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Grundbegriffe der
Dramenanalyse

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Themen
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• Das Drama als poetische Gattung

• Die dramatische Rede


de

• Der Aufbau des Dramas


• Formen des Dramas


si

• Figurencharakterisierung im Drama
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Ziele

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• Das Drama in den Kontext der poetischen
Grundgattungen einordnen können.

• Die verschiedenen Spielarten der dramatischen Rede

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benennen und deren Funktion darstellen.

• Den Aufbau und die verschiedenen Formen des Dramas


analysieren.

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Das Drama als poetische Gattung


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• Das Drama als ursprüngliche Kunst.

• Theatrum mundi: Theater als Gottesdienst.


de

• Grundlegendes Element des Dramas: der Dialog.


• In der griechischen Antike: Tragödiendichter machen das


Drama zur Kunstform, zum literarischen Text.
si

• Das Drama ist literarischer Text, der nicht nur zur Lektüre
gedacht ist, sondern auch zur Aufführung.
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• Kriterium der Aufführbarkeit.


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Das Drama als poetische Gattung

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• Im Drama Kombination zweier Textsorten, die
funktional aufeinander bezogen sind: bedeutendster
Unterschied zur Epik und zur Lyrik.

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• Haupttext: fiktive direkte Rede, der Dialog.

• Nebentext: Situierung der Figurenrede, kann


erzählerisch und kommentierend sein.

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• Keine Vermittlung durch einen Erzähler:
Unmittelbarkeit.
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Das Drama als poetische Gattung


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• Dramentheorie: Beschäftigung mit Form, Funktion


und Geschichte des Dramas (des geschriebenen
Texts, nicht der Aufführung).
de

• Theaterwissenschaft: Aufführung und Theatralität


eines dramatischen Textes, Inszenierungen.

• Bis ins 19. Jhdt: wenig Interesse an Aspekten der


si

Aufführung, klares Vorherrschen des dramatischen


er

Textes.
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Das Drama als poetische Gattung

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Lyrik:
• Subjektive Artikulation des lyrischen Ich.
• Unmittelbarkeit des lyrischen Ich: direktes

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• Aussprechen der Gefühle.
• Monologische Rede eines einzelnen.
• Strukturell einfache Zeilenrede des lyrischen Ich.

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Das Drama als poetische Gattung


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Epik:
• Der Erzähler als vermittelnde Instanz.
de

• Strukturell komplexe Rede.


• Figurenkonstellation bedeutend.
• Figurenrede nur eines von mehreren Gestaltungsmitteln.

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Das Drama als poetische Gattung

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Drama:
• Anschauliche Imitation der Wirklichkeit.
• Authentische Darstellung: erst in der Moderne in

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Frage gestellt.
• Unmittelbarkeit: keine Vermittlung durch Erzähler.
• Primär dialogische Figurenrede mit Bezug auf

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konkrete Umstände.
• Figurenkonstellation bedeutend.

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Die dramatische Rede


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• Haupttext: Dialoge und Monologe der Figuren.

• Interne Kommunikation zwischen den Figuren sowie


de

externe Kommunikation mit dem Publikum.

• Nebentext: Texte, die keine Figurenrede sind, z.B.


Titel, Untertitel, Personenverzeichnis, Angaben zu Akt,

Szene und Figuren, Inszenierungshinweise.

• Wortkulisse: Schauplatz wird rein durch Äußerungen


si

der Figuren dargestellt.


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Die dramatische Rede

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• Dialog: Gespräch von zumindest zwei Figuren.

• Monolog: Selbstgespräch einer Figur, dient zur


Darstellung der psychischen Situation, Gedankengänge
der Figur.

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• Bis ins 18. Jahrhundert ist das Drama meist metrisch
gebunden.

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Die dramatische Rede


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• In der deutschen Tragödie vom Barock bis zur frühen


Aufklärung: Verwendung der stilisierenden und
pathetischen Form des Alexandriners.
de

• Im Bürgerlichen Trauerspiel: durch Prosa wird


natürliches Sprechen ermöglicht.

