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Leben
Wolfgang Küttler wurde als Sohn der Lehrerin Ilse Küttler, geb. Burger und des
Oberstudiendirektors Otto Küttler geboren. Er besuchte in Gotha von 1942 bis 1950
die Grundschule und danach die Arnoldi-Oberschule, an der er 1954 das Abitur
ablegte. Von 1954 bis 1958 studierte er an der Friedrich-Schiller-Universität (FSU)
in Jena die Fächer Geschichte (u. a. bei Erich Donnert, Irmgard Höß, Friedrich
Schneider und Max Steinmetz) und Philologie (Latein). Seine Diplomarbeit Die
Papstpolitik in Ungarn und Böhmen im 10. und 11. Jh. schrieb er bei Irmgard Höß und
Erich Donnert. Von 1958 bis 1964 arbeitete Küttler als Wissenschaftlicher Assistent
und Oberassistent am Institut für Geschichte der FSU. Von 1964 bis 1967 lehrte und
forschte er als Assistent und Oberassistent an der Karl-Marx-Universität (KMU) in
Leipzig am Institut für Geschichte der europäischen Volksdemokratien. 1966 wurde er
an der KMU mit einer Dissertation zum Thema Patriziat, Bürgeropposition und
Volksbewegung in Riga in der zweiten Hälfte des 16. Jh. zum Dr. phil. promoviert.
Gutachter waren Erich Donnert und Max Steinmetz.
Küttler wirkte von 1967 bis 1991 am Institut für Geschichte der Deutschen Akademie
der Wissenschaften zu Berlin (DAW). Mit der Akademiereform 1972 wurde sie zur
Akademie der Wissenschaften der DDR (AdW) und das Institut wurde zum
Zentralinstitut für Geschichte an der AdW. Zunächst war Küttler Mitarbeiter in
einer von Erich Donnert geleiteten „Abteilung für die Geschichte Russlands“, ab
1969 war er Mitarbeiter, ab 1974 als Nachfolger von Ernst Engelberg der Leiter der
Forschungsstelle, später des Bereiches „Theorie und Methodologie der
Geschichtswissenschaft“ am Zentralinstitut für Geschichte der AdW. 1976 erfolgte
Küttlers Habilitation (Promotion B) zum Dr. sc. phil. mit der Arbeit Lenins
Formationsanalyse der bürgerlichen Gesellschaft in Russland vor 1905 bei Ernst
Engelberg und Heinz Heitzer. 1978 wurde Wolfgang Küttler zum Professor für
Geschichte an der AdW ernannt. 1990 wurde er von der Gelehrtengesellschaft der AdW
zum Korrespondierenden Mitglied gewählt. In den Jahren 1980 bis 1990 hielt er als
Gastprofessor an der Humboldt-Universität zu Berlin (HUB) Vorlesungen zum Thema
Theorie und Methodologie der Geschichtswissenschaft. Von 1974 bis 1991 war Küttler
Leiter der Forschungsstelle, später des Bereichs „Theorie und Methodologie der
Geschichtswissenschaft“ am Zentralinstitut für Geschichte an der AdW.
Von 1990 bis zur Abwicklung am 31. Dezember 1991 war Küttler der letzte Direktor
des Instituts für Deutsche Geschichte an der AdW. Von 1992 bis 2001 forschte er als
Mitarbeiter am Forschungsschwerpunkt Wissenschaftsgeschichte und
Wissenschaftstheorie der Max-Planck-Gesellschaft (MPG) und danach bis 2001 am Max-
Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte in Berlin in der von Lorraine Daston
geleiteten Abteilung.
Küttler war Mitglied des Rates für Geschichtswissenschaft der DDR und des Rates für
Philosophie der DDR. Er wurde 1989 Mitglied der Academia Europaea und
Korrespondierendes Mitglied der Gelehrtengesellschaft der Akademie der
Wissenschaften der DDR. Im Jahr 1993 gehörte er zu den Gründungsmitgliedern der
Leibniz-Sozietät der Wissenschaften zu Berlin und wurde Mitglied in deren
wissenschaftlichem Beirat. 2012 wurde ihm die Daniel-Ernst-Jablonski-Medaille der
Leibniz-Sozietät verliehen.
Seit 2001 befindet sich Küttler im Ruhestand. Er lebt mit seiner Ehefrau in Berlin.
Publikationen und Editionen (Auswahl)
als Hrsg. mit Ernst Engelberg: Formationstheorie und Geschichte. Studien zur
historischen Analyse von Gesellschaftsformationen im Werk von Marx, Engels und
Lenin. Berlin 1978.
als Hrsg.: Das geschichtswissenschaftliche Erbe von Karl Marx. Akademie-Verlag,
Berlin 1983; Topos-Verlag, Vaduz/Liechtenstein 1983, ISBN 978-3-289-00277-4.
als Hrsg.: Gesellschaftstheorie und Geschichtswissenschaftliche Erklärung.
Akademie-Verlag, Berlin 1985; Topos-Verlag, Vaduz/Liechtenstein 1985, ISBN 978-3-
289-00320-7.
als Hrsg.: Marxistische Typisierung und idealtypische Methode in der
Geschichtswissenschaft. Zentralinstitut für Geschichte der AdW, Berlin 1986.
als Hrsg. mit Jörn Rüsen; Ernst Schulin: Geschichtsdiskurs. 5 Bde. Fischer
Taschenbuchverlag, Frankfurt (Main) 1993–1999, ISBN 978-3-596-11475-7; ISBN 978-3-
596-11476-4; ISBN 978-3-596-11477-1; ISBN 978-3-596-11478-8; ISBN 978-3-596-14075-
6.
als Hrsg. mit Wolfgang Fritz Haug; Frigga Haug und Peter Jehle: Historisch-
Kritisches Wörterbuch des Marxismus. Argument Verlag, Hamburg 1994 ff.
als Hrsg. mit Helmut Meier: Gibt es erledigte Fragen an die Geschichte?
Beiträge eines wissenschaftlichen Kolloquiums aus Anlass des 65. Geburtstages von
Walter Schmidt am 1. Juli 1995 in Berlin. trafo Wissenschaftsverlag, Berlin 1996,
S. 144–168.
als Hrsg.: 300 Jahre Akademie. (= Sitzungsberichte der Leibniz-Sozietät der
Wissenschaften zu Berlin, Band 34, Jahrgang 1999). trafo-Verlag Dr. Wolfgang Weist,
Berlin 2000, ISBN 978-3-89626-214-1.
Literatur
Weblinks