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verantwortlich für die Fruchtbarkeit der Felder und der Tiere. In manchen Glaubenssystemen garantiert
nicht eine einzelne Fruchtbarkeitsgottheit, sondern eine sogenannte Heilige Hochzeit zwischen einem
Gott und einer Göttin die Fruchtbarkeit der Felder.
Fruchtbarkeitsgottheiten wurden oft als Göttin verehrt, archäologische Funde zeigen in Figurinen
stilisierte Bilder des weiblichen Körpers, bei denen die sekundären Geschlechtsmerkmale, die die
Fruchtbarkeit betonen, übertrieben stark dargestellt werden. Bekannte Figurinen sind die Venus von
Lespugue und die Venus von Willendorf. In der Regel werden Venusfigurinen einerseits als
Fruchtbarkeitssymbole gedeutet, andererseits auch als die Darstellung einer Göttin. Durch die
übertrieben ausgeprägten Körperteile erscheinen diese Figurinen heute entweder hochschwanger oder
stark übergewichtig.
In der Kunstinstallation wird zu dem Gedeck der Fruchtbarkeitsgöttin ausgeführt, dass Marija Gimbutas,
eine führende Gelehrte in der Erforschung der frühen Göttinnenverehrung, prähistorische
Göttinnenfiguren mit Wasser in Verbindung gebracht hat. Im Rahmen ihrer Forschungen habe sie
Figuren gefunden, die mit Symbolen versehen sind, die Wasser in verschiedenen Formen darstellen, wie
Regen, Bäche mit Muttermilch und Fruchtwasser. In ihrer Schrift The Language of the Goddess stellt sie
die These auf, dass diese Figuren und die dazugehörigen Symbole, die auch in der Jungsteinzeit und in
der Bronzezeit auf Kreta zu finden waren, einen Göttinnenkult darstellen, der im Laufe der Zeit verloren
ging.