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240 M o l s d o r f , Fragment einer altlateinischen Bibelübersetzung

Fragment eineraltlateinischenBibelübersetzung
in der Königlichen und Universitäts-Bibliothek
zu Breslau.
Mitgeteilt von Dr. Wilhelm Molsdorf.

(Mit einer Schriftprobe.)

Gelegentlich der Arbeiten, die sich für die Erhaltung


des Handschriftenbestandes der Breslauer Universitätsbiblio-
thek als notwendig erwiesen haben, fand ich in zwei Codices
drei zusammenhängende Stücke einer lateinischen Pergament-
handschrift aus dem Ende des 8. oder dem Anfang des 9. Jahr-
hunderts, die vornehmlich die Erzählung von Heliodors Ver-
such, den Tempel in Jerusalem zu berauben nach der
Darstellung des 2. Makkabäerbuches wiedergeben. Die
Handschriften, in denen sich die Bruchstücke fanden, stammen
beide aus der Bibliothek der Augustinerchorherren zu Sagan
und sind in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts geschrieben.
Der Cod. ms. I Qu 275 enthält eine Sammlung von Ser-
mon es de tempore et sanctis, deren Vereinigung zu einem
gebundenen Band in der Gestalt, wie er uns jetzt vorliegt, nicht
vor dem Jahre 1445 erfolgt sein kann, da beim Beschneiden
der Handschrift auch eine auf dieses Jahr bezügliche Be-
merkung auf Bl. 274b teilweise mit abgeschnitten ist. Die
aus dieser Handschrift stammenden zwei Stücke unseres
Fragments waren als vorderes und hinteres Schutzblatt in

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. in der Königlichen und Universitäts-Bibliothek zu Breslau. 24!

die erste und letzte Lage mit eingebunden. Aller Wahr-


scheinlichkeit nach ist jedoch der .alte Bibelcodex schon
früher der Zerstörung anheimgefallen, wenigstens läßt eine
Notiz auf dem einen dieser beiden Stücke des Fragmentes:
„Anno Domini 1441 6 Fuder Wein" darauf schließen, daß die
einzelnen Pergamentblätter bereits damals wohl zu Umschlägen
oder *clergl. verwendet waren.1 Das dritte Stück des Frag-
mentes stammt aus Cod. ms. I Qu 442: Auctoritates bonae
juxta ordinem alphabeti; derselbe ist mit einer Sammlung
von Sermones de tempore (1435—1447) zusammengebunden.
Auch hier liegt zweifellos der ursprüngliche Einband vor,
und das Fragment war gleichfalls als hinteres Schutzblatt
mit in die letzte Lage eingebunden.
Die Stücke bilden zusammen drei Viertel eines großen
Folioblattes, es fehlt das linke obere Viertel (beim Aufschlagen
der Vorderseite); ^ außerdem sind durch Beschneiden der
einzelnen Teile sechs Zeilen verloren gegangen. Der Text
ist in zwei Kolumnen geschrieben zu je fünfzig Zeilen; die
Schrift ist gut erhalten und hat namentlich auf der Haar-
seite des Pergaments an Schwärze wenig verloren. Geschrieben
ist der Codex am Ende des 8. oder Anfang des 9. Jahr-
hunderts in einer gedrungenen Minuskel, die zahlreiche Ent-
lehnungen von Elementen aus der Halbunciale aufweist und
eine gewisse Ähnlichkeit mit der Schriftform zeigt, die in
Tours ausgebildet wurde (vgl. die Schriftprobe auf S. 244).
Für die Herkunft der Handschrift aus Frankreich spricht
auch der Umstand, daß die Gründung des ersten Augustiner-
klosters in Schlesien zu Gorkau a. Zobten im Jahre 1109
für flandrische Geistliche, die aus der Abtei von Arrovaise

* Auf demselben Stücke finden sich noch einige zum größten Teil
abgeschnittene oder verwischte Eintragungen aus der Zeit des 15. Jahr-
hunderts.

