
gut mitgehen. Unseren Söhnen geht es gut; sie haben Freude am Dienst, zumal
jeder seinen Fähigkeiten entsprechend am rechten Platz ist [.]".

Freiburg i. B., 11. August 1946, 2 SS:


Elfride: „Mein Mann war mehrere Monate krankheitshalber auswärts u. gab mir
danach die angelaufene Post zur Erledigung [.] Es tut mir ausserordentlich leid,
von Ihnen soviel Schmerzliches zu hören. Leider sehen wir keine Möglichkeit, dass
Sie in eine andere Zone gingen. Wir hoffen nur, dass Ihnen Ihre holländische
Staatsangehörigkeit auch im russisch besetzten Gebiet mit der Zeit eine
Arbeitsmöglichkeit bietet, die Ihren Kräften und Ihrer Ausbildung entspricht [.] Von
uns ist leider auch Schmerzliches zu berichten: unsere beiden Söhne sind in
russischer Gefangenschaft; der jüngere fiel nach seiner 4ten Verwundung in
Feindeshand. Die einzige Karte, die uns seit 1½ Jahren erreichte, war vom Dez.
1945; darauf schreibt er, dass er auf dem Wege der Besserung sei. Auch der
älteste Sohn hat endlich Nachricht geben können; er ist ja von Beruf
Ingenieursaspirant u. nun in Rußland bei der Arbeit eingesetzt, wo es ihm gut
ginge. Wir haben Nachricht von ihm vom Juni 1946 [.] Meinem Mann geht es jetzt
wieder gut; im Frühjahr war er lange erkrankt (Herz) [.]".

Todtnauberg, 2. August 1947. 2 SS.


Martin Heidegger: „Neulich hatte ich den Besuch eines sehr sympathischen
jungen holländischen Psychiaters, der zur Zeit in Paris arbeitet; er brachte mir
viele Grüße von Prof. van der Horst u. Dr. v. d. Hoop. Die Literatur über
‚Existentialismus’ entspricht nicht dem, was zu anderer Zeit an philosophischer
Arbeit in Freiburg versucht wurde. Der Bericht von Herrn Schadewaldt trifft nur
insofern zu, daß ich hier oben unter den Verhältnissen, wie sie heute sind, arbeite.
Von meinen Schriften besitze ich selbst jeweils nur noch mein Handexemplar. An
Neudrucke ist vorerst nicht zu denken. Falls wieder etwas erscheint, sollen Sie
gern ein Exemplar bekommen. Herr Dr. Fink, der letzte Assistent von Husserl, ist
jetzt in Freiburg Dozent u. Max Müller, den Sie aus dem Seminar wohl auch noch
kennen, hat den Lehrstuhl für katholische Philosophie. Prof. Bauch liest mit großer
Eindringlichkeit u. Wirkung. Prof. Dragendorff ist gestorben. Prof. Szilasi, der in der
Schweiz lebt, soll vielleicht auch hier eine Lehrtätigkeit aufnehmen. – Unsere
beiden Söhne sind seit 2½ Jahren in russischer Gefangenschaft. In unserem
Freiburger Haus ist Einquartierung u. oberschlesische Flüchtlinge (ein
Studienfreund von mir mit seiner Frau[)]; außerdem wohnt die Frau unseres
ältesten Sohnes dort, dem seit 1942 schon das Haus gehört. Das alte Freiburg ist
ganz verschwunden[.]”

Freiburg i. B., 11. Februar 1949. 2 SS.


Martin Heidegger: „Meine Frau und ich haben oft von Ihnen gesprochen u. uns erst
neulich wieder gewundert, daß wir gar nichts mehr von Ihnen hörten. Meine Frau
hat Ihnen einen eingeschriebenen Brief an die Heidelberger Adresse u. einen nach
Stolberg geschrieben, ebenso ich selbst. Nun sind Sie mit Ihrer Schwester in einer
neuen schwierigen Lage. Sie wissen, daß wir helfen würden, wenn Möglichkeiten
bestünden. Aber wir können nur raten. Zuzug, Aufenthaltsgenehmigung u.
Lebensmittelkarten sind hier gänzlich ausgeschlossen. Dagegen bestünden wohl
Möglichkeiten, über Koblenz oder Mainz nach Frankreich zu kommen, wo
Arbeitskräfte gesucht werden. Das Nächstliegende für Sie wäre wohl, sich in
Koblenz zu erkundigen. Wenn Sie dann erst in Frankreich sind, könnte man weiter
sehen [.] Sie haben Recht, die Rachsucht ist groß. Die Herren des Internationalen
Philosophen-Kongresses, zu dem ich mich freilich nicht dränge, haben es nicht
einmal über sich gebracht, mir eine formelle, geschweige denn eine ernsthafte
Einladung zu schicken [.]".

Freiburg i. B., 12. März 1949. 1 S.


Martin Heidegger: „Inzwischen werden Sie Herrn Brauch [?] schon getroffen
haben, der etwas später hier abreiste, als ich angenommen hatte. Vielleicht läßt
sich in der großen Stadt Köln und im rührigen Rheinland eher etwas für Sie finden.
‚Sein u. Zeit’ soll bis zum Herbst in 6. unveränderter Auflage wieder erscheinen.
Wenn ich dann Autorenexemplare bekomme, sollen Sie gern eines davon haben
[.]".