• In der Weimarer Klassik: Verwenden des


Blankverses ermöglicht natürlicheres Sprechen, aber
gleichzeitig Bekenntnis zur Verskunst.
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Die dramatische Rede

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• Episierende Nebentexte: Kommentare und
Interpretationen, der Dramatiker wird zum Erzähler.

• Im naturalistischen Drama: ausschweifende


Nebentexte.

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• Paratexte: umgeben einen literarischen Text, z.B. Titel,
Untertitel, Personenverzeichnis, Vorworte, Nachworte, …

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• Prolog und Epilog: Rahmenfunktion, Einführung des

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Publikums in die Handlung.

• Epilog: enthält oft Moral eines Stücks.


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Die dramatische Rede


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• Chor: Wichtiges Bauelement der klassischen


griechischen Tragödie, tritt als Kollektiv auf,
kommentiert die Handlung, beteiligt sich auch daran.
de

• Botenbericht: nachträgliche Erzählung eines


Ereignisses durch eine Figur des Dramas.

• Mauerschau: Bericht einer Person von einem


gleichzeitig ablaufenden Geschehen, das für die
Handlung relevant ist, aber nicht auf der Bühne
si

umzusetzen ist.
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Der Aufbau des Dramas

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• Akte: Hauptabschnitte des Dramas, voneinander
durch Ortswechsel oder Zeitsprünge getrennt.

• Szene: Handlungsabschnitt innerhalb eines Aktes.

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• Geschlossenes Drama:
– Einhalten der drei Einheiten nach Aristoteles
(Zeit – Ort – Handlung);
– Betonung des Aktes (5 Akte);

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– Darstellung des geordneten Ganzen;

lie
– Einsträngige auf Ziel ausgerichtete Handlung.

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Der Aufbau des Dramas


gli

Pyramidenschema von Gustav Freytag:

1) Exposition: Vorwissen, Konstellationen


de

2) Steigende Handlung, erregendes Moment: Aufbau


des dramatischen Konflikts

3) Höhepunkt; Peripetie: entscheidende Wende

4) Fallende Handlung, retardierendes Moment:


si

Verzögerung der Katastrophe


er

5) Katastrophe
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Der Aufbau des Dramas

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Drama der offenen Form:

• Abkehr von der aristotelischen Tradition

• geht auf Shakespeare zurück

mo
• relative Selbständigkeit der Teile

• Szene als bedeutendste Gliederungseinheit

l
• Betrachtung aus unterschiedlichen Perspektiven

lie
• Das „Ganze in Ausschnitten“

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Der Aufbau des Dramas


gli

• Handlung: Verknüpfung von einzelnen Ereignissen zu


einem Gesamtzusammenhang.
de

• Ebene des Dargestellten: auf den Inhalt bezogen.


Ensteht die Handlung durch subjektives Tun der Figuren
oder durch äußere Einwirkungen?

• Ebene der Darstellung: auf die Form bezogen, Frage


si

der ästhetischen Vermittlung und ihrer Rezeption.


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Der Aufbau des Dramas

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• Analytisches Drama: Dramatischer Konflikt in der
Vergangenheit beschlossen, z.B. Sophokles' „König
Ödipus“.

• Synthetisches Drama: Entfaltung des Konflikts in der

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gegenwärtigen Situation, z.B. Lessings „Emilia Galotti“.

• Stationendrama: Reihung einer lockeren Folge von


Szenen ohne zentralen Konflikt, z.B. Drama des

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Expressionismus.

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• Einakter: Seelendramatik ohne bemerkenswerte
Handlung, Annäherung an Lyrik, z.B. Schnitzlers „Anatol“.
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Formen des Dramas


gli

• Zwei Grundformen des Dramas:

– Tragödie oder Trauerspiel;


de

– Komödie oder Lustspiel.

• Wichtigstes Unterscheidungskriterium:

– Negatives oder positives Ende;


– Mischformen: wenn Schluss nicht eindeutig oder
si

komische oder tragische Elemente fehlen, z.B.


Schauspiel, Tragikomödie.
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Formen des Dramas

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• Tragödie:

– Definition von Aristoteles primär


wirkungsästhetisch.