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242 M o l s d o r f , Fragment einer altlateinischen Bibelübersetzung

in der Grafschaft Artois hergezogen waren, erfolgte. Um


die Mitte des 12. Jahrhunderts siedelten diese Augustiner
nach Breslau in das Sandstift über und breiteten sich dann
weiter über das Land aus. So erfolgte 1217 die Gründung
der Probstei zu Naumburg am Bober, aus welcher 1284 das
berühmte Stift zu Sagan hervorgegangen ist1
Der in dem Fragment erhaltene Text des 2. Makkabäer-
buches entspricht den Stellen c. 3,13—c. 4,4 und c. 4,10—14
nach der Einteilung der Vulgata, jedoch in einer Übersetzung,
die von dieser nicht unerheblich abweicht. Von den bis
jetzt bekannten altlateinischen Bibelübersetzungen enthalten
nur wenige den Text der Makkabäerbücher.2 Sabatier gibt
im 2. Bande seiner Bibliorum sacr. latinae versiones antiquae
zu i. Makk. c. i—13 eine von der Vulgata abweichende
Übersetzung aus dem Codex Sangermanensis 15 (Bibl. nat.
lat. 11553). Die gleiche Überlieferung — jedoch für beide
Makkabäerbücher— bietet der Bibelcodex 31 der Madrider
Universitätsbibliothek (Complut. i). Die von Berger3 mit-
geteilten Proben ermöglichten eine Vergleichung von acht
Versen mit dem Breslauer Fragment, es zeigt sich jedoch
wenig Übereinstimmung. Ebenso erheblich sind die Ab-
\veichungen von dem Text, den Peyron vom 2. Makkabäer-
buch allein aus dem Codex E 26 inferior (früher E 76 inf.)
der Ambrosiana veröffentlicht hat.4 Einen weiteren Text
beider Bücher liefert der Codex 430 (früher 356) der Stadt-
1
Grünhagen: Geschichte Schlesiens I, 20 und 57.
2
Vergl. C o r s s e n : Bericht über die lat. Bibelübersetzungen, im Jahres-
bericht üb. d. Fortschritte d. klass. Altertumswiss. Bd. , 2. Abt. 1900 —
N e s t l e : Bibelübersetzungen, in d. Realencykl. f. prot. Theologie
3. Aufl. Bd. 3, S. 28 ff. — S c h ü r er: Apokryphen d. A.· T., ebenda
Bd. i, S. 632 f. — T h i e l m a n n in Sitzungsber. d. Münch. Akad., phil.-
hist. Cl. 1889, II, S. 205 ff.
3 Notices et extraits T. 34,2 p. 149.
4 In: Ciceronis orationum fragmenta inedita. Stuttg. 1824.

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in der Königlichen und Universitäts-Bibliothek zu Breslau. 243