Freiburg i. B., 21. Juni 1949 2 SS


Martin Heidegger: „Ich danke Ihnen für Ihren Brief, der mir sagt, daß sich Ihrer
beider Lage noch nicht wesentlich gebessert hat. Aber Sie dürfen jetzt trotz der
Schwierigkeiten nicht den Mut verlieren; zwar haben Sie schon genug erlitten und
dennoch müssen Sie aus einer letzten inneren Gelassenheit auch dem bösen
Andrang dieser Tage gewachsen bleiben. Es ist schade, daß Sie Herrn Biemel,
einen Schüler von mir (1941–44) Deutsch-Rumäne aus Siebenbürgen, nicht
kennen lernten. Er hat Beziehungen nach Frankreich; ich werde ihm heute noch
schreiben, ob er nicht einen Weg für Sie weiß [.] Meine Frau u. ich werden erst in
den nächsten Tagen auf die Hütte ziehen, weil die Witterung bisher zu rauh u. ein
dauernder Aufenthalt dort oben nicht möglich war. Wir warten immer noch auf die
Heimkehr unseres älteren Sohnes, der nun das fünfte Jahr in russischer
Gefangenschaft ist. Der jüngere Sohn erholt sich langsam, aber seine
Gedächtniskraft ist noch sehr gehemmt. Vorträge halte ich nicht. Unerfreuliches
gibt es in meiner Lage immer wieder. Wir müssen durch diese Zeit hindurch. Das
Sein ihrer Moralität zeigt seltsame Formen [.]"

Freiburg i. B., 24. Mai 1951. 2 SS


Martin Heidegger: „Der Besuch von Frau Martin gab uns die Gelegenheit, mehr u.
Genaueres von Ihnen und Ihrer Schwester, von dem durchgemachten Schweren
zu hören, aber auch davon, wie Sie es getragen und jetzt doch langsam und mit
viel Geduld wieder ins Freie und dem Heiteren näher kommen. Als der junge Herr
aus Köln mich neulich in Meßkirch aufsuchte, hatte ich gerade wenig Zeit, um ihm
einige Zeilen für für [!] Sie mitzugeben [.] Ich halte z. Zt. eine kleine Übung ab; es
ist mehr ein Experiment, um die Lage abzutasten, ob es sich, wo die Sachen von
Andren in hinreichender Zahl betrieben werden, für mich noch lohnt, etwas zu
versuchen [.]".

Freiburg i. B., 7. August 1951 1 S.


Martin Heidegger: „[.] Leider bin ich von den nächsten Tagen ab für den August
verreist, weil die vielen Besuche eine Arbeit unmöglich machen; am schwersten
ist es, die willkommenen Besuche von den bloß Neugierigen auszusondern. So
müssen Sie sich noch einmal trösten für ein ander Mal. Zu meiner Freude hörte ich
[.] daß es mit dem Husserl-Archiv in Köln [etwas] werden soll [.]".

Freiburg i. B., 4. September 1951. 1 S. Bildpostkarte mit einer Ansicht der Hütte
Martin Heidegger: „Ich danke Ihnen für Ihre Zeilen. Während der nächsten zwei
Monate muß ich einige unaufschiebbare Arbeiten vergeben. Von Biemel höre ich,
daß die Kölner Sache Fortschritte macht [.]".

Freiburg i. B., 25. Januar 1952. 1 S


Martin Heidegger:„Leider kann ich Ihnen gar nichts in bezug auf das Kölner Archiv
sagen. Ich weiss nur, dass Biemel, der bisher in Loewen arbeitete, jetzt in Köln ist,
aber ob er dort Assistent ist, habe ich nicht erfahren. Auf jeden Fall können Sie
sich mit ihm in Verbindung setzen [.]".

Freiburg i. B., 31. Mai 1952. 1½ SS


Elfride: „Wir haben hin- u. herüberlegt, wie wir Ihnen auf Ihren Brief ratend u.
helfend schreiben könnten. Aber wir wissen auch gar keine Lösung. Ist es nicht
möglich – auch jetzt nach 7 Jahren nicht – dass Sie nach Holland zurückgingen u.
dann doch einen Rückhalt an Ihrem Besitz hätten? – Hier in Südbaden wüssten wir
nicht die geringste Arbeitsmöglichkeit für Sie. Mein Mann lebt auch ganz
zurückgezogen u. unterhält keinerlei Beziehung zu evtl. einflussreichen Stellen. –
Ich dachte höchstens noch daran, Prof. Astrada aus Argentinien, der in Bälde
hierher kommt, zu fragen, ob Sie drüben Arbeitsmöglichkeit hätten [...]“.

Freiburg i. B., 5. und 15. Juli 1952 3 SS


Elfride: „Es wäre gut, wenn Sie sich an Prof. Gadamer wenden würden, der
seinerzeit die Vermittlung nach Argentinien übernahm. Wo Astrada jetzt ist,
wissen wir nicht. Prof. Fink warnte dringend vor dem Versuch, drüben Fuss zu
fassen; die Verhältnisse seien zu unsicher u. wenn man Spanisch nicht
vollkommen beherrsche, auch äusserst schwierig [...]“

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