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– Das Tragische entsteht in einer unlösbaren
Konfliktsituation.

– Katastrophe ist die notwendige Konsequenz des

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Konflikts.

lie
– Dramatische Ironie: Wissensvorsprung des
Zuschauers gegenüber Dramenfigur
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Formen des Dramas


gli

• Tragödie:

• Lösung des dramatischen Konflikts, meist durch Tod


de

der Hauptfigur.

• Meist Drama der geschlossenen Form.


• Tragischer Konflikt entsteht durch Handlung selbst.

• Im klassizistischen Drama: Ständeklausel.


si

• Trauerspiel:
er

– im christlichen Zeitalter.
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Formen des Dramas

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• Bürgerliches Trauerspiel:

– Ständeklausel aufgehoben
– Helden sind Bürgerliche
– Prosa

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• Tragödie der Weimarer Klassik:

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– Rückgriff auf griechische Tragödie

lie
– Blankvers.

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Formen des Dramas


gli

• Geschichtsdrama:

– vorherrschend im 19. Jahrhundert.


de

• Schauspiel:

– Goethes Werke der Klassik.


– Ernste Stücke mit gutem Ausgang.
– Ohne komische Elemente.
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Formen des Dramas

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• Komödie:

– Zentralfiguren werden komisch präsentiert.


– Das Komische ist Kontrasteffekt aus der
Inkongruenz zwischen einer Norm und einer

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Verletzung der Norm.

– Gutes Ende, meist Hochzeit.

l
– Offene Form.

lie
– Handlung muss nicht aus sich selbst heraus motiviert
sein.
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Formen des Dramas


gli

• Komödie:

– Komische Konflikte durch Verwechslungen,


de

Rollenwechsel, Intrigen und Gegenintrigen,


Aktivitäten der Dienerfiguren, …

– Am Ende Auflösung der Verwirrungen.


– Konflikte bleiben folgenlos.


si

– Regelpoetik: niedere oder mittlere Personen.


er
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Formen des Dramas

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• Tragikomödie:

– Verbindung komischer und tragischer


Elemente.

mo
– Zusammentreffen ernster und komischer Figuren.

– Grundstruktur der Tragödie mit komischen Elementen


oder Komödie mit tragischen Elementen.

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– Dominierende Variante der Moderne.

– Annäherung an die soziale und innere Natur des


Menschen. ug
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Figurencharakterisierung im Drama
gli

• Die handelnde Figur ist von der literarischen zu


unterscheiden.
de

• Typus: in der Komödie, schematische


Verhaltensweisen.

• Charakter: in der Tragödie, komplexe Figuration in der


szenischen Darstellung „ganzer“ Menschen.

• Aristoteles: Handlungsdrama.
si

• Nach dem Vorbild Shakespeares: vom Handlungsdrama


er

zum Charakterdrama.
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Figurencharakterisierung im Drama

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• Hauptfigur: Figur, um die sich die Haupthandlung
organisiert.

• Nebenfigur: dramaturgischer Zweck, nicht in den


zentralen Konflikt verstrickt.

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• Vertrautenrede: Mitteilung innerer Verhältnisse.

• Gegensatz Protagonist – Antagonist.

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lie
• Konstellation: Ensemble aller im Drama
vorkommenden Figuren.

ug
• Konfiguration: das zu einem bestimmten Zeitpunkt
auf der Bühne versammelte Personal.
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Zusammenfassung
gli

• Neben der Lyrik und der Epik stellt das Drama die dritte
poetische Grundform dar. Von der Epik unterscheidet es
vor allem die Unmittelbarkeit, von der Lyrik der Bezug auf
de

eine konkrete Situation und die Komplexität.

• In der Dramatik unterscheidet man besonders zwischen


Komödie und Tragödie. Daneben gibt es Mischformen.

• Für die griechische und klassizistische Tragödie gibt es


si

einen strikten Aufbau (nach Aristoteles). Im Gefolge


Shakespeares kommt es zu verstärkter Abkehr von der
er

klassischen Dramenstruktur.
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