bibliothek zu Lyon; die von Berger mitgeteilten Stellen1


konnten zwar für eine Vergleichung nicht in Frage kommen,
doch ergab eine von dem Vorstand dieser Bibliothek gütigst
erteilte Auskunft auch hier eine Verschiedenheit der Texte.
Zu dem gleichen Ergebnis führte eine von der Direktion
der National-Bibliothek zu Paris freundlichst gewährte Mit-
teilung über den Text des Codex lat. 94, der gleichfalls
beide Bücher enthält. 2 An Fragmenten würden, obwohl
sie im vorliegenden Falle für die Textvergleichung keine
Anhaltspunkte gewähren, noch anzuführen sein das Palimp-
sest 15 der Leoner Kapitelsbibüothek mit einer alten Ver-
sion einiger Stellen aus dem i. Makkabäerbuche^ und die
neuerdings von G. Mercati herausgegebenen Bruchstücke
einiger Abschnitte des 2. Buches.* An Zitaten aus den
Makkabäerbüchern bei den Kirchenvätern findet sich die Er-
zählung von Heliodor bei Ambrosius am Ende des 2. Buches
seiner Officia ministrorum.
Die Abweichungen des Textes der Breslauer Fragmente
von den oben angeführten Versionen, die zum teil nicht
unerheblich sind, rechtfertigen wohl seine Wiedergabe im
folgenden. Bemerkt sei noch, daß die Handschrift eine
Reihe von Korrekturen und Rasuren zeigt; ein Teil derselben
ist wohl. gleichzeitig und vom Schreiber selbst ausgeführt
worden, andere dagegen gehören zweifellos einer späteren
.Hand an; doch dürfte, nach dem Charakter der Schrift zu
schließen, der Zeitunterschied nicht sehr erheblich sein.
1
Notices et extraits T. 34,2 p. 150.
2
VergL Berger ebenda S. 150.
3 VergL Berger ebenda S. 152.
4 Revue biblique Internat. T. II p. 184—2ll. Das mitgeteilte Frag-
ment enthält 2. Makk. 4,39—44; 4,46—5,2; 5,3—14; 10,12—26; 10,27—11,1;
vergl. B a e n t s c h , Theolog. Jahresbericht f. 1902, Abt. 2, S. 130.

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244 M o l s d o r f , Fragment einer altlateinischen Bibelübersetzung

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>,* ·,*?·- f· ^v-•-••fi

Schriftprobe in der Größe des Originales.

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1 2
[VjII
L J Heliodoruf autem rpotiora habenf mandata regif.
& ™» J3
(Nachd.Ein-
dicebat line dubio in fifco regif tollendaf effe haft pecuniaf. *$$**^
Et cum conftituiff& diem in qua Sdam introiuit templum. 14
ut de hif tollendif difponer&. facta eft non modica4 per.
uniuerfam ciuitatem agonia.5 Sacerdotef &iä ante aram 15
ueftiti ftolaf facerdotalef [.?] proicientef fe inuocabant dnm
qu[i][d]e6 poiitif legem conftituit. deponenti[bu]f haec ut
hec integra feruaret. Erat [iam?] uultuf facerdotif ficut 16
hominif trucidati. facief enim & calor & fenfuf. pallore
oftendebat animi eiuf ardorem. Diffufuf enim erat fuper ^7
hominei ingenf pauor. & horror corporif. Per qu[em?J
manifeftabatur uidentibuf dolor qui erat in altitudine7 cordif
eiuf. Infuper &iam de domibuf uniuerfae ciuitatif congre- 18
gati exilierunt fuper omnem populum. rogantef ne inciperet8
in confufionem uenire templü dl contem[ptü]. Et fuc- 19
cinctae mulieref ciliciif percutiebant pectora fua pl[an]gentef
per uicof. & quae recludebantur quaedam
earum^ afcendebant sup m[uroi]. quedam autem per feneftraf
flentef profpiciebant. Et omnef mulieref extendentef manuf 20
ad caelum rogabafnt] dm. ut mifereretur multitudini populi[.?] 21
& auferr& inminentiam10 ruine. & fpem futuri fcelerif quam

1 Die Kapitelzahl steht am Rande und ist wohl für VII zu lesen;
erhalten ist nur die H.
2
Interpunktion hier erst später eingefügt bei Tilgung der Ursprung-
. liehen hinter dicebat durch einen Verbindungsstrich.
3 Has wohl gleichzeitig durch Darüberschreiben hinzugesetzt
4 Hinter a eine Rasur; vielleicht & getilgt.
5 Über das i ist später ein Akzent gesetzt.
6 Da hinter de die Zeile schließt, bleibt es zweifelhaft, ob de für
sich oder mit positis ein Wort bildet.
7 Ein. ursprünglich folgendes m ist ausradiert.
8 Vor t eine Rasur, ursprünglich stand wohl ein n an der Stelle.
9 Geschrieben war eam, ru ist wohl gleichzeitig darübergeschrieben.
10 Hinter dem ersten n eine Rasur (wohl gleichzeitig); geschrieben
war imn ...
Zeitschrift f. d. alttesL Wiss. Jahrs. 24· IL T9°4· 17

