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Vorlesung Einführung TFM 29.11.

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DIE LEKTÜRE

Leser fallen nicht vom Himmel. Lesen muss gelernt sein. Schrift ist nichts
selbstverständliches – Lesen scheint reiner Konsum, aber wir wollen hier verschiedenen
Lektüremodalitäten ausprobieren- Kunst als eine Fertigkeit.

Was kann lesen heißen? Z.B. Wildern

Peter Kubelka, Direktor des Filmmuseums

1.Text. Hans Magnus Enzensberger, Die Bewusstseins – Industrie

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Bewusstseins – Industrie mit Bindestrich, als Fokus auf die Industrie.

Dünken = denken, dennoch nicht ersetzbar. Enzensbergers Absicht ist hier die Formulierung
des sich für etwas halten.

Bewusstsein schon als letzte Rückzugsweg. Was ist interessant (formal)?


1er Satz war kurz. 2er Satz ist total lang  Rhythmus Wechsel
Er zeigt das das Es (=Bewusstsein) als letzte Zuflucht gilt. (Sinne Freuds)

Sie ist auf die Zitadelle (= eine kleine, in sich abgeschlossene Festung. Liegt entweder in einer
größeren oder einen Teil der größeren bildet) bezogen.

Fußnote 1: Czeslaw Milosz, ein polnischer Schriftsteller und Dichter. Verdichtet Sprache
Fußnote 2: Wien ist das China Europa, man weiß nicht was dort vor sich geht und die Wiener
wissen nicht was außerhalb der Stadt passiert – Mit der Eisenbahn wurde das dann
geändert.

Das Bewusstsein ist von vornherein schon ein gesellschaftliches Produkt. Enzensberger sagt
aber, dass das Bewusstsein nicht im Vorhinein und jederzeit so aussprechbar war wie hier.
Dieser Satz konnte z.B. in der Antike nicht ausgesprochen werden, weil die Bedingungen
dafür fehlten.

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Kultur wurde zu einer ware und definiert sich über den ökonomischen Wert.

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(Während die neuen technischen Instrumente…) – R spricht von einem Zusammenhang, der
schwer zu erkennen ist.

(Mode und Gestaltung (= Design), religiöse Unterweisung, …)

Text ist noch immer aktuell, obwohl er vor sechzig Jahren verfasst worden ist. Keine
Fortschritte im Schulsystem.
Vorlesung Einführung TFM 29.11.20

Die Bewusstseins – Industrie ist die Schlüsselindustrie des zwanzigsten Jahrhundert. Davor
war es die Automobilindustrie.
Im ersten Teil erklärt Enzensberger, was dieses Bewusstseins – Industrie ist. Im zweiten Teil
nennt er die 4 Bedingungen der Bewusstseins -Industrie. Im 3. Teil untersucht er die Wirkung
der Bedingungen, materielle Ausbeutung. Und im 4. Teil rät er uns, wie man sich gegen über
der Bewusstseins- Industrie verhalten soll, man muss sich auf ihr gefährliches Spiel einlassen.
Man muss die Kraft des Gegners benutzen.

2. Text: Von Material zu Architektur, Laszlo Moholy-Nagy

In Text aus einem Bauhausbuch.


Kommissionpräsidentin meinte, dass wir ein neues internationales Bauhaus benötigten.
Nagy meinte, dass es dabei gar nicht so sehr um Kunst gehe.

Formal ist auffällig, dass alles klein geschrieben ist, im Sinne einer Rechtschreibrevolution.
Man wollte die Hierarchie innerhalb der verschiedenen Worte aufheben. Natürlich war es
leicht auf der Schreibmaschine, und einfach praktischer. – Demokratie der Worte.
Weitere Teilung des Textes mit Überschriften. Strukturierung des Textes. Viele Kurze
Absätze. Alleinige Gliederung durch die Überschriften.

Die Bauhauszeitschrift ist ein Kult in vielen Architektonischen und Künstlerischen Zentren.

Ein jeder Mensch ist begabt: spricht vom Erziehungssystem und die Versuche etwas zu
ändern, spricht dann vom Bauhaus und führt an wie dieses als Schule fungierte. Es war einen
Art Sinnesschule zur Entwicklung der eigenen Sinne. Es ging ihm nicht nur um den optischen
Sinn, sondern vor allem auch um den Tastsinn – alle Sinne sollten ausgebildet werden.

Ein jeder Mensch (jeder ist in diesem Fall sogar anders gedruckt, sogenannt gesperrt,
Hervorhebung – um die Dauer der Wahrnehmung zu verlängern)

Bsp.: Jeder der Spricht ist ein Sprecher  d.h er kann seinen Empfindungen in jedem
Material Form geben

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