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DEUTSCHE LITERATUR – GATTUNGEN

1. Sonett (Barock)
- Lateinisch „sonare“ = tönen
- Die Form ist streng vorgeschrieben.
- Ein Sonett besteht aus 14 Versen:
+ 2 Vierzeiler (Quartette) und 2 Dreizeiler (Terzette).
+ Das Reimschema: abba abba cce dde
- Vertreter: Andreas Gryphius (Es ist alles eitel).
2. Das Emblem (Barock)
- Die Embleme (griechisch für „Sinnbilder“) waren allgemein bekannt, ihre
Bedeutung festgelegt und durch Tradition verbürgt.
- Die wurden in Büchern gesammelt und von dort in die Malerei und in die
Literatur übernommen.
- Ein Emblem besteht aus 3 Teilen:
- + Überschrift: in lateinisch, enthält eine Sentenz, ein Sprichwort oder eine
moralische Forderung)
+ Bild: zeigt z.B Pflanze, Tiere, Geräte, Tätigkeit, Vorgänge des menschlichen
Lebens, eine mythologische, biblische, historische Figur oder Szene.
+ Erklärung ist meist in Versen verfasst.
3. Fabel (Aufklärung)
- Die Fabel bezeichnet eine kurze Erzählung in Vers- oder Prosaform mit
belehrender Absicht.
- Tiere besitzen menschliche Eigenschaften (Personifikation).
- Die Dramatik der Fabelhandlung zielt auf einen überraschenden Schluss hin,
der meist eine allgemeingültige Moral (Lehre) vermittelt.
- Merkmale:
+ Fabeln sind kurze Texte.
+ Die handelnden Figuren sind Tiere, manchmal auch Pflanzen.
+ Die Tiere (und Pflanzen) besitzen festgelegte Eigenschaften der Menschen.
+ Die Fabel übt damit Kritik an menschlichen Verhaltensweisen und soll die
Menschen darüber belehren, wie sie sich richtig verhalten sollen.
+ Zur Verdeutlichung der Aussage haben Fabeln oftmals eine Lehre/ Moral.
+ Fabeln weisen oftmals eine gleichen oder ähnlichen Aufbau auf.
- Aufbau der Fabel:
+ Situation (Einleitung). Im 1. Teil der Fabel begegnen sich die Tiere.
+ Handlung (Rede und Gegenrede). Im 2. Teil geraten sie dann meist
aneinander.
+ Ergebnis (Schlussteil). Im 3. Teil kommt es oft zu einem überraschenden
Umschwung.
+ Moral/ Lehre.Im 4. Teil steht, was man aus einer Fabel lernen kann.
- Vertreter: G. E. Lessing (Der Löwe mit dem Esel, Der Affe mit der Fuchs)
4. Bürgerliches Trauerspiel (Aufklärung)
- Die Helden des Dramas tragen bürgerliche Züge, vertreten die Ideen des
Bürgertums.
- Lessing wollte beim Publikum Mitleid mit den handelnden tugendhaften (hợp
đạo đức) Personen erzeugen und dadurch eine Besserung des Charakters
erreichen.
- „Ständeklausel“: bestimmte Personengruppen Kömodie und Tragödie
zugeordnet.
+ Tragödie: nur Personen von hohem Stand (Könige, Fürsten).
+ Kömodie: Bürger und Personen von nidrigem Stand.
- Typisch: Familienkonflikte, Menschen mit ihrem Leidenschaften und
Schwächen, keine Helden oder typisierte Figuren.
- Wichtigstes Motiv: Familienbeziehungen, die auch bei größten moralischen
Problemen nicht kaputt gehen.
- Sehr oft dargestellt: die Beziehung zw. Vater und Tochter.
- 1755: Miss Sara Sampson (Lessing).  erstes deutsches Trauerspiel
- 1772: Emilia Galotti (Lessing).
5. Kurzgeschichte (Nachkriegsliteratur BRD)
- Die wichtigste Prosaform in der Nachkriegszeit war die Kurzgeschichte.
- Sie wurde von vielen Autoren, besonders von Wolfgang Borchert (Die
Küchenuhr, An diesem Dienstag) und Wolfdietrich Schnurre genutzt.
- Als Vorbild hatten sie die amerikanische short story sowie die Autoren
William Faulkner, Ernest Hemingway und Edgar Allan Poe.
- In den Kurzgeschichten werden Ereignisse meist sehr pointiert dargestellt.
6. Lautgedichte und Buchstabengedichte (Dadaismus)
a. Lautgedichte
- Schwerpunkt liegt auf Akustik.
- Ausgangsmaterial für Lautgedichte sind Wörter, die aber so dekonstruiert und
zerstört werden, bis nur noch einzelne Laute übrig bleiben.
- Vertreter: Hugo Ball (Karawane)
b. Buchstabengedichte
- Schwerpunkt liegt auf Optik.
- Ausgangsmaterial für Buchstabengedichte sind Wörter, die zu graphischen
Zeichen dekontruiert werden.
- Vertreter: Raoul Hausmann (Am Anfang war Dada).

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