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246 M o l s d o r f , Fragment einer altlateinischen Bibelübersetzung

fperabat. Princepf facerdotum qui magnifice agonizabat1


22 pro uniuerfo populo2 Et hü omnef inuocabant omnipotentem
dnm. Ut que3 demandata erant hif qui conm[en]dauerant
feruaret4 cum ingenti fortitudine.
23 Heliodoruf autem quae iufferat rex perficiebat. Et ut
acceffit cum armatif protectoribuf ad thefaurof5 ut iam
24 aperir&. Continuo qui animarum & uentorum hab& pote-
ftatem[.?]manifeftationem fecit magnam. [f]ic ut6 hominef
qui aufi erant introire7 in thefaurof cum heliodoro8. percufil
25 ab 9 ore uirtutif di diffoluti funt. Apparuit10 enim eif qui-
dam equuf terribilem ferenf equitem. pr ftratuff?].11
& qui fedebat fuper eum uidebatur aureif armif armatuf.
26 & alii &iam duo apparuerunt iuuenef decori in uirt[u]te12.
obtimi autem in gloria praeclarp]1^ uero in ueftitu. Qui
&iam ftantei per utrafque partef. flagellabant1* heliodorum
27 fine intermiffione. Et cum m[u]ltif plagif cefuf cecidiff&
fuper terr[amj. multif tenebrif coopertuf raptuf a fu[if]
28 iacenf in lectica 75 Portabatur ille qui c[ü] ingenti multitudine
1
Ursprünglich agoniabat, das z ist später darüber geschrieben.
2
Die ursprüngliche Interpunktion durch Verbindungsstrich getilgt.
3 Ursprünglich Utque.
4 Ursprünglich servare; das t später darübergeschrieben.
5 Rasur; wohl & getilgt.
6
Ursprünglich in einem Wort; erst später durch Zeichen getrennt.
7 Erst später durch Darüberschreiben eingefugt.
8
Nach dem r eine wohl gleichzeitige Rasur, vielleicht ein i getilgt.
9 Ursprünglich ob mit dem folgenden Worte eng verbunden; erst
später aus o ein a gemacht.
10
Hier eine vom Schreiber noch beim Schreiben dieses Wortes
ausgeführte Korrektur; vermutlich hatte er Aper . . . geschrieben.
11
Rasur.
12
Es folgt eine Rasur; wohl & getilgt
J
3 Über dem p eine Rasur; vielleicht ist ein kleines übergeschriebenes
& wieder getilgt.
M Uber dem f eine Rasur; vielleicht aus gleichem Grunde wie bei 13.
X
S Rasur; die Buchstaben sind mit Ausnahme des l von späterer

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in der Königlichen und Universitäts-Bibliothek zu Brcslau. 247

praecurforum & cum omni armata protectione in predictof1


fibi thefaurof ferebatur2 In null[o] fibi utilifr & inmobilif*. fic
ergo manifeftfa] uirtutem dl cognouerunt. Jacebat ita helio- 29
doruf mutuf propter'uirtutem dl quam uiderat ablata omni
fpe s falutif proiectuf. & omnef6 qui cum eo uenerant Et 3°
omnif populuf ihl benedicebat7 dm qui glorificabat locü fuum.
& templum fuum quod ante paululum repletum erat tumultu8
& timore. Uifo dno repletum eft gaudio & l&titia.
VIII[I]9 Et continuo quidam deheliodori cont[a]bernalibuf. 31
petebat inuocari iuue[nef] . . . . illum excelfum. &deprecari
ut uitam donar& heliodoro. qui fme dubio extremo fpü iace-
bat. Et cum fufpectuf eff& princepf facerdotum ne efti- 32

Hand geschrieben; über dem i befindet sich ein Akzent. Die ursprüng-
liche Interpunktion durch Verbindungsstrich getilgt.
1
Das s ist wohl gleichzeitig darüber geschrieben.
2
Die ursprüngliche Interpunktion durch Verbindungsstrich aufge-
hoben.
3 Ursprunglich utiles, e später durch darunter gesetzten Punkt und
teilweise Ausradierung getilgt, das i darübergeschrieben.
4 Ursprünglich inmobiles, das e ist später ausradiert, und i darüber-
geschrieben.
5 Rasur hinter e.
6
Ursprünglich omnis, e später darübergeschrieben.
7 Ursprünglich benedicebant, das n ist nur mangelhaft wegradiert.
8
Rasur (wohl gleichzeitig), ursprünglich tumultum.
9 Die Zahl ist an den Schluß der vorangebenden Zeile gesetzt.
Deutlich zu erkennen sind nur außer der V 3 Striche, doch hat das
Pergament an dieser Stelle durch Bruch gelitten. Gegen eine VIII
spricht der Umstand, daß der letzte Einer nicht nach unten verlängert
ist, und die nächste Kapitelzahl eine deutliche X ist. Auch hat der
Schreiber die Gewohnheit, den Anfang eines neuen Kapitels durch einen
besonders groß geschriebenen Buchstaben mit Beginn einer neuen Zeile
kenntlich zu machen. Dieses Merkmal finden wir zuletzt in dem H bei
Heliodorus'(v. 23), und hier haben wir wohl den Anfang des 8. Kapitels
zu suchen; vermutlich stand die Zahlenangabe auf dem zwischen den
beiden Kolumnen freigelassenen Räume, der jedoch bis dicht an die
Schrift weggeschnitten ist.
17* -

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248 M o l s d o r f , Fragment einer altlateinischen Bibelübersetzung

märet1 rex aliqua malitia iudeorum adflictü effe heliodorum, &


33 ita confectum. obtulit pro falute eiuf facrificium. Et dum facri-
ficat. princepf2 facerdotum & deprecatur. Iterum idem ipfi
iuuenes uifi funt heliodoro in eadem ipfa forma. & in [eajdem
uefte3. & adilantef dixerunt heliodoro. multaf gratiaf age
oniae princ[i]pi facerdotum. propter eum enim donauit tibi
34 dnf uitam. Tu autem flagellatuf ab eo. adnuntia omnibuf
magnam uirtutem di. Et cum haec dixiff&. nufquam con-
35 paruerunt. Heliodoruf autem cum obtuliff& facrificiü dno.
promiffif magnif dö uotif. qui preftitit ei uitam. gratiaf egit
oniae principi facerdotum. & reuerfuf fic ad regem cum
36 omni exercitu. Teftificabat' omnibuf referenf quae ante
37 oculof . . . uiderat* .. . [in]terrogaff& rex heliodorü*. quem
38 denuo mitter& in hierufolimam. refpondit. Si quem habef
hoftem aut aduerfarium rerum tuarum. mitte eum hierofo-
limif. & flagellatum eum recipief. fi tarnen uixerit. In loco6
39 em illo? uere eil quaedam uirtuf dL ipfe enim qui habitat
in caelif. &8 profpicit & protegit locum illum. & uenientef
40 ad' nocendum percutienf occidit. Hec ergo de heliodoro
& thefaurorum obferuatione fic gefta funt.

1
Ursprünglich extimaret, das ist von späterer Hand durch dar-
unter gesetzten Punkt getilgt, und das s darüber geschrieben.
2
Ursprünglich princep; das s ist später durch Darüberschreiben
hinzugefügt.
3 Hinter veste eine Rasur; vermutlich ein m getilgt
4 Von der abgeschnittenen Zeile ist nur dieses wohl gleichzeitig
über dieselbe geschriebene Wort erhalten,
5 Vielleicht ursprünglich heliodoro.
6
Ursprünglich locum; das m wurde wohl gleichzeitig ausradiert, und
das u oben durch einen runden Strich zu o abgeändert. Später ist
dieses für u gehaltene o durch einen darunter gesetzten Punkt getilgt,
und ein o darüber geschrieben.
7 Ursprünglich illum; m wurde wohl gleichzeitig ausradiert, und u zu
o abgeändert.
8
& ist wohl später über die Zeile geschrieben.

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X1 Simon2 autem ille. qui pecuniarum & patriae fueiv,i


proditor fuerat. criminabat'3 oniam* principem facerdotum.
quod ipfe heliodorum conturbaff&5 Et quomodo omnium
malorum dux eff&. iic bona multa preftante ciuitati, & tutorem 2
generif fui. & aemulatorem legif. & aduerfarium actuf regif6
audebat dicere. Et cum mimiticiae[sic!] in tantum proficerent 3
ut Sdam per quofdam quof fimon probauerat. homicidia
perficere[n]tur. Scienf? oniaf quantum no 4

profiterentur. Et cum promififf& rex & permififf&. : obti· 10


nuifl& iafon principatum facerdotü falfum. Continuo ad
grecam conftitutionem populum generif fui tranftulit. Et 11
que repofita erant iudeif. dona regalia[. ?]per iohannem fratrem
eupulemi. miüt regi. Qui 5tiam legatuf fuerat ad romanof
miffuf. pro amicitia & focietate proeliorum. Et quidem legiti-
maf deftruenf ciuitatef8[&] inftitutionef quaf df inftituerat.
infcelerataf & impiaf legef et dief feftof nouof celebrabat*
fub ipfo colle10 ciuitatif gymnafmm aedificauit. & optimatef 12
1
Die Zahl steht am Rande.
* Bei S eine Rasur; der Buchstabe war vermutlich erst kleiner
geschrieben.
3 Die Abkürzung für ur innerhalb der Zeile ist auffallend, auch
weicht die Form derselben von der oben in Vers 36 bei Testificabat
am Ende der Zeile angewandten Abbreviatur ab; vermutlich ist das
Zeichen erst später hinzugefügt, auch scheint über dem t ursprünglich
- etwas anderes gestanden zu haben.
4 Ursprünglich onian mit einer Interpunktion.
5 Interpunktion später durch Verbindungsstrich aufgehoben.
6 Nach regis ist wohl eine Interpunktion getilgt.
7 Hinter Sciens ein Wort ausradiert, vielleicht &iam.
8
Interpunktion durch Verbindungsstrich später getilgt, und das &
(ganz verblasst) darübergeschrieben.
9 Es folgten hier die später teilweise ausradierten, durchstrichenen
und mit dem „Zeta*1 versehenen Worte pro pietate.
io Ursprünglich ipsum collem; u und die beiden m sind durch dar-
unter gesetzte Striche getilgt, und über das u ein o gesellt.

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250 M o l s d o r f , Fragment einer altlateinischen Bibelübersetzung etc.

13 epheborum1 fupp&affum induxit. Sie enim erat augmentum


calorif. & acceffionibuf. grege inftitutionif 2 Quae perimpÜ
& falfi principif* facerdotum iafonif* inmenfa libidine celebra-
14 bantur*. Ut iam non feruirent facerdotef are dl. fed fafti-
dientef templum6. & facrificia neglegenteiX properabant &
ipfi curn hif computari. qui obfonia & copiaf. & fumptuf. hii
qui in paleftra . . .
* Ursprünglich ephoborum; das o von späterer Hand getilgt, und e
darüber geschrieben.
* Interpunktion später durch Verbindungsstrich getilgt.
3 Das s ist erst später durch Darüberschreiben hinzugefügt.
4 Interpunktion später durch Verbindungsstrich aufgehoben.
5 In diesem Worte wie in dem folgenden jam hat der Schreiber
noch beim Schreiben dieser Worte selbst einige falsche Buchstaben
verbessert.
6
Interpunktion später hinzugesetzt.
7 Ursprünglich neglegent ei (.?); es und die Interpunktion sind von
späterer Hand über die Zeile geschrieben, und ei durch einen Strich
unter dem Worte getilgt